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Die Erfindung betrifft einen Gasbrenner für den Betrieb im
Luftüberschuß, insbesondere zum Einsatz in Brennöfen oder
Trocknern, mit einer von Brenngas durchströmbaren Gaslanze
und einem die Gaslanze umgebenden Flammrohr, in welches
Verbrennungsluft eingebracht werden kann.
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In vielen industriellen Anwendungen von Gasbrennern, wo ein
häufiger Chargenwechsel, ein variabler Massendurchsatz,
ein häufiger Temperaturwechsel oder ein reduzierender
Betrieb erforderlich ist, müssen die eingesetzten
Gasbrenner einen möglichst großen Regelbereich aufweisen und mit
einem variablen und großen Luftüberschußbereich arbeiten
können. Insbesondere ist auch ein Betrieb mit Lambda < 1
erforderlich. Bei bekannten Gasbrennern der eingangs
genannten Art wird ein maximaler Regelbereich von ca. 1 : 10
erreicht, was gleichbedeutend mit eingeschränktem
Luftüberschuß ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Gasbrenner
der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß in einem
möglichst großen Bereich des Wertes von Lambda ein Betrieb
möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- a) die Gaslanze in einem Bereich, der in der Nähe ihres
Auslaßendes liegt, von einem im wesentlichen
topfförmigen Brennerkorb umgeben ist, der sich in Richtung des
Auslaßendes der Gaslanze öffnet;
- b) im Boden des Brennerkorbes mehrere Durchgangsöffnungen
angebracht sind, deren Achsen mit der Fläche des Bodens
einen spitzen Winkel einschließen und den
Verbrennungsluft führenden Innenraum des Flammrohres mit dem
Innenraum des Brennerkorbes verbinden;
- c) die Umfangswand der Gaslanze zumindest in dem Bereich,
der von dem Brennerkorb umgeben ist, mehrere radiale
Durchgangsbohrungen aufweist, welche den Innenraum der
Gaslanze mit dem Innenraum des Brennerkorbes verbinden.
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Der Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin,
im Betrieb des Brenners mit niedrigem Gasdruck einen
Bereich des Gasaustrittes aus der Gaslanze zu schaffen,
der gegen die mit hoher Geschwindigkeit vorbeiströmende
Luft geschützt ist. Die Erfindung erschöpft sich jedoch
nicht in dieser schützenden Wirkung des Brennerkorbes.
Vielmehr wird dafür gesorgt, daß im Innenraum des
Brennerkorbes ein Unterdruck entsteht, der aktiv Verbrennungsgas
aus den radialen Durchgangsbohrungen der Gaslanze saugt.
Der Unterdruck wird durch eine rotierende Luftwalze erzeugt,
die ihrerseits ihre Ursache in der Anordnung und
Ausrichtung der Durchgangsöffnungen im Boden des Brennerkorbes
hat. Das aus den radialen Durchgangsöffnungen der Gaslanze
austretende Verbrennungsgas mischt sich mit der Luftwalze
und verbrennt dort stabil. Bei niedrigen Gasdrucken
strömt also das Verbrennungsgas nicht am Ende des
Brennerkorbes im Bereich hoher Luftgeschwindigkeit aus der
Gaslanze aus, sondern im beruhigten Innenbereich des
Bremnerkorbes.
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Vorzugsweise schließen die Achsen der Durchgangsbohrungen
im Boden des Brennerkorbes mit der Fläche des Bodens einen
Winkel von etwa 45° ein.
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Besonders bevorzugt wird diejenige Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher die Durchgangsbohrungen im Boden
des Brennerkorbes so ausgerichtet sind, daß die aus ihnen
austretenden Luftströme auf eine oder mehrere der radialen
Durchgangsbohrungen der Gaslanze treffen. Bei dieser
Ausrichtung wird die Saugwirkung der Luftströme, die von
den Durchgangsöffnungen im Boden des Brennerkorbes ausgehen,
besonders ausgeprägt.
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Eine zusätzliche Stabilisierung des Verbrennungsvorganges
läßt sich dadurch erreichen, daß in die Gaslanze an einer
Stelle, die stromauf von dem Brennerkorb liegt, ein
Injektor eingesetzt ist, der Verbrennungsluft in den
Innenraum der Gaslanze einsaugt.
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Vorteilhaft ist schließlich, wenn die Umfangswand des
Brennerkorbes mit mehreren radial verlaufenden und schräg
gegen die Strömungsrichtung der Verbrennungsluft gestellten
Drallscheiben versehen ist. Dies fördert die Einmischung
der Verbrennungsluft in die von der Gaslanze erzeugte
Flamme.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert; Es zeigen
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Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen Gasbrenner;
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Fig. 2 einen Schnitt durch den Gasbrenner von Fig. 1
gemäß der dortigen Linie II-II.
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Der in der Zeichnung dargestellte, insgesamt mit dem
Bezugszeichen 1 versehene Gasbrenner umfaßt ein im
wesentlichen zylindrisches Flammrohr 2, das an seinem vorderen,
dem nicht dargestellten Brennraum zugewandten Ende einen
Bereich 2a verringerten Durchmessers besitzt. Über einen
seitlichen, in die Umfangswand des Flammrohrs 2 eingefügten
Einlaßstutzen 3 gelangt Verbrennungsluft in den Innenraum
des Flammrohrs 2.
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Koaxial innerhalb des Flammrohrs 2 ist eine Gaslanze 4
angeordnet, die ebenfalls im wesentlichen die Form eines
Hohlzylinders hat. Das in Fig. 1 linke Ende der Gaslanze
4 ist mit einer Brenngasquelle verbunden. Etwa in der
axialen Mitte der Gaslanze 4 ist in diese ein Injektor 5
eingesetzt. Der Injektor 5 enthält eine Venturidüse 6,
von deren engster Stelle radiale Bohrungen 7 abzweigen,
die sich in den Innenraum des Flammrohrs 2 öffnen.
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Auf der Umfangswandung der Gaslanze 4 ist außerdem, in
einem gewissen Abstand von dem Injektor 5 in Richtung auf
den Brennraum, ein Brennerkorb 8 befestigt. Der
Brennerkorb 8 hat die Form eines in Fig. 1 nach rechts geöffneten
Topfes mit einem Boden 9. Der Boden 9 wird von der Gaslanze
4 durchstoßen und hat daher, wie insbesondere Fig. 2
deutlich macht, die Form eines Kreisrings. Er besitzt
eine Vielzahl von Durchgangsbohrungen 10, welche den links
von dem Boden 9 liegenden Innenraum des Flammrohrs 2 mit
dem Innenraum des Brennerkorbs 8 verbinden. Die Achsen
der Bohrungen 10 stehen nicht senkrecht auf der vom Boden
9 gebildeten Fläche sondern unter einem Winkel von etwa
45° zu diesem. Der Sinn dieser Maßnahme wird weiter unten
deutlich werden.
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Die Gaslanze 4 ist in demjenigen axialen Bereich, der sich
innerhalb des Brennerkorbs 8 und etwas darüber hinaus
befindet, ebenfalls mit einer Vielzahl von radialen
Durchgangsbohrungen 11 versehen, welche den Innenraum der
Gaslanze 4 mit dem Innenraum des Brennerkorbs 8 und
teilweise auch mit dem in Fig. 1 rechts von dem
Brennerkorb 8 liegenden Innenraum des Flammrohrs 2 verbinden.
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Am in Fig. 1 rechten, also dem Brennraum nahen Ende
öffnet sich die Gaslanze 4 mit einer verhältnismäßig
großflächigen, stirnseitigen Öffnung 12 in den Innenraum
des Flammrohrs 2.
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Auf der Umfangswand des Brennerkorbs 8 sind in der Nähe von
dessen freiem Rand mehrere radial gerichtete und schräg
gestellte Drallscheiben 13 befestigt.
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Die Funktionsweise des oben beschriebenen Gasbrenners 1
bei kleinem Brenngasdruck ist wie folgt:
Über das in Fig. 1 linke Ende wird dem Innenraum der
Gaslanze 4 Brenngas und über den Einlaßstutzen 3 dem
Innenraum des Flammrohrs 2 Verbrennungsluft zugeführt.
Das Brenngas wird innerhalb des Injektors 5 beschleunigt
und saugt über die radialen Bohrungen 7 des Injektors 5
Verbrennungsluft an. Es bildet sich bereits an dieser
Stelle in der Gaslanze 4 ein Brenngas-Luftgemisch, was zu
einem stabileren Brennen beim Austritt aus der Gaslanze
4 führt.
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Dieses Brenngas-Luftgemisch gelangt sodann in denjenigen
Bereich der Gaslanze 4, der innerhalb des Korbs 8 liegt.
Dort ist die Außenseite der Gaslanze 4 durch die
undurchlässige Umfangswand des Brennkorbs 8 vor der den
Zwischenraum zwischen dem Brennerkorb und der Wandung des
Flammrohrs 2 durchströmenden Hauptmenge der
Verbrennungsluft geschützt. Es tritt nur eine bestimmte,
verhältnismäßig kleine Teilmenge der Verbrennungsluft über die
Durchgangsbohrungen 10 im Boden 9 des Brennerkorbs 8 in
dessen Innenraum ein. Durch die Schrägstellung der
Durchgangsbohrungen 10 entsteht eine rotierende Luftwalze bzw.
ein Luftwirbel, die bzw. der sich in axialer Richtung
entlang der Außenfläche der Gaslanze 4 bewegt. Diese
rotierende Luftwalze erzeugt im Bereich der radialen
Durchgangsbohrungen 11 der Gaslanze 4 einen Unterdruck und
saugt aus dem Innenraum der Gaslanze 4 durch die
Durchgangsbohrungen 11 Brenngas-Luftgemisch nach außen. Dieser
Vorgang bleibt auch bei minimaler Gasmenge erhalten,
so daß nicht die Gefahr besteht, daß Verbrennungsluft den
Austritt von Brenngas-Luftgemisch behindert.
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Das aus den Durchgangsbohrungen 11 der Gaslanze 4
austretende Brenngas-Luftgemisch vermischt sich mit der
rotierenden Luftwalze und verbrennt stabil. Das Brenngas-
Luftgemisch tritt also bei kleinen Brenngasdrucken im
wesentlichen nicht an der endständigen Öffnung 12 der
Gaslanze 4 sondern an den durch den Brennerkorb 8
geschützten radialen Durchgangsbohrungen 11 der Gaslanze aus, so
daß der Verbrennungsvorgang im beruhigten Bereich des
Brennerkorbs 8 stattfinden kann.
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Die Hauptmenge des Verbrennungsgases strömt, wie oben schon
erwähnt, durch den Ringraum zwischen der Umfangswand des
Brennerkorbs 8 und der Umfangswand des Flammrohrs 2, wird
durch die Drallscheiben 13 verwirbelt und vermischt sich
sodann mit der aus dem Brennerkorb 8 und der Gaslanze 4
austretenden Flamme und strömt über den Bereich 2a
verringerten Durchmessers des Flammrohrs 2 in den Brennraum aus.
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Der oben geschilderte Saugeffekt der im Inneren des
Brennerkorbs 8 rotierenden Luftwalze wird noch dadurch verstärkt,
daß die Durchgangsbohrungen 10 im Boden 9 möglichst eine
solche Ausrichtung haben sind, bei welcher die diese
Durchgangsbohrungen 10 durchtretende Verbrennungsluft auf
eine der Durchgangsbohrungen 11 der Gaslanze 4 trifft.
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Mit zunehmendem Brenngasdruck wird der beruhigende und
schützende Einfluß des Brennerkorbs 8 nicht mehr benötigt;
es tritt eine zunehmende Menge des Brenngases an der
stirnseitigen Öffnung 12 der Gaslanze 4 aus und verbrennt
dort in stabiler Weise mit der Verbrennungsluft, die über
den Spalt zwischen der Umfangswand des Brennerkorbs 8 und
der Umfangswandung des Flammrohrs 2 zuströmt.
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Bei dem beschriebenen Gasbrenner ist ein Betrieb mit
einem Wert von Lambda, der kleiner als 1 ist, bis zu
einem Betrieb mit einem Wert von Lambda, der etwa bei
10 liegt, problemlos möglich.