-
Die Erfindung betrifft eine Ausströmvorrichtung für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren.
-
Anzeigeelemente im Bereich eines Cockpits sollen vergrößert werden um Anzeigen, Bilder und Filme besser sehen und/oder ablesen zu können. Um das Design des Cockpits möglichst sauber (engl.) „clean“ zu halten, ist die Bestrebung, Düsen einer Ausströmvorrichtung optisch für einen Insassen unsichtbar zu gestalten. Sämtliche mechanischen Bauteile von Düsen im direkten Sichtbereich werden zudem auch zum Beispiel über Metalleffekte wertig dargestellt. Dies führt zu unerwünschten Spiegelungen in der Windschutzscheibe.
-
Die
DE 10 2021 201 138 A1 offenbart eine Anordnung zur Luftverteilung in einem Innenraum eines Fahrzeugs, mit einer Instrumententafel, in welcher zumindest ein Luftausströmer angeordnet ist, mit zumindest einer an der Instrumententafel angeordneten Bildschirmeinrichtung, die einen zumindest einen Bildschirm randseitig umfassenden Rahmen sowie ein einendig mit dem Rahmen und anderendig mit der Instrumententafel verbundenes Gehäuse aufweist. Der Querschnitt des Gehäuses ist in Längserstreckung des Gehäuses von dem Rahmen zu der Instrumententafel hin verjüngt. Es ist vorgesehen, dass der Ausströmer dem Gehäuse zugeordnet und dazu ausgebildet ist, einen Luftstrom aus dem Ausströmer an der Außenseite des Gehäuses entlang in Richtung des Rahmens zu leiten, und dass die Außenseite eine zu dem Rahmen führende, einen Coanda-Effekt auf den Luftstrom ausübende konvexe Krümmung aufweist, die an dem Rahmen endet.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausströmvorrichtung hinter einer Anzeigevorrichtung derart weiterzuentwickeln, dass ein ausströmender Luftstrahl an Bedürfnisse eines Nutzers anpassbar ist und somit auch eine Luftverteilung in einem Fahrzeuginnenraum effizienter ausgestaltet wird.
-
Diese Aufgabe wird mittels einer Ausströmvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung sind als vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, wobei die Mittel der Ausströmvorrichtung zur Durchführung der Verfahrensschritte eingesetzt sind. Ferner sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie durch die Figuren beschrieben.
-
Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Ausströmvorrichtung für einen Kraftwagen, mit einer an einer Instrumententafel angeordneten Anzeigevorrichtung bzw. einem Display, mittels welcher eine von einem Insassen abgewandten Seite mit einem Luftstrahl umströmt ist. Zudem umfasst die Ausströmvorrichtung eine eine Verkleidung der Anzeigevorrichtung begrenzenden Kante als eine Luftleitkontur, mittels welcher ein an eine vom Insassen weg strebende Fläche der Verkleidung anliegender Luftstrahl ablenkbar ist. Hierbei weist die Ausströmvorrichtung eine dieser Fläche gegenüberliegende Wand auf, welche mit der Fläche zwei längliche Ränder einer schlitzförmigen Ausströmöffnung bilden. Zudem ist mittels der Wand ein zu einer Leitkontur korrespondierende Anführgeometrie zum Erzeugen des an der Leitkontur entlangströmenden Luftstrahls gebildet ist.
-
In anderen Worten umfasst die Ausströmvorrichtung eine Anzeigevorrichtung, die an einer Instrumententafel angeordnet ist und einen Luftstrahl von der abgewandten Seite der Anzeigevorrichtung ausströmen lässt. Um diesen Luftstrahl zu lenken, ist die Anzeigevorrichtung mit einer Verkleidung versehen, die eine Kante als Luftleitkontur aufweist. Durch die Form dieser Kontur kann der Luftstrahl, der an eine vom Insassen weg strebende Fläche der Verkleidung anliegt, abgelenkt werden. Dies geschieht, indem der Luftstrahl auf die Kontur trifft und in eine bestimmte Richtung gelenkt wird, so dass er die gewünschte Fläche umströmt. Die Ausströmvorrichtung ermöglicht es, den Luftstrahl im Fahrzeug gezielt zu steuern und eine angenehme Klimatisierung im Innenraum bereitzustellen.
-
Um die Aufgabe der Erfindung zu lösen, ist es vorgesehen, dass mindestens die Luftleitkontur wenigstens teilweise verstellbar ist. Hierfür umfasst die Ausströmvorrichtung eine Vielzahl von Komponenten, darunter ein Gebläse, welches Luft und somit den Luftstrahl durch die Ausströmvorrichtung befördert. Der Luftstrahl strömt dann durch eine Ausströmöffnung auf die Verkleidung und wird durch die Luftleitkontur in eine bestimmte Richtung gelenkt. Die Anzeigevorrichtung bzw. das Display sind so konstruiert, dass sie die Luftströmung gezielt beeinträchtigen. Die Luftleitkontur an der Kante der Verkleidung ist so gestaltet, dass sie den Luftstrahl in die gewünschte Richtung lenkt. Auf diese Weise kann der Luftstrahl auf eine bestimmte Stelle gelenkt werden, um einen komfortable Luftstrahl im Fahrzeuginnenraum zu erzeugen. Durch die Weiterentwicklung der Ausströmvorrichtung ist es hierbei vorgesehen, dass die Luftleitkontur nun verstellbar ist, um den ausströmenden Luftstrahl an die Bedürfnisse des Nutzers anzupassen und die Luftverteilung im Fahrzeuginnenraum effizienter zu gestalten. Dies wird durch den Einsatz des Coanda-Effekts erreicht.
-
Der Coanda-Effekt beschreibt das Phänomen, dass ein Luftstrahl entlang einer gekrümmten Oberfläche haftet und dadurch abgelenkt wird. Durch die Verstellung der Luftleitkontur kann der Luftstrahl so beeinflusst werden, dass er in eine bestimmte Richtung gelenkt wird. Dadurch wird eine effizientere Luftverteilung im Fahrzeuginnenraum erreicht.
-
Die Verstellung der Luftleitkontur kann manuell oder automatisch erfolgen. Bei der manuellen Verstellung wird bspw. ein Bedienelement angeordnet, um die Luftleitkontur in die gewünschte Position zu bringen. Bei der automatischen Verstellung wird bspw. eine Steuereinheit angeordnet, welche mit einer verschiedene Sensoren im Kraftwagen aufweisende Sensoreinrichtung gekoppelt ist und die Verstellung der Luftleitkontur entsprechend den Bedürfnissen des Nutzers oder den Anforderungen einer Fahrzeugumgebung durchführt. Zusammenfassend kann die Verstellung der Luftleitkontur dazu genutzt werden, den ausströmenden Luftstrahl an die Bedürfnisse des Nutzers anzupassen und eine Luftverteilung im Innenraum komfortabler zu gesatalten. Durch die Anwendung des Coanda-Effekts kann die Effizienz der Luftverteilung weiter gesteigert werden.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die die Anführgeometrie ebenso verstellbar ist. Die Anführgeometrie beschreibt die Form und Ausrichtung des Luftstrahls unmittelbar an der Ausströmvorrichtung. Durch die Verstellung der Anführgeometrie kann der Luftstrahl gezielt in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Dadurch kann beispielsweise verhindert werden, dass der Luftstrahl direkt auf den Fahrer oder Beifahrer gerichtet ist, was als unangenehm empfunden werden kann.
-
Die Anführgeometrie an der Ausströmöffnung ist so gestaltet, dass sie den Coanda-Effekt nutzen kann. Durch den Coanda-Effekt neigt der Luftstrahl dazu, an der Anführgeometrie entlang zu strömen. Die konvexe Geometrie an der länglichen schlitzförmigen Ausströmöffnung ist darauf ausgelegt, den Coanda-Effekt zu verstärken und den Luftstrahl gezielt zu lenken. Durch Änderung der Anführgeometrie kann der Effekt weiter verstärkt oder abgeschwächt werden. Wenn die Anführgeometrie so eingestellt ist, dass der Coanda-Effekt verstärkt wird, kann der Luftstrahl gezielt auf eine bestimmte Fläche im Innenraum gelenkt werden, beispielsweise auf die Windschutzscheibe, um diese frei von Beschlag zu halten. Durch die gezielte Lenkung des Luftstrahls wird auch vermieden, dass der Luftstrahl direkt auf den Insassen gerichtet wird und somit als unangenehm empfunden wird. Die konvexe Geometrie an der Ausströmöffnung kann auch zur Verringerung von Luftgeräuschen beitragen. Wenn der Luftstrahl durch den Coanda-Effekt gezielt an der Oberfläche entlanggeführt wird, entsteht weniger Verwirbelungen und Turbulenzen im Luftstrahl. Dadurch werden auch unangenehme Luftgeräusche minimiert.
-
In noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Luftleitkontur und/oder die Anführgeometrie in ihrer Lage verstellbar sind. Dadurch ist es vorgesehen, dass der Luftstrahl gezielt gelenkt wird und eine effektive Luftverteilung im Fahrzeuginnenraum bereitgestellt wird. Die Verstellung kann durch Verschwenken um eine Achse oder translatorisches Verfahren mittels jeweiliger Aktuatoren erfolgen. Die Aktuatoren können dabei manuell oder automatisch betrieben werden. Für die Verschwenkung um eine Achse kann ein Gelenkelement an der Luftleitkontur und/oder der Anführgeometrie angeordnet sein, welches um eine Drehachse verschwenkbar ist. Die Bewegung der Luftleitkontur und/oder der Anführgeometrie kann manuell durch den Insassen erfolgen, indem er das Gelenkelement per Hand betätigt. Alternativ kann die Verstellung automatisch erfolgen, indem ein Aktuator das Gelenkelement antreibt. Das translatorische Verfahren erfordert eine Verschiebung der Luftleitkontur und/oder der Anführgeometrie in beispielsweise Ausrichtung mit einem horizontalen und/oder vertikalen Anteil. Hierfür kann beispielsweise ein Linearaktuator verwendet werden, der die Luftleitkontur und/oder die Anführgeometrie entlang einer Schiene oder einem Führungselement translatorisch verfährt. Auch hier kann die Verstellung manuell durch den Insassen oder automatisch durch einen Aktuator erfolgen. Dadurch wird eine gezielte Lenkung des Luftstrahls im Fahrzeuginnenraum ermöglicht, die den Komfort und die Sicherheit erhöht.
-
In noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Luftleitkontur und/oder die Anführgeometrie in Ihrer Form verstellbar sind. Um die Luftleitkontur und/oder die Anführgeometrie in ihrer Form zu verstellen, können verschiedene Verstellmöglichkeiten eingesetzt werden. Zum Beispiel kann eine Verstellung in der Fahrzeughochrichtung und/ oder Fahrzeuglängsrichtung möglich sein, um die Bauchigkeit oder Konvexität der Luftleitkontur anzupassen und somit den Coandaeffekt zu ändern. Auch das Zuspitzen oder Abflachen der Kante kann durch die Verstellung angepasst werden. Als Aktuatoren können zum Beispiel elektromechanische Antriebe eingesetzt werden, die ummantelt sind, beispielsweise mit einem elastischen Kunststoff. Die Aktuatoren werden dann von einer Steuereinheit gesteuert, die durch ein Bedienelement oder automatisch über Sensoren aktiviert werden kann.
-
In noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass mindestens eine der beiden Flächen von Luftleitkontur und/oder Anführgeometrie von eine Luftbalg gebildet oder angetrieben sind. Hierbei ist vorgesehen, mindestens eine der beiden Flächen von einem Luftbalg zu bilden oder von diesem angetrieben zu werden. Ein Luftbalg ist ein flexibles, luftdichtes Bauteil, welches durch eine Änderung des Luftdrucks seine Form und Größe ändern kann. In dieser Ausgestaltung kann der Luftbalg beispielsweise entlang der Luftleitkontur oder Anführgeometrie platziert werden und durch Änderungen des Luftdrucks aufgeblasen oder entleert werden, um die Form und Lage der Flächen zu verändern. Dies könnte durch eine Steuereinheit und entsprechende Ventile gesteuert werden, um eine manuelle oder automatische Verstellung zu ermöglichen. Ein Vorteil der Verwendung von Luftbalgen liegt in ihrer Flexibilität und ihrer Fähigkeit, sich an komplexe Formen anzupassen. Dadurch kann gezielt eine starke Änderung des austretenden Luftstrahls hinsichtlich der Austrittsrichtung erreicht werden.
-
In noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Ausströmöffnung durch verstellbare Elemente der Luftleitkontur und/oder Anführgeometrie drosselbar und/oder verschließbar ist. Somit besteht eine weitere Möglichkeit, die Verstellung der Luftleitkontur und/oder Anführgeometrie zu nutzen, die Ausströmöffnung durch verstellbare Elemente dieser Flächen drosselbar und/oder verschließbar zu machen. Hierzu könnten beispielsweise kleine Klappen oder Ventile an der Ausströmöffnung platziert werden, die durch die Verstellung der Luftleitkontur oder Anführgeometrie gesteuert werden. Durch das Öffnen oder Schließen dieser Klappen oder Ventile kann die Menge des ausströmenden Luftstroms und somit auch die Luftverteilung im Fahrzeuginnenraum verstellt und somit auch reguliert werden.
-
In noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Verstellung von Luftleitkontur und/oder Anführgeoemtrie mittels eines Bedienelements durchführbar ist. Die manuelle Betätigung kann somit über das Bedienelement erfolgen, das in der Nähe des Insassen angeordnet ist, beispielsweise an der Instrumententafel oder am Lenkrad. Das Bedienelement kann beispielsweise ein Drehrad, ein Schieberegler oder eine Taste sein. Die automatische Betätigung kann über eine Steuereinheit erfolgen, die die Verstellung der Luftleitkontur und/oder der Anführgeometrie in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern wie der Temperatur im Fahrzeuginnenraum, der Luftfeuchtigkeit oder der Sonneneinstrahlung steuert.
-
In noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die bei einer Verschwenkung der Anzeigevorrichtung die Ausströmöffnung mit verschwenkbar ist. Wenn die Anzeigevorrichtung um eine Achse verschwenkt wird, ist es somit vorgesehen, dass die Ausströmöffnung ebenfalls verschwenkt wird. Dadurch wird verhindert, dass die Luftzufuhr unterbrochen wird, sobald die Anzeigevorrichtung in eine andere Position verschwenkt wird. Eine solche Verschwenkung kann beispielsweise während der Fahrt notwendig sein, um den Blickwinkel auf die Anzeigevorrichtung zu verbessern. Um die Ausströmöffnung bei einer Verschwenkung der Anzeigevorrichtung mit zu verschwenken, können beispielsweise Gelenkverbindungen oder ähnliche Mechanismen verwendet werden. Hierdurch wird ermöglicht, dass die Luftströmung unabhängig von der Position der Anzeigevorrichtung aufrechterhalten wird.
-
In noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die bei einer Verschwenkung der Anzeigevorrichtung der Luftstrahl so anpassbar ist, dass dieser im Wesentlichen gleichgerichtet bleibt. Um dies zu ermöglichen, müssen die Komponenten der Ausströmvorrichtung so gestaltet sein, dass sie auf die Bewegung der Anzeigevorrichtung reagieren können und den Luftstrahl entsprechend ausrichten. Dazu können beispielsweise Sensoren eingesetzt werden, die die Position der Anzeigevorrichtung erfassen und an eine Steuereinheit weitergeben. Diese Steuereinheit kann dann die notwendigen Anpassungen an der Luftleitkontur und/oder Anführgeometrie vornehmen, um den Luftstrahl gerichtet zu halten. Je nach Ausgestaltung der Ausströmvorrichtung können auch andere Methoden zur Anpassung des Luftstrahls verwendet werden, beispielsweise durch Verwendung von Klappen oder Ventilen, die automatisch gesteuert werden, um den Luftstrahl zu leiten.
-
In anderen Worten indirekte Belüftungsdüsen nach dem Coandä-Prinzip als die Erfindung vorgeschlagen. Gemäß dem beschriebenen Coanda-Effekt wird eine Düse im indirekten Sichtbereich unterhalb des Sichtstrahls angeordnet, um eine gezielte und unauffällige Luftströmung im Innenraum zu erzeugen. Hierbei wird ein Luftführungsschacht aus einer Leitkontur und einer Anführgeometrie gebildet, welche zusammen die Luftströmung steuern und lenken.
-
Die Anführgeometrie kann verstellbar sein, um die Luftgeschwindigkeit und den Wurfwinkel des Luftstrahls, sowohl punktuell (engl.) „spot“ oder diffus, einstellen zu können. Die Hauptaufgabe der Anführgeometrie besteht darin, den Luftstrom harmonisch und ohne Abrisseffekte auf die Leitkontur zu führen. Die Leitkontur ist im Anführgeometriebereich fix ausgeführt, um sicherzustellen, dass die Luftströmung ohne Störungen auf die gewünschte Fläche gerichtet wird. Außerhalb des Anführgeometriebereichs ist die Leitkontur entsprechend den beschriebenen Einflussfaktoren zu gestalten, um einen reibungslosen und stabilen Luftstrahl zu ermöglichen.
-
Um eine Verstellmöglichkeit des Luftwurfs zu generieren, muss die Leitkontur außerhalb des Anführgeometriebereichs verstellbar sein. Hierbei sind unterschiedliche Varianten möglich. Eine Möglichkeit besteht darin, die Leitkontur ausfahrbar zu gestalten. Alternativ kann die Leitkontur auch flexibel biegbar sein, beispielsweise durch einen aufblasbaren Schlauch oder Luftbalg. Eine weitere Option ist eine drehbare unrunde Welle oder ein verstellbares Element, welches die Leitkontur entsprechend den Anforderungen anpassen kann. Wichtig ist dabei stets, dass keine Abrisseffekte entstehen und der Luftstrahl im Wesentlichen gleichmäßig und ohne Störungen auf die gewünschte Fläche und/oder Raum gerichtet wird.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Dabei zeigen:
- 1 einen ersten schematischen Querschnitt einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung für einen Kraftwagen;
- 2 einen zweiten schematischen Querschnitt der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung für den Kraftwagen;
- 3 einen weiteren schematischen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung;
- 4 einen ersten schematischen Querschnitt einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung;
- 5 einen zweiten schematischen Querschnitt der dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung mit mehreren Verstellpositionen;und
- 6 einen dritten schematischen Querschnitt der dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung mit einem Luftbalg.
-
In den Figuren sind gleichen und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt einen ersten schematischen Querschnitt einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung 10 für einen Kraftwagen. Mittels der Ausströmvorrichtung 10 soll ein hinter einer Anzeigevorrichtung 14 auf einer Instrumententafel 12 ausgeströmter Luftstrahl L umgelenkt werden. Hierfür umfasst die Ausströmvorrichtung 10 die an Instrumententafel 12 angeordneten Anzeigevorrichtung 14, mittels welcher eine von einem Insassen abgewandten Seite 16 mit einem Luftstrahl L umströmt ist. Zudem eine eine Verkleidung 18 der Anzeigevorrichtung 14 begrenzenden Kante 20 als eine Luftleitkontur 22, mittels welcher der an eine vom Insassen weg strebende Fläche 24 der Verkleidung 18 anliegender Luftstrahl L ablenkbar ist.
-
Die Ausströmvorrichtung 10 weist eine dieser Fläche 24 gegenüberliegende Wand 26 auf, welche mit der Fläche 24 zwei längliche Ränder 28, 30 einer schlitzförmigen Ausströmöffnung 32 bilden, um eine von einem Insassen abgewandte Seite 16 mit einem Luftstrahl L zu umströmen.
-
Die Ausströmvorrichtung 10 ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Luftleitkontur 34 wenigstens teilweise verstellbar ist. Zusätzlich kann die Anführgeometrie 36 ebenso verstellbar sein. Die Verstellung kann in Bezug auf die Lage oder Form der Luftleitkontur 34 und/oder der Anführgeometrie 36 erfolgen. Mindestens eine der beiden Flächen 24, 25 von Luftleitkontur und/oder Anführgeometrie 36 kann durch einen in der 1 nicht gezeigten Luftbalg 38 gebildet oder angetrieben werden. Die Ausströmöffnung 32 kann durch verstellbare Elemente der Luftleitkontur 22 und/oder Anführgeometrie 36 drosselbar und/oder verschließbar sein. Die Verstellung von Luftleitkontur 34 und/oder Anführgeometrie 36 kann mittels eines Bedienelements durchführbar sein. Bei einer Verschwenkung der Anzeigevorrichtung 14 kann die Ausströmöffnung 32 mitverschwenkt werden, und der Luftstrahl L kann so angepasst werden, dass er im Wesentlichen gleichgerichtet bleibt.
-
Das Verfahren zum Betreiben der Ausströmvorrichtung 10 umfasst die Verwendung der oben beschriebenen Merkmale und kann dazu beitragen, den Luftstrom im Fahrzeuginnenraum zu optimieren und ein angenehmes Klima für die Insassen zu schaffen Die Anführgeometrie 36 ist so dargestellt, dass eine besonders konvexe Formgebung bereitgestellt wird, um den Coanda-Effekt besser auszunutzen und den Luftstrahl L umzulenken. Der Coanda-Effekt tritt auf, wenn der Luftstrahl L über die konkave Oberfläche der Anführgeometrie 36 strömt und dabei dem Verlauf dieser Oberfläche folgt. Dadurch kann der Luftstrahl L gezielt gelenkt werden.
-
2 zeigt einen zweiten schematischen Querschnitt der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung 10 für den Kraftwagen. Die Anführgeometrie 36 ist so dargestellt, dass eine besonders konvexe Formgebung bereitgestellt wird, um den sogenannten Coanda-Effekt auszunutzen und den Luftstrahl L umzulenken. Der Coandä-Effekt tritt auf, wenn der Luftstrahl L über eine konkave Oberfläche der Anführgeometrie 36 strömt und dabei dem Verlauf dieser Oberfläche folgt. Dadurch kann der Luftstrahl L gezielt umgelenkt werden. Um die konvexe Fläche zu vergrößern und somit den Coandä-Effekt zu verstärken, wurde in diesem Beispiel eine translatorische Bewegung T eines Aktors verwendet.
-
3 zeigt einen weiteren schematischen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung 10, welche an einer Seitentür des Kraftwagens angeordnet ist. Hierbei kann eine zur Verglasung 40 abgewandten Seite 42 im Innenraum beströmt werden, wobei der Luftstrahl L aus einer Bordkante 44 an einer Türverkleidung 46 austritt und über eine Anführgeometrie 36 den Coanda Effekt nutzt, um bspw. den Insassen mit dem Luftstrahl L zu treffen.
-
Ferner wird in der 3 eine Schlitzbelüftung 48 entlang der Türbrüstung ermöglicht, um einen kontrollierten Luftstrahl L durch den Innenraum des Kraftwagens zu erzeugen. Es ist vorgesehen, eine mögliche Kältestrahlung oder Wärmestrahlung, die durch die Verglasung 40 eindringen könnte, zu klimatisieren. Die filmartige Konvektion entsteht, wenn ein Luftstrahl L über eine glatte Oberfläche strömt und dabei eine dünne Schicht von warmer Luft direkt über der Oberfläche erzeugt wird. Dieser Effekt kann genutzt werden, um die Temperatur im Innenraum zu regulieren.
-
4 und 5 zeigt einen ersten schematischen Querschnitt einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung 10; Es werden eine Vielzahl an möglichen Positionierungen dargestellt, welche mit dieser Ausführungsform möglich sind. Insbesondere wird die variable Ausströmöffnung 32 in ihrem Querschnitt vergrößert und verkleinert als auch die Ausströmöffnung 32 geschlossen und ganz offen dargestellt, wobei hierfür verschiedene Anführgeometrie 36 dargestellt werden. Je nach Position der Ausströmöffnung 32 kann die Strömungsdynamik des Luftstrahls L variiert werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Durch die Verwendung von verschiedenen Geometrien können verschiedene Strömungsmuster erzeugt werden, um den Luftstrahl L in verschiedene Richtungen zu lenken. Diese Ausführungsform bietet somit eine größere Flexibilität in Bezug auf die Gestaltung des Luftstrahls L und ermöglicht individuelle Anpassungen durch die möglichen Verstellungsoptionen.
-
6 zeigt einen dritten schematischen Querschnitt der dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausströmvorrichtung 10 mit einem Luftbalg 38. Eine mögliche Antriebsquelle für den Luftbalg 38 ist ein elektrischer in der 6 nicht gezeigter Aktuator. Durch den Aktuator kann Luft in den Luftbalg 38 gepumpt werden, um ihn aufzublasen, oder diese wieder herausgelassen werden, um ihn zu entleeren. Die Steuerung des Aktuators kann automatisch erfolgen und hängt von der gewünschten Position der Ausströmöffnung 32 und dem gewünschten Luftstrahl L ab. Es ist auch möglich, eine Vielzahl von Luftbalge 38 in verschiedenen Bereichen des Kraftwagens anzuordnen, um eine gezielte Luftzufuhr und -strömung zu ermöglichen. Ferner kann in Abhängigkeit von dem Volumen und der Form des Luftbalgs 38 auch die Anführgeometrie 36 verstellbar sein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102021201138 A1 [0003]