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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung zumindest einer Unterhaltungsfunktion und/oder zumindest einer Komfortfunktion in einem Fahrzeug, wobei anhand erfasster Signale einer Umgebungssensorik eine Umgebung des Fahrzeuges und sich in dieser befindende Objekte detektiert werden.
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Aus der
DE 10 2018 200 133 B4 sind ein Unterhaltungssystem für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Betreiben eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeuges bekannt. Das Unterhaltungssystem umfasst eine Steuereinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, eine Emotion eines Fahrzeuginsassen in Bezug auf ein in einem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeuges abgespieltes Musikstück anhand einer Messgröße zu ermitteln und eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeuges, welche durch einen der Sinne des Fahrzeuginsassen wahrnehmbar ist, abgestimmt auf die ermittelte Emotion anzusteuern. Weiterhin ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, sobald diese einen Gesang des Fahrzeuginsassen erfasst, eine Karaokefunktion zu starten, bei welcher ein Musiktext des Musikstückes eingeblendet oder eine Übereinstimmung des Gesanges des Fahrzeuginsassen mit einem Originalgesang des Musikstückes bewertet wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung zumindest einer Unterhaltungsfunktion und/oder zumindest einer Komfortfunktion in einem Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zur Steuerung zumindest einer Unterhaltungsfunktion und/oder zumindest einer Komfortfunktion in einem Fahrzeug, wobei anhand erfasster Signale einer Umgebungssensorik eine Umgebung des Fahrzeuges und sich in dieser befindende Objekte detektiert werden, sieht erfindungsgemäß vor, dass die zumindest eine Unterhaltungsfunktion und/oder die zumindest eine Komfortfunktion in Abhängigkeit von
- - einer erfassten momentanen Position des Fahrzeuges und seiner Umgebung,
- - einer Jahreszeit und/oder
- - einer Tageszeit
angepasst aktiviert werden beziehungsweise wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens kann ein Energizing-Programm des Fahrzeuges, welches mittels aktivierter Unterhaltungsfunktionen und/oder Komfortfunktionen durchgeführt wird, in ein für einen Fahrzeugnutzer ortsabhängiges einzigartiges Erlebnis gewandelt werden. Insbesondere wird für den Fahrzeugnutzer ein einzigartiges Luxuserlebnis erzeugt, welches eine Bindung des Fahrzeugnutzers zu seinem Fahrzeug und somit zu einem Fahrzeughersteller stärken kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
- 1 schematisch ein Fahrzeug und eine Vorrichtung zur Steuerung zumindest einer Unterhaltungsfunktion und/oder zumindest einer Komfortfunktion in dem Fahrzeug.
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Die einzige Figur zeigt ein Fahrzeug 1 und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Unterhaltungsfunktion U1 bis Un und/oder einer Komfortfunktion K1 bis Km in dem Fahrzeug 1. Das Fahrzeug 1 ist datentechnisch mit einer zentralen Rechnereinheit 2 gekoppelt.
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Auch kann sich eine Rechnereinheit im Fahrzeug 1 befinden und/oder auch außerhalb des Fahrzeuges befinden. Die Einheit ist flexibel aufgebaut und/oder über Frontend und/oder Backend. Es ist auch die Integration von weiteren Streamingdiensten möglich z.B. Musik, Video etc.
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Das Fahrzeug 1 weist eine Anzahl von Sensoren S1 bis Sx auf, wobei anhand erfasster Signale der Sensoren S1 bis Sx eine Innentemperatur und eine Außentemperatur des Fahrzeuges 1, Niederschlagsverhältnisse in einer Umgebung des Fahrzeuges 1, Lichtverhältnisse in der Umgebung des Fahrzeuges 1 etc. ermittelt werden. Ein Sensor S1 bis Sx zur Erfassung der Niederschlagsverhältnisse wird üblicherweise als Regensensor bezeichnet und ist im Bereich einer Windschutzscheibe 1.1 des Fahrzeuges 1 angeordnet. Lichtverhältnisse in der Umgebung des Fahrzeuges 1 werden anhand von Sensoren S1 bis Sx für einen adaptiven Fernlichtassistenten des Fahrzeuges 1 ermittelt.
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Zusätzlich werden mittels fahrzeugseitiger Kameras als Sensoren S1 bis Sx eine Tageslichtintensität sowie eine vorliegende Wettersituation ermittelt, wobei beispielsweise auch Wolkenbewegungen erfasst werden. Zudem kann anhand erfasster Bilddaten der Kamera nachts ein Wechsel von Licht, zum Beispiel an einer beschienenen und/oder beleuchteten Hausfassade, erfasst werden.
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Anhand erfasster Signale eines satellitengestützten Positionsbestimmungssensors des Fahrzeuges 1 wird dessen momentane Position P ermittelt, wobei anhand erfasster Signale eines Neigungssensors des Fahrzeuges 1 eine Neigung desselben zur Nivellierung ermittelt wird.
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Das Fahrzeug 1 umfasst zudem Komponenten zur Ausführung von Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un und Komfortfunktionen K1 bis Km.
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Zu den aktivierbaren Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un zählen unter anderem ein Abspielen von Musik und/oder Videos.
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Zu den aktivierbaren Komfortfunktionen K1 bis Km zählen Sitzeinstellungen, inklusive einer Einstellung einer Lordosestütze, eine Sitzkinetik, eine Massagefunktion mittels Luftblasen und/oder Vibrationselementen, eine Ambientebeleuchtung, weitere Beleuchtungsfunktionen, eine Klimatisierung, eine Beduftung, ausziehbare Rollos und/oder Schiebedacheinstellungen.
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Sowohl die Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un als auch die Komfortfunktionen K1 bis Km dienen einem sogenannten Energizing Comfort eines Fahrzeugnutzers.
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Um dem Fahrzeugnutzer ein einzigartiges Erlebnis zu bereiten, ist vorgesehen, eine Anzahl von Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un und/oder eine Anzahl von Komfortfunktionen K1 bis Km des Fahrzeuges 1 ortsabhängig automatisch zu aktivieren.
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Hierzu werden die erfasste momentane Position P des Fahrzeuges 1 und die erfassten Signale der Sensoren S1 bis Sx an die datentechnisch mit dem Fahrzeug 1 gekoppelte zentrale Rechnereinheit 2 übermittelt. Daraufhin wird mittels der zentralen Rechnereinheit 2 ein vorgegebener Ort und/oder eine vorgegebene Strecke für eine mittels aktivierter Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un und/oder Komfortfunktionen K1 bis Km ausführbare Inszenierung ermittelt. Dazu werden verschiedene abgestimmte Musik- und/oder Videokreationen für diesen speziellen Ort und/oder für diese spezielle Strecke sowie Zeiten und Stimmungen im Vorfeld ermittelt.
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In der zentralen Rechnereinheit 2 wird eine Ablaufsteuerung für ein mittels Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un und/oder Komfortfunktionen K1 bis Km entsprechend Ort, Strecke, Zeiten und Stimmungen ermitteltes Programm, insbesondere atmosphärisches Luxusprogramm, erstellt. Hierbei bildet die zentrale Rechnereinheit 2 ein sogenanntes Backend.
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Alternativ oder zusätzlich befindet sich in dem Fahrzeug 1 eine nicht näher gezeigte Rechnereinheit als Frontend, in welcher die Ablaufsteuerung für ein mittels Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un und/oder Komfortfunktionen K1 bis Km entsprechend Ort, Strecke, Zeiten und Stimmungen ermitteltes Programm, insbesondere atmosphärisches Luxusprogramm, erstellt wird.
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Insbesondere sind beziehungsweise ist die zentrale Rechnereinheit 2 und/oder die fahrzeugseitige Rechnereinheit derart ausgebildet, dass Streamingdienste, beispielsweise ein Abspielen von Musik und/oder Videos, möglich ist. Hierzu sind diese Streamingdienste in die zentrale Rechnereinheit 2 und/oder die Rechnereinheit integriert.
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Das Fahrzeug 1 hat die Möglichkeit, dieses jeweilige zumindest ortabhängige Programm in Echtzeit oder vor einem Fahrtantritt herunterzuladen, wobei eine Aktivierung des Programmes ortsabhängig und in Abhängigkeit erfasster Signale der Sensoren S1 bis Sx erfolgen kann.
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Das Verfahren wird anhand eines ersten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Beispielsweise gibt es in vergleichsweise großen Städten, insbesondere Metropolen, Lichtinszenierungen, welche zum Beispiel mittels Leuchtdioden an Hausfassaden durchgeführt werden. Diese, insbesondere anhand erfasster Bilddaten der Kameras, detektierte Lichtinszenierung wird mittels einer Ambientebeleuchtung und/oder mittels sogenannten Connected Lights und/oder mittels Aktivierung fahrzeugseitiger Anzeigeeinheiten und/oder mittels Aktivierung weiterer Beleuchtungseinheiten in dem Fahrzeug 1 einem Rhythmus der Lichtinszenierung außerhalb des Fahrzeuges 1 entsprechend innerhalb des Fahrzeuges 1 ausgeführt.
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Darüber hinaus ist es möglich, ein außerhalb des Fahrzeuges 1 bewegtes Licht mittels Bewegungen, zum Beispiel Vibrationen, in dem Fahrzeug 1 wiederzugeben. Beispielsweise wird mittels zumindest einer der Kameras des Fahrzeuges 1 ein gelbes Lichtband an einem Hochhaus erfasst, wobei ein Schriftzug mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in Richtung Himmel verläuft. Diese Geschwindigkeit kann beispielsweise mittels Impulsen der in dem Fahrzeugsitz, insbesondere in einem Sitzkissen oder in einer Sitzlehne, angeordneten Vibrationsmotoren und/oder Luftblasen und/oder weiterer Massageelemente und/oder der Lordosestütze wiedergegeben werden.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel fährt das Fahrzeug 1 auf einer Passstraße. Im Allgemeinen ist bekannt, dass eine Sicht bei Befahren einer solchen Passstraße vergleichsweise spektakulär sein kann. Anhand erfasster Signale der satellitengestützten Positionsbestimmungseinheit des Fahrzeuges 1 wird eine momentane Position P des Fahrzeuges 1 ermittelt, so dass es möglich ist, mittels Aktivierung von Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un und/oder Komfortfunktionen K1 bis Km eine Inszenierung durchzuführen , um eine Spannung aufzubauen, bis ein Ort erreicht wird, an dem der Fahrzeugnutzer beispielsweise einen spektakulären Ausblick hat. Der Aufbau der Spannung kann mittels Aktivierung des Programmes, insbesondere des atmosphärischen Luxusprogrammes, mit passender Musikwiedergabe erreicht werden. Dieses Programm wird entsprechend einer Tageszeit und einer Jahreszeit sowie einer Umgebung des Fahrzeuges 1 angepasst abgespielt.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel des Verfahrens bezieht sich auf einen sogenannten freien Aussichtspunkt.
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Üblicherweise bleiben Menschen, wenn sie unterwegs sind, irgendwo stehen, wo es ihnen gefällt, zum Beispiel an einem Getreidefeld oder in einer Stadt mit vielen querenden Menschen.
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In einem solchen Fall stellt das Fahrzeug 1 selbst eine Komposition, das heißt ein Programm, in Abhängigkeit erfasster Signale der Sensoren S1 bis Sx zusammen. insbesondere werden hierzu bestimmende Farben im Erfassungsbereich der Kameras, bewegte Objekte, zum Beispiel Wolken, Bäume, Sträucher und/oder Menschen, sowie eine Lichtintensität und eine Tageszeit erfasst.
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Anhand dieser erfassten Signale und ermittelten Objekte erstellt das Fahrzeug 1 ein Programm mit einer Auswahl beziehungsweise Einschränkung einer möglichen Musikvorliebe. Eine Bewegung der erfassten Objekte im Bild kann beispielsweise anhand eines Rhythmus und/oder eines Taktes der Musik sowie mittels eines Lichtintensitäts- und/oder Lichtfarbenwechsels dargestellt und mittels weiterer aktivierbarer Unterhaltungsfunktionen U1 bis Un und/oder Komfortfunktionen K1 bis Km im Fahrzeug 1 unterstützt werden.
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Darüber hinaus kann in Abhängigkeit des jeweiligen Programmes und einer Besetzung des Fahrzeuges 1 vorgesehen sein, dass insbesondere im Fondbereich des Fahrzeuges 1, sofern sich dort Insassen befinden, Kelche für Getränke präsentiert werden, eine Kaffeemaschine eingeschaltet wird und/oder eine Teezeremonie vorbereitet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 1.1
- Windschutzscheibe
- 2
- zentrale Rechnereinheit
- K1 bis Km
- Komfortfunktion
- P
- Position
- S1 bis Sx
- Sensor
- U1 bis Un
- Unterhaltungsfunktion
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018200133 B4 [0002]