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Die Erfindung betrifft eine Gelenkverbindung eines Kolbens mit einem Gleitschuh einer Kolbenmaschine, insbesondere einer Axialkolbenmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Eine derartige Axialkolbenmaschine ist beispielsweise aus der
DE 198 59 199 C2 bekannt. Diese bekannte Anordnung hat ein Triebwerk mit einer Zylindertrommel, in der eine Vielzahl von Zylinderbohrungen ausgeführt ist, in denen jeweils ein Kolben geführt ist. Jeder Kolben ist über einen Gleitschuh an einer Schrägscheibe abgestützt, deren Schwenkwinkel verstellbar ist. Die Verbindung zwischen dem Gleitschuh und dem jeweiligen Kolben erfolgt nach Art eines Kugelgelenks, wobei am Gleitschuh eine Kugelaufnahme ausgebildet ist, die eine am Kolben vorgesehene Kugel aufnimmt, wobei diese hintergriffen wird, so dass die Kugel gegen Herausziehen formschlüssig in der Ausnehmung gehalten ist und die Relativverschwenkung zwischen Kolben und Gleitschuh in Abhängigkeit vom eingestellten Schwenkwinkel der Schrägscheibe ermöglicht ist. Der Gleitschuh ist dabei üblicherweise auf die Kolbenkugel mittels einer Presse aufgebördelt oder verstemmt. Dabei wird die Kolbenkugel in die Kalotte des Gleitschuhs gesteckt und das Material im hinteren Bereich des Gleitschuhs, d.h. in dem zum Kolben hin weisenden Teil, plastisch um die Kolbenkugel verformt, so dass der Gleitschuh verschwenkbar auf der Kolbenkugel sitzt.
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Die Bördelung muss dabei so ausgelegt sein, dass sich der Kolben im Saugbetrieb der Kolbenmaschine nicht vom Gleitschuh lösen kann und so einen Totalschaden des Triebwerks verursacht. Mit der Anforderung an immer höhere Drehzahlen auf kleinerem Raum (Downsizing) kommt eine derartige Bördelung jedoch hinsichtlich der Festigkeit an die Grenzen. Um die Bördelung zu verstärken, wird in der
DE 198 59 199 C2 vorgeschlagen, im gebördelten Bereich des Gleitschuhs Material aufzubringen, das aufgrund der vergrößerten Wandstärke verhindert, dass sich die Bördelung im Saughub „aufweicht“ und es somit zu einem erhöhten Axialspiel kommt, das sich wiederum negativ auf den Betrieb auswirken kann. Ein derartiges höheres Axialspiel kann beispielsweise zu einem Gleitschuhbruch oder Abriss des Gleitschuhs vom Kolben mit einem damit einhergehenden Totalschaden der Kolbenmaschine führen.
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Bekannt sind auch Lösungen, bei denen der Gleitschuh mit der Kugel ausgeführt ist, die in eine Kugelaufnahme am Kolben eingreift, so dass eine Art „inverser Kolben“ ausgebildet ist. Bei einem derartigen System erfolgt die Bördelung am Kolben - da dieser in der Regel aus Stahl besteht, ist die Bördelung dann wesentlich stärker als beim Gleitschuh, der in der Regel aus einem Buntmetall hergestellt ist, das im Hinblick auf die Gleiteigenschaften bei der Anlage an die Schrägscheibe oder dergleichen optimiert ist. Eine derartige Kolbenart ist jedoch in der Herstellung wesentlich teurer als die oben beschriebene Lösung, bei der die Kugel kolbenseitig und die Kugelaufnahme gleitschuhseitig ausgebildet ist.
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Die
US 5,392,693 A zeigt eine Kolbenmaschine, bei der der Gleitschuh mehrteilig ausgeführt ist, wobei ein Grundkörper im Hinblick auf die Gleiteigenschaften optimiert ist. An diesem Grundkörper ist eine Kugelpfanne ausgebildet ist, die an der Stirnseite der Kolbenkugel anliegt. Das Hintergreifen erfolgt mittels eines hohlzylinderförmigen Sicherungselements, das mit seinen Ringstirnflächen mit der Kugelpfanne am Grundkörper des Gleitschuhs befestigt ist und mit seinem Ringboden die Kolbenkugel zum Kolben hin hintergreift, so dass ein Lösen des Gleitschuhs verhindert ist.
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Problematisch bei einer derartigen Lösung ist, dass die Verbindung des Grundkörpers mit dem Sicherungselement insbesondere bei geringen Dimensionen hohen Belastungen ausgesetzt ist, so dass dieser Bereich eine Schwachstelle darstellt, die bei einem Lösen zu einer Beschädigung des Triebwerks führen kann.
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In der Druckschrift
EP 0 785 359 B1 ist eine Lösung beschrieben, bei der der Gleitschuh mehrteilig ausgeführt ist, wobei ein an der Schrägscheibe anliegendes Gleitteil im Hinblick auf die Gleiteigenschaften und ein dieses Gleitteil tragender Stützkörper im Hinblick auf die mechanische Festigkeit bei gleichzeitig geringem spezifischem Gewicht ausgelegt ist.
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In dieser Druckschrift ist auch das oben beschriebene inverse Konzept alternativ verwirklicht, wobei dann am Gleitschuh eine Kugel der Kugelgelenkanordnung vorgesehen ist.
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Auch eine derartige Lösung bedarf eines vergleichsweise hohen fertigungstechnischen Aufwandes.
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In der gattungsgemäßen
GB 2502623 A ist eine noch komplexere Gleitschuhanordnung gezeigt, bei der an einem topfförmigen Gleitschuhgehäuse stirnseitig ein Flansch vorgesehen ist, in den ein Gleitteil eingesetzt ist. Rückseitig, d.h. an dem vom Flansch entfernten Endabschnitt ist das Gleitschuhgehäuse rohrförmig als Aufnahme für die Kolbenkugel ausgebildet, wobei stirnseitig, d.h. im Flanschbereich ein Kraftübertragungseinsatz vorgesehen ist, über den die Kraftübertragung zwischen der Schrägscheibe und dem Triebwerk erfolgt und der somit im Hinblick auf die mechanische Festigkeit optimiert ist. Der Kraftübertragungseinsatz ist zur Kolbenkugel hin als Kugelpfanne ausgeführt. Das Hintergreifen der Kolbenkugel erfolgt über einen weiteren Sicherungseinsatz, der in das Gleitschuhgehäuse eingesetzt ist, wobei zwischen dem Sicherungseinsatz und dem Kraftübertragungseinsatz ein Zwischenring angeordnet ist. Die Kontur des Sicherungseinsatzes ist so gewählt, dass sie sich gemeinsam mit dem Abstandsring und der Innenkontur des Kraftübertragungseinsatzes zur Kugelaufnahme ergänzt.
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Die beiden Einsätze und der Abstandsring sind in das Gleitschuhgehäuse eingepresst, wobei die axiale Sicherung dann wiederum über eine Umformung, beispielsweise einer Bördelung der kolbenseitigen Stirnfläche des Gleitschuhgehäuses erfolgt.
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Eine derartige Gleitschuhlagerung hat zum einen sehr komplexen Aufbau. Zum anderen ist der Bauraum insbesondere in radialer Richtung durch die Einsätze und das diese umgreifende Gleitschuhgehäuse relativ groß, so dass bei großen Schwenkwinkeln ein Eintauchen des Gleitschuhs in den Kolben umgebenden Zylinderraum nicht möglich ist, so dass entsprechend die Axiallänge der Kolbenmaschine angepasst werden muss.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Gelenkverbindung zu schaffen, die wenig Bauraum erfordert und des Weiteren im Hinblick auf die Betriebssicherheit verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Gelenkverbindung eines Kolbens mit einem Gleitschuh einer Kolbenmaschine, insbesondere einer Axialkolbenmaschine mit den Merkmalen des Patenanspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Gelenkverbindung eines Kolbens mit einem Gleitschuh einer Kolbenmaschine hat ein erstes Gelenkteil, das mit einer Kugel ausgeführt ist, die ihrerseits in einer Kugelaufnahme eines zweiten Gelenkteils nach Art eines Kugelgelenks aufgenommen ist. Die Kugelaufnahme ist derart ausgebildet, dass sie mit einem Sicherungsbund die Kugel formschlüssig hintergreift. Dieser Sicherungsbund ist wiederum abschnittsweise von einem Außenkörper umgriffen. Erfindungsgemäß ist der Sicherungsbund einstückig an einem Grundkörper des zweiten Gelenkteils ausgebildet und durch Umformen, vorzugsweise durch Bördeln oder Verstemmen, in die hintergreifende Position gebracht. Der Außenkörper ist als Ring ausgeführt, der in dem Umformbereich, das heißt im Bereich des Sicherungsbunds, mit dem Grundkörper verbunden, vorzugsweise mit Presspassung aufgesetzt ist.
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Eine derartige Lösung zeichnet sich durch einen sehr einfachen Aufbau aus, wobei durch geeignete Auslegung des Rings hinsichtlich der Passung und des Materials ein axiales Lösen des Gleitschuhs von dem Kolben zuverlässig verhindert werden kann.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das erste Gelenkteil am Kolben und das zweite Gelenkteil am Gleitschuh ausgebildet. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, das eingangs beschriebene inverse System nach dem erfindungsgemäßen Konzept zu realisieren.
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Die Relativpositionierung des Rings am Sicherungsbund ist weiter verbessert, wenn dieser mit einer Ringtasche/-nut ausgeführt ist, in die der Ring eingesetzt werden kann. Letzterer ist vorzugsweise mit einem konstanten Querschnitt über den gesamten Umfang ausgeführt. Durch die Positionierung des Rings in der Ringtasche ist dieser in Axialrichtung gesichert.
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Die Positionierung des Rings mit Bezug zum Sicherungsbund lässt sich weiter verbessern, wenn die Ringtasche konifiziert wird, so dass sie sich in Richtung weg von einer Stirnfläche des Sicherungsbundes, d.h. entgegen der Auszugsrichtung vertieft.
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Die Montage der Gelenkverbindung, insbesondere des Rings, ist besonders einfach, wenn die Ringtasche zur Stirnfläche des Sicherungsbunds hin offen ist, so dass der Ring in Axialrichtung einfach aufgesetzt werden kann.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Gelenkverbindung besonders kompakt ausgeführt, indem der Ring zumindest bündig oder versenkt im Außenumfang des Sicherungsbundes bzw. des Grundkörpers in der Ringtasche aufgenommen ist.
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Der Ring kann während des Umformvorgangs des zweiten Gelenkteils (Gleitschuh) mit dem Sicherungsbund verbunden werden. Alternativ kann der Ring auch nach dem Umformvorgang aufgesetzt, beispielsweise aufgeschrumpft, werden, so dass durch den Ring der Sicherungsbund gegen Aufweiten gesichert und/oder die Gleitpassung zwischen Kugel und Kugelaufnahme abschnittsweise mit einem etwas geringeren Spiel ausgeführt ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können am Ring im Anlagebereich an den Sicherungsbund Haltestrukturen ausgebildet sein, die den Presssitz verbessern. Derartige Haltestrukturen können beispielsweise bewusst ausgebildete Rauheiten oder Kerben sein.
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Die Ausfallsicherheit der Axialkolbenmaschine lässt sich weiter verbessern, wenn eine Materialauswahl dahingehend erfolgt, dass das Material des Rings einen um das mindestens 1.5-fache höhere Elastizitätsmodul als das Material des Grundkörpers hat.
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Dabei wird es besonders bevorzugt, wenn der Ring aus einem Stahl oder einer Stahllegierung und der Grundköper aus einem Buntmetall hergestellt sind.
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Durch das erfindungsgemäße Konzept können die in Zukunft steigenden Anforderungen hinsichtlich der Drehzahlen mit geringem vorrichtungstechnischen Aufwand bewältigt werden, da ein Aufweiten oder Lösen des Gleitschuhs vom Kolben und ein damit einhergehender Ausfall des Triebwerks zuverlässig verhindert werden kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Konzepts besteht darin, dass es sich auf einem sehr kleinen Bauraum realisieren lässt, wobei diese Bauraumminimierung auch für die im Vordergrund stehend Drehzahlerhöhung vorteilhaft ist, da kleinere Teilkreise der Zylindertrommel auch höhere Drehzahlen ermöglichen. Aufgrund des kompakten Designs ist es auch möglich, dass bei großen Schwenkwinkeln die Bördelung des Gleitschuhs in die Kolbenbohrung der Zylindertrommel hineinragt.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Teildarstellung einer Axialkolbenmaschine mit der erfindungsgemäßen Gelenkverbindung;
- 2 eine Detaildarstellung einer Gelenkverbindung eines Kolbens einer Axialkolbenmaschine mit einem Gleitschuh und
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer derartigen Gelenkverbindung.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand einer Axialkolbenmaschine erläutert, die als Pumpe als oder als Motor ausgeführt sein kann. Die Erfindung lässt sich jedoch auch bei anderen Kolbenmaschinen, beispielweise bei Taumelscheibenmaschinen anwenden.
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Wie in dem eingangs gewürdigten Stand der Technik
DE 10 2020 211 284 A1 oder der
DE 198 59 199 C2 beschrieben, hat eine Axialkolbenmaschine ein Triebwerk 1, das in
1 lediglich teilweise dargestellt wird. Hinsichtlich der weiteren Bauelemente einer Axialkolbenmaschine kann auf den eingangs genannten Stand der Technik bzw. das Fachwissen des Fachmanns verwiesen werden. Gemäß
1 hat ein derartiges Triebwerk 1 eine Triebwelle 2, die eine Zylindertrommel 4 antreibt, in der eine Vielzahl von Kolbenbohrungen 6 angeordnet ist, in denen jeweils ein Kolben 8 axial verschiebbar geführt ist. Jeder Kolben 8 ist über eine Gelenkverbindung 10 mit einem Gleitschuh 12 verbunden, der seinerseits an einer Schrägscheibe 14 abgestützt ist. Der Gleitschuh 12 ist vorzugsweise im Wesentlichen aus einem Buntmetall hergestellt, das im Hinblick auf die gleitende Anlage an die Schrägscheibe 14 optimiert ist. Die Gelenkverbindung 10 ist nach Art eines Kugelgelenks ausgebildet, wobei an einem Kolbenboden 16 eine Kolbenkugel 18 ausgebildet ist, die in Richtung zum Gleitschuh 12 auskragt und formschlüssig in eine Kugelaufnahme 20 eintaucht, die derart ausgebildet ist, dass zum einen die Stützkräfte von der Schrägscheibe 14 über den Gleitschuh 12 auf den Kolben 8 übertragen werden und zum anderen ein Lösen des Gleitschuhs 12 von der Kolbenkugel 18 zuverlässig verhindert wird.
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Die dargestellte Gelenkverbindung 10 hat den eingangs erläuterten kompakten Aufbau, der es erlaubt, dass der Gleitschuh 12 bei einem in 1 dargestellten großen Schwenkwinkel der Schrägscheibe 14 mit seiner die Kolbenkugel 18 umgreifenden Stirnfläche in die Kolbenbohrung 6 eintaucht. Dies ist bei den komplexen Lösungen gemäß dem eingangs beschriebenen Stand der Technik nicht möglich.
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Einzelheiten der Gelenkverbindung 10 werden anhand der 2 und 3 erläutert.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Gelenkverbindung 10, wobei der Einfachheit halber lediglich ein Teil des Kolbens 8 und der Gleitschuh 12 dargestellt sind. Wie erläutert, ist am Kolbenboden 16 des Kolbens 8 die Kolbenkugel 18 ausgebildet, die in die Kugelaufnahme 20 des Gleitschuhs 12 nach Art eines Kugelgelenks eintaucht. Der Kolben 8 ist als Hohlkolben mit einem Kolbeninnenraum 22 ausgeführt, der über einen den Kolbenboden 16 und die Kolbenkugel 18 durchsetzenden Verbindungskanal 24 in einer Tasche 26 des Gleitschuhs 12 mündet. Prinzipiell kann der Kolben 8 jedoch auch als Vollkolben ausgeführt sein, wobei jedoch die Bördelung aufgrund der höheren Kolbenmasse stärker als bei einem Hohlkolben belastet ist. Diese ist über einen Kanal 28 mit Drucktaschen 30 in der schrägscheibenseitigen Stirnfläche 32 des Gleitschuhs 12 verbunden. Diese Stirnfläche 32 ist an einem Gleitflansch 34 eines Grundkörpers 37 des Gleitschuhs 12 ausgebildet, der zur Kolbenkugel 18 hin zu einem Gleitschuhbund 36 radial zurückgestuft ist, der sozusagen die Kugelaufnahme 20 umgreift. Ein zum Kolben 8 hin weisender Endabschnitt des Gleitschuhbunds 36 ist als Sicherungsbund 38 ausgebildet, der den größten Durchmesser der Kolbenkugel 18 hintergreift, so dass ein axiales Lösen des Gleitschuhs 12 vom Kolben 8 verhindert ist. Dieses Umgreifen wird erfindungsgemäß durch Umformen des Sicherungsbunds 38 in Radialrichtung nach innen bewirkt.
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Zum Bördeln wird die Kolbenkugel 18 in die Aufnahme 20 des noch nicht umgeformten Gleitschuhbunds 36 eingesetzt, wobei die Umfangswandungen des Sicherungsbundes 38 vor dem Bördeln tangential mit Bezug zum Außenumfang der Kolbenkugel 18 angeordnet sind, so dass dieser mit Gleitpassung eingeführt werden kann. Dabei wird der Kolben 8 in die Kalotte des Gleitschuhs eingesetzt, während der Grundkörper 37 des Gleitschuhs 32 in die Matrize eingelegt wird. Durch Schließen des Werkzeugs wird dann der Gleitschuhbund 36 im Bereich des Sicherungsbunds 38 plastisch umgeformt, so dass - wie vorstehend erwähnt - die Kolbenkugel 18 formschlüssig mit dem Grundkörper 37 verbunden ist.
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Insoweit entspricht die Gelenkverbindung 10 den herkömmlichen Lösungen, wie sie beispielsweise in der
DE 198 59 199 C2 beschrieben ist. Durch dieses Bördeln wird dementsprechend der Außendurchmesser des Gleitschuhbunds 36, genauer gesagt des Sicherungsbunds 38, zum Kolben 8 hin konifiziert und verkleinert, so dass der Hintergriff ausgestaltet wird.
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Wie vorstehend erläutert, ist der Grundkörper 37 aus einem Buntmetall hergestellt, das hinsichtlich der Festigkeit nicht den Anforderungen von modernen Axialkolbenmaschinen genügt. Erfindungsgemäß ist daher auf den Sicherungsbund 38 ein Ring 40 aufgesetzt, der vorzugsweise aus Stahl oder einem anderen hochfesten Material besteht und der das eingangs beschriebene Aufweiten des Sicherungsbunds 38 und damit das Lösen des Gleitschuhs 12 zuverlässig verhindert. Hinsichtlich der Materialwahl wird es besonders bevorzugt, wenn der Elastizitätsmodul des Rings 40 um zumindest das 1.5-fache höher als der Elastizitätsmodul des Grundkörpermaterials ist. Vorzugsweise wird der Grundkörper 37 des Gleitschuhs 12 aus einem Material gebildet, das vorzugsweise mehr als 30% Kupfer enthält. Vorzugsweise wird der Grundkörper 37 aus Messing oder Bronze hergestellt.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ring 40 in eine umlaufende Ringtasche 42 eingesetzt, die sich zum Gleitflansch 34 hin vertieft, so dass gemäß dem dargestellten Detail X die Tiefe T zum Gleitflansch 34 hin größer ist als die Tiefe Z an der Stirnfläche des Gleitschuhbunds 36/Sicherungsbunds 38. Das Profil des Rings 40 ist entsprechend ausgestaltet, so dass im eingesetzten Zustand der Ring 40 bündig im Gleitschuhbund 36/Sicherungsbund 38 aufgenommen ist und nach außen hin nicht vorsteht. Durch die konifizierte Ausgestaltung der Ringtasche 42 wird ein Lösen des Rings 40 zuverlässig verhindert.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ring 40 umlaufend mit dem gleichen Querschnittsprofil ausgebildet. Prinzipiell ist es auch möglich, den Ring 40 mit unterschiedlichen Profilabschnitten auszubilden, wobei dann vorzugsweise auch die Ringtasche 42 entsprechend ausgebildet ist.
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Wie erläutert, mündet die umlaufende Ringtasche 42 in der kolbenseitigen Stirnfläche des Sicherungsbunds 38. Prinzipiell kann die Ringtasche 42 auch nach Art einer seitlich geschlossenen Ringnut ausgeführt sein, die im Abstand zur kolbenseitigen Stirnfläche des Grundkörpers 37 angeordnet ist.
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Das Aufsetzen des Rings 40 auf den Grundkörper 37 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, den Ring 40 so zu erhitzen, dass sich dessen Innendurchmesser vergrößert, so dass er nach dem Bördeln in die Ringtasche 42 eingesetzt werden kann und nach dem Abkühlen dann mit einer Presspassung kraft- und formschlüssig aufgenommen ist. Diese Presspassung ist vorzugsweise so gewählt, dass eine Gleitpassung zwischen der Kolbenkugel 18 und der Kugelaufnahme 20 in dem vom Ring 40 umgriffenen Bereich geringer ist als vor dem Aufsetzen des Rings 40.
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Bei einem alternativen Fertigungsverfahren wird der Ring 40 bereits vor dem Bördeln in die Ringtasche 42 eingesetzt, so dass der Grundkörper 37 und der Ring 40 in die Matrize eingelegt werden. Das Einsetzen kann dann ebenfalls durch das Erhitzen des Rings 40 und die damit einhergehende Durchmesservergrößerung vereinfacht werden. Der Kolben 8 wird - wie vorstehend erläutert - in die Kalotte gesteckt, so dass beim Bördeln der Grundkörper 37 aus Buntmetall und der Ring 40 aus Stahl gemeinsam plastisch umgeformt werden. Zur Verbesserung des Sitzes des Rings 40 kann dieser an den Anlageflächen mit Rauheiten/Kerben versehen werden, die sich beim Bördeln in den Umfang des relativ weichen Materials des Sicherungsbunds 38 eingraben, so dass die Verankerung des Rings 40 weiter verbessert ist.
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Bei einem derartigen Konzept kann unter Umständen darauf verzichtet werden, die Ringtasche 42 in der vorbeschriebenen Weise zu konifizieren.
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Ein derartiges Ausführungsbeispiel ist in 3 dargestellt. Bei dieser Variante ist die Ringtasche 42 nicht konifiziert, zur Verbesserung der Verankerung jedoch mit einer größeren Axiallänge L als die Ringtasche 42 des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels ausgeführt. Entsprechend ist die Breite des Rings 40 größer als diejenige des Ausführungsbeispiels gemäß 2. Der Ring 40 hat im ungebördelten Zustand die Form eines Hohlzylinders. Durch das Bördeln und der damit einhergehenden Umformung des Sicherungsbunds 38 wird der Ring 40 konifiziert, so dass sein kolbenseitiger Durchmesser d geringer ist als der schrägscheibenseitige Durchmesser, der dem Außendurchmesser D des Gleitschuhbunds 36 entspricht. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird es bevorzugt, die oben erläuterten Rauheiten/Kerben im Anlagebereich zwischen dem Ring 40 und der Ringtasche 42 auszubilden.
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Auch beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist der Ring 40 bündig in der Ringtasche 42 aufgenommen, so dass er nach außen hin nicht übersteht und das vorbeschriebene Einschwenken des Gleitschuhs 12 in die Kolbenbohrung 6 nicht behindert wird.
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Bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen ist die Kugel kolbenseitig und die Kugelaufnahme gleitschuhseitig vorgesehen. Selbstverständlich kann in kinematischer Umkehr auch die Kugel gleitschuhseitig und die Kugelaufnahme kolbenseitig ausgebildet sein, wobei die Axialsicherung, die ein Lösen des Gleitschuhs 12 vom Kolben verhindert, in entsprechender Weise ausgeführt ist.
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Offenbart ist eine Gelenkverbindung eines Kolbens mit einem Gleitschuh einer Kolbenmaschine, insbesondere einer Axialkolbenmaschine, wobei ein Gelenkteil eine Kugel aufweist und ein zweites Gelenkteil eine Kugelaufnahme, die durch Umformen den größten Durchmesser der Kugel hintergreift. Erfindungsgemäß ist in diesem die Kugel hintergreifenden Bereich ein Ring aus einem hochfesten Material auf einen Grundkörper des Gleitschuhs aufgesetzt.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Triebwerk
- 2
- Triebwelle
- 4
- Zylindertrommel
- 6
- Kolbenbohrung
- 8
- Kolben
- 10
- Gelenkverbindung
- 12
- Gleitschuh
- 14
- Schrägscheibe
- 16
- Kolbenboden
- 18
- Kolbenkugel
- 20
- Kugelaufnahme
- 22
- Kolbeninnenraum
- 24
- Verbindungskanal
- 26
- Tasche
- 28
- Kanal
- 30
- Drucktasche
- 32
- Stirnfläche
- 34
- Gleitflansch
- 36
- Gleitschuhbund
- 37
- Grundkörper
- 38
- Sicherungsbund
- 40
- Ring
- 42
- Ringtasche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19859199 C2 [0002, 0003, 0030, 0035]
- US 5392693 A [0005]
- EP 0785359 B1 [0007]
- GB 2502623 A [0010]
- DE 102020211284 A1 [0030]