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Die Erfindung betrifft Sitzanlage für einen Fondbereich eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren.
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Aus der
DE102007007116A1 ist eine Fahrzeugbanksitzanordnung offenbart, die eine Sitzfläche umfasst, mit einem ersten Sitzteil mit einer Sitzfläche, mit einen zweiten Sitzteil mit einer Sitzfläche und mit einen dritten Sitzteil mit einer Sitzfläche. Ferner umfasst die Fahrzeugbanksitzanordnung eine Sitzlehne, die einen ersten Lehnenteil, einen zweiten Lehnenteil und einen dritten Lehnenteil umfasst. Es ist vorgesehen, dass der dritte Sitzteil zwischen einer ersten Position, in der die Sitzfläche des dritten Sitzteils allgemein bündig an die Sitzflächen des ersten und des zweiten Sitzteils anschließt, und einer zweiten Position, in der sich die Sitzfläche des dritten Sitzteils in einer nicht-bündigen Ausrichtung relativ zu den Sitzflächen des ersten und des zweiten Sitzteils erstreckt, bewegt werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine anpassungsfähige Sitzanlage bereitzustellen, die sich besser an die Bedürfnisse der Insassen anpasst.
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Diese Aufgabe wird mittels einer Sitzanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Sitzanlage sind als vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, wobei die Mittel der Sitzanlage zur Durchführung der Verfahrensschritte eingesetzt sind. Ferner sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie durch die Figuren beschrieben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Sitzanlage für einen Fondbereich eines Kraftwagens, mit wenigstens einem Sitzplatz an einer Sitzbank und mit wenigstens einer zum wenigstens einen Sitzplatz korrespondierenden Rückenlehne, welche jeweilig einen mittleren Lehnenteil und jeweilige relativ zum jeweiligen Lehnenteil verstellbare seitliche Lehnenteile aufweist. Somit wird hier eine Sitzanlage für den Fondbereich des Kraftwagens beschrieben, welche über eine Sitzbank mit mindestens einem Sitzplatz und einer Rückenlehne ausgebildet ist. Die Rückenlehne umfasst den mittleren Lehnenteil und zwei seitliche, relativ zum mittleren Lehnenteil verstellbare seitliche Lehnenteile. Die Sitzanlage kann insbesondere zwei Sitzplätze umfassen und somit auch zwei Rückenlehnen, von denen jede ein eigenes Lehnenteil und zwei seitliche Lehnenteile aufweist. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine individuelle Anpassung an beispielsweise eine Körpergröße und/oder Sitzposition des oder der Insassen. Ferner ist es noch möglich eine Vielzahl von solchen Rückenlehnen an eine Sitzanlage anzuordnen.
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Um die Aufgabe der Erfindung zu lösen und somit eine anpassungsfähige Sitzanlage bereitzustellen, die sich besser an die Bedürfnisse der Insassen anpasst, ist es vorgesehen, dass die jeweiligen seitlichen Lehnenteile um eine jeweilige axial zu einer länglichen Erstreckungsrichtung der Rückenlehne ausgerichtete Schwenkachse verschwenkbar sind. Diese Sitzanlage weist nun eine Rückenlehne auf, die eine individuelle Einstellung der Neigung seitlichen Lehnenteile ermöglicht. Insbesondere sind solche seitliche Lehnenteile so ausgebildet, dass diese um die Schwenkachse in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne verschwenkt werden können, und zwar insbesondere bis zu einem Winkel von 90 Grad. Die erfindungsgemäße Sitzanlage ermöglicht es den Insassen, ihre Sitzposition individuell anzupassen und den gewünschten Neigungswinkel der Rückenlehne einzustellen. Durch die Verschwenkung der seitlichen Lehnenteile um die Achse in Fahrzeuglängsrichtung können die Insassen eine zusätzliche ergonomische und komfortable Position durch eine seitliche Stütze einstellen, die ihren Bedürfnissen entspricht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die jeweiligen seitlichen Lehnenteile unabhängig voneinander verstellbar sind. Dies bedeutet, dass jeder Insasse im Fondbereich die Möglichkeit hat, die Position seines eigenen seitlichen Lehnenteils individuell anzupassen, ohne die Einstellungen des anderen Insassen zu beeinflussen. Durch diese unabhängige Verstellbarkeit wird eine höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erreicht. Jeder Fahrgast kann den Neigungswinkel seines seitlichen Lehnenteils nach seinen persönlichen Vorlieben und Komfortbedürfnissen einstellen. Dies ermöglicht es den Insassen, ihre Sitzposition anzupassen und eine ergonomischere Haltung einzunehmen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die jeweiligen seitlichen Lehnenteile mittels jeweiliger Aktuatoren wenigstens teilautomatisch verstellbar sind. Hierfür umfasst die Sitzanlage über teilautomatische und automatische Funktionen, welche mittels elektronischer Steuerungen oder mittels eines motorisierten Mechanismus durchführbar ist. Insbesondere können die Aktuatoren als Elektromotoren ausgebildet sein, hydraulische oder pneumatische Mechanismen können auch angewendet werden.
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In noch einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen zwischen den jeweilige seitlichen Lehnenteilen und den korrespondierenden Sitzplätzen eine Beabstandung vorgesehen ist. Durch die Anordnung der Beabstandung zwischen den seitlichen Lehnenteilen und den Sitzplätzen wird ein Raum für die Polster an den Lehnenteilen bereitgestellt, wodurch es nicht zu starken Reibung dieser Polster mit einem Sitzpolster kommt und wodurch die Verschwenkung flüssiger ablaufen kann.
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Schließlich ist es in noch einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, dass die jeweiligen seitlichen Lehnenteile unabhängig von dem mittleren Lehnenteil in weitere Freiheitsgrade verstellbar sind. Beispielsweise können die seitlichen Lehnenteile relativ zum mittleren Lehnenteil in Fahrzeughochrichtung höhenverstellt, in Fahrzeuglängsrichtung längsverstellt und in Fahrzeugquerrichtung seitenverstellt werden. Ferner ist auch eine Neigungsverstellung um alle Rotationsachsen möglich. Dadurch sind eine Vielzahl von Einstellung der seitlichen Lehnenteile zu Erhöhung des Komforts des Insassen möglich.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Sitzanlage für einen Fondbereich eines Kraftwagens, bei welchem jeweilige seitliche Lehnenteile eines jeweiligen mittleren Lehnenteils wenigstens einer zu wenigstens einem Sitzplatz an einer Sitzbank der Sitzanlage korrespondierenden Rückenlehne relativ zum jeweiligen mittleren Lehnenteil verstellt werden. Hierbei ist es vorgesehen, dass die jeweiligen Lehnenteile um eine jeweilige axial zu einer länglichen Erstreckungsrichtung der Rückenlehne ausgerichtete Schwenkachse verschwenkt werden.
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Zusammenfassend bietet die Sitzanlage mit ihren verstellbaren seitlichen Lehnenteilen und der Möglichkeit zur Verschwenkung in Fahrzeuglängsrichtung eine komfortable Anpassungsfähigkeit und ergonomische Unterstützung. Die teilautomatischen und automatischen Funktionen tragen zu einem erhöhten Komfortniveau bei und ermöglichen es den Fahrgästen, ihre Sitzposition auf einfache und effiziente Weise anzupassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sitzanlage für einen Fondbereich eines Kraftwagens;
- 2 schematische Draufsichten möglicher Positionierungen der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzanlage; und
- 3 eine schematische Draufsicht einer möglichen Positionierung der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzanlage mit Zugang zu einem Kofferraum.
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In den Figuren sind gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Funktionselementen versehen.
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1 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Sitzanlage 10 für einen Fondbereich 11 eines Kraftwagens. Die Sitzanlage umfasst einen ersten Sitzplatz 12a und einen zweiten Sitzplatz 12b an der Sitzbank 10 und eine korrespondierende erste Rückenlehne 14a und eine korrespondierende zweite Rückenlehne 14b. Die Rückenlehnen 14a, 14b ist aus einem jeweiligen mittleren Lehnenteil 16a, 16b und verstellbaren seitlichen Lehnenteilen 18a, 18b, 20a, 20b ausgebildet. Die seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b können unabhängig voneinander um eine jeweilige Schwenkachse A verschwenkt werden, die axial zur länglichen Erstreckungsrichtung zx der Rückenlehne 14 ausgerichtet ist.
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Die Sitzanlage 10 in der 1 zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass die seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b unabhängig voneinander verstellbar sind. Dies ermöglicht es den Insassen, ihre individuelle Positionierung der Rückenlehne 14 anzupassen, um den gewünschten Komfort zu erreichen. Zusätzlich können die seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b teilautomatisch verstellbar sein, beispielsweise durch in der Flg. 1 nicht gezeigten Aktuatoren. Dadurch wird die Anpassung der Positionierungen weiter vereinfacht.
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Zudem ist zwischen den seitlichen Lehnenteilen 18a, 18b, 20a, 20b und den korrespondierenden Sitzplätzen 12a, 12b sowie zwischen den mittleren Lehnenteilen 16a, 16b und den korrespondierenden Sitzplätzen 12a, 12b eine Beabstandung D vorgesehen, mittels welcher eine Bewegungsfreiheit der seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b aber auch der mittleren Lehnenteilen 16a, 16b bei einer Anordnung von jeweiligen Polster bereitgestellt wird.
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Schließlich zeigt die Figurenbezeichnung, dass die seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b unabhängig von dem mittleren Lehnenteil 16a, 16b in weitere Freiheitsgrade verstellbar. Dies ermöglicht den Fahrgästen eine präzise Anpassung der Sitzposition in Bezug auf Höhe, Länge, Seitwärtsbewegung und Neigung. Die 1 zeigt somit eine Sitzanlage 10, die vielseitige und individuell anpassbare Rückenlehnen 14a, 14b für den Fondbereich 11 des Kraftwagens bereitstellt.
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2 zeigt schematische Draufsichten möglicher Positionierungen P1, P2, P3 der Ausführungsform der Sitzanlage 10.
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In einer ersten Positionierung P1 sind alle seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b und mittleren Lehnenteile 16a, 16b in einer Ausgangsposition angeordnet dargestellt, die quer zur einer Fahrzeuglängsrichtung x ausgerichtet ist. 2 zeigt somit, dass alle seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b und mittleren Lehnenteile 16a, 16b parallel zueinander verlaufen. Diese erste Positionierung P1 bietet eine gleichmäßige Unterstützung des Rückens entlang der gesamten Rückenlehnen 14a, 14b und ermöglicht den Insassen insbesondere eine aufrechte Sitzhaltung.
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In einer zweiten Positionierung P2 sind alle äußeren seitlichen Lehnenteile 18a, 20b relativ zum jeweiligen mittleren Lehnenteil 16a, 16b um einen Winkel in Fahrzeuglängsrichtung x nach vorne verschwenkt. Dadurch entsteht zwar eine einseitige seitliche Stütze, jedoch kann mit dieser Positionierung P2 eine Interaktion zweier nebeneinandersitzenden Insassen erhöht werden, da eine leichte Torsion zueinander möglich ist.
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In einer dritten Positionierung P3 sind alle seitlichen Lehnenteile 18a, 18b, 20a, 20b relativ zum jeweiligen mittleren Lehnenteil 16a, 16b um einen Winkel in Fahrzeuglängsrichtung x nach vorne verschwenkt. Dadurch entsteht eine seitliche Stütze, die dem Insassen zusätzlichen Halt und Komfort bietet, insbesondere während Kurvenfahrten oder schnellen Richtungsänderungen.
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3 zeigt eine schematische Draufsicht einer möglichen Positionierung P4 der Ausführungsform der Sitzanlage 10 mit Zugang zu einem Kofferraum 22. Die inneren seitlichen Lehnenteile 18b, 20a sind im Wesentlichen um 90 Grad nach vorne verschwenkt oder geklappt, um einen Zugang zum Kofferraum 22 zu ermöglichen. Dadurch kann beispielsweise ein Gegenstand 24 in den Fondbereich 11 vorgezogen werden. Die Positionierung P4 kann zudem besonders nützlich sein, wenn der Zugang zum Kofferraum 22 erforderlich ist, ohne die Rückenlehnen 14a, 14b umklappen oder entfernen zu müssen. Durch das Verschwenken der inneren seitlichen Lehnenteile entsteht eine größere Durchgangsöffnung, die das Be- und/oder Entladen von Gegenständen 24 ermöglicht.
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Zudem ist es möglich, durch das vorschwenken der inneren seitlichen Lehnenteile 18b, 20a vollständig nach vorne, beispielsweise einen größerer Raum für das Abstellen von beispielsweise langen Gegenständen 24.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007007116 A1 [0002]