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Das vorliegende Schutzrecht betrifft ein Fahrzeugverkleidungsteil, insbesondere ein Fahrzeugverkleidungsteil mit Leuchtfunktion. Das Fahrzeugverkleidungsteil kann dazu eingerichtet sein, eine versatile Leuchtfunktion zur Verfügung zu stellen, das heißt eine Leuchtfunktion, die mehrere unterschiedliche optische Effekte umfasst.
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Optische Effekte können vorliegend verschiedene, für einen Fahrgast wahrnehmbare, Licht- bzw. optische Eindrücke, wie unter anderem diffuses Licht, Spitzlicht, direktes und indirektes Licht, Lichtgradienten, sowie verschiedene Schatteneffekte, beispielsweise Schlagschatten, Halb- und Kernschatten, aber auch Tiefen- und Parallaxe-Effekte umfassen und gemäß vorbestimmten Mustern und Lichtfarben, insbesondere zu dekorativen, aber auch zu funktionalen Zwecken, angeordnet sein.
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Fahrzeugverkleidungsteile mit Leuchtfunktion können dazu eingesetzt werden, den ästhetischen Gesamteindruck sowie die Sichtbarkeit von Bedien- und Anzeigeelementen eines Fahrzeugs zu verbessern. Typische Fahrzeugverkleidungsteile dieser Art aus dem Stand der Technik sehen zum Beispiel einfache hinterleuchtete Muster, leuchtende Flächenpaneele oder seitlich emittierende optische Fasern vor. So werden typischerweise optische Fasern in Verkleidungsteile eingelassen bzw. einer Kontur der Fahrzeugteile folgend angeordnet, sodass ein vorbestimmtes Muster direkten Lichts entsteht, oder optische Blenden verwendet, die mit dahinter angeordneten Lichtquellen für eine indirekte Beleuchtung sorgen können.
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Allerdings sind die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen nicht zufriedenstellend, da sie häufig einen aufwendigen Aufbau mit zum Beispiel zahlreichen Lichtquellen erfordern und trotzdem nur auf wenige einfache optische Effekte und simple Muster beschränkt sind. Außerdem kann unter dem oft mehrgliedrigen Aufbau, insbesondere bei der Verwendung von in ein Verkleidungsteil eingelassenen optischen Fasern oder optischen Blenden, der ästhetische, aber auch der haptische, Gesamteindruck leiden.
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Angesichts der vorgennannten Aspekte liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein alternatives und/oder verbessertes Fahrzeugverkleidungsteil vorzuschlagen, das eine besonders versatile Leuchtfunktion bei gleichzeitig vereinfachtem Aufbau bereitstellt. Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den ästhetischen und haptischen Gesamteindruck eines Fahrzeugs zu verbessern und auf möglichst einfache Weise ein breites Spektrum an optischen Effekten zur Verfügung zu stellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Fahrzeugverkleidungsteil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Mögliche Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen dieses Fahrzeugverkleidungsteils ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Das vorgeschlagene Fahrzeugverkleidungsteil umfasst eine zumindest abschnittsweise lichtdurchlässige obere Schicht, einen der oberen Schicht gegenüberliegend angeordneten Träger, eine zwischen dem Träger und der oberen Schicht angeordnete abschnittsweise lichtundurchlässige Deckschicht, und eine oder mehrere von der oberen Schicht aus gesehen hinter der Deckschicht angeordnete erste Lichtquellen zur Emission von Licht in Richtung der oberen Schicht. Eine der oberen Schicht zugewandte Oberfläche des Trägers und eine dem Träger zugewandte Oberfläche der Deckschicht sind zumindest abschnittsweise reflektierend, um von den ersten Lichtquellen emittiertes Licht zur oberen Schicht zu reflektieren.
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Durch den schichtweisen Aufbau und das Zusammenwirken der Schichten einschließlich des Trägers erlaubt dieses Fahrzeugverkleidungsteil eine besonders flexible Ausgestaltung verschiedener Leuchtfunktionen, wobei der bauliche Aufwand geringgehalten werden kann. Dadurch, dass der Träger und die Deckschicht auf einander zugewandten Seiten zumindest abschnittsweise reflektierend sind und die Deckschicht lichtundurchlässige und damit auch lichtdurchlässige Abschnitte umfasst, können auf baulich einfache Weise verschiedene optische Effekte erzielt werden, wie zum Beispiel direktes und indirektes Licht, aber auch Schatteneffekte einschließlich Schlag-, Kern-, und Halbschatten. Da alle Elemente hinter der oberen Schicht angeordnet sind, kann ein ästhetisch und haptisch besonders ansprechendes Fahrzeugteil bereitgestellt werden.
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Unter lichtdurchlässig, in Abgrenzung zu lichtundurchlässig oder opak, sollen vorliegend im Wesentlichen optisch transparente oder transluzente Materialien verstanden werden. Reflexion, in Abgrenzung zu Absorption und Transmission, beschreibt allgemein das zumindest teilweise Zurückwerfen einfallenden Lichts an einer Grenzfläche. Somit ist vorliegend unter der Reflexion am Träger und an der Deckschicht des von der ersten Lichtquelle emittierten Lichts in Richtung der oberen Schicht auch eine Mehrfachreflexion an den entsprechenden einander zugewandten reflektierenden Oberflächen zu verstehen, wobei das einfallende Licht schließlich in Richtung der oberen Schicht abgestrahlt wird, sofern es auf einen lichtdurchlässigen Abschnitt der Deckschicht trifft. Die Reflexion kann dabei zumindest teilweise ungerichtet, das heißt die Reflexion diffus, und/oder zumindest teilweise gerichtet, das heißt die Reflexion spiegelnd oder glänzend bzw. Glanzspitzen aufweisend, sein.
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Der Träger kann eine oder mehrere erste Rippen umfassen, die sich in Richtung der oberen Schicht erstrecken und die zumindest teilweise die ersten Lichtquellen umgeben. Dadurch können die ersten Rippen Kompartimente ausbilden, die vorbestimmte Beleuchtungsbereiche zwischen dem Träger und der oberen Schicht definieren. So können lokalisierte Beleuchtungsbereiche mit vorbestimmten optischen Effekten bereitgestellt werden. Weiterhin sind dadurch dynamische Effekte möglich, indem die Kompartimente zum Beispiel in einer zeitlich vorbestimmten Rheinfolge, beispielsweise in einer vorbestimmten Erstreckungsrichtung des Fahrzeugverkleidungsteils nacheinander, ausgeleuchtet werden. Optional können die ersten Rippen zumindest teilweise derart angeordnet sein, dass sie für jede der ersten Lichtquellen jeweils ein Kompartiment mit im Wesentlichen isoliertem Beleuchtungsbereich ausbilden. Mit anderen Worten kann das Fahrzeugverkleidungsteil pro Kompartiment eine einzige der ersten Lichtquellen für seine Ausleuchtung umfassen. Die ersten Rippen können, in Richtung der oberen Schicht gemessen, unterschiedliche Höhen aufweisen. So können zum Beispiel eine oder mehrere erste Rippen einer definierten Höhe, zum Beispiel in einem Bereich zwischen 0,5 und 20 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und 5mm, vorgesehen sein, die ein Kompartiment ausbilden, und wenigstens eine innerhalb des Kompartiments angerordnete weitere erste Rippe geringerer, beispielsweise 0,1-facher bis 0,8-facher, bevorzugt 0,2-facher bis 0,4-facher, Höhe. Dadurch kann zum Beispiel die Ausleuchtung innerhalb eines Kompartiments manipuliert und Bereiche unterschiedlich intensiver Ausleuchtung bereitgestellt werden. Die ersten Rippen können sich bis zur Deckschicht erstrecken und optional zumindest teilweise an der Deckschicht anliegen. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein Teil der ersten Rippen von der Deckschicht beabstandet sein.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die obere Schicht eine oder mehrere zweite Rippen umfassen, die sich in Richtung des Trägers erstrecken. Der oberen Schicht abgewandte bzw. distale Enden der zweiten Rippen können fluchtend mit lichtdurchlässigen, optional als Durchbruch ausgebildeten, Abschnitten der Deckschicht angeordnet sein, und zwar derart, dass Licht durch die der oberen Schicht abgewandten Enden der zweiten Rippen in die obere Schicht eingekoppelt wird oder einkoppelbar ist. Mit anderen Worten können sich von der oberen Schicht aus zweite Rippen in Richtung des Trägers erstrecken, wobei die von der oberen Schicht abgewandten Enden oder Endflächen der zweiten Rippen nicht von lichtundurchlässigen Abschnitten der Deckschicht verdeckt werden. Die Anordnung der zweiten Rippen kann ein vorbestimmtes Lichtmuster auf einer dem Träger abgewandten Seite der oberen Schicht definieren, zum Beispiel eine vorbestimmte Anordnung direkt und indirekt einfallenden und auf der dem Träger abgewandten Seite der oberen Schicht abgebildeten Lichts. Es kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass aus der Richtung des Trägers einfallendes Licht im Wesentlichen nur durch diese distalen Enden der zweiten Rippen in die obere Schicht eindringen kann. Im Vergleich zu einer rippenfreien oberen Schicht mit entsprechenden davor angeordneten lichtdurchlässigen Abschnitten der Deckschicht, können durch die zweiten Rippen schärfere Bereiche von den ersten Lichtquellen direkt einfallenden Lichts, zum Beispiel durch Brechung und Bündelung an einer dem Träger abgewandten Seite der oberen Schicht, abgebildet werden, während das indirekt einfallende Licht, beispielsweise das von dem Träger und der Deckschicht sowie gegebenenfalls den ersten Rippen diffus reflektierte Licht, im Wesentlichen unbeeinflusst bleibt. Somit kann eine ästhetisch besonders ansprechende Kombination aus scharf wahrgenommenen der Anordnung der Rippen folgenden Lichtkanten und ebenfalls im Bereich der zweiten Rippen angeordneten diffusen bzw. unscharf wahrgenommenen Lichtbereichen bereitgestellt werden. Dabei kann zum Beispiel anhand der relativen Position zwischen einer ersten Lichtquelle und einer zumindest teilweise innerhalb deren Lichtkegel liegenden zweiten Rippe in Kombination mit der, in Richtung des Trägers gemessenen, Höhe und/oder, der geringsten Breite und/oder dem Erstreckungswinkel dieser zweiten Rippe eingestellt werden, wie scharf eine entlang der Rippe ausgebildete Lichtkante des direkt einfallenden Lichts im Vergleich zum indirekt einfallenden Licht ist. Die Höhe der zweiten Rippen kann zum Beispiel das 0,2- bis 2-fache, vorzugsweise das 0,5-bis 1,5-fache ihrer kürzesten Breite betragen. Die absolute Höhe der zweiten Rippen kann dabei zum Beispiel 0,5 mm bis 20 mm, bevorzugt 1 mm bis 5 mm betragen. Zur Verstärkung dieses optischen Effekts kann es vorteilhaft sein, wenn die obere Schicht eine im Wesentlichen zumindest abschnittsweise, vorzugsweise im Bereich der zweiten Rippen, transparente Schicht ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Fahrzeugverkleidungsteil zumindest eine zweite Lichtquelle zur unmittelbaren, das heißt im Wesentlichen direkten Emission von Licht in Richtung der oberen Schicht umfassen. Die zweite Lichtquelle kann zwischen dem Träger und der oberen Schicht angeordnet sein. Weiterhin kann die zweite Lichtquelle auch zwischen der Deckschicht und der oberen Schicht angeordnet sein. Durch die zweite Lichtquelle können weitere optische Effekte, zum Beispiel weitere Muster direkten Lichts, mit dem Licht der ersten Lichtquellen überlappendes Licht und/oder Tiefen- und Parallaxe-Effekte, bereitgestellt werden. Zweckmäßig kann die zweite Lichtquelle eine lichtführende Schicht zur zumindest abschnittsweisen Führung von Licht entlang der oberen Schicht umfassen. Die lichtführende Schicht kann dazu eingerichtet sein, zumindest abschnittsweise Licht unmittelbar in Richtung der oberen Schicht zu emittieren. In einer lichtführenden Schicht kann Licht, zum Beispiel in Abhängigkeit eines Einstrahlwinkels, gezielt in einer gewissen Richtung entlang der Schicht geleitet werden, wie beispielsweise in einem optischen Lichtleiter, und/oder gestreut oder nicht gestreut von der Schicht durchgelassen werden. In die lichtführende Schicht kann durch unmittelbares Beleuchten mittels eines Leuchtmittels, beispielsweise einer Leuchtdiode, Licht eingekoppelt werden, das im Verlauf der lichtführenden Schicht seitlich, zum Beispiel in Richtung der oberen Schicht, ausgekoppelt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Lichtführende Schicht einen oder mehrere Lichtleiter umfassen, die in der lichtführenden Schicht verlaufen und in die Licht eingekoppelt wird, das teilweise in deren Verlauf seitlich bzw. radial ausgekoppelt wird. Durch die Lichtführende Schicht kann eine im Wesentlichen flächige Beleuchtung der oberen Schicht bereitgestellt werden. Die lichtführende Schicht kann im Wesentlichen monoton und gleichmäßig sein, das heißt eine durchgängig gleichmäßige Schichtdicke in Richtung der oberen Schicht umfassen, oder Bereiche unterschiedlicher Dicke oder gar Unterbrechungen bzw. Durchbrüche, zum Beispiel innerhalb eines Bereichs in dem sich die zweiten Rippen erstrecken, aufweisen. Dadurch kann die Menge des ausgekoppelten Lichts lokal beeinflusst werden. Die lichtführende Schicht kann zumindest abschnittsweise lichtdurchlässig sein. So kann zum Beispiel von den ersten Lichtquellen emittiertes Licht die lichtführende Schicht durchdringen. Weiterhin kann zumindest eine weitere Deckschicht und/oder zumindest eine weitere, zum Beispiel zwischen zwei Deckschichten angeordnete, lichtführende Schicht vorgesehen sein.
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Der Träger kann ein reflektierendes Material, zum Beispiel Polycarbonate (PC), Polycarbonate/Acrylnitril Butadien Styrol (PC-ABS), Acrylnitril Butadien Styrol (ABS), oder Polyoxymethylene (POM), umfassen. Der Träger kann einen Reflexionsgrad von mindestens 40 %, bevorzugt von mindestens 60 % aufweisen. Der Reflexionsgrad beschreibt allgemein das Verhältnis zwischen einfallender und zurückgeworfener Strahlung. Lichtundurchlässige Abschnitte der Deckschicht können ein reflektierendes Material, zum Beispiel reflektierenden Kunststoff, umfassen. Der Kunststoff kann beispielsweise Polypropylen (PP) und/oder Polycarbonate (PC) und/oder Acrylnitril Butadien Styrol (ABS), umfassen. Die lichtundurchlässigen Abschnitte der Deckschicht können einen Reflexionsgrad von mindestens 40 %, bevorzugt von mindestens 60 % aufweisen. Lichtdurchlässige Abschnitte der Deckschicht können Polycarbonate (PC) umfassen. Die lichtführende Schicht kann Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Polycarbonate (PC) umfassen.
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Die lichtführende Schicht oder die Deckschicht kann an die obere Schicht angrenzend und zumindest teilweise in Kontakt mit dieser angeordnet sein. Alternativ kann die lichtführende Schicht an die obere Schicht und an die Deckschicht angrenzend und dazwischen angeordnet sein und zumindest teilweise mit diesen in Kontakt sein. Der Träger und/oder die Deckschicht und/oder die lichtführende Schicht kann/können ein Spritzgussteil sein. Der Träger und die Deckschicht können einteilig, zum Beispiel als einteiliges Spritzgussteil, ausgebildet sein. Dadurch können der Träger und die Deckschicht, zum Beispiel im Zuge eines mehrkomponentigen Spritzgussverfahrens, in einem einzigen Schritt mit einer einzigen Schließeinheit eines Spritzwerkzeugs herstellbar sein. Der Träger und/oder die Deckschicht und/oder die lichtführende Schicht können im Wesentlichen plan oder zumindest abschnittsweise gekrümmt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Fahrzeugverkleidungsteil ferner eine zumindest abschnittsweise lichtdurchlässige Dekorschicht umfassen, die auf einer dem Träger abgewandten Seite der oberen Schicht angeordnet ist und eine von außerhalb oder im Innenraum eines Fahrzeugs einsehbare Sichtseite des Fahrzeugverkleidungsteils umfasst. Die Sichtseite kann dabei auf einer der oberen Schicht abgewandten Seite der Dekorschicht ausgebildet sein. Die Dekorschicht kann eine transluzente Schicht sein. Dadurch wird das von der oberen Schicht in die Dekorschicht eindringende Licht gestreut, sodass es weicher und aus verschiedenen Raumrichtungen durch einen Fahrgast besser wahrnehmbar wird. Die Dekorschicht kann eine Folie oder ein Kunstleder umfassen.
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Weiterhin kann das Fahrzeugverkleidungsteil eine Leiterplatte, die auf einer der oberen Schicht abgewandten Seite des Trägers angeordnet ist, umfassen. Die Leiterplatte kann dazu eingerichtet sein, die ersten Lichtquellen zu speisen. Die ersten Lichtquellen können auf der Leiterplatte und jeweils innerhalb entsprechender Durchbrüche im Träger angeordnet sein. Alternativ können die ersten Lichtquellen zwischen dem Träger und der oberen Schicht, zum Beispiel direkt auf dem Träger, angeordnet sein. Die Leiterplatte kann im Bereich der Durchbrüche des Trägers und um die ersten Lichtquellen herum zumindest abschnittsweise reflektierend sein, um von den ersten Lichtquellen emittiertes Licht in Richtung der oberen Schicht zu reflektieren. Dadurch kann die Lichtausbeute der ersten Lichtquellen verbessert werden. Die ersten Lichtquellen können Leuchtdioden oder andere bekannte Leuchtmittel umfassen. Die Leiterplatte kann an den Träger angrenzend und an diesem anliegend angeordnet sein.
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Das Fahrzeugverkleidungsteil kann ein Fahrzeuginnenverkleidungsteil sein, zum Beispiel als Teil einer Türverkleidung, einer Mittelkonsole, einer Frontkonsole oder einer Dachverkleidung. Das Fahrzeugverkleidungsteil kann im Wesentlichen eine absolute Tiefe, gemessen zwischen einer dem Träger abgewandten Seite der oberen Schicht und einer der oberen Schicht abgewandten Seite des Trägers von 8 mm bis 60 mm, bevorzugt von 10 mm bis 40 mm betragen.
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Das hier offenbarte Fahrzeugverkleidungsteil kann eine besonders versatile Lichtfunktion bereitstellen. In einer nicht abschließenden Aufzählung können so zum Beispiel Lichtgradienten erzielt werden durch eine vorbestimmte Anordnung der ersten Lichtquellen in etwaigen Kompartimenten, die Form der Kompartimente und die Form bzw. Krümmung der reflektierenden Oberflächen. Weiterhin können 3D- bzw. Tiefeneffekte durch die relative Entfernung der ersten und/oder zweiten Lichtquellen, die dazwischenliegende Deckschicht und/oder die Dekorschicht erzielt werden. Parallaxe-Effekte sind durch die Anordnung der oberen Schicht und eine oder mehrere der Deckschicht und/oder lichtführenden Schicht möglich. Neben den bereits oben erläuterten Schärfe-Effekten, zum Beispiel scharf abgebildeter Lichtkanten, sind auch scharf abgebildete Schlagschatten und/oder durch eine transluzente Dekorschicht unscharf abgebildetes direktes Licht möglich. Schlagschatten können zum Beispiel durch die Anordnung angrenzender lichtdurchlässiger und lichtundurchlässiger Abschnitte der Deckschicht innerhalb des Lichtkegels einer ersten Lichtquelle realisiert werden. Auch können Lichtüberlappungs-Effekte bereitgestellt werden, indem Licht von verschiedenen Lichtquellen, zum Beispiel verschiedenen ersten und/oder zweiten Lichtquellen abgebildet wird. Lichtüberlappungs-Effekte können beispielsweise auch Halb- und Kernschatten umfassen.
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Vorliegend wurden mehrere Ausführungsformen offenbart. Aus der folgenden detaillierten Beschreibung, die mehrere beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung zeigt und beschreibt, werden der Fachperson noch weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ersichtlich. Dementsprechend sind die Zeichnungen und die detaillierte Beschreibung als beispielhaft und nicht einschränkend zu betrachten. Wiederkehrende Merkmale sind in der Figurenbeschreibung mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen
- 1 eine perspektivische schematische Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugverkleidungsteils,
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugverkleidungsteils,
- 3 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugverkleidungsteils mit jeweils einer im Anriss angedeuteten Deck- und lichtführenden Schicht, sowie
- 4 eine perspektivische schematische Explosionsdarstellung einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugverkleidungsteils.
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Die 1 bis 4 zeigen jeweils eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugverkleidungsteils, zum Beispiel einer Türinnenverkleidung, einer Mittelkonsole, einer Frontkonsole oder einer Dachverkleidung. Im Folgenden werden wiederkehrende Merkmale einmalig für alle Figuren beschrieben. Bei zusätzlichen oder alternativen Merkmalen wird gegebenenfalls auf die entsprechende Figur verwiesen.
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Das Fahrzeugverkleidungsteil 10 umfasst eine zumindest abschnittsweise lichtdurchlässige obere Schicht 110, einen der oberen Schicht 110 gegenüberliegend angeordneten Träger 120, eine zwischen dem Träger 120 und der oberen Schicht 110 angeordnete abschnittsweise lichtundurchlässige Deckschicht 140, und eine oder mehrere von der oberen Schicht 110 aus gesehen hinter der Deckschicht 140 angeordnete erste Lichtquellen 180, zum Beispiel Leuchtdioden oder andere bekannte Leuchtmittel, zur Emission von Licht in Richtung der oberen Schicht 110. Eine der oberen Schicht 110 zugewandte Oberfläche des Trägers 120 und eine dem Träger 120 zugewandte Oberfläche der Deckschicht 140 sind zumindest abschnittsweise reflektierend, um von den ersten Lichtquellen 180 emittiertes Licht zur oberen Schicht 110 zu reflektieren. Die Deckschicht 140 umfasst sowohl lichtdurchlässige als auch lichtundurchlässige Abschnitte. Gemäß 3, in der die Deckschicht 140 nur andeutungsweise im Anschnitt dargestellt ist und zum Beispiel eine sich entlang der gesamten oberen Schicht 110 erstreckende Schicht sein kann, ist ein lichtdurchlässiger Abschnitt der Deckschicht 140 fluchtend mit einer ersten Lichtquelle 180 angeordnet und erlaubt eine direkte Beleuchtung 303 der oberen Schicht 110. Dieser lichtdurchlässige Abschnitt kann zum Beispiel PC umfassen. An der Deckschicht 140 und dem Träger 120 reflektiertes Licht stellt eine indirekte Beleuchtung 304 bereit. Weiterhin umfasst die Deckschicht 140 zumindest einen weiteren lichtdurchlässigen, hier als Durchbruch ausgebildeten Abschnitt, der innerhalb des Lichtkegels der ersten Lichtquelle 180 an einen lichtundurchlässigen Abschnitt der Deckschicht 140 angrenzt, sodass ein Schlagschatten 305 bereitgestellt wird.
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Der Träger 120 kann ein reflektierendes Material, zum Beispiel Polycarbonate (PC), Polycarbonate/Acrylnitril Butadien Styrol (PC-ABS), Acrylnitril Butadien Styrol (ABS), oder Polyoxymethylene (POM), umfassen. Der Träger 120 kann einen Reflexionsgrad von mindestens 40 %, bevorzugt von mindestens 60 % aufweisen. Lichtundurchlässige Abschnitte der Deckschicht 140 können ein reflektierendes Material, zum Beispiel Polypropylen (PP) und/oder Polycarbonate (PC) und/oder Acrylnitril Butadien Styrol (ABS), umfassen. Die lichtundurchlässigen Abschnitte der Deckschicht 140 können einen Reflexionsgrad von mindestens 40 %, bevorzugt von mindestens 60 % aufweisen.
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Die ersten Lichtquellen 180 können innerhalb entsprechender Durchbrüche 121 im Träger 120 angeordnet sein, vgl. 1, 2 und 4. Alternativ können die ersten Lichtquellen 180 zwischen dem Träger 120 und der oberen Schicht 110, zum Beispiel direkt auf dem Träger 120, angeordnet sein, vgl. 3.
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Der Träger 120 umfasst mehrere erste Rippen 125, die sich in Richtung der oberen Schicht 110 erstrecken und die zumindest teilweise die ersten Lichtquellen 180 umgeben. Dadurch bilden die ersten Rippen 125 Kompartimente 130 aus, die vorbestimmte Beleuchtungsbereiche zwischen dem Träger 120 und der oberen Schicht 110 definieren. So können lokalisierte Beleuchtungsbereiche mit vorbestimmten optischen statischen oder dynamischen Effekten bereitgestellt werden. Die ersten Rippen 125 können zumindest teilweise derart angeordnet sein, dass sie für jede der ersten Lichtquellen 180 jeweils ein Kompartiment 130 mit im Wesentlichen isoliertem Beleuchtungsbereich ausbilden. Die ersten Rippen 125 können, in Richtung der oberen Schicht gemessen, unterschiedliche Höhen aufweisen. So können eine oder mehrere erste Rippen 125 einer definierten Höhe, zum Beispiel in einem Bereich zwischen 0,5 mm und 20 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und 5 mm, vorgesehen sein, die ein Kompartiment ausbilden, und wenigstens eine innerhalb des Kompartiments angerordnete weitere erste Rippe 125 geringerer, beispielsweise 0,1-facher bis 0,8-facher, bevorzugt 0,2-facher bis 0,4-facher, Höhe. 3 zeigt zum Beispiel zwei erste Rippen 125 unterschiedlicher Höhe, wobei die kürzere der ersten Rippen 125 innerhalb eines Kompartiments 130 angeordnet ist, wobei ihre Höhe in etwa das 0,3-fache der längeren Rippe beträgt. Die ersten Rippen 125 können sich bis zur Deckschicht 140 erstrecken und optional zumindest teilweise an der Deckschicht 140 anliegen. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein Teil der ersten Rippen 125 von der Deckschicht 140 beabstandet sein, wie es in 2 gezeigt ist.
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Gemäß den 1 bis 3 umfasst die obere Schicht 110 eine oder mehrere zweite Rippen 115, die sich in Richtung des Trägers 120 erstrecken. Der oberen Schicht 110 abgewandte bzw. distale Enden der zweiten Rippen 115 sind fluchtend mit lichtdurchlässigen, gemäß dem Ausführungsbeispiel der 2 als Durchbruch ausgebildeten, Abschnitten der Deckschicht 140 angeordnet, und zwar derart, dass Licht durch die der oberen Schicht 110 abgewandten Enden der zweiten Rippen 115 in die obere Schicht 110 eingekoppelt wird oder einkoppelbar ist. Die Anordnung der zweiten Rippen 115 kann ein vorbestimmtes Lichtmuster auf einer dem Träger 120 abgewandten Seite der oberen Schicht 110 definieren, zum Beispiel eine vorbestimmte Anordnung direkt und indirekt einfallenden und auf der dem Träger 120 abgewandten Seite der oberen Schicht 110 abgebildeten Lichts. Es kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass aus der Richtung des Trägers 120 einfallendes Licht im Wesentlichen nur durch diese distalen Enden der zweiten Rippen 115 in die obere Schicht 110 eindringen kann. Wie in 2 dargestellt, können so scharf wahrnehmbare Bereiche bzw. Lichtkanten direkten gebündelten Lichts 301 und unscharf wahrnehmbare Bereiche indirekten diffusen Lichts 302 abgebildet werden. Die Höhe der zweiten Rippen 115 kann zum Beispiel das 0,2- bis 2-fache, vorzugsweise das 0,5- bis 1,5-fache ihrer kürzesten Breite betragen. Die absolute Höhe der zweiten Rippen 115 kann dabei zum Beispiel 0,5 mm bis 20 mm, bevorzugt 1 mm bis 5 mm betragen. Es kann vorgesehen sein, dass die obere Schicht 110 eine im Wesentlichen zumindest abschnittsweise, vorzugsweise im Bereich der zweiten Rippen 115, transparente Schicht ist.
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Gemäß den in 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen umfasst das Fahrzeugverkleidungsteil 10 eine zweite Lichtquelle 190 zur unmittelbaren Emission von Licht in Richtung der oberen Schicht 110. Die zweite Lichtquelle 180 kann zwischen dem Träger 120 und der oberen Schicht 110 angeordnet sein. In 3 und 4 ist die zweite Lichtquelle 190 zwischen der Deckschicht 140 und der oberen Schicht 110 angeordnet. Die zweite Lichtquelle 190 umfasst eine lichtführende Schicht 195 zur zumindest abschnittsweisen Führung von Licht entlang der oberen Schicht 110. In 3 ist die lichtführende Schicht 195 nur im Anschnitt angedeutet, kann sich aber im Wesentlichen entlang der gesamten oberen Schicht 110 erstrecken, wie in 4 gezeigt. Die lichtführende Schicht 195 ist dazu eingerichtet, zumindest abschnittsweise Licht unmittelbar in Richtung der oberen Schicht 110 zu emittieren. Gemäß 3 ist innerhalb einer Erstreckungsebene der lichtführenden Schicht 195 neben der lichtführenden Schicht 195 ein Leuchtmittel, zum Beispiel eine Leuchtdiode, angeordnet, die durch unmittelbares Beleuchten Licht in die obere Schicht 195 einkoppelt, das im Verlauf der lichtführenden Schicht 195 seitlich in Richtung der oberen Schicht 110 ausgekoppelt wird und diese direkt beleuchtet 303. Alternativ oder zusätzlich kann die lichtführende Schicht 195 einen oder mehrere Lichtleiter umfassen, die in der lichtführenden Schicht 195 verlaufen und in die Licht eingekoppelt wird, das teilweise in deren Verlauf seitlich bzw. radial ausgekoppelt wird. Die lichtführende Schicht 195 kann im Wesentlichen monoton und gleichmäßig sein, das heißt eine durchgängig gleichmäßige Schichtdicke in Richtung der oberen Schicht 110 umfassen, oder, wie in 4 angedeutet, Bereiche unterschiedlicher Dicke oder gar Unterbrechungen bzw. Durchbrüche, zum Beispiel innerhalb eines Bereichs in dem sich die zweiten Rippen 115 erstrecken, aufweisen. Die lichtführende Schicht 195 kann zumindest abschnittsweise lichtdurchlässig sein. Weiterhin kann zumindest eine weitere Deckschicht und/oder zumindest eine weitere, zum Beispiel zwischen zwei Deckschichten angeordnete, lichtführende Schicht vorgesehen sein. Lichtdurchlässige Abschnitte der Deckschicht 140 können Polycarbonate (PC) umfassen. Die lichtführende Schicht 195 kann Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Polycarbonate (PC) umfassen.
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Die lichtführende Schicht 195 oder die Deckschicht 140 kann an die obere Schicht 110 angrenzend und zumindest teilweise in Kontakt mit dieser angeordnet sein. Gemäß 2 ist die Deckschicht 140 an die obere Schicht angrenzend und an dieser anliegend angeordnet. Gemäß 3 und 4 ist die lichtführende Schicht 195 jeweils an die obere Schicht 110 und an die Deckschicht 140 angrenzend und dazwischen angeordnet und zumindest teilweise mit diesen in Kontakt bzw. an diesen anliegend. Der Träger 120 und/oder die Deckschicht 140 und/oder die lichtführende Schicht 195 kann/können ein Spritzgussteil sein. Der Träger 120 und die Deckschicht 140 können einteilig, zum Beispiel als einteiliges Spritzgussteil, ausgebildet sein. Der Träger 110 und/oder die Deckschicht 140 und/oder die lichtführende Schicht 195 können im Wesentlichen plan, vgl. 3 und 4, oder zumindest abschnittsweise gekrümmt sein, vgl. 1 und 2. Das Fahrzeugverkleidungsteil 10 kann im Wesentlichen eine absolute Tiefe, gemessen zwischen einer dem Träger 120 abgewandten Seite der oberen Schicht 110 und einer der oberen Schicht 110 abgewandten Seite des Trägers 120 von 8 mm bis 60 mm, bevorzugt von 10 mm bis 40 mm betragen.
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Gemäß den hier gezeigten Ausführungsformen umfasst das Fahrzeugverkleidungsteil 10 ferner eine zumindest abschnittsweise lichtdurchlässige Dekorschicht 100, die auf einer dem Träger 120 abgewandten Seite der oberen Schicht 110 angeordnet ist und eine von außerhalb oder im Innenraum eines Fahrzeugs einsehbare Sichtseite des Fahrzeugverkleidungsteils 10 umfasst. Die Sichtseite kann dabei auf einer der oberen Schicht 110 abgewandten Seite der Dekorschicht 100 ausgebildet sein. Die Dekorschicht 100 kann eine transluzente Schicht sein. Die Dekorschicht 100 kann eine Folie oder ein Kunstleder umfassen.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 umfasst das Fahrzeugverkleidungsteil 10 eine Leiterplatte 200, die auf einer der oberen Schicht 110 abgewandten Seite des Trägers 120 angeordnet ist. Die Leiterplatte 200 kann dazu eingerichtet sein, die ersten Lichtquellen 180 zu speisen. Die ersten Lichtquellen 180 sind auf der Leiterplatte 200 und jeweils innerhalb entsprechender Durchbrüche 121 im Träger 120 angeordnet. Die Leiterplatte 200 kann im Bereich der Durchbrüche 121 des Trägers 120 und um die ersten Lichtquellen 180 herum zumindest abschnittsweise reflektierend sein, um von den ersten Lichtquellen 180 emittiertes Licht in Richtung der oberen Schicht 110 zu reflektieren. Die Leiterplatte 200 ist an den Träger angrenzend und an diesem anliegend angeordnet.