DE10205139A1 - Integriertes pneumatisches und elektropneumatisches Bremssystem eines Zuges - Google Patents
Integriertes pneumatisches und elektropneumatisches Bremssystem eines ZugesInfo
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Abstract
Ein integriertes pneumatisches und elektropneumatisches Zugbremssystem und ein entsprechendes Betriebsverfahren. Eine elektropneumatische Bremssteuerung in mindestens einer der Lokomotiven liefert ein Notbremssignal auf eine Leitung und dem Netzwerk zu den pneumatischen und elektropneumatischen Bremsen für eine Notstellung der Bedienschnittstelle. Die Bremssteuerung liefert zudem in der Dauerbetriebsstellung der Bedienschnittstelle ein Notsignal nur auf dem Netzwerk zu den elektropneumatischen Bremsen.
Description
Die Erfindung betrifft ein integriertes pneumatische und elektropneumatisches Brems
system eines Zuges und ein Verfahren zum Betrieb eines Bremssystems.
Die Erfindung beschäftigt sich im allgemeinen mit elektrisch gesteuerten Druckluft
zugbremsen und computergesteuerten Zugbremsensystemen, und insbesondere Not
bremsen in integrierten Bremssystemen.
Computergesteuerte Bremssysteme sind gut bekannt, wie beispielsweise CCBI und
CCBII von der New York Air Brake Corporation. Diese Systeme bieten eine Compu
tersteuerung des Druckluftreglers für die Druckluftrohre im gesamten Zug. Dies er
möglicht die Druckluftsteuerung der Lokomotivbremsen sowie der Bremsen der ein
zelnen Waggons. In letzter Zeit hat sich die Industrie um die Bereitstellung elektrisch
gesteuerter Druckluftbremsen oder elektropneumatischer Bremsen an den einzelnen
Waggons bemüht. Dies hat zum elektronisch gesteuerten Druckluftsystem (ECP-
System) geführt, das unabhängig von dem computergesteuerten Bremssystem ist. Ein
Überblick über ein solches System ist EP-60 von der New York Air Brake Corpora
tion.
So wie es zur Zeit implementiert wird, läuft das ECP-System in der Lokomotive par
allel zu jenem der konventionellen pneumatischen Lokomotivenzugsteuerungen. Es
sind zwei Bremsventile vorgesehen, von denen eines das Bremsventil für die Druck
luftbremse und das andere das ECP-Bremsventil ist. Gleicherweise sind getrennte An
zeigen für die einzelnen Systeme vorgesehen. Die Lokomotive oder die Lokomotiven-
Zusammensetzung reagiert nicht auf die Bremsbefehle des ECP-Systems, da die Lo
komotiven auf pneumatische Signale auf Rohren/Leitungen reagieren. Auch hat das
ECP-System seinen eigenen, separaten Eingang vom Messwertschreiber und von den
Lokomotivensteuerungen zur Feststellung von Penalties.
Mit der Implementierung elektrisch gesteuerter Druckluft- oder elektropneumatischer
Bremsen ist die Diskussion über die Wünschbarkeit einer Integration der computerge
steuerten Bremssysteme in die elektrisch gesteuerten Druckluftbremssysteme aufge
kommen.
Die vorliegende Erfindung ist ein integriertes Druckluft- und elektropneumatisches
Zugbremsensystem und ein entsprechendes Verfahren, einschließlich eines Bremsroh
res bzw. einer Bremsleitung, das/die sich durch Lokomotiven und Waggons auf dem
Zug erstreckt. Eine Bedienschnittstelle ist mindestens mit den Stellungen Lösen, Be
trieb, Dauerbetrieb und einer Notstellung versehen. Ein elektropneumatisches Brems
system in den Waggons und Lokomotiven ist mit dem Bremsrohr verbunden und in
einem elektrischen Netzwerk untereinander verbunden. Eine elektropneumatische
Bremssteuerung in mindestens einer der Lokomotiven liefert ein Notbremssignal auf
dem Bremsrohr und dem Netzwerk für die Notstellung der Bedienschnittstelle und
liefert nur ein Notbremssignal auf dem Netzwerk für die Dauerbetriebsstellung der
Bedienschnittstelle. Die Bedienschnittstelle umfasst des weiteren eine Betriebszone
zwischen einer Minimal- und einer Vollbetriebsstellung und einer Unterdrückungs
stellung. Die Bremssteuerung überträgt Bremssignale auf dem Bremsrohr in einem
Pneumatik-Betriebsmodus und auf dem Netzwerk in einem elektrischen Betriebsmo
dus. Die Bedienschnittstelle umfasst einen automatischen Zugbremsengriff mit den
entsprechenden Stellungen und kann zudem einen unabhängigen Griff für Lokomotiv
bremsen aufweisen.
Andere Ziele, Vorteile und neue Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus der
folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung anhand von Ausführungsbeispie
len unter Bezug auf die Zeichnung hervor.
Zweckmäßig überträgt die Bedienschnittstelle des weiteren eine Servicezone zwischen
einer Minimal- und einer Vollbetriebsstellung und einer Unterdrückungsstellung.
Vorzugsweise umfaßt die Bremssteuerung Bremssignale auf dem Bremsrohr in einem
pneumatischen Betriebsmodus und auf dem Netzwerk in einem elektrischen Betriebs
modus.
Zweckmäßig ist die Bremssteuerung ein automatischer Zugbremsengriff mit den ge
nannten Stellungen.
Vorzugsweise umfaßt die Bedienschnittstelle des weiteren einen unabhängigen
Bremsgriff für die Lokomotivenbremsen.
Insbesondere überträgt die Bedienschnittstelle ein Betriebsbremsensignal auf dem
Zugbremsrohr, solange die Dauerbetriebsstellung der Bedienschnittstelle gegeben ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Anspruch 7 angegeben.
Vorzugsweise erfolgt die Übertragung eines Betriebsbremssignals auf dem Zugbrems
rohr, solange die Dauerbetriebsstellung der Bedienschnittstelle festgestellt ist.
Fig. 1 ist ein Diagramm der Architektur bzw. des Aufbaus eines typischen inte
grierten elektrischen und pneumatischen Bremsensystems für Eisenbahn
züge für Anwendungen in einer Lokomotivensystemintegration und in
Nicht-Lokomotivensystemintegrationen;
Fig. 2 ist ein Diagramm der Systemproportionierung zwischen dem computer
gesteuerten Bremssystem und einem elektropneumatischen Bremssy
stem;
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm der Integration eines computergesteuerten Brems
systems und eines ersten elektropneumatischen Bremssystems für An
wendungen in der Lokomotivsystemintegration;
Fig. 4 ist ein Blockdiagramm, in dem die Bremsventilsteuerung des integrierten
Systems dargestellt ist;
Fig. 5 ist ein Blockdiagramm der elektrischen Notsteuerung des integrierten
Systems;
Fig. 6 ist eine schematische Darstellung der Griffstellungen der automatischen
und der unabhängigen Bremssteuerung;
Fig. 7 ist ein Blockdiagramm der Penaltykontrolle des integrierten Systems.
Zwar wird das vorliegende Bremssystem beschrieben unter Verwendung eines elek
tropneumatischen Zugbremsensystems EP-60 und eines CCBI/CCBII computergesteu
erten Lokomotivenbremssystems als Beispiel zweier integrationsfähiger Systeme, das
vorliegende integrierte System kann aber auch unter Verwendung anderer, ähnlicher
pneumatischer EAB und elektropneumatischer ECP-Systeme für Zug- und Lokomoti
venbremssteuerungen implementiert werden.
Ein Überblick der Systemarchitektur ist in Fig. 1 gegeben. Ein computergesteuertes
Lokomotivenbremssystem 10 wird dargestellt als CCB. Es steuert die Bremsleitung
21. Es ist angeschlossen an ein elektropneumatisches Zugbremsensystem 12, das als
EP-60 dargestellt ist, und steuert eine elektropneumatische Bremsleitung 40. Ein inte
grierter Lokomotivencomputer (ILC) 29 ist angeschlossen an das CCB 10 und das EP-60 12.
Ein verteiltes Stromsystem DP 14 ist ebenfalls vorgesehen und angeschlossen
an den ILC 29. Der ILC 29 ist zudem angeschlossen an ein Antriebssystem 16 und
überträgt Daten auf den Messwertschreiber 30. Ein integriertes Display 32 ist ebenfalls
an den ILC 29 angeschlossen. Für Anwendungen der Systemintegration bei Nicht-
Lokomotiven, namentlich wo der ILC-Anschluss an das EP-60 12 nicht vorhanden ist,
ist eine Bedienschnittstelle oder ECP-Display 44 vorgesehen und an das EP-60 ange
schlossen, und ein separater Messwertschreiber 30A ist an dem EP-60 angeschlossen.
Der Messwertschreiber 30 kann ein getrenntes und eigenständiges Gerät sein, oder
integriert in den ILC 29. Wenn es sich um einen separaten Messwertschreiber handelt,
ist es der gleiche Messwertschreiber wie 30A.
Die operative Aufteilung der unterschiedlichen von EP-60 und CCB ausgeführten
Operationen ist in Fig. 2 dargestellt. Das EP-60 empfängt ECP Setup- und Displayin
formationen. Es sendet Ausgänge zum Stromausschalter PCS des Lokomotivensy
stems sowie der ECP Bremsleitungssteuerung. Das EP-60 ist verantwortlich für die
Bremsenansteuerung der ECP Bremsleitung, das Bremsleitungs-Strommanagement,
die Zugzusammensetzung und Sequenzierung sowie andere funktionelle AAR-
Erfordernisse.
Das CCB empfängt Eingänge von den CCB Setup- und Displaybefehlen, Bremsgriff
befehlen und Penaltybefehlen. Es liefert Ausgänge an das PCS und andere unter
schiedliche Lokomotiven-Eingänge und Ausgänge. Es steuert zudem das Bremsrohr,
das 20 Rohr und 13 Rohr sowie lokale Bremszylindersteuerungen. Das CCB ist ver
antwortlich für Bremsrohrladung, Bremsgriffinterpretation, Bremsrohrnotfallsmana
gement, Penaltyinterpretation, Lokomotivenbremszylindersteuerung, Mehrfachbe
triebsfunktion oder MU-Funktionen (Griff und unabhängig) und die Anwendung lo
komotivenspezifischer Erfordernisse.
Die Interaktion und die Signalübertragung und Steuerung zwischen EP-60 und dem
CCB wird erklärt in bezug auf eine Standard- oder Luftdruckbremse und elektrische
Bremse.
Ein Beispiel eines computergesteuerten Lokomotivenbremssystems 10 in Fig. 3 um
fasst eine elektropneumatische Steuereinheit (EPCU) 20, die auf Eingangssignale zur
Steuerung des Drucks auf dem Bremsrohr 21, ein unabhängiges Betätigungs- und Lös
rohr (#20) 22 und das Stellrohr (#13) 23 reagiert, sowie die Bremszylinder 24 auf sei
ner Lokomotive. Das unabhängige Betätigungs- und Löserohr 22 und das Stellrohr 23
laufen durch die Lokomotivenzusammensetzung und ermöglichen die unabhängige
Steuerung der Lokomotivenbremsen zum Unterschied von der Steuerung der Luft
druckbremsen in jedem Waggon durch das Bremsrohr 21, welches durch den gesamten
Zug verläuft. Die elektrische Kommunikation und Steuerung der Lokomotiven in der
Zusammensetzung ist erhältlich über das 27-pin-MU-Kabel 25. Dieses steht im allge
meinen unter der Kontrolle des (nicht dargestellten) Antriebssteuerungssystems.
Ein computergesteuertes Bremssystem 10 ist beispielsweise dargestellt als CCBII und
enthält ein integriertes Prozessormodul IPM 27, welches die Luftdruckreglereinheit 20
elektrisch steuert. Das IPM 27 empfängt Eingänge von einem elektronischen Brems
ventil EBV 26, das mit einem automatischen Bremsgriff 26A versehen ist zur Steue
rung der Zugbremsen über das Bremsrohr 21 und einen unabhängigen Bremsgriff 26B
zur Steuerung der Lokomotivbremsen über das unabhängige Rohr 22 und ein Stellrohr
23. Das EBV 26 ist eine Bedien-Bremssteuerung oder Schnittstelle. Ein integrierter
Lokomotivencomputerrechner ILC 29 verbindet das IPM mit einem Messwertschrei
ber 30 und den Displays 32. Der Messwertschreiber 30 kann ein separates Element
oder integriert in den ILC 29 sein. Penalties (Strafen oder Verbote), beispielsweise
Alerter (Warnung) oder Overspeed (Geschwindigkeitsüberschreitung), sind Eingänge
in den ILC 29. Das Antriebssystem 16 kommuniziert mit dem ILC 29. Das führende
Antriebssystem kommuniziert mit anderen Lokomotiven in seiner Zusammensetzung
über die MU Bremsleitung 25.
Das IPM 27 ist mit anderen (nicht dargestellten) Lokomotivensystemen verbunden und
bietet typische Ausgänge wie ein Stromausschaltersignal PCS, Notsandsignal ES und
Notmagnetventil EMV. Das IPM 27 kann in das verteilte Stromsystem DP 14 inte
griert sein und würde über ein Funkmodul 33 mit den anderen Lokomotiven in der
Zusammensetzung sowie verteilt im gesamten Zug kommunizieren. Das Zugende-
Funkgerät 31 kommuniziert mit der Zugendevorrichtung.
Die Verbindung zwischen dem IPM 27, dem Bremsenventil 26 und der elektropneu
matischen Steuereinheit 20 erfolgt über einen gemeinsamen Bus. Die vorgeschlagene
Verbindung ist ein LonWorks-Bus, wobei jedes Modul einen Knoten im Netzwerk
bildet. Die Verbindung zwischen dem IPM 27 und dem ILC 29 ist ein standardmäßiger
serieller Anschluss, beispielsweise ein RS422-HDLC. Das bisher beschriebene System
ist gut bekannt und braucht im einzelnen nicht weiter beschrieben zu werden.
Die Steuerungen eines elektrisch gesteuerten Luftdruckbremsensystems ECP der älte
ren Technik ist dargestellt bzw. bekannt als "EP-60", wie es beispielsweise bei der
New York Air Brake Corporation erhältlich ist. Die elektrisch gesteuerten Luftdruck
bremsen umfassen eine Bremsleitungsstromversorgung TPS 41, die den Batteriestrom
von der Lokomotive in Strom für die ECP Bremsleitung 40 konvertiert. Dies ist eine
elektrische Leitung, welche durch den gesamten Zug verläuft und elektrische Energie
und Kommunikation an die EP-60 Bremsen auf den einzelnen Waggons und - falls
vorhanden - auf den Lokomotiven liefert. Eine Bremsleitungs-
Kommunikationssteuerung TCC 42 ist verbunden mit der ECP Bremsleitung 40 als
Knoten im Bremsleitungsnetzwerk. Ein Waggon-ID-Knoten 45 wird dargestellt als
Teil des EP-60-Systems. In der älteren Technik hat die TCC 42 keine Kontrolle über
die Luftdruckbremsenleitungen 21, 22 und 23. Sie steuert lediglich die Kommunikati
on, indem sie über die ECP Bremsleitung 40 Daten entweder versendet oder empfängt.
Somit kann sie nur mit anderen Lokomotiven im Zug kommunizieren, die ECP
Bremsleitungssteuerungen oder ECP Waggonknoten im Netzwerk haben und an die
ECP Bremsleitung 40 angeschlossen sind. Zwar wird die ECP Bremsleitung darge
stellt als Leitung, die durch jeden Waggon im Zug geht, es ist aber festzuhalten, dass
das ECP-Netzwerk auch per Funk oder andere drahtlose Verbindung funktionieren
kann.
Das ECP Bremssystem gemäß Stand der Technik verläuft parallel zu dem der konven
tionellen pneumatischen oder computergesteuerten Lokomotivzugsteuerungen. Die
zwei Bremsventile sind vorgesehen, von denen eines das Druckluftbremsventil und
das andere das ECP Bremsventil ist. Gleicherweise sind getrennte Displays vorgese
hen. Die Lokomotive oder die Zusammensetzung der Lokomotiven reagieren nicht auf
die Bremsbefehle durch das ECP Lokomotivensystem. Auch verfügt das ECP-System
über seinen eigenen selbständigen Eingang vom Messwertschreiber 30A und von den
Lokomotivensteuerungen zur Bestimmung von Penalties.
Die Integration der computergesteuerten Bremssysteme 10 in das elektrisch gesteuerte
Luftdruckbremsensystem 12 wird erreicht durch die Verbindung dieser Systeme als
Knoten in einem gemeinsamen Netzwerk, wie dargestellt. Die Integration bewirkt,
dass nur ein einziges Bremsregelventil oder eine einzige Bedienschnittstelle vorhanden
ist, und zwar das CCB Regelventil 26, bei Eliminierung des ECP Regelventils. Auch
getrennte Zugänge zum Messwertschreiber 30, eine Zugende-Vorrichtung und ein
Display für die TCC 42 sind nicht erforderlich und werden vom Computersteuerungs
bremsabschnitt 10 oder direkt vom ILC zur Verfügung gestellt. Der Zugang zu den
Penalties und anderen Lokomotivsteuerungen für die TCC 42 erfolgt ebenfalls über
das computergesteuerte Bremssystem 10 oder direkt vom ILC. Schließlich wird die
Fähigkeit der Lokomotivbremsen, unter dem elektronisch gesteuerten Luftdrucksystem
TCC 42 zu stehen, zur Verfügung gestellt.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist der ILC 29 direkt verbunden beispielsweise durch eine
serielle Kommunikationsverbindung RS 422 HDLC mit der TCC 42 Anwendungen
mit integriertem Lokomotivensystem. Dies ermöglicht den Zugang zum Messwert
schreiber 30 über den ILC 29. Für nicht-integrierte Anwendungen kann die TCC 42
ihre eigene (nicht dargestellte) Bedienschnittstelle 44 haben.
Das Zugsteuerungssignal vom Bremsventil 26 wird an das IPM 27 gesendet und - je
nach dem, ob das IPM 27 im pneumatischen oder elektrischen Modus ist - steuert die
elektropneumatische Reglereinheit 20 zur Steuerung des Bremsrohres 21 oder sendet
die Bremsbefehlssignale an die TCC 42, womit elektrische Zugbremsensignale über
die ECP Bremsleitung 40 gesendet werden. Als Reaktion auf die automatischen Griff
bewegungen des Bremsventils im ECP-Modus reduziert das IPM 27 nicht den (nicht
dargestellten) Ausgleichsbehälter, wie dies im pneumatischen Modus der Fall wäre.
Damit bleibt das Bremsrohr 21 im elektrischen Modus voll geladen.
Alle mit dem ECP ausgerüsteten Lokomotiven reagieren auf das Steuersignal auf der
ECP Bremsleitung 40, ihre Bremsen als Reaktion auf eine ECP-Anwendung zu akti
vieren. Gleichzeitig wenden die führende und eine allfällige entfernte Lokomotive mit
ECP-Ausrüstung das proportionale Luftdruckbremsensignal auf das unabhängige Rohr
22 für Bremsbetätigung und Lösung an. Das Signal auf diesem Rohr wird von den an
gehängten Lokomotiveinheiten überwacht, die keine ECP-Fähigkeit aufweisen, und
bringt die Lokomotivenbremsen entsprechend zur Anwendung.
Ein Schalt- oder Setup-Verfahren liefert einen Hinweis für die IPM-Steuerung 27, ob
diese im pneumatischen oder elektrischen Steuermodus betrieben werden soll.
Das IPM 27 bildet gemeinsam mit dem EBV 26 in Fig. 3 eine Bremssteuerung, die
Lokomotiven- und Zugbremsenbefehle bereitgestellt. TCC 42 schafft eine erste Steue
rung der Bremsen, die mit der Bremsensteuerung 27,26 verbunden ist, und überträgt
ein Waggonbremsensignal auf dem Netzwerk oder der ECP Bremsleitung 40 für Zug
bremsbefehle. Eine zweite Bremsensteuerung, die die elektropneumatische Steuerein
heit 20 umfasst, ist ebenfalls mit der Bremsensteuerung 27, 26 verbunden und überträgt
ein Lokomotivenbremssignal auf dem Lokomotivenbremsrohr, welches das unabhän
gige Rohr 22 ist, für Lokomotivenbremsbefehle. Für die verteilte Stromzufuhr besteht
eine Schnittstelle des integrierten Lokomotivencomputers 29 in Kombination mit dem
IPM 27 zum Antriebssystem 16 und den Lokomotivensystemen mit dem Bremssystem
zur Übertragung von Antriebssignalen über TCC 42 auf entfernte Lokomotiven. Die
Betätigung und Lösung der Lokomotivenbremsen unter Verwendung des unabhängi
gen Rohrs 22 kann ebenso wie das Bügel-Ausschalten ohne Verwendung des Stell
rohrs 23 oder des Bremsrohrs 21 bewirkt werden. Das Stellrohr 23 kann deshalb ent
fernt werden.
Wie weiter oben erörtert, verfügt die Bremsensteuerung 27, 26 über einen pneumati
schen und einen elektrischen Modus. Voreingestellt für den Start und bestimmte Aus
falltypen ist der pneumatische Modus. Im elektrischen Modus liefert die Bremsen
steuerung 27, 26 Bremsleitungsbremssignale auf der Bremsleitung 40 für die Waggons
und Lokomotiven, die ECP Bremsen haben und mit der Bremsleitung 40 verbunden
sind. Im pneumatischen Modus liefert die Bremsensteuerung 27, 26 die Zug- oder
Waggonbremsensignale auf dem Bremsrohr 21. Für den elektrischen wie für den
pneumatischen Modus liefert die Reglereinheit 20 Lokomotivenbremssignale auf dem
Lokomotivenbremsrohr oder dem unabhängigen Bremsrohr 22.
Eine Gesamtübersicht über die Bremsventilsteuerung ist in Fig. 4 dargestellt. Das
EBV 26 sieht einen automatischen Griff, einen unabhängigen Griff und Bügel-
Ausschalteingaben in das CCB vor, das auch anwendungsspezifische Erfordernisse für
die Lokomotive ausführt. In einem herkömmlichen oder pneumatischen Modus steuert
es die elektropneumatische Reglereinheit 20 zur Kontrolle des Bremsrohrs 21. Im
elektrischen Modus findet eine Kommunikation zwischen dem EP-60 12 und dem
CCB 10 statt, welches die ECP Bremsleitung 40 steuert. Die Stellungen des automati
schen Griffs 26A und des unabhängigen Griffs 26B sind in Fig. 6 dargestellt.
Im elektrischen Modus wird die Betätigung des automatischen Griffs 26A über das
IPM 27 verarbeitet und liefert Zugbremsensignale an das TCC 42. Das TCC 42 sendet
dann ein elektrisches Zugbremssignal auf der Bremsleitung 40. Es sendet zudem sein
elektrisches Zugsignal zurück zum IPM, und das IPM 27 sendet seinerseits Bremsbe
fehle an die elektropneumatische Reglereinheit 20. Die elektropneumatische Reg
lereinheit 20 stellt sodann einen entsprechenden Bremszylinderdruck für den
Bremszylinder 24 dieser Lokomotive zur Verfügung. Die TCCs 42 auf anderen ent
fernten Lokomotiven senden die empfangen Zugbremsenbefehle an ihre IPMs 27, die
ihre elektropneumatische Reglereinheit 20 so steuern, dass sie ihre Bremsen oder
Bremszylinder 24 betätigt.
Das TCC 42 steuert über das IPM 27 auch die elektropneumatische Reglereinheit 20,
so dass ein Bremssignal auf das unabhängige Rohr 22 aufgebracht wird. Die ermög
licht die pneumatische Betätigung der Bremsen der angehängten Lokomotiven, wo
durch der Lokomotivenzusammensetzung ermöglicht wird, angehängte Lokomotiven
ohne ECP-Ausrüstung zu haben, oder die gezogenen ECP-Lokomotiven könnten ihren
elektrischen Modus ausgeschaltet oder deaktiviert haben. Somit wird die Bremszylin
dersteuerfunktion der elektropneumatischen Reglereinheit 20 im elektrischen Modus
durch das TCC 42 gesteuert, und nicht durch das EBV 26.
Da das unabhängige Rohr 22 dazu verwendet wird, pneumatische Signale an Anhän
gerlokomotiven auch im elektrischen Modus zu senden, müssen auch Vorkehrungen
für den Betrieb des unabhängigen Griffes 26B im elektronischen Modus getroffen
werden. Wenn der unabhängige Bremsgriff 26B im elektrischen Modus betrieben
wird, sendet das EBV 26 über das IPM 27 ein Signal an das TCC. Das TCC 42 sendet
dann über das IPM 27 einen Befehl zurück zu der elektropneumatischen Reglereinheit
20, um ein pneumatisches Bremssignal an das unabhängige Rohr 22 zu legen. Wenn
die ECP Bremsleitung 40 und das TCC 42 dazu imstande sind, senden sie ein Loko
motivenbremssignal an andere ECP-ausgerüstete Lokomotiven, die mit der Bremslei
tung 40 verbunden sind. Wenn der automatische Griff 26A und der unabhängige Griff
26B beide gleichzeitig bremsen, wird der restriktivere Bremsbefehl zur Steuerung der
Lokomotivenbremsen herangezogen.
Gleichermaßen können verteilte Stromsignale auf der ECP Bremsleitung 40 versendet
werden, die an die entfernten Lokomotiven in den pneumatischen und elektrischen
Modi adressiert sind. Dies würde verteilte Strombefehle Status- und Ausnahmesignale
einschließen.
Die Bremsensteuerung 27, 26 kann einen systemausgelösten Notbremsbefehl oder ei
nen Bediener-ausgelösten Notbremsbefehl festlegen, wie in Fig. 5 dargestellt. Die
Bediener-ausgelösten Bremsbefehle kommen vom Bremsventil 26 in einer Notgriff
stellung. Die systemausgelösten Bremsbefehle umfassen einen Notfall per elektri
schem System und einen Notfall per Lufidrucksystem. Die Notfälle per elektrischem
System umfassen Ausfälle des EP-60 Systems und des CCB-Systems. Die Notfälle per
Lufidrucksystem umfassen den "Brake-in-two-Fall" und "Fireman's Brake Valve".
Für Notfälle sendet die Steuerung 27, 26 Signale an das TCC 42, das ein Not
bremssignal auf dem Netzwerk für system- und Bediener-ausgelöste Notbremsbefehle
überträgt. Die Steuerung 27, 26 sendet Befehle an die Reglereinheit 20, welche ein
Notbremssignal auf den Zug- und Lokomotivenbremsenrohren 21, 22 für Bediener
ausgelöste und pneumatische systemausgelöste Notbremssignale überträgt. Für Not
bremsbefehle des elektrischen Systems wird deshalb nur die ECP-Bremse betätigt,
während für Bediener-ausgelöste und Notbremsbefehle des pneumatischen Systems
die ECP und die Luftdruckbremssysteme betätigt werden. Die Zugbremsensignale und
die Lokomotivbremsensignale werden auf der Bremsleitung 40 als Anteil an
Bremssignalen übertragen.
Ein Notfallmagnetventil EMV unter der Kontrolle des TCC 42 kann parallel zu der
elektropneumatischen Reglereinheit 20 vorgesehen sein. Wenn das verteilte Stromsy
stem DP das Notfallmagnetventil enthält, kann das TCC 42 gemeinsam das Magnet
ventil steuern. Das elektromagnetische Ventil EMV wird nur bei pneumatisch oder
Bediener-ausgelösten Notfällen aktiviert. Bei Bediener-ausgelösten Notfällen wird in
diesem Zusammenhang der automatische Griff in die Notfallstellung bewegt, um einen
pneumatischen und elektrischen Notfall zu generieren.
Das TCC 42 steuert die elektrische Rücksetzung und das IPM 27 steuert die pneumati
sche Rücksetzung nach einem Bediener-ausgelösten oder vom Luftdrucksystem aus
gelösten Notfall. Das TCC 42 steuert die elektrische Rücksetzung nach einem vom
elektrischen System ausgelösten Notfall und nachdem der automatische Griff 26A eine
bestimmte Zeit vor der möglichen Wahl der Lösestellung voll in Betrieb oder unter
drückt war.
Der automatische Bremsengriff 26A hat sechs Stellungen, wie im Sektordiagramm in
Fig. 6 dargestellt und wie folgt für die ECP Bremsenbetätigung definiert:
- a) Die Lösestellung dient dem Lösen der Zugbremsen und der Anfangsla dung des Bremsrohrs im ECP-Modus;
- b) in der Minimum-Bremsstellung wird der ECP Zugbremsenbefehl auf Mindestbetriebsniveau gesteigert, um die Minimalzugbremse auszulösen (in der Regel 15% Zugbremsbefehl) und die Bremsen leicht zu betätigen,
- c) der Sektor oder die Zone zwischen der Minimal- und der Vollbetriebs stellung ist die Betriebszone. Wenn der automatische Bremsventilhebel durch diese Zone von Minimalbetrieb bis Vollbetrieb bewegt wird, wird der Zugbremsbefehl mit dem Griff auf Vollbetriebsstellung auf 100% gesteigert; es wird eine Vollbetriebsbremsenbetätigung erreicht,
- d) neben der Bereitstellung der Vollbetriebsbremsenbetätigung wie mit dem Bremsventilgriff in Vollbetriebsstellung wird in der Unterdrückungs stellung eine Unterdrückung der Geschwindigkeitsüberschreitungskon trolle und der Sicherheitskontrollanwendung erzielt;
- e) die Stellung Griff Aus/Dauerbetrieb bietet dem Zugbetreiber die Mög lichkeit, nur eine ECP Notbremsbetätigung von 120% zu befehlen, ohne eine herkömmliche Luftdrucknotbremsung auszulösen. Diese Stellung wird auch für Anhängereinheiten einer mehrteiligen Lokomotive oder für Lokomotiven verwendet, die in einem Zug "tot" gezogen werden;
- f) die Notfallstellung wird zur Durchführung von Bremsventil- Notbremsbetätigungen verwendet und resultiert in Bremsrohrentleerung und Bremsrohrentlüftung auf der höchsten Reduktionsrate bis 0 psi so wie einem ECP 120% Notbremsbefehl.
Der unabhängige Bremsgriff 26B hat zwei Extremstellungen, die durch eine Betäti
gungszone getrennt sind: Lösen und Vollbetätigung. Der Griff wird von der Lösestel
lung durch die Betätigungszone in Richtung Vollbetätigungsstellung bewegt, um die
Lokomotivenbremsen zu betätigen. Der unabhängige Griff 26B kann so gedrückt wer
den, dass er die Lösung oder Ausschaltung jeder auf der Lokomotive bestehenden au
tomatischen Bremsanwendung veranlasst (infolge des Betätigung des automatischen
Bremsgriffs 26A). Wenn der unabhängige Bremsgriff 26B in einer Betätigungsstellung
ist, wird die Lokomotivenbremse je nach dem höheren Niveau von unabhängiger oder
automatischer Bremse betätigt.
Wenn der automatische Griff 26A in Notstellung gebracht wird, ergeben sich ein ECP
Bremsleitungsnotfall und ein herkömmlicher pneumatischer Bremsleitungsnotfall. In
dieser Stellung ist die herkömmliche Luftdruckbremsensteuerung so konstruiert, dass
das Bremsrohr in Notfallsgeschwindigkeit an die Umgebung entlüftet wird. Beim Be
trieb im elektrischen Modus ist es wünschenswert, den Bremsrohrdruck nicht abzulas
sen. Um dem Zugtechniker die Möglichkeit zu geben, eine Notbremsbetätigung im
elektrischen Modus ohne Belüftung des Bremsrohrs zu befehlen, kann die Notfallstel
lung nicht verwendet werden.
Das vorliegende integrierte Luftbremsensystem ist darauf ausgelegt, einen "Nur-
ECP"-Notfall zu befehlen, wenn der automatische Griff 32A in die Stellung Dauerbe
trieb (Griff-Aus) gebracht ist. In den Anwendungen der älteren Technik (herkömmli
che Luftdrucklösung) wird diese Stellung dazu verwendet, den Bremsrohrdruck konti
nuierlich bei einer Betriebsrate zu reduzieren, so dass der Betriebsbremsenbefehl
durch die Überreduktion des Bremsrohrs aufrechterhalten wird.
Bei ECP Bremsensteuerung bietet die kontinuierliche Reduzierung des Bremsrohrs
keinen Vorteil in der Betätigung der elektropneumatischen Bremse. Zudem bieten die
Stellungen Dauerbetrieb/Griff-Aus auch keinen zusätzlichen Vorteil für die ECP Be
triebsbremsensteuerung. Der ECP Vollbetriebs-Bremsenbefehl wird immer erreicht,
wenn der Bremsgriff 26A in der Vollbetriebsstellung ist. Daraus folgt, dass die Stel
lung Dauerbetrieb/Griff-Aus für die Befehlsstellung "Nur ECP" verwendet werden
kann. Anhand dieser Funktion hat der Zugtechniker die Möglichkeit, den Bremsgriff
26A in die Stellung Dauerbetrieb/Griff-Aus zu bringen, um einen Notbremsbefehl
"Nur ECP" auszulösen, oder in die Notstellung, um beide auszulösen. Der Notbrems
leitungsbefehl "Nur ECP" und ein herkömmlicher pneumatischer Notbremsleitungsbe
fehl werden von der Notstellung aus ausgelöst.
Die Notbremsbefehlsfunktion "Nur ECP" bietet dem Zugbetreiber die Möglichkeit,
eine Zugbremse auf Notfallsniveau zu befehlen, ohne den Bremsendruck auf 0 psi zu
entlüften. Damit werden einige Probleme im Zusammenhang mit herkömmlichen
Luftdrucksystemen beseitigt. Die Neuladungszeit des Bremsrohrs fällt weg und die
Zeit zum Lösen der Notbremse wird beträchtlich reduziert. Der Luftverbrauch zur
Neuladung des Bremsrohrs wird reduziert. Zugbezogene Verzögerungen wegen ausge
fallener offener Notventile werden reduziert, damit die Bremsrohrneuladung verhin
dert wird.
Die Steuerung 27, 26 stellt Penalty-Bremsbefehle zur Verfügung, wie in Fig. 7 darge
stellt. Für diese Penalty-Bremsbefehle im elektrischen Steuermodus stellt sie Penalty-
Bremsbefehlsignale zur Steuerung TCC 42 bereit, um ein Waggonbremsensignal auf
dem Netzwerk für Penalty-Bremsbefehle zu übertragen. Penalty-Bremsungen sind im
allgemeinen ein Vollbetriebsbremsbefehl. So wie bei anderen Waggonbremssignalen
im Netzwerk wird das Bremsrohr 21 in geladenem Zustand gehalten.
Eine Penalty-Bestätigung von der TCC 42 zum IPM 27 wird benötigt. Wird diese nicht
empfangen, befiehlt das IPM 27 eine pneumatische Notbetätigung unter Verwendung
der elektropneumatischen Reglereinheit 20.
Die Steuerung 27 bestimmt zudem, ob der Unterdrückungsbremsenbefehl stattgefun
den hat, um die Betätigung einer Penalty-Bremse entweder zu entfernen oder zu ver
hindern. Dies ist die Unterdrückungsstellung des automatischen Bremsgriffes des
elektrischen Bremsventils 26. Wenn die Unterdrückungsbremsbefehle im Verlauf ei
nes Penalty-Bremsbefehls stattfinden, sendet die Steuerung 27, 26 keine Steuerungs-
oder Bremsbefehlsignale an die TCC 42 oder entfernt und unterbricht alle Penalty-
Awendungen, welche die Steuerung TCC 42 auf der ECP Bremsleitung 40 bereitstellt.
Wie gut bekannt, sendet die Steuerung 27,26 ein Stromausschaltsignal an das Loko
motivenantriebssystem für Penalty-Bremsbefehle.
In älteren Systemen verursacht die Bewegung des automatischen Bremsgriffes in die
Unterdrückungsstellung eine Bremsrohrreduzierung, welche zur Betätigung der Zug
bremsen führt. Dies ist nicht wünschenswert und wird vom vorliegenden System ver
mieden, welches die Unterdrückungsstellung nur als elektrisches Steuersignal benützt
und keine pneumatischen Ergebnisse im Bremsrohr 21 produziert.
Wie zu sehen ist, ist das Bremsrohr in einem ECP-Zug in erster Linie eine Luftversor
gung und wird nicht für Bremssteuerungen verwendet. Im vorliegenden System wird
das Bremsrohr 21 als Backup verwendet, um den pneumatischen Betrieb der Zug
bremsen zu ermöglichen sowie für vom Bediener und vom Luftdrucksystem ausgelö
ste Notfälle. Bei einer zukünftigen Akzeptanz von ECP-Bremsen in der Industrie ha
ben das Zugbremsrohr 21 und die Lokomotivenrohre 22 und 23 womöglich keine
Steuerfunktionen mehr. In einem durchgehenden ECP-Zug können das unabhängige
Lokomotivenbremsrohr 23 und das Lokomotivenstellrohr 23 eliminiert werden. Alle
Signale werden über die ECP Zugleitung Bremsleitung 40 ausgesendet. Deshalb wer
den Bremsleitungsbremssignale auf Waggons und Lokomotiven getrennt aufgebracht
und spezielle Lokomotivenbremssignale werden nur an Lokomotiven gesendet.
In dem vorliegenden System ist des weiteren zu beachten, dass selbst bei jenen, die das
unabhängige Bremsrohr 22 mit oder ohne Stellrohr 23 enthalten, jene Lokomotiven,
die mit ECP-Bremsen ausgerüstet sind, ihr Bremssignal vorzugsweise über die elektri
sche Bremsleitung 40 empfangen. Jene Lokomotiven, die keine ECP-Bremsen haben,
empfangen die Signale pneumatisch über das unabhängige oder Lokomotivenbrems
rohr 22. Jene Lokomotiven, die nicht an die Führungslokomotive angrenzen und nicht
durch das unabhängige Bremsrohr 22 mit anderen Lokomotiven verbunden sind, emp
fangen ihre Signale entweder über Funk 33, oder die entfernte Lokomotive kann ECP-
Fähigkeit haben und ihre Signale auf der ECP Bremsleitung 40 empfangen. Sie kann
sodann andere angrenzende Lokomotiven in ihrer Zusammensetzung pneumatisch
steuern, wenn sie über ein unabhängiges Rohr 22 angeschlossen sind.
Ein weiteres Beispiel einer entfernten Lokomotive wäre eine Schiebelokomotive, die
am Ende des Zugs angehängt ist, um bei bestimmten Steigungen zu helfen. Diese Lo
komotiven wären mit ECP ausgestattet und würden ihre Lokomotivenbremssignale
von der ECP Bremsleitung 40 nehmen. Diese würden automatische, unabhängige und
Bügel-Aus-Befehle umfassen.
Die Bremsensteuerung 27 wird in einem herkömmlichen oder pneumatischen Modus
mit Energie versorgt. Zum Umschalten auf den elektrischen Modus muss sie als eine
Führungslokomotive ausgewählt und dann auf den elektrischen Modus umgestellt
werden.
Die Integration oder Koordinierung der elektrisch gesteuerten Pneumatik oder des
ECP-Systems über das computergesteuerte Bremssystem ermöglicht die Steigerung
der Sicherheit. Das computergesteuerte Bremssystem kann bestimmen, ob die elek
trisch gesteuerte Pneumatik 42 in Betrieb ist oder nicht, und wenn nicht, die pneumati
sche Steuerung des Bremsrohrs 21 sicherstellen, um eine Bremsung im gesamten Zug
zu gewährleisten. Durch die Bereitstellung eines einzelnen Bremssteuerungsventils 26
und eines einzelnen Displays 32 braucht die Bedienperson zudem im Notfall keine
Entscheidung zu treffen, ob er/sie von elektrischer auf pneumatische Steuerung um
schalten soll. Die Bedienperson verwendet einen einzigen Griff und ein einziges Dis
play und wählt aus, ob pneumatische oder elektrische Steuerung verwendet werden
soll. Wenn die elektrisch gesteuerten Bremsen nicht in Betrieb sind, schaltet das Sy
stem automatisch auf die pneumatische Steuerung um, ohne weitere Eingabe von Sei
ten der Bedienperson. Auf diese Weise erhöht die Integration nicht nur die Zuverläs
sigkeit der beiden Systeme, sondern entfernt im wesentlichen auch Fehler der Bedien
person.
Zwar wurde die vorliegende Erfindung detailliert beschrieben und dargestellt, es ist
aber nachdrücklich festzuhalten, dass dies nur zu illustrativen und Beispielszwecken
erfolgt ist und keinen einschränkende Wirkung hat. Prinzip und Geltungsbereich der
vorliegenden Erfindung werden nur durch die Bedingungen der angehängten Ansprüche limitiert.
Claims (8)
1. Integriertes pneumatisches und elektropneumatisches Bremssystem eines
Zuges, umfassend:
ein Bremsrohr bzw. eine Bremsleitung, das/die sich durch wenig stens eine Lokomotive und Waggons des Zuges erstreckt;
eine Bedienschnittstelle, die wenigstens Stellungen für Lösung, Betrieb, Dauerbetrieb und Notfall aufweist;
ein elektropneumatisches Bremssystem in den Waggons und Lo komotiven, angeschlossen an das Bremsrohr und untereinander verbunden durch ein elektrisches Netzwerk; und
eine elektropneumatische Bremssteuerung in der mindestens einen Lokomotive, wobei die Bremssteuerung ein Notbremssignal auf dem Bremsrohr und dem Netzwerk für die Notstellung der Be dienschnittstelle bereitstellt und ein Notbremssignal nur auf dem Netzwerk für die Dauerbetriebsstellung der Bedienschnittstelle be reitstellt.
ein Bremsrohr bzw. eine Bremsleitung, das/die sich durch wenig stens eine Lokomotive und Waggons des Zuges erstreckt;
eine Bedienschnittstelle, die wenigstens Stellungen für Lösung, Betrieb, Dauerbetrieb und Notfall aufweist;
ein elektropneumatisches Bremssystem in den Waggons und Lo komotiven, angeschlossen an das Bremsrohr und untereinander verbunden durch ein elektrisches Netzwerk; und
eine elektropneumatische Bremssteuerung in der mindestens einen Lokomotive, wobei die Bremssteuerung ein Notbremssignal auf dem Bremsrohr und dem Netzwerk für die Notstellung der Be dienschnittstelle bereitstellt und ein Notbremssignal nur auf dem Netzwerk für die Dauerbetriebsstellung der Bedienschnittstelle be reitstellt.
2. System nach Anspruch 1, wobei die Bedienschnittstelle des weiteren eine Ser
vicezone zwischen einer Minimal- und einer Vollbetriebsstellung und einer
Unterdrückungsstellung überträgt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bremssteuerung Bremssignale auf
dem Bremsrohr in einem pneumatischen Betriebsmodus und auf dem Netzwerk
in einem elektrischen Betriebsmodus umfasst.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Bremssteuerung ein au
tomatischer Zugbremsengriff mit den genannten Stellungen ist.
5. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Bedienschnittstelle
des weiteren einen unabhängigen Bremsgriff für die Lokomotivbremsen um
fasst.
6. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Bedienschnittstelle
ein Betriebsbremsensignal auf dem Zugbremsrohr überträgt, so lange die Dau
erbetriebsstellung der Bedienschnittstelle gegeben ist.
7. Verfahren zum Betrieb eines Bremssystems eines Zugs, das ein Zugbremsrohr
umfasst, welches sich durch Lokomotiven und Waggons im Zug erstreckt, des
weiteren elektropneumatische Bremsen auf den Lokomotiven und Waggons, die
mit dem Zugbremsrohr und einem elektrischen Netzwerk verbunden sind, eine
Bremssteuerung auf den Lokomotiven, die Bremsbefehle bereitstellt, und eine
Bedienschnittstelle mit mindestens den Stellungen Lösen, Betrieb, Dauerbetrieb
und Notfall, wobei das Verfahren umfasst:
die Bestimmung, ob die Bedienschnittstelle sich in der Dauerbetrieb- oder Notstellung befindet;
die Übertragung eines elektrischen Notbremssignals auf dem Netzwerk für die festgestellte Dauerbetriebs- bzw. Notstellung der Bedienschnitt stelle; und
die Übertragung eines pneumatischen Notbremssignals auf dem Zug bremsrohr nur für eine festgestellte Notposition der Bedienschnittstelle.
die Bestimmung, ob die Bedienschnittstelle sich in der Dauerbetrieb- oder Notstellung befindet;
die Übertragung eines elektrischen Notbremssignals auf dem Netzwerk für die festgestellte Dauerbetriebs- bzw. Notstellung der Bedienschnitt stelle; und
die Übertragung eines pneumatischen Notbremssignals auf dem Zug bremsrohr nur für eine festgestellte Notposition der Bedienschnittstelle.
8. Verfahren nach Anspruch 7, umfassend die Übertragung eines Betriebs
bremssignals auf dem Zugbremsrohr, so lange die Dauerbetriebsstellung der
Bedienschnittstelle festgestellt ist.
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