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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Ladebodenanordnung für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit dieser Ladebodenanordnung
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Hintergrund:
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Aufgrund von stetig größer werdenden Fahrzeugen, insbesondere mit Blick auf SUVs, sowie alternativ dem Wunsch von Benutzern, dass Kofferräume in Fahrzeugen besser aufteilbar sind, werden oftmals zusätzliche Ladeböden in den Kofferraum integriert. Es ist aus dem klassischen Auto bereits bekannt, einen Ladeboden über einen Unterbereich zu legen, in dem beispielsweise das Reserverad oder Notwerkzeug angeordnet ist. Bei moderneren Konzepten ist mindestens ein zusätzlicher Ladeboden vorgesehen, welcher zum Beispiel in der Höhe variabel angeordnet sein kann. Ein weiterer Schritt in der Entwicklung wird dadurch gegangen, dass der Ladeboden nicht nur in der Gesamtheit höhenversetzt angeordnet werden kann, sondern geteilt ist, wobei die unterschiedlichen Teile des Ladebodens selektiv in der Höhe verstellbar sind.
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Die Druckschrift
FR 3010038 B1 , die den nächstkommenden Stand der Technik bildet, beschreibt eine Segmentanordnung für eine Fahrzeugladefläche, wobei die Segmentanordnung eine Vielzahl von Einzellamellen aufweist, wobei die Einzellamellen überlappend angeordnet sind. Die Lamellen können durch eine Antriebsvorrichtung in einer Ebene translatorisch bewegt werden, um einen beweglichen Boden zu bilden.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ladebodenanordnung für ein Fahrzeug mit Funktionsvorteilen für einen Benutzer des Fahrzeugs bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Ladebodenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus dem Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Ladebodenanordnung, welche für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet ist. Das Fahrzeug ist insbesondere als ein Personenfahrzeug oder als ein Nutzfahrzeug ausgebildet. Insbesondere ist das Fahrzeug als ein Personenkraftwagen, insbesondere als ein SUV ausgebildet. Die Ladebodenanordnung ist in einem Kofferraum des Fahrzeugs angeordnet oder anordenbar.
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Die Ladebodenanordnung weist einen ersten Ladebodenabschnitt und einen zweiten Ladebodenabschnitt auf. Optional kann die Ladebodenanordnung noch weitere Ladebodenabschnitte aufweisen. Bevorzugt ist die Ladebodenanordnung jedoch auf zwei Ladebodenabschnitte begrenzt und/oder als eine zweiteilige Ladebodenanordnung ausgebildet.
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Die Ladebodenanordnung und/oder die Ladebodenabschnitte können in Abhängigkeit ihrer Stellungen insbesondere ein unteres Fach, welches unter dem oder den Ladebodenabschnitten angeordnet ist, sowie ein oberes Fach, welches über dem oder den Ladebodenabschnitten angeordnet ist, in dem Kofferraum des Fahrzeugs bilden. Durch die Unterteilung des Kofferraums in unterschiedliche vertikale Abschnitte hat man den Vorteil, dass man Gepäck nicht ausschließlich übereinander stapeln muss, sondern ein Teil des Gepäcks oder andere Teile in das untere Fach legen kann, welches mit einem oder beiden Ladebodenabschnitten abgedeckt ist, und das obere Fach unabhängig von den bereits verstauten Teilen weiter beladen kann.
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Die Ladebodenabschnitte sind vorzugsweise als Plattenelemente oder konturierte Plattenelemente ausgebildet. Insbesondere sind die Ladebodenabschnitte als Platten realisiert.
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Mindestens einer der Ladebodenabschnitte ist verstellbar ausgebildet, insbesondere um die Teilung zwischen dem unteren Fach und dem oberen Fach zu verändern. Durch die Verstellung kann insbesondere das untere Fach vergrößert oder verkleinert werden. Vorzugsweise sind der erste und der zweite Ladebodenabschnitt verstellbar ausgebildet. Bei einer bevorzugten Realisierung ist der verstellbare Ladebodenabschnitt oder die verstellbaren Ladebodenabschnitte höhenverstellbar ausgebildet. Insbesondere erfolgt bei der Höhenverstellung ein Parallelversatz des höhenverstellbaren Ladebodenabschnitts. Durch die Höhenverstellung wird das untere Fach großflächig geändert und ggf. vergrößert oder verkleinert.
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Der erste Ladebodenabschnitt weist eine erste Bodenkante, der zweite Ladebodenabschnitt weist eine zweite Bodenkante auf. Insbesondere sind die ersten und die zweite Bodenkante in mindestens einer Stellung benachbart zueinander und/oder aneinandergrenzend angeordnet. Es ist vorgesehen, dass der erste Ladebodenabschnitt und der zweite Ladebodenabschnitt in eine Versatzstellung bringbar sind, wobei die erste Bodenkante und die zweite Bodenkante zueinander versetzt, insbesondere höhenversetzt, angeordnet sind und der erste Ladebodenabschnitt und der zweite Ladebodenabschnitt eine nicht-durchgängige, insbesondere gestufte Ladefläche bilden.
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Zudem sind der erste Ladebodenabschnitt und der zweite Ladebodenabschnitt in eine Ladebodenstellung bringbar, wobei die erste Bodenkante und die zweite Bodenkante unmittelbar benachbart aneinander liegen und/oder einen Übergangsbereich bilden, wobei der erste Ladebodenabschnitt und der zweite Ladebodenabschnitt eine durchgängige Ladefläche bilden.
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Der verstellbare Ladebodenabschnitt ist insbesondere derart verstellbar ausgebildet, dass in der Versatzstellung zwischen dem ersten Ladebodenabschnitt und dem zweiten Ladebodenabschnitt eine Stufe mit einem Öffnungsbereich zwischen den Ladebodenabschnitten bildbar ist. Die Stufe wird insbesondere durch die erste Bodenkante des ersten Ladebodenabschnitts und die zweite Bodenkante des zweiten Ladebodenabschnitts gebildet. Die Bodenkanten sind zueinander höhenversetzt angeordnet, so dass die Stufe entsteht und zwischen den Bodenkanten der Öffnungsbereich gebildet ist. Es ist beispielsweise möglich durch den Öffnungsbereich in das untere Fach zu greifen oder in das untere Fach zu sehen.
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Die erste Bodenkante weist mindestens einen ersten Stützbereich auf, wobei der erste Stützbereich in der Ladebodenstellung den zweiten Ladebodenabschnitt stützend untergreift, insbesondere derart, dass eine Gewichtskraft auf den zweiten Ladebodenabschnitt unterstützend und/oder ergänzend über den mindesten ersten Stützbereich abgeleitet wird. Alternativ oder ergänzend weist die zweite Bodenkante mindestens einen zweiten Stützbereich auf, wobei der zweite Stützbereich in der Ladebodenstellung unter dem ersten Ladebodenabschnitt angeordnet ist und diesen von unten stützt, insbesondere derart, dass eine Gewichtskraft auf den ersten Ladebodenabschnitt über den zweiten Stützbereich abgeleitet wird.
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Es ist dabei eine Überlegung, dass bei geteilten Ladeböden in einem unbelasteten Zustand zwar oftmals eine durchgängige Ladefläche gebildet wird. Wird jedoch einer der Ladebodenabschnitte mit einem schweren Ladegut, wie zum Beispiel mit einer Getränkekiste oder dergleichen, vergleichsweise stark beladen, so ergibt sich in dem Übergangsbereich der Ladebodenabschnitte ein Höhenversatz, da der beladene Ladebodenabschnitt insbesondere mittig etwas durchhängt und/oder durchgebogen ist. Beispielsweise ist es nicht möglich, dass eine Getränkekiste über den Übergangsbereich, welche durch die angrenzenden Bodenkanten gebildet wird, geschoben werden kann, da diese in dem beladenen Zustand gemeinsam eine kleine Stufe ausbilden.
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Durch die geschilderte Ausbildung sind die Ladebodenabschnitte über den oder die Stützbereiche miteinander derart verbunden, dass bei einer derartigen Gewichtsbelastung beide Ladebodenabschnitte und damit beide Bodenkanten versteift sind und/oder gemeinsam durchgebogen werden und sich somit keine störende Stufe in dem Übergangsbereich ergibt. Dadurch kann der Bedienungskomfort für einen Benutzer des Fahrzeugs zum Beispiel beim Beladen des Fahrzeugs erhöht werden.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die durchgängige Ladefläche, insbesondere in den Übergangsbereich der Bodenkanten, stufenlos und/oder versatzfrei und/oder spaltfrei ausgebildet und/oder ausgeführt. Mit dieser Ausgestaltung wird nochmals unterstrichen, dass die Beladung der Ladefläche ungestört von der Teilung der Ladefläche in die Ladebodenabschnitte durchgeführt werden kann.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die erste Bodenkante mehrere erste Stützbereiche und die zweite Bodenkante mehrere zweite Stützbereich auf, wobei die ersten und die zweiten Stützbereiche in Erstreckungsrichtung der Bodenkanten und/oder des Übergangsbereichs abwechselnd angeordnet sind. Alternativ oder ergänzend sind die Stützbereiche als eine Verzahnung, insbesondere als eine wechselseitige Verzahnung, ausgebildet. Auf diese Weise wird die Verbindung zwischen den Ladebodenabschnitten über die Erstreckungsrichtung der Bodenkanten und/oder des Übergangsbereichs besonders gleichmäßig umgesetzt. Die Verzahnung der Ladebodenabschnitte miteinander verhindert durch Formschluss einen Versatz. Wird also nur ein Ladebodenabschnitt mit einer Last beaufschlagt, wird die Last automatisch auch auf den anderen Ladebodenabschnitt übertragen, ein Versatz ist verhindert.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die erste Bodenkante einen ersten Stoßbereich und die zweite Bodenkante einen zweiten Stoßbereich auf, wobei der erste Stoßbereich und der zweite Stoßbereich in der Ladebodenstellung, insbesondere in den Übergangsbereich, aneinanderstoßen. Insbesondere stoßen die Stoßbereiche lükkenlos aneinander. Die Stoßbereiche sind angrenzend und/oder benachbart zu der Ladefläche und/oder zwischen den Stützbereichen und der Ladefläche angeordnet. Insbesondere sind die Stützbereiche bodenseitig bei den Ladebodenabschnitten angeordnet. Diese Weiterbildung ermöglicht es, dass die Ladebodenabschnitte für eine Montage und/oder Demontage der Ladebodenstellung geschwenkt werden können ohne sich zu verklemmen.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist der erste Stoßbereich eine erste Stoßfläche und der zweite Stoßbereich eine zweite Stoßfläche auf, wobei die Stoßflächen rechtwinklig zu der Ladefläche ausgerichtet sind und in der Ladebodenstellung flächig aneinander liegen. In dieser Ausgestaltung ist es möglich, den Übergangsbereich zwischen den Bodenkanten in Bezug auf die Stoßbereiche symmetrisch und/oder lückenlos auszubilden. Die symmetrische Ausführung hat den Vorteil, dass sowohl der erste Ladebodenabschnitt als auch der zweite Ladebodenabschnitt geschwenkt werden kann, ohne von dem anderen Ladebodenabschnitt behindert zu werden. Besonders bevorzugt sind die Stoßflächen geradlinig und/oder ungekrümmt ausgebildet.
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Bei einer möglichen Realisierung der Erfindung weist der erste und/oder der zweite Ladebodenabschnitt eine gemeinsame Gesamtdicke auf, wobei die Stützbereiche und die Stoßbereiche gemeinsam die Gesamtdicke bilden und/oder wobei der erste und der zweite Ladebodenabschnitt in der Ladebodenstellung oben und unten bündig abschlie-ßen. Anders dargestellt bilden die Stützbereiche eine erste Schicht und die Stoßbereiche eine zweite Schicht der Ladebodenabschnitte, wobei die beiden Schichten gemeinsam die Gesamtdicke bilden. Beispielsweise können die Schichten gleich dick ausgebildet sein, um eine funktionsgerechte Realisierung der Ladebodenanordnung zu erreichen.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist erste Ladebodenabschnitt an der Unterseite eine Aufnahmekontur für den mindestens einen zweiten Stützbereich und/oder der zweite Ladebodenabschnitt eine Aufnahmekontur für den mindestens einen ersten Stützbereich auf. Die Aufnahmekontur weist jeweils bevorzugt nach unten offene Aufnahmetaschen auf, wobei die Anzahl und/oder die Form der Aufnahmetaschen an die Anzahl bzw. die Form der aufzunehmenden Stützbereiche angepasst ist. Durch diese Weiterbildung kann ein bündiger Abschluss der Ladebodenabschnitte an der Unterseite erreicht werden.
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Bei einer möglichen Realisierung ist mindestens einer der Ladebodenabschnitte um eine Schwenkachse schwenkbar ausgebildet, wobei die Schwenkachse gleichgerichtet, insbesondere parallel, zu der Längserstreckung der zugeordneten Bodenkante und/oder des Übergangsbereichs ausgebildet ist. Durch die Schwenkung des jeweiligen Ladebodenabschnitts kann die Verbindung zwischen den zwei Ladebodenabschnitten aufgelöst werden, so dass nachfolgend die Ladebodenabschnitte unabhängig voneinander verstellt, insbesondere höhenverstellt werden können.
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Alternativ oder ergänzend ist mindestens einer der Ladebodenabschnitte parallel zu der Ladebodenfläche verschiebbar ausgebildet. Diese Ausgestaltung hat den gleichen Vorteil, jedoch mit einer anderen technischen Umsetzung, wobei durch die parallele Verschiebung des jeweiligen Ladebodenabschnitts ebenfalls die Verbindung zwischen den zwei Ladebodenabschnitte aufgelöst werden kann.
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Besonders bevorzugt kann mindestens einer der Ladebodenabschnitte vorzugsweise beide der Ladebodenabschnitte eine überlagerte Schwenk-Verschiebebewegung durchführen. Durch die Überlagerung der beiden Bewegungsarten kann die Verbindung zwischen den beiden Ladebodenabschnitten besonders benutzergerecht aufgelöst werden.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist eine untere Kante des Stoßbereichs und/oder eine obere Kante des Stützbereichs mindestens abschnittsweise einen Montageradius auf. Eine obere Kante des Stoßbereichs und/oder eine untere Kante des Stützbereichs weist zumindest abschnittsweise einen Bodenradius auf, wobei der Montageradius größer als der Bodenradius ausgebildet ist. Unter einem Radius ist ein Krümmungsradius in einem Querschnitt der jeweiligen Kante zu verstehen. Durch den vergrößerten Montageradius wird eine Montage und/oder Demontage der Ladebodenanordnung vereinfacht.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung wird durch ein Fahrzeug gebildet, welches eine Ladebodenanordnung aufweist, wie diese zuvor beschrieben wurde.
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Es ist vorgesehen, dass einer der Ladebodenabschnitte als in Fahrtrichtung des Fahrzeugs vorderer Ladeboden und der zweite Ladebodenabschnitt in Fahrtrichtung des Fahrzeugs hinterer Ladeboden ausgebildet ist. Alternativ oder ergänzend verläuft der Übergangsbereich in Querrichtung zu dem Fahrzeug. Insbesondere ist die Ladebodenanordnung zweiteilig gebildet. Besonders bevorzugt erstreckst sich die Ladebodenanordnung in Querrichtung bis zu den Seitenbegrenzungen des Kofferraums und/oder in Fahrtrichtung bis zu einer Abgrenzung der hinteren Sitzreihe und/oder bis zu der Ladekante.
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Die Grundüberlegungen der Erfindung sind, dass wenn ein zweigeteilter, höhenverstellbarer Ladeboden in einer unteren Position liegt, dass dieser vom Bodenblech abgestützt wird. Auch schwere Güter können geladen werden, ohne dass sich einer der Ladeböden durchbiegt. Sind die beiden Ladeböden aber in einer oberen Position, und wird jetzt nur ein Boden mit einer Last beaufschlagt, so biegt sich dieser Boden etwas durch und es entsteht ein Versatz zu dem anderen Boden. Das kann von dem Benutzer als störend empfunden werden, wenn er bspw. Getränkekisten im Kofferraum verschiebt. Eine Abstützung, insbesondere wechselseitige Abstützung, insbesondere Verzahnung der Ladebodenabschnitte verhindert einen derartigen Versatz.
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Mögliche Vorteile der Ladebodenanordnung sind somit:
- - ebene, versatzfreie Ladefläche in der Ladebodenstellung
- - ordentliches Erscheinungsbild
- - Erhöhung der Traglast, da beide Ladebodenabschnitte Last aufnehmen
- - Benutzerzufriedenheit (z.B. beim Verschieben von Getränkekisten im Kofferraum)
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Schnittansicht einer Ladebodenanordnung in einem Fahrzeug als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schematische Draufsicht auf die Ladebodenanordnung der 1;
- 3 eine schematische Schnittdarstellung eines Ladebodens aus dem Stand der Technik;
- 4 eine schematische Schnittansicht der Ladebodenanordnung der vorhergehenden Figuren mit den Ladebodenabschnitten in Gleichstellung/Ladebodenstellung;
- 5 eine schematische Darstellung der Ladebodenanordnung beim Übergang von einer oberen Ladebodenstellung zu einer unteren Ladebodenstellung.
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Die 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Ladebodenanordnung 1, welche in einem Fahrzeug 2, insbesondere in einem Kofferraum 3 des Fahrzeugs 2 integriert ist. Das Fahrzeug 2 weist eine Sitzlehne 4 auf, die den Kofferraum 3 in Fahrtrichtung begrenzt. Ferner weist das Fahrzeug 2 eine schematisch dargestellte Ladekante 5 auf, welche den Kofferraum 3 in Gegenrichtung begrenzt.
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Die Ladebodenanordnung 1 weist einen ersten Ladebodenabschnitt 6 und einen zweiten Ladebodenabschnitt 7 auf. Die Ladebodenabschnitte 6, 7 sind jeweils als Plattenelemente ausgebildet und - wie sich insbesondere aus der 2 ergibt - in Draufsicht rechteckig oder rechteckähnlich ausgebildet.
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Die Ladebodenabschnitte 6, 7 sind unabhängig voneinander in einer Höhe in den Kofferraum 3 höhenverstellbar ausgebildet. Mit den durchgezogenen Linien sind die Ladebodenabschnitte 6, 7 jeweils in einer Hochstellung gezeigt. In der Hochstellung ergibt sich ein unteres Fach 8 unterhalb der Ladebodenabschnitte 6, 7 und ein oberes Fach 9 oberhalb der Ladebodenabschnitte 6, 7 in den Kofferraum 3.
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Die Ladebodenabschnitte 6, 7 sind nochmals mit gestrichelter Linie dargestellt, wobei sich beide Ladebodenabschnitte 6, 7 in einer Tiefstellung befinden und die Ladebodenabschnitte 6, 7 auf einem Boden 10 des Kofferraum 3 aufliegen. In diesem Fall ist das untere Fach 8 auf ein Minimum verkleinert und das obere Fach 9 auf ein Maximum vergrö-ßert.
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Wenn beide Ladebodenabschnitte 6, 7 in gleicher Höhe angeordnet sind, also sich zum Beispiel beide Ladebodenabschnitte 6, 7 in der Hochstellung oder beide Ladebodenabschnitte 6, 7 in der Tiefstellung befinden, wie dies in der 1 gezeigt ist, ist die Ladebodenanordnung 1 in einer Ladebodenstellung. In der Ladebodenstellung ist eine durchgängige Ladefläche 11 ausgebildet, welches sich über beide Ladebodenabschnitte 6, 7 durchgängig, insbesondere stufenfrei und/oder versatzfrei erstreckt.
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Es ist auch möglich, dass in einer ersten Versatzstellung der erste Ladebodenabschnitt 6 in einer Hochstellung und der zweite Ladebodenabschnitt 7 in einer Tiefstellung ist. Bei dieser Ausgestaltung ist das untere Fach 8 nur unterhalb des ersten Ladebodenabschnitts 6 ausgebildet. In einer zweiten Versatzstellung ist der zweite Ladeboden 7 in einer Hochstellung und der erste Ladeboden 6 in einer Tiefstellung, wobei das untere Fach 8 auf den Bereich unter dem zweiten Ladebodenabschnitt 7 begrenzt ist. Es ist möglich, dass die Ladebodenabschnitte 6, 7 gestuft verstellbar sind, alternativ hierzu sind die Ladebodenabschnitte 6, 7 stufenlos verstellbar. Die Ladefläche 11 ist in den Versatzstellungen nichtdurchgängig, insbesondere gestuft ausgebildet.
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In der 2 ist die Ladebodenanordnung 1 in einer schematischen Draufsicht gezeigt, wobei zu erkennen ist, dass diese in dem Kofferraum 3 zweigeteilt ausgebildet ist und sich in Querrichtung bis zu den zeitlichen Begrenzungen des Kofferraums 3 und in Fahrtrichtung zwischen der Begrenzung durch die Sitzlehne 4 und der Ladekante 5 erstreckt. Der erste Ladebodenabschnitt 6 weist eine erste Bodenkante 12, der zweite Ladebodenabschnitt 7 weist eine zweite Bodenkante 13 auf, welche die Ladebodenabschnitte 6, 7 auf einer jeweils zugewandten Seite begrenzen. Die erste und die zweite Bodenkante 12, 13 erstrecken sich jeweils von der Oberseite der Ladebodenabschnitte 6, 7 bis zu den Unterseiten der Ladebodenabschnitte 6, 7. Die erste Bodenkante 12 und die zweite Bodenkante 13 bilden gemeinsam einen Übergangsbereich 14 zwischen dem ersten Ladebodenabschnitt 6 und dem zweiten Ladebodenabschnitt 7 aus. Der Übergangsbereich 14 erstreckt sich in Querrichtung in dem Kofferraum 3 und/oder in dem Fahrzeug 1. Der Übergangsbereich 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel geradlinig ausgebildet.
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In der 3 ist ein zweigeteilter Ladeboden 15 nach dem Stand der Technik dargestellt, wobei ein erster Abschnitt des zweigeteilten Ladebodens 15 mit einem Ladegut 16 beladen ist und ein zweiter Abschnitt des zweigeteilten Ladebodens 15 unbelastet ist. Aufgrund einer Gewichtskraft F biegt sich der belastete, erste Abschnitt durch, wohingegen der zweite Abschnitt unverformt verbleibt. Dadurch ergibt sich zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt eine Stufe 17, welche bei einem Verschieben des Ladeguts 16 auf der Ladefläche 11 ein Hindernis bildet. Eine derartige Stufe 17 und ein daraus resultierendes Hindernis wird vom Benutzer als störend wahrgenommen.
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Wie sich insbesondere aus der 2 ergibt, weist der erste Ladebodenabschnitt 6, insbesondere die erste Bodenkante 12 eine Mehrzahl, in diesem Fall zwei, erste Stützbereiche 18 auf, welche sich unter den zweiten Ladebodenabschnitt 7 erstrecken und diesen von unten abstützen. Gegengleich oder alternierend oder abwechselnd zu den ersten Stützbereichen 18 weist der zweite Ladebodenabschnitt 7, insbesondere die zweite Bodenkante 13 eine Mehrzahl, in diesem Fall zwei, zweite Stützbereiche 19 auf, welche sich unter den ersten Ladebodenabschnitt 6 erstrecken und diesen von unten abstützen. Die Stützbereiche 18, 19 erstrecken sich von dem jeweiligen Ladebodenabschnitt 6, 7 parallel zu der Ladefläche 11. Die Ladebodenabschnitte 6, 7 können an der Unterseite jeweils eine Aufnahmekontur (4, 20) zur Aufnahme der jeweiligen Stützbereiche 18, 19 aufweisen. Durch die Stützbereiche 18, 19 wird erreicht, dass sich die Ladebodenabschnitte 6, 7 wechselseitig abstützen, so dass zum einen eine erhöhte Tragfähigkeit der Ladefläche 11, auch im teilbeladenen Zustand, zum anderen eine Ladefläche 11 ohne Stufe wie in 3 dargestellt ergibt.
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Die 4 zeigt den Übergangsbereich 14 in einer schematischen Querschnittdarstellung. Es ist zu erkennen, dass der zweite Ladebodenabschnitt 7 den zweiten Stützbereich 19 aufweist, welcher in der Ladebodenstellung der Ladebodenabschnitte 6, 7 den ersten Ladebodenabschnitt 6 stützend untergreift. Der erste Ladebodenabschnitt 6 weist eine Aufnahmekontur 20 zur Aufnahme des zweiten Stützbereich 19 auf. In gleicher Weise weist der zweite Ladebodenabschnitt 7 eine nicht dargestellte Aufnahmekontur zur Aufnahme des ersten Stützbereichs 18 auf. Die Oberseite und die Unterseite des Übergangsbereichs 14 schließen bündig ab.
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Die erste Bodenkante 12 weist einen ersten Stoßbereich 21 auf, welcher sich an die Oberseite und/oder die Ladefläche 11 des ersten Ladebodenabschnitts 6 anschließt. Die zweite Bodenkante 13 weist einen zweiten Stoßbereich 22 auf, welcher sich an die Oberseite und/oder die Ladefläche 11 des zweiten Ladebodenabschnitts 7 anschließt. Der erste Stoßbereich 21 weist eine erste Stoßfläche 23 auf, wobei die erste Stoßfläche 23 rechtwinklig zu der Oberseite und/oder zu der Ladefläche 11 verläuft. Der zweite Stoßbereich 22 weist eine zweite Stoßfläche 24 auf, wobei die zweite Stoßfläche 24 rechtwinklig zu der Oberseite und/oder zu der Ladefläche 11 verläuft. Die erste Stoßfläche 23 und die zweite Stoßfläche 24 verlaufen geradlinig entlang des Übergangsbereichs 14.
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Die Stützbereiche 18, 19 bilden eine erste Schicht, die Stoßbereiche 21, 22 bilden eine zweite Schicht in der Ladebodenanordnung 1 bzw. in den Ladebodenabschnitten 6, 7. Gemeinsam bilden die beiden Schichten und/oder die Ladebodenanordnung 1 insbesondere im Übergangsbereich 14 eine konstante Gesamtdicke aus.
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Der erste Ladebodenabschnitt 6 und/oder der erste Stoßbereich 21 weist eine erste obere Stoßkante 25, der zweite Ladebodenabschnitt 7 und/oder der zweite Stoßbereich 22 weist eine zweite obere Stoßkante 26 auf, welche in dem gezeigten Querschnitt als Krümmungsradius einen Bodenradius aufweisen. Der Bodenradius BR ist vergleichsweise klein bemessen, um in der Ladebodenstellung der Ladebodenabschnitte 6, 7 eine spaltfreie oder nahezu spaltfreie Ladefläche 11 zu bilden.
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Der erste Stoßbereich 21 weist in dem Bereich der Aufnahmekontur 20 eine erste untere Stoßkante 27 auf, der zweite Stützbereich 19 weist eine zweite obere Stützkante 28 auf, wobei die erste untere Stoßkante 27 und die zweite obere Stützkante einen Montageradius MR aufweisen. Der Montageradius MR ist größer als der Bodenradius BR ausgebildet. Beispielsweise ist der Montageradius MR größer als 25% der Gesamtdicke ausgebildet. Insbesondere ist der Montageradius MR an allen unteren Stoßkanten im Bereich der Aufnahmekontur und/oder an allen oberen Stützkanten der Stützbereiche ausgebildet, um ein Ineinanderschieben und/oder Ineinanderschwenken der Ladebodenabschnitte zu vereinfachen.
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Die 5 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung den Übergang der Ladebodenabschnitte 6, 7 von einer gemeinsamen Hochstellung in eine gemeinsame Tiefstellung, also von einer oberen Ladebodenstellung der Ladebodenanordnung 1 zu einer unteren Ladebodenstellung der Ladebodenanordnung 1. Ausgehend von der oberen Ladebodenstellung wird bei diesem beispielhaften Vorgang der zweite Ladebodenabschnitt 7 zunächst geschwenkt, um den ersten Ladebodenabschnitt 6 und den zweiten Ladebodenabschnitt 7 zu entzahnen und/oder zu entkoppeln. Dabei rollt der Montageradius MR der ersten unteren Stoßkante 27 auf dem zweiten Stützbereich 19 ab. Nach oder mit der Schwenkung erfolgt eine Linearbewegung des zweiten Ladebodenabschnitts 7 in horizontaler Richtung und/oder entlang der Ladefläche 11. Damit sind der erste Ladebodenabschnitt 6 und der zweite Ladebodenabschnitt 7 in dem Übergangsbereich 14 voneinander in horizontaler Richtung beabstandet.
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Optional kann der erste Ladebodenabschnitt 6 nachfolgend ebenfalls geschwenkt werden und dann von der Hochstellung die Tiefstellung überführt werden. In einem nächsten Schritt wird auch der zweite Ladebodenabschnitt 7 in die Tiefstellung überführt und linear und/oder über eine Schwenkung wieder in den ersten Ladebodenabschnitt 6 eingesteckt, so dass die Ladebodenabschnitte 6, 7 wieder miteinander verzahnt sind. Die Verzahnung, egal ob sie als zweite Stützbereiche 19 nach links oder als erste Stützbereiche 18 nach rechts zeigt, ist nur an der Unterseite der Ladebodenabschnitte 6, 7; auf der Oberseite stoßen die Ladebodenabschnitte Stoß auf Stoß zusammen. Dadurch lassen sich die beiden Ladebodenabschnitte in den Außenbereichen nach unten knicken, nicht aber nach oben. Oder anders gesprochen: Die Verzahnung ist nur in einem der Teil, hier der halben Wandstärke oder Gesamtdicke umgesetzt, und zwar der unteren Hälfte.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Ladebodenanordnung
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Kofferraum
- 4
- Sitzlehne
- 5
- Ladekante
- 6
- erster Ladebodenabschnitt
- 7
- zweiter Ladebodenabschnitt
- 8
- unteres Fach
- 9
- oberes Fach
- 10
- Boden
- 11
- Ladefläche
- 12
- erste Bodenkante
- 13
- zweite Bodenkante
- 14
- Übergangsbereich
- 15
- Ladeboden
- 16
- Ladegut
- 17
- Stufe
- 18
- erster Stützbereich
- 19
- zweiter Stützbereich
- 20
- Aufnahmekontur
- 21
- erster Stoßbereich
- 22
- zweite Stoßbereich
- 23
- erste Stoßfläche
- 24
- zweite Stoßfläche
- 25
- erste obere Stoßkante
- 26
- zweite obere Stoßkante
- 27
- erste untere Stoßkante
- 28
- (zweite) obere Stützkante
- F
- Gewichtskraft
- MR
- Montageradius
- BR
- Bodenradius
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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