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Die Erfindung betrifft ein Befestigungsverfahren einer Korpusschiene an einer Wand eines Möbelkorpus' und Hilfsmittel für die Durchführung des Verfahrens.
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Bei der Verwendung von Dübeln für die Befestigung von Möbelteilen wird regelmäßig ein Dübel von im Wesentlichen runden Querschnitt in eine Bohrung eingebracht und verleimt.
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Aus dem Gebrauchsmuster
DE 92 16 492 U1 ist die Befestigung einer Korpusschiene an einer Wand bekannt, bei der in der Korpusschiene vorzugsweise rechteckige, zu der Wand hingerichtete Laschen ausgestanzt werden. Um diese Laschen in Bohrungen sicher festlegen zu können, sind Dübel mit Aufnahmeöffnungen für die Lschen vorgesehen, die sodann in Bohrungen eingebracht werden.
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DE 92 15 030 U1 offenbart einen in eine Bohrung eines ersten Möbelteils einzubringenden Einsatz, der zwei nebeneinander liegende, sich überschneidende Ausnehmungen aufweist. Der Dübel eines zweiten Möbelteils wird für eine Verbindung in eine erste Ausnehmung eingestzt und sodann in die zweite Ausnehmung verschoben. Dort verriegelt eine ringförmig umlaufende Nut des Dübels einseitig mit einer innenseitig des Einsatzes vorspringenden Schulter und gegenüberliegend mit einem Fuß gegen einen Federschenkel.
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Die
EP 0588 186 A1 erläutert das Festlegen einer Korpusschiene. Dort werden Schlüsselloch-Ausnehmungen in der Korpusschiene von Einsteckdübeln durchsetzt, die eine Verschiebung der Korpusschiene in einer Montageposition begrenzt zulassen. Die Einsteckdübel und die Korpusschiene verriegel formschlüssig, so dass ein Auszug der Einsteckdübel ohne Beschädigung der Wand kaum möglich ist.
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Aber auch Befestigungsverfahren, bei denen Pilzkopf-Dübel in Schlüsselloch-Ausnehmungen verriegeln, sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt und bewährt. Die beispielsweise in eine Wand eingebrachten Schlüsselloch-Ausnehmungen übergreifen mit Hinterschneidungen die Pilzköpfe der eingebrachten Dübel und verhindern sicher ein Ausziehen der Dübel in einer Senkrechten zu der Wand. Problematisch ist die Möglichkeit des Verschiebens eines solchen Pilzkopf-Dübels in der Längserstreckung der Schlüsselloch-Ausnehmung. Durch ein solches Verschieben kann es durchaus zu einem Lösen der Verbindung kommen.
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Dies trifft beispielsweise für die Befestigung einer Korpusschiene mit einer Führung für eine Schublade zu, wenn die Befestigung der Korpusschiene in Schlüsselloch-Ausnehmungen erfolgt, die in einer Reihe und mit gleicher Längserstreckung parallel zu der Auszugsrichtung der Schublade angeordnet sind.
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Diesbezüglich schafft ein Befestigungsverfahren einer Korpusschiene an einer Wand eines Möbelkorpus' und zugehörige Hilfsmittel für die Durchführung des Verfahrens Abhilfe, bei denen zunächst in dem Anspruch 1 darauf abgestellt ist, dass in Schlüsselloch-Ausnehmungen in der Wand mit gleicher Längserstreckung Auszugssicherungen eingebracht werden und dass der Korpusschiene korpusseitig vorstehende Rast- oder Klemmnasen in den Auszugssicherungen verriegelt werden.
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Von besonderem Vorteil des Befestigungsverfahrens nach der Erfindung ist die Möglichkeit der werzeuglosen Montage und Demontage der Korpusschiene an der Wand.
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Das Einbringen der Schlüsselloch-Ausnehmungen und der darin eingebrachten Auszugssicherungen sowie die der darin festzulegende Korpusschiene sind naturgemäß in den Abmessungen aufeinander abzustimmen.
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Kleinere Toleranzen können ausgeglichen werden, wenn gem. des Anspruchs 2 vorgesehen wird, dass die vorzugsweise auf einer Linie angeordneten Rast- oder Klemmnasen aus einem Flachmaterial bestehen, insbesondere einstückig mit der Korpusschiene ausgebildet werden.
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Dazu können bspw. langlochartige Ausstanzungen in der Korpusschiene vorgesehen werden, bei denen an einem Ende eine vorzugsweise um 90° umzubiegende Rast- oder Klemmnase verbleibt.
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Eine solche Rast- oder Klemmnase kann durch stirnseitige Einschnitte an der Ausstanzung in der Korpusschiene verlängert werden.
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Da eine Rastverbindung einer Klemmverbindung zumeist überlegen ist, wird weiter vorgesehen sein, dass eine Rastnase zwei gegenüberliegende Rastaufnehmungen aufweist.
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Eine solche Korpusschiene kann in einfacher, kostengünstiger Weise hergestellt werden und dennoch fest in der Auszugssicherung verriegeln.
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Eine solche Auszugssicherung ist gem. des Anspruchs 6 einstückig ausgebildet und weist einen Abschnitt nach Art eines Pilzkopf-Dübels auf, an den ein Ansatz anschließt, wobei die Auszugssicherung wenigstens die Länge der Schlüsselloch-Ausnehmung aufweist.
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Die einstückige Ausbildung und damit einhergehnd die Verwendung eines Wekstoffs erlaubt eine kostengünstige Fertigung und eine sortenreine Entsorgung der Auszugssicherungen.
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Durch die weiteren Maßnahmen ist sichergestellt, dass sich die Auszugssicherung in Längserstreckung der Schlüsselloch-Ausnehmung nicht verschieben kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Auszugssicherung in Längserstreckung in der Schlüsselloch-Ausnehmung verspannt ist, beispielsweise durch eine geringe Überlänge.
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Weiter ist vorgesehen, dass der Abschnitt zumindest abschnittsweise nach einem Einbringen in eine Schlüsselloch-Ausnehmung bündig mit der Wandoberseite abschließt und dass der Abschnitt eine Rast- oder Klemmausnehmung für die Aufnahme der Rast- oder Klemmnase der Korpusschiene aufweist.
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Damit wird eine plane Anlage der Korpusschiene an der Wandoberseite bei dem Verriegeln sichergestellt.
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Bei einer Weiterbildung der Auszugssicherung ist vorgesehen, dass die Auszugssicherung mit einer kreuzschlitzartigen Rastausnehmung für die Aufnahme einer Rastnase der Korpusschiene versehen ist, mit zwei sich unter einem Winkel von 90° mittig kreuzenden Schlitzen. Damit besteht die Möglichkeit, eine Korpusschiene sowohl in Längserstreckung der Schlüsselloch-Ausnehmungen als auch quer dazu festzulegen.
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Im Gegensatz zu dem zu der Wandoberseite bündigen Abschluss des Abschnitts kann der Ansatz, in einer Seitenansicht, einen in die Ausstanzung eingreifenden Keil aufweisen. Ein solcher Keil erhöht die Belastbarkeit der Verbindung in parallel zu der Wandoberseite angreifenden Kräfte.
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Besteht die Wand, wie beispielsweise bei Möbeln üblich, aus einer Faserplatte, kann weiter vorgesehen sein, dass der Ansatz oberseitig eine in Längserstreckung vorstehende Nase aufweist. Eine solche Nase wird sich in das Fasermaterial der Wand eindrücken, womit die Auszugssicherung sicher in der Schlüsselloch-Ausnehmung gehalten ist.
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Die Befestigung einer Korpusschiene an einer Wand eines Möbelkorpus' wird anhand der Zeichnung weiter erläutert, in der lediglich Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
- 1: die Ansicht einer Korpuswand mit einer Korpusschiene,
- 2: einen Schnitt gem. der Linie II, II in 1,
- 3: eine stirnseitige Ansicht, teilweise geschnitten,
- 4: einen vergrößerten Ausschnitt IV in 3,
- 5: eine vergrößerte Darstellung der linken Seite in 2,
- 6: eine Ansicht einer Korpusleiste,
- 7: eine Ansicht gem. des Pfeils VII in 6,
- 8: in einer vergrößerten Darstellung einer Ausstanzung,
- 9: eine vergrößerte stirnseitige Ansicht einer Korpusschiene;
- 10: eine isometrische Darstellung einer Auszugssicherung,
- 11: eine seitliche Darstellung,
- 12: eine stirnseitige Ansicht,
- 13: eine Draufsicht,
- 14: in einer Draufsicht eine Variante der Befestigung einer Korpusschiene an einer Wand,
- 15: einen Schnitt gem. der Linie XV,XV in Fg. 14,
- 16: eine vergrößerte Darstellung der in 14 linken Seite der Korpusschiene und
- 17: eine stirnseitige Ansicht der Korpusschiene gem. 14.
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1 zeigt eine Wand 1 eines nicht weiter dargestellten Möbelkorpus' mit zwei Reihen 2,3 von Schlüsselloch-Ausnehmungen 4,5. Die untere Reihe 3 mit Schlüsselloch-Ausnehmungen 5 dient der Festlegung einer Korpusschiene 6.
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Beispielhaft ist die Korpusschiene 6 Träger einer Führungsschiene 7 eines auf Rollen gelagerten Käfigs 8 für den Auszug einer Schublade.
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In Schlüsselloch-Ausnehmungen 5 der unteren Reihe 3 sind Auszugssicherungen 9 eingebracht, an denen die Korpusschiene 6 festgelegt wird.
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Dazu weist die Korpusschiene 6 korpusseitige Rastnasen 10 auf.
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Die Rastnasen 10 sind einstückig mit der Korpusschiene 6 ausgebildet. Die Herstellung erfolgt durch eine langlochartige Ausstanzung 11 in der Korpusschiene 6, bei der an einem Ende eine um 90° umzubiegende Rastnase 10 verbleibt. Durch zwei stirnseitige Einschnitte 12,13 wird die Rastnase 10 verlängert und ergibt sich hierdurch eine exakte Biegelinie 14.
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Die Rastnase 10 ist weiter mit zwei Rastausnehmungen 15,16 versehen.
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In den Rastausnehmungen 15,16 greifen Rastnasen 20,21 in einer Rastausnehmung 22 der Auszugssicherung 9 ein und verriegeln damit die Korpusschiene 6 auszugssicher.
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Eine Variante einer Auszugssicherung 25 wird anhand der 10-13 weiter erläutert.
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Die Auszugssicherung 25 weist einen Abschnitt 26 nach Art eines Pilzkopf-Dübels auf. Dabei untergreift der Hut 27 in an sich herkömmlicher Weise die Hinterschneidungen der Schlüsselloch-Ausnehmungen 5. An den Abschnitt 25 schließt ein Ansatz 28 an. Bei dem Ausführungsbeispiel der Auszugssicherung 25 springt in Längserstreckung der Auszugssicherung 25 dieser oberseitig des Ansatzes 28 eine Nase 29 noch vor. Füllt die Auszugssicherung 25 zumindest in Längserstreckung die Schlüsselloch-Ausnehmung 5 vollständig aus, so wird sich diese Nase 29 in beispielsweise das Fasermaterial der Wand 1 eindrücken. Darüber hinaus kann die Auszugssicherung 25 auch ein gewisses Übermaß der Länge aufweisen, so dass die Auszugssicherung 25 innerhalb einer Schlüsselloch-Ausnehmung 5 in Längserstreckung verspannt wird.
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Die Auszugssicherung 25 ist mit einer kreuzschlitzartigen Rastausnehmung 35 für die Aufnahme einer Rastnase 10 der Korpusschiene 6 versehen. Damit die Korpusschiene 6 plan an der Wandoberseite abschließen kann, schließt auf eine Seite 36 des Abschnitts 26 in einer Ebene mit der Wandoberseite ab.
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Dagegen bildet der Ansatz 28 zwei Keile 37,38 aus, die in die Ausstanzung 11 in der Korpusschiene 6 eingreifen. Kräfte parallel zu der Wandoberseite werden durch diese Maßnahme bestens abgefangen.
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Anhand der 14 bis 17 wird eine Variante der Befestigung einer Korpusschiene 40 an einer Wand 41 weiter erläutert. In die Wand 41 sind zwei Reihen 42,43 von Schlüsselloch-Ausnehmungen 44,45 eingebracht.
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Aufgrund der kreutzschlitzartigen Rastausnehmung können mit der Anhand der 10 bis 13 erläuterten Auszugssicherung 25 baugleiche Auszugssicherungen 46,47 für das Festlegen der Korpusschien 40 Verwendung finden, auch wenn die Längsorientierungen der Schlüsselloch-Ausnehmungen 44,45 und die der Korpusschiene 40 quer zueinander verlaufen.
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Die Rastnasen 48 der Korpusschiene 40 werden durch randseitige, L-förmige Ausstanzungen 49 und ein Umbiegen der so erhalteen Lappen um 90° ausgebildet. In vorgesehene Rastausnehmungen 50,51 eingreifende Rastnasen in den Rastausnehmungen der Auszugssicherungen 46,47 legen die Rastnasen 48 der Korpusschiene 40 fest.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Wand
- 2
- Reihe
- 3
- Reihe
- 4
- Schlüsselloch-Ausnehmung
- 5
- Schlüsselloch-Ausnehmung
- 6
- Korpusschiene
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Käfig
- 9
- Auszugssicherung
- 10
- Rastnase
- 11
- Ausstanzung
- 12
- Einschnitt
- 13
- Einschnitt
- 14
- Biegelinie
- 15
- Rastausnehmung
- 16
- Rastausnehmung
- 20
- Rastnase
- 21
- Rastnase
- 22
- Rastausnehmung
- 25
- Auszugssicherung
- 26
- Abschnitt
- 27
- Hut
- 28
- Ansatz
- 29
- Nase
- 35
- Rastausnehmung
- 36
- Seite
- 37
- Keil
- 38
- Keil
- 40
- Korpusschiene
- 41
- Wand
- 42
- Reihe
- 43
- Reihe
- 44
- Schlüsselloch-Ausnehmung
- 45
- Schlüsselloch-Ausnehmung
- 46
- Auszugssicherung
- 47
- Auszugssicherung
- 48
- Rastnase
- 49
- Ausstanzung
- 50
- Rastausnehmung
- 51
- Rastausnehmung