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Die Erfindung betrifft eine Förderbandanlage mit einem Transportsystem insbesondere für Rollen für den Austausch vor Ort.
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Förderbandanlagen können große Strecken im Gelände überwinden, hierbei auch in Form von Brücken über Taleinschnitte geführt werden und auch Steigungen überwinden. Solche Förderbandanlagen werden beispielsweise zum Transport von abgebauten Materialen verwendet, beispielsweise Kohle oder Erzen oder beliebigen anderen Bodenschätzen. Die Rollen einer solchen Förderbandanlage unterliegen dem Verschleiß und müssen ausgetauscht werden. Daher müssen dann diese Rollen durch das Gelände getragen werden, wenn diese ausgetauscht werden müssen.
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Aus der
WO 2015 / 009 467 A1 ist ein unbemanntes Fahrzeug zur Inspektion eines Förderbandes bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Ersatzrollen für den Austausch an der Förderbandanlage ohne aufwändigen Transport zur Verfügung zu stellen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch Förderbandanlage mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Die erfindungsgemäße Förderbandanlage weist ein Förderband auf. Weiter weist die Förderbandanlage eine Mehrzahl an Rollen auf, wobei die Rollen das Förderband tragen. Das Förderband ist ein umlaufendes endloses Band, wobei dieses im oberen Bereich (auf welchem das zu fördernde Material transportiert wird), beispielsweise von drei Rollen getragen wird, eine in der Mitte waagerecht und seitlich jeweils eine Rolle, welche die äußeren Enden des Förderbandes anhebt, sodass das geförderte Material seitlich gegen Herunterfallen stabilisiert wird. Im unteren Bereich läuft das Förderband gegen die Förderrichtung zurück und läuft dort oftmals flach auf ein oder wenig geneigt auf zwei Rollen getragen zurück. Hierbei unterliegen die sich ständig drehenden Rollen natürlich einem Verschleiß und müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Da solche Förderbandanlagen auch über lange Strecken und in schwierigem Gelände eingesetzt werden, ist der Transport der Rollen zum Ort des Austausches ein relevanter Punkt.
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Erfindungsgemäße ist unter dem Förderband ein Schienensystem angeordnet. Das Schienensystem kann im einfachen Fall aus zwei parallelen Schienen bestehen. Alternativ kann es sich auch um nur eine Schiene für ein Mono-Rail-System handeln. Ebenso können gerade bei großen Steigungen auch zwei glatte Schienen und eine Zahnschiene für ein Zahnradsystem zum Einsatz kommen. Ein Transportfahrzeug ist auf dem Schienensystem bewegbar angeordnet. Die Förderbandanlage weist weiter ein Antriebsseilsystem auf, wobei das Antriebsseilsystem ein Seil aufweist. Das Seil ist mit dem Transportfahrzeug verbunden. Auf einer absolut ebenen Strecke würde ein Transportfahrzeug an der Stelle der Reparatur stehen bleiben können, wenn dieses beispielsweise einen eigenen Antrieb aufweisen würde. Förderbandanlagen werden jedoch auch oftmals eingesetzt, um Höhenunterscheide zu überwinden, beispielsweise auch im Tagebau. Steigungen von 16 ° sind daher für Förderbandanalgen durchaus üblich. Daher ist ein Antriebsseilsystem vorteilhaft, da das Transportfahrzeug im Ruhezustand durch das Seil an seiner Position gehalten werden kann und somit auf ein aufwändiges Bremssystem verzichtet werden kann. Die Anordnung des Schienensystems unterhalb des Förderbandes hat zwei weitere Vorteile gegenüber bekannten, seitlich angeordneten Systemen. Zum einen kann das Schienensystem so einfach in eine Tragstruktur integriert werden, was beispielsweise für Brücken und dergleichen sinnvoll ist, eine seitliche Anbringung führt hingegen zu einer asymmetrischen Lasteintragung in eine Tragstruktur. Zum anderen für diese Anordnung dazu, dass das Transportfahrzeug unter dem Bereich zum Stehen kommt, in dem die Rolle ausgetauscht wird. Gerade beispielsweise auf einer Brücke kann dieses sehr hilfreich sein, da herabfallende Teile, beispielsweise Schrauben oder Muttern, dann nur auf das Transportfahrzeug fallen und nicht in die Tiefe stürzen und verloren sind oder gar eine Gefahr für darunter befindliche Personen darstellen können.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Förderbandanlage eine Mindestlänge von 1000 m auf. Der Aufwand für die Einrichtung es zusätzliches Schienensystems ist erst bei Langstreckenfördersystemen sinnvoll. Bei kleinen System kann eine Ersatzrolle üblicherweise in einfacher Art und Weise direkt zu Reparaturstelle getragen werden. Je länger das System und je unzugänglicher das überbrückte Gelände ist, umso vorteilhafter wird das erfindungsgemäße System.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Seil ein umlaufendes Seil. Ein umlaufendes Seil ist bevorzugt, wenn das Förderband nicht nur beispielsweise an einer Schrägung, beispielsweise der Steigung in einem Tagebergbau angeordnet ist, sondern über längere Strecken auch aufwärts und abwärts (betrachtet auf die Förderrichtung) geht. In diesem Fall kann ein umlaufendes Seil bei beiden Schrägungen stabilisieren und stabil in Position halten.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Seil über ein reversierbares Verbindungssystem, beispielsweise einen Transmissionsriemen oder ein Getriebe, mit dem Antrieb des Förderbandes verbindbar. Muss das Transportfahrzeug bewegt werden, wird die Verbindung hergestellt. Hierdurch kann auf einen eigenen Antrieb verzichtet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist Transportfahrzeug wenigstens die Breite des Förderbandes auf. Hierdurch ist ein optimaler Auffangeffekt für herabfallende Teile gegeben.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Förderbandanlage eine Tragstruktur auf. Die Tragstruktur kann aus einzelnen getrennten Ständern bestehen oder beispielsweise im Bereich einer Brücke auch ein komplexes System darstellen. Das Förderband und das Schienensystem sind mit der Tragstruktur verbunden. Gerade im Brückenbereich muss dann keine zusätzliche Konstruktion geschaffen werden. Und das Transportfahrzeug selbst mit Beladung im Vergleich zum vollständig beladenem Förderband gering ist, hat dieses auch nur minimale Auswirkung auf die Tragstruktur.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Transportfahrzeug eine Ausnehmung für wenigstens eine Rolle auf. Die Ausnehmung kann beispielsweise in Form einer einfachen Schublade ausgebildet sein. Die Schublade ist bevorzugt in beide Richtungen, zu beiden Seiten seitlich des Förderbandes entnehmbar. Hierbei kann die Schublade bevorzugt in der Ruheposition innerhalb des Transportfahrzeugs verriegelbar sein, um ein Herausgleiten beim Transport zu verhindern.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Ausnehmung herausnehmbar.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Förderbandanlage wenigstens ein erstes Umlenkelement für das Seil auf, wobei das erste Umlenkelement zwischen dem Förderband und dem Schienensystem angeordnet ist. Ein solches Umlenksystem ist notwendig, wenn sich die Steigung ändert, insbesondere bei punktuellen starken Änderungen. Durch das Umlenkelement wird ein sicherer Abstand zwischen Seil und Förderband sichergestellt. Das Umlenkelement kann im einfachen Fall in Form einer Rolle ausgeführt sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Transportfahrzeug eine Hebevorrichtung auf. Mittels der Hebevorrichtung kann die Rolle vorzugsweise auf die Höhe des Transportbandes angehoben werden und damit auf die Position, in welcher die Rolle eingebaut (Ersatzrolle) oder aus der diese entnommen (defekte Rolle) werden soll.
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Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Förderbandanlage anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 Querschnitt
- 2 Seitenansicht
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In 1 ist die Förderbandanlage 10 im Querschnitt und in 2 in der Seitenansicht gezeigt.
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Nach dem Stand der Technik weist eine Förderbandanlage 10 ein Förderband 20 auf. Das Förderband 20 läuft auf Rollen 30. Der obere Teil des Förderbandes 20 läuft in Förderrichtung, der untere Teil zurück in die Gegenrichtung. Daher ist beispielsweise der obere Teil des Förderbandes 20 auf drei Rollen 30 gelagert und bildet dadurch eine Wannenform aus, sodass Material hier gut transportiert wird. Im unteren Bereich verläuft das Förderband 20 flacher und nur auf zwei Rollen. Außerdem weist die Förderbandanlage 10 eine Tragstruktur 60, hier in Form von einzelnen Stelzen, auf.
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Erfindungsgemäß wird nun unterhalb des Förderbandes 20 ein Schienensystem aus Schienen 40 angeordnet. Die Schienen 40 sind mit der Tragstruktur 60 verbunden, sodass diese insbesondere, wenn die Tragstruktur 60 eine Brücke bildet, keine zusätzliche Installation notwendig ist. Auf den Schienen 40 ist ein Transportfahrzeug 50 verfahrbar, welches über ein umlaufendes Seil 70 gezogen und in Position gehalten wird. Der Transportfahrzeug 50 weist eine zu beiden Seiten durch Schieben ausziehbare Schublade 80 auf, um eine in der Schublade gelagerte (nicht dargestellte) Rolle 30 zu entnehmen oder einzulegen. Zum Austausch einer Rolle 30 wird das Transportfahrzeug 50 bevorzugt direkt unterhalb der auszutauschenden Rolle 30 angeordnet, sodass herabfallende Teile, zum Beispiel Schrauben oder Muttern, auf das Transportfahrzeug 50 fallen und damit nicht verloren gehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Förderbandanlage
- 20
- Förderband
- 30
- Rolle
- 40
- Schiene
- 50
- Transportfahrzeug
- 60
- Tragstruktur
- 70
- Seil
- 80
- Schublade
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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