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Die Erfindung betrifft eine Verpackungsanordnung mit einer Verpackung und einem Injektor zum Einführen einer Intraokularlinse in den Kapselsack eines Auges.
US 2013 / 0 226 193 A1 offenbart einen Einführapparat für ein okulares Implantat.
DE 10 2022 109 691 B3 offenbart einen Injektor mit einem Griff zum Mitnehmen eines vorderen und eines hinteren Verlagerungsmechanismus.
DE 10 2021 116 615 B3 offenbart einen Injektor mit einem ersten Kolben und einem zweiten Kolben.
US 2004 / 0 238 392 A1 offenbart ein Linsen- und Kartuschenverpackungssystem.
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Bei der Kataraktbehandlung eines Auges wird herkömmlich nur ein kleiner Schnitt in die Hornhaut des Auges eingebracht, der so groß ist, dass eine Spitze eines Injektors durch den Schnitt in das Auge eingeführt werden kann. Nachdem der Schnitt in die Hornhaut eingebracht wurde, wird die Linse des Auges z. B. mittels Phakoemulsifikation zerkleinert und anschließend aus dem Kapselsack des Auges abgesaugt. Danach wird eine Intraokularlinse in das Auge eingesetzt. Dabei wird die Intraokularlinse gefaltet, so dass sie durch die Spitze des Injektors passt. Die Spitze wird durch den Schnitt in den Kapselsack eingeführt und die gefaltete Intraokularlinse wird von einem Kolben des Injektors durch die Spitze in den Kapselsack geschoben, in dem die Intraokularlinse sich entfaltet und somit die ursprüngliche Linse ersetzt. Bevor der Injektor verwendet werden kann, ist der Injektor vorzubereiten. Dazu ist insbesondere ein Kolben des Injektors so weit zu verlagern, dass die Intraokularlinse von einem Lagerungszustand der Intraokularlinse, in dem die Intraokularlinse im Wesentlichen frei von einer mechanischen Spannung angeordnet ist, in die Spitze des Injektors verlagert wird und somit gefaltet wird. Ein Verlagern des Kolbens und somit ein Verlagern der Intraokularlinse aus dem Lagerungszustand heraus, bevor die Kataraktbehandlung durchgeführt wird, ist zu vermeiden, weil ein Lagern der Intraokularlinse in einem gefalteten Zustand über einen längeren Zeitraum zu einer irreversiblen Verformung der Intraokularlinse führen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verpackungsanordnung mit einer Verpackung und einem Injektor zu schaffen, wobei mit der Verpackungsanordnung eine irreversible Verformung einer in dem Injektor angeordneten Intraokularlinse vermieden werden kann.
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Die erfindungsgemäße Verpackungsanordnung weist eine Verpackung und einen Injektor auf, der eingerichtet ist, eine Intraokularlinse in den Kapselsack eines Auges einzuführen. Der Injektor weist ein Injektorgehäuse mit einer Injektoröffnung, via die die Intraokularlinse in einer Einführrichtung des Injektors aus dem Injektor heraus verlagerbar ist, ein der Injektoröffnung abgewandt angeordnetes proximales Ende und einen Kolben auf, der in der Einführrichtung längsverlagerbar in dem Injektorgehäuse gelagert ist und eingerichtet ist, die Intraokularlinse in einer Richtung zu der Injektoröffnung hin zu verlagern. Die Verpackung hat einen Transportzustand und einen Benutzungszustand sowie weist ein distales Verpackungsteil und ein proximales Verpackungsteil auf, das in dem Transportzustand unterschiedlich relativ zu dem distalen Verpackungsteil als in dem Benutzungszustand angeordnet ist. Die Verpackung weist einen Mitnehmer auf, der an dem distalen Verpackungsteil angebracht ist und mit dem Kolben gekoppelt ist, so dass durch ein Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil der Kolben in Richtung zu der Injektoröffnung hin verlagerbar ist. In dem Transportzustand ist das Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil durch das proximale Verpackungsbauteil begrenzt. Die Verpackung ist ausgebildet, dass durch ein Bringen der Verpackung von dem Transportzustand in den Benutzungszustand das Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil erfolgt oder ermöglicht ist.
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Indem in dem Transportzustand das Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung begrenzt ist, kann der Kolben die Intraokularlinse nicht in Richtung zu der Injektoröffnung hin verlagern. Dadurch kann die Intraokularlinse in dem Transportzustand auch nicht gefaltet werden, was dazu führen könnte, dass die Intraokularlinse irreversibel verformt. Erst wenn die Verpackung von dem Transportzustand in den Benutzungszustand gebracht wird, kann ein Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung erfolgen. Beispielsweise kann dies erfolgen, indem die Verpackung von dem Transportzustand in den Benutzungszustand gebracht wird oder indem in dem Benutzungszustand das Injektorgehäuse von einer Hand entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil verlagert wird. Dadurch, dass die Verpackung den Mitnehmer aufweist, ist es vorteilhaft nicht erforderlich, ein zusätzliches Bauteil vorzusehen, an dem der Mitnehmer angeordnet ist. Um den Injektor für eine Kataraktbehandlung vorzubereiten, ist es immer erforderlich, den Injektor aus der Verpackung zu nehmen. Bei der erfindungsgemäßen Verpackungsanordnung führt dies automatisch dazu, dass der Kolben in Richtung zu der Injektoröffnung hin verlagert wird. Dadurch kann vorteilhaft ein Schritt bei dem Vorbereiten des Injektors für die Kataraktbehandlung eingespart werden.
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Es ist bevorzugt, dass das proximale Verpackungsteil eine Basis des proximalen Verpackungsteils und eine Erhebung des proximalen Verpackungsteils aufweist, die sich von der Basis des proximalen Verpackungsteils erhebt und ausgebildet ist, dass in dem Transportzustand das proximale Ende gegen die Erhebung des proximalen Verpackungsteils stößt und somit das Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil begrenzt ist. Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass das proximale Verpackungsteil eine Anschlagserhebung aufweist, die sich von der Basis des proximalen Verpackungsteils erhebt und ausgebildet ist, dass in dem Transportzustand ein von dem proximalen Ende verschiedenes Bauteil des Injektors gegen die Anschlagserhebung stößt und somit das Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil begrenzt. Bei dem von dem proximalen Ende verschiedenen Bauteil des Injektors kann es sich beispielsweise um einen Griff des Injektors handeln.
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Das proximale Verpackungsteil ist bevorzugt verschwenkbar an dem distalen Verpackungsteil angebracht, so dass die Verpackung durch ein Verschwenken des proximalen Verpackungsteils relativ zu dem distalen Verpackungsteil von dem Transportzustand in den Benutzungszustand bringbar ist, wobei in dem Benutzungszustand das Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil nicht durch die Erhebung des proximalen Verpackungssteils und/oder der Anschlagserhebung begrenzt ist. Dadurch ist in dem Benutzungszustand das Verlagern des Injektorgehäuses entgegen die Einführrichtung relativ zu dem distalen Verpackungsteil ermöglicht.
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Alternativ dazu, das proximale Verpackungsteil verschwenkbar an dem distalen Verpackungsteil anzubringen, ist es bevorzugt, dass das proximale Verpackungsteil verlagerbar an dem distalen Verpackungsteil angebracht ist. Der Injektor weist einen Vorsprung auf, der quer zu der Einführrichtung von dem Injektor vorsteht, wobei die Erhebung des proximalen Verpackungsteils ausgebildet ist und/oder das proximale Verpackungsteil eine weitere Erhebung des proximalen Verpackungsteils aufweist, die ausgebildet ist, dass die Erhebung des proximalen Verpackungsteils und/oder die weitere Erhebung des proximalen Verpackungsteils gegen den Vorsprung anstößt, wenn das proximale Verpackungsteil entgegen die Einführrichtung weg von dem distalen Verpackungsteil verlagert, wodurch die Erhebung des proximalen Verpackungsteils und/oder die weitere Erhebung des proximalen Verpackungsteils den Vorsprung und somit das Injektorgehäuse entgegen die Einführrichtung mitnimmt. Bei dem Vorsprung kann es sich beispielsweise um eine Daumenauflage des Injektors handeln, die von einem Daumen einer Hand zu kontaktieren ist, um den Kolben in der Einführrichtung zu verlagern. In einem anderen Beispiel kann es sich bei dem Vorsprung um einen Griff des Injektors handeln.
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Es ist bevorzugt, dass die Verpackung einen Balg aufweist, mittels dem das proximale Verpackungsteil verlagerbar an dem distalen Verpackungsteil angeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich weist die Verpackung bevorzugt einen Steg mit einem ersten Längsende, das an dem distalen Verpackungsteil befestigt ist, und einem zweiten Längsende auf, das an dem proximalen Verpackungsteil angeordnet ist, wobei der Steg in dem Transportzustand stärker als in dem Benutzungszustand gekrümmt ist. Somit lässt sich die Verpackung mittels einer Verformung des Stegs von dem Transportzustand in den Benutzungszustand bringen. Alternativ oder zusätzlich bilden das distale Verpackungsteil und das proximale Verpackungsteil bevorzugt ein Gleitlager, mittels dem das proximale Verpackungsteil verlagerbar an dem distalen Verpackungsteil angebracht ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Basis des proximalen Verpackungsteils und die Erhebung des proximalen Verpackungsteils eine proximale Aussparung begrenzen, wobei in dem Transportzustand das proximale Ende in der proximalen Aussparung angeordnet ist. Die proximale Aussparung kann in einer Montagerichtung, die senkrecht zu der Einführrichtung angeordnet ist, zugänglich sein. Damit kann zum Zusammenbauen der Verpackungsanordnung der Injektor in der Montagerichtung in die proximale Aussparung eingebracht werden.
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Das distale Verpackungsteil weist bevorzugt eine Basis des distalen Verpackungsteils und eine Erhebung des distalen Verpackungsteils auf, die sich von der Basis des distalen Verpackungsteils erhebt, wobei die Basis des distalen Verpackungsteils und die Erhebung des distalen Verpackungsteils eine distale Aussparung begrenzen, in der in dem Transportzustand ein dem proximalen Ende abgewandt angeordnetes distales Ende des Injektors angeordnet ist. Die distale Aussparung kann in der Montagerichtung zugänglich sein. Damit kann zum Zusammenbauen der Verpackungsanordnung der Injektor in der Montagerichtung in die distale Aussparung eingebracht werden.
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Es ist bevorzugt, dass das Injektorgehäuse eine Gehäuseöffnung aufweist, via die in dem Transportzustand der Mitnehmer sich bis in das Innere des Injektorgehäuses erstreckt und dort mit dem Kolben gekoppelt ist. Insbesondere kann die Gehäuseöffnung beabstandet von der Injektoröffnung angeordnet sein.
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Die Verpackungsanordnung weist bevorzugt die Intraokularlinse auf, die in dem Lagerungszustand innerhalb des Injektorgehäuses angeordnet ist. Insbesondere ist die Intraokularlinse in dem Lagerungszustand im Wesentlichen frei von einer mechanischen Spannung und/oder ungefaltet angeordnet.
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Im Folgenden wird anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Verpackung,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Verpackungsanordnung mit einem Injektor und der Verpackung aus 1 in einem Lagerungszustand der Verpackung,
- 3 eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform der Verpackungsanordnung in einem Benutzungszustand der Verpackung,
- 4 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Verpackungsanordnung mit einer zweiten Ausführungsform der Verpackung,
- 5 eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform der Verpackung,
- 6 eine perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform der Verpackung,
- 7 einen Längsschnitt durch einen Injektor der Verpackungsanordnung zu einem ersten Zeitpunkt,
- 8 den Längsschnitt aus 7 zu einem zweiten Zeitpunkt,
- 9 den Längsschnitt aus 7 zu einem dritten Zeitpunkt,
- 10 eine Darstellung eines Details I aus 7, wobei ein Kolben und ein weiterer Kolben des Injektors sich in einem Entkopplungszustand befinden, und
- 11 eine Darstellung eines Details II aus 8, wobei der Kolben und der weitere Kolben sich in einem Kopplungszustand befinden.
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Wie es aus 2 bis 4 ersichtlich ist, weist eine Verpackungsanordnung 1 eine Verpackung 2 und einen Injektor 3 auf, der eingerichtet ist, eine Intraokularlinse 4 (vergleiche 7 bis 9) in den Kapselsack eines Auges einzuführen. 2 bis 4 und 7 bis 9 zeigen, dass der Injektor 3 ein Injektorgehäuse 9 mit einer Injektoröffnung 5 (siehe 7 bis 9) aufweist, via die die Intraokularlinse 4 in einer Einführrichtung 6 des Injektors 3 aus dem Injektor 3 heraus verlagerbar ist. Zudem weist der Injektor 3 ein der Injektoröffnung 5 abgewandt angeordnetes proximales Ende 15 (siehe 1 bis 9) und einen Kolben 7 (siehe 7 bis 9) auf, der in der Einführrichtung 6 längsverlagerbar in dem Injektorgehäuse 9 gelagert ist und eingerichtet ist, die Intraokularlinse 4 in einer Richtung zu der Injektoröffnung 5 hin zu verlagern, insbesondere in der Einführrichtung 6 hin zu der Injektoröffnung 5 zu verlagern. Die Verpackung 2 hat einen Transportzustand (vergleiche 1, 2, 4 und 5) und einen Benutzungszustand (vergleiche 3) sowie weist ein distales Verpackungsteil 21 und ein proximales Verpackungsteil 22 auf, das in dem Transportzustand unterschiedlich relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 als in dem Benutzungszustand angeordnet ist. Die Verpackung 2 weist einen Mitnehmer 20 (siehe 1 bis 5 und 7 bis 9) auf, der an dem distalen Verpackungsteil 21 angebracht ist und mit dem Kolben 7 gekoppelt ist, so dass durch ein Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 der Kolben 7 in Richtung zu der Injektoröffnung 5 hin verlagerbar ist. In dem Transportzustand ist das Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 durch das proximale Verpackungsbauteil 22 begrenzt. Die Verpackung 2 ist ausgebildet, dass durch ein Bringen der Verpackung 2 von dem Transportzustand in den Benutzungszustand das Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 erfolgt (siehe 4 bis 6) oder ermöglicht ist (siehe 1 bis 3). Es ist denkbar, dass die Verpackungsanordnung 1 die Intraokularlinse 4 aufweist, die in dem Lagerungszustand innerhalb des Injektorgehäuses 9 angeordnet ist. Insbesondere kann die Intraokularlinse 4 in dem Lagerungszustand im Wesentlichen frei von einer mechanischen Spannung und/oder ungefaltet angeordnet sein.
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2 bis 4 zeigen, dass der Injektor 3 eine Daumenauflage 11 aufweisen kann, die von einem Daumen einer Hand zu kontaktieren ist, wenn der Kolben 7 von der Hand in der Richtung zu der Injektoröffnung 5 hin verlagert wird. Die Daumenauflage 11 kann das proximale Ende 15 bilden. Zudem ist aus 2 bis 4 ersichtlich, dass der Injektor 3 einen Griff 10 aufweisen kann, der bei dem Verlagern des Kolbens 7 von dem Daumen verschiedenen Fingern der Hand zu greifen ist. Der Griff 10 kann in der Einführrichtung 6 beabstandet von dem proximalen Ende 15 und beabstandet von der Injektoröffnung 5 angeordnet sein.
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1 bis 6 zeigen, dass das proximale Verpackungsteil 22 eine Basis 30 des proximalen Verpackungsteils 22 und eine Erhebung 32 des proximalen Verpackungsteils 22 aufweisen kann, die sich von der Basis 30 des proximalen Verpackungsteils 22 erhebt und ausgebildet ist, dass in dem Transportzustand das proximale Ende 15 gegen die Erhebung 32 des proximalen Verpackungsteils 22 stößt und somit das Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 begrenzt ist. Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass, wie in 4 und 6 dargestellt, das proximale Verpackungsteil 22 eine Anschlagserhebung 36 aufweist, die sich von der Basis 30 des proximalen Verpackungsteils 22 erhebt und ausgebildet ist, dass in dem Transportzustand ein von dem proximalen Ende 15 verschiedenes Bauteil des Injektors 3 gegen die Anschlagserhebung 36 stößt und somit das Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 begrenzt. Bei dem von dem proximalen Ende 15 verschiedenen Bauteil des Injektors 3 kann es sich beispielsweise um den Griff 10 handeln.
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1 bis 3 zeigen, dass das proximale Verpackungsteil 22 verschwenkbar an dem distalen Verpackungsteil 21 angebracht ist, so dass die Verpackung 2 durch ein Verschwenken des proximalen Verpackungsteils 22 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 von dem in 1 und 2 dargestellten Transportzustand in den in 3 dargestellten Benutzungszustand bringbar ist. In dem Benutzungszustand ist das Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 nicht durch die Erhebung 32 des proximalen Verpackungsteils 22 und/oder der Anschlagserhebung 36 begrenzt. 1 bis 3 zeigen, dass die Verpackung 2 ein Filmgelenk 24 aufweisen kann, mittels dem das proximale Verpackungsteil 22 verschwenkbar an dem distalen Verpackungsteil 21 angebracht ist. Es sind jedoch auch andere Gelenke denkbar, wie beispielsweise ein Gelenk, bei dem ein Stift in eine Hülse eingreift und drehbar in der Hülse gelagert ist. Nachdem die Verpackung 2 von dem Lagerungszustand in den Benutzungszustand verschwenkt wurde, ist das Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 ermöglicht, weil die Erhebung 32 des proximalen Verpackungsteils 22 das proximale Ende 15 nicht mehr blockiert und/oder die Anschlagserhebung 36 das von dem proximalen Ende 15 verschiedene Bauteil, insbesondere den Griff 10, nicht mehr blockiert, vergleiche 3.
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4 bis 6 zeigen, dass das proximale Verpackungsteil 22 verlagerbar, insbesondere längsverlagerbar entgegen die Einführrichtung 6, an dem distalen Verpackungsteil 21 angebracht sein kann, und dass der Injektor 3 einen Vorsprung aufweisen kann, der quer zu der Einführrichtung 6 von dem Injektor 3 vorsteht. Die Erhebung 32 des proximalen Verpackungsteils 21 kann ausgebildet sein, dass die Erhebung 32 des proximalen Verpackungsteils 22 gegen den Vorsprung anstößt, wenn das proximale Verpackungsteil 22 entgegen der Einführrichtung 6 weg von dem distalen Verpackungsteil 21 verlagert und den Vorsprung und somit das Injektorgehäuse 9 entgegen die Einführrichtung 6 mitnimmt. Bei dem Vorsprung kann es sich beispielsweise um die Daumenauflage 11 handeln. Alternativ oder zusätzlich kann das proximale Verpackungsteil 22 eine weitere Erhebung 33 des proximalen Verpackungsteils 22 aufweisen, die ausgebildet ist, dass die weitere Erhebung 33 des proximalen Verpackungsteils 22 gegen den Vorsprung anstößt, wenn das proximale Verpackungsteil 22 entgegen der Einführrichtung 6 weg von dem distalen Verpackungsteil 21 verlagert und den Vorsprung und somit das Injektorgehäuse 9 entgegen die Einführrichtung 6 mitnimmt. In diesem Fall kann der Vorsprung beispielsweise von dem Griff 10 gebildet sein, vergleiche 4. Alternativ oder zusätzlich kann in diesem Fall der Vorsprung von der Daumenauflage 11 gebildet sein.
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Die Verpackung 2 kann einen Balg 25 aufweisen (siehe 4), mittels dem das proximale Verpackungsteil 22 verlagerbar an dem distalen Verpackungsteil 21 angeordnet ist. In dem Transportzustand kann der Balg 25 in dessen gestauchtem Zustand vorliegen und in dem Benutzungszustand kann der Balg 25 in dessen gestrecktem Zustand vorliegen.
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5 zeigt, dass die Verpackung 2 einen Steg 27 mit einem ersten Längsende, das an dem distalen Verpackungsteil 21 befestigt ist, und einem zweiten Längsende aufweisen kann, das an dem proximalen Verpackungsteil 22 angeordnet ist, wobei der Steg 27 in dem Transportzustand stärker als in dem Benutzungszustand gekrümmt ist. Zudem ist denkbar, dass die Verpackung 2 einen weiteren Steg 28 mit einem ersten Längsende, das an dem distalen Verpackungsteil 21 befestigt ist, und einem zweiten Längsende aufweist, das an dem proximalen Verpackungsteil 22 angeordnet ist, wobei der weitere Steg 28 in dem Transportzustand stärker als in dem Benutzungszustand gekrümmt ist. Beispielsweise indem das distale Verpackungsteil 21 mit einer Hand gegriffen wird und das proximale Verpackungsteil 22 mit einer anderen Hand gegriffen wird und anschließend beide Hände voneinander weg bewegt werden, können der Steg 27 und optional der weitere Steg 28 verformt werden und die Verpackung von dem Lagerungszustand in den Benutzungszustand gebracht werden.
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6 zeigt, dass das distale Verpackungsteil 21 und das proximale Verpackungsteil 22 ein Gleitlager bilden können, mittels dem das proximale Verpackungsteil 22 verlagerbar an dem distalen Verpackungsteil 21 angebracht ist. Beispielsweise kann dazu die Verpackung 2 eine Gleitererhebung 41, die einen Innenraum begrenzt, und einen Gleiter 43 aufweisen, der in dem Innenraum längsverlagerbar angeordnet ist. Beispielsweise kann die Gleitererhebung 41 an dem proximalen Verpackungsteil 22 angeordnet sein und der Gleiter 43 kann an dem distalen Verpackungsteil 21 angeordnet sein, wie es in 6 dargestellt ist. Alternativ kann die Gleitererhebung 41 an dem distalen Verpackungsteil 21 angeordnet sein und der Gleiter 43 kann an dem proximalen Verpackungsteil 22 angeordnet sein. Zudem ist denkbar, dass die Verpackung 2 eine weitere Gleitererhebung 42, die einen weiteren Innenraum begrenzt, und einen weiteren Gleiter 44 aufweisen, der in dem weiteren Innenraum längsverlagerbar angeordnet ist.
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Das distale Verpackungsteil 21 kann einen Stift 47 und optional einen weiteren Stift 48 aufweisen, die in dem Lagerungszustand an das proximale Verpackungsteil 22 anstoßen und somit ein Verlagern des proximalen Verpackungsteils 21 in der Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 begrenzen, siehe 6. Es ist denkbar, dass das proximale Verpackungsteil 22 für jeden der Stifte 47, 48 eine jeweilige Aussparung 45, 46 aufweist. Alternativ dazu kann das proximale Verpackungsteil 22 einen Stift und optional einen weiteren Stift aufweisen, die in dem Lagerungszustand an das distale Verpackungsteil 22 anstoßen und somit ein Verlagern des proximalen Verpackungsteils 21 in der Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 begrenzen. Es ist denkbar, dass das distale Verpackungsteil 21 für jeden der Stifte eine jeweilige Aussparung aufweist.
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1 bis 6 zeigen, dass die Basis 30 des proximalen Verpackungsteils 22 und die Erhebung 32 des proximalen Verpackungsteils 22 eine proximale Aussparung 35 begrenzen können, wobei 2 und 4 zeigen, dass in dem Transportzustand das proximale Ende 15 in der proximalen Aussparung 35 angeordnet sein kann. Die proximale Aussparung 35 kann in einer Montagerichtung, die senkrecht zu der Einführrichtung 6 angeordnet ist, zugänglich sein. Damit kann zum Zusammenbauen der Verpackungsanordnung 1 der Injektor 3 in der Montagerichtung in die proximale Aussparung 35 eingebracht werden. 1 bis 6 zeigen zudem, dass das distale Verpackungsteil 21 eine Basis 29 des distalen Verpackungsteils 21 und eine Erhebung 31 des distalen Verpackungsteils 21 aufweisen kann, die sich von der Basis 30 des distalen Verpackungsteils 21 erhebt, wobei die Basis 29 des distalen Verpackungsteils 21 und die Erhebung 31 des distalen Verpackungsteils 21 eine distale Aussparung 34 begrenzen, in der in dem Transportzustand ein dem proximalen Ende 15 abgewandt angeordnetes distales Ende 16 des Injektors 3 angeordnet ist. Die distale Aussparung 34 kann in der Montagerichtung zugänglich sein. Damit kann zum Zusammenbauen der Verpackungsanordnung 1 der Injektor 3 in der Montagerichtung in die proximale Aussparung 35 eingebracht werden. Es ist denkbar, dass die Erhebung 31 des distalen Verpackungsteils 21 eine Presspassung für einen Endbereich des Injektors 3 bildet, wobei der Endbereich das distale Ende 16 aufweist. Beispielsweise kann die Presspassung ausgebildet sein, dass eine Kraft von weniger als 5 N erforderlich ist, um den Endbereich aus der Verpackung 2 zu entnehmen. 7 bis 9 zeigen zudem, dass die Injektoröffnung 5 an dem distalen Ende 16 angeordnet sein kann.
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7 bis 9 zeigen, dass das Injektorgehäuse 9 eine Gehäuseöffnung 12 aufweisen kann, via die in dem Transportzustand der Mitnehmer 20 sich bis in das Innere des Injektorgehäuses 9 erstreckt und dort mit dem Kolben 7 gekoppelt ist. Die Gehäuseöffnung 12 kann getrennt von der Injektoröffnung 4 angeordnet sein.
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Das distale Verpackungsteil 21 kann eine Nut 23 mit einer Hinterschneidung aufweisen (siehe 1 bis 4 und 6), in die der Mitnehmer 20 eingebracht ist, um den Mitnehmer 20 an dem distalen Verpackungsteil 21 zu befestigen. Alternativ kann der Mitnehmer 20 mit dem distalen Verpackungsteil 21 verklebt und/oder verschweißt sein (siehe 5) und/oder der Mitnehmer 20 kann als ein Vorsprung von dem distalen Verpackungsteil 21 gebildet sein.
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7 bis 9 zeigen, dass der Injektor 3 einen weiteren Kolben 8 aufweisen kann, der in dem Injektorgehäuse 9 längsverlagerbar, insbesondere in der Einführrichtung 6, gelagert ist. Der Kolben 7 und der weitere Kolben 8 können sich entweder in einem Entkopplungszustand befinden (siehe 7), in dem der Kolben 7 und der weitere Kolben 8 relativ zueinander längsverlagerbar sind, oder sich in einem Kopplungszustand befinden (siehe 8 und 9), in dem der Kolben 7 und der weitere Kolben 8 starr in der Einführrichtung 6 miteinander gekoppelt sind und die Gesamtlängserstreckung des Kolben 7 und des weiteren Kolbens 8 in der Einführrichtung 6 länger als im Entkopplungszustand ist. 7 zeigt den Injektor 3 in dem Entkopplungszustand. Indem der Kolben 7 durch das Verlagern des Injektorgehäuses 9 entgegen die Einführrichtung 6 relativ zu dem distalen Verpackungsteil 21 in Richtung zu der Injektoröffnung 5 hin verlagert wird, werden der Kolben 7 und der weitere Kolben 8 in den Kopplungszustand gebracht und die Intraokularlinse 4 kann in einen gefalteten Zustand gebracht werden, vergleiche 8. Anschließend können, wenn der Injektor 3 außerhalb der Verpackung 2 angeordnet ist, der Kolben 7 und der weitere Kolben 8 zusammen in der Einführrichtung 6 verlagert werden und die Intraokularlinse 4 somit via die Injektoröffnung 5 aus dem Injektor 3 heraus verlagert werden, vergleiche 9. Die Daumenauflage 11 kann dazu an dem weiteren Kolben 8 befestigt sein. Durch das Vorsehen des weiteren Kolbens 8 kann der Injektor 3 kürzer ausgebildet sein, als wenn lediglich der Kolben 7 vorgesehen wäre.
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Wie es aus 2 und 3 ersichtlich ist, kann der Injektor 3 eine Verriegelung 17 aufweisen, die einen Verriegelungszustand, in dem ein Verlagern des weiteren Kolbens 8 in der Einführrichtung 6 begrenzt ist, und einen Entriegelungszustand hat, indem das Verlagern des weiteren Kolbens 8 in der Einführrichtung 6 nicht begrenzt ist. Beispielsweise kann die Verriegelung 17 einen Ring aufweisen, der außen an dem weiteren Kolben 8 und außerhalb des Injektorgehäuses 9 angeordnet ist und der eingerichtet ist, in dem Verriegelungszustand gegen das Injektorgehäuse 9 anzustoßen. Um die Verriegelung 17 in den Entriegelungszustand zu bringen, kann der Ring von dem weiteren Kolben 8 entfernt werden.
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7 bis 11 zeigen, dass der weitere Kolben 8 einen Hohlraum aufweisen kann und der Kolben 7 in dem Entkopplungszustand längsvergerlagerbar in dem Hohlraum angeordnet sein kann. 10 und 11 zeigen, dass der Kolben 7 einen Kolbenvorsprung 13 aufweisen kann und der weitere Kolben 8 eine Kolbenaussparung 14 aufweisen kann, wobei der Kolbenvorsprung 13 eingerichtet ist, außerhalb der Kolbenaussparung 14 angeordnet zu sein, wenn der Kolben 7 und der weitere Kolben 8 in dem Entkopplungszustand sind (siehe 10), und eingerichtet ist, zum Bringen des Kolbens 7 und des weiteren Kolbens 8 in den Kopplungszustand in die Kolbenaussparung 14 einzugreifen (siehe 11), wenn der Kolben 7 in Richtung zu der Injektoröffnung 5 hin verlagert wird. 10 und 11 zeigen zudem, dass der Kolben 7 einen weiteren Kolbenvorsprung 13a aufweisen kann und der weitere Kolben 8 eine weitere Kolbenaussparung 14a aufweisen kann, wobei der weitere Kolbenvorsprung 13a eingerichtet ist, außerhalb der weiteren Kolbenaussparung 14a angeordnet zu sein, wenn der Kolben 7 und der weitere Kolben 8 in dem Entkopplungszustand sind (siehe 10), und eingerichtet ist, zum Bringen des Kolbens 7 und des weiteren Kolbens 8 in den Kopplungszustand in die weitere Kolbenaussparung 14a einzugreifen (siehe 11), wenn der Kolben 7 in Richtung zu der Injektoröffnung 5 hin verlagert wird.
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Es ist denkbar, dass die Verpackung 2 eine Folie aufweist (nicht in den Figuren dargestellt), die an dem distalen Verpackungsteil 21 und dem proximalen Verpackungsteil 22 in dem Lagerungszustand angebracht ist und zusammen mit dem distalen Verpackungsteil 21 und dem proximalen Verpackungsteil 22 einen geschlossenen Verpackungshohlraum bildet, in dem der Injektor 3 angeordnet ist. Nachdem die Folie von dem distalen Verpackungsteil 21 und dem proximalen Verpackungsteil 22 entfernt wurde, ist es denkbar, die Intraokularlinse 4 mit einer physiologischen Kochsalzlösung und/oder einem ophthalmischen Viskoelastikum (englisch: ophthalmic viscoelastic device, OVD) zu benetzen. Dies kann beispielsweise via die Gehäuseöffnung 12 oder via eine von der Gehäuseöffnung 5 verschiedene Öffnung in dem Injektorhgehäuse 9 erfolgen. Danach ist es denkbar, die Verpackung 2 von dem Transportzustand in den Benutzungszustand zu bringen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackungsanordnung
- 2
- Verpackung
- 3
- Injektor
- 4
- Intraokularlinse
- 5
- Injektoröffnung
- 6
- Einführrichtung
- 7
- Kolben
- 8
- weiterer Kolben
- 9
- Injektorgehäuse
- 10
- Griff
- 11
- Daumenauflage
- 12
- Gehäuseöffnung
- 13
- Kolbenvorsprung
- 13a
- weiterer Kolbenvorsprung
- 14
- Kolbenaussparung
- 14a
- weitere Kolbenaussparung
- 15
- proximales Ende
- 16
- distales Ende
- 17
- Verriegelung
- 20
- Mitnehmer
- 21
- distaler Verpackungsteil
- 22
- proximaler Verpackungsteil
- 23
- Nut
- 24
- Filmgelenk
- 25
- Balg
- 27
- Steg
- 28
- weiterer Steg
- 29
- Basis des distalen Verpackungsteils
- 30
- Basis des proximalen Verpackungsteils
- 31
- Erhebung des distalen Verpackungsteils
- 32
- Erhebung des proximalen Verpackungsteils
- 33
- weitere Erhebung des proximalen Verpackungsteils
- 34
- distale Aussparung
- 35
- proximale Aussparung
- 36
- Anschlagserhebung
- 41
- Gleitererhebung
- 42
- weitere Gleitererhebung
- 43
- Gleiter
- 44
- weiterer Gleiter
- 45
- Aussparung
- 46
- weitere Aussparung
- 47
- Stift
- 48
- weiterer Stift