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Die Erfindung betrifft ein Hörinstrument, umfassend ein Gehäuse und wenigstens einen elektroakustischen Eingangswandler, wobei der besagte Eingangswandler dazu eingerichtet ist, aus einem Umgebungsschall ein entsprechendes elektrisches Eingangssignal zu erzeugen, wobei das Gehäuse eine Schalleintrittsöffnung aufweist, und wobei innerhalb des Gehäuses ein Schallkanal ausgebildet ist, welcher einen Schallweg von der Schalleintrittsöffnung zum Eingangswandler führt.
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Hörinstrumente mit Mikrofonen, welche also zur Aufzeichnung von Schallsignalen der Umgebung und zu einer entsprechenden Weiterverarbeitung und ggf. Wiedergabe eingerichtet sind, weisen üblicherweise im Bereich des jeweiligen Mikrofons eine Schalleintrittsöffnung im Gehäuse auf, sodass das Schallsignal der Umgebung zum Mikrofon propagieren kann. Diese Schalleintrittsöffnung ist oftmals durch ein Schmutzfilter vor äußeren Einflüssen und insbesondere vor Dreck geschützt. Hierbei können, da ein Hörinstrument üblicherweise am Ohr getragen wird, auch Verschmutzungen durch Hautpartikel, Haare ggf. schweiß etc. hinzukommen. Die Schalleintrittsöffnungen sind meist sehr klein in ihren Abmessungen (Durchmesser in der Größenordnung von 1 mm, jedoch abhängig vom konkreten Design), und entsprechend schwer zu reinigen.
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Durch ein Übermaß an Schmutz kann jedoch die ordnungsgemäße Funktion eines Mikrofons beeinträchtigen, weswegen der Schmutzfilter regelmäßig zu reinigen ist. Während eine gröbere Reinigung des Schmutzfilters noch mittels einer kleinen Bürste o.ä. durch den Träger selbst vorgenommen werden kann, kann hierbei jedoch infolge der Anordnung des Schmutzfilters in der Schalleintrittsöffnung oftmals der Schmutz nicht in ausreichendem Maße vom Schmutzfilter entfernt werden. Das Schmutzfilter umfasst dabei oftmals eine Art Gewebe, welches Öffnungen in der Größenordnung von ca. 20 µm aufweist. Derart kleine Öffnungen können vom Träger selbst nicht mehr zuverlässig mittels einer Bürste, einem Pinsel o.ä. gereinigt werden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Hörinstrument mit einem Mikrofon bzw. allgemeiner mit einem elektroakustischen Eingangswandler bereitzustellen, welches sich möglichst einfach und vollständig vom Träger des Hörinstrumentes selbst reinigen lässt.
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Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Hörinstrument, umfassend ein Gehäuse und wenigstens einen elektroakustischen Eingangswandler, wobei der besagte Eingangswandler dazu eingerichtet ist, aus einem Umgebungsschall ein entsprechendes elektrisches Eingangssignal zu erzeugen, wobei das Gehäuse eine Schalleintrittsöffnung aufweist, wobei innerhalb des Gehäuses ein Schallkanal ausgebildet ist, welcher einen Schallweg von der Schalleintrittsöffnung zum Eingangswandler führt, und wobei ein schalldurchlässiges Schmutzfilter einen ersten Querschnitt des Schallkanals wenigstens teilweise überspannt, und wobei der Schallkanal zwischen dem Schmutzfilter und der Schalleintrittsöffnung eine Schallkammer derart ausbildet, dass das Gehäuse im Bereich der Schalleintrittsöffnung die Schallkammer teilweise überlappt. Vorteilhafte und teils für sich gesehen erfinderische Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche und der nachfolgenden Beschreibung.
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Als ein Hörinstrument ist hierbei generell jedwede Vorrichtung umfasst, welche dazu eingerichtet ist, aus einem elektrischen Signal - welches auch durch ein internes Signal der Vorrichtung gegeben sein kann - ein Schallsignal zu erzeugen und einem Gehör eines Trägers dieser Vorrichtung zuzuführen, also insbesondere ein Kopfhörer (z.B. als „Earplug“), ein Headset, eine Datenbrille mit Lautsprecher, etc. Das Hörinstrument hierbei wenigstens einen elektroakustischen Eingangswandler, sodass das interne Signal der Vorrichtung insbesondere durch eine Weiterverarbeitung des elektrischen Eingangssignals gebildet werden kann, welches von besagtem Eingangswandler erzeugt wird. Als ein Hörinstrument ist dabei insbesondere auch ein Hörgerät im engeren Sinne umfasst, also ein Gerät zur Versorgung einer Hörschwäche des Trägers, in welchem das aus dem Umgebungsschall mittels des Eingangswandler erzeugte Eingangssignal zu einem Ausgangssignal verarbeitet und dabei insbesondere frequenzbandabhängig verstärkt wird, und ein aus dem Ausganssignal mittels eines Lautsprechers o.ä. (allgemeiner: Mittels eines elektroakustischen Auswandlers) erzeugtes Ausgangsschallsignal dazu geeignet ist, insbesondere benutzerspezifisch die Hörschwäche des Trägers zumindest teilweise zu kompensieren.
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Unter einem elektroakustischen Eingangswandler ist hierbei insbesondere jedwede Vorrichtung umfasst, welche dazu eingerichtet ist, aus einem Umgebungsschall ein entsprechendes elektrisches Signal zu erzeugen, wobei die Luftdruckschwankungen infolge der Schallwellen in entsprechende Spannungs- und/oder Stromschwankungen umgewandelt werden. Insbesondere ist hierbei unter einem elektroakustischen Eingangswandler ein Mikrofon umfasst.
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Der wenigstens eine elektroakustische Eingangswandler ist hierbei innerhalb des Gehäuses des Hörinstruments angeordnet. Das Hörinstrument ist für den bestimmungsgemäßen Betrieb vom Träger bevorzugt in oder an einem Ohr zu tragen, wobei ggf. ein Teil des Gehäuses in Form eines sog. „Ear-Hook“ hinter der Pinna zu tragen sein kann (etwa bei einem sog. „Behind-the-ear“-Hörgerät). Das Hörinstrument kann hierbei insbesondere Teil eines Hörsystems sein, etwa als ein lokales Hörgerät eines binauralen Hörgerätesystems, oder auch als Kopfhörersystem, welches ggf. über ein Smartphone oder eine Smartwatch o.ä. angesteuert werden kann.
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Als Schalleintrittsöffnung des Gehäuses ist insbesondere jede Öffnung im Gehäuse des Hörinstruments umfasst, welche dazu vorgesehen und auch eingerichtet ist, eine Propagation des Umgebungsschalls in das Innere des Gehäuses zum wenigstens einen Eingangswandler zu ermöglichen. Die Propagation erfolgt dann entlang des Schallkanals, welcher dann definitionsgemäß gegeben ist durch den entsprechenden Schallweg des Umgebungsschalls von der Schalleintrittsöffnung zum Eingangswandler. Der Schallkanal kann hierbei durch entsprechende, den Schall führende Leiterelemente ausgeführt sein, welche am Gehäuse angeformt oder mit diesem mechanisch verbunden sind. Der Schallkanal kann aber auch ohne dedizierte Führungselemente gegeben sein durch Zwischenräume zwischen einzelnen Elementen innerhalb des Hörinstrumentes ausgebildet sein, etwa elektronische Elemente (wie etwa einen Vorverstärker, eine Leiterplatte, eine Signalprozessoreinheit etc.), Elemente einer Leistungsversorgung (wie z.B. eine Batterieeinheit mit zugehörigen Spannungswandlern etc.), Aufhängungen, mechanische Dämpfungselemente usw.
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Im Schallkanal ist zwischen der Schalleintrittsöffnung und dem Eingangswandler ein schalldurchlässiges Schmutzfilter, welches bevorzugt ein Gewebe und/oder ein Textil umfasst, derart angeordnet, dass am Ort des Schmutzfilters ein erster Querschnitt des Schallkanals wenigstens teilweise überspannt wird. Der erste Querschnitt ist hierbei nicht notwendigerweise senkrecht zu einer Strömungsrichtung und/oder einer Propagationsrichtung des Schalls im Schallkanal zu nehmen, sondern kann dabei auch gegen eine der besagten Richtungen geneigt sein.
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Der erste Querschnitt ist hierbei insbesondere gegeben als die größte Abmessung (entlang des Schmutzfilters) des durch das Schmutzfilter überspannten Bereiches und/oder durch die größte Abmessung des Schallkanals (entlang des Schmutzfilters und/oder entlang des Schallkanals) im durch das Schmutzfilter überspannten Bereich.
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Das Schmutzfilter kann dabei den Schallkanal insbesondere vollständig überspannen, d.h., eine Aufhängung bzw. Rahmenvorrichtung des Schmutzfilters liegt bündig an den Wänden des Schallkanals an (oder ist etwa in eine umlaufe Nut im Schallkanal eingebettet o.ä.). Das Schmutzfilter kann jedoch insbesondere auch nur einen Teil des Schallkanals überspannen. Bevorzugt überspannt dabei jedoch das Schmutzfilter in der Schallkammer wenigstens eine Projektion der Schalleintrittsöffnung in Richtung der Schallkammer, d.h., das Schmutzfilter überspannt wenigstens den Bereich des Schallkanals, welcher als Projektion der Schalleintrittsöffnung (in Projektionsrichtung des Schallkanals und/oder senkrecht zu einer durch die Schalleintrittsöffnung bzw. durch die bei ihr gegebene Kontur des Gehäuses gebildete Ebene) direkt einem Eindringen von Schmutz durch die Schalleintrittsöffnung ausgesetzt ist.
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Das Schmutzfilter ist im Schallkanal bevorzugt in der Nähe der Schallaustrittsöffnung angeordnet, sodass Schmutz, der durch die Schalleintrittsöffnung in den Schallkanal eindringt und am Schmutzfilter gehalten wird, mittels einer entsprechenden Reinigung des Schmutzfilters durch die Schalleintrittsöffnung wenigstens teilweise entfernt werden kann. Bevorzugt ist die Distanz zwischen der Schalleintrittsöffnung und dem Schmutzfilter wenigstens 0.2 mm, besonders bevorzugt wenigstens 0.3 mm und höchstens 1.5 mm, besonders bevorzugt höchstens 0.8 mm.
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Im Schallkanal ist nun wenigstens im Bereich zwischen dem Schmutzfilter und der Schalleintrittsöffnung eine Schallkammer ausgebildet, welche vorzugsweise einen zusätzlichen Zwischenraum um das Schmutzfilter herum generiert. Das Gehäuse überlappt dabei die besagte Schallkammer im Bereich der Schalleintrittsöffnung, d.h., die Schallkammer ist wenigstens teilweise hinter der Gehäusewand bei der Schalleintrittsöffnung ausgebildet. Mit anderen Worten bedeutet dies insbesondere, dass der Schallkanal von der Schalleintrittsöffnung im Gehäuse zum Eingangswandler seinen Querschnitt vergrößert, sodass hierdurch die Schallkammer ausgebildet wird, welche durch das Gehäuse dann teilweise überlappt wird (bis zur von der Schalleintrittsöffnung gebildeten Kante des Gehäuses). Bevorzugt ist dabei das Schmutzfilter in der Schallkammer angeordnet.
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Durch die beschriebene Anordnung wird erreicht, dass Schmutzpartikel, welche durch die Schalleintrittsöffnung in den Schallkanal gelangen, infolge der Vergrößerung des Schallkanals zur Schallkammer im Bereich des Schmutzfilters den Schallkanal selbst nach einem unvollständigen Reinigen des Schmutzfilters nicht maßgeblich verstopfen. Die Schmutzpartikel werden nahezu vollständig durch denjenigen Bereich des Schmutzfilters aufgefangen, welcher sich im Schallkanal in der Projektion der Schalleintrittsöffnung befindet. Im Bereich des Schmutzfilters ist jedoch im Schallkanal die Schallkammer ausgebildet, sodass hier der Querschnitt des Schallkanals wenigstens in einer Richtung vergrößert ist. Die Schmutzpartikel setzen sich jedoch am Schmutzfilter nicht mehr im Überlappungsbereich der Schallkammer ab (welcher gegeben ist durch denjenigen Bereich, welcher durch das Gehäuse überlappt wird); in diesem Überlappungsbereich der Schallkammer verbleibt das Schmutzfilter im Wesentlichen schmutzfrei. Selbst wenn nun somit bei eine Reinigung des Schmutzfilters durch die Schalleintrittsöffnung (etwa mit einem Pinsel oder einer Bürste, s.o.) nicht alle Schmutzpartikel vollständig entfernt werden können, so wird der Schallweg von der Schalleintrittsöffnung zum Eingangswandler ermöglicht über die Vergrößerung des Schallkanals im Bereich des Schmutzfilters, gegeben in Form der Schallkammer. Die Propagation des Schalls kann im Zweifel (bei einer unzureichenden Reinigung des verschmutzten Bereiches des Schmutzfilters im Bereich der o.g. Projektion) über den Überlappungsbereich der Schallkammer in einer Art „Bypass“ erfolgen.
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Zweckmäßigerweise überspannt dabei das Schmutzfilter die Schallkammer am ersten Querschnitt vollständig. Insbesondere bedeutet dies, dass auch im Überlappungsbereich der Schallkammer (welcher also den o.g. „Bypass“ bildet) das Schmutzfilter die Schallkammer vollständig überspannt. Hierdurch kann insbesondere verhindert werden, dass Schmutzpartikel bei einem Reinigen durch einen Pinsel in die Schallkammer zum Eingangswandler hingedrückt werden und diesen verstopfen.
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Günstigerweise umfasst das Schmutzfilter, insbesondere im Bereich der eine Projektion der Schalleintrittsöffnung, ein Gewebe und/oder ein Textil. Insbesondere weist dabei das Gewebe bzw. Textil Öffnungen einer Größe zwischen 1 µm und 100 µm, bevorzugt zwischen 5 µm und 50 µm, besonders bevorzugt zwischen 10 µm und 30 µm auf. Durch ein derart beschaffenes Schmutzfilter können die üblicherweise auftretenden Schmutzpartikel, bis auf dann nicht mehr relevante Rückstände, vom Eingangswandler ferngehalten werden.
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Bevorzugt weist das Gehäuse im Bereich der Schalleintrittsöffnung eine Einbuchtung in eine Kontur des Gehäuses auf, welche in die Schalleintrittsöffnung übergeht. Insbesondere bedeutet dies, dass die Kontur des Gehäuses im Bereich der Schalleintrittsöffnung eine Art von Kerbe, Aussparung oder ähnlicher Vertiefung aufweist, welche bevorzugt die Schalleintrittsöffnung nicht vollständig umgibt, sondern eine Vorzugsrichtung aufweist. Die genannte Einbuchtung kann bei einem Reinigen den Zugang eines entsprechenden Pinsels o.ä. zum Schmutzfilter erleichtern. Da die Einbuchtung nur entlang einer Vorzugsrichtung verläuft, ist hierfür nur in diesem Bereich eine dünnere Ausgestaltung des Gehäuses erforderlich, sodass durch die Einbuchtung die Stabilität des Gehäuses im Bereich der Schalleintrittsöffnung nicht nennenswert beeinträchtigt wird.
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Vorteilhafterweise liegt der Überlappungsbereich der Schallkammer, welcher gegeben ist durch denjenigen Bereich, welcher die Schallkammer durch das Gehäuse überlappt wird, bei einem bestimmungsgemäßen Tragen des Hörinstrumentes (sowie bei einem aufrechten bzw. sitzenden Träger) wenigstens teilweise höher als die Schalleintrittsöffnung, wodurch ein Schallweg von der Schalleintrittsöffnung in die Schallkammer nach oben (also in cranialer Richtung) geführt ist. Dies bedeutet, dass auch Hierdurch werden Schmutzpartikel, welche sich im Schmutzfilter sammeln, durch die Schwerkraft in der Projektion der Schalleintrittsöffnung gehalten, sodass der o.g. „Bypass“ über den Überlappungsbereich der Schallkammer weiterhin für die Schallpropagation hinreichend frei bleibt.
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Als vorteilhaft erweist es sich dabei, wenn im Überlappungsbereich der Schallkammer das Gehäuse an dessen Innenseite im Wesentlichen parallel zum Schmutzfilter verläuft. Hierdurch können Brechungseffekte für den durch die Schallkammer und insbesondere durch deren Überlappungsbereich geführten Umgebungsschall vermieden werden, welche sonst ggf. zu unerwünschten Resonanzen führen könnten.
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In einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung weist das Schmutzfilter im Überlappungsbereich der Schallkammer in einem Abstand von wenigstens 0.05 mm und bevorzugt wenigstens 0.1 mm sowie höchstens 1 mm und bevorzugt wenigstens 0.5 mm zur Innenseite des Gehäuses auf. Diese Abmessungen nutzen den in einem Hörinstrument üblicherweise zur Verfügung stehenden Platz in besonders kompakter Weise aus, um eine Propagation des Schalls zu ermöglichen.
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Bevorzugt ist ein effektiver Querschnitt der Schallkammer, gegeben durch die längste Abmessung entlang des Schmutzfilters, wenigstens um 50%, bevorzugt um wenigstens 80%, besonders bevorzugt um wenigstens 100% größer als der größte Querschnitt der Schalleintrittsöffnung. Der Schallkanal wird somit in der Schallkammer entlang des Schmutzfilters um wenigstens 50% bzw. wenigstens 80% bzw. wenigstens 100% größer. Hierdurch kann eine Propagation des Umgebungsschalls im Falle eines (nach Reinigung noch rest-)verschmutzten Schmutzfilters unter Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes sichergestellt werden.
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Bevorzugt ist das Hörinstrument gegeben durch ein Hörgerät, welches zur Versorgung einer Hörschwäche des Trägers vorgesehen und eingerichtet ist. Das Hörgerät weist hierfür insbesondere eine Signalverarbeitungseinheit auf, welche dazu eingerichtet ist, das vom besagten elektroakustischen Eingangswandler (und ggf. von einem oder mehreren weiteren solchen Eingangswandlern) erzeugte elektrische Eingangssignal gemäß der audiologischen Anforderungen des Trägers des Hörgerätes zu verarbeiten, sodass hierbei ein Ausgangssignal erzeugt wird, welches hierdurch individuell auf eine Hörminderung oder allgemeiner Hörschwäche des Trägers abgestimmt ist. Für ein solches Hörgerät ist ein möglichst störungsfreier Betrieb der jeweiligen Eingangswandler für die Versorgung der Hörschwäche des Trägers von besonderer Bedeutung, weswegen ein Hörgerät auch in besonderem Maße von der erfindungsgemäßen Anordnung des Schmutzfilters profitiert.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen jeweils schematisch:
- 1 in einem Blockschaltbild ein Hörgerät mit einem Schmutzfilter zum Schutz des Mikrofons,
- 2 in einer Schrägansicht das Gehäuse des Hörgerätes nach 1 im Bereich der Schalleintrittsöffnung, und
- 3a-d in einer Längsschnittdarstellung den in 2 gezeigten Bereich sowie die dahinter im Hörgerät ausgebildete Schallkammer, für unterschiedliche Verschmutzung des Schmutzfilters.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch in einem Blockschaltbild ein Hörinstrument 1 dargestellt, welches vorliegend gegen ist durch ein Hörgerät 2. Das in 1 gezeigte Hörgerät 2 ist hierbei als ein sog. ITE-Hörgerät („In the ear“) ausgestaltet, wobei jedoch auch eine andere Ausgestaltung (BTE, CIC, RIC etc.) denkbar ist. Das Hörgerät 2 ist dazu vorgesehen und eingerichtet, eine Hörschwäche eines in 1 nicht näher gezeigten Trägers zu versorgen und dabei wenigstens teilweise zu kompensieren. Hierfür umfasst das Hörgerät 2 einen elektroakustischen Eingangswandler 4, welcher vorliegend als ein Mikrofon 6 ausgestaltet ist, und dazu eingerichtet ist, aus einem Umgebungsschall 8 ein elektrisches Eingangssignal 10 zu erzeugen. Die Spannungsschwankungen des Eingangssignals 10 geben dabei die Schwankungen im Luftdruck wieder, welche durch den Umgebungsschall 8 bedingt sind.
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Das Eingangssignal 10 wird in einer Signalverarbeitungseinheit 12 gemäß den audiologischen Anforderungen des Trägers verarbeitet, und hierbei insbesondere frequenzbandweise verstärkt und/oder komprimiert. Die Signalverarbeitungseinheit 12 erzeugt hierdurch ein elektrisches Ausgangssignal 14, welches durch einen elektroakustischen Ausgangswandler 16 des Hörgerätes 2, vorliegend gegeben durch einen Lautsprecher, in ein Ausgangschallsignal 18 umgewandelt wird. Im bestimmungsgemäßen Betrieb wird dabei das Hörgerät 2 derart vom Träger an einem Ohr getragen, dass das Ausgangsschallsignal 18 in den entsprechenden Gehörgang (nicht dargestellt) geleitet wird, und dort zum Trommelfell propagiert. Das Hörgerät 2 kann ggf. auch einen weiteren elektroakustischen Eingangswandler (nicht dargestellt) aufweisen, sodass mittels eines von diesem erzeugten, zusätzlichen elektrischen Eingangssignals und des Eingangssignals 10 in der Signalverarbeitungseinheit 12 auch eine direktionale Signalverarbeitung (etwa mittels Richtmikrofonie) erfolgen kann.
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Das Hörgerät 2 weist weiter ein Gehäuse 20 auf, innerhalb dessen das Mikrofon 6 (sowie ggf. der weitere Eingangswandler), die Signalverarbeitungseinheit 12 und der Ausgangswandler 16 angeordnet sind. Im Gehäuse 20 ist dabei in der Nähe des Mikrofons 6 eine Schalleintrittsöffnung 22 eingebracht, durch welche der Umgebungsschall 8 in das Gehäuse 20 eindringen und entsprechend entlang eines Schallkanals 24 zum Mikrofon 6 propagieren kann. Im Schallkanal 24 ist dabei zwischen dem Mikrofon 6 und der Schalleintrittsöffnung 22 in deren Nähe ein Schmutzfilter 26 angeordnet, welches dazu eingerichtet ist, das Mikrofon 6 vor dem Eindringen von Schmutz zu bewahren, sowie ein Verstopfen des Schallkanals 22 zu verhindern.
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Die genaue Anordnung des Schmutzfilters 26 im Schallkanal ist in 2 gezeigt. 2 zeigt in einer Schrägansicht das Gehäuse 20 des Hörgerätes 2 nach 1 im Bereich der Schalleintrittsöffnung 22. Hierbei eine Einbuchtung 28 des Gehäuses 20 bei der Schalleintrittsöffnung 22 zu erkennen, welche nur in einer Richtung 29 verläuft, und in selbige übergeht. Diese Einbuchtung 28 erleichtert das Reinigen eines feinen Gewebes 36 des Schmutzfilters 26 mittels eines Pinsels oder einer Bürste.
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In 3a bis 3d ist in einer Längsschnittdarstellung jeweils der in 2 gezeigte Bereich des Gehäuses 20 mit dem angrenzenden Schallkanal 24 gezeigt. In 3a ist dabei zu erkennen, dass der Schallkanal 24 zum Mikrofon 6 hin im Bereich des Schmutzfilters 26 eine Schallkammer 40 ausbildet, welche in einem Überlappungsbereich 42 vom Gehäuse 20 (angrenzend an die Schalleintrittsöffnung 22 und bei bestimmungsgemäßem Tragen oberhalb von dieser) überlappt wird. Wie sich weiter erkennen lässt, bildet die Einbuchtung 28 eine Vertiefung der Kontur 30 des Gehäuses 20 in der Richtung 29 nach 2. Im vorliegenden Beispiel weist das Schmutzfilter 26 zusätzlich noch einen Rahmen 34 auf, welcher in einer Nut 38 im Gehäuse 20 angeordnet ist und das Gewebe 36 in der Schallkammer 40 positioniert. In 3a weist das Schmutzfilter 26 keinerlei Schutz auf, ein Schallweg 44 von der Schalleintrittsöffnung 22 zum Mikrofon 6 ist also ohne Hindernisse möglich. Es lässt sich zudem erkennen, dass die gesamte Schallkammer 40 einen durch das Gewebe 36 des Schmutzfilters 26 überspannten ersten Querschnitt 41 aufweist, welcher vorliegend mehr als doppelt so groß ist wie ein Querschnitt 43 der Schalleintrittsöffnung 22.
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In 3b ist nun das Schmutzfilter 26 (bzw. das Gewebe 36) im Bereich einer Projektion 46 der Schalleintrittsöffnung 22 auf das Schmutzfilter 26 durch Schmutzpartikel erheblich verschmutzt, es kommt zu einer Verstopfung des Schallweges 44. In einem Überlappungsbereich 42 der Schallkammer 40, welcher gegeben ist durch denjenigen Bereich der Schallkammer 40, welcher durch das Gehäuse 20 überlappt wird, liegt jedoch keine nennenswerte Verschmutzung des Schmutzfilters 26 vor (da entsprechende Schmutzpartikel hierfür durch einen Spalt 52 zwischen dem Gewebe 36 und dem Gehäuse 20 durchdringen müssten, was vom sich ablagernden Schmutz 54 selbst verhindert wird.
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In 3c ist eine Reinigungsbewegung 56 für einen Pinsel o.ä. angedeutet (Doppelpfeil), durch welche der Schmutz 54 der 3b vom Gewebe 36 entfernt wird. Die Reinigungsbewegung 56 verläuft hierbei in der Richtung 29, und nutzt dabei die Einbuchtung 28 im Gehäuse 20, damit der verwendete Pinsel leichter an das Gewebe 36 gelangen kann. Es verbleibt nach der Reinigung jedoch noch ein Restschmutz 58 am Gewebe 36 des Schmutzfilters 26, allerdings lediglich im Bereich der Projektion 46 der Schalleintrittsöffnung 22 auf den Schmutzfilter 26 (da wie beschrieben der Schmutz 54 nicht bis in den Überlappungsbereich 42 der Schallkammer 40 vordringt).
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In 3d ist der Schallweg 44 gezeigt, welcher sich nun im Schallkanal 24 potentiell infolge des Restschmutzes 58 ergibt. Verhindert der Restschmutz 58 auf dem Schmutzfilter 26 eine Propagation des durch die Schalleintrittsöffnung 22 in das Hörgerät 2 eindringenden Umgebungsschalls 8 zum Mikrofon 6 im Bereich der Projektion 46 der Schalleintrittsöffnung 22, so ist die Propagation immer noch durch den schmutzfreien Teil des Schmutzfilters 26 im Überlappungsbereich 42 der Schallkammer 40 möglich. Hierbei ist es vorteilhaft, dass der Überlappungsbereich 42 im Wesentlichen beim bestimmungsgemäßen Tragen (und bei einem aufrecht stehenden bzw. sitzenden Träger) höher angeordnet ist als die Schalleintrittsöffnung 22, sodass die Schwerkraft 60 den Schmutz 54 im Bereich der Projektion 46 der Schalleintrittsöffnung 22 hält, und dieser nicht in den Überlappungsbereich 42 der Schallkammer 40 eindringt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hörinstrument
- 2
- Hörgerät
- 4
- (elektroakustischer) Eingangswandler
- 6
- Mikrofon
- 8
- Umgebungsschall
- 10
- (elektrisches) Eingangssignal
- 12
- Signalverarbeitungseinheit
- 14
- (elektrisches) Ausgangssignal
- 16
- (elektroakustischer) Ausgangswandler
- 18
- Ausgangsschallsignal
- 20
- Gehäuse
- 22
- Schalleintrittsöffnung
- 24
- Schallkanal
- 26
- Schmutzfilter
- 28
- Einbuchtung
- 29
- Richtung
- 30
- Kontur (des Gehäuses)
- 34
- Rahmen
- 36
- Gewebe
- 38
- Nut
- 40
- Schallkammer
- 41
- erster Querschnitt (der Schallkammer)
- 42
- Überlappungsbereich
- 43
- Querschnitt (der Schalleintrittsöffnung)
- 44
- Schallweg
- 46
- Projektion (der Schalleintrittsöffnung)
- 52
- Spalt
- 54
- Schmutz
- 56
- Reinigungsbewegung
- 58
- Restschmutz
- 60
- Schwerkraft