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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung von Lichtsignalanlagen
durch Steuerinformationen, die von mindestens einem Fahrzeug zur
Lichtsignalbeeinflussung ausgesendet werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein System zur Steuerung von Lichtsignalanlagen
mit Steuerinformationen, die von mindestens einem Fahrzeug zur Lichtsignalanlagenbeeinflussung
in einem Mobilfunknetz ausgesendet werden, mit einem Leitsystem.
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Es
ist hinreichend bekannt, Lichtsignalanlagen, insbesondere Straßenampelanlagen,
zentral über
ein Leitsystem zu koordinieren und zu steuern.
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In
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 03 254 A1 ist ein dynamisches Ortungs-
und Meldesystem für
den Einsatz im ÖPNV
beschrieben, welches für
den Einsatz im innerstädtischen,
regionalen und überregionalen ÖPNV konzipiert
ist. Dieses Ortungs- und Meldesystem wird in Fahrzeuge eingebaut,
die diesen ÖPNV
bedienen und erfasst mit seiner Navigationseinheit während der
Fahrt vollautomatisch und laufend Standortkoordinaten. Ein Standorterkennungsmodul
vergleicht diese Koordinaten mit intern abgelegten Meldepunktkoordinaten
und erkennt, ob sich das Fahrzeug an einem Meldepunkt oder ob es
sich innerhalb eines Meldepunktfeldes befindet. Ist dies der Fall,
so hat das Fahrzeug eine Position erreicht, an der eine Aktion erfolgen
soll. Eine Aktion ist beispielsweise die Übertragung eines definierten
Datensatzes an einen LSA-Kreuzungsrechner. Soll eine Aktion ausgeführt werden,
wird anhand der zu jedem Meldepunkt abgelegten Meldeparameter erkannt,
aus welchen Daten der Datensatz besteht und über welche Schnittstelle die
Meldedaten übertragen
werden sollen: über
Funk, serielles I/O oder andere. Danach erfolgt die Generierung
des Daten-Telegramms
und daran anschließend
die Übertragung
der Daten.
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Die
US-Patentschrift US 4,573,049
B1 beschreibt ein Steuersystem für Lichtsignalanlagen, welches
eine bidirektionale Kommunikation eines fahrenden Notarztwagens,
der sich einer vielbefahrenen Kreuzung mit einer oder mehreren Lichtsignalanlagen
nähert
so festlegt, dass im Steuersystem Antwortmuster gespeichert sind,
welche vorübergehend den
gewöhnlichen
Betrieb der Lichtsignalanlage vorbelegt und statt dem gewöhnlichen
Betrieb die effektivste Streckenplanung für den Notarztwagen bereitstellt,
wobei der gewöhnliche
Verkehr umgeleitet wird.
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Um
Fahrzeugen des öffentlichen
Nahverkehrs, wie Busse und Straßenbahnen,
eine Priorität im
Verkehrsfluss zu gewährleisten,
ist weiterhin bekannt, dass ein Lichtsignalanlagen-Rechner direkt über ein
sogenanntes Direkt-Modul-Kommando (DMO) mittels Schleifsignal oder
per Funk über
ein separates Funkmodul von der Annähe rung eines solchen Fahrzeugs
unterrichtet wird. Die dem Fahrzeug zugeordnete Spur wird dann durch
Schalten der zugehörigen
Lichtsignalanlage auf Grün
freigegeben.
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Das
Problem dieser herkömmlichen
Lichtsignalbeeinflussung besteht darin, dass bei Annäherung mehrerer
Fahrzeuge an dieselbe Kreuzung Kollisionen auftreten. Bei der Verwendung
von Funksignalen kann es zudem durch Überreichweiten der Funksignale
zu einer Beeinflussung anderer Lichtsignalanlagen kommen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zur Steuerung
von Lichtsignalanlagen durch Steuerinformationen zu schaffen mit dem
eine koordinierte Lichtsignalbeeinflussung unter optimaler Ausnutzung
der Signalphasen möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird mit dem gattungsgemäßen Verfahren
erfindungsgemäß gelöst durch
die Schritte:
- – Übertragen der Steuerinformationen
als Mobilfunkssignal von dem Fahrzeug über einen ersten Kontrollkanal
eines Mobilfunksystems zusammen mit einer Funkrufanforderunng an
ein Leitsystem, wobei die Steuerinformationen die Teilnehmeradresse
in dem Mobilfunksystem des Fahrzeugs, das die Funkrufanforderung überträgt, umfassen;
- – Zugreifen
auf einen der übertragenen
Steuerinformation zugeordneten Tabelleneintrag einer Steuertabelle
mit Lichtsignalanlagen-Steuerdaten in dem Leitsystem; und
- – Ansteuern
der Lichtsignalanlagen in Abhängigkeit
von den Lichtsignalanlagen-Steuerdaten der Steuertabelle, die den
Steuerinformationen zugeordnet sind, wobei die Lichtsignalanlagen-Steuerdaten über einen
zweiten Konrollkanal des Mobilfunksystems an die Lichtsignalanlagen
zur Ansteuerung der Lichtsignalanlagen übertragen werden.
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Erfindungsgemäß werden
die Lichtsignalanlagen mit Hilfe eines Mobilfunksignals beeinflusst.
Indem Steuerinformationen, die die Teilnehmernummer umfassen, zusammen
mit einer Funkrufanforderung im Kontrollkanal des Mobilfunknetzes
an ein Leitsystem übertragen
werden. Dies hat den Vorteil, dass kein zeitaufwendiger Aufbau eines
Kommunikationskanals erforderlich ist. Vielmehr stehen die Steuerinformationen
sofort bei ersten Ruf an dem Leitsystem zur Auswertung zur Verfügung, wobei über die Teilnehmernummer
eine eindeutige Zuordnung gewährleistet
ist.
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Damit
die Steuerinformationen zeitnah, möglichst mit dem ersten Datenpaket
der Funkrufanforderung im Kommunikationskanal übertragen werden können, ist
erfindungsgemäß eine Steuertabelle
mit Lichtsignalanlagen-Steuerdaten vorgesehen, die in dem Leitsystem
abgespeichert ist. Es erfolgt dann ein Zugriff auf Tabelleneinträge, die
durch die übertragenen
Steuerinformationen referenziert werden. Die den Steuerinformationen
zugeordneten Lichtsignalanlagen-Steuerdaten werden anschließend für das Ansteuern
der Lichtsignalanlagen verwendet.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
mit äußerst geringem
Zeitverzug die Annäherung
eines Fahrzeugs an eine Lichtsignalanlage an das Leitsystem zu melden,
ohne dass ein Kommunikationskanal aufgebaut werden muss. Die Steuerinformationen
sind hierbei reduziert, wobei die zur eigentlichen Steuerung der
Lichtsignalanlagen erforderlichen Steuerdaten der Steuertabelle
entnommen werden. Die vom Fahrzeug übertragenen Steuerinformationen
dienen somit nur zur Referenzierung der Steuertabelle.
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Die
Lichtsignalanlagen werden erfindungsgemäß ebenfalls über das
Mobilfunksystem angesteuert, indem die Lichtsignalanlagen-Steuerdaten über einen
zweiten Kontrollkanal, an die Lichtsignalanlagen als Mobilfunksignal übertragen
werden. Durch die Nutzung des zweiten Kontrollkanals ist auch hier
wiederum kein Aufbau eines Kommunikationskanals erforderlich und
die Lichtsignalanlagen-Beeinflussung kann zeitnah erfolgen. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Lichtsignalanlagen-Steuerdaten weitere Informationen über die
Mobilfunkzellen oder Mobilfunkzonen enthalten, in denen die Lichtsignalanlagen-Steuerdaten übertragen
werden sollen. Auf diese Weise kann das Aussenden der Lichtsignalanlagen-Steuerdaten
auf definierte räumliche
Bereiche, das heißt
auf ausgewählte
Mobilfunkzellen oder Mobilfunkzonen beschränkt werden.
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Der
Zugriff auf den Tabelleneintrag, das heißt die Referenzierung der Steuertabelle,
erfolgt vorzugsweise in einem zentralen Rufnummernrechner eines
dem Leitsystem zugeordneten Mobilfunksystems. In diesem Rufnummernrechner
kann dann die Teilnehmeradresse des rufenden Mobilfunkgeräts des Fahrzeugs
in dem Mobilfunksystem als Steuerinformation ausgewertet werden,
das die Rufanforderung an das Leitsystem überträgt. Die Referenzierung der
Steuertabelle erfolgt somit über
die Teilnehmeradresse, das heißt
die Rufnummer des Fahrzeugs.
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Ein
Tabelleneintrag der Steuertabelle enthält vorzugsweise eine Prioritätskennung
für die
Lichtsignalbeeinflussung, so dass die Lichtsignalanlagen bei einer
Annäherung
mehrere Fahrzeuge prioritätsgesteuert
beeinflusst werden können.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass ein Tabelleneintrag eine Meldepunktinformation
zur Kennzeichnung eines definierten Ortes des Fahrzeugs auf einer
Route enthält. Dies
ist insbesondere für
Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs
vorteilhaft, wobei die fahrplanmäßig festgelegten
Routen in der Steuertabelle abgelegt sind. Über die mit einer Funkrufanforderung übertragene
Teilnehmeradresse des Fahrzeugs und die Sendezeit kann auf den planmäßigen Standort
des Fahrzeugs geschlossen werden. Dieser muss daher nicht von dem
Fahrzeug übertragen
werden, sondern kann aus der Steuertabelle ausgelesen werden. Auf diese
Weise kann Übertragungskapazität und Übertragungszeit
eingespart werden. Insbesondere für diese fahrplanbezogene Lichtsignalanlagen-Beeinflussung wird
vorgeschlagen, die Liniennummer, den Kurs und/oder die Fahrzeugnummer
eines Fahrzeugs für
den öffentlichen
Transport über
die Teilnehmeradresse zu bestimmen und diese Informationen den Lichtsignalanlagen-Steuerdaten hinzuzufügen. Durch
die Bestimmung der Informationen im Leitsystem müssen diese Daten ebenfalls
nicht mehr von dem Fahrzeug mit übertragen
werden.
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Durch
eine zentrale Koordinierung der Lichtsignalanlagen-Steuerdaten in
einer Leitzentrale und das Aussenden von Steuertelegrammen von der Leitzentrale über das
Mobil funksystem an die Lichtsignalanlagen zur abgestimmten Ansteuerung
der Lichtsignalanlagen können
Kollisionen bei Annäherung
mehrerer Fahrzeuge an dieselbe Kreuzung aufgelöst werden. Zudem können alle
Vorgänge
im Lichtsignalanlagen-Beeinflussungssystem,
das heißt alle
Steuerungsschritte in der Leitzentrale protokolliert werden. Diese
protokollierten Daten können
statistisch ausgewertet und im Fehlerfall nachvollzogen werden.
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Das
Verfahren wird vorzugsweise mit einem Mobilfunksystem nach dem TETRA-Standard durchgeführt. Der
TETRA-Standard (Terrestrial Trunked Radio) ist ein europäischer Standard
für den
digitalen Bündelfunk,
das als voll digitales Zeitmultiplex-System (TDMA) mit vier unabhängigen Kommunikationskanälen pro
Träger
definiert ist.
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Entsprechend
der vorher beschriebenen Erfindung hat das System zur Steuerung
von Lichtsignalanlagen eine in dem Leitsystem integrierte Steuertabelle
mit Lichtsignalanlagen-Steuerdaten.
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Das
Leitsystem ist erfindungsgemäß zum Zugriff
auf einen Tabelleneintrag der Steuertabelle in Abhängigkeit
von einer von einem Fahrzeug zusammen mit einer Funkrufanforderung
als Mobilfunksignal über
einen ersten Kontrollkanal des Mobilfunksystems übertragenden Steuerinformation,
die die Teilnehmeradresse des Fahrzeugs in dem Mobilfunksystem umfasst,
und zum Ansteuern der Lichtsignalanlagen über einen zweiten Kontrollkanal
des Mobilfunksystems in Abhängigkeit
von den Lichtsignalanlagen-Steuerdaten der Steuertabelle, die den
Steuerinformationen zugeordnet sind, ausgebildet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 – schematisches
Blockdiagramm eines Systems zur Lichtsignalanlagen-Beeinflussung in
einem Mobilfunknetz mit einer Steuertabelle in einem Rufnummernrechner;
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2 – Skizze
des Funkrufablaufs mit Meldungen, die zwischen einem Fahrzeug, einem
Leitsystem und Lichtsignalanlagen-Rechnern übertragen werden.
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Die 1 lässt ein
skizziertes Blockdiagramm eines Systems zur Lichtsignalanlagen-Beeinflussung mit
einem Leitsystem 1 erkennen, das eine Leitstelle 2 und
einen zentralen Rufnummernrechner 3 hat. Das Leitsystem 1 ist über eine
Schnittstelle 4 an ein digitales Mobilfunksystem 5 angeschlossen, das
vorzugsweise nach dem TETRA-Standard
(Terrestrial Trunked Radio-Standard für professionelle Cellular-Systeme)
arbeitet.
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In
dem zentralen Rufnummernrechner 3 ist eine Steuertabelle 6 mit
Lichtsignalanlagen-Steuerdaten abgelegt, die über Steuerinformationen referenziert
werden.
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Die
zu beeinflussenden Lichtsignalanlagen 7 werden einzeln
oder in Gruppen, z. B. zusammengefasst für Kreuzungen, über einen
Lichtsignalanlagen-Rechner 8 gesteuert. Die Lichtsignalanlagen-Rechner 8 besitzen
eine Funkschnittstelle, um Lichtsignalanlagen-Steuerdaten über das
Mobilfunksystem 5 von dem Leitsystem 1 zu empfangen
und damit eine Lichtsignalanlagen-Beeinflussung zu ermöglichen.
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Insbesondere
für Fahrzeuge 9 des öffentlichen
Nahverkehrs, wie z. B. Busse und Bahnen, ist eine bedarfsweise Freischaltung
der Route eines Fahrzeugs 9 bei Annäherung an Kreuzungen gewünscht, um
dem Fahrzeug 9 eine schnelle Durchfahrt zu ermöglichen
und damit eine Priorität
im Verkehrsfluss sicherzustellen. Hierzu wird von dem Fahrzeug 9 über ein
Mobilfunkgerät
eine Funkrufanforderung als Mobilfunksignal an das Leitsystem 1 übertragen.
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Erfindungsgemäß werden
hierbei Steuerungsinformationen bereits beim Aufbau eines Kommunikationskanals über den
Kontrollkanal des Mobilfunksystems 5 geschickt. Diese Steuerinformationen dienen
zur Referenzierung des entsprechenden Tabelleneintrags der Steuertabelle 6.
Dann werden die unter dem Tabelleneintrag verzeichneten Lichtsignalanlagen-Steuerdaten
ausgelesen und über
die Schnittstelle 4 und das Mobilfunksystem 5 zur
Beeinflussung der Lichtsignalanlagen 7 an einen oder mehrere
Lichtsignalanlagen-Rechner 8 geschickt. Da die Lichtsignalanlagen-Steuerdaten
bereits Kennungen über
die zu beeinflussenden Lichtsignalanlagen 7 beinhalten
können,
ist es unkritisch, wenn diese Lichtsignalanlagen-Steuerdaten auch
von anderen nicht zu beeinflussenden Lichtsignalanlagen-Rechnern 8 empfangen
werden. Damit können
vor allem im Kernstadtbereich auftretende Kollisionen durch Überreichweiten
von Lichtsignalanlagen 7 direkt beeinflussende Funkgeräte vermieden
werden.
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Der
Ablauf des Verfahrens zur Steuerung der Lichtsignalanlagen 7 wird
in Bezug auf 2 näher erläutert, die eine Skizze der
Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 9, dem Leitsystem 1 und
den Lichtsignalanlagen-Rechnern 8 zeigt.
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Bei
einer ersten Annäherung
des Fahrzeugs 9 an einen Lichtsignalanlagen-Rechner 8 wird
die Steuerinformation zusammen mit der Funkrufanforderung des Fahrzeugs 9 über den
Kommunikationskanal an das Leitsystem 1 übertragen.
Hierbei wird lediglich ein 16-Bit-Zeiger (Pointer) und nicht ein standardisiertes
Datendiagramm (z. B. Datentelegramm des Verbands Deutscher Verkehrsbetriebe VDV)
verwendet. Bei der Kommunikation in einem TETRA-Mobilfunksystem
erfolgt die Übertragung
mittels eines sogenannten SDS Typ-1-Telegramms, das neben einer
24 Byte langen Zieladresse 16 Byte Nutzdaten direkt bei
der Funkrufanforderung mit an das Leitsystem 1 übertragen
kann. Dieses SDS Typ-1-Telegramm passt in einen halben Zeitschlitz (Slot)
und lässt
sich damit bereits beim Zugriff auf das Leitsystem 1 im
zufälligen
Zugriffsverfahren (Random Access RA) in allen Betriesbmodi des Mobilfunkgerätes an das
Leitsystem 1 übertragen.
Das Telegramm kann auch parallel, z. B. mit einer Sprachkommunikation,
abgeschickt werden. Für
die Übertragung
von über
das Telegramm hinausgehenden Daten ist zunächst ein Zugriff auf das Leitsystem 1 und
die Reservierung eines oder mehrerer Zeitschlitze (Slots) im Uplink-Kanal
vom Fahrzeug 9 zum Leitsystem 1 erforderlich.
Dies würde
nachteilig zu einem Zeitverzug bei der Lichtsignalanlagen-Beeinflussung führen.
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Um
einen schnellen Zugriff für
Funkrufanforderungen im Random Access RA-Verfahren auf dem Uplink-Kontrollkanal
UL zu gewährleisten,
werden alle Fahrzeuge 9 je nach Last dynamisch auf dem Hauptkontrollkanal
und gegebenenfalls einem weiterem zweiten Kontrollkanal verteilt.
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Längere Datenübertragungen
von den Fahrzeugen 9 im Uplink-Kanal, wie z. B. Statistikdaten, können auf
einem zugewiesenen Kontrollkanal (Assigned Control Channel) gesendet
werden. Dies kann z. B. temporär
einer der Sprachkanäle
sein, sofern dieser frei ist. Dadurch entstehen keine längeren Blockierungsphasen
auf dem Kontrollkanal, auf dem die Steuerinformationen zur Lichtsignalanlagen-Beeinflussung
sowie Standorttelegramme gesendet werden müssen.
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Alle
den Fahrzeugen 9 zugewiesene Mobilfunkgeräte DFM zur
Lichtsignalanlagen-Beeinflussung
und alle Lichtsignalanlagen 7 bzw. Lichtsignalanlagen-Rechner 8 werden
jeweils auf einem eigenen zweiten Kontrollkanal gehalten. Dabei
erfolgt die Zuordnung der Kontrollkanäle jeweils pro entsprechender
Mobilfunkzelle oder Mobilfunkzone.
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Mit
der 16 Byte-Steuerinformation, die von dem Fahrzeug 9 an
das Leitsystem 1 übertragen
wurde, wird ein Tabelleneintrag in der Steuertabelle 6 des
Rufnummern-Servers 3 adressiert, die dort verzeichneten
Lichtsignalanlagen-Steuerdaten ausgelesen und so umgewertet, dass
ein Annäherungstelegramm
mit Lichtsignalanlagen-Steuerdaten im Downlink-Kanal von dem Leitsystem 1 an
mindestens den zu beeinflussenden Lichtsignalanlagen-Rechner 8 geschickt
wird.
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Die
Steuerinformation vom Fahrzeug 9 zum Leitsystem 1 und
das Annäherungstelegramm
vom Leitsystem 1 zum Lichtsignalanlagen-Rechner 8 wird jeweils
quittiert.
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Neben
den in der Steuertabelle 6 verzeichneten Lichtsignalanlagen-Steuerdaten,
wie Meldepunktnummer zur Kennzeichnung eines definierten Ortes des
Fahrzeugs auf einer festgelegten Route und Prioritätskennungen
können
in dem Rufnummernrechner 3 dynamisch weitere Informationen,
wie Linie, Kurs und Wagennummer des Fahrzeugs 9 hinzugefügt werden.
Diese Informationen können
z. B. über
die Teilnehmeradresse des die Funkrufanforderung aussendenden Mobilfunkgeräts bestimmt
werden, da diese aus der Anmeldeprozedur des Fahrzeugs 9 im
Mobilfunksystem bereits bekannt sind.
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Die
Teilnehmeradresse des Fahrzeugs 9 in dem Mobilfunksystem 5 kann
in der Steuerinformation umfasst sein und zur Adressierung der Steuertabelle 6 verwendet
werden. Weitere Informationen können
z. B. über
den Leitstellenserver 2, einem externen Planungstool oder
durch eine Editierfunktion des Rufnummernrechners 3 geladen
werden.
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Bei
einer sofortigen Zugriffsmöglichkeit
auf das Mobilfunksystem beträgt
die theoretische Übertragungszeit
der Steuerinformationen von dem Fahrzeug 9 zu dem Leitsystem 1 und
von dem Leitsystem 1 zu den Lichtsignalanlagen-Rechnern 8 bei
Veränderung
des DSA-Typ 1-Telegramms nur 75 ms. Allerdings setzt dies voraus,
dass die Rechenzeit für
den Zugriff auf die Steuertabelle 6 und die Umwertung der Steuerinformationen
in Lichtsignalanlagen-Steuerdaten nahezu Null ist und für das Aussenden
der Lichtsignalanlagen-Steuerdaten im Downlink-Kanal zu den Lichtsignalanlagen-Rechnern 8 sofort
ein Zeitschlitz zur Verfügung
steht.
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Die
typischerweise benötigte Übertragungszeit
berechnet sich wie folgt:
Die vom Fahrzeug 9 übertragene
Steuerinformation vom Typ Status benötigt einen halben Frame im
TETRA-System auf dem Kontrollkanal mit einer reinen Übertragungszeit
von 7,5ms. Bei verfügbaren
Ressourcen einschließlich
Prozesszeit in der Vermittlung beträgt die erforderliche Übertragungszeit
vom Fahrzeug 9 zur Leitzentrale 1 weniger als
150 ms. Von dem Leitsystem 1 zu den Lichtsignalanlagen-Rechnern 8 beträgt die Übertragungszeit
weniger als 60 ms und ist damit kürzer als die Ge sprächsaufbauzeit. Aufgrund
von möglichen
Verzögerungen
beim Zugriff auf den Kontrollkanal durch Kollisionen und durch Verschiebungen
im Transport aufgrund der Zeitschlitzstruktur beträgt die Gesamtübertragungszeit typischerweise
500 ms.
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Hierbei
wird angenommen, dass das Mobilfunkgerät erst nach einer Kollision
erneut eine Funkrufanforderung absetzt und dabei nicht auf die erste der
fünf möglichen
Random Access-Möglichkeiten zugreift.
Hierdurch ergibt sich eine Verzögerung
von bis zu 300 ms. Die Umwertung der Steuerinformationen in Lichtsignalanlagen-Steuerdaten in der
Steuertabelle 6 erfordert maximal 60 ms, das heißt einen Zeitschlitz.
Weil dieser Zeitschlitz bereits durch eine Aussendung von Lichtsignalanlagen-Steuerdaten blockiert
ist, kann das Aussenden des vollständigen Telegramms an die Lichtsignalanlagen-Rechner 8 nicht
sofort erfolgen. Die Verzögerungszeit
beträgt etwa
60 ms.
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Für den Fall
einer Kollision auf dem Uplink-Kanal von den Fahrzeugen 9 zu
dem Leitsystem 1 addieren sich 3 Zeitschlitze zu der Zugriffszeit, das
heißt
eine Verzögerung
von 180 ms.
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Damit
kann eine Übertragungszeit
einer Steuerinformation an eine Lichtsignalanlage 7 von weniger
als 900 ms nahzu sicher gewährleistet
werden.
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Für einen
reibungslosen Betrieb wird das Mobilfunksystem auf 5 Random Access-Möglichkeiten RA je Zugriffsversuch
eines Mobilfunkgerätes
im Uplink-Kanal eingestellt. Je Kontrollkanal stellt das Mobilfunksystem 5 bis
zu 34 Random Access-Möglichkeiten
RA bereit, wenn keine weiteren Zeitschlitze infolge von Datenaussendungen
im Downlink-Kanal gesperrt sind. Es bleiben somit nach Abzug der
Datenlast netto ca. 30 Random Access-Möglichkeiten RA je Kontrollkanal übrig. Dies
entspricht 6 Zugriffen für
Kurzdatenübertragung,
Sprachanforderung, Positionsmeldungen etc. pro Sekunde. Hieraus
ergibt sich eine gesamte Netzkapazität für einen nahzu kollisionsfreien
Zugriff von 120 Zugriffen pro Sekunde im Uplink-Kanal bei 8 Mobilfunkzellen
mit 2 und 4 Mobilfunkzellen mit mindestens 1 Kontrollkanal im Mobilfunknetz.
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Im
Downlink-Kanal würden
bei 8 Byte-Telegrammen des TETRA-SDS Typs-3 zwei Telegramme in einen
Zeitschlitz passen. Mit 17 Zeitschlitzen pro Sekunde ergibt dies
34 Telegramme pro je Downlink-Kanal. Wird das Telegramm zur Übertragung
der Lichtsignalanalgen-Steuerdaten nicht bezogen auf das gesamte
Mobilfunknetz, sondern mobilfunkzellen- und rufzonenbezogen ausgesendet,
erhöht
sich die Kapazität
entsprechend. Bei Telegrammen mit 9 Byte halbiert sich die Kapazität, ist jedoch
immer noch für
16,3 Telegramme je Sekunde pro Mobilfunknetz ausreichend.
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Durch Übersenden
der Lichtsignalanlagen-Steuerdaten an die Lichtsignalanlagen-Rechner 8 auf
einem anderen Kontrollkanal als dem Kontrollkanal zur Übertragung
der Steuerinformationen vom Fahrzeug 9 werden keine Zugriffsmöglichkeiten
auf dem Uplink-Kanal des Kontrollkanals der Fahrzeuge 9 blockiert.
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In
gleicher Weise können
weitere Annäherungstelegramme
desselben Fahrzeugs oder anderer Fahrzeuge sowie Rückschaltungstelegramme
zur Aufhebung der Lichtsignalanlagen-Beeinflussung verarbeitet werden.