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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Im-Ohr-Hörgerät mit einem Gehäuse zum
Unterbringen eines Mikrofons und eines Verstärkers, wobei der Lautsprecher
bzw. der Hörer
extern untergebracht ist.
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Im-Ohr-Hörgeräte sind
stets der Gefahr ausgesetzt, dass der Hörer bzw. Lautsprecherausgang mit
Cerumen verstopft wird, so dass das Hörgerät seine Wirkung verliert. Daher
sind die Lautsprecherausgänge
von Im-Ohr-Hörgeräten, wie
auch die Schallaustritte von anderen Hörhilfen, mit entsprechenden
Cerumen-Schutzmaßnahmen
zu versehen.
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Die
Mehrzahl von heute verfügbaren Im-Ohr-Hörgeräten verfügt über mechanische
Einrichtungen zum Auffangen von Cerumen oder zum Begrenzen des Eindringens
von Cerumen in den Lautsprecher des Hörgeräts. Wenn diese Auffangeinrichtungen
oder Begrenzer mit Cerumen verstopft sind, werden sie entweder gereinigt
oder ersetzt.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 361 594 A1 ist ein Im-Ohr-Hörgerät bekannt, bei dem der Lautsprecher in
die dem Trommelfell zugewandten Seite entnehmbar eingesetzt werden
kann.
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Darüber hinaus
ist aus der Druckschrift WO 96/21334 A1 ein Im-Ohr-Hörgerät bestehend
aus zwei Modulen bekannt. Ein Hauptmodul überträgt über eine bewegliche, rohrförmige Kupplung
verstärkte
Signale an ein tiefer im Ohr sitzendes Hörermodul.
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Dieses
Hörgerät besitzt
ein erstes Gehäuse, in
dem ein Mikrofon und ein Verstärker
untergebracht sind, sowie ein zweites Gehäuse, in dem sich ein Lautsprecher
befindet. Beide Gehäuse
sind durch einen Stecker miteinander verbunden.
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Darüber hinaus
beschreibt die Druckschrift
DE
34 13 067 C2 ein Hörgeräte-Otoplastik-Endstück mit austauschbarem
Hörer.
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Die
Druckschrift
EP 271
539 B1 zeigt ein Hörgerät, das aus
mehreren Modulen zusammengesetzt wird. Unter anderem ist auch der
Hörer austauschbar.
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Die
Schweizer Patentschrift
CH
528 198 A beschreibt ferner ein Hörgerät, das zwei Gehäuseteile
aufweist. In dem einen Gehäuseteil
mit größerem Durchmesser
befinden sich ein Verstärker
und ein Mikrofon. In dem anderen Gehäuseteil, der zum Trommelfell
gerichtet ist, ist ein Hörer
angeordnet. Beide Gehäuseteile
werden durch einen Bajonettverschluss miteinander verbunden.
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Des
Weiteren ist aus der Druckschrift
EP 684 750 A2 ein Indem-Ohr-Hörgerät bekannt,
bei dem der Hörer
so eingebaut ist, dass seine Schallaustrittsöffnung nicht zum Trommelfell,
sondern aus dem Ohrkanal heraus gerichtet ist.
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Schließlich zeigt
die Druckschrift WO 02/11509 ein Hörgerät aus zwei Modulen, wobei das erste
Modul die Lautsprecher und die Batterie enthält.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Verschmutzung
von Im-Ohr-Hörgeräten besser
zu verhindern und die Reinigung eines Hörgeräts zu erleichtern.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gemäß Patentanspruch
1 gelöst
durch ein Im-Ohr-Hörgerät mit einem
ersten Gehäuse
zum Unterbringen eines Mikrofons und eines Verstärkers und einem zweiten Gehäuse zur
Unterbringung eines Lautsprechers, wobei das erste Gehäuse und
das zweite Gehäuse
jeweils an ihren Außenseiten
lösbar
miteinander verbunden sind.
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In
vorteilhafter Weise ist der Lautsprecher selbst in einem Gehäuse untergebracht
und mit einer entsprechenden mechanischen Verbindung mit seinem
Gehäuse
an dem Gehäuse
der restlichen Komponenten des Hörgeräts lösbar verbunden.
Damit kann der Lautsprecher samt seinem Gehäuse vom übrigen Hörgerät abgenommen und gereinigt
werden. Außerdem
kann er so leicht erneuert bzw. durch ein anderes oder moderneres
Modell ersetzt werden. Ein weiterer besonderer Vorteil besteht darin,
dass das Hauptmodul des Hörgeräts mit dem
Verstärker nicht
mit Cerumen verschmutzt wird, denn es muss kein Schallaustritt in
dem Gehäuse
des Hauptmoduls vorgesehen werden. Vielmehr genügt eine elektrische Verbindungsmöglichkeit
von dem Hauptmodul zu dem Lautsprechermodul.
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Insgesamt
gesehen erhöht
sich durch die erfindungsgemäße Gestaltung
des Hörgeräts die aurale
Hygiene. Ferner können
Geräteausfälle durch
eindringendes Cerumen in den Verstärker größtenteils vermieden werden.
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Die
mechanische Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuse ist
durch einen Bajonett-Verschluss realisiert. Diese Verschlussart
gewährleistet
eine einfache Handhabung und die erforderliche mechanische Stabilität.
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Ein
Schallaustritt aus dem zweiten Gehäuse ist in einer dem ersten
Gehäuse
zugewandten Wand des zweiten Gehäuses
angeordnet. Damit ist der Schallaustritt der natürlichen Förderrichtung des Cerumens abgewandt
und weniger anfällig
gegen Verstopfung.
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Ein
von dem im zweiten Gehäuse
untergebrachten Lautsprecher erzeugter Schall wird über eine
Nut des Bajonett-Verschlussteils des ersten Gehäuses nach außen geführt. Damit
erhält
die Nut des Bajonett-Verschlusses die doppelte Funktionali tät, dass
ein Vorsprung der anderen Verschlusskomponente hindurchgeführt und
auch der Schall nach außen
hindurchgeleitet werden kann.
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Vorzugsweise
wird beim mechanischen Verbinden des ersten mit dem zweiten Gehäuse eine elektrisch
Verbindung zwischen dem Verstärker
und dem Lautsprecher hergestellt. Speziell sind an den beiden Gehäusen die
mechanischen Verbindungskomponenten so gewählt, dass beim mechanischen Koppeln
der beiden Gehäuse
einander gegenüberliegende
elektrische Kontakte miteinander in Verbindung treten. Auf diese
Weise lassen sich elektrische und mechanische Verbindungen mit einem
Handgriff erzielen.
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An
dem ersten Gehäuse,
nämlich
dem Gehäuse
des Hauptmoduls mit dem Verstärker
und gegebenenfalls einer Batterie und einem Mikrofon, kann ein Adapter
befestigt sein, an dem das zweite Gehäuse mit dem Lautsprecher lösbar montiert
ist. Dieser Adapter kann eine standardisierte Form besitzen, während das
erste Gehäuse
mit dem Verstärker individuell
dem Gehörgang
des Hörgeräteträgers angepasst
ist. Der Adapter ermöglicht
ferner, dass das zweite Gehäuse
mit dem Lautsprecher mit unterschiedlichen Befestigungstechniken
am ersten Gehäuse
montiert werden kann. So kann der Adapter beispielsweise auch mit
einem Gewinde zum Anschrauben des zweiten Gehäuses versehen sein.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in
denen zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung des Lautsprechermoduls, des Adapters und des
Hauptmoduls des Im-Ohr-Hörgeräts;
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2 eine
Darstellung des Lautsprechermoduls und des Adapters von 1 aus
der entgegengesetzten Sicht;
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3 eine
Querschnittsansicht der Komponenten von 1;
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4 ein
erfindungsgemäßes Hörgerät im zusammengebauten
Zustand; und
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5 das
Hörgerät von 4 mit
abgenommenem Lautsprechermodul.
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Die
nachfolgend näher
geschilderten Ausführungsbeispiele
stellen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar.
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Entsprechend
dem Beispiel von 1 besteht ein erfindungsgemäßes Hörgerät aus einem Hauptmodul 1,
dessen Gehäuse 2 individuell
geformt ist, um optimalen Sitz im Gehörgang zu gewährleisten.
An der Frontseite des Hauptmoduls 1, d.h. an der dem Trommelfell
zugewandten Seite, ist eine Aussparung 3 mit elektrischen
Kontakten 4 vorgesehen. An einem Fortsatz 5 ist
das Hörgerät zum Entnehmen
aus dem Gehörgang
greifbar.
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In
die Aussparung 3 wird ein Bajonett-Adapter eingesetzt und
gegebenenfalls verklebt. Er weist an seinem Umfang zwei für Bajonett-Verschlüsse typische
Nuten 7 auf. Im Inneren des Adapters befinden sich zwei
elektrische Kontaktstifte 8, die mit den elektrischen Kontakten 4 des
Hauptmoduls korrespondieren.
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In
den Adapter 6 ist ein Lautsprechermodul 9 einsteckbar.
Es weist ein eigenes Gehäuse 10 auf. Die
dem Hauptmodul 1 zugewandte Seite des Lautsprechermoduls 9 ist
bajonettsteckerförmig
und besitzt daher an seinem Außenumfang
kreisbogenförmige
Fortsätze 11.
Außerdem
besitzt das Lautsprechermodul 9 an seiner dem Hauptmodul 1 bzw.
dem Adapter 6 zugewandten Stirnseite Lautsprecherkontakte 12,
die mit den Kontaktstiften 8 des Adapters 6 korrespondieren.
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In 2 sind
das Lautsprechermodul 9 und der Adapter 6 von
der entgegengesetzten Seite, d.h. betrachtet von der Seite des Hauptmoduls
(hier nicht dargestellt), wiedergegeben. Insbesondere ist nun in 2 der
Schallaustritt 13 aus dem Lautsprechermodul 9 an
der dem Hauptmodul 1 zugewandten Seite erkennbar, der gegebenenfalls
mit einem Schutzgitter oder dergleichen versehen ist, um das Eindringen
von Cerumen größtenteils
zu unterbinden. Da sich der Schallaustritt 13 auf der dem
Trommelfell abgewandten Seite des Lautsprechermoduls 9 befindet,
kann das Cerumen nicht ohne Umlenkung, und damit nur sehr schwer,
eindringen.
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Auf
der Rückseite
des Adapters 6 sind die Kontaktstifte 8 zu erkennen,
mit denen der elektrische Kontakt zu den Kontakten des Hauptmoduls 1 hergestellt
wird.
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In 3 sind
die Komponenten von 1 im Querschnitt dargestellt.
Das Gehäuse 10 des
Lautsprechermoduls 9 mit den Bajonett-Vorsprüngen 11 beinhaltet
einen Lautsprecher 14. Das Gehäuse 10 ist kuppelförmig ausgebildet
und besteht vorzugsweise aus Metall. An seiner offenen Seite wird
es mit einem De ckel 15 verschlossen, der eine zentrale
Bohrung für
den Schallaustritt 13 und zwei kleinere Bohrungen für die Lautsprecherkontakte 12 besitzt.
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Der
Adapter 6 besitzt Bajonett-Hinterschneidungen 16,
in die die Bajonett-Vorsprünge 11 eingreifen.
Außerdem
sind in dem Adapter 6 Bohrungen für die Kontaktstifte 8 vorgesehen.
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Innerhalb
des Gehäuses 2 des
Hauptmoduls 1 ist ein Verstärker 17, eine Batterie 18 und
ein Mikrofon 19 angeordnet, wie dies in 3 symbolisch
angedeutet ist. Auf die Darstellung elektrischer Verbindungen innerhalb
des Gehäuses 2 wurde
hier der Übersicht
halber verzichtet.
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In 4 ist
das erfindungsgemäße Hörgerät im zusammengebauten
Zustand dargestellt. Das Lautsprechermodul 9 ist mit Hilfe
des Bajonett-Verschlusses an das Hauptmodul 1 angekoppelt. Über die
Bajonett-Nut 7 ergibt sich dadurch ein Schallkanal nach
außen.
Damit sich der Schallkanal von der Schallaustrittsöffnung 13 bis
nach außen
durch die Nut 7 entsprechend ausbilden kann, sind die Kontakte 8 und 12 erhaben
ausgebildet, so dass der Deckel 15 nicht bündig auf
dem Boden im Inneren des Adapters 6 aufliegt, wenn das
Lautsprechermodul 9 in den Adapter 6 eingedreht
ist. Wenn der Schallkanal bzw. der Bereich des Lautsprechermoduls 9 mit
Cerumen verschmutzt ist, lässt
sich das Lautsprechermodul 9 gemäß 5 aus dem
Hauptmodul 1 herausdrehen. In diesem Zustand kann sowohl
das Lautsprechermodul 9 als auch das Hauptmodul 1 sehr
einfach gereinigt werden. Falls die Reinigung des Lautsprechermoduls 9 nicht
mehr möglich
ist, weil beispielsweise zuviel Cerumen in die Schallaustrittsöffnung 13 eingedrungen
ist, kann das Lautsprechermodul 9 auch vollständig ersetzt
werden. Des Weiteren besteht dann auch die Möglichkeit ein anderes Modell eines
Lautsprechermoduls mit Bajonett-Verschluss in das Hauptmodul 1 einzusetzen.