DE102023004985A1 - Verfahren und System zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne - Google Patents

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DE102023004985A1
DE102023004985A1 DE102023004985.9A DE102023004985A DE102023004985A1 DE 102023004985 A1 DE102023004985 A1 DE 102023004985A1 DE 102023004985 A DE102023004985 A DE 102023004985A DE 102023004985 A1 DE102023004985 A1 DE 102023004985A1
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Fabian Oliver Flohr
Mark Gerban
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Mercedes Benz Group AG
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    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08GTRAFFIC CONTROL SYSTEMS
    • G08G1/00Traffic control systems for road vehicles
    • G08G1/22Platooning, i.e. convoy of communicating vehicles

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne, wobei die Fahrzeugkolonne eine Fahrzeugreihenfolge für wenigstens zwei Fahrzeuge vorsieht, wobei ein Führungsfahrzeug (1) bestimmt wird, welches sich an erster Position in der Fahrzeugkolonne befindet, und wobei wenigstens ein Folgefahrzeug (2) bestimmt wird, welches dem Führungsfahrzeug (1) folgt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:- (101) Aktivieren eines Kolonnenmodus in einem ersten Fahrzeug;- (102) Erfassen zumindest das dem ersten Fahrzeug vorausliegenden Abschnitts der Umgebung mit einer fahrzeugeigenen Kamera;- (103) Verarbeiten von der Kamera generierter Kamerabilder durch eine Recheneinheit des ersten Fahrzeugs, wobei die Recheneinheit in den Kamerabildern dem ersten Fahrzeug vorausfahrende Fahrzeuge sucht;- (104) Überwachen wenigstens eines Vitalparameters einer fahrzeugführenden Person des ersten Fahrzeugs; und- wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug erkannt wurde und wenn der wenigstens eine Vitalparameter einen festgelegten Wert annimmt: (106) Festlegen des vorausfahrenden Fahrzeugs als Führungsfahrzeug (1) und des ersten Fahrzeugs als Folgefahrzeug (2) sowie aktivieren eines automatisierten Fahrmodus zum Folgen des Führungsfahrzeugs (1) durch die Recheneinheit.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art sowie hierzu geeignetes System nach der im Oberbegriff von Anspruch 9 näher definierten Art.
  • Es kann vorkommen, dass mehrere Personen vom selben Startort zum selben Zielort reisen möchten. In Abhängigkeit der Personenanzahl kann es dabei erforderlich sein mehrere Fahrzeuge zu benutzen. In einem solchen Fall reisen die Personen mit mehreren Fahrzeugen und können eine Fahrzeugkolonne bilden, um die Reise gemeinsam durchzuführen. Dies erlaubt es gemeinsam Rast zu machen. Das Bilden einer Fahrzeugkolonne kann auch einen Sicherheitsaspekt aufweisen, wie beim Verbringen eines VIPs, beispielsweise eines Staatsoberhaupts, unter Geleitschutz.
  • Das manuelle Einhalten einer Fahrzeugkolonne ist schwierig. So muss ein nachfolgendes Fahrzeug seinen Vordermann beobachten und das Steuerungsverhalten des eigenen Fahrzeugs so anpassen, dass das vorausfahrende Fahrzeug nicht außer Sicht gerät. Umfasst die Fahrzeugkolonne mehr als zwei Fahrzeuge, so muss auch darauf geachtet werden, dass ein folgendes Fahrzeug nicht abgehängt wird. Das Aufrechterhalten einer Fahrzeugkolonne erfordert damit einen erhöhten Aufmerksamkeitsgrad, was schneller zu einer Ermüdung der fahrzeugführenden Person führen kann. Zudem können unvorhergesehene Verkehrsereignisse eintreten, wie das plötzliche Rotschalten einer Ampel. Solche Verkehrsereignisse können die Fahrzeugkolonne zerreißen. Zudem können unter Sicherheitsaspekten durchgeführte Fahrzeugkolonnen durch einen Angriff aufgelöst werden. So könnte eine fahrzeugführende Person beispielsweise durch Beschuss verletzt oder getötet werden, sodass das entsprechende Fahrzeug der Fahrzeugkolonne nicht mehr zuverlässig folgen kann. Hierdurch kann der transportierte VIP in Gefahr geraten. Ein Ausfall einer fahrzeugführenden Person kann auch gesundheitsbedingt sein, beispielsweise bei einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder dergleichen.
  • Ein Verfahren zum Bereitstellen einer Fahrzeugkolonne ist beispielsweise aus der WO 2022/148649 A1 bekannt. Die Druckschrift beschreibt das Verwalten einer Fahrzeugkolonne durch einen Server. Dabei können Fahrzeuge einer Fahrzeugkolonne zugeordnet werden, die vom selben Startort zum selben Zielort reisen. Die Fahrzeuge tauschen dabei ihren jeweiligen Aufenthaltsort, aktuelle Beschleunigungswerte und/oder die aktuelle Geschwindigkeit miteinander aus. Das Bilden einer Fahrzeugkolonne kann durch ein Fahrzeug initialisiert werden. Nach Bedarf können Fahrzeuge in die Fahrzeugkolonne ein- oder ausgegliedert werden. Sollte ein Fahrzeug aus der Fahrzeugkolonne herausgerissen werden, so kann sich dieses Fahrzeug an die Spitze der Fahrzeugkolonne setzen und das neue Führungsfahrzeug ausbilden. Fahrzeuge können dabei auch unabhängig von ihrem jeweiligen Abstand zu vorausfahrenden oder folgenden Fahrzeugen als Teil der Fahrzeugkolonne erachtet werden. Jeweilige Fahrzeuge können manuell, teilautomatisiert oder auch autonom gesteuert sein. Das aus der Druckschrift bekannte Verfahren setzt dabei jedoch immer zwangsweise voraus, dass die Fahrzeuge vor dem Bilden einer Fahrzeugkolonne ein gemeinsames Fahrziel miteinander vereinbaren oder bereits festgelegt haben.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein verbessertes Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne anzugeben, unter dessen Ausführung die Sicherheit von Fahrzeuginsassen in einer Notsituation erhöht werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowie ein entsprechendes System zum Betrieb der Fahrzeugkolonne ergeben sich aus den hiervon abhängigen Ansprüchen.
  • Ein gattungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne, wobei die Fahrzeugkolonne eine Fahrzeugreihenfolge für wenigstens zwei Fahrzeuge vorsieht, wobei ein Führungsfahrzeug bestimmt wird, welches sich an erster Position in der Fahrzeugkolonne befindet, und wobei wenigstens ein Folgefahrzeug bestimmt wird, welches dem Führungsfahrzeug folgt, weist erfindungsgemäß die folgenden Verfahrensschritte:
    • - Aktivieren eines Kolonnenmodus in einem ersten Fahrzeug;
    • - Erfassen zumindest das dem ersten Fahrzeug vorausliegenden Abschnitts der Umgebung mit einer fahrzeugeigenen Kamera;
    • - Verarbeiten von der Kamera generierter Kamerabilder durch eine Recheneinheit des ersten Fahrzeugs, wobei die Recheneinheit in den Kamerabildern dem ersten Fahrzeug vorausfahrende Fahrzeuge sucht;
    • - Überwachen wenigstens eines Vitalparameters einer fahrzeugführenden Person des ersten Fahrzeugs; und
    • - wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug erkannt wurde und wenn der wenigstens eine Vitalparameter einen festgelegten Wert annimmt: Festlegen des vorausfahrenden Fahrzeugs als Führungsfahrzeug und des ersten Fahrzeugs als Folgefahrzeug sowie Aktivieren eines automatisierten Fahrmodus zum Folgen des Führungsfahrzeugs durch die Recheneinheit.
  • Kommt es zu einer Notsituation während der Nutzung des ersten Fahrzeugs, wodurch die fahrzeugführende Person an der sicheren Steuerung des ersten Fahrzeugs gehindert wird, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht werden, dass die Fahrzeuginsassen des ersten Fahrzeugs aus der Notsituation herausgebracht werden. Hierzu nutzt das erste Fahrzeug ein jeweiliges vorausfahrendes Fahrzeug als Führungsfahrzeug. Dabei ist es zunächst einmal unerheblich welches Fahrziel das Führungsfahrzeug genau aufweist. Relevant ist nur, dass das vorausfahrende Fahrzeug sich vom aktuellen Aufenthaltsort des Notfalls, und damit auch das erste Fahrzeug, entfernt.
  • Da es sich um eine Notsituation handelt, muss es möglich sein unter einer möglichst großen Vielfalt von Einsatzrandbedingungen zu gewährleisten, dass das erste Fahrzeug einem vorausfahrenden Fahrzeug folgen kann. Dies ist bei einer kamerabasierten Fahrzeugverfolgung zuverlässig möglich. So kann darauf verzichtet werden zuerst eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation aufzubauen und für eine Fahrzeugkolonnenbildung erforderliche Informationen auszutauschen. Stattdessen bestimmt die Recheneinheit im ersten Fahrzeug lediglich ein vorausfahrendes Fahrzeug und folgt diesem. Somit können vorausfahrende Fahrzeuge, unabhängig von ihrer jeweiligen technischen Ausführung, als führendes Fahrzeug berücksichtigt werden.
  • Damit das erste Fahrzeug dem Führungsfahrzeug folgen kann, muss das erste Fahrzeug einen gewissen Automatisierungsgrad aufweisen. So ist die Recheneinheit dazu in der Lage entsprechende Steuerungsbefehle zum Übernehmen der Fahrzeugquer- und/oder - längsführung des ersten Fahrzeugs auszugeben. Bevorzugt können dabei mit Hilfe einer weiteren Fahrzeugsensorik generierte Informationen berücksichtigt werden. Mittels einer Umfeldsensorik generierter Daten, beispielsweise von einem Radarsensor, einem Ultraschallsensor und/oder einem LiDAR generierte Daten, können Tiefeninformationen gewonnen werden und daraus Abstände zu statischen und dynamischen Objekten bestimmt werden. Das erste Fahrzeug kann dann bevorzugt zumindest teilautomatisiert so gesteuert werden, dass Kollisionen mit solchen Objekten vermieden werden. Im Zweifel kann jedoch auf diesen zusätzlichen Sicherheitsaspekt verzichtet werden, da das erfindungsgemäße Verfahren hauptsächlich dazu dient das Leben der Fahrzeuginsassen des ersten Fahrzeugs zu schützen, und somit möglichst schnell den Ort der Notfallsituation zu verlassen. Dabei können Beschädigungen am eigenen und an Fremdfahrzeugen in Kauf genommen werden.
  • Um zu verhindern, dass das erste Fahrzeug unbeabsichtigt einem vorausfahrenden Fahrzeug folgt, muss zuerst der Kolonnenmodus im ersten Fahrzeug aktiviert werden. Dies kann beispielsweise insbesondere dann erfolgen, wenn mit einem Angriff auf die Fahrzeugkolonne gerechnet wird oder die fahrzeugführende Person krank ist.
  • Das Erkennen vorausfahrender Fahrzeuge kann unter Einsatz bewährter Bilderkennungsalgorithmen ausgeführt werden.
  • Es können die unterschiedlichsten Vitalparameter der fahrzeugführenden Person überwacht werden, wie beispielsweise eine Atemfrequenz, eine Pulsfrequenz, eine Lidschlagfrequenz, eine Hautleitfähigkeit, eine Oberflächentemperatur der Haut der fahrzeugführenden Person und dergleichen. Für jeweilige Vitalparameter können entsprechende Grenzwerte bzw. Wertebereiche festgelegt werden, die auf eine Verletzung oder den Tod der fahrzeugführenden Person hindeuten können. In einem solchen Fall startet dann das erste Fahrzeug das Folgen eines entsprechenden Führungsfahrzeugs. Wenn die fahrzeugführende Person länger als eine vorher definierte Zeitperiode nicht mehr auf die Fahrbahn bzw. einen relevanten Fahrkorridor blickt, kann dies ebenfalls als ein Überschreiten eines zulässigen Wertebereichs eines Vitalparameters erachtet werden.
  • Zur Erfassung relevanter Vitalparameter können fahrzeuginterne Sensoren oder auch von der fahrzeugführenden Person getragene Sensoren verwendet werden.
  • Zum Ableiten entsprechender Steuerungsgrößen für das erste Fahrzeug kann die Recheneinheit auf Informationen zugreifen, die im Zuge eines oder mehrerer Fahrerassistenzsysteme von der Recheneinheit verarbeitet werden. Hierzu zählt beispielsweise ein adaptiver Abstandsregeltempomat, ein Spurhalteassistent, ein Kollisionsvermeidungsassistent und dergleichen.
  • Das Folgen des Führungsfahrzeugs kann in Abhängigkeit verschiedener Randbedingungen deaktiviert werden. Beispielsweise kann die fahrzeugführende Person wieder die Kontrolle über das Fahrzeug erlangen und somit den zumindest teilautomatisierten Fahrmodus beenden. Auch könnte das Führungsfahrzeug anhalten und ein Fahrzeuginsasse des Führungsfahrzeugs oder auch eine Rettungskraft könnte den automatisierten Fahrmodus im ersten Fahrzeug manuell deaktivieren. Auch könnte der automatische Fahrmodus automatisch beendet werden, sobald sich das erste Fahrzeug ausreichend weit vom entsprechenden Notfallort entfernt hat bzw. einer sogenannten „Safe Zone“ angenähert hat. Hierzu kann das erste Fahrzeug seine Position beispielsweise mittels eines Navigationssystems unter Verarbeitung von Signalen eines globalen Navigationssatellitensystems ermitteln.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren sieht dabei vor, dass die Recheneinheit das Absetzen eines automatischen Notrufs bewirkt, wenn die Recheneinheit erkennt, dass der wenigstens eine Vitalparameter den festgelegten Wert annimmt. Hierdurch lassen sich die Überlebenschancen der fahrzeugführenden Person des ersten Fahrzeugs erhöhen. Bei einem medizinischen Notfall wie einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder auch einer Schussverletzung können so entsprechende Einsatzkräfte frühzeitig informiert werden. Bei dem Notruf kann es sich beispielsweise um einen sogenannten eCall handeln. Der Notruf kann mit weiteren Informationen angereichert sein, beispielsweise der Anzahl der Fahrzeuginsassen, der Art des medizinischen Notfalls, dem aktuellen Aufenthaltsort des ersten Fahrzeugs, einem geplanten Zielort und dergleichen. Auch könnte automatisch ein Kommunikationskanal aufgebaut werden, damit die Fahrzeuginsassen mit entsprechenden Rettungskräften verbal kommunizieren können.
  • Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass
    • - das erste Fahrzeug das Aktivieren des Kolonnenmodus einer fahrzeugexternen zentralen Recheneinrichtung mitteilt;
    • - die Recheneinrichtung überprüft, ob sich innerhalb eines festgelegten örtlichen Bereichs um das erste Fahrzeug herum wenigstens ein weiteres Fahrzeug mit aktiviertem Kolonnenmodus befindet, und wenn ja:
    • - in allen Fahrzeugen innerhalb des örtlichen Bereichs mit aktiviertem Kolonnenmodus eine Eingabeaufforderung zur Bildung einer Fahrzeugkolonne ausgegeben wird; und
    • - die Recheneinrichtung diejenigen Fahrzeuge einer Fahrzeugkolonne zuordnet, bei denen die Eingabeaufforderung durch den Nutzer bestätigt wird; wobei
    • - das erste Fahrzeug dem vorausfahrenden Fahrzeug nur dann automatisch folgt, wenn beide Fahrzeuge derselben Fahrzeugkolonne angehören.
  • Würde das erste Fahrzeug einem beliebigen vorausfahrenden Fahrzeug als Führungsfahrzeug folgen, so bestünde generell das Risiko, dass dieses Fahrzeug von einem Angreifer selbst genutzt wird. Somit könnte der Angreifer das erste Fahrzeug auf besonders einfache Art und Weise entführen. So muss der Angreifer lediglich mit seinem eigenen Fahrzeug eine entsprechende Fluchtroute fahren, woraufhin das erste Fahrzeug dem Angreifer automatisch folgt.
  • Um dieses Angriffsszenario zu vermeiden, etablieren entsprechende Fahrzeuge, bevorzugt vor Fahrtbeginn, eine entsprechende Fahrzeugkolonne. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass nur autorisierte Fahrzeuge als entsprechendes Führungsfahrzeug fungieren können. Als zentrales Vermittlungsorgan kann hier besagte zentrale Recheneinrichtung dienen. Die zentrale Recheneinrichtung kann von einem Server oder Serververbund ausgebildet sein. Ein entsprechender Datenaustausch ist auf bewährte Art und Weise möglich. So können die entsprechenden Fahrzeuge jeweils über eine Telekommunikationseinheit verfügen, die eine Anbindung an das Internet per Mobilfunk erlaubt. Zur Interaktion mit jeweiligen Fahrzeuginsassen können fahrzeuginterne Mensch-Maschine Schnittstellen genutzt werden, beispielsweise die Head-Unit eines jeweiligen Fahrzeugs oder auch ein jeweiliges mit dem Fahrzeug gekoppeltes mobiles Endgerät, beispielsweise ein Smartphone.
  • Der festgelegte örtliche Bereich innerhalb dessen nach geeigneten Fahrzeugen zum Bilden einer Fahrzeugkolonne gesucht wird kann beliebig groß gewählt werden. Dabei kann eine feste Größe vorgegeben sein, oder die Größe kann situationsspezifisch angepasst werden. Beispielsweise wird innerhalb eines Bereichs von zehn Metern um das eigene Fahrzeug nach entsprechend geeigneten Fahrzeugen zur Bildung einer Kolonne gesucht. Optional ist es dabei auch möglich, dass der Suchbereich durch die sich aneinanderreihenden Suchbereiche einzelner Fahrzeuge entsprechend vergrößert wird. Mit anderen Worten können die jeweiligen Fahrzeuge eine Kette sich aneinanderreihender Suchbereiche ausbilden. Dies erleichtert das Bilden einer Fahrzeugkolonne, wenn sich die Fahrzeuge bereits in einer kolonnenentsprechenden Anordnung befinden.
  • Jeweilige Fahrzeuge übermitteln beim Aktivieren des Kolonnenmodus dabei der zentralen Recheneinrichtung ihren aktuellen Aufenthaltsort. Wie bereits erwähnt, kann der Aufenthaltsort mittels eines globalen Navigationssatelittensystems, beispielsweise GPS, Galileo oder dergleichen, ermittelt worden sein.
  • Dabei kann mit einer festgelegten Zeitdauer nach geeigneten Fahrzeugen im Umfeld des ersten Fahrzeugs gesucht werden. Beispielsweise beträgt diese festgelegte Zeitdauer 5 Minuten, 10 Minuten oder auch Bruchteile oder Vielfache hiervon. Haben innerhalb dieser Zeitdauer nicht alle innerhalb des Suchbereichs anwesenden Fahrzeuge dem Bilden Fahrzeugkolonne zugestimmt, so werden diejenigen Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne zugeordnet, die die entsprechende Eingabeaufforderung bestätigt haben. Sollten hingegen während der Zeitdauer sämtliche innerhalb des Suchbereichs anwesenden Fahrzeuge die Eingabeaufforderung bestätigen, so kann auch vor Ablaufen der jeweiligen Zeitdauer das Initiieren der Fahrzeugkolonne durchgeführt werden.
  • Bevorzugt sieht das Bestätigen der Eingabeaufforderung den zusätzlichen Schritt des automatischen oder manuellen Festlegens einer Fahrzeugposition in der Fahrzeugkolonne vor. Somit ist es möglich jedem Fahrzeug der Fahrzeugkolonne einen entsprechenden Platz in der Fahrzeugkolonne zuzuweisen. Hierdurch können entsprechende Sicherheitsanforderungen zuverlässiger eingehalten werden. Reist beispielsweise ein VIP in der Fahrzeugkolonne mit, so sollte dieser vergleichsweise mittig in der Fahrzeugkolonne reisen.
  • Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermitteln die einer Fahrzeugkolonne zugeordneten Fahrzeuge ihre jeweilige Aufenthaltsposition und, insbesondere mittelbar über die Recheneinrichtung, tauschen diese untereinander aus, wobei die jeweilige aktuelle Aufenthaltsposition eines jeden der Fahrzeugkolonne zugeordneten Fahrzeugs in einer auf einer Anzeigevorrichtung im ersten Fahrzeug ausgegebenen Kartendarstellung hervorgehoben dargestellt wird. Mit anderen Worten ist es somit möglich, dass die Fahrzeuginsassen eines jeweiligen Fahrzeugs auf einer Kartendarstellung der Umgebung nachverfolgen können, an welcher Stelle sich jedes Fahrzeug der Fahrzeugkolonne befindet. Dies erleichtert es die Fahrzeugkolonne einzuhalten und das eigene Fahrverhalten, insbesondere im Falle eines Angriffs auf die Fahrzeugkolonne, anzupassen. Besonders bevorzugt werden dabei die jeweiligen Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne unterschiedlich dargestellt. So kann das eigene Fahrzeug in einer abweichenden Form, Farbe und/oder Größe dargestellt werden, als die jeweiligen anderen Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne. Auch können das Führungsfahrzeug und jeweilige Folgefahrzeuge eine spezifische Darstellungsmodalität aufweisen, wie insbesondere ein spezielles Piktogramm. Beispielsweise kann das Führungsfahrzeug als roter Kreis dargestellt sein, das eigene Fahrzeug als grüner Kreis dargestellt sein und alle weiteren Folgefahrzeuge der Fahrzeugkolonne durch blaue Kreise dargestellt sein.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass die Recheneinrichtung bewirkt, dass eine Warnnachricht im Führungsfahrzeug ausgebeben wird, sobald wenigstens ein Folgefahrzeug seinen Anschluss an seinen Vordermann verloren hat. Mit Hilfe dieser Warnnachricht lässt sich die fahrzeugführende Person des Führungsfahrzeugs über einen entsprechenden Anschlussverlust informieren. Wird das Führungsfahrzeug manuell gesteuert, so kann die fahrzeugführende Person des Führungsfahrzeugs dies nutzen, um stehen zu bleiben und zu warten, bis die entsprechenden Fahrzeuge wieder aufgeschlossen haben. Wird das Führungsfahrzeug zumindest teilautomatisiert oder gar autonom gesteuert, so kann die Warnnachricht auch dazu führen, dass das Führungsfahrzeug automatisiert stehen bleibt. Bevorzugt kann nach dem Aufschließen der jeweiligen Fahrzeuge das Führungsfahrzeug automatisch wieder weiterfahren. Eine entsprechende Aufschlussinformation wird dann von den jeweiligen Fahrzeugen, insbesondere über die zentrale Recheneinrichtung, an das Führungsfahrzeug übermittelt.
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie festgestellt werden kann, ob Folgefahrzeuge den Anschluss zueinander verloren haben. Beispielsweise kann ein festgelegter Abstand definiert sein, den die jeweiligen Fahrzeuge zueinander einhalten sollen. Dieser Abstand kann für die unterschiedlichen Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne unterschiedlich sein oder auch gleich sein. Eine entsprechende Abstandsbestimmung kann anhand einer digitalen Straßenkarte vorgenommen werden. Besagte Aufenthaltspositionen können dabei von der zentralen Recheneinrichtung ausgewertet werden. Der Abstand der Fahrzeuge zueinander kann auch dadurch festgestellt werden, dass jeweilige Fahrzeuge nicht mehr in Kommunikationsreichweite einer entsprechenden Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationsschnittstelle zueinander sind. Auch könnten die jeweiligen Fahrzeuge ihr Umfeld mit einer Umgebungskamera erfassen und feststellen, dass der Anschluss zum Vordermann verloren wurde, wenn der entsprechende Vordermann nicht mehr in den Kamerabildern der fahrzeugeigenen Kamera erkannt werden kann.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass, wenn das Führungsfahrzeug manuell gesteuert wird und im Führungsfahrzeug erkannt wird, dass wenigstens ein Vitalparameter der fahrzeugführenden Person des Führungsfahrzeugs einen festgelegten Wert annimmt, das Führungsfahrzeug in einen zumindest automatisierten Betriebsmodus schaltet und zumindest automatisiert gesteuert einer vor Fahrtbeginn festgelegten Navigationsroute zu einem voreingestellten Ziel folgt. Hierdurch kann die Sicherheit bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens noch weiter verbessert werden. Bei dem Ziel kann es sich um besagte „Safe Zone“ handeln. Sollte auch die fahrzeugführende Person des Führungsfahrzeugs einen medizinischen Notfall erleiden, so kann hierdurch sichergestellt werden, dass das Führungsfahrzeug und damit auch die jeweiligen Folgefahrzeuge sicher und zuverlässig zum voreingestellten Ziel bewegt werden. Besonders bevorzugt wird dabei die hierzu zu verwendete Navigationsroute ebenfalls vor Fahrtantritt festgelegt. Hierdurch lässt sich vermeiden, dass bei plötzlicher Routenberechnung die Fahrtroute entlang eines unsicheren Abschnitts führt. Insbesondere kann die Navigationsroute so festgelegt werden, dass an verschiedenen Kontrollposten entlang der Navigationsroute Sicherheitskräfte für den Notfall platziert und entsprechend vorgehalten werden.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass die Recheneinrichtung die Fahrzeugkolonne mittels künstlicher Intelligenz steuert, wobei hierzu die Recheneinrichtung zumindest eine der folgenden Größen vorgibt:
    • - eine Fahrzeugreihenfolge in der Kolonne;
    • - ein einzuhaltender Abstand zwischen den Fahrzeugen in der Kolonne;
    • - eine Bewegungsgeschwindigkeit wenigstens eines Fahrzeugs der Kolonne;
    • - eine Beschleunigung wenigstens eines Fahrzeugs in der Kolonne;
    • - eine Fahrtroute für wenigstens ein Fahrzeug, insbesondere für das Führungsfahrzeug; und/oder
    • - eine Zuweisung von Fahrzeugen zu einer jeweiligen Fahrzeugkolonne.
  • Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, insbesondere Methoden des maschinellen Lernens, wie beispielsweise der Einsatz von künstlichen neuronalen Netzen, lässt sich die Fahrzeugkolonne besonders zuverlässig und damit sicher steuern. Die eingesetzte Künstliche Intelligenz, insbesondere in Form eines entsprechenden künstlichen neuronalen Netzes, ist speziell für diesen Einsatzzweck trainiert worden. Dies kann von einem Dienstleister oder auch beispielsweise vom Fahrzeughersteller in einer umfassenden Trainingskampagne durchgeführt worden sein. So können verschiedene Einsatzszenarios für Fahrzeugkolonnen unter der Durchführung von Simulationen und/oder basierend auf realen Testfahrten, betrachtet werden und die jeweils dabei vorliegenden Bewegungsmuster der respektiven Fahrzeuge dem entsprechenden Maschinenlernmodell zugeführt werden. Als Zielkriterium kann dabei beispielsweise definiert werden, dass ein bestimmtes Fahrzeug innerhalb einer bestimmten Zeit eine entsprechende Entfernung zum jeweiligen Notfallort zurückgelegt haben soll, alle Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne einen bestimmten Abstand zueinander nicht überschreiten oder dergleichen. Bevorzugt sollen so viele Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne wie möglich ausreichend schnell in Sicherheit gebracht werden.
  • Dabei können die verschiedenen Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne auch mit unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten gesteuert werden. Reist im ersten Fahrzeug ein VIP, so können auch hierzu abweichende Folgefahrzeuge zur Ablenkung von Angreifern zurückbleiben oder eine abweichende Route fahren.
  • Bei einem System zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne, umfassend wenigstens ein erstes und ein zweites Fahrzeug sowie eine fahrzeugexterne zentrale Recheneinrichtung, sind erfindungsgemäß das erste und zweite Fahrzeug sowie die Recheneinrichtung zur Ausführung eines im vorigen beschriebenen Verfahrens eingerichtet. Insbesondere fungiert dabei das erste Fahrzeug als Folgefahrzeug und das zweite Fahrzeug als Führungsfahrzeug. Die Kommunikation zwischen den beiden Fahrzeugen erfolgt mittelbar über die fahrzeugexterne zentrale Recheneinrichtung. Es wäre auch denkbar, dass die Fahrzeuge untereinander direkt kommunizieren, insbesondere unter Nutzung bewährter Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellen. Im einfachsten Falle muss nur das erste Fahrzeug dazu in der Lage sein entsprechende vorausfahrende Fahrzeuge mit Hilfe einer fahrzeugeigenen Kamera zu identifizieren und die Vitalparameter der fahrzeugführenden Person des ersten Fahrzeugs zu überwachen und zu kontrollieren, um festzustellen, ob ein entsprechender Vitalparameter außerhalb seines zulässigen Wertebereichs liegt.
  • Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens lässt sich die Sicherheit von Fahrzeuginsassen in entsprechenden Notsituationen verbessern. Der Stresslevel einer jeweiligen fahrzeugführenden Person lässt sich reduzieren, insbesondere bei einer zumindest teilautomatisierten Steuerung der Fahrzeuge während der Kolonnenfahrt. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz lassen sich die Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne besonders zuverlässig steuern und die Stabilität des Einhaltens der Fahrzeugkolonne wahren.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne ergeben sich auch aus den Ausführungsbeispielen, welche nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben werden.
  • Dabei zeigen:
    • 1 ein Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne;
    • 2 ein Ablaufplan einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
    • 3 eine schematische Ansicht auf den auf einer Anzeigevorrichtung eines das erfindungsgemäße Verfahren ausführenden Fahrzeugs dargestellten Anzeigeinhalts.
  • Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne sieht das Durchführen der in 1 gezeigten Verfahrensschritte vor. Im Schritt 101 wird ein Kolonnenmodus in einem ersten Fahrzeug aktiviert.
  • In einem Schritt 102 erfasst das erste Fahrzeug mittels einer fahrzeugeigenen Kamera zumindest den dem ersten Fahrzeug vorausliegenden Abschnitt der Umgebung.
  • Im Schritt 103 werden die entsprechenden Kamerabilder von einer fahrzeuginternen Recheneinheit verarbeitet, um dem ersten Fahrzeug vorausliegende Fahrzeuge aufzufinden.
  • Im Schritt 104 wird wenigstens ein Vitalparameter der fahrzeugführenden Person des ersten Fahrzeugs überwacht.
  • Im Schritt 105 prüft die Recheneinheit, ob wenigstens ein dem ersten Fahrzeug vorausliegendes, insbesondere ein fahrendes Fahrzeug, in den Kamerabildern erkannt wird. Ferner prüft die Recheneinheit, ob der oder die jeweiligen Vitalparameter der fahrzeugführenden Person außerhalb eines zulässigen Wertebereichs liegt/liegen. Ist dies nicht der Fall, so überwacht die Recheneinheit weiter den jeweiligen Vitalparameter und prüft, ob dem ersten Fahrzeug weitere Fahrzeuge vorausfahren.
  • Fällt der entsprechende Vitalparameter außerhalb seines zulässigen Wertebereichs und wird ein vorausfahrendes Fahrzeug detektiert, so deutet dies hingegen auf eine Notfallsituation hin, die es erfordert, dem vorausfahrende Fahrzeug automatisiert zu folgen. Entsprechend wird im Schritt 106 das vorausfahrende Fahrzeug als in 3 gezeigtes Führungsfahrzeug 1 festgelegt und das erste Fahrzeug als Folgefahrzeug 2. Zudem wird ein automatisierter Fahrmodus gestartet, um dem Führungsfahrzeug automatisch zu folgen.
  • In 2 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform des Verfahrens gezeigt. Im Schritt 101 wird erneut der Kolonnenmodus aktiviert. Im Schritt 201 überträgt das erste Fahrzeug die Information, dass der Kolonnenmodus gestartet wurde an eine fahrzeugexterne zentrale Recheneinrichtung, beispielsweise einen Cloudserver.
  • Im Schritt 202 überprüft die Recheneinrichtung, ob sich innerhalb eines festgelegten örtlichen Bereichs um das erste Fahrzeug herum wenigstens ein weiteres Fahrzeug mit aktiviertem Kolonnenmodus befindet.
  • Ist dies der Fall, so bewirkt die zentrale Recheneinrichtung im Schritt 203, dass in allen Fahrzeugen innerhalb des örtlichen Bereichs mit aktiviertem Kolonnenmodus eine Eingabeaufforderung zur Bildung einer Fahrzeugkolonne ausgegeben wird.
  • Für alle Fahrzeuge, die diese Eingabeaufforderung annehmen, wird schließlich im Schritt 204 eine Fahrzeugkolonne gebildet. Es werden dabei die Fahrzeuge der Fahrzeugkolonne zugewiesen, bei denen die jeweilige Eingabeaufforderung durch einen jeweiligen Nutzer bzw. Fahrzeuginsasse bestätigt wurde.
  • Dies gewährleistet es, dass das erste Fahrzeug nur solchen Fahrzeugen folgt, die der entsprechenden Fahrzeugkolonne entstammen.
  • 3 zeigt eine Darstellung des Anzeigeinhalts einer Anzeigevorrichtung 3 des ersten Fahrzeugs. Über die Anzeigevorrichtung 3 lassen sich Informationen an die Fahrzeuginsassen ausgeben, die über den aktuellen Status der Fahrzeugkolonne informieren. Dabei kann die Darstellung auf der Anzeigevorrichtung 3 in einen oberen Teil 5.1 und einen unteren Teil 5.2 untergliedert sein. Im oberen Teil 5.1 kann eine Reihenfolge der Fahrzeuge in der Fahrzeugkolonne durch Piktogramme veranschaulicht werden. Dabei werden das Führungsfahrzeug 1, das eigene Fahrzeug 6 und jeweilige Folgefahrzeuge 2 bevorzugt unterschiedlich dargestellt, angedeutet durch eine unterschiedliche Schraffur. Dies erleichtert es den Fahrzeuginsassen bei einem Blick auf die Anzeigevorrichtung 3 schnell und intuitiv zu erfassen, welches Fahrzeug sich an welcher Stelle sowohl in der Fahrzeugkolonne, als auch in der Umgebung befindet.
  • Im unteren Teil 5.2 der Darstellung kann eine Kartendarstellung 4 angezeigt werden. Neben dem Straßenverlauf 7 sind die jeweiligen Fahrzeuge 1, 2, 6 an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort dargestellt. Insbesondere zeigt die Kartendarstellung 4 die jeweiligen Aufenthaltsorte als Liveübertragung. Somit können die Fahrzeuginsassen zu jeder Zeit nachvollziehen, an welcher Stelle sich die jeweiligen Fahrzeuge 1, 2, 6 der Fahrzeugkolonne befinden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2022148649 A1 [0004]

Claims (9)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne, wobei die Fahrzeugkolonne eine Fahrzeugreihenfolge für wenigstens zwei Fahrzeuge vorsieht, wobei ein Führungsfahrzeug (1) bestimmt wird, welches sich an erster Position in der Fahrzeugkolonne befindet, und wobei wenigstens ein Folgefahrzeug (2) bestimmt wird, welches dem Führungsfahrzeug (1) folgt, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte: - (101) Aktivieren eines Kolonnenmodus in einem ersten Fahrzeug; - (102) Erfassen zumindest das dem ersten Fahrzeug vorausliegenden Abschnitts der Umgebung mit einer fahrzeugeigenen Kamera; - (103) Verarbeiten von der Kamera generierter Kamerabilder durch eine Recheneinheit des ersten Fahrzeugs, wobei die Recheneinheit in den Kamerabildern dem ersten Fahrzeug vorausfahrende Fahrzeuge sucht; - (104) Überwachen wenigstens eines Vitalparameters einer fahrzeugführenden Person des ersten Fahrzeugs; und - Wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug erkannt wurde und wenn der wenigstens eine Vitalparameter einen festgelegten Wert annimmt: (106) Festlegen des vorausfahrenden Fahrzeugs als Führungsfahrzeug (1) und des ersten Fahrzeugs als Folgefahrzeug (2) sowie aktivieren eines automatisierten Fahrmodus zum Folgen des Führungsfahrzeugs (1) durch die Recheneinheit.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Recheneinheit das Absetzen eines automatischen Notrufs bewirkt, wenn die Recheneinheit erkennt, dass der wenigstens eine Vitalparameter den festgelegten Wert annimmt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass - (201) das erste Fahrzeug das Aktivieren des Kolonnenmodus einer fahrzeugexternen zentralen Recheneinrichtung mitteilt; - (202) die Recheneinrichtung überprüft, ob sich innerhalb eines festgelegten örtlichen Bereichs um das erste Fahrzeug herum wenigstens ein weiteres Fahrzeug mit aktiviertem Kolonnenmodus befindet, und wenn ja: - (203) in allen Fahrzeugen innerhalb des örtlichen Bereichs mit aktiviertem Kolonnenmodus eine Eingabeaufforderung zur Bildung einer Fahrzeugkolonne ausgegeben wird; und - (204) die Recheneinrichtung diejenigen Fahrzeuge einer Fahrzeugkolonne zuordnet, bei denen die Eingabeaufforderung durch den Nutzer bestätigt wird; wobei - das erste Fahrzeug dem vorausfahrenden Fahrzeug nur dann automatisch folgt, wenn beide Fahrzeuge derselben Fahrzeugkolonne angehören.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestätigen der Eingabeaufforderung den zusätzlichen Schritt des automatischen oder manuellen Festlegens einer Fahrzeugposition in der Fahrzeugkolonne vorsieht.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die einer Fahrzeugkolonne zugeordneten Fahrzeuge ihre jeweilige Aufenthaltsposition ermitteln und, insbesondere mittelbar über die Recheneinrichtung, diese untereinander austauschen, wobei die jeweilige aktuelle Aufenthaltsposition eines jeden der Fahrzeugkolonne zugeordneten Fahrzeugs in einer auf einer Anzeigevorrichtung (3) im ersten Fahrzeug ausgegebenen Kartendarstellung (4) hervorgehoben dargestellt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Recheneinrichtung bewirkt, dass eine Warnnachricht im Führungsfahrzeug (1) ausgebeben wird, sobald wenigstens ein Folgefahrzeug (2) seinen Anschluss an seinen Vordermann verloren hat.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenn das Führungsfahrzeug (1) manuell gesteuert wird und im Führungsfahrzeug (1) erkannt wird, dass wenigstens ein Vitalparameter der fahrzeugführenden Person des Führungsfahrzeugs (1) einen festgelegten Wert annimmt, das Führungsfahrzeug (1) in einen zumindest automatisierten Betriebsmodus schaltet und zumindest automatisiert gesteuert einer vor Fahrtbeginn festgelegten Navigationsroute zu einem voreingestellten Ziel folgt.
  8. Verfahren einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Recheneinrichtung die Fahrzeugkolonne mittels künstlicher Intelligenz steuert, wobei hierzu die Recheneinrichtung zumindest eine der folgenden Größen vorgibt: - eine Fahrzeugreihenfolge in der Kolonne; - ein einzuhaltender Abstand zwischen den Fahrzeugen in der Kolonne; - eine Bewegungsgeschwindigkeit wenigstens eines Fahrzeugs der Kolonne; - eine Beschleunigung wenigstens eines Fahrzeugs in der Kolonne; - eine Fahrtroute für wenigstens ein Fahrzeug, insbesondere für das Führungsfahrzeug (1); und/oder - eine Zuweisung von Fahrzeugen zu einer jeweiligen Fahrzeugkolonne.
  9. System zum Betrieb einer Fahrzeugkolonne, umfassend wenigstens ein erstes und ein zweites Fahrzeug sowie eine fahrzeugexterne zentrale Recheneinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Fahrzeug sowie die Recheneinrichtung zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 eingerichtet sind.
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