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Die Erfindung betrifft eine Tränkvorrichtung für Jungtiere, insbesondere Kälber, Lämmer und Zicklein.
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Eine Tränkvorrichtung umfasst üblicherweise zumindest einen Sauger, von dem ein Schlauch zu einem darunter angeordneten Flüssigkeitsreservoir für Flüssigtiernahrung reicht. Der Sauger kann an einer Haltevorrichtung befestigbar sein. Vorteilhafterweise ist das Reservoir derart vom Sauger abgetrennt oder beabstandet angeordnet, dass das Jungtier keinen direkten Zugang zum Flüssigkeitsreservoir hat, sondern die Flüssigkeit nur über den Sauger und den Schlauch aus dem Reservoir aufnehmen kann. Eine solche Tränkvorrichtung erlaubt die Zubereitung und Bereitstellung einer größeren Menge Flüssigtiernahrung im Flüssigkeitsreservoir, aus dem das Jungtier sich bei Bedarf bedienen kann. Es gibt auch Tränkvorrichtungen mit mehreren Saugern, deren Schläuche in dasselbe Flüssigkeitsreservoir reichen, sodass mehrere Jungtiere gleichzeitig aus demselben Flüssigkeitsreservoir versorgt werden können.
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Um die Nahrungsaufnahme zu erleichtern, ist ein Rückschlagventil vorgesehen, dass das vollständige Zurückfließen der Flüssigkeit aus dem Sauger und dem Schlauch ins Reservoir verhindert. Ein konventionelles Rückschlagventil ist als Kugelventil ausgebildet, bei dem eine Kugel auf Grund der Schwerkraft das Ventil schließt. Dies hat den Nachteil, dass das Kugelventil bei seiner Montage und seinem Betrieb in einer vorgegebenen Position angeordnet sein muss, damit die Kugel zuverlässig öffnet und insbesondere schließt.
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Es stellt sich die Aufgabe, eine verbesserte Tränkvorrichtung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Tränkvorrichtung für ein Jungtier mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Tränkvorrichtung für ein Jungtier umfasst einen Sauger, an dem ein Schlauch derart gekoppelt ist, dass das Jungtier Flüssigkeit durch den Schlauch aus dem Sauger saugen kann, und eine Rückschlagventilvorrichtung, die ausgebildet ist, ein Zurückfließen der Flüssigkeit vom Sauger durch den Schlauch zu verhindern. Die Rückschlagventilvorrichtung umfasst ein Lippenventil, das einen Einlass und einen Auslass und zumindest zwei elastischen Lippen umfasst, und einen Ventileinsatz, der im Einlass angeordnet ist, wobei sich durch den Ventileinsatz ein offener Durchflussbereich am Einlass erstreckt. Das Lippenventil ist derart ausgebildet, dass es durch auslassseitig an der Rückschlagventilvorrichtung anliegen Saugdruck derart verformbar ist, dass die Lippen durch Auseinanderspreizen den Durchflussbereich für die Flüssigkeit am Auslass freigeben, sodass die Flüssigkeit durch den Schlauch zum Sauger fließt.
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Der Sauger ist ausgebildet, sodass das saugende Jungtier durch den Sauger Flüssigkeit aufnehmen kann. Die Flüssigkeit fließt über den Schlauch, üblicherweise aufwärts, zum Sauger, wenn das Jungtier am Sauger saugt. Die Rückschlagventilvorrichtung verhindert das völlige Zurücklaufen der Flüssigkeit zurück durch den Schlauch. Durch die Rückschlagventilvorrichtung verbleibt die Flüssigkeit zwischen dem Sauger und der Rückschlagventilvorrichtung in der Tränkvorrichtung, wenn das Jungtier aufhört zu saugen. Die in der Tränkvorrichtung verbleibende Flüssigkeit bietet einen hygienischen Vorteil, da die Flüssigkeit im Sauger, die möglicherweise bereits mit dem Jungtiermaul in Kontakt gekommen ist, nicht ins Flüssigkeitsreservoir zurückfließen kann.
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Das Lippenventil wird auch als Schnabelventil bezeichnet. Es hat einen Einlass und einen Auslass. Im geöffneten Zustand fließt die Flüssigkeit vom Einlass zum Auslass. Beim geschlossenen Lippenventil ist der Abfluss der Flüssigkeit durch den Auslass unterbunden. Die elastischen Lippen sind im unverformten Zustand derart ausgebildet, dass sie geschlossenen sind und den Durchflussbereich verschließen. Auf Grund ihrer Elastizität verformen sie sich reversibel beim Saugen des Jungtiers, sodass sie den Durchflussbereich freigeben. Fällt der Saugdruck ab, bewirkt die Elastizität, dass die Lippen den Durchflussbereich wieder verschließen. Auf Grund der Elastizität schließt sich das Lippenventil lageunabhängig, was im Vergleich zu schwerkraftbasierten Ventilansätzen von Vorteil ist, denn die Rückschlagventilvorrichtung mit dem Lippenventil arbeitet grundsätzlich lageunabhängig.
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Der erforderliche Saugdruck zum Öffnen des Lippenventils ist derart, dass er eine Verformung der Lippen bewirkt, sodass der Durchflussbereich freigegeben wird. Der Saugdruck wird durch das am Sauger saugende Jungtier aufgebracht. Sobald es aufhört zu saugen, bewirkt der abfallende Saugdruck ein Schließen des Lippenventils und damit ein Verbleiben der Flüssigkeit in der Tränkvorrichtung zwischen Sauger und Rückschlagventilvorrichtung. Diese auf dem Lippenventil lastende Flüssigkeit bewirkt eine starke Verformung des Lippenventils, durch die die Lippen weiter zusammengepresst werden. Ohne Ventileinsatz würde das Lippenventil weitgehend zusammengepresst werden. Wenn Flüssigkeit auslassseitig der Rückschlagventilvorrichtung auf das das derart zusammengepresste Lippenventil drücken würde, müsste der Saugdruck zum Öffnen des Lippenventils derart sein, dass er trotz der auf den Lippen lastenden Flüssigkeit die Verformung der Lippen und damit die Freigabe des Durchlassbereichs bewirkten würde. Dadurch wäre das Aufbringen des erforderlichen Saugdrucks wegen der verbliebenen Flüssigkeit beim erneuten Saugen für das Jungtier mit erheblichen Aufwand verbunden. Dieser Aufwand wird durch den Ventileinsatz signifikant reduziert.
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Der Ventileinsatz ist eine starre Struktur, die einer Verformung der Lippenventilwände am Einlass entgegenwirkt, wenn Flüssigkeit vom vorangegangenen Saugvorgang auslassseitig der Rückschlagventilvorrichtung auf das Lippenventil drückt. Auf diese Weise beschränkt sich die zusätzliche Verformung des Lippenventils durch die Flüssigkeit auf seinen auslassseitigen Bereich. Dadurch wird der Saugdruck zum Öffnen des Lippenventils, der auch der Verformung auf Grund des Flüssigkeitsdrucks entgegenwirken muss, reduziert und erleichtert dem Jungtier das erneute Saugen.
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Der Durchlassbereich am Eingang ist auch bei geschlossenen Lippen am Ausgang offen. Die Lippen liegen im geschlossenen Zustand am Auslass aufeinander und werden durch auslassseitig auf dem Lippenventil drückende Flüssigkeit zusammengepresst, wenn Flüssigkeit zwischen der Rückschlagventilvorrichtung und dem Sauger ist. Nichtsdestotrotz ist das Lippenventil durch das saugende Jungtier derart verformbar, dass die Lippen durch Auseinanderspreizen den Durchflussbereich für die Flüssigkeit am Auslass freigeben, sodass sie zum Sauger fließt.
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Im Betrieb wird der Sauger der Tränkvorrichtung oberhalb eines Flüssigkeitsreservoirs befestigt, in das der Schlauch hinunterreicht. Ein senkrechter Verlauf des Schlauchs ist nicht erforderlich. Wegen der lageunabhängigen Funktionsweise des Lippenventils ist die Tränkvorrichtung auch funktionsfähig, wenn der Schlauch Windungen oder ähnliches in seinem Verlauf aufweist.
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In einer Ausführung ist das Lippenventil einstückig und elastisch ausgebildet. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Fertigung.
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In einer Ausführung ist der Ventileinsatz hülsenförmig ausgebildet. Er kann eine zylindermantelförmige oder kegelstumpfmantelförmige Ausgestaltung haben. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Fertigung.
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Der Ventileinsatz kann Teil einer Ventilhalterung für das Lippenventil sein, auf der es aufgesetzt wird. In einer Ausführung weist die Rückschlagventilvorrichtung eine erste Ventilhalterung mit einer durchgehenden ersten Aussparung, an deren einer Seite der Ventileinsatz angeordnet ist, und eine zweite Ventilhalterung mit einer durchgehenden zweiten Aussparung auf. Der Ventileinsatz ist integraler Bestandteil der ersten Ventilhalterung. Die erste Ventilhalterung und die zweite Ventilhalterung sind derart zusammensetzbar, dass das Lippenventil von der ersten und der zweiten Ventilhalterung derart gehalten wird, dass der Ventileinsatz sich in den Einlass erstreckt und das Lippenventil sich in oder durch die zweite Aussparung erstreckt. Eine oder beide Ventilhalterungen können Gehäusebestandteil der Rückschlagventilvorrichtung sein.
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In einer Ausführung weist das Lippenventil einen Haltebereich auf, und die erste und zweite Ventilhalterung sind ausgebildet, dass bei zusammengesetzten Ventilhalterungen der Haltebereich zwischen der ersten und der zweiten Ventilhalterung angeordnet ist, beispielsweise indem er zwischen die erste und zweite Ventilhalterung geklemmt wird, was einen sicheren Halt ermöglicht.
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In einer Ausführung des Lippenventils verlaufen in einem unverformten Zustand die Lippen schräg zwischen Ventileinsatz und Auslass, sodass sie am Auslass aufeinanderliegen. Dabei können die Lippen im unverformten Zustand einen zum Ventilinneren gewölbten Querschnitt haben, sodass die Schließwirkung auf Grund der Materialelastizität durch die auf der Wölbung lastende Flüssigkeit noch verstärkt wird. Wenn die Lippen geschlossen sind, drückt die verbleibende Flüssigkeit auslassseitig auf die Lippen und presst sie weiter zusammen. Dieser Effekt wird unterstützt durch den gewölbten, pagodenförmigen Querschnitt der geschlossenen Lippen.
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In einer Ausführung weist die Rückschlagventilvorrichtung ein Sieb auf, das Fremdkörper aus der angesaugten Flüssigkeit filtert, die sonst dem Jungtier schaden könnten. Alternativ kann der Rückschlagventilvorrichtung ein Sieb einlassseitig vorgeschaltet sein, das als separate Komponente oder integraler Schlauchbestandteil zwischen Rückschlagventilvorrichtung und Schlaucheinlass oder am Schlaucheinlass vorgesehen ist.
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Die Rückschlagventilvorrichtung kann im Schlauch angeordnet sein oder zwischen einem ersten und zweiten Schlauchabschnitt angeordnet sein oder zwischen dem Sauger und dem Schlauch angeordnet sein. Im ersten Fall kann die Rückschlagventilvorrichtung integraler Schlauchbestandteil sein oder in den Schlauch eingeführt sein. Im zweiten Fall ist sie zwischen die Schlauchabschnitte gekoppelt, und im dritten Fall am Sauger angekoppelt. Wenn der Sauger und der Schlauch mit einer Verbindungsvorrichtung gekoppelt sind, kann die Rückschlagventilvorrichtung zwischen die Verbindungsvorrichtung und den Schlauch gekoppelt sein oder Teil der Verbindungsvorrichtung sein.
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Vorteilhafterweise ist die Rückschlagventilvorrichtung austauschbar, was die Wartung erleichtert und die Lebensdauer der Tränkvorrichtung erhöht.
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Vorteilhafterweise weist die Tränkvorrichtung eine plattenförmige Haltevorrichtung auf, an der der Sauger befestigt ist. Die Befestigung kann mittels eines Verbindungsmittels erfolgen. Die Haltevorrichtung kann im Stall montiert sein. In einer Ausführung weist die Haltevorrichtung eine Aussparung auf, durch die der Schlauch oder eine Verbindungsvorrichtung für den Anschluss des Schlauchs am Sauger verläuft, sodass der Schlauch auf der vom Sauger abgewandten Seite der Haltevorrichtung und vor dem Jungtier geschützt verläuft.
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Vorteilhafterweise ist der Schlaucheinlass des Schlauchs in einem Flüssigkeitsreservoir angeordnet, in dem die Flüssigkeit, insbesondere Flüssignahrung für das Jungtier, bereitgestellt wird. Das Flüssigkeitsreservoir kann unterhalb des Saugers angeordnet sein.
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In einer Ausführung weist die Tränkvorrichtung zumindest einen weiteren Sauger, an dem ein Schlauch gekoppelt ist, auf, und die Sauger sind an derselben Haltevorrichtung befestigt. Mit solch einer Tränkvorrichtung können mehrere Jungtiere gleichzeitig versorgt werden, und ihnen kann in demselben Flüssigkeitsreservoir dieselbe Flüssignahrung bereitgestellt werden.
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Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Tränkvorrichtung,
- 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Tränkvorrichtung,
- 3A ein Ausführungsbeispiel eines Lippenventils in geschlossenem Zustand mit einem Ventileinsatz,
- 3B das Ausführungsbeispiel des Lippenventils mit dem Ventileinsatz in geöffnetem Zustand,
- 4 Komponenten eines Ausführungsbeispiels einer Rückschlagventilvorrichtung,
- 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Rückschlagventilvorrichtung, und
- 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Tränkvorrichtung.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Tränkvorrichtung mit einem Sauger 1, an den ein Schlauch 3 gekoppelt ist. Die Tränkvorrichtung ist bei der Aufzucht von Jungtieren zum Tränken mit Flüssignahrung vorgesehen. Die Jungtiere sind insbesondere Kälber, Lämmer und Zicklein.
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Der Sauger 1 ist ausgebildet, sodass das saugende Jungtier durch den Sauger 1 Flüssigkeit aufnehmen kann. Die Flüssigkeit ist üblicherweise Milch oder Milchersatz und wird in einem Flüssigkeitsreservoir (in 1 nicht dargestellt) bereitgestellt. Die Flüssigkeit fließt über den Schlauch 3 zum Sauger 1, wenn das Jungtier am Sauger 1 saugt.
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Der Sauger 1 hat eine langgestreckte, frontseitig abgerundete Form und ist aus einem elastischen Material, das eine Verformung des Saugers 1 beim Saugvorgang ermöglicht. Seine Form ist einer Muttertierzitze nachempfunden. Frontseitig ist eine Öffnung, die bei nicht deformiertem Sauger 1 geschlossen ist und sich bei der Deformation des Saugers 1 während des Saugvorgangs öffnet, um die Flüssigkeitsabgabe an das saugende Jungtier zu ermöglichen.
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Rückseitig des Saugers 1 ist der Schlauch 3 gekoppelt, durch den die Flüssigkeit zum Sauger 1 fließt. Die Kopplung zwischen dem Sauger 1 und dem Schlauch 3 erfolgt durch eine Verbindungsvorrichtung 5, die zwischen den Sauger 1 und den Schlauch 3 gekoppelt ist. Die Verbindungsvorrichtung 5 weist eine ringförmige Haltevorrichtung 8 für den Sauger 1 und eine kreisförmige Platte 4 an der Saugerrückseite auf. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Haltevorrichtung 8 als Überwurfmutter ausgebildet, die so auf die Platte 4 der Verbindungsvorrichtung 5 geschraubt wird, dass der Sauger 1 zwischen diesen beiden Komponenten gehalten wird. Andere Verbindungen, beispielsweise Bajonett- oder Schnappverbindung, sind möglich. An der Rückseite der Verbindungsvorrichtung 5 ist ein, in diesem Ausführungsbeispiel rohrförmiger, Anschluss 6 in der Platte 4, durch den Flüssigkeit in der Sauger 1 fließen kann und der mit dem Schlauch 3 oder einem Schlauchabschnitt 17 verbunden wird, indem der Schlauch 3 oder der Schlauchabschnitt 17 aufgesteckt wird. Alternative Verbindungen mit dem Anschluss 6 oder alternative Ausgestaltungen des Anschluss 6 sind denkbar. An dem vom Sauger 1 abgewandten Ende des Schlauchs 3 ist ein Schlaucheinlass 7, durch den die Flüssigkeit durch den Schlauch 3 bis zum Sauger 1 fließt, wenn das Jungtier am Sauger 1 saugt.
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Der Sauger 1 und die Verbindungsvorrichtung 5 sind mittels einer Befestigungsvorrichtung 9 an einer Haltevorrichtung (in 1 nicht dargestellt) befestigbar. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Befestigungsvorrichtung 9 als ein die Verbindungsvorrichtung 5 umgebender Flansch 11 ausgebildet, der Löcher 13 aufweist. Der Flansch 11 wird durch einen ringförmigen Randbereich der Platte 4 ausgebildet, der über den Umfang der Überwurfmutter hinausgeht Durch die Löcher 13 im Flansch 11 ist eine Befestigung mit Nägeln oder Schrauben möglich. Die Befestigungsvorrichtung 9 und die Verbindungsvorrichtung 5 können einteilig ausgebildet sein oder sie können eine oder mehrere gemeinsame Komponenten aufweisen oder sie können durch separate Komponenten ausgebildet sein.
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Die Tränkvorrichtung umfasst ferner eine Rückschlagventilvorrichtung 15 mit einem Ventilvorrichtungseinlass 21 und einem Ventilvorrichtungsauslass 23. Durch die Rückschlagventilvorrichtung 15 kann die Flüssigkeit lediglich vom Ventilvorrichtungseinlass 21 zum Ventilvorrichtungsauslass 23 fließen. Die Rückschlagventilvorrichtung 15 ist ausgebildet, ein Zurückfließen der Flüssigkeit vom Sauger 1 durch den Schlauch 3 zu verhindern, sodass die Flüssigkeit im Sauger 1 und zwischen dem Sauger 1 und der Rückschlagventilvorrichtung 15 nicht ins Flüssigkeitsreservoir zurückfließt. Auch zwischen Rückschlagventilvorrichtung 15 und Schlaucheinlass 7 ist kein Rückfluss. Durch die in der Tränkvorrichtung verbleibende Flüssigkeit wird ein erneutes Saugen von Flüssigkeit durch das Jungtier erleichtert. Außerdem ist es hygienischer, da die Flüssigkeit im Sauger 1, die möglicherweise bereits mit dem Jungtiermaul in Kontakt gekommen ist, nicht ins Flüssigkeitsreservoir zurückfließen kann.
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Die Rückschlagventilvorrichtung 15 ist in diesem Ausführungsbeispiel zwischen einem ersten Schlauchabschnitt 17 und einem zweiten Schlauchabschnitt 19 angeordnet. Die Darstellung des zweiten Schlauchabschnitts 19 ist verkürzt. Die Schlauchabschnitte 17, 19 werden auf den jeweils rohrförmig ausgebildeten Ventilvorrichtungseinlass 21 und Ventilvorrichtungsauslass 23 gesteckt und halten zumindest durch Kraftschluss und/oder Formschluss. Üblicherweise ist die Rückschlagventilvorrichtung 15 näher am Sauger 1 als am Schlaucheinlass 7 angeordnet. In einem Ausführungsbeispiel hat der erste Schlauchabschnitt 17 zwischen dem Sauger 1 und der Rückschlagventilvorrichtung 15 eine Länge von einigen Zentimetern, und der zweite Schlauchabschnitt 19 zwischen der Rückschlagventilvorrichtung 15 und dem Schlaucheinlass 7 hat eine Länge von ungefähr ein bis zwei Metern.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Tränkvorrichtung, die sich von dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel durch die Anordnung der Rückschlagventilvorrichtung 15, die Haltevorrichtung 9, die Verbindungsvorrichtung 5 und den Schlaucheinlass 7unterscheidet.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die Rückschlagventilvorrichtung 15 zwischen dem Sauger 1 und dem Schlauch 3 angeordnet, sodass sie zwischen die Verbindungsvorrichtung 5 und den einteiligen Schlauch 3 gekoppelt ist. Die Verbindungsvorrichtung 5 ist ausgebildet, sodass ihr Anschluss 6 an den Ventilvorrichtungsauslass 23 der Rückschlagventilvorrichtung 15 angekoppelt werden kann. Der Anschluss 6 ist als gebogenes Rohrstück ausgebildet, in das der Ventilvorrichtungseinlass 23 der Rückschlagventilvorrichtung 15 ragt. Auf diese Weise kann die Rückschlagventilvorrichtung 15 in Richtung des unterhalb des Saugers 1 angeordneten Flüssigkeitsreservoirs ausgerichtet werden. Die Verbindung kann beispielsweise kraftschlüssig oder mittels Schraub-, Schnapp- oder Bajonettverbindung erfolgen. Die Rückschlagventilvorrichtung 15 in einer weiteren Ausführungsform kann integraler oder separater Bestandteil der Verbindungsvorrichtung 5 sein, mit der der Schlauch 3 am Sauger 1 angeschlossen ist.
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Die Verbindungsvorrichtung 5 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine ringförmige Haltevorrichtung 8 auf, die als Überwurfmutter ausgebildet ist und den durch sie hindurch ragenden Sauger 1 auf einer Platte 4 an der Saugerrückseite mittels Schraubverbindung hält. An der Rückseite der Verbindungsvorrichtung 5 ist der Anschluss 6 für die Rückschlagventilvorrichtung 15 vorgesehen. Die Befestigungsvorrichtung 9, ausgebildet als Öse 25 zum Aufhängen, ist integraler Bestandteil der Platte 4.
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Der Schlaucheinlass 7 weist in diesem Ausführungsbeispiel ein kreuzförmiges Sieb 35 auf, das ein Ansaugen von Fremdkörpern verhindert.
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Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele haben jeweils eine Rückschlagventilvorrichtung 15, die ein Lippenventil aufweist.
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Die 3A und 3B zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Lippenventils 31 mit einem Ventileinsatz 49, wobei das Lippenventil 31 in 3A in einem geschlossenen und in 3B in einem geöffneten Zustand dargestellt ist. Das Lippenventil 31 und der Ventileinsatz 49 sind in der Rückschlagventilvorrichtung 15 zum Schließen und Freigeben des Durchflussbereichs der Flüssigkeit vorgesehen.
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Das Lippenventil 31 hat einen Einlass 37 und einen Auslass 39, zwischen denen im geöffneten Zustand die Flüssigkeit fließen kann. Im geschlossene Zustand des Lippenventils 31 ist der Auslass 39 geschlossen.
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Das Lippenventil 31 umfasst am Einlass 37 einen flanschförmigen, ringförmig umlaufenden Haltebereich 34, an dem es befestigt werden kann. Vom Haltebereich 34 erstreckt sich in Richtung des Auslass 39 als schlauchförmiger Abschnitt der beispielsweise zylinderförmige oder kegelstumpfförmige Einlass 37. Im unverformten Zustand verlaufen in einem Übergangsbereich zwischen Einlass 37 und Auslass 39 gegenüberliegende Seitenflächen entgegengesetzt geneigt, sodass sie an einer Kante aufeinandertreffen und so zwei geschlossene Lippen 33 formen. Der Übergangsbereich zwischen dem Einlass 37 und den aufeinandertreffenden Hälften des Übergangsbereichs am Auslass 39 verläuft in einer Schnittebene senkrecht zur Kante schrägt und ist nach innen gewölbt, sodass die aufeinanderliegenden Lippen 33 einen pagodenförmigen Querschnitt haben.
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Das Lippenventil 31 ist einstückig aus einem elastischen Material ausgebildet. Das elastische Lippenventil 31 ist im unverformten Zustand geschlossen. Durch auslassseitigen Saugdruck erfolgt eine reversible Deformation, durch die sich die aufeinanderliegenden Hälften des Auslass 39 aufspreizen, sodass sich die Lippen 33 öffnen und den Durchlassbereich 41 am Auslass 39 freigeben.
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Die elastischen Wände des unverformte Lippenventils 31 sind eine Membran mit Schlitz, die beidseitig des Schlitz einen pagodenförmigen Querschnitt mit abgerundeten Bereichen hat. Der Schlitz wird aufgedrückt, wenn auslaufseitig ein vorgegebener Saugdruck anliegt. Die Membran lässt die Flüssigkeit durch, wenn der Schlitz aufgedrückt wird. Sobald die Flüssigkeit zurückläuft, drückt diese den Schlitz durch Druck auf die abgerundeten Bereiche zu und verhindert den Rückfluss.
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Wenn bereits Flüssigkeit durch das Lippenventil 31 gesaugt worden ist, bewirkt ein Nachlassen des Saugdrucks, dass die Lippen 33 sich wieder schließen und die Flüssigkeitssäule auf der Außenseite der Lippen 33 lastet. Die Schließwirkung des Lippenventils 31 rührt von seiner Elastizität und der damit einhergehenden Rückkehr in die ursprünglichen Form bei fehlendem Saugdruck und nicht von der Schwerkraft, sodass das Lippenventil 31 lageunabhängig funktioniert und sicher schließt, wenn der Saugdruck nicht mehr ausreichend ist. Der Lippenschluss wird durch die am Rückfluss gehinderter Flüssigkeit, die auslassseitig auf die Lippen 33 drückt, unterstützt. Der Schließeffekt wird durch den gekrümmten Lippenquerschnitt noch verstärkt. Wegen der Materialelastizität des Lippenventils 31 würde auch der schlauchförmige Einlass 37 durch die Flüssigkeit weitgehend zusammengedrückt werden, sodass der erforderliche Saugdruck zum Wiederöffnen des Lippenventils 31 größer ist als beim unverformten Lippenventil 31.
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Aus diesem Grund ist im Einlass 37 ein Ventileinsatz 49 vorgesehen, der verhindert, dass auch die elastischen Wände des Einlass 37 durch die Flüssigkeit im geschlossen Zustand des Lippenventils 31 zusammengedrückt werden. Auf diese Weise muss das Jungtier lediglich ausreichend Saugdruck aufbringen, um den auslassseitigen Ventilbereich zu verformen und zu öffnen.
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Der Ventileinsatz 49 ist eine starre Struktur, um die Wände des Einlass 37 gegen den Flüssigkeitsdruck zu stützen. In diesem Ausführungsbeispiel hat der Ventileinsatz 49 eine hülsenförmige Form, die zylindrisch oder kegelstumpfförmig ist. Der dem Auslass 39 zugewandte Rand kann abgerundet sein, um Beschädigungen des Lippenventils 31 zu vermeiden. Alternativ kann der Ventileinsatz 49 gitter- oder stabförmig ausgebildet sein, sodass sich eine käfigähnliche Struktur ergibt.
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4 zeigt in einer dreidimensionalen Darstellung Komponenten eines Ausführungsbeispiels einer Rückschlagventilvorrichtung 15. Neben einem Lippenventil 31 sind eine erste und eine zweite Ventilhalterung 51, 53 dargestellt. Die erste Ventilhalterung 51 weist eine kreisförmige Platte 55 mit einer durchgehenden ersten Aussparung 61 auf, an dessen einer Seite ein kegelstumpfmantelförmiger Ventileinsatz 49 angeordnet ist. Das Lippenventil 31 ist auf den Ventileinsatz 49 aufsetzbar, sodass er in den Einlass 37 ragt. Die zweite Ventilhalterung 53 weist eine kreisförmige Platte 57 mit einer durchgehenden zweiten Aussparung 63 auf, in die das Lippenventil 31 so einführbar ist, dass dessen Haltebereich 34 in einer ringförmigen Vertiefung 59 um die zweite Aussparung 63 liegt. Die erste und die zweite Ventilhalterung 51, 53 sind derart zusammensetzbar, dass das Lippenventil 31 von der ersten und der zweiten Ventilhalterung 51, 53 so gehalten wird, dass der Ventileinsatz 49 sich in den Einlass 37 erstreckt und das Lippenventil 31 sich in oder durch die zweite Aussparung 63 erstreckt. Die zweite Ventilhalterung 53 ist üblicherweise höher als die erste Ventilhalterung 51. Die Höhe der zweiten Ventilhalterung 53 kann derart sein, dass der Auslass 39 in der zweiten Aussparung 63 ist oder darüber hinausragt. An der ersten und zweiten Ventilhalterung 51, 53 sind Löcher 65 vorgesehen, um die zusammengesetzte erste und zweite Ventilhalterung 51, 53 beispielsweise mit Schrauben oder Stiften zu fixieren.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Rückschlagventilvorrichtung in einer Schnittdarstellung.
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Die Rückschlagventilvorrichtung 15 ist zwischen den ersten und den zweiten Schlauchabschnitt 17, 19 koppelbar. Die Flüssigkeit fließt vom Ventilvorrichtungseinlass 21 zum Ventilvorrichtungsauslass 23, wenn auslassseitig zumindest ein das Lippenventil 31 verformender Saugdruck anliegt. Der Durchfluss in Gegenrichtung wird verhindert.
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Die Rückschlagventilvorrichtung 15 hat ein zweiteiliges Gehäuse, dessen Gehäuseoberteil 29 und Gehäuseunterteil 27 beispielsweise durch eine Schraubverbindung oder einen Schlappverbindung miteinander verbunden sind. Der Ventilvorrichtungseinlass 21 und der Ventilvorrichtungsauslass 23 sind als rohrförmige Bereiche des Gehäuseunterteils 27 beziehungsweise des Gehäuseoberteils 29 ausgebildet. Der Ventilvorrichtungseinlass 21 und der Ventilvorrichtungsauslass 23 sind ausgebildet, sodass der zweite und erste Schlauchabschnitt 17, 19 (in 5 nicht dargestellt) darauf aufgesteckt werden können, um so die Rückschlagventilvorrichtung 15 zwischen den ersten und zweiten Schlauchabschnitt 17, 19 zu koppeln. Üblicherweise erfolgt die Kopplung durch eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung. Optional kann eine zusätzliche Sicherung, beispielsweise eine Schelle, vorgesehen sein. Der Gehäusedurchmesser ist üblicherweise größer als der Schlauchdurchmesser.
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Im Gehäuseinneren sind ein Lippenventil 31 und optional ein vorgeschaltetes Sieb 35, um Fremdkörper herauszufiltern, vorgesehen. Alternativ kann das Sieb auch am Schlaucheinlass 7 oder zwischen der Rückschlagventilvorrichtung 15 und dem Schlaucheinlass 7 vorgesehen sein. Das Lippenventil 31 umfasst einen flanschförmigen Haltebereich 34, der zwischen Erhebungen im Inneren von Oberteil 29 und Unterteil 27 geklemmt ist, um das Lippenventil 31 in seiner Position zu halten. Der Einlass 37 des Lippenventils ist auf einem Ventileinsatz 49 aufgesetzt, der einstückig mit dem Gehäuseunterteil 27 geformt ist und auch als Ventilhalterung dient. Das Lippenventil 31 umfasst zwei elastische Lippen 33, die sich in Richtung des Ventilvorrichtungsauslass 23 erstrecken. Die Lippen 33 liegen im geschlossenen Zustand aufeinander und verschließen einen Durchflussbereich 41 zwischen Einlass 37 und Auslass 39 des Lippenventils 31. Im geöffneten Zustand spreizen sich die Lippen 33 durch ihre Verformung nach außen und geben den Durchflussbereich 41 frei.
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6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Tränkvorrichtung mit einer Mehrzahl von Saugern 1, an denen jeweils ein Schlauch 3 gekoppelt ist, wie sie beispielsweise in Zusammenhang mit den 1 und 2 beschrieben worden sind.
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Die Sauger 1 sind an einer Vorderseite einer plattenförmigen Haltevorrichtung 43 befestigt. Die Befestigung erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Befestigungsvorrichtung 9, die an der Haltevorrichtung 43 angeschraubt ist.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann lediglich ein Sauger 1 an einer Haltevorrichtung 43 vorgesehen und befestigt sein.
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Die Haltevorrichtung 43 ist als eine Platte mit einer Mehrzahl von Aussparungen ausgebildet, durch die der Schlauch 3 und/oder die Verbindungsvorrichtung 5 für den Anschluss des Schlauchs 3 am Sauger 1 verläuft. Rückseitig der Haltevorrichtung 43 und unterhalb der Sauger 1 ist ein Flüssigkeitsreservoir 45 mit Flüssignahrung 47 vorgesehen, in dem die Schlaucheinlässe 7 der Schläuche 3 positioniert sind. In den Schläuchen 3 ist jeweils ist eine Rückschlagventilvorrichtung 15 mit einem Lippenventil 31 vorgesehen.
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Wenn ein Jungtier an einem der Sauger 1 saugt, wird die Flüssignahrung 47 durch den Schlauch 3 in den Sauger 1 gesaugt und an das Jungtier abgegeben. Sobald das Jungtier aufhört zu saugen, schließt die Rückschlagventilvorrichtung 15 und verhindert dadurch den Rückfluss der Flüssignahrung 47.
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Das Flüssigkeitsreservoir 35 ist unterhalb der oder des Saugers 3 angeordnet, sodass die Flüssigtiernahrung 47 während des Saugens durch den Schlauch 3 hochgesaugt werden muss. Dadurch ergibt sich, dass die Lippen 33 des Lippenventils 31 in der Rückschlagventilvorrichtung 15 nach oben gerichtet sind, was mit einer guten Sperrwirkung auf Grund der auf den Lippen 33 lastenden Flüssigtiernahrung 47 einhergeht. Nichtsdestotrotz funktioniert das Lippenventil 33 auch in anderer Ausrichtung, beispielsweise wenn die Schläuche 3 sich nicht gerade nach unten erstrecken, Schlaufen haben oder verheddert sind, da die Schließwirkung des Lippenventils 31 von seiner Elastizität und der damit einhergehenden Rückkehr in die ursprünglichen Form bei fehlendem Saugdruck herrührt und zumindest auch bei schräg angeordneter Rückschlagventilvorrichtung 15 ausreichend Flüssigkeit die geschlossenen Lippen 33 aufeinanderpresst.
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Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sauger
- 3
- Schlauch
- 4, 55, 57
- Platte
- 5
- Verbindungsvorrichtung
- 6
- Anschluss
- 7
- Schlaucheinlass
- 8
- Haltevorrichtung
- 9
- Befestigungsvorrichtung
- 11
- Flansch
- 13, 65
- Loch
- 15
- Rückschlagventilvorrichtung
- 17,19
- Schlauchabschnitt
- 21
- Ventilvorrichtungseinlass
- 23
- Ventilvorrichtungsauslass
- 25
- Öse
- 27
- Gehäuseunterteil
- 29
- Gehäuseoberteil
- 31
- Lippenventil
- 33
- Lippe
- 34
- Haltebereich
- 35
- Sieb
- 37
- Einlass
- 39
- Auslass
- 41
- Durchlassbereich
- 43
- Haltevorrichtung
- 45
- Flüssigkeitsreservoir
- 47
- Flüssignahrung
- 49
- Ventileinsatz
- 51, 53
- Ventilhalterung
- 59
- Vertiefung
- 61, 63
- Aussparung