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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aktualisierung einer digitalen Karte anhand von mittels Fahrzeugen einer Fahrzeugflotte erfassten Datenpunkten mittels einer datentechnisch mit den Fahrzeugen gekoppelten zentralen Rechnereinheit.
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Aus der
EP 3 222 973 B1 sind ein Verfahren, eine Einrichtung und ein Computerprogramm zum Aktualisieren einer entfernten geografischen Datenbank zu speziellen Zeiten bekannt. Das Verfahren umfasst: Empfangen von Sensordaten, die bezeichnend für ein Straßenmerkmal sind, von einem Sensor einer mobilen Vorrichtung und Empfangen einer geografischen Position, die mit dem Straßenmerkmal verknüpft ist, von einem Positionserfasser der mobilen Vorrichtung. Weiterhin umfasst das Verfahren die folgenden Schritte: Verzögern, basierend auf einem Vergleich einer gegenwärtigen Zeit mit einer zuvor bestimmten Zeit, wobei die zuvor bestimmte Zeit auf einem Aktualisierungszeitplan zwischen der entfernten Datenbank und einer lokalen Datenbank der mobilen Vorrichtung basiert, des Durchführens eines Vergleiches der geografischen Position und der Sensordaten, die bezeichnend für das Straßenmerkmal sind, mit der lokalen Datenbank; und Erzeugen einer Aktualisierungsnachricht zum Senden an die entfernte geografische Datenbank, wenn keine Übereinstimmung mit der lokalen Datenbank vorliegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aktualisierung einer digitalen Straßenkarte mittels Fahrzeugen anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zur Aktualisierung einer digitalen Karte anhand von mittels Fahrzeugen einer Fahrzeugflotte erfassten Datenpunkten mittels einer datentechnisch mit den Fahrzeugen gekoppelten zentralen Rechnereinheit, sieht erfindungsgemäß vor, dass
- - für jeden Straßenabschnitt eine maximal mögliche Aktualisierungsrate anhand einer Anzahl von Fahrzeugen der Fahrzeugflotte, welche diesen Straßenabschnitt üblicherweise befahren, ermittelt wird und
- - anhand der Aktualisierungsrate im Anwendungsfall für eine Datenerfassung eine Wahrscheinlichkeit ermittelt wird, mit welcher ein Datenpunkt sofort an die zentrale Rechnereinheit übermittelt oder verworfen wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens, welches ohne Mehrkosten in die Fahrzeuge der Fahrzeugflotte implementiert werden kann, kann die Übermittlung von Datenpunkten, beispielsweise zu einem neu aufgestellten Verkehrszeichen, durch Fahrzeuge der Fahrzeugflotte begrenzt werden, so dass ebenfalls eine Datendichte, die einer Fahrzeugdichte von Fahrzeugen der Fahrzeugflotte entsprechen kann, begrenzt werden kann. Eine hohe Datendichte an redundanten Datenpunkten, also redundanten Informationen, ist nicht erforderlich, um eine vergleichsweise hohe Datenqualität zu erreichen.
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Mittels des Verfahrens können die Fragen, ob ein an die zentrale Rechnereinheit übermittelter Datenpunkt einen Mehrwert liefert oder nicht, und ob das Fahrzeug den erfassten Datenpunkt daraufhin an die zentrale Rechnereinheit übermitteln soll oder nicht, automatisch beantwortet werden.
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In einer Ausführung des Verfahrens wird die Wahrscheinlichkeit zur Übermittlung oder zum Verwerfen des Datenpunktes an die zentrale Rechnereinheit in Abhängigkeit einer Fahrzeugdichte auf dem jeweiligen Straßenabschnitt ermittelt. Insbesondere kann durch eine Verringerung der Menge an übermittelten Datenpunkten an Orten, das heißt Straßenabschnitten, mit einer verhältnismäßig hohen Fahrzeugdichte eine Verringerung von Kosten erreicht werden, insbesondere für eine Datenübertragung und Datenverarbeitung, wobei eine Gesamtqualität in Bezug auf ein Ergebnis der übermittelten Datenpunkte aufgrund einer konstanten Datendichte, basierend auf der konstanten Fahrzeugdichte, verbessert werden kann.
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In einer Ausführung werden der digitalen Karte Informationen zu einer Fahrzeugdichte als Steuerungsdaten für eine Datenerfassung hinzugefügt. Liegen die Steuerungsdaten, welche auch als Kontrolldaten bezeichnet werden können, vor, so ist eine Anzahl von Fahrzeugen, die einen jeweils erfassten Datenpunkt an die zentrale Rechnereinheit übermitteln, vorgegeben und die Datenübermittlung begrenzt.
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Die Steuerungsdaten werden in einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens mit Aktualisierungsdaten der digitalen Karte an die Fahrzeuge der Fahrzeugflotte übermittelt. Somit liegen die Steuerungsdaten fahrzeugseitig vor, so dass vorgegeben werden kann, ob das Fahrzeug den erfassten Datenpunkt an die zentrale Rechnereinheit übermittelt oder nicht.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass eine Steuerung, insbesondere ein Steuermechanismus, zur Datenerfassung die Wahrscheinlichkeit für jeden Straßenabschnitt und für jeden Zeitpunkt, einschließlich einem Wochentag und einer Tages-, insbesondere Uhrzeit, ermittelt. Das heißt, dass in Abhängigkeit eines Kalenderdatums und der Uhrzeit vorgegeben wird, ob das Fahrzeug seinen erfassten Datenpunkt an die zentrale Rechnereinheit übermittelt oder die Übermittlung verworfen wird, da anhand der Fahrzeugdichte für diesen Straßenabschnitt und der ermittelten Wahrscheinlichkeit bestimmt werden kann, ob eine der zentralen Rechnereinheit vorliegende Datendichte ausreichend ist, um eine vorgegebene Datenqualität zu erreichen.
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in einer Ausführung wertet die Steuerung in der zentralen Rechnereinheit eine momentane Datendichte und eine daraus resultierende Datenqualität aus, um eine Aktualisierung in Bezug auf die digitale Karte vorzunehmen, wobei diese vorgenommen wird, wenn eine bestimmte Datendichte erreicht ist.
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Weiterhin sieht eine Ausführung des Verfahrens vor, dass bei einer zu hohen oder zu niedrigen Datenqualität die Wahrscheinlichkeit zur Übermittlung der erfassten Datenpunkte angepasst wird und diese Wahrscheinlichkeit den Fahrzeugen der Fahrzeugflotte übermittelt wird. Somit kann die Menge der übermittelten Datenpunkte reguliert werden, um eine ausreichende Datenqualität zur Aktualisierung der digitalen Karten zu erreichen.
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In einer Ausführung des Verfahrens wird für einen Straßenabschnitt mit unzureichender Fahrzeugdichte ein wiederholtes Übermitteln eines Datenpunktes von einem Fahrzeug zugelassen, so dass eine ausreichende Datendichte und somit eine ausreichende Datenqualität zur Aktualisierung der digitalen Karte vorliegt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
- 1 schematisch mehrere Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte und eine zentrale Rechnereinheit.
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Die einzige Figur zeigt beispielhaft und stark vereinfacht mehrere Fahrzeuge 1 einer Fahrzeugflotte F und eine zentrale Rechnereinheit 2, mit welcher die Fahrzeuge 1 datentechnisch gekoppelt sind.
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Im Allgemeinen ist bekannt, dass eine Datenerfassung in Bezug auf einen Umgebungszustand, insbesondere in Bezug auf Verkehrswege, über die Fahrzeuge 1 der Fahrzeugflotte F erfolgt. Daraus resultiert eine vergleichsweise hohe Datendichte, da jedes Fahrzeug 1 der Fahrzeugflotte F erfasste Datenpunkte an die zentrale Rechnereinheit 2 übermittelt.
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Um diese von den Fahrzeugen 1 an die zentrale Rechnereinheit 2 übermittelten Datenpunkte zu verarbeiten und bestimmte Merkmale, wie beispielsweise ein Vorhandensein und eine Position eines Verkehrszeichens, zu extrahieren, gibt es Methoden, welche am besten funktionieren, wenn die Datendichte konstant ist. Darüber hinaus ist eine Datendichte mit Datenpunkten redundanter Informationen nicht erforderlich, um eine erforderliche Datenqualität zu erreichen.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zur Aktualisierung einer dem jeweiligen Fahrzeug 1 der Fahrzeugflotte F vorliegenden digitalen Karte beschrieben, wobei das Verfahren vorsieht, eine Datenmenge an Orten mit einer vergleichsweise hohen Fahrzeugdichte zu verringern, woraus eine Kostenersparnis, insbesondere für eine Datenübertragung und eine Datenverarbeitung, erzielt werden kann. Zudem sieht das Verfahren vor, eine Gesamtqualität von Ergebnissen der Datenerfassung aufgrund einer konstanten Datendichte zu verbessern.
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insbesondere sieht das Verfahren vor, dass für jeden Straßenabschnitt eine Aktualisierungsrate in der zentralen Rechnereinheit 2 mittels einer Anzahl der Fahrzeuge 1, welche üblicherweise auf diesem Straßenabschnitt fahren, zu ermitteln, das heißt abzuschätzen.
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Anhand der mittels der Anzahl der Fahrzeuge 1 ermittelten Aktualisierungsrate wird in einem Anwendungsfall eine Wahrscheinlichkeit ermittelt, mit welcher ein fahrzeugseitig erfasster Datenpunkt sofort an die zentrale Rechnereinheit 2 gesendet wird oder der erfasste Datenpunkt verworfen wird.
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Eine jeweils in den Fahrzeugen 1 der Fahrzeugflotte F vorhandene digitale Karte wird um eine Information in Bezug auf eine Fahrzeugdichte als Steuerungsdaten einer Datenerfassung ergänzt. Diese die Fahrzeugdichte umfassenden Steuerungsdaten werden mit einer jeweiligen Kartenaktualisierung an die Fahrzeuge 1 der Fahrzeugflotte F übermittelt.
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Die Fahrzeuge 1 senden daraufhin fahrzeugseitig gesammelte Datenpunkte mit der anhand der Fahrzeugdichte ermittelten Wahrscheinlichkeit an die zentrale Rechnereinheit 2. Alternativ dazu wird in Abhängigkeit der ermittelten Wahrscheinlichkeit eine Übermittlung der gesammelten Datenpunkte an die zentrale Rechnereinheit 2 unterdrückt und die gesammelten Datenpunkte werden verworfen.
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Eine Steuerung bezüglich der Auswertung und Verarbeitung der Datenpunkte, wobei die Steuerung auch als Steuerungsmechanismus oder Kontrollmechanismus bezeichnet werden kann, ermittelt die Wahrscheinlichkeit zum Übermitteln oder Verwerfen in Abhängigkeit der Fahrzeugdichte für jeden Straßenabschnitt und für jeden Zeitpunkt, insbesondere für jeden Tag und jede Tageszeit.
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Die Steuerung in der zentralen Rechnereinheit 2 wertet eine momentane Datendichte und eine aus dieser resultierende Datenqualität aus, wobei die Wahrscheinlichkeit für das Übermitteln der Datenpunkte von einem Fahrzeug 1 der Fahrzeugflotte F an die zentrale Rechnereinheit 2 in Abhängigkeit der Datenqualität, also der Datendichte, angepasst wird. Ist die Datenqualität als Ergebnisqualität zu niedrig, wird die Wahrscheinlichkeit zur Übermittlung der gesammelten Datenpunkte erhöht und umgekehrt. Diese neu parametrisierte, von der Fahrzeugdichte abhängige Wahrscheinlichkeit zur Übermittlung der Datenpunkte wird dann an die Fahrzeuge 1 der Fahrzeugflotte F übermittelt. Insbesondere erfolgt diese Übermittlung mit den Kartenaktualisierungen, so dass diese Übermittlung unabhängig von einer Verfügbarkeit und einer Qualität eines Mobilfunknetzes erfolgt.
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Für eine Region, insbesondere einen Straßenabschnitt, mit einer unzureichenden Fahrzeugdichte und einer dadurch bedingten unzureichenden Datendichte ist vorgesehen, dass zu einem Ereignis mehrmals erfasste Datenpunkte an die zentrale Rechnereinheit 2 übermittelt werden, um im Wesentlichen eine konstante Datendichte und eine optimierte Datenqualität zu erreichen.
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Durch Anwendung des Verfahrens kann eine Qualität der digitalen Karte optimiert werden, so dass eine Funktionsweise und Leistungsfähigkeit einer Anzahl von Assistenzsystemen des jeweiligen Fahrzeuges 1 verbessert werden kann.
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Mittels der Steuerungsdaten kann eine optimierte Datenqualität bei gleichzeitiger Minimierung von Kosten für die Datenübertragung, für eine Datenspeicherung und eine Rechenleistung erreicht werden.
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Die Steuerung passt sich im Wesentlichen automatisch an sich ändernde Fahrzeugdichten an, um eine optimierte Ergebnisqualität für alle Straßenabschnitte zu erreichen. Hierzu können entsprechend Schwellwerte hinterlegt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- zentrale Rechnereinheit
- F
- Fahrzeugflotte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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