DE10205506C1 - Verfahren zur Markierung von Gegenständen - Google Patents
Verfahren zur Markierung von GegenständenInfo
- Publication number
- DE10205506C1 DE10205506C1 DE10205506A DE10205506A DE10205506C1 DE 10205506 C1 DE10205506 C1 DE 10205506C1 DE 10205506 A DE10205506 A DE 10205506A DE 10205506 A DE10205506 A DE 10205506A DE 10205506 C1 DE10205506 C1 DE 10205506C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- binding
- partners
- partner
- bound
- detector
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/68—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
- C12Q1/6813—Hybridisation assays
- C12Q1/6834—Enzymatic or biochemical coupling of nucleic acids to a solid phase
Abstract
Es wird ein Verfahren zum Nachweis der Authentizität eines Gegenstandes beschrieben, wobei der Gegenstand auf einer Oberfläche zumindest einen Flächenabschnitt aufweist, auf dem Partner eines spezifisch bindenden Paares in einer vorgegebenen Anordnung gebunden sind, die Oberfläche mit einer zweiten Oberfläche, die korrespondierende Flächenabschnitte aufweist, auf denen zumindest in ausgewählten Bereichen komplementäre Bindungspartner vorliegen, so in Kontakt gebracht wird, dass die Partner miteinander reagieren können, wobei mindestens ein Teil der Partner eine nachweisbare Markierung trägt, die Flächen dann getrennt werden und auf mindestens einer der beiden Flächen die entstandene Anordnung der Markierungen nachgewiesen wird, wobei sich die nach dem Trennen auf mindestens einer der beiden Oberflächen entstandene Anordnung der Partner und/oder Markierungen von der ursprünglichen Anordnung der gebundenen Partner und/oder der Markierungen auf der Oberfläche des Gegenstandes unterscheidet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Authentizität eines Ge
genstandes.
In vielen Bereichen ist es notwendig oder wünschenswert, die Authentizität eines
Gegenstandes festzustellen oder seinen Weg zu verfolgen. So gibt es ein Inte
resse daran, hochwertige oder sicherheitsrelevante Produkte zu identifizieren,
um sie von Nachahmungen unterscheiden zu können. Hierzu sind viele Metho
den bekannt, z. B. Seriennummern, Barcodes, Magnetstreifen, Stempel, reflektie
rende Folien oder Fäden, Holographien und ähnliche kennzeichnende Mittel.
Andererseits ist es notwendig, Dokumente wie Geldscheine, Ausweise, Karten
etc. fälschungssicher zu machen. Darüber hinaus besteht ein Interesse daran,
den Weg von Produkten oder auch Schadstoffen über Verteiler- oder Verkäufer
netzwerke zu verfolgen. In all diesen Fällen ist es notwendig, auf den Produkten
eine Markierung anzubringen, die zweifelsfrei erkennen lässt, ob es sich um ein
Originalprodukt oder um eine Nachahmung oder Fälschung handelt. Generell
muss das Produkt, das zur Produktmarkierung verwendet wird, die Sicherheit
bieten, dass es selbst nicht gefälscht werden kann.
Zur Produktmarkierung wurden bereits vielfältige Möglichkeiten vorgeschlagen,
die sich unter anderem auch der spezifischen Bindung von biologischen Molekü
len bedienen.
So ist beispielsweise aus WO 87/06383 A1 ein Verfahren zur Markierung von Ge
genständen bekannt, bei dem eine als Signalverbindung bezeichnete makromo
lekulare Verbindung auf den Gegenstand aufgebracht wird, ohne deren Identität
preiszugeben, und dann die Gegenwart dieser Signalverbindung nachgewiesen
wird. Als Signalverbindung wird ein DNA-Strang aus einem Bakterium vorge
schlagen, der auf oder in den Gegenstand gebracht wird. Zum Nachweis wird
dann eine Hybridisierung mit einem komplementären DNA-Strang durchgeführt,
und die erfolgreiche Hybridisierung bestätigt die Authentizität des Gegenstands.
Einem ähnlichen Ansatz folgt die Lehre von WO 01/51652 A2, wonach auf einem
Gegenstand ein Biopolymer immobilisiert wird und anschließend in einem einstu
figen Detektionsverfahren durch Reaktion des Biopolymers mit einem damit bin
defähigen zweiten Biopolymer sichtbar gemacht wird.
Weiterhin beschreibt WO 99/47702 A2 ein Verfahren zum Identifizieren eines
Festkörpers, bei dem eine Nukleotidsequenz an einem Festkörper immobilisiert
wird und zum Nachweis mit einer zweiten Nukleotidsequenz hybridisiert wird,
wobei dann, wenn die zweite Nukleotidsequenz an die erste Nukleotidsequenz
bindet, eine an der zweiten Nukleotidsequenz gebundene fluorophore Gruppe
entweder verstärkt oder gelöscht wird, was zu einer nachweisbaren Änderung
der Fluoreszenz bei Bindung führt.
Weiterhin wird in EP 0 409 842 B1 ein Verfahren zum Identifizieren der Herkunft
einer Chemikalie oder chemischen Zusammensetzung vorgeschlagen, bei dem
eine Markerverbindung der Chemikalie oder Zusammensetzung zugegeben wird
und dann das Vorhandensein der Markerverbindung in dieser Chemikalie oder
Zusammensetzung nachgewiesen wird. Gemäß EP 0 409 842 B1 können auch
mehrere Markerverbindungen verwendet werden, wobei die Analyse erfolgt, in
dem die Markerverbindungen dann aus oder von der Chemikalie extrahiert wer
den und z. B. über eine Chromatographiesäule aufgetrennt werden.
Ein ähnlicher Ansatz wird auch in WO 98/33162 A1 verfolgt, wo ein Marker ver
wendet wird, der nur in bestimmten Konzentrationen physikalisch nachweisbar
ist. Dieser Marker wird in nicht nachweisbarer Konzentration dem Produkt zuge
fügt und dann über eine Affinitätssäule abgetrennt, angereichert und nachgewie
sen.
Die Lehre des Dokuments WO 98/28728 A1 befasst sich mit dem Problem, nach
zuweisen, ob ein Behälter, der mit einem Siegeletikett versehen ist, noch origi
nalverschlossen ist oder bereits geöffnet wurde. Dazu wird ein Siegeletikett vor
gesehen, das so ausgebildet ist, dass sich beim Öffnen vorbestimmte Teile ablö
sen, während andere Stellen haften bleiben, wodurch eine untere gefärbte
Schicht ihr Aussehen verändert. Dadurch lassen sich die Teile des Etiketts nicht
mehr in den Ursprungszustand bringen.
Einen anderen Weg geht der Erfinder von WO 00/77496 A1. Hier wird ein Verfah
ren zur Identifizierung eines Gegenstandes vorgeschlagen, bei dem die Reflexion
elektromagnetischer Wellen als Nachweismittel verwendet wird, wobei die Refle
xion beeinflusst wird durch Reaktion von zwei Polymeren miteinander, wobei das
eine Polymer über metallische Cluster gebunden ist.
Weiterhin ist aus US 5,445,970 A ein Verfahren zur Durchführung von Bindung
sassays bekannt, bei dem als nachweisbare Markierung ein magnetisches Mate
rial verwendet wird. Der Assoziationsgrad von Wechselwirkungspartnern, z. B.
Antikörpern kann dabei durch eine von außen angelegte Zugkraft gemessen
werden.
Vielen dieser bekannten Verfahren ist gemeinsam, dass jeweils eine spezifisch
bindefähige Substanz an dem zu identifizierenden Gegenstand angebracht oder
ihm zugesetzt wird und später dann das Vorhandensein dieser Substanz nach
gewiesen wird. Nachteil der bekannten Verfahren ist es aber, dass die Möglich
keiten der Variation beschränkt sind und dass, sobald die verwendete Substanz
bekannt ist, die Produktmarkierung nachgeahmt werden kann. In den Fällen, in
denen die Verwendung mehrerer Markermoleküle vorgeschlagen wird, ist deren
Nachweis aufwändig, da eine Auftrennung der Markierungen über Chroma
tographiesäulen erfolgen muss.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem Ge
genstände sicher markiert werden können, wobei eine große Vielfalt an Codie
rungen möglich ist, so dass praktisch fälschungssicherer Schutz erreicht wird.
Außerdem war es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren unter Verwendung meh
rerer oder vieler verschiedener Markierungen und/oder Codierungen bereitzustel
len, ohne dass es notwendig wird, Chromatographiesäulen oder andere Vorrich
tungen zur Auftrennung einzusetzen.
Zur Lösung dieses Problems wird die Fähigkeit biologischer Moleküle, spezifi
sche Bindungen mit spezifischen Bindungspartnern einzugehen, ausgenutzt. In
bevorzugten Ausführungsformen werden die Möglichkeiten herangezogen, die
ein differenzieller Krafttest bietet, der Bindungskräfte vergleichen und auswerten
kann.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Nachweis der Authentizität eines Ge
genstandes zur Verfügung gestellt, wobei der Gegenstand auf einer Oberfläche
zumindest einen Flächenabschnitt aufweist, auf dem Partner eines spezifisch
bindenden Paares in einer vorgegebenen Anordnung gebunden sind, die Ober
fläche mit einer zweiten Oberfläche, die korrespondierende Flächenabschnitte
aufweist, auf denen zumindest in ausgewählten Bereichen komplementäre Bin
dungspartner vorliegen, so in Kontakt gebracht wird, dass die Partner miteinan
der reagieren können, wobei mindestens einer der beiden Partner eine nach
weisbare Markierung trägt, die Flächen dann getrennt werden und auf einer der
beiden Flächen die entstandene Anordnung der Markierungen nachgewiesen
wird, wobei sich die nach dem Trennen auf mindestens einer der beiden Oberflä
chen entstandene Anordnung der Markierungen von der ursprünglichen Anord
nung von der gebundenen Partner und/oder Markierungen auf der Oberfläche
des Gegenstands unterscheidet.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, Gegenstände zu identifi
zieren, indem nachweisbare Muster erzeugt werden, die erst dann entstehen,
wenn zwei verschiedene Oberflächen, eine davon auf dem zu identifizierenden
Gegenstand oder mit ihm verbunden, miteinander in Kontakt gebracht und an
schließend getrennt werden. Das Muster wird erzeugt, indem auf den beiden
Oberflächen jeweils korrespondierende Partner eines spezifisch bindenden Paa
res gebunden werden, von denen mindestens einer mit einer nachweisbaren
Markierung versehen ist.
Erfindungsgemäß wird somit ein nachahmungssicheres System zur Verfügung
gestellt.
Generell ist es schon nahezu unmöglich, das auf dem zu authentifizierenden Ge
genstand vorgesehene Muster nachzuweisen, da für eine Analyse nur sehr we
nig Material zur Verfügung steht und da nicht bekannt ist, welche Bindungspart
ner verwendet werden. Selbst wenn das auf dem Gegenstand vorhandene Mus
ter nachgewiesen werden könnte, würde dies aber nicht zu der Kenntnis über
das nach dem Trennen entstehende Muster führen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich sind somit zwei spezifisch
miteinander bindende Partner, von denen mindestens einer eine Markierung
trägt, sowie die Anordnung der jeweiligen Partner auf der Oberfläche. Außerdem
ist es wesentlich, dass sich mindestens ein Teil der Bindepartner und/oder deren
Markierung bzw. deren Position durch die Bindung mit dem jeweiligen komple
mentären Partner verändert, d. h. durch die Bindung mit dem komplementären
Partner müssen einige der Bindepartner oder Teile davon den Ort wechseln oder
die Markierung muss sich nachweisbar verändern.
Zur Authentifizierung sind alle Gegenstände geeignet, die eine Oberfläche auf
weisen, auf der entweder eine Markierung angebracht werden kann, oder auf die
eine Markierung aufgebracht werden kann. Weiterhin sind zur Authentifizierung
auch Verpackungen geeignet. Gegenstände, die gegen Nachahmung geschützt
werden sollen, sind wie oben ausgeführt unter anderem teure Produkte, wie Uh
ren, sicherheitsrelevante Produkte, wie Ersatzteile für Flugzeuge, Dokumente,
wie Ausweise und Kreditkarten. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es da
bei nur wichtig, dass auf dem Gegenstand ein Flächenabschnitt zur Verfügung
steht, auf dem die Bindepartner aufgebracht werden können. Bevorzugt sollte es
sich dabei um einen ebenen Flächenabschnitt handeln, obwohl auch nicht ebene
Oberflächen für das Verfahren geeignet sind.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zwei Oberflächen
notwendig, an oder auf denen sich Partner befinden. Die eine Oberfläche befin
det sich auf dem Gegenstand, dessen Authentizität nachgewiesen werden soll.
Je nach dem zu identifizierenden Gegenstand kann die Oberfläche direkt durch
diesen Gegenstand gebildet werden oder aber, z. B. als Schicht, Beschichtung,
Aufkleber oder Etikett, auf den Gegenstand aufgebracht werden. Die zweite O
berfläche wird getrennt von der ersten Oberfläche auf einem Träger gebildet.
Beide Oberflächen müssen so ausgebildet sein, dass sie die Partner des spezi
fisch bindenden Paares aufnehmen und halten können. Darüber hinaus müssen
die Oberflächen so beschaffen sein, dass zumindest in einem Flächenabschnitt
die Bindungspartner in engen Kontakt gebracht werden können.
Nicht notwendigerweise müssen die beiden Oberflächen, die in Kontakt gebracht
werden sollen, flächengleich sein. Die einzige Voraussetzung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass es auf jeder der beiden Oberflä
chen mindestens einen Flächenabschnitt gibt, in dem Bindungspartner aufeinan
der treffen können. Flächenabschnitte, die aufeinandertreffen können und Bin
dungspartner aufweisen, die miteinander reagieren können, werden hier als "kor
respondierende Flächenabschnitte" bezeichnet. Diese Flächenabschnitte können
jede mögliche Geometrie aufweisen, d. h. es können ebene Dreiecke, Quadrate,
Rechtecke, Kreise, andere ebene Flächen oder auch gekrümmte oder dreidi
mensional geformte Flächen sein, die in mindestens einem Abschnitt konturen
gleich sind oder durch ihre Beschaffenheit geeignet sind, miteinander in Kontakt
gebracht zu werden. So können eine der beiden Oberflächen oder beide Ober
flächen aus einem solchen Material sein oder eine solche Form haben, dass sie
sich anpassen können, z. B. kann eine der Oberflächen die Form einer Walze
oder einer Folie haben oder das Material für die Oberfläche kann weich oder
gummiartig sein. Es kann auch eine gelartige Beschichtung sein.
Es kann beispielsweise auf dem Gegenstand, dessen Authentizität nachgewie
sen werden soll, ein Oberflächenabschnitt mit spezifisch bindefähigen Partnern,
die in einem Muster angeordnet sind, vorhanden sein und die zweite Oberfläche
nur einen kleinen Abschnitt davon überdecken. Selbst dann, wenn das Muster
auf der ersten Oberfläche sichtbar oder nachweisbar ist, ist nicht vorhersehbar, in
welchem Bereich die zweite Oberfläche Bindepartner zur Verfügung stellt. Auch
hierdurch wird die Nachahmungssicherheit weiter erhöht.
Das Material, aus dem die beiden Oberflächen bestehen, kann gleich oder ver
schieden sein und eine der beiden oder beide Oberflächen können in geeigneter
Weise beschichtet sein. Bevorzugt ist entweder eine Oberfläche aus einem stei
fen Material und die andere aus einem elastischen Material gebildet oder beide
Oberflächen sind aus elastischem Material, sodass sich die jeweiligen Flächen
abschnitte der ersten und zweiten Oberfläche beim Inkontaktbringen genau an
einander anpassen können und damit ein optimaler Kontakt der einzelnen Bin
dungspartner möglich ist. Die Oberflächen können beispielsweise aus Glas, Po
lydimethylsiloxan (PDMS), Nylon, Polystyrol oder anderen Kunststoffen gebildet
werden. Bevorzugt wird mindestens eine der beiden Oberflächen aus einem e
lastischen Material hergestellt, bevorzugt einem elastischen Kunststoff. Beson
ders bevorzugt wird mindestens eine Oberfläche aus einem Siloxan, insbesonde
re Polydimethylsiloxan, gebildet. Es sind verschiedene andere flexible Materialien
oder Mischungen davon möglich. Ein anderes mögliches Material ist Polyacryla
midgel, dessen elastische Eigenschaften durch das Molekulargewicht und den
Vernetzungsgrad den experimentellen Bedürfnissen angepasst werden können.
Die Oberfläche kann aus einem einzigen Material, einem Gemisch von Materia
lien oder auch einem System von Elementen aus einem oder verschiedenen Ma
terialien aufgebaut sein.
In einer Ausführungsform wird die erste Oberfläche auf dem Gegenstand selbst
gebildet. Es ist aber auch möglich auf dem Gegenstand eine Schicht oder Be
schichtung aufzubringen. Möglich ist auch die Bereitstellung einer Festphase aus
Glas, das derivatisiert ist, um Bindungsgruppen für die Immobilisierung eines
Partners bereitzustellen. Als Beispiel kann hier silanisiertes Glas genannt wer
den. Diese Festphase kann dann z. B. auf der Verpackung des Gegenstandes
angeordnet werden.
Auf den beiden Oberflächen werden Bindungspartner in vorbestimmten Anord
nungen gebunden. Die Anordnung der Bindungspartner auf ihren jeweiligen
Oberflächen kann gleich oder verschieden sein. So können beide Oberflächen
nur korrespondierende Flächenabschnitte aufweisen oder aber einander nicht
kongruent überdeckende Flächenabschnitte aufweisen, in denen jeweils Bin
dungspartner gebunden sind. Auch die Anordnung der Bindungspartner muss in
den kongruenten Flächenabschnitten nicht deckungsgleich sein, sondern kann
unterschiedlich sein. So kann es sein, dass z. B. einem Bindungspartner kein
Bindungspartner oder ein damit nicht spezifisch bindender Partner gegenüber
steht.
In einer weiteren Ausführungsform kann eine der beiden Oberflächen, in der Re
gel die nicht auf dem Gegenstand befindliche Oberfläche, eine solche Beschich
tung tragen, dass eine Diffusion von Bindepartnern möglich ist, wobei rasterartig
Bereiche abgetrennt sind. In diesem Fall wird dann der Kontakt der spezifisch
bindefähigen Partner dadurch ermöglicht, dass beide Oberflächen so zueinander
gebracht werden, dass der in der Oberflächenschicht vorhandenen Bindepartner
zu der anderen Oberfläche wandern und dort auf den komplementären Binde
partner treffen kann. Für diese Ausführungsform ist eine der beiden Oberflächen
bevorzugt mit einem Gel beschichtet.
Zumindest bei einem Teil der Bindepartner ist mindestens einer der beiden Bin
dungspartner mit einer Markierung versehen. Diese Markierungen bilden wieder
um Muster. Die durch die Markierungen gebildeten Muster können vielfältig sein,
der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Erfindungswesentlich ist dabei
nur, dass das vor dem In-Kontakt-Bringen der Oberflächen auf den jeweiligen
Oberflächen vorhandene Muster und das nach dem In-Kontakt-Bringen und
Trennen sich auf mindestens einer der beiden Oberflächen ergebende Muster
voneinander verschieden sind. Unter Muster wird dabei nicht die Anordnung der
Bindungspartner, sondern die Anordnung der Markierungen verstanden. Die An
ordnung der Markierungen bietet viele Variationsmöglichkeiten.
Weitere Variationsmöglichkeiten ergeben sich auch durch die Auswahl der Mar
kierung. Als Markierung kann für das erfindungsgemäße Verfahren jede analy
tisch nachweisbare Gruppe oder Substanz eingesetzt werden. Unter Markierung
wird im Rahmen der Erfindung dabei eine Eigenschaft verstanden, durch die sich
einige Bindungspartner von anderen unterscheiden, und die nachweisbar ist.
Bevorzugt werden physikalisch nachweisbare Parameter herangezogen. Insbe
sondere kommen für die Markierung radioaktive Atome oder Gruppen, die eine
Änderung optischer oder elektrischer Eigenschaften bewirken, in Betracht. Alle
dem Fachmann bekannten Reportergruppen sind hier geeignet. Beispiele sind
radioaktive Marker wie 3H, 14C, 35S, fluoreszierende, lumineszierende, chro
mophore Gruppierungen oder Farbstoffe, Metalle oder leitfähige Gruppen, aber
auch Substrate von Enzymen oder Reporterenzyme. Bevorzugt werden fluores
zierende oder chromophore Gruppen als Markierung verwendet. Bei der Ver
wendung von Proteinen als Bindungspartner kommt auch eine Anfärbung der an
der Oberfläche gebundenen Proteinsubstanz, z. B. mit Silber oder mit Coomas
sie-Blue in Betracht.
Mindestens einer der beiden spezifisch bindenden Partner weist eine Markierung
auf. Vorzugsweise handelt es sich bei der Markierung um einen Fluoreszenz
farbstoff, beispielsweise Fluoresceinisothiocyanat (FITC), Fluorescein, Rhoda
min. Tetramethylrhodamin-5-(und-6)-isothiocyanat (TRITC), Texas Red, Cyanin
farbstoffe (CY3 oder CY5) usw. Fluoreszenzfarbstoffe sind vorteilhaft, da sie in
sehr geringer Menge nachgewiesen werden können. In der Regel ist die Markie
rung kovalent mit dem Bindepartner verbunden.
Es können pro spezifisch bindendem Paar auch mehrere Markierungen verwen
det werden und es können für jeweils gleiche Bindungspartner unterschiedliche
Markierungen verwendet werden, wobei z. B. Partner verschiedener Bindungs
paare oder z. B. die beiden Partner eines Paares unterschiedlich markiert sein
können. Im letzteren Fall könnte beispielsweise für den Fall fluoreszierender
Markierungen ein Muster erzeugt werden, wobei an Stellen, an denen eine spezi
fische Bindung erfolgt ist, eine "Mischfarbe" entsteht, während an Stellen, an de
nen nur ein Bindungspartner ist, die reine Farbe erhalten bleibt. Auch dies erwei
tert die Möglichkeiten für Variationen. Bei der Verwendung von verschiedenen
fluoreszierenden Markierungen können solche verwendet werden, die jeweils
durch Licht gleicher Wellenlänge oder durch Strahlung verschiedener Wellenlän
gen angeregt werden.
Wesentlich für die Erfindung ist es, dass sich die Anordnung der Markierungen
durch das Inkontaktbringen der spezifisch bindenden Partner und deren Bindung
verändert. Dies kann z. B. geschehen, indem die Markierung bei der Bindung
verändert wird, indem zumindest die Teile eines Bindepartners, die die Markie
rung tragen, den Ort wechseln oder indem durch das Zustandekommen der spe
zifischen Bindung der Bindepartner die Oberfläche, an der er immobilisiert ist,
verlässt. Bevorzugt verändert sich die Anordnung der Markierungen dadurch,
dass einige der Bindepartner durch Eingehen der spezifischen Bindung von ih
rem Immobilisierungsort gelöst werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird ein Vergleich der Bindungskräfte verschiedener Bindungen ausgenutzt, wie
in der Anmeldung der Anmelderin, PCT/EP 01/09206, mit dem Titel "Verfahren
und Vorrichtung zur Charakterisierung und/oder zum Nachweis eines Bindekom
plexes" beschrieben, um einen von zwei Bindepartnern eines spezifisch binden
den Paares von der Oberfläche, an die er anfangs gebunden ist, zu entfernen.
Dabei kann es sich sowohl um den an dem zu authentifizierenden als auch den
auf der zweiten Oberfläche immobilisierten Bindepartner handeln.
Als spezifisch bindefähige Paare kommen die verschiedensten miteinander bin
defähigen Partner in Betracht, wobei sich die Spezifität der Bindung sowohl auf
einen speziellen Partner beziehen kann, wie z. B. Antigen-zugehöriger Antikörper
oder Biotin-Avidin/Streptavidin, als auch auf eine Gruppe oder Klasse von Ver
bindungen, z. B. Antikörper-Protein A. Beispiele für spezifisch bindende Partner
sind: Antikörper, Peptide, andere Scaffold-Proteine, DNA, RNA, RNA-Aptamere
und somit die Paare Antigen-Antikörper, Hapten-Antikörper, Anti-Idiotyp-
Antikörper-Antikörper, DNA-DNA, RNA-RNA, DNA-RNA, RNA-Aptamer-Peptid,
Rezeptor-Ligand, Lectin-Zucker, Zinkfingerprotein-DNA, Enzym-Substrat, Biotin-
Avidin/Streptavidin usw., sowie die jeweiligen Derivate oder Analoga. So können
an Stelle von Antikörpern deren bindefähige Fragmente und an Stelle von DNA
Nucleinsäurederivate etc. verwendet werden.
In einer Ausführungsform werden als Bindungspaar Antikörper und eine Sub
stanz mit einem von diesem erkannten Epitop, wie Antigene, Haptene oder Anti-
Idiotyp-Antikörper, verwendet. Unter dem Begriff "Antikörper" werden in der vor
liegenden Beschreibung auch Antikörperfragmente oder Antikörperderivate, so
wie funktionelle Fragmente von Antikörpern oder Derivate davon, die das Epitop
erkennen und binden können, verstanden. Die Antikörper können polyklonale
oder monoklonale Antikörper sein, bevorzugt sind aber monoklonale Antikörper.
Bekannte Fragmente und Derivate sind Fv-, Fab-, Fab'- oder F(ab')2-Fragmente,
"single-chain antibody fragments", bispezifische Antikörper, chimäre Antikörper,
humanisierte Antikörper sowie Fragmente, die CDRs (complementarity determi
ning regions) enthalten, die ein Epitop des Bindungspartners erkennen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden als Partner des spezi
fisch bindenden Paares Nucleinsäuren wie DNA (Desoxyribonucleinsäure) oder
RNA (Ribonucleinsäure) und künstliche Nucleinsäuren wie LNA (Locked Nucleic
Acid) und PNA (Peptide Nucleic Acid) und dreidimensionale Strukturen aus Nuc
leinsäuren, bevorzugt Aptamere, verwendet.
Die Immobilisierung der Bindepartner, z. B. der Antikörper, Fragmente oder Deri
vate davon oder von Nucleinsäuren, kann in an sich bekannter Weise erfolgen,
es kommen sowohl kovalente als auch nicht-kovalente Bindungen und Bindun
gen direkt an die Oberfläche oder über Brückenmoleküle inbetracht. Bevorzugt
ist einer der beiden Partner des spezifisch bindenden Paares permanent immobi
lisiert und der andere so gebunden, dass die Bindung an die Oberfläche aufgeht,
sobald die Bindung zum Bindungspartner erfolgt. Unter einer permanenten Bin
dung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Bindung verstanden, die
vor dem Inkontaktbringen der Oberflächen im Wesentlichen stabil bleibt und sich
auch durch Bindung des Bindungspartners an sein spezifisches Pendant nicht
löst. Eine permanente Bindung kann z. B. über funktionelle Gruppen, die der Bin
departner aufweist oder die in das Molekül eingeführt wurden, an funktionelle
Gruppen, die die Oberfläche bereitstellt, erfolgen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass mindestens einer der
beiden Partner des spezifisch bindefähigen Paares nicht direkt an die Oberfläche
bindet, sondern entweder über Brückenmoleküle, die auf der Oberfläche immobi
lisiert sind, oder über ein weiteres spezifisch bindendes Paar.
Eine bevorzugte Methode besteht darin, einen Partner zu biotinylieren und über
ein Streptavidinmolekül mit der ebenfalls biotinylierten Oberfläche zu verbinden.
Monoklonale Antikörper können chemisch aktiviert werden, indem man bestimm
te Gruppen ihrer Glycosylierungen zu Aldehydgruppen oxidiert. Diese Alde
hydgruppen können wiederum Aminogruppen oder Hydrazidgruppen einer modi
fizierten Oberfläche binden (siehe Solomon et al., Journal of Chromatographie,
1990, Bd. 510, 321-329). Eine weitere Methode, die dem Fachmann geläufig ist,
ist die Konjugation von Aminogruppen des Antikörpers mit Carboxygruppen einer
Oberfläche durch den Einsatz von Ethyl-(Dimethylamino)-Carbodiimid/N-
Hydroxy-Succinimid.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Nachweis der Authentizität eines Gegenstandes wird jeweils einer der Partner
über eine Haftbindung an die Oberfläche gebunden und der andere über eine
Detektorbindung gebunden, wobei die Bindungskraft der Detektorbindung bei
einer von außen angelegten Zugkraft kleiner als die Bindungskraft der spezifi
schen Bindung der beiden Partner und kleiner als die Bindungskraft der Haftbin
dung ist.
Die Bindung der beiden Partner erfolgt in dieser Ausführungsform derart, dass
nur einer der beiden Partner über eine hier als Haftbindung bezeichnete Bindung
an eine Oberfläche gebunden wird, während der andere zugehörige Partner über
eine hier als Detektorbindung bezeichnete Bindung an die andere Oberfläche
gebunden wird.
"Haftbindung" ist dabei eine Form der permanenten Bindung und bedeutet, dass
die Bindung des Partners an die Oberfläche so stark ist, dass bei einem auf bei
de über die spezifische Bindung verbundenen Partner ausgeübten Zug die Haft
bindung nicht geöffnet wird und der Partner immobilisiert bleibt, dass sich statt
dessen vielmehr die Detektorbindung löst, und dass die Haftbindung nicht ohne
weiteres unter den Anwendungsbedingungen gelöst wird.
Unter "Detektorbindung" wird hier eine Bindung verstanden, deren Bindungsaffi
nität groß genug ist, um den anderen Partner des spezifisch bindenden Paares
an der Oberfläche gebunden zu halten, solange bis der Kontakt mit dem anderen
Partner entsteht, deren Bindungskraft unter einem von außen angelegten Zug
aber schwächer ist, als die Kraft der spezifischen Bindung zwischen den Part
nern und die Kraft der Haftbindung, mit der der andere Partner gebunden ist, so
dass dann, wenn auf beide über die spezifische Bindung verbundenen Partner
ein Zug ausgeübt wird, die Detektorbindung gelöst wird und damit der über die
Detektorbindung gebundene Partner an dem über die Haftbindung gebundenen
Partner haften bleibt und von der Oberfläche abgelöst wird. Die Detektorbindung
wird bevorzugt so ausgebildet, dass sie unter den Versuchsbedingungen unter
einer angelegten Kraft stärker ist, als die unspezifische Bindung an eine ggf. in
geeigneter Weise präparierte korrespondierende Oberfläche, so dass der über
die Detektorbindung immobilisierte Partner an "seiner" Oberfläche gebunden
bleibt, wenn er nicht auf einen spezifisch bindefähigen Partner trifft.
Unter "Bindepartner" oder Partner eines spezifisch bindenden Paares wird in der
Regel im Rahmen der Erfindung ein einzelner Partner eines Paares verstanden.
Auf einem Flächenabschnitt können viele gleiche Partner, jeweils eine Anzahl
von beiden Partnern eines Bindungspaares oder aber verschiedene Partner von
verschiedenen Paaren gebunden sein.
Bei einem Kraftvergleich, wie er bei dieser Ausführungsform ausgenutzt wird,
kann die Größe der Kraft von der Zugrate abhängig sein. In diesem Fall kann
daher die Rate der angelegten Zugkraft unter Umständen ein wichtiger Parame
ter sein, da die Trennkräfte bei verschiedenen Kraftraten variieren können. In
diesen Fällen sollte daher, um die Kräfte vergleichen zu können, die Zugrate be
achtet werden. Bei anderen Ausführungsformen, z. B. den weiter unten beschrie
benen "Unzip"-Systemen ist dagegen die Zugrate unter den beschriebenen Be
dingungen nicht wichtig.
Wenn somit zwei Oberflächen miteinander in Kontakt gebracht werden, wobei
z. B. auf einer Oberfläche Partner eines spezifisch bindenden Paares durch Haft
bindung immobilisiert sind, während auf der anderen Oberfläche Partner durch
Detektorbindung gebunden sind, und die Partner Gelegenheit haben, miteinan
der die spezifische Bindung einzugehen, was durch das Inkontaktbringen ermög
licht wird, so entsteht beim Trennen der Oberflächen auf die drei bestehenden
Bindungen - Haftbindung, spezifische Bindung, Detektorbindung - ein Zug und
es wird die unter der angelegten Kraft schwächste der drei Bindungen - die De
tektorbindung - getrennt. Die Haftbindung und die spezifische Bindung bleiben
bestehen. Dadurch wandert der über eine Detektorbindung immobilisierte Part
ner, wenn er auf seinen Bindepartner trifft, mit diesem mit und auf die andere
Oberfläche.
Da in der Regel mindestens einer der beiden Partner eines spezifisch bindenden
Paares eine Markierung trägt, ist nach dem Trennen der beiden Oberflächen bei
Paaren, die dem Krafttest ausgesetzt waren, die Markierung auf der Oberfläche,
an der ein Partner über die Haftbindung gebunden ist, während an der Oberflä
che, an der ein Partner durch eine Detektorbindung gebunden war und dieser
Partner auf einen komplementären Partner traf, die Markierung verschwunden
ist. Für das erfindungsgemäße Verfahren können beide Fälle ausgewertet wer
den, d. h. es kann sowohl die Markierung bestimmt als auch deren Fehlen oder
ihre Veränderung festgestellt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, eine Vielzahl von Mustern zu erzeugen, die auch
in einfacher Weise variiert werden können, so dass es unmöglich ist, die Muster
nachzuahmen. Da sowohl die Art der bindenden Partner als auch deren Position
und Anzahl als auch die Art ihrer jeweiligen Bindung variiert werden kann, ist es
unmöglich, herauszufinden, wie das nach Inkontaktbringen und Trennen der bei
den Oberflächen erzeugte Muster aussehen wird, selbst wenn das Muster auf
einer der beiden Oberflächen bekannt ist. Da außer der Art der Markierung auch
die Art der Bindung für das entstehende Muster wesentlich ist, lässt sich aus der
Kenntnis der auf einer Oberfläche gebundenen Partner nicht ableiten, wie dieses
Muster verändert und/oder ergänzt wird durch Kontakt mit der zweiten Oberflä
che und dem anschließenden Trennen der beiden. Darüber hinaus kann nicht
nur die Art, Anzahl, und Position der bindenden Partner und Markierung und die
Art der Bindung beliebig variiert werden, sondern es ist auch möglich, für einen
Bindungspartner eines Bindungspaares verschiedene damit spezifisch bindende
Partner vorzusehen, z. B. einerseits verschiedene Antikörper und andererseits
Protein A etc. Auch die Verteilung der Markierung(en) auf die Bindepartner kann
variiert werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, sowohl die Art, Position
und Anzahl der Markierungen, als auch Position und Anzahl der bindenden Part
ner als auch die Art der Bindung als auch Vorhandensein oder nicht eines Binde
partners beliebig zu variieren. Es werden daher verschiedene Muster erhalten, je
nachdem ob bzw. wo für ein Bindepaar die Haftbindung an der ersten oder zwei
ten Oberfläche vorgesehen wird, je nachdem welche Markierung an welcher Stel
le oder an welchem Bindepartner jeweils verwendet wird, je nachdem wie viele
verschiedene Partner an welcher Stelle verwendet werden, je nachdem wie viele
verschiedene Markierungen verwendet werden und ob jeweils für einen Partner
an der korrespondierenden Stelle der anderen Oberfläche ein Bindepartner vor
handen ist. So kann beispielsweise auf dem zu authentifizierenden Gegenstand
ein Muster gebildet werden, das dann nach Inkontaktbringen und anschließen
dem Trennen verändert oder ergänzt wird. Es ist auch möglich, dass der Flä
chenabschnitt, der zur Identifizierung des Gegenstandes dient, gleichförmig mit
Partnern eines spezifisch bindenden Paares, die entweder alle eine Markierung
aufweisen oder die alle unmarkiert sind, versehen ist und sich erst nach Inkon
taktbringen und Trennen ein Muster ergibt. Ein Muster kann sowohl auf einer der
beiden Oberflächen als auch auf beiden entstehen. Das entstehende Muster
kann beispielsweise ein Logo, ein Markenzeichen, ein Hinweis etc. sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform, die unten noch weiter erläutert wird, wird
einer der beiden Bindepartner über ein weiteres spezifisch bindendes Paar, be
sonders bevorzugt über komplementäre Nucleinsäurestränge, an einer Oberflä
che immobilisiert.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass an beide Oberflächen, insbesondere
den auf dem Gegenstand angeordneten Flächenabschnitt, nicht nur jeweils eine
Art von Partnern eines Bindepaares, sondern entweder beide Arten von Partnern
oder sogar Partner verschiedener Bindepaare gebunden werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Partner des spezifisch bin
denden Paares in vorbestimmten Bereichen angeordnet, wobei die Bereiche ras
terartig angeordnet sind. Dabei werden einzelne Bereiche als "Spot" bezeichnet.
Für die Anordnung der Partner gibt es dabei vielfältige Möglichkeiten.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Auswahl der zu bindenden Part
ner sehr flexibel gestaltet werden kann. So können eine, wenige oder viele ver
schiedene Arten von Partnern auf beiden Oberflächen angeordnet werden. Es
können z. B. viele verschiedene Partner bzw. Partner vieler verschiedener Binde
paare spezifisch in ausgewählten Spots auf dem Flächenabschnitt gebunden
werden.
Die beiden Oberflächen werden so miteinander in Kontakt gebracht, dass die
Bindepartner in ausreichend hoher Effizienz binden können.
Um unspezifische Wechselwirkungen der Bindepartner mit der Oberfläche zu
minimieren, kann die Oberfläche entweder durch die Anbindung von Proteinsub
stanzen oder Polymeren, z. B. durch die Anbindung von Polyethylenglycol passi
viert werden und/oder es können Polymere zur Bindung der Bindepartner an die
Oberfläche eingesetzt werden.
Die Partner werden jeweils auf einem vorbestimmten Bereich immobilisiert, wobei
dieser Bereich durchgehend, rasterartig, in beliebigen Mustern angelegt sein
kann. Die Gestaltung der Bereiche ist beliebig unter der Voraussetzung, dass bei
dem Inkontaktbringen der zwei Oberflächen Flächenabschnitte vorliegen, in de
nen bindefähige Partner aufeinander treffen können. Erfindungsgemäß ist es
dabei durchaus möglich, dass auch in einem Flächenabschnitt nicht jeder Binde
partner auf einen entsprechenden komplementären Partner trifft, sondern dass
einigen Partnern auch kein Partner oder ein nicht bindefähiger Partner gegenü
berliegt. All dies dient dazu, die Variabilität der entstehenden Muster groß zu hal
ten. In einer Ausführungsform ist eine Oberfläche durchgehend mit Bindungs
partnern belegt, während die zweite Oberfläche nur in bestimmten Abschnitten
Bindungspartner aufweist. In anderen Ausführungsformen sind auf beiden Ober
flächen jeweils in vorbestimmten Bereichen Bindungspartner vorhanden, wobei
nach Bedarf die Bereiche, die sich gegenüberliegen, deckungsgleich sind oder
einander überlappen können. So ist es auch möglich, dass auf den beiden Ober
flächen jeweils unterschiedliche Muster von gebundenen Partnern vorgesehen
sind, von denen jeweils nur Teilbereiche beim Inkontaktbringen der Oberfläche
miteinander in Berührung kommen, während andere Teilbereiche beim Kontakt
ohne gegenüberliegenden Partner oder zumindest ohne bindefähigen Partner
sind.
Die Bindung der Partner an die Oberflächen kann in unterschiedlicher Weise er
folgen. Um die Zugänglichkeit der für die spezifische Bindung verantwortlichen
Region optimal zu gewährleisten, erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform
die Bindung an die Oberfläche über brückenartige oder rechenartige Moleküle,
deren einer Teil an die Oberfläche bindet, z. B. über speziell vorgesehene funkti
onelle Gruppen, und deren anderer Teil für die Bindung des Partners zur Verfü
gung steht.
Die Bindung der Partner an die beiden Oberflächen kann über gleiche oder un
terschiedliche Moleküle erfolgen. Die Brückenmoleküle können auf die jeweiligen
Bindungspartner zugeschnitten werden. Es können sowohl kurzkettige Brücken
moleküle als auch langkettige Polymere zur Bindung der Bindungspartner ver
wendet werden. Bei kurzkettigen Partnern liegt die Länge der Kette in der Regel
in einem Bereich von 2 bis 20 Atomen, wobei die Kettenatome in der Regel Koh
lenstoffatome, Stickstoffatome, ggf. in Kombination mit Sauerstoff sind und wobei
Brückenatome Seitengruppen tragen können. Auch die Verwendung von Metall
komplexen wird in Betracht gezogen. Falls Polymere zur Anbindung der Bin
dungspartner verwendet werden, so kommen hier die für diesen Zweck bekann
ten Polymere in Betracht. Die Kettenlänge sollte dabei so eingestellt werden,
dass der zu bindende Partner einen geeigneten Abstand von der Oberfläche hat
und für den anderen Bindungspartner zugänglich ist. Das Polymer kann dabei
gleichzeitig dazu dienen, die Oberfläche abzuschirmen, um unspezifische Bin
dungen zu unterdrücken.
Die Partner des spezifisch bindefähigen Paares, die in einer Haftbindung an die
Oberfläche gebunden werden, können, wie vorher beschrieben, über ein Brü
ckenmolekül gebunden werden, und/oder über ein weiteres spezifisch bindendes
Paar. In diesem Fall sollte das weitere spezifisch bindende Paar eine solche Bin
dungskraft aufweisen, dass die Bindung unter dem auf die sich bildenden Bin
dungen ausgeübten Zug nicht aufgeht und den Bindungspartner an der Oberflä
che hält. Beispiele hierfür sind z. B. biotinylierte Antikörper und eine mit Streptavi
din beschichtete Oberfläche etc.
Wenn zur Immobilisierung eines Bindungspartners ein weiteres spezifisch bin
dendes Paar verwendet wird, das im folgenden als Detektorpaar bezeichnet wird,
so liefert dieses die Detektorbindung und hat eine ausreichend hohe Affinität
bzw. eine ausreichend geringe Dissoziationsrate. Dadurch wird verhindert, dass
der Bindungspartner sich von der Oberfläche löst oder abdissoziiert, bevor er mit
dem anderen Bindungspartner in Kontakt kommen konnte. Gewünscht ist für die
Detektorbindung also eine hohe Affinität bzw. eine geringe Dissoziationsrate bei
gleichzeitig geringer Stabilität unter einer von außen angelegten Zugkraft. Wird
die Bindungsweite bei gleicher Aktivierungsenergie größer, vermindert sich die
Kraft, die ausreicht, um die Bindung zu trennen. Die Stabilität der Detektorbin
dung wird so eingestellt, dass sie unter einer von außen angelegten Zugkraft
schwächer als die Haftbindung ist.
Bevorzugt werden als Detektorpaar zur Immobilisierung eines Bindepartners an
der Oberfläche zwei komplementäre Nucleinsäurestränge verwendet. Die für die
Immobilisierung verwendeten komplementären Nucleinsäurestränge können je
weils sowohl über das 3'- als auch das 5'-Ende gebunden werden. Für das erfin
dungsgemäße Verfahren ist es nun vorteilhaft, wenn die Bindung so erfolgt, dass
beim Ausüben einer Zugkraft auf die hybridisierten Stränge, die Bindungen reiß
verschlußartig aufgehen können. In einer Ausführungsform wird der Bindepartner
an dem komplementären Strang so gebunden, dass es bei Anwendung einer
Zugkraft ebenfalls zu einer reißverschlußartigen Trennung kommt. Dies wird wie
folgt erreicht. Wenn der immobilisierte erste Strang mit seinem 3'-Ende an der
Oberfläche fixiert ist, wobei das 5'-Ende unfixiert bleibt, wird der Bindepartner an
dem komplementären zweiten Strang am 5'-Ende gebunden, so dass dann,
wenn auf den Bindepartner Zug ausgeübt wird, die Kraft am 5'-Ende des kom
plementären zweiten Strangs angreift und damit jeweils nur auf eine Basenpaa
rung wirkt, die eine nach der anderen aufgehen können, so dass die Stränge
reißverschlußartig getrennt werden. Wird der Bindepartner in diesem Fall am 3'-
Ende gebunden, so ist die Kraft, die zur Trennung der Stränge erforderlich ist,
viel größer, da sie auf alle Basenpaarungen gleichzeitig wirkt. Wenn der immobi
lisierte erste Strang mit dem 5'-Ende immobilisiert wird, muß der Bindepartner
entsprechend am 3'-Ende des zweiten Strangs gebunden werden, um die reiß
verschlußartige Trennung zu bewirken.
Die Bindung des Bindepartners an den komplementären Nucleinsäurestrang soll
te so erfolgen, dass weder die Hybridisierung der komplementären Nucleinsäu
restränge noch die Bindung des Bindepartners mit dem anderen Partner sterisch
behindert wird.
In einer weiteren Ausführungsform ist ein Bindepartner ein Polypeptid, an dessen
C-terminalem Ende kovalent eine Nucleinsäure gekoppelt ist. Derartige Verbin
dungen können beispielsweise durch die in WO 01/04265 offenbarten Verfahren
hergestellt werden. Das Verfahren arbeitet mit mRNA-Molekülen, die mit einem
Puromycin-Tag modifiziert werden, und die an den C-Terminus ihres Polypeptids
binden, nachdem sie in vitro exprimiert wurden.
Möglichkeiten zur Immobilisierung von Nucleinsäuresträngen sind dem Fach
mann bekannt und bedürfen hier keiner näheren Erläuterung.
Ein Vorteil von Nucleinsäureduplexen als Detektorpaar zur "Aufhängung" oder
Immobilisierung von Bindepartnern besteht darin, dass die grosse Bindungsaffini
tät zwischen Nucleinsäuresträngen mit ausreichender Anzahl an Basenpaarun
gen gewährleistet, dass der Komplex nicht frühzeitig von der Oberfläche abdis
sozüert, ohne dass eine Interaktion zwischen den Partnern des spezifisch bin
denden Paares möglich war und/oder ohne dass eine äußere Kraft angelegt
wurde. Ein weiterer Vorteil ist es, dass durch Variationen der Basen, insbesonde
re des GC-Gehalts, die Trennkraft des Duplexes genau eingestellt werden kann.
Dem Fachmann ist bewusst, dass neben den Basen A, T, G, C und U auch an
dere Basen wie z. B. Inosin oder künstliche Nucleinsäuren wie PNA und/oder
LNA verwendet werden können und so die Trennkraft weiter variiert werden
kann. Ebenfalls kann die Trennkraft durch Modifikationen von Basen variiert wer
den. Dadurch kann der Fachmann ein "Feintuning" der Trennkraft vornehmen.
Es ist in der Regel nicht notwendig, die exakten Trennkräfte von Detektorpaar
bzw. Detektorbindung und der Bindung der spezifisch bindenden Partner zu ken
nen. Es ist in der Regel ausreichend, die Größenordnung zu kennen, wenn sich
die Trennkräfte der zwei Komplexe stark unterscheiden. So ist beispielsweise die
Trennkraft zwischen Antigen und Antikörper in der Regel deutlich höher als die
Kraft, die erforderlich ist, um einen Nucleinsäureduplex in der oben beschriebe
nen Weise "reißverschlussartig" zu trennen.
Für den Fall, dass die Trennkräfte sehr genau eingestellt werden sollen, besteht
die Möglichkeit die Trennkraft zwischen zwei Molekülen mit einem Kraftmikro
skop direkt zu messen. In verschiedenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen
wurde diese Technik im Detail beschrieben. Antikörper-Antigen-Trennkräfte lie
gen im Bereich von 50 pN bis 150 pN (Schwesinger et al., PNAS, 2000, Bd. 97,
18, 9972-9977); um einen Nucleinsäureduplex "reißverschlussartig zu trennen,
müssen bei einer reinen A/T-Sequenz 9 ± 3 pN und bei einer reinen C/G-
Sequenz 20 ± 3 pN aufgewendet werden (Rief et al., Nature structural biology,
1999, Bd. 6, 4, 346-349). Um dagegen einen Nucleinsäureduplex zu trennen,
indem man eine Kraft an das 5'-Ende des ersten und am 5'-Ende des zweiten
Stranges bzw. auf die 3'-Enden ausübt, müssen je nach Anzahl der beteiligten
Basenpaare 30 bis 150 pN aufgebracht werden. Eine unter äußerer Kraft beson
ders stabile Bindung bildet Biotin zu Avidin aus. Um diese Bindung zu trennen,
müssen 160 ± 20 pN aufgebracht werden (Florin et al., Science, 1994, Bd. 264,
415-417).
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine weitere
Stufe vorgeschaltet. Diese Ausführungsform ist vorgesehen für Behälter, die
hochwertige Flüssigkeiten enthalten, z. B. Parfums. In dieser Ausführungsform
wird auf den Behälter außen eine erste Oberfläche aufgebracht, die zumindest in
einem Flächenabschnitt Partner eines spezifisch bindenden Paares aufweist. Der
Flüssigkeit in dem Behälter werden komplementäre Partner des spezifisch bin
denden Paares zugesetzt in einer Menge, die so gering ist, dass sie nicht ohne
weiteres in der Flüssigkeit analysierbar ist. Weiterhin wird eine zweite Oberfläche
vorgesehen, an der Partner gebunden sind, die mit dem in der Flüssigkeit vorlie
genden spezifisch bindenden Partner bindefähig sind. Soll die Authentizität des
Produktes nachgewiesen werden, so wird die in dem Behälter enthaltene Flüs
sigkeit auf die außen auf dem Behälter befindliche Oberfläche aufgetragen und
anschließend die zweite Oberfläche mit dieser Oberfläche in Kontakt gebracht
und danach getrennt. Anschließend wird auf einer der beiden Oberflächen oder
auf beiden Oberflächen das den Gegenstand identifizierende Muster sichtbar
gemacht. So kann z. B. auf einer Parfumflasche ein Flächenabschnitt angeordnet
werden, auf dem Antikörper gegen ein Antigen kovalent gebunden sind. In dem
in der Parfumflasche enthaltenen Parfum kann in geringen Anteilen ein Antigen
enthalten sein. Für den Fall, dass nachgewiesen werden soll, dass es sich um
ein Originalprodukt handelt, wird etwas von dem Parfum auf den Flächenab
schnitt mit den Antikörpern aufgebracht und reagieren gelassen und anschlie
ßend gespült, um nicht gebundene Komponenten zu entfernen. Anschließend
wird eine zweite Oberfläche, die Antikörper gegen ein anderes Epitop des Anti
gens aufweist, auf die erste Oberfläche aufgebracht in solcher Art und Weise,
dass ein Kontakt zwischen den an beiden Oberflächen gebundenen Partnern
möglich ist. Nach einer vorbestimmten Kontaktzeit werden die beiden Oberflä
chen wieder getrennt. Danach wird festgestellt, wo sich die Markierung befindet.
Ergibt sich das vorgesehene Muster, handelt es sich um ein Originalprodukt, wird
das Muster nicht festgestellt, handelt es sich um eine Fälschung, wobei sowohl
der Inhalt des Behälters als auch der Behälter selbst gefälscht sein kann.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der letzteren Variante wird
einer der Inhaltsstoffe der Flüssigkeit als Partner eines spezifisch bindenden
Paares vorgesehen. Des weiteren werden für diesen Fall auf einem Flächenab
schnitt des Behälters spezifisch bindende Partner eines oder mehrerer Inhalts
stoffe der Flüssigkeit immobilisiert, und zwar mit Detektorbindung und/oder Haft
bindung in vorbestimmtem Muster. Als Gegenfläche wird beispielsweise ein
stempelartiges Substrat bereitgestellt, wobei ein fester Körper mit einer elasti
schen Auflage versehen ist, die als Stempelfläche dient. Auf dieser Stempelflä
che werden wiederum mit Substanzen aus der in dem Behälter vorliegenden
Flüssigkeit spezifisch bindefähige Partner immobilisiert, wobei ebenfalls bevor
zugt wiederum diese Partner mit Detektorbindung und/oder Haftbindung in vor
bestimmtem Muster gebunden werden. Zur Authentifizierung wird dann auf die
an dem Behälter befindliche Identifikationsfläche etwas von der Flüssigkeit auf
getragen und reagieren gelassen. Nach Spülen der Oberfläche, um nicht gebun
dene und überschüssige Komponenten zu entfernen, wird anschließend der
Stempel auf diesen Flächenabschnitt aufgesetzt in solcher Art und Weise, dass
ein Kontakt zwischen beiden Oberflächen zustande kommt und die entsprechen
den Bindepartner reagieren können. Danach werden die beiden Oberflächen
getrennt. An den Stellen, an denen ein passender Bindepartner zur Verfügung
stand, wurde auch eine Markierung übertragen, sodass das neu entstandene
Muster der Bindepartner bzw. der gebundenen Markierung nun sichtbar wird.
Eine weitere Verbesserung dieser Verfahrensvariante wird erzielt, wenn der Bin
departner in vorbestimmten Abschnitten entweder mit Haftbindung oder Detek
torbindung gebunden wird. Dabei werden die Bindepartner, die über eine Detek
torbindung jeweils an ihre Oberflächen gebunden sind, auf die von den spezifisch
bindenden Partnern mitgenommen, während die Bindepartner, die über eine
Haftbindung gebunden sind, an den jeweiligen Oberflächen haften bleiben. Es
entsteht dadurch ein Muster, wobei die Partner, die durch Haftbindung an der
Oberfläche gebunden sind, bestehen bleiben und sowohl die mit ihnen bindefä
higen Partner als auch die mit diesen Partnern wiederum bindefähigen Partner
tragen. Wenn einer dieser drei Partner eine Markierung trägt, befindet sich diese
Markierung somit an dem über die Haftbindung gebundenen Partner und damit
auf dieser Oberfläche. Je nachdem, an welchem der gebundenen Partner die
Markierung(en) sitzt/sitzen, bilden die über Haftbindung gebundenen Partner
allein, und/oder mit Bindepartnern aus der Flüssigkeit, und/oder mit Bindepart
nern von der anderen Oberfläche somit ein Muster. Da durch die Kenntnis der
Inhaltsstoffe der Flüssigkeit alleine nicht festgestellt werden kann, wo welche
Bindungen stattfinden könnten und selbst bei dem Wissen, was als Bindepartner
auf der Oberfläche immobilisiert ist, nicht festgestellt werden kann, welches Mus
ter sich ergeben wird, wird damit ein nachahmungssicheres Identifikationsmittel
bereitgestellt.
Da die auf einem Flächenabschnitt immobilisierten Bindepartner biologische Mo
leküle sind, die der Umwelt ausgesetzt sind und dadurch verändert werden kön
nen, ist es in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der Flä
chenabschnitt, der die Bindepartner trägt, mit einer Schutzbeschichtung abge
deckt ist, so lange, bis die Authentifizierung stattfindet. Der Schutz kann durch
Aufkleben einer Folie, die die Bindepartner nicht bindet und auch nicht verändert,
durch eine Überzugsschicht, die gegenüber den Bindepartnern inert ist, oder
ähnliche Mittel bewirkt werden.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer experimentellen Durchführung.
Fig. 2 zeigt ein Fluoreszenz-Scanbild von einer Oberfläche, an der verschiede
ne Antikörper bzw. Straptavidin (links oben Streptavidin, rechts oben Anti-
Digoxygenin, links unten Anti-Antitrypsin, rechts unten Anti-Biotin) immobilisiert
wurden und die mit einer Oberfläche, auf der der Detektorkomplex mit Biotin
immobilisiert wurde, in Kontakt gebracht wurde.
Fig. 3 zeigt ein Fluoreszenz-Scanbild von einer Oberfläche, an der verschiede
ne Antikörper bzw. Straptavidin (links oben Streptavidin, rechts oben Anti-
Digoxygenin, links unten Anti-Antitrypsin, rechts unten Anti-Biotin) immobilisiert
wurden und die mit einer Oberfläche, auf der der Detektorkomplex mit Digoxyge
nin immobilisiert wurde, in Kontakt gebracht wurde.
Fig. 4 zeigt ein Diagramm, in dem die Ergebnisse zusammengefasst sind, die
mit einem Unzip-Oligo mit und ohne Hapten auf Oberflächen, die mit vier ver
schiedenen Proteinen beschichtet waren, erhalten wurden (Anti-Biotin-
Antikörper, Anti-Digoxygenin-Antikörper, Anti-Antitrypsin-Antikörper und Strepta
vidin).
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert. Die Abkürzung µM
steht für die Einheit µmol/l.
Für alle Versuche wurde ultrareines Wasser für das Waschen und die Herstel
lung der Puffer verwendet. Ölfreies N2-Gas wurde zum Trocknen verwendet. Alle
Chemikalien hatten Analysequalität.
Es wurden Versuche durchgeführt, bei denen auf einem Glasträger fluoreszenz
markierte Bindepartner immobilisiert waren und auf einem Stempel die komple
mentären Bindungspartner bzw. nicht spezifisch bindefähige Bindepartner immo
bilisiert waren.
Dieses Beispiel dient dazu, zu zeigen, dass bei einer bevorzugten Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Verfahrens dann, wenn zwei Oberflächen in Kon
takt gebracht werden, an denen jeweils spezifisch bindefähige Bindepartner im
mobilisiert sind, ein Bindepartner nur dann übertragen wird, wenn er auf seinen
spezifischen Bindepartner trifft, dass jedoch ein Übertrag nicht stattfindet, wenn
auf der anderen Oberfläche ein nicht spezifisch bindefähiger Partner ist. Außer
dem wird gezeigt, dass bei der Ausübung von Kraft auf eine Kette aus drei ver
schiedenen Bindungen - Haftbindung, spezifische Bindung, Detektorbindung -,
die als Detektorbindung verwendete reißverschlussartige Bindung zwischen zwei
DNA-Ketten aufgeht und nicht die Bindung zwischen den zwei ausgewählten
spezifischen Bindepartnern oder die Immobilisierung an den Oberflächen, etwa
die kovalente Bindung, die jeweils eine stärkere Bindungskraft haben.
Es wurden Glasträger mit Aldehydgruppen an der Oberfläche (Typ CSS, Gen
pak, Brighton, GB) verwendet. Diese Träger wurden mit 20 mg/ml HCl-NH2-PEG-
COOH (Shearwater, Huntsville, USA) in PBS pH 7,4 beschichtet. 150 µl Lösung
wurden pro Träger verwendet; die Träger wurden über Nacht in feuchter Atmo
sphäre bei Raumtemperatur inkubiert, wobei sie mit einem Deckglas mit 24 × 60 mm2
bedeckt waren. Anschließend wurden die Träger mit Wasser gespült und
mit N2 getrocknet.
Die gebildeten Schiff'schen Basen wurden dann mit 1 Gew.-% NaBH4 in Wasser
30 Minuten bei Raumtemperatur reduziert. Anschließend wurde wiederum mit
Wasser gespült und mit N2 getrocknet.
In einer weiteren Stufe wurde an dem mit PEG beschichteten Träger Oligonucle
otide gebunden, die die Verbindung zwischen Bindepartner und Glasträger her
stellen sollten. Hierzu wurde ein als Oligo 61 bezeichneter erster Detekorbin
dungs-Oligo mit einer Aminogruppe am 5'-Ende verwendet. Eine 25 µmolare
Verdünnung von Oligo 61 in PBS plus 7,5 mg/ml EDC wurde eingesetzt. 0,6 µl
dieser Lösung wurden aufgetupft und in feuchter Atmosphäre 2 Stunden bei
40°C inkubiert. Anschließend wurde mit Wasser gespült und mit N2 getrocknet.
Die Sequenzen der verwendeten Oligos sind im folgenden angegeben:
Oligo 61 (erster Detektorkomplex-Oligo):
5'NH2-AAA AAA AAA ATC TCC GGC TTT ACG GCG TAT-3'
Oligo 78 (Unzip, ohne Hapten):
5'-Cy3-ATA CGC CGT AAA GCC GGA GAC AGA TAA GAC GCT ACA TGA AAA AAA AAA AA-3'
Oligo 79 (Unzip, mit Biotin):
5'-Cy3-ATA CGC CGT AAA GCC GGA GAC AGA TAA GAC GCT ACA TGA AAA AAA AAA AA-biotin-3'
Oligo 82 (Unzip, mit Digoxygenin):
5'-Cy3-ATA CGC CGT AAA GCC GGA GAC AGA TAA GAC GCT ACA TGA AAA AAA AAA AA-digoxygenin-3'.
Oligo 61 (erster Detektorkomplex-Oligo):
5'NH2-AAA AAA AAA ATC TCC GGC TTT ACG GCG TAT-3'
Oligo 78 (Unzip, ohne Hapten):
5'-Cy3-ATA CGC CGT AAA GCC GGA GAC AGA TAA GAC GCT ACA TGA AAA AAA AAA AA-3'
Oligo 79 (Unzip, mit Biotin):
5'-Cy3-ATA CGC CGT AAA GCC GGA GAC AGA TAA GAC GCT ACA TGA AAA AAA AAA AA-biotin-3'
Oligo 82 (Unzip, mit Digoxygenin):
5'-Cy3-ATA CGC CGT AAA GCC GGA GAC AGA TAA GAC GCT ACA TGA AAA AAA AAA AA-digoxygenin-3'.
Ein Stempel mit Mikrostruktur wurde hergestellt, der aus 1 mm dickem PDMS
(Polydimethylsiloxan) bestand, das ein Raster mit Quadraten von 100 × 100 µm2,
die durch Vertiefungen mit 25 µm Breite und 1 µm Tiefe getrennt wurden, auf
wies.
Zur Herstellung des PDMS-Stempels wurde eine Mischung von Vernetzungsrea
genz und Siliconelastomer (Sylgard 184, Dow Corning) (1 : 10) nach intensivem
Entgasen zwischen einen strukturierten Siliciumwafer und eine ebene PMMA-
(Polymethylmethacrylat)-Platte gegossen. Diese Anordnung wurde zur Polymeri
sierung 24 Stunden lang senkrecht bei Raumtemperatur aufbewahrt. Das poly
merisierte PDMS wurde zu Stempeln in eine Größe von 1 cm2 geschnitten.
Das strukturierte PDMS wurde in einem Plasma-Cleaner 60 Sekunden lang in
Gegenwart von Eis funktionalisiert. Der Druck wurde dabei auf etwa 2 mbar re
duziert.
Die mit Plasma behandelten PDMS-Stempel wurden dann silanisiert. Dazu wur
den 2% Aldehyd-Ethoxysilan, 88% Ethanol und 10% Wasser vermischt und es
wurden 50 µl/cm2 dieser Mischung mit dem PDMS in feuchter Atmosphäre 30
Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Stempel wurden dann zweimal
mit Ethanol, dreimal mit Wasser gewaschen und mit N2 getrocknet.
Die so vorbehandelten silanisierten Stempel wurden dann mit PEG beschichtet.
20 mg/ml HCl-NH2-PEG-COOH (Shearwater, Huntsville, USA) in PBS pH 7,4
wurden verwendet. Dazu wurden jeweils 150 bis 200 µl Lösung pro PDMS-
Stempel (1 cm2) in feuchter Atmosphäre bei Raumtemperatur über Nacht inku
biert. Es wurde mit Wasser gespült und mit N2 getrocknet.
Die gebildeten Schiff'schen Basen wurden dann mit 1 Gew.-% NaBH4 in Wasser
30 Minuten bei Raumtemperatur reduziert. Danach wurde mit Wasser gespült
und mit N2 getrocknet.
Die funktionellen Gruppen wurden dann mit EDC/NHS aktiviert. Dazu wurden 10 mg/ml
EDC und 10 mg/ml NHS in PBS pH 7,4 hergestellt. Die Stempel wurden
mit jeweils 30 µl 30 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert unter einem
Deckglas mit 12 mm Durchmesser. Danach wurde wieder mit Wasser gespült
und mit N2 getrocknet.
An die so aktivierten Stempel wurden dann die spezifisch bindefähigen Binde
partner gebunden. Als Bindepartner wurden Antibiotin-Antikörper, Antidigoxyge
nin-Antikörper, Anti-Antitrypsin-Antikörper und Streptavidin verwendet. Es wur
den jeweils Lösungen von 5 mg/ml polyklonalem Antibiotin-Antikörper, 5 mg/ml
polyklonalem Antidigoxygenin-Antikörper, 50 µg/ml monoklonalem Anti-
Antitrypsin-Antikörper bzw. 100 µg/ml Streptavidin in PBS mit 40% Glycerin her
gestellt. Jeweils 4 µl wurden auf einen PDMS-Stempel aufgetupft und 1 Stunde
bei Raumtemperatur in feuchter Atmosphäre inkubiert. Dann wurde zuerst mit
PBS mit 0,05% Tween 20 und 1% BSA 1 Minute lang und dann mit PBS mit
0,05% Tween 20 2 bis 3 Minuten lang gewaschen.
Die noch freien funktionellen Gruppen auf dem PDMS wurden dann mit 2% BSA
mindestens 2 Stunden lang bei Raumtemperatur blockiert. In dieser Blockie
rungslösung konnten die Stempel auch aufbewahrt werden. Vor der Inkubation
mit dem Detektorkomplex auf dem Glasträger wurde das PDMS mit PBS 2 bis 3
Minuten lang gewaschen, mit Wasser gespült und mit N2 getrocknet.
Um den Transfer der über die Detektorbindung gebundenen Bindepartner auf die
Bindepartner, die an das PDMS gebunden waren, durchzuführen, wurde das
PDMS auf den Glasträger in 1 × SSC 30 Minuten bei Raumtemperatur aufge
drückt. Danach wurden die zwei Oberflächen vorsichtig getrennt, mit Wasser
gespült und mit N2 getrocknet.
Die bei diesem Transfer übertragenen Fluorophore wurden mit einem Fluores
zenz-Mikroarray-Scanner GenePix 4000 B (Axon Instruments Inc., USA) gemes
sen. Beide Oberflächen wurden mit dem 532-nm-Laser gemessen (PDMS: PMT
600 V, 100% Energie, Fokus 100; Glasträger: PMT 550 V, 33% Energie, Fokus
0). Die Hintergrundfluoreszenz des PDMS (vor dem Stempeln außerhalb der
Spots) ist etwa 200 und die Hintergrundfluoreszenz des Glasträgers (außerhalb
der gebundenen Oligos) ist etwa 100. Die Intensitäten der Spots wurden mit der
Software gemessen, die mit dem Instrument zusammen geliefert wird, indem ein
Mittelwert in einem kreisförmigen Bereich berechnet wurde. Durch diese Mes
sung wird die gitterartige Struktur in den Flecken vernachlässigt.
Als Kontrolle wurde ein Unzip-Oligo aus der Lösung auf die blockierten Antikör
perflecken gebunden. Jeweils eine Art von Oligo (mit Biotin, Digoxygenin oder
ohne Hapten) wurde in PBS mit 10% Glycerin und 0,05% Tween 20 für einige
Versuche (siehe Tabelle 7) verdünnt. Die endgültige Konzentration des Oligos
war 2 µM oder 8 µM. 10 µl dieser Lösung wurden auf den vier Antikörperspots 30
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert unter einem Deckglas mit 12 mm Durch
messer. In dem Fall, in dem der Oligo in PBS ohne Tween 20 gelöst wurde, wur
de der Glasträger nur mit Wasser gespült und getrocknet. Ansonsten wurde der
Glasträger 2 bis 3 Minuten lang mit PBS mit 0,05% Tween 20 gewaschen, mit
Wasser gespült und mit N2 getrocknet.
Ein PDMS-Stück mit vier Spots von verschiedenen Bindepartnern (Antikörpern
bzw. Streptavidin) wurde auf einen Glasträger aufgedrückt, auf dem Unzip-Oligo
mit Biotin an den ersten Detektorbindungs-Oligo hybridisiert war. Danach wurde
ein PDMS-Abschnitt mit dem Fluoreszenz-Scanner auf übertragene Oligos ges
cannt. Der Versuch wurde mehrere Male wiederholt und die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 zusammengefasst. Die jeweiligen Glasträger wurden vor und nach dem
Stempeln gescannt und die Ergebnisse in Tabelle 2 zusammengefasst. Fig. 2
zeigt ein Beispiel für einen Fluoreszenz-Scan eines PDMS-Abschnitts nach dem
Stempeln des Unzip-Oligos mit Biotin. Links oben war Streptavidin angebunden,
rechts oben Anti-Digoxygenin, links unten Anti-Antitrypsin, rechts unten Anti-
Biotin. Die hellen Flecken sind die mit Unzip-Oligo markierten Antibiotin-
Antikörper und Streptavidin. Die dunkleren Bereiche eines unspezifischen Trans
fers von Anti-Digoxygenin und Anti-Antitrypsin-Antikörpern sind auch zu sehen.
Ein PDMS-Stück mit vier Spots von verschiedenen Bindepartnern (Antikörpern
bzw. Streptavidin) wurde auf einen Glasträger aufgedrückt, auf dem Unzip-Oligo
mit Digoxygenin an den ersten Detektorbindungs-Oligo hybridisiert war. Danach
wurde ein PDMS-Abschnitt mit dem Fluoreszenz-Scanner auf übertragene Oligos
gescannt. Der Versuch wurde mehrere Male wiederholt und die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 zusammengefasst. Die jeweiligen Glasträger wurden vor und nach
dem Stempeln gescannt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
Ein Beispiel für einen Fluoreszenz-Scan eines PDMS, das mit einem Unzip-Oligo
mit Digoxygenin gestempelt wurde, ist in Fig. 3 gezeigt. Links oben war Strepta
vidin angebunden, rechts oben Anti-Digoxygenin, links unten Anti-Antitrypsin,
rechts unten Anti-Biotin Der einzige helle Bereich ist derjenige, wo Anti-
Digoxygenin-Antikörper immobilisiert war, alle anderen Spots sind sehr schwach.
Ein PDMS-Stück mit vier Spots von verschiedenen Bindepartnern (Antikörpern
bzw. Streptavidin) wurde auf einen Glasträger aufgedrückt, auf dem Unzip-Oligo
ohne Hapten an den ersten Detektorbindungs-Oligo hybridisiert war. Danach
wurde ein PDMS-Abschnitt mit dem Fluoreszenz-Scanner auf übertragene Oligos
gescannt. Das Ergebnis ist in Tabelle 5 zusammengefasst. Der jeweilige Glas
träger wurde vor und nach dem Aufstempeln gescannt und das Ergebnis ist in
Tabelle 6 zusammengefasst.
Als Kontrolle wurden die Oligos mit und ohne Hapten auch aus der Lösung auf
Proteinspots gebunden. Die entstehenden Fluoreszenzintensitäten sind in Tabel
le 7 zusammengefasst.
Die Ergebnisse, die beim Stempeln erhalten wurden, die in Fig. 4 zusammenge
fasst sind, zeigen einen höchst spezifischen Transfer des Unzip-Oligos auf den
entsprechenden Proteinspot (Fluoreszenzintensitäten zwischen 20 000 und
30 000), während der unspezifische Transfer auf die anderen Proteinspots ziem
lich niedrig ist (etwa 1600) und unabhängig von dem verwendeten Oligo ist. Das
Verhältnis von spezifischem zu unspezifischem Transfer ist größer als 10 : 1.
Fig. 4 zeigt eine Zusammenfassung der beim Stempeln des Unzip-Oligos mit und
ohne Hapten auf vier verschiedene Proteinspots erhaltenen Ergebnisse. Die Bin
dung des Oligos aus der Lösung liefert weniger intensive Spots im Fall einer
spezifischen Bindung (etwa 5800), aber auch eine geringere unspezifische Bin
dung (etwa 300). Dies führt zu einem ähnlichen Verhältnis von spezifischer zu
unspezifischer Bindung. Die höheren Intensitäten der Spots, die durch das Auf
stempeln erreicht werden, beruhen auf einer höheren lokalen Konzentration.
Weder die Gegenwart von Tween 20 im Bindepuffer noch unterschiedliche
Waschstufen beeinflussen die Antigen-Bindung sonderlich.
Claims (24)
1. Verfahren zum Nachweis der Authentizität eines Gegenstandes,
wobei der Gegenstand auf einer Oberfläche zumindest einen Flächenab
schnitt aufweist, auf dem Partner eines spezifisch bindenden Paares in einer
vorgegebenen Anordnung gebunden sind, die Oberfläche mit einer zweiten
Oberfläche, die korrespondierende Flächenabschnitte aufweist, auf denen
zumindest in ausgewählten Bereichen komplementäre Bindungspartner vor
liegen, so in Kontakt gebracht wird, dass die Partner miteinander reagieren
können, wobei mindestens ein Teil der Partner eine nachweisbare Markie
rung trägt, die Flächen dann getrennt werden und auf mindestens einer der
beiden Flächen die entstandene Anordnung der Markierungen nachgewie
sen wird, wobei sich die nach dem Trennen auf mindestens einer der beiden
Oberflächen entstandene Anordnung der gebundenen Partner und/oder
Markierungen von der ursprünglichen Anordnung der gebundenen Partner
und/oder der Markierungen auf der Oberfläche des Gegenstands unter
scheidet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die komplementären Partner entweder kovalent oder nicht-kovalent an aus
gewählten Flächenabschnitten der zweiten Oberfläche gebunden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
an den Oberflächen der korrespondierenden Flächenabschnitte in vorbe
stimmten Bereichen jeweils komplementäre Partner eines spezifisch binden
den Paares gebunden sind, von denen jeweils mindestens einer eine Markie
rung trägt, wobei jeweils einer der Partner über eine Haftbindung an die
Oberfläche gebunden ist und der andere über eine Detektorbindung gebun
den ist, wobei die Bindungskraft der Detektorbindung unter einer von außen
angelegten Zugkraft kleiner als die Bindungskraft der spezifischen Bindung
der beiden Partner und kleiner als die Bindungskraft der Haftbindung ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass mindestens eine der beiden Oberflächen aus einem elasti
schen Material besteht bzw. mit einem elastischen Material beschichtet ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass mindestens eine der beiden Oberflächen mit Polydimethylsi
loxan oder einem Derivat davon beschichtet ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine der beiden Oberflächen, die auf dem zu identifizierenden
Gegenstand angeordnet ist, als Beschichtung aus einem elastischen Materi
al auf einem Trägermaterial, das Papier, eine Kunststofffolie oder die Ober
fläche des Gegenstandes sein kann, ausgebildet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass einer der Partner des spezifisch bindenden Paares entweder
direkt kovalent, über ein Brückenmolekül und/oder über ein zweites spezi
fisch bindendes Paar an einer der beiden Oberflächen mit einer Haftbindung
immobilisiert ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Detektorbindung über ein spezifisch bindendes Detektor
paar erfolgt, wobei die Bindung eine hohe Affinität, aber geringe Bindungs
kraft aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Detektorbin
dung durch zwei komplementäre Nucleinsäurestränge erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die komplemen
tären Nucleinstränge DNA-, RNA-, LNA und/oder PNA-Stränge sind.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die beiden Partner des spezifisch bindenden Paares Antigen-
Antikörper, Hapten-Antikörper, DNA-DNA, RNA-RNA, DNA-RNA, Aptamer-
Peptid, Aptamer-Protein, Rezeptor-Ligand, Lectin-Zucker, Zinkfingerprotein-
DNA, Enzym-Substrat, Biotin-Avidin/Streptavidin bzw. die jeweiligen Derivate
oder Analoga davon sind.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Partner des spezifisch bindenden Paares Biotin und
Streptavidin bzw. Antibiotin-Antikörper sind.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Bindung der jeweiligen Partner des spezifisch bindenden
Paares an jeder Oberfläche teilweise über Haftbindung und teilweise über
Detektorbindung erfolgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass auf einer Oberfläche verschiedene Partner von spezifisch
bindenden Paaren immobilisiert sind.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass auf einander entsprechenden Flächenabschnitten der beiden
Oberflächen jeweils nur ein vorbestimmter Anteil der Partner eines spezifisch
bindenden Paares einem entsprechenden Partner des spezifisch bindenden
Paares gegenüberliegt.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass als Markierung eine Gruppe verwendet wird, die optisch
und/oder elektrisch nachweisbar ist.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass als Markierung eine radioaktive, fluoreszierende, lumineszie
rende, chromophore Markierung oder ein Farbstoff oder eine leitfähige
Gruppe verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet, dass als Markierung
eine fluoreszierende Gruppe verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18 dadurch gekennzeichnet, dass als Markierung
Fluoresceinisothiocyanat, Fluorescein, Rhodamin, Tetramethylrhodamin-5-
(und-6)-isothiocyanat, Texas Red oder ein Cyaninfarbstoff verwendet wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass mehrere Markierungen verwendet werden, die an verschie
dene Partner von spezifisch bindenden Paaren gebunden sind.
21. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Ober
fläche eine Beschichtung trägt, die in Bereiche aufgeteilt ist, wobei in vorbe
stimmten Bereichen komplementäre Bindungspartner vorliegen, die bei Kon
takt mit der ersten Oberfläche zu den jeweiligen Partner wandern können,
wobei der Kontakt der bindefähigen Partner durch Diffusion der komplemen
tären Partner erfolgt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschich
tung der zweiten Oberfläche eine Diffusion der komplementären Bindepart
ner zulässt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschich
tung der zweiten Oberfläche ein Gel ist.
24. Vorrichtung zum Nachweis der Authentizität eines Gegenstandes in einem
Verfahren gemäß Anspruch 1, umfassend eine Oberfläche, an der zumindest
in einem Flächenabschnitt Partner eines spezifisch bindenden Paares, die
eine Markierung tragen, gebunden sind, wobei zumindest ein Teil der Part
ner über eine Detektorbindung gebunden ist, wobei die Detektorbindung so
ausgebildet ist, dass ihre Bindungskraft schwächer als die Kraft der Bindung
zwischen den spezifisch bindenden Partnern ist, wobei erst durch In-Kontakt-
Bringen mit einer zweiten Oberfläche, die komplementäre Partner des spezi
fisch bindenden Paares aufweist, und Trennen der beiden Oberflächen das
die Authentizität bestätigende Muster entsteht.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10205506A DE10205506C1 (de) | 2002-02-09 | 2002-02-09 | Verfahren zur Markierung von Gegenständen |
AU2003208808A AU2003208808A1 (en) | 2002-02-09 | 2003-02-06 | Method for labeling articles |
PCT/EP2003/001186 WO2003066884A2 (de) | 2002-02-09 | 2003-02-06 | Verfahren zur markierung von gegenständen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10205506A DE10205506C1 (de) | 2002-02-09 | 2002-02-09 | Verfahren zur Markierung von Gegenständen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10205506C1 true DE10205506C1 (de) | 2003-06-18 |
Family
ID=7713770
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10205506A Expired - Fee Related DE10205506C1 (de) | 2002-02-09 | 2002-02-09 | Verfahren zur Markierung von Gegenständen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU2003208808A1 (de) |
DE (1) | DE10205506C1 (de) |
WO (1) | WO2003066884A2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL1028064C2 (nl) * | 2005-01-18 | 2006-07-19 | Vhp Ugchelen Bv | Authenticatiewerkwijze en -systeem voor het authenticeren van veiligheidsdocumenten en veiligheidsdocument. |
US8703068B1 (en) | 2009-03-04 | 2014-04-22 | The Procter & Gamble Company | Counterfeit detection kit |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AU2003290258A1 (en) * | 2002-12-12 | 2004-06-30 | Hapemo Da | Method for identification and/or authentication of articles |
US7198900B2 (en) | 2003-08-29 | 2007-04-03 | Applera Corporation | Multiplex detection compositions, methods, and kits |
US20050048498A1 (en) * | 2003-08-29 | 2005-03-03 | Applera Corporation | Compositions, methods, and kits for assembling probes |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5445970A (en) * | 1992-03-20 | 1995-08-29 | Abbott Laboratories | Magnetically assisted binding assays using magnetically labeled binding members |
WO2000077496A1 (de) * | 1999-06-14 | 2000-12-21 | November Aktiengesellschaft Gesellschaft Fuer Molekulare Medizin | Verfahren und vorrichtung zur identifizierung eines polymers |
WO2001051652A2 (de) * | 2000-01-10 | 2001-07-19 | november Aktiengesellschaft Gesellschaft für Molekulare Medizin | Verfahren zur identifizierung einer auf einen festen körper aufgebrachten markierung |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA2217209A1 (en) * | 1997-12-01 | 1999-06-01 | Jia Bei Zhu | One-step immuno/chemistry |
-
2002
- 2002-02-09 DE DE10205506A patent/DE10205506C1/de not_active Expired - Fee Related
-
2003
- 2003-02-06 WO PCT/EP2003/001186 patent/WO2003066884A2/de not_active Application Discontinuation
- 2003-02-06 AU AU2003208808A patent/AU2003208808A1/en not_active Abandoned
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5445970A (en) * | 1992-03-20 | 1995-08-29 | Abbott Laboratories | Magnetically assisted binding assays using magnetically labeled binding members |
WO2000077496A1 (de) * | 1999-06-14 | 2000-12-21 | November Aktiengesellschaft Gesellschaft Fuer Molekulare Medizin | Verfahren und vorrichtung zur identifizierung eines polymers |
WO2001051652A2 (de) * | 2000-01-10 | 2001-07-19 | november Aktiengesellschaft Gesellschaft für Molekulare Medizin | Verfahren zur identifizierung einer auf einen festen körper aufgebrachten markierung |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL1028064C2 (nl) * | 2005-01-18 | 2006-07-19 | Vhp Ugchelen Bv | Authenticatiewerkwijze en -systeem voor het authenticeren van veiligheidsdocumenten en veiligheidsdocument. |
WO2006078154A2 (en) * | 2005-01-18 | 2006-07-27 | Vhp Veiligheidspapierfabriek Ugchelen B.V. | Authentication method and system for authenticating security documents, security document and security element |
WO2006078154A3 (en) * | 2005-01-18 | 2006-12-07 | Vhp Ugchelen Bv | Authentication method and system for authenticating security documents, security document and security element |
US8703068B1 (en) | 2009-03-04 | 2014-04-22 | The Procter & Gamble Company | Counterfeit detection kit |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2003066884A3 (de) | 2003-12-31 |
AU2003208808A1 (en) | 2003-09-02 |
AU2003208808A8 (en) | 2003-09-02 |
WO2003066884A2 (de) | 2003-08-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Peng et al. | Simultaneous and sensitive determination of multiplex chemical residues based on multicolor quantum dot probes | |
DE10122836A1 (de) | Faser, Faden und Verfahren zur Markierung und Identifizierung | |
Lee et al. | Positively charged compact quantum dot–DNA complexes for detection of nucleic acids | |
EP1996717A2 (de) | Verfahren und anordnungen zur detektion von zielanalyten und bestimmung der zielanalytenkonzentration in einer lösung | |
DE19609838A1 (de) | Verfahren und Teststreifen zur Bestimmung eines Analyten | |
EP1721160B1 (de) | Verfahren zur kovalenten immobilisierung von biomolekülen an polymeren oberflächen | |
TWI242645B (en) | Biochemical labeling materials and manufacturing method | |
EP1565569A2 (de) | Verfahren zum nachweis von mutationen | |
DE10205506C1 (de) | Verfahren zur Markierung von Gegenständen | |
WO2019115801A1 (de) | Einzelmolekülnachweis bzw. -quantifizierung durch dna-nanotechnologie in mikro-wells | |
EP1246945B1 (de) | Verfahren zur identifizierung einer auf einen körper aufgebrachten markierung | |
EP0318777A2 (de) | Testträger zur Analyse einer Probenflüssigkeit und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE4446042A1 (de) | Kenntlichmachung | |
EP1188042B1 (de) | Verfahren und sonde zur identifizierung eines polymers | |
WO1999045142A2 (de) | Mittel und verfahren zum nachweis chemischer substanzen | |
WO2015124690A1 (de) | Zusammensetzung mit fret-paar in definierter geometrie | |
WO2002014862A2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur charakterisierung und/oder zum nachweis eines bindungskomplexes | |
EP1627078A1 (de) | Verfahren zur kovalenten immobilisierung von sonden-biomolekülen an organischen oberflächen | |
EP1558930B1 (de) | Verfahren zur bestimmung eines analyten | |
DE10126798A1 (de) | Verfahren zur Bestimmung einer Probe | |
EP1963441A1 (de) | Polyelektrolyt mono- und multischichten für optische signalwandler | |
EP1203094B1 (de) | Verfahren zur markierung von festen, flüssigen und gasförmigen substanzen | |
DE10205418A1 (de) | Verfahren zur Bestimmung eines Analyten | |
EP1243327A1 (de) | Oberfläche mit einem Muster aus Zellen und Verfahren zu deren Herstellung | |
Pradhan et al. | Self-Assembly of DNA Nanostructures on Electron Beam Lithographically Patterned Templates for Biomedical and Nanoelectronic Sensor Applications |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |