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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brand- oder Rauchschutzklappe mit einem Gehäuse und mit einer im Gehäuse dreh- oder schwenkbar angeordneten Absperreinrichtung. Die Brand- oder Rauchschutzklappe umfasst eine mit der Absperreinrichtung verbundene Anschlusswelle. Die Anschlusswelle ist zum antriebsseitigen Anschließen an einem Stellanschluss eines Stellantriebs vorgesehen, um die Absperreinrichtung zwischen einer Geöffnetposition und einer Geschlossenposition zu verfahren. Auf die Absperreinrichtung wirkt ein Rückstellmoment, um diese in einem Auslösefall selbsttätig in die Geschlossenposition zu verfahren. Derartige Brand- oder Rauchschutzklappen sind somit fehlersicher bzw. „fail-safe“ ausgeführt.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Anordnung aus einer derartigen Brand- oder Rauchschutzklappe und aus einem Stellantrieb. Der Stellantrieb ist vorzugsweise an einer Außenseite des Gehäuses der Brand- oder Rauchschutzklappe angebracht. Der Stellantrieb ist mit seinem Stellanschluss mit der Anschlusswelle der Absperreinrichtung drehfest verbunden.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 31 40 043 A1 ist eine Brandschutzklappe bekannt, die einen geringen Strömungswiderstand und ein auch bei hohen Durchströmgeschwindigkeiten geringes Strömungsrauschen aufweist. Ein Klappenflügel einer Brandschutzklappe ist dazu in einem vertikal in einem Führungsschlitz verfahrbaren Achslager gelagert. In der Offenstellung der Brandschutzklappe ist der Klappenflügel nach oben an die obere Wand eines Gehäuses gefahren. Der Klappenflügel bildet somit eine Verlängerung der Wände eines Luftkanals. Der Luftwiderstand und das Strömungsrauschen wird daher gegenüber dem Luftkanal im Bereich der Brandschutzklappe nicht erhöht. Nach Auslösung einer Verriegelungseinrichtung, die den Klappenflügel in seiner Offenstellung hält, fällt dieser aufgrund der Schwerkraft in eine mittlere Lage und wird anschließend in seine vertikale Schließstellung gedreht. Dabei wird ein Durchgangsventil geöffnet und aus einem Druckbehälter Löschmittel in den Raum zwischen die den Klappenflügel bildenden Platten gepresst. Hierdurch kann der Feuerwiderstand der Brandschutzklappe erhöht und eine Abdichtung zwischen dem Gehäuse und dem Klappenflügel erreicht werden.
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Die hier betrachteten Brand- oder Rauchschutzklappe umfassen als Baueinheit keinen anschließbaren Stellantrieb. Dagegen umfassen die betrachteten Anordnungen eine derartige Brand- oder Rauchschutzklappe sowie einen angeschlossenen Stellantrieb, der auch als Klappenantrieb bezeichnet wird.
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Brandschutzklappen dienen zum Absperren von Luftleitungen bzw. Luftkanälen zwischen zwei Brandabschnitten. Sie können rund oder rechteckig ausgeführt sein. Die bekannten Brandschutzklappen verfügen über eine dreh- oder schwenkbar gelagerte Absperreinrichtung und sind manuell oder motorisch betätigbar. Sie werden typischerweise als Teil von Lüftungsleitungen in Wanddurchführungen eingebaut und sind dafür vorgesehen, in einem Brandfall die Lüftungsleitung abzuschließen. Dadurch wird verhindert, dass sich ein Brand von einem Raum in den nächsten Raum ausbreiten kann.
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Rauchschutzklappen sind Absperrvorrichtungen zur Verhinderung einer Ausbreitung von Rauch über Luftleitungen. Die sicherheitstechnischen Anforderungen dazu entsprechen denen von Brandschutzklappen, jedoch ohne eine genormte Forderung an eine Feuerwiderstandsdauer, wie z.B. von 90 Minuten.
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Bei einem regelmäßigen Funktionstest einer Brand- oder Rauchschutzklappe fährt ein angeschlossener Stellantrieb eine Absperreinrichtung, wie z.B. eine feuerfeste Drehklappe oder eine Jalousie, selbsttätig in die sichere Geschlossenstellung. Das Aufschlagen der Drehklappe sowie das Schließen der Lamellen bei einer Jalousie ist nachteilig mit einer unangenehmen Geräuschentwicklung («Schlagen») verbunden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bei einer Brand- oder Rauchschutzklappe sowie bei einer Anordnung mit einer derartigen Brand- oder Rauchschutzklappe und mit einem angeschlossenen Stellantrieb zumindest teilweise zu beheben.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Brand- oder Rauchschutzklappe sowie eine Anordnung mit einer besonders zuverlässigen Absperreinrichtung anzugeben.
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Die Aufgaben werden durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Schließlich wird die Aufgabe durch eine Anordnung aus einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzklappe und aus einem Stellantrieb gelöst.
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Erfindungsgemäß weist die Brand- oder Rauchschutzklappe einen Selbsteinzugsmechanismus auf, welcher bewirkt, dass die Absperreinrichtung bei Erreichen einer Einzugsposition kurz vor der Geschlossenposition der Absperreinrichtung mittels einer vorgespannten Einzugsfeder des Selbsteinzugsmechanismus in die Geschlossenposition gezogen wird und dass die Einzugsfeder beim Verfahren der Absperreinrichtung zurück aus der Geschlossenposition über die Einzugsposition hinaus wieder vorgespannt wird.
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Der Kern der Erfindung liegt in der Anwendung eines Selbsteinzugsmechanismus, wie er bei Schubladen eines Möbelstücks bekannt ist. Dieser bewirkt, dass sich die Schublade das letzte Stück mittels einer Einzugsfeder „von allein“ zuzieht.
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Beim Öffnen der Schublade wird die Einzugsfeder gespannt. Nach der Arretierung der Einzugsfeder im gespannten Zustand gibt der Selbsteinzugsmechanismus die Schublade zum vollständigen Ausfahren frei. Beim Schließen löst sich der Selbsteinzugsmechanismus aus der Arretierung und zieht die Schublade über die gespannte Einzugsfeder wieder vollständig ein.
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Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Absperreinrichtung in einem Auslösefall, wie z.B. bei einem Funktionstest, durch die vorgespannte Einzugsfeder mit einem zusätzlichen Schließmoment aktiv in die Geschlossenstellung gezogen wird. Dadurch erhöht sich vorteilhaft das Gesamtschließmoment der Absperreinrichtung. Nach Beendigung z.B. des Funktionstests zieht der angeschlossene Stellantrieb die Einzugsfeder des Selbsteinzugsmechanismus langsam wieder auf. Der Selbsteinzugsmechanismus gibt die Absperreinrichtung schließlich frei, und der Stellantrieb fährt die Brand- oder Rauchschutzklappe wieder zurück in die Geöffnetstellung.
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Ein beim Einziehen der Absperreinrichtung gegen das Rückstellmoment wirkendes Auslösemoment des Selbsteinzugsmechanismus ist prinzipiell vernachlässigbar. Dieses Auslösemoment ist betragsmäßig kleiner als 10 % des Schließmoments, typischerweise kleiner 5 % des Schließmoments. Dies kann, falls erforderlich, bei der Dimensionierung des Rückstellmoments mit berücksichtigt werden.
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Mit „Stellweg“ sind allgemein für die vorliegende Anmeldung kreisbogenförmige wie auch lineare Stellwege gemeint. Mit „kurz“ vor der Geschlossenposition ist ein Stellwegbereich zwischen der Einzugs- und Geschlossenposition von 1 cm bis 5 cm, insbesondere von 1 cm bis 4 cm, vorzugsweise von 1.5 cm bis 2.5 cm, gemeint. Mit anderen Worten weist die Brand- oder Rauchschutzklappe einen Selbsteinzugsmechanismus auf, welcher bewirkt, dass die Absperreinrichtung bei Erreichen einer Einzugsposition kurz vor der Geschlossenposition der Absperreinrichtung mit einem Stellwegbereich zwischen der Einzugs- und Geschlossenposition von 1 cm bis 5 cm, insbesondere von 1 cm bis 4 cm, vorzugsweise von 1.5 cm bis 2.5 cm, mittels einer vorgespannten Einzugsfeder des Selbsteinzugsmechanismus in die Geschlossenposition gezogen wird.
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Die Einzugsfeder kann z.B. eine Druck-, Zug-, Biege- oder Torsionsfeder, und zudem eine Schrauben-, Kegel- oder Tellerfeder sein. Vorzugsweise sind die Einzugsfeder und gegebenenfalls weitere Komponenten des Selbsteinzugsmechanismus aus einem hitzebeständigen Federstahl hergestellt, wie z.B. aus einer NiCr15Fe7TiAl-Legierung, wie z.B. unter der Markenbezeichnung Inconel® X750 oder aus einer CoNiCrFe-Legierung, wie z.B. unter der Markenbezeichnung Typ Duratherm®.
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Die Komponenten des Selbsteinzugsmechanismus können, abgesehen von den Komponenten mit erforderlichen federelastischen Eigenschaften wie der Einzugsfeder, aus anderen hitzebeständigen Werkstoffen hergestellt sein, wie z.B. aus einer Keramik oder aus Hochtemperatur-Schichtwerkstoffen aus einer Glas/Glimmer-Kombination, aus asbestfreiem Faserzementwerkstoff, aus Silikonharz-imprägniertem Glimmerpapier oder aus einem Polyimid-Kunststoff.
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Es können auch Bestandteile des Selbsteinzugsmechanismus, wie z.B. Führungen, Kulissen oder Anschläge, Ein- und/oder Ausformungen in einer typischerweise stählernen Gehäusewandung der Brand- oder Rauchschutzklappe und/oder in der einzuziehenden Absperreinrichtung integriert sein.
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Nach einer besonderen Ausführungsform weist der Selbsteinzugsmechanismus einen Kniehebelmechanismus aus einer Federspannvorrichtung und aus einem Führungselement auf. Die Federspannvorrichtung umfasst einen Mitnehmer zum Spannen und Entspannen der Einzugsfeder. Insbesondere ist das Führungselement zum Führen des Mitnehmers der Federspannvorrichtung während des Einziehens der Absperreinrichtung über einen Totpunkt hinaus und zur Führung des Mitnehmers während des Zurückverfahrens des Absperreinrichtung wieder über den Totpunkt hinaus eingerichtet oder ausgestaltet. Der Totpunkt entspricht dabei der Einzugsposition.
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Die Federspannvorrichtung kann z.B. eine zylindrische Schraubenfeder als Einzugsfeder aufweisen. Letztere ist z.B. mittels einer Hülse mit einem Mitnehmer entlang einer Federstange zum Spannen und Entspannen der Einzugsfeder geführt. Das Führungselement ist z.B. eine Kulisse, ein Kippelement oder ein Schwenkhebel. Die Federspannvorrichtung und das Führungselement sind geometrisch und insbesondere kinematisch derart aufeinander abgestimmt, dass beim Zurückverfahren - hier der Absperreinrichtung - die Einzugsfeder gespannt und in einem Totpunkt des Einzugsmechanismus ortsfest zur Federspannvorrichtung arretiert wird, und dass beim Einziehen und bei Wiedererreichen des Totpunkts die gespannte Einzugsfeder entriegelt wird, wodurch die mittels des Mitnehmers mitgenommene Absperreinrichtung vollständig eingezogen wird.
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Einer bevorzugten Ausführungsform zufolge weist der Selbsteinzugsmechanismus einen Stoßdämpfer auf, wobei der Stoßdämpfer derart am Gehäuse der Brand- oder Rauchschutzklappe oder an der Absperreinrichtung angeordnet ist, dass diese ab dem Erreichen einer Dämpfungsposition während des Zurückfahrens der Absperreinrichtung in die Geschlossenposition gedämpft wird. Dabei liegt ein von der Absperreinrichtung zwischen der Dämpfungsposition und der Geschlossenposition zurückgelegter Stellweg in einem Bereich des 1.5- bis 3-fachen des von der Absperreinrichtung zwischen der Einzugsposition und der Geschlossenposition zurückgelegten Stellwegs.
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Alternativ liegt der zurückgelegte Stellweg zwischen der Dämpfungsposition und der Geschlossenposition in einem Bereich von 1 cm bis 7 cm, insbesondere von 1 cm bis 5 cm, vorzugsweise von 2 cm bis 4 cm. In alle Fällen liegt die Einzugsposition hinsichtlich des Stellwegs zwischen der Dämpfungsposition und der Geschlossenposition.
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Hier liegt der Grundgedanke wieder in der Anwendung eines Selbsteinzugsmechanismus, wie er bei Schubladen eines Möbelstücks bekannt ist, ergänzt durch den Aspekt einer Dämpfung. Hierbei wird beim Öffnen der Schublade die Einzugsfeder gespannt und eine „Dämpfung ausgefahren“. Beim Schließen wird zunächst die Schublade abgebremst, um ein lautes Schlagen der Schublade gegen den Möbelkorpus zu verhindern. Die Schublade zieht sich nun weiter sanft gedämpft vollständig ein. Derartige Selbsteinzugssysteme für Schubladen werden auch als „Soft-Close“ oder als Softeinzug bezeichnet.
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Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass insbesondere bei den Funktionstests ein nahezu lautloser Test einer Brand- und Rauchschutzklappe möglich ist.
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Der Stoßdämpfer ist nach einer bevorzugten Ausführungsform ein reibungsbasierter, insbesondere ein luftgedämpfter Stoßdämpfer. Er weist insbesondere einen Kolbenzylinder mit einer Öffnung sowie einen darin beweglich geführten Kolben mit einer Kolbenstange auf. Im Kolbenzylinder kann ein Federelement, insbesondere eine Schraubenfeder, angeordnet sein, um beim Zurückverfahren der Absperreinrichtung die Kolbenstange wieder auszufahren. Alternativ kann die Kolbenstange an ihrem Ausfahrende derart ausgestaltet sein, dass dieses beim Verfahren der Absperreinrichtung von der Geöffnetposition in die Geschlossenposition bei Erreichen der Dämpfungsposition mitgenommen wird. Die Kolbenstange verfährt dadurch den Kolben im Kolbenzylinder bis zur Geschlossenposition dämpfend entlang. Die Kolbenstange kann an ihrem Ausfahrende weiter derart ausgestaltet sein, dass beim Zurückfahren der Absperreinrichtung das Ausfahrende der Kolbenstange, wie z.B. mittels eines Schwenkgreifmechanismus, gegriffen wird, um den Kolben in Gegenrichtung entlang des Kolbenzylinders bis zum Erreichen der Dämpfungsposition zu verfahren und dann freizugeben. Die Komponenten des Stoßdämpfers sind vorzugsweise aus den eingangs genannten hitzebeständigen Werkstoffen hergestellt.
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Einer weiteren Ausführungsform zufolge liegt ein von der Absperreinrichtung zwischen der Einzugsposition und der Geschlossenposition zurückgelegter Stellweg in einem Bereich des 0.05- bis 0.3-fachen, insbesondere des 0.05- bis 0.2-fachen des von der Absperreinrichtung zwischen der Geöffnetposition und der Geschlossenposition zurückgelegten Stellwegs.
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Nach einer Ausführungsform ist ein vom Selbsteinzugsmechanismus in der Geschlossenposition auf die Absperreinrichtung einwirkendes Einzugsschließmoment kleiner als das auf die Absperreinrichtung einwirkende Rückstellschließmoment. Insbesondere liegt das Einzugsschließmoment in einem Bereich des 0.2- bis 0.5-fachen des Rückstellschließmoment.
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Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist die Brand- oder Rauchschutzklappe eine auf die Anschlusswelle wirkende Rückstelleinrichtung zur Aufbringung des Rückstellschließmoments über die Anschlusswelle auf die Absperreinrichtung. Die Rückstelleinrichtung ist insbesondere eine Spiral- oder Schraubenfeder. In diesem Fall ist der Einbau einer Rückstelleinrichtung, wie einer Rollfeder, in einem anzubringenden Stellantrieb nicht erforderlich.
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Nach einer Ausführungsform sind die Rückstelleinrichtung der Brand- oder Rauchschutzklappe und der Selbsteinzugsmechanismus hinsichtlich ihrer Schließmomente derart zueinander ausgelegt, dass ein in der Geschlossenposition an der Absperreinrichtung einwirkendes Summenschließmoment ein vorgegebenes Mindestschließmoment nicht unterschreitet.
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Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist der Selbsteinzugsmechanismus einen Verriegelungsmechanismus auf. Der Verriegelungsmechanismus ist dazu ausgebildet, die Absperreinrichtung in der Geschlossenposition gegen ein Wiederöffnen zu verriegeln, falls ein Umgebungstemperaturwert des Selbsteinzugsmechanismus größer ist als ein Vergleichstemperaturwert in einem Temperaturbereich von 200°C bis 400°C.
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Der Verriegelungsmechanismus kann z.B. einen Schieber oder Schwenkhaken aufweisen, der - temperaturabhängig angetrieben wie z.B. über eine Bimetallfeder - bei Erreichen des obengenannten Vergleichstemperaturwerts mit einem Gegenstück, wie z.B. einer Falle, reversibel oder irreversibel verriegelt.
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Nach einer Ausführungsform umfasst die Absperreinrichtung eine einzige Absperrklappe, wobei die Absperrklappe ein um eine Absperrwelle angeordnetes Absperrblatt aufweist. Die Absperrwelle fluchtet mit der Anschlusswelle. Alternativ bildet die Anschlusswelle zugleich die Absperrwelle aus.
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Nach einer zur vorherigen Ausführungsform alternativen Ausführungsform umfasst die Absperreinrichtung eine einzige Absperrklappe, wobei die Absperrklappe ein Absperrblatt, eine mit dem Absperrblatt verbundene Schwenkmechanik und die mit der Schwenkmechanik verbundene Anschlusswelle aufweist.
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Nach einer zu den beiden vorherigen Ausführungsformen alternativen Ausführungsform weist die Absperreinrichtung mehrere gegenläufige oder gleichläufige Jalousieklappen auf. Die Jalousieklappen sind über ein Hebelgestänge mit der Anschlusswelle zum Schließen und Öffnen der Absperreinrichtung gelenkig verbunden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiter durch eine geeignete Anordnung aus einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzklappe und aus einem Stellantrieb gelöst. Der Stellantrieb ist an einer Außenseite des Gehäuses der Brand- oder Rauchschutzklappe angebracht. Ferner ist der Stellantrieb mit seinem Stellanschluss drehfest mit der Anschlusswelle der Absperreinrichtung verbunden.
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Nach einer Ausführungsform der Anordnung weist der Stellantrieb eine auf seinen Stellanschluss wirkende Rückstelleinrichtung, insbesondere eine Rollfeder, auf. Die Rückstelleinrichtung ist dazu eingerichtet, ein derart bemessenes Rückstellschließmoment bereitzustellen, um die über den Stellanschluss und über die Anschlusswelle verbundene Absperreinrichtung in einem Auslösefall selbsttätig in die Geschlossenposition zu verfahren.
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Einer weiteren Ausführungsform zufolge sind die Rückstelleinrichtung des Stellantriebs und der Selbsteinzugsmechanismus hinsichtlich ihrer Schließmomente derart zueinander ausgelegt, dass ein in der Geschlossenposition an der Absperreinrichtung einwirkendes Summenschließmoment ein vorgegebenes Mindestschließmoment nicht unterschreitet.
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Schließlich ist der zum Anschließen an der Anschlusswelle oder der zum Anschließen an das Hebelgestänge der Brand- oder Rauchschutzklappe vorgesehene Stellantrieb dahingehend ausgelegt, dass der Stellanschluss des Stellantriebs beim Verfahren der angeschlossenen Absperreinrichtung von der Geschlossenposition in die Geöffnetposition ein Öffnungsmoment bereitstellt, das größer ist als das entgegenwirkende Summenschließmoment. Insbesondere ist das Öffnungsmoment größer als das 1.25-fache, vorzugsweise größer ist als das 1.5-fache des entgegenwirkenden Summenschließmoments.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 11 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
- 1 eine beispielhafte Brand- oder Rauchschutzklappe mit einem Selbsteinzugsmechanismus mit Dämpfung (Softeinzug) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt der in 1 gezeigten Brand- oder Rauchschutzklappe kurz vor Erreichen einer Einzugsposition,
- 3 einen vergrößerten Ausschnitt der in 1 gezeigten Brand- oder Rauchschutzklappe in einer Geschlossenposition,
- 4 zum besseren Verständnis das Prinzip eines Selbsteinzugsmechanismus bereits mit Dämpfung am Beispiel einer einfahrenden Seitenschiene einer Schublade bei Erreichen einer Dämpfungsposition,
- 5 die Seitenschiene der Schublade beim Anlauf auf einen Selbsteinzugsmechanismus,
- 6 den Selbsteinzugsmechanismus kurz vor Erreichen einer Einzugsposition der Seitenschiene,
- 7 den Selbsteinzugsmechanismus bei Erreichen der Einzugsposition mit selbsttätig folgendem Einzug der Seitenschiene,
- 8 den Selbsteinzugsmechanismus in einer Geschlossenposition GP mit vollständig eingezogener Seitenschiene der Schublade,
- 9 eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzklappe mit gleichläufigen Jalousieklappen als Absperreinrichtung und mit einem Selbsteinzugsmechanismus mit Dämpfung (Softeinzug) in einer Geöffnetposition,
- 10 zeigt die Brand- oder Rauchschutzklappe gemäß 9 bei Erreichen einer Dämpfungsposition des Selbsteinzugsmechanismus SE.
- 11 zeigt schließlich die Brand- oder Rauchschutzklappe gemäß 9 in einer durch den Selbsteinzugsmechanismus bewirkten vollständigen Geschlossenposition der Absperreinrichtung.
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Die 4 zeigt zunächst das Prinzip eines Selbsteinzugsmechanismus SE bereits mit Dämpfung am Beispiel einer einfahrenden Seitenschiene BT (bewegliches Teil) einer Schublade bei Erreichen einer Dämpfungsposition DP.
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Die Schublade selbst ist nicht gezeigt. Mit FT (festes Teil) ist eine korpusfeste Führungsschiene bezeichnet, in welcher die Seitenschiene BT verläuft und welche typischerweise zusammen mit der Seitenschiene BT eine Teleskopschiene bildet.
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Im linken Teil der 4 ist ein bezüglich der einfahrenden Seitenschiene FT ortfester Teil des Selbsteinzugsmechanismus SE mit einem Führungselement K in Form einer Kulisse und mit einem Stoßdämpfer D dargestellt. Im rechten Teil der 4 ist ein bezüglich der korpusfesten Führungsschiene FT ortfester Teil des Selbsteinzugsmechanismus SE mit einer Federspannvorrichtung SV und mit einem Anschlag AN für den Stoßdämpfer D zur Dämpfung der einfahrenden Schublade dargestellt. Die Federspannvorrichtung SV umfasst eine auf einer Federstange ST aufgefädelte Einzugsfeder F. Die Einzugsfeder F ist eine auf Zug arbeitende, zylindrische Schraubenfeder. Sie ist somit eine Zugfeder. Die Einzugsfeder F ist fest mit einem ortfesten Schwenkpunkt S der Federstange ST und mit einer auf der Federstange ST beweglich angeordneten Führungshülse HU verbunden. Die Führungshülse HU weist zudem einen aus der Bildebene herausragenden Mitnehmer MI auf. Dabei dient der Schwenkpunkt S dazu, der beim Anlaufen der Kulisse K auf den Mitnehmer MI bewirkten Auslenkung in der Bildebene nach unten zu folgen. Im vorliegenden Beispiel ist die Einzugsfeder F auf Zug gespannt, wobei die Führungshülse HU mit dem Mitnehmer MI an einem ortsfesten Absatz AB der Führungsschiene FT abgesetzt ist und somit weiter vorgespannt bleibt.
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Im vorliegenden Beispiel befindet sich die Seitenschiene BT an einer Dämpfungsposition DP, an welcher eine ausgezogene Kolbenstange KS des Stoßdämpfers D gerade auf einen Anschlag AN an der Führungsschiene FT anschlägt. Mit KO ist ein mit der Kolbenstange KS verbundener Kolben bezeichnet, der in einem nicht weiter bezeichneten Kolbenzylinder des Stoßdämpfers D zur Dämpfung geführt ist.
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5 zeigt die Seitenschiene BT der Schublade beim Anlauf auf den Selbsteinzugsmechanismus SE. Es ist erkennbar, wie der Mitnehmer MI der Führungshülse HU gerade gegen den unteren Teil UK der Kulisse K anläuft. Es ist auch erkennbar, dass sich der Kolben KO des Stoßdämpfers D bereits um ein gutes Stück nach links bewegt hat und somit die einfahrenden Schublade über die Seitenschiene BT zum Teil gedämpft bzw. abgebremst hat.
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6 zeigt den Selbsteinzugsmechanismus SE kurz vor Erreichen einer Einzugsposition EP der Seitenschiene BT. Hier läuft nun der Mitnehmer MI gegen einen oberen Teil OK der Kulisse K an, um nachfolgend den Mitnehmer MI und somit die Führungshülse HU in der Bildebene nach unten zu zwingen.
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7 zeigt den Selbsteinzugsmechanismus SE bei Erreichen der Einzugsposition EP mit selbsttätig folgendem Einzug der Seitenschiene BT. Der Mitnehmer MI erreicht hier einen Totpunkt TP der Federspannvorrichtung SV, ab dem der Mitnehmer MI - nun zum Entspannen der Einzugsfeder F vollständig vom Absatz AB gelöst - die Seitenschiene BT über den unteren Teil UK der Kulisse K in Zugrichtung der Einzugsfeder F nach rechts an sich zieht.
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8 zeigt den Selbsteinzugsmechanismus SE schließlich in einer Geschlossenposition GP mit vollständig eingezogener Seitenschiene BT der Schublade. Die Einzugsfeder F ist gänzlich oder nahezu entspannt. Zugleich erreicht der Kolben KO des Stoßdämpfers D seine maximale Auslenkung innerhalb des Kolbenzylinders.
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Die in den Figuren 4 bis 8 gezeigten Phasen beim Einfahren der Schublade entsprechen in umgekehrter Reihenfolge den Phasen beim Ausfahren der Schublade. Diese Darstellungen können daher entfallen.
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1 zeigt eine beispielhafte Brand- oder Rauchschutzklappe BK mit einem Selbsteinzugsmechanismus SE mit Dämpfung (Softeinzug) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Dabei wird gemäß der Erfindung nun der in den Figuren 4 bis 8 gezeigte Schubladen-Selbsteinzugsmechanismus auf eine Brand- oder Rauchschutzklappe BK angewendet.
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Die gezeigte Brand- oder Rauchschutzklappe BK kann ein Gehäuse G mit einem runden, rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweisen. Im Gehäuse G ist eine Absperreinrichtung KL in Form einer Klappe drehbar um eine Drehachse DA angeordnet. Die Klappe KL ist über eine Anschlusswelle W und über einen an der Anschlusswelle W nicht weiter gezeigten Stellantrieb zwischen einer Geschlossenposition und einer Geöffnetposition um die Drehachse DA verfahrbar. Ein Pfeil zeigt die Strömungsrichtung einer durch die Brand- oder Rauchschutzklappe BK zu unterbrechenden Luftströmung an. Die Absperreinrichtung KL ist in der Geöffnetposition gestrichelt eingezeichnet. In der durchgezogenen Darstellung befindet sich die Absperreinrichtung KL in einer Dämpfungsposition, bei der bereits eine Kolbenstange des Stoßdämpfers D des Selbsteinzugsmechanismus SE auf einen Anschlag AN an der Absperreinrichtung KL anläuft. Ab dieser Dämpfungsposition wird die Klappe KL sanft abgebremst. Mit AR ist ein an der Innenwandung des Gehäuses G umlaufender Abdichtring bezeichnet, um die gezeigte Brand- oder Rauchschutzklappe BK in der Geschlossenposition dicht abzuschließen.
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2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der in 1 gezeigten Brand- oder Rauchschutzklappe BK kurz vor Erreichen einer Einzugsposition EP.
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3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der in 1 gezeigten Brand- oder Rauchschutzklappe BK in einer Geschlossenposition GP. In dieser Darstellung ist erkennbar, wie die Klappe KL dicht an den umlaufenden Abdichtring AR gezogen ist. Dabei erfolgt die letzte Phase des Einzugs der Klappe KL weiterhin gedämpft und zugleich sanft mit nahezu geräuschlosem Anschlagen analog eines Schubladen-Einzugsmechanismus.
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9 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzklappe BK mit gleichläufigen Jalousieklappen L als Absperreinrichtung KL und mit einem Selbsteinzugsmechanismus SE mit Dämpfung (Softeinzug) in einer Geöffnetposition.
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Die gezeigte Brand- oder Rauchschutzklappe BK weist ein Gehäuse G mit einem rechteckigen Querschnitt auf. Ein Pfeil zeigt wiederum die durch die Brand- oder Rauchschutzklappe BK zu unterbrechende Luftströmung an. In der gezeigten Geöffnetposition sind beispielhaft vier übereinander angeordnete gleichläufige Jalousieklappen L als Absperreinrichtung KL zu sehen. Die Jalousieklappen L weisen jeweils eine um eine Drehachse DA drehbar angeordnete Absperrwelle AW auf. Jeweils ein von den Absperrwellen AW radial wegzeigender Hebelarm HA ist mit einer gemeinsamen Verbindungsschiene VS verbunden. Die Hebelarme HA, die gemeinsame Verbindungsschiene VS und die verbindenden Gelenke, wie z.B. Drehpunkte, bilden zusammen ein Hebelgestänge H. Durch das Hebelgestänge H wird eine synchrone Stellbewegung der Jalousieklappen J sicher gestellt und somit auch ein synchrones Öffnen und Schließen der Jalousieklappen L.
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Im oberen Teil der 9 ist ein an der Gehäuseaußenseite GA angeordneter Stellantrieb AK dargestellt, welcher mit seinem Stellanschluss AS mit einer Anschlusswelle W der Absperreinrichtung KL drehfest verbunden ist. Für die obere Jalousieklappe L sind die Anschlusswelle W und die Absperrwelle AW identisch. Somit werden die Stellbewegungen des Stellantriebs AK über die Anschlusswelle W und weiter mittels des Hebelgestänges H synchron auf alle damit verbundenen Jalousieklappen J übertragen.
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Im unteren Teil der 9 ist gemäß der Erfindung ein Selbsteinzugsmechanismus SE zu sehen, bei dem die Federspanneinrichtung SV sowie der Dämpfer D beispielhaft an der Gehäuseaußenseite GA angeordnet sind. Die noch fehlenden Teile des Selbsteinzugsmechanismus SE, d.h. ein Führungselement K sowie ein Anschlag AN für den Stoßdämpfer D, sind an einem Fortsatz als Verlängerung der Verbindungsschiene VS ausgebildet.
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In der vorliegenden Darstellung ist die Brand- oder Rauchschutzklappe BK vollständig geöffnet. Die Komponenten des Einzugsmechanismus SE sind somit nicht miteinander im Eingriff.
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10 zeigt die Brand- oder Rauchschutzklappe BK gemäß 9 bei Erreichen einer Dämpfungsposition des Selbsteinzugsmechanismus SE. Durch die Bewegung der Verbindungsschiene VS in der Bildebene nach unten läuft der am Fortsatz der Verbindungsschiene VS ausgebildete Anschlag AN gegen die Kolbenstange des Stoßdämpfers D an. Ab hier erfolgt die gemeinsame Dämpfung der vier Jalousieklappen L.
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11 zeigt schließlich die Brand- oder Rauchschutzklappe BK gemäß 9 in einer durch den Selbsteinzugsmechanismus SE bewirkten vollständigen Geschlossenposition der Absperreinrichtung KL, L.
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Bezugszeichenliste
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- AB
- Absatz
- AK
- Stellantrieb, Aktor
- AN
- Anschlag
- AR
- Abdichtring
- AS
- Stellanschluss
- AW
- Absperrwelle, Klappenwelle
- BK
- Brandschutzklappe, Rauchschutzklappe
- BT
- Führungsschiene, bewegliches Teil
- D
- Dämpfereinheit, Dämpfer
- DA
- Drehachse
- DP
- Dämpfungsposition
- EP
- Einzugsposition
- F
- Einzugsfeder, Federelement, Zugfeder
- FT
- Feststehendes Teil
- G
- Gehäuse
- GA
- Gehäuseaußenseite
- GP
- Geschlossenposition
- H
- Hebelgestänge
- HA
- Hebelarm
- HU
- Führungshülse
- K
- Führungselement, Kulisse
- KL
- Klappe, Drehklappe, Jalousie
- KO
- Kolben
- KS
- Kolbenstange
- L
- Lamelle
- MI
- Mitnehmer
- OF
- Öffnung, Bohrung
- OK
- Oberer Teil der Kulisse
- S
- Schwenkpunkt
- SA
- Stellachse
- SE
- Selbsteinzugsmechanismus, Soft-Close
- ST
- Federstange
- SV
- Federspannvorrichtung
- TP
- Totpunkt
- UK
- Unterer Teil der Kulisse
- VS
- Verbindungsschiene
- W
- Anschlusswelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3140043 A1 [0003]
- US 20080248739 A1 [0004]
- DE 8435118 U1 [0004]