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Die Erfindung betrifft einen Potentialverteiler sowie ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung von mehreren abisolierten Leiterenden von elektrischen Leitungen.
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Über Potentialverteiler werden allgemein mehrere elektrische Leitungen über ein gemeinsames Kontaktierungselement an ein gleiches Bezugspotential, beispielsweise Massepotential oder auch ein positives Versorgungspotential angeschlossen.
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Ein häufiger Anwendungsbereich sind Stromschienen, an denen mehrere Leitungen typischerweise über Schraubkontaktierungen angeschraubt sind. Daneben gibt es auch Lösungen, bei denen die Leitungen über eine Steckverbindung, beispielsweise über eine Schneid-Klemmkontaktierung, über das gemeinsame Kontaktierungselement verbunden sind.
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Aus der
DE 10 2007 061 816 A1 ist ein Potentialverteiler zu entnehmen, bei dem die einzelnen Leiter mit einem Kontaktblech verschweißt sind, beispielsweise mittels Ultraschall-, Laser-, oder Widerstandsschweißen. Das Kontaktblech kann dabei in einem Kunststoffgehäuse angeordnet sein.
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Bei elektrischen Bordnetzen für Kraftfahrzeuge besteht allgemein ein hoher Kostendruck. Gleichzeitig sind Kabelsätze für solche Kraftfahrzeug-Bordnetze üblicherweise komplex aufgebaut und erfordern typischerweise einem hohen manuellen Arbeitsaufwand. Es besteht daher allgemein ein Bestreben für eine Automatisierung von Fertigungsschritten. Die aus dem Stand der Technik bekannten Potentialverbinder sind häufig nur bedingt für eine Automatisierung geeignet.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Potentialverteiler sowie ein Verfahren zur gemeinsamen elektrischen Kontaktierung von mehreren Leitern anzugeben, wobei eine automatisierte sowie prozesssichere Kontaktierung der Leiter an einem gemeinsamen Kontaktierungselement ermöglicht ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen Potentialverteiler sowie durch ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung von mehreren abisolierten Leiterenden elektrischer Leitungen. Der Potentialverteiler weist ein elektrisch Isolierendes (Kunststoff-) Gehäuse auf, welches zumindest eine Einsteckseite aufweist, über die die einzelnen Leitungen mit ihren Leiterenden eingesteckt werden können. Innerhalb des Gehäuses sind mehrere Kanäle angeordnet, in die jeweils eine der Leitungen eingesteckt werden können. Die Kanäle erstrecken sich bis zu einem Anschlussraum innerhalb des Gehäuses, in dem ein Kontaktblech angeordnet ist. Weiterhin weist das Gehäuse im Bereich des Kontaktblechs zumindest ein Fenster, also eine Gehäuseöffnung auf. Das Fenster ist dabei derart ausgebildet, dass zumindest während eines Kontaktierungsschrittes der Anschlussraum und das darin einliegende Kontaktblech zugänglich sind und zwar derart, dass ein jeweiliges Leiterende mit dem Kontaktblech mithilfe eines Kontaktierungswerkzeug elektrisch verbunden werden kann.
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Bei dem Verfahren wird derart vorgegangen, dass eine jeweilige Leitung mit dem jeweiligen abisolierten Leiterende voraus von einer Außenseite her durch Wandöffnungen in einen jeweiligen Kanal eingesteckt und das abisolierte Ende bis in den Anschlussraum zum Kontaktblech geschoben wird. Zu diesem Zeitpunkt ist das abisolierte Ende oberhalb des Kontaktbleches positioniert. Im nächsten Schritt der eigentlichen Kontaktierung und Befestigung des Leiterendes am Kontaktblech wird ein Kontaktierungswerkzeug, insbesondere ein Schweißwerkzeug, durch das zumindest eine Fenster in den Anschlussraum eingeführt und verbindet das Leiterende elektrisch mit dem Kontaktblech.
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Das Kontaktblech ist innerhalb des Gehäuses geeignet befestigt und vormontiert. Beispielsweise ist es teilweise umspritzt und dadurch gehalten. Alternativ ist es mit dem Gehäuse verrastet oder anderweitig befestigt.
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Insbesondere ist ein Widerstandsschweißen vorgesehen, bei dem typischerweise ein Verschweißen dadurch erfolgt, dass ein Schweißstrom durch die Kontaktstelle geführt wird. Hierzu wird typischerweise zumindest eine und in der Regel werden zwei Schweißelektroden derart angelegt, dass der Schweißstrom über die Kontaktstelle fließt und zu einem zumindest teilweise Aufschmelzen von Material des Leiterendes und/oder des Kontaktbleches führt. Grundsätzlich können auch alternative elektrische Kontaktierungsverfahren, beispielsweise Löten verwendet werden.
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Durch den speziell ausgebildeten Potentialverteiler mit dem Gehäuse, den Kanälen, dem einliegenden Kontaktblech und speziell mit dem Fenster, über das ein Zugriff in den Anschlussraum von außen für ein Kontaktierungswerkzeug ermöglicht ist, ist in besonders vorteilhafter Weise eine automatisierte Konfektionierung, also ein automatisiertes Anschließen der Leitungen am Potentialverteiler ermöglicht. In bevorzugter Ausgestaltung ist daher vorgesehen, dass die Leitungen automatisiert und insbesondere vollautomatisch am Potentialverteiler angeschlossen werden. Hierzu sind geeignete Einrichtungen vorgesehen, die beispielsweise die Leiterenden greifen, diese in die Kanäle einstecken. Weiterhin wird das Kontaktierungswerkzeug automatisiert herangeführt und kontaktiert die Leiterenden am Kontaktblech speziell durch eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere durch Schweißen.
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In bevorzugter Ausgestaltung erstrecken sich mehrere Kanäle in einer Längsrichtung parallel zueinander und sind in einer Querrichtung nebeneinander angeordnet. Das Kontaktblech erstreckt sich in bevorzugter Ausgestaltung quer zu den Kanälen und quer zur Längsrichtung über mehrere und insbesondere alle der nebeneinander angeordneten Kanäle. In Querrichtung erstrecken sich daher die Kanäle über eine definierte Länge und das Kontaktblech erstreckt sich in Querrichtung zumindest über diese vorgegebene Länge. Vorzugsweise erstreckt sich auch das zumindest eine Fenster quer zur Längsrichtung über mehrere und vorzugsweise alle der nebeneinander angeordneten Kanäle. Hierdurch ist eine kompakte Bauweise erreicht und zudem besteht die Möglichkeit, dass die mehreren nebeneinander angeordneten Leiterenden in einem gemeinsamen Kontaktierungsschritt mit einem sich quer über die Leiterenden erstreckenden Kontaktierungswerkzeug kontaktiert werden können.
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Alternativ zu einem sich über mehrere Kanäle quer erstreckenden Fenster sind alternativ mehrere nebeneinander ausgebildete Fenster vorgesehen, beispielsweise ist jedem der nebeneinander angeordneten Kanäle ein eigenes Fenster zugeordnet. Die Fenster sind beispielsweise durch Gehäusestege voneinander getrennt.
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Gemäß einer Ausführungsvariante erstrecken sich die Kanäle von mehreren Außen- oder Einsteckseiten in Richtung zum Anschlussraum. Von jeder Einsteckseite können ein oder mehrere Kanäle in Richtung zum Anschlussraum führen.
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In bevorzugter Variante erstrecken sich alle Kanäle von lediglich einer einzigen Einsteckseite in Richtung zum Anschlussraum.
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Die Konfektionierung des Potentialverteilers erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird der Potentialverteiler, also das vorbereitete Gehäuse bereitgestellt.
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Nach der Kontaktierung der einzelnen Leiter, wie sie zuvor beschrieben wurde, wird ein erster Zwischenzustand bei der Konfektionierung erreicht. Bei diesem sind daher in bevorzugter Ausgestaltung in einem jeweiligen Kanal eine Leitung eingesteckt und das Leiterende ist mit dem Kontaktblech auf diesem aufliegend stoffschlüssig und elektrisch verbunden. Insbesondere ist das Leiterende mit dem Kontaktblech verschweißt.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist für eine gute und prozesssichere Kontaktierung vorgesehen, dass das jeweilige Leiterende und/oder das Kontaktblech mit einer insbesondere leicht schmelzenden Beschichtung, beispielsweise einer Zinn-Beschichtung versehen ist. Die Leiter der Leitungen sowie das Kontaktblech bestehen vorzugsweise aus dem gleichen Material, insbesondere aus Kupfer oder alternativ aus Aluminium.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist das Gehäuse zwei einander gegenüberliegende Fenster als Gehäuseöffnungen auf. Beim Kontaktierungsschritt werden die beiden Fenster dazu genutzt, dass das Kontaktierungswerkzeug von beiden gegenüberliegenden Seiten in den Anschlussraum und damit an das Kontaktblech und die Leiterenden herangeführt wird. Für eine zuverlässige Kontaktierung ist in der Regel erforderlich, dass das Kontaktierungswerkzeug mit einer gewissen Kraft gegen die Kontaktpartner gepresst werden muss. Das Kontaktierungswerkzeug, weist insbesondere zwei Teile auf, beispielsweise die zuvor beschriebenen beiden Schweißelektroden, die vorzugsweise von gegenüberliegenden Seiten durch die Fenster hindurch an die Kontaktpartner herangeführt werden. Das Kontaktblech und das zumindest eine Leiterende werden daher zwischen den beiden Teilen geklemmt. Hierdurch können hohe Presskräfte ausgeübt werden, wodurch eine hohe Prozesssicherheit erreicht ist.
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Alternativ können die beiden Schweißelektroden auch von einer Seite herangeführt werden, wobei in diesem Fall nur ein Fenster erforderlich ist und die eine Schweißelektrode gegen das Kontaktblech und die andere Schweißelektrode gegen das Leiterende gedrückt wird. Hierbei kann das Gehäuse sich gegen ein sonstiges Widerlager abstützen.
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In bevorzugter Weiterbildung ist ein jeweiliger Kanal gestuft ausgebildet und weist einen inneren Abschnitt auf, der sich bis zum Anschlussraum erstreckt. Weiterhin weist der Kanal einen äußeren Abschnitt auf, welcher sich bis zu den Wandungsöffnungen an der Einsteckseite erstreckt. Der äußere Abschnitt weist dabei eine größere Querschnittsfläche, insbesondere einen größeren Durchmesser als der innere Abschnitt auf. Durch diese Ausgestaltung wird ermöglicht, dass ein zusätzliches Dichtelement zwischen einer Kanalwand des Kanals, insbesondere im hinteren Abschnitt und einem Leitungsmantel positioniert wird, sodass eine jeweilige Leitung zuverlässig abgedichtet in das Gehäuse eingeführt wird. Die beiden Abschnitte sind insbesondere als zueinander koaxiale Kanäle ausgebildet.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist daher eine jeweilige Leitung auch von einem derartigen Dichtelement, welches insbesondere als Dichtring ausgebildet ist, umgeben. Das Dichtelement wird vor dem Einstecken der Leitung in das Gehäuse auf die Leitung aufgeschoben.
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Weiterhin ist ein Halter mit Durchtrittsöffnungen für die Leitungen vorgesehen, welcher zumindest im endkonfektionierten Zustand an der Einsteckseite angeordnet ist und sich über die Kanäle, also über die Wandöffnungen an der Einsteckseite erstreckt. Die Durchtrittsöffnungen sind koaxial zu den Kanälen angeordnet. Die einzelnen Leitungen sind durch die Durchtrittsöffnungen hindurchgeführt. Der Durchmesser der Durchtrittsöffnungen ist insbesondere kleiner als ein Außendurchmesser der Dichtelemente und damit auch als ein Durchmesser des äußeren Kanalabschnitts. Durch diesen Halter werden daher die in den Kanälen einliegenden Dichtelemente zuverlässig vor einem Herausfallen gesichert.
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Das Gehäuse ist vorzugsweise insgesamt als ein allseitig geschlossenes Gehäuse ausgebildet, welches lediglich die Wandöffnungen zum Einführen der Leitungen aufweist sowie - zumindest und vorzugsweise lediglich in einem Ausgangszustand - das oder die Fenster aufweist, über die das Kontaktierungswerkzeug eingreift. Nicht genutzte Wandöffnungen können beispielsweise durch Blindstopfen verschlossen werden. Je nach Ausführungsvariante können weiterhin ein oder mehrere Öffnungen für abgehende Leitungen oder heraustretende Abschnitte des Kontaktblechs vorgesehen sein. Im endmontierten Zustand ist das Gehäuse vorzugsweise abgedichtet, sodass also in den Innenraum und speziell in den Anschlussraum keine Feuchtigkeit eindringen kann.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante liegt das Kontaktblech vollständig innerhalb des Gehäuses ein und ist daher nicht nach außen geführt. Außer den Wandöffnungen zu den Kanälen und dem zumindest einen Fenster weist das Gehäuse keine weiteren Öffnungen auf.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist demgegenüber vorgesehen, dass das Kontaktblech einen Anschlussbereich aufweist, welcher durch eine Gehäusewand hindurch nach außen geführt ist. Dieser Anschlussbereich ragt daher nach Art einer Anschlussfahne beispielsweise seitlich aus dem Gehäuse heraus und dient zur elektrischen Kontaktierung des Kontaktbleches außerhalb des Gehäuses. Beispielsweise dient dies zum Anschluss an einem Massepotential. Der Anschlussbereich weist hierfür beispielsweise ein Loch auf, durch das ein Kontaktbolzen, beispielsweise ein Schraubbolzen hindurchgesteckt werden kann, sodass eine (Schraub-) Kontaktierung des Kontaktblechs außerhalb des Gehäuses ermöglicht ist. Das Kontaktblech ist bei einer abgedichteten Ausführung des Gehäuses vorzugsweise abgedichtet durch eine Gehäusewand hindurchgeführt.
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Im Hinblick auf eine geschlossene Ausgestaltung des Gehäuses in einem endkonfektionierten Zustand ist das eine Fenster und - bei der Ausführungsvariante mit zwei gegenüberliegenden Fenstern - sind beide Fenster verschlossen. Hierzu ist beispielsweise das jeweilige Fenster vergossen oder mit einem Deckel verschlossen. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Kappe, beispielsweise eine Dichtkappe vorgesehen, welche auf das Gehäuse aufgesetzt ist. Beispielsweise wird die Kappe von einer Seite her auf das Gehäuse aufgeschoben. Bevorzugt umgreift die Kappe das Gehäuse, d.h. die Kappe umgreift in Umfangsrichtung Wandungsbereiche des Gehäuses. Bei der Ausgestaltung der Kappe als Dichtkappe ist über die Kappe ein Eintritt von Feuchtigkeit verhindert. Hierzu weist die Kappe beispielsweise eine umlaufende Dichtlippe auf oder ist mit dem Gehäuse stoffschlüssig verbunden, beispielsweise verklebt oder verschweißt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen in teilweise vereinfachten Darstellungen:
- 1 eine Ansicht auf einen Potentialverteiler in einem nicht konfektionierten Ausgangszustand gemäß einer ersten Ausführungsvariante,
- 2 eine Potentialverteiler in einem nicht konfektionierten Ausgangszustand gemäß einer zweiten Ausführungsvariante,
- 3 den Potentialverteiler gemäß 1 in einem Zwischenzustand mit angeschlossenen Leitungen,
- 4 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie IV - IV in 3, zusammen mit einem ergänzend angedeuteten Kontaktierungswerkzeug zur Illustration des eigentlichen Kontaktierungsschrittes,
- 5 eine Draufsicht auf mehrere Teile des Potentialverteilers bei einem abschließenden Endkonfigurationsschritt,
- 6 der endkonfigurierte Potentialverteiler gemäß der ersten Ausführungsvariante sowie
- 7 der endkonfektionierte Potentialverteiler gemäß der zweiten Ausführungsvariante.
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Ein in 1 und 2 dargestellter Potentialverteiler 2 weist ein (Kunststoff-) Gehäuse 4 auf. An einer Einsteckseite 6 sind mehrere Wand- oder Kanalöffnungen ausgebildet, an die sich jeweils ein Kanal 8 anschließt, welcher sich in einer Längsrichtung L erstreckt. Die Kanäle 8 sind jeweils nach Art von Röhren ausgebildet und von Kanalwänden über ihre gesamte Länge begrenzt. Die einzelnen Kanäle 8 sind in einer senkrecht zur Längsrichtung L orientierten Querrichtung Q nebeneinander angeordnet. Die Kanäle 8 weisen einen äußeren Abschnitt 8A sowie einen sich daran anschließenden inneren Abschnitt 8B auf. Die Kanäle 8 sind in der 1 sowie in der 2 jeweils gestrichelt dargestellt. Die Kanäle 8 erstrecken sich bis zu einem Anschlussraum 10, in dem ein Kontaktblech 12 einliegt. Dieses ist beispielsweise nach Art einer Stromschiene ausgebildet. Es erstreckt sich in Querrichtung Q über alle Kanäle 8 hinweg.
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Bei einer ersten Ausführungsvariante gemäß 1 liegt das Kontaktblech 12 vollständig im Gehäuse 4 ein. Bei einer zweiten Ausführungsvariante gemäß 2 weist das Kontaktblech 12 einen Anschlussbereich 14 auf, welcher durch eine Seitenwand des Gehäuses 8 hindurchtritt. Über diesen Anschlussbereich 14 ist eine elektrische und/oder mechanische Kontaktierung/Befestigung außerhalb des Gehäuses ermöglicht. Der Anschlussbereich 14 weist hierzu im Ausführungsbeispiel eine Durchgangsöffnung auf, durch die ein Kontaktbolzen hindurchgeführt werden kann.
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Von besonderer Bedeutung ist weiterhin, dass das Gehäuse 4 im Bereich des Anschlussraumes 10 zwei Fenster 16, also Gehäuseöffnungen, aufweist, sodass der Anschlussraum 10 zumindest zu Konfektionierungszwecken während der Konfektionierung zugänglich ist. Zumindest eines der beiden Fenster 16 und vorzugsweise beide Fenster 16 erstrecken sich in Querrichtung Q über alle Kanäle 8 hinweg.
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Das Gehäuse 4 ist insgesamt typischerweise als ein quaderförmiges Gehäuse 4 ausgebildet, wobei alle sechs Quaderseiten durch Gehäusewände verschlossen sind, bis auf die zuvor beschriebenen Wandöffnungen für die Kanäle 8 sowie bei der zweiten Ausführungsvariante ergänzend noch für eine seitliche Öffnung zum Durchführen des Anschlussbereichs 14. Die 1 und 2 zeigen jeweils eine Aufsicht auf eine obere Gehäusewand. Durch das Fenster 16 ist ein Blick in den Anschlussraum 10 und das darin einliegende Kontaktblech 12 ermöglicht.
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In einem ersten Konfektionierungsschritt werden elektrische Leitungen 18 jeweils mit dem Kontaktblech 12 elektrisch kontaktiert. Bei den Leitungen 18 handelt es sich vorzugsweise um einadrige Mantelleitungen, bei denen also ein zentraler Leiter von einem Isoliermantel umgeben ist. Die Leitungen 18 erstrecken sich jeweils in Längsrichtung L und weisen endseitig ein abisoliertes Leiterende 20 auf. Bei der Konfektionierung werden sie mit diesem voraus in einen jeweiligen Kanal 8 eingesteckt. In einem jeweiligen Kanal 8 liegt jeweils lediglich eine einzige Leitung 18 ein. Vor dem Einstecken wird jeweils ein ringförmiges Dichtelement 22 über den Isoliermantel der jeweiligen Leitung 18 geschoben.
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3 zeigt eine Situation, bei der in allen Kanälen 8 eine Leitung 18 vollständig eingesteckt ist. In diesem Zwischenzustand liegen die Leiterenden 20, also der jeweilige blanke Leiter (Massivdraht oder auch Litzenleiter) auf einer Flachseite des Kontaktblechs 12 auf. Die jeweiligen Dichtelemente 22 liegen innerhalb eines jeweiligen äußeren Abschnitts 8A passgenau ein, sodass eine jeweilige Leitung 18 abgedichtet in das Gehäuse 4 eingeführt ist.
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Nachfolgend werden die Leiterenden 20 mit dem Kontaktblech 12 elektrisch kontaktiert und zwar vorliegend durch eine stoffschlüssige Verbindung, speziell durch Schweißen. Insbesondere wird ein Widerstandsschweißverfahren eingesetzt, welches im Zusammenhang mit der 4 erläutert wird:
- Das Verschweißen erfolgt mithilfe eines Kontaktierungswerkzeugs 24, hier also ein Schweißwerkzeug, welches zwei Teile, nämlich vorliegend zwei Schweißelektroden 26A, 26B aufweist. Die beiden Schweißelektroden 26A, 26B werden jeweils durch eines der beiden gegenüberliegenden Fenster 16 hindurchgeführt und klemmen zwischen sich das Kontaktblech 12 und zumindest ein Leiterende 20 ein.
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Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass die einzelnen Leiterenden 20 einzelweise mit dem Kontaktblech 12 verschweißt werden. In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mehrere der Leiterenden 20 und vorzugsweise alle der Leiterenden 20 gleichzeitig bei nur einem Schweiß-Prozessschritt mit dem Kontaktblech 12 verschweißt werden. Hierzu ist zumindest die eine, obere Schweißelektrode 26A, die durch das obere Fenster 16 in der oberen Gehäusewand hindurchgeführt ist, in Querrichtung lang gestreckt ausgebildet und weist eine ausreichende Länge auf, sodass sie mehrere und insbesondere alle der Leiterenden 20 überdeckt. Die Leiterenden 20 liegen allgemein auf der zu der oberen Gehäusewand orientierten Flachseite des Kontaktblechs 12 auf.
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Die untere Schweißelektrode 26B kann identisch ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist sie jedoch unterschiedlich ausgebildet, insbesondere in Querrichtung kürzer ausgebildet. Beim Schweißwerkzeug handelt es sich beispielsweise um eine Art Schweißzange die zangenartig den Anschlussraum 10 umgreift.
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Über das Kontaktierungswerkzeug 24 wird daher in bzw. entgegen einer Vertikalrichtung V eine Klemmkraft ausgeübt. Über die Schweißelektroden 26A, 26B fließt ein Schweißstrom, sodass durch den elektrischen Widerstand eine Erwärmung (Widerstandsschweißen) erfolgt, was zu einem teilweise Aufschmelzen des Leiterendes 20 und/oder des Kontaktblechs 12 führt.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass das Leiterende 20 und/oder das Kontaktblech 12 mit einer leicht schmelzenden Beschichtung, beispielsweise einer Zinn-Beschichtung versehen ist. Die Leiter der Leitungen 18 sowie das Kontaktblech 12 bestehen vorzugsweise aus dem gleichen Material, insbesondere aus Kupfer oder alternativ aus Aluminium.
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Nach dem Verschweißen wird das Gehäuse 4 in einem letzten Konfektionierungsschritt verschlossen und insbesondere abgedichtet. Speziell werden die Fenster 16 insbesondere dicht verschlossen. Hierzu ist im Ausführungsbeispiel eine als Dichtkappe ausgebildete Kappe 28 vorgesehen, welche von einer Seite über das Gehäuse 4 entgegen der Längsrichtung L geschoben wird. Die Kappe 28 ist dabei ebenfalls quaderförmige ausgebildet und umgreift das Gehäuse 4 in Umfangsrichtung, also in Querrichtung Q und in Vertikalrichtung V.
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Auf der Einsteckseite 6 wird zusätzlich noch ein Halter 30 angeordnet, welcher Durchtrittsöffnungen 32 aufweist, durch die die Leitungen 18 jeweils hindurchgeführt sind. Bei dem Halter 30 handelt sich beispielsweise um ein elastisches, plattenförmiges Element. Der Halter 30 ist vorzugsweise zu den Durchtrittsöffnungen 32 hin jeweils geschlitzt, sodass der Halter 30 auch noch nach einem Einstecken der Leitungen 18 angebracht werden kann. Die Durchtrittsöffnungen 32 weisen dabei einen kleineren Querschnitt, speziell einen kleineren Durchmesser als die äußeren Abschnitte 8A der Kanäle 8 auf. Durch den Halter 30 sind die Dichtelemente 22 vor einem Herausfallen gesichert. In der Regel liegen diese klemmend in den äußeren Abschnitten 8A ein. Der hier beschriebene Potentialverteiler 2 ist für den Einsatz im Automobilbereich vorgesehen, wo durch Vibrationen ohne Sicherung die Gefahr besteht, dass sich die Dichtelemente 22 lösen.
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Der endkonfektionierte Zustand des Potentialverteilers ist schließlich in 6 und 7 für die beiden Ausführungsvarianten dargestellt. In bevorzugter Ausgestaltung ist der Potentialverteiler im endkonfektionierten Zustand zur Umwelt hin abgedichtet, sodass in den Innenraum, speziell in den Anschlussraum 10 insbesondere kein Staub und insbesondere keine Feuchtigkeit eintreten kann.
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Der hier beschriebene Potentialverteiler ist durch den speziellen Aufbau besonders für eine (voll) automatische Konfektionierung geeignet. Hierzu ist eine geeignete konfektionierte Anlage vorgesehen, welche die zuvor beschriebenen konfektionierten Schritte vollautomatisiert durchführt. Bei der vollautomatischen Konfektionierung werden durch die Anlage insbesondere folgende Schritte vollautomatisch durchgeführt:
- - Bereitstellen des Potentialverteilers 2 im Ausgangszustand ohne eingesteckte Leitungen, wie er beispielsweise in der 1 oder in der 2 dargestellt ist,
- - Einstecken der Leitungen 18 mit den abisolierten Leiterenden 20 in die jeweiligen Kanäle 8,
- - Kontaktieren der Leiterenden 20 mit dem Kontaktblech 12, insbesondere mithilfe der Schweißelektroden 26A, 26B wie zuvor beschrieben,
- - Verschließen des zumindest einen Fensters 16 sowie gegebenenfalls Anbringung des Halters 30.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Potentialverteiler
- 4
- Gehäuse
- 6
- Einsteckseite
- 8
- Kanal
- 8A
- äußerer Abschnitt
- 8B
- innere Abschnitt
- 10
- Anschlussraum
- 12
- Kontaktblech
- 14
- Anschlussbereich
- 16
- Fenster
- 18
- Leitung
- 20
- Leiterende
- 22
- Dichtelement
- 24
- Kontaktierungswerkzeug
- 26A, B
- Schweißelektrode
- 28
- Kappe
- 30
- Halter
- 32
- Durchtrittsöffnung
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- V
- Vertikalrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007061816 A1 [0004]