-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung, die darauf ausgerichtet sind, den Fahrer eines Kraftfahrzeugs in effizienter und zuverlässiger Weise bei der Querführung des Fahrzeugs zu unterstützen.
-
Ein Fahrzeug kann ein oder mehrere Fahrerassistenzsysteme umfassen, die eingerichtet sind, den Fahrer des Fahrzeugs bei der Querführung des Fahrzeugs, insbesondere bei einem Spurwechsel und/oder bei einem Abbiegemanöver, zu unterstützen.
-
Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, eine besonders zuverlässige Unterstützung des Fahrers eines Fahrzeugs bei der Querführung des Fahrzeugs bereitzustellen, insbesondere um eine Kollision des Fahrzeugs mit einem anderen Verkehrsteilnehmer zu vermeiden.
-
Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.
-
Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung (insbesondere ein Fahrerassistenzsystem) zur Unterstützung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs bei einem Querführungsmanöver des Kraftfahrzeugs beschrieben. Das Querführungsmanöver kann einen Spurwechsel und/oder ein Abbiegemanöver des Kraftfahrzeugs umfassen.
-
Die Vorrichtung ist eingerichtet, in Reaktion auf eine Aktivierung eines Fahrtrichtungsanzeigers des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer zu bewirken, dass ein von dem Fahrer wahrnehmbares Richtungsanzeiger-Signal ausgegeben wird. Das Richtungsanzeiger-Signal kann ein optisches und/oder ein akustisches Signal, insbesondere ein Blinklicht und/oder einen Blinkton, umfassen. Der Fahrtrichtungsanzeiger kann z.B. durch Betätigung eines Bedienelements (z.B. eines Hebels) des Fahrzeugs aktiviert werden. Es kann auf Basis der Betätigung des Bedienelements erkannt werden, dass der Fahrtrichtungsanzeiger aktiviert wurde. Dabei kann z.B. der rechte Fahrtrichtungsanzeiger für ein rechtsgerichtetes Querführungsmanöver oder der linke Fahrtrichtungsanzeiger für ein linksgerichtetes Querführungsmanöver aktiviert worden sein. Der Fahrtrichtungsanzeiger ist typischerweise an einer Außenhaut des Fahrzeugs angeordnet (und somit ggf. nicht für den Fahrer sichtbar).
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, zu bewirken, dass das Richtungsanzeiger-Signal in dem Innenraum und/oder in der Insassenkabine des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird (und somit in komfortabler und zuverlässiger Weise von dem Fahrer des Fahrzeugs wahrgenommen werden kann).
-
Die Vorrichtung ist ferner eingerichtet, Fahrsituationsdaten in Bezug auf die (aktuell vorliegende) Fahrsituation des Kraftfahrzeugs 100 zu ermitteln. Es können insbesondere Fahrsituationsdaten in Bezug auf die Fahrsituation ermittelt werden, die sich bei der Durchführung des mit dem aktivierten Fahrtrichtungsanzeiger assoziierten (rechtsgerichteten oder linksgerichteten) Querführungsmanövers ergibt und/oder ergeben könnte. Es kann z.B. die Fahrsituation und/oder das Fahrzeugumfeld in der durch den Fahrtrichtungsanzeiger angegebenen Richtung betrachtet werden. Die Fahrsituationsdaten können z.B. auf Basis von Sensordaten von ein oder mehreren Umfeldsensoren (z.B. ein oder mehreren Kameras, ein oder mehreren Radarsensoren, ein oder mehreren Lidarsensoren, ein oder mehreren Ultraschallsensoren, etc.) des Kraftfahrzeugs ermittelt werden.
-
Die Fahrsituationsdaten können anzeigen bzw. angeben:
- • den Abstand des Kraftfahrzeugs von einem anderen, für die Durchführung des Querführungsmanövers relevanten, Verkehrsteilnehmer (der andere Verkehrsteilnehmer kann z.B. auf oder an der Fahrtrajektorie des Fahrzeugs bei der Durchführung des Querführungsmanövers angeordnet sein); und/oder
- • die Höhe des Kollisionsrisikos für eine Kollision des Kraftfahrzeugs mit dem anderen Verkehrsteilnehmer bei der Durchführung des Querführungsmanövers; und/oder
- • die Position, die Bewegungsrichtung und/oder die Bewegungsgeschwindigkeit des anderen Verkehrsteilnehmers.
-
Die Vorrichtung ist ferner eingerichtet, zumindest eine Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals in Abhängigkeit von den Fahrsituationsdaten anzupassen. Beispielhafte Eigenschaften sind: die Wiederholrate des Richtungsanzeiger-Signals; die spektrale Zusammensetzung (z.B. der Klang oder die Farbe) des Richtungsanzeiger-Signals; und/oder die Intensität des Richtungsanzeiger-Signals.
-
Die Anpassung des Richtungsanzeiger-Signals in Abhängigkeit von der jeweils vorliegenden Fahrsituation ermöglicht es, den Fahrer des Fahrzeugs in besonders zuverlässiger Weise über die Fahrsituation zu informieren, die für die Durchführung des Querführungsmanövers vorliegt. Aus Erfahrung assoziiert der Fahrer das Richtungsanzeiger-Signal direkt mit der Durchführung des Querführungsmanövers. Als Folge daraus bewirkt eine Änderung des Richtungsanzeiger-Signals, dass der Fahrer direkt auf ein Ereignis bei der Durchführung des Querführungsmanövers hingewiesen wird. Insbesondere kann so eine Verwirrung des Fahrers vermieden werden, die sich bei der Ausgabe eines anderweitigen Warnhinweises ergeben könnte.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, auf Basis der Fahrsituationsdaten zu bestimmen, dass bei der Durchführung des Querführungsmanövers ein Kollisionsrisiko für eine Kollision des Kraftfahrzeugs mit einem anderen Verkehrsteilnehmer besteht. Die Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals kann dann in Reaktion auf das erkannte Kollisionsrisiko angepasst werden. Insbesondere könnten die Intensität und/oder die Frequenz und/oder die Wiederholrate des Richtungsanzeiger-Signals mit steigendem Kollisionsrisiko und/oder mit einem sinkenden Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug und dem anderen Verkehrsteilnehmer erhöht werden. So kann die Fahrsicherheit bei der Durchführung eines Querführungsmanövers in zuverlässiger Weise erhöht werden.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, die Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals derart anzupassen, dass auch das angepasste Richtungsanzeiger-Signal weiterhin als Signal erkennbar ist, das anzeigt, dass zumindest ein Fahrtrichtungsanzeiger des Fahrzeugs aktiviert ist. Das Richtungsanzeiger-Signal kann z.B. eine bestimmte Wiederholrate aufweisen (die z.B. der Wiederholrate des von dem aktivierten Fahrtrichtungsanzeiger ausgegebenen Lichtsignals entspricht). Im Rahmen der Anpassung einer Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals kann diese Wiederholrate beibehalten bleiben. So kann der Fahrer in besonders zuverlässiger Weise auf ein Ereignis bei der Durchführung des Querführungsmanövers hingewiesen werden.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, nur dann zu bewirken, dass das Richtungsanzeiger-Signal ausgegeben wird und/oder dass eine Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals angepasst (und das angepasste Richtungsanzeiger-Signal ausgegeben) wird, wenn zumindest ein Fahrtrichtungsanzeiger des Kraftfahrzeugs aktiviert ist. Die Nutzung der Anpassung des Richtungsanzeiger-Signals als Hinweis auf ein Ereignis bei der Durchführung eines Querführungsmanövers kann somit auf Fälle beschränkt sein, in denen zumindest ein Fahrtrichtungsanzeiger (von dem Fahrer) aktiviert wurde. So kann in besonders zuverlässiger Weise bewirkt werden, dass der Fahrer des Fahrzeugs die Anpassung des Richtungsanzeiger-Signals mit einem Ereignis bei der Durchführung des Querführungsmanövers assoziiert.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein (Straßen-) Kraftfahrzeug (insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen oder ein Bus oder ein Motorrad) beschrieben, das die in diesem Dokument beschriebene Vorrichtung umfasst.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Unterstützung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs (insbesondere eines LKWs oder eines PKWs oder eines Busses) bei einem Querführungsmanöver des Kraftfahrzeugs beschrieben. Das Verfahren umfasst das Bewirken, in Reaktion auf die Aktivierung eines Fahrtrichtungsanzeigers des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer, dass ein von dem Fahrer wahrnehmbares (akustisches und/oder optisches) Richtungsanzeiger-Signal ausgegeben wird.
-
Das Verfahren umfasst ferner das Ermitteln von Fahrsituationsdaten in Bezug auf die (aktuelle) Fahrsituation des Kraftfahrzeugs, insbesondere in Bezug auf die Fahrsituation, die sich bei der Durchführung eines mit dem aktivierten Fahrtrichtungsanzeiger assoziierten Querführungsmanövers ergibt oder ergeben könnte. Des Weiteren umfasst das Verfahren das Anpassen zumindest einer Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals in Abhängigkeit von den Fahrsituationsdaten.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor (z.B. auf einem Steuergerät eines Fahrzeugs) ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
-
Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Des Weiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Ferner sind in Klammern aufgeführte Merkmale als optionale Merkmale zu verstehen.
-
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
- 1a beispielhafte Komponenten eines Fahrzeugs;
- 1b eine beispielhafte Fahrsituation; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs.
-
Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der Erhöhung der Fahrsicherheit eines Fahrzeugs im Rahmen eines Querführungsmanövers, insbesondere im Rahmen eines Spurwechselmanövers und/oder eines Abbiegemanövers. In diesem Zusammenhang zeigt 1a ein beispielhaftes Fahrzeug 100 mit ein oder mehreren Umfeldsensoren 102, die jeweils eingerichtet sind, Sensordaten in Bezug auf das Umfeld des Fahrzeugs 100 zu erfassen. Beispielhafte Umfeldsensoren 102 sind ein oder mehrere Radarsensoren, ein oder mehrere Lidarsensoren, ein oder mehrere Ultraschallsensoren, ein oder mehrere Kameras, etc.
-
Eine (Steuer-) Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 kann eingerichtet sein, auf Basis der Sensordaten der ein oder mehreren Umfeldsensoren 102 Fahrsituationsdaten in Bezug auf eine Fahrsituation zu ermitteln, in der sich das Fahrzeug 100 befindet. Die Fahrsituationsdaten können z.B. anzeigen,
- • einen anderen Verkehrsteilnehmer im Umfeld des Fahrzeugs 100;
- • die Position, die Bewegungsrichtung und/oder die Bewegungsgeschwindigkeit des anderen Verkehrsteilnehmers;
- • den Abstand zwischen dem Fahrzeug 100 und dem anderen Verkehrsteilnehmer; und/oder
- • das Vorliegen einer Kollisionsgefahr für eine Kollision zwischen dem Fahrzeug 100 und dem anderen Verkehrsteilnehmer.
-
Das Fahrzeug 100 umfasst typischerweise ein Bedienelement 105 (z.B. einen Hebel), das es dem Fahrer des Fahrzeugs 100 ermöglicht, ein oder mehrere Fahrtrichtungsanzeiger (d.h. Blinker) 107 des Fahrzeugs 100 zu aktivieren, z.B. in Vorbereitung zu einem Spurwechsel und/oder in Vorbereitung zu einem Abbiegemanöver. In Reaktion auf die Betätigung des Bedienelements 105 können die ein oder mehreren Fahrtrichtungsanzeiger 107 des Fahrzeugs 100 (z.B. am Heck und/oder an der Front des Fahrzeugs 100) aktiviert werden.
-
Die ein oder mehreren Fahrtrichtungsanzeiger 107 sind typischerweise an der Außenhaut des Fahrzeugs 100 angeordnet, sodass der Zustand der Fahrtrichtungsanzeiger 107 des Fahrzeugs 100 meist für den Fahrer des Fahrzeugs 100 (der an der Fahrerposition des Fahrzeugs 100 im Innenraum des Fahrzeugs 100 angeordnet ist) nicht wahrnehmbar ist.
-
Das Fahrzeug 100 kann ein oder mehrere Leuchtelemente 104 umfassen, die jeweils eingerichtet sind, ein optisches Richtungsanzeiger-Signal zu erzeugen. Die ein oder mehreren Leuchtelemente 104 können im Innenraum des Fahrzeugs 100 und/oder an einem Außenspiegel des Fahrzeugs 100 angeordnet sein. Die ein oder mehreren Leuchtelemente 104 können insbesondere derart angeordnet sein, dass ein von den ein oder mehreren Leuchtelementen 104 generiertes optisches Richtungsanzeiger-Signal von dem Fahrer des Fahrzeugs 100 (der an der Fahrerposition des Fahrzeugs 100 angeordnet ist) wahrnehmbar ist.
-
Alternativ oder ergänzend kann das Fahrzeug 100 ein oder mehrere Lautsprecher 103 umfassen, die jeweils eingerichtet sind, ein akustisches Richtungsanzeiger-Signal zu erzeugen, derart, dass das akustische Richtungsanzeiger-Signal für den Fahrer des Fahrzeugs 100 wahrnehmbar ist (wenn der Fahrer an der Fahrerposition des Fahrzeugs 100 angeordnet ist).
-
Die Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 kann eingerichtet sein, die Ausgabe eines (optischen und/oder akustischen) Richtungsanzeiger-Signals zu bewirken, wenn die ein oder mehreren Fahrtrichtungsanzeiger 107 aktiv sind. Ferner kann die Vorrichtung 101 eingerichtet sein, die Ausgabe eines (optischen und/oder akustischen) Richtungsanzeiger-Signals zu unterbinden, wenn die ein oder mehreren Fahrtrichtungsanzeiger 107 inaktiv sind. Das Richtungsanzeiger-Signal kann somit dazu genutzt sein und/oder dafür vorgesehen sein, den Fahrer darüber zu informieren, dass zumindest ein Fahrtrichtungsanzeiger 107 aktiv ist.
-
1b zeigt eine beispielhafte Fahrsituation, bei der der Fahrer des Fahrzeugs 100 einen Spurwechsel auf die von einem anderen Verkehrsteilnehmer 110 befahrene Fahrspur durchführen möchte. Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, auf Basis der Betätigung des Bedienelements 105 zu erkennen, dass ein Spurwechsel durchgeführt werden soll. Es können dann ein oder mehrere Fahrtrichtungsanzeiger 107 aktiviert werden (für die jeweilige Fahrtrichtung) und es kann die Ausgabe zumindest eines (optischen und/oder akustischen) Richtungsanzeiger-Signals bewirkt werden (um den Fahrer darüber zu informieren, dass ein oder mehrere Fahrtrichtungsanzeiger 107 aktiv sind).
-
Ferner kann die Vorrichtung 101 eingerichtet sein, auf Basis der Sensordaten der ein oder mehreren Umfeldsensoren 102 Fahrsituationsdaten in Bezug auf die vorliegende Fahrsituation des Fahrzeugs 100 zu erfassen. Dabei kann erkannt werden, dass bei der Durchführung des Spurwechsels ein Kollisionsrisiko für eine Kollision des Fahrzeugs 100 mit dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 besteht. Ferner kann z.B. der Abstand 111 zwischen dem Fahrzeug 100 und dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 ermittelt werden (als Indikator für das Ausmaß bzw. für die Höhe des Kollisionsrisikos).
-
Des Weiteren kann die Vorrichtung 101 eingerichtet sein, den Fahrer in Bezug auf das Kollisionsrisiko bei dem Spurwechsel zu warnen und/oder den Fahrer auf den anderen Verkehrsteilnehmer 110 hinzuweisen. Zu diesem Zweck können ein oder mehrere Eigenschaften des Richtungsanzeiger-Signals angepasst werden. Beispielhafte Eigenschaften sind,
- • die Wiederholrate des Richtungsanzeiger-Signals;
- • die akustische Frequenz und/oder die Farbe des Richtungsanzeiger-Signals;
- • der Klang und/oder der Ton des akustischen Richtungsanzeiger-Signals; und/oder
- • die Lautstärker und/oder die Intensität des Richtungsanzeiger-Signals.
-
Die Anpassung zumindest einer Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals kann in Abhängigkeit von den Fahrsituationsdaten bzgl. der aktuell vorliegenden Fahrsituation, insbesondere in Abhängigkeit von dem Abstand 111 zu dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 und/oder in Abhängigkeit von der Höhe des Kollisionsrisikos, erfolgen. Beispielsweise können die Intensität, die Wiederholrate und/oder die Frequenz des Richtungsanzeiger-Signals mit sinkendem Abstand 111 und/oder mit steigendem Kollisionsrisiko erhöht werden.
-
Durch die Nutzung des Richtungsanzeiger-Signals für die Warnung des Fahrers des Fahrzeugs 100 kann eine besonders zuverlässige Warnung bei Durchführung eines Querführungsmanövers bewirkt werden, da der Fahrer des Fahrzeugs 100 durch das Richtungsanzeiger-Signal direkt auf die Ursache der Warnung hingewiesen wird.
-
Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, die Anpassung des Richtungsanzeiger-Signals nur dann zu bewirken, wenn zuvor die Ausgabe des Richtungsanzeiger-Signals durch die Aktivierung zumindest eines Fahrtrichtungsanzeigers 107 bewirkt wurde. Wenn ein Warnhinweis in Bezug auf die Querführung des Fahrzeugs 100 ausgegeben soll, ohne dass zuvor ein Fahrtrichtungsanzeiger 107 aktiviert wurde, so kann ein anderweitiges Warnsignal ausgegeben werden (unabhängig von dem Richtungsanzeiger-Signal). Die Anpassung des Richtungsanzeiger-Signals kann somit auf Fälle beschränkt werden, in denen zumindest ein Fahrtrichtungsanzeiger 107 aktiv ist. So kann in zuverlässiger Weise bewirkt werden, dass die Anpassung des Richtungsanzeiger-Signals von dem Fahrer eindeutig als Hinweis auf ein Ereignis bei der Durchführung eines (geplanten bzw. von dem Fahrer bewusst durchgeführtes) Querführungsmanövers assoziiert wird.
-
Es können somit die Intensität eines Lichtsignals und/oder die Frequenz eines Lichtsignals und/oder die Signalfolge eines Lichtsignals und/oder die Intensität eines Audiosignals und/oder die Frequenz eines Audiosignals und/oder die Signalfolge eines Audiosignals dahingehend angepasst werden, dass die Signalwirkung sich intelligent an die Fahrsituation anpasst. Ferner kann eine Grundanzeige durch Aktivierung der Fahrtrichtungsanzeige 107, um das Vorhaben des Spurwechsels anzukündigen, mit unterschiedlichen Intensitäten des Blinktons und/oder der Blinkfrequenz variiert werden, um den Fahrer vor einer möglichen Kollision zu warnen.
-
Es kann z.B. erkannt werden, dass der Fahrer einen Spurwechsel durchführen möchte, und dazu den Blinker 105 betätigt. Es z.B. erkannt werden, dass sich ein anderes Fahrzeug 110 im toten Winkel des Fahrzeugs 100 befindet. Der Blinker (d.h. das Richtungsanzeiger-Signal) kann daraufhin mit einer anderen Intensität und/oder mit einer erhöhten Frequenz und/oder mit einer anderen Klangfolge ertönen, um den Fahrer des Fahrzeugs 100 auf das andere Fahrzeug 110 hinzuweisen.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines (ggf. Computer-implementierten) Verfahrens 200 zur Unterstützung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs 100 (insbesondere eines mehrspurigen Kraftfahrzeugs) bei einem Querführungsmanöver (z.B. bei einem Spurwechsel oder bei einem Abbiegemanöver) des Kraftfahrzeugs 100.
-
Das Verfahren 200 umfasst das Bewirken 201, in Reaktion auf die Aktivierung eines Fahrtrichtungsanzeigers 107 des Kraftfahrzeugs 100 durch den Fahrer, dass ein von dem Fahrer wahrnehmbares Richtungsanzeiger-Signal ausgegeben wird.
-
Es kann z.B. zumindest ein rechter oder zumindest ein linker Fahrtrichtungsanzeiger 107 aktiviert werden. Dies kann durch Betätigung eines Bedienelements 105 des Fahrzeugs 100 bewirkt werden.
-
Das Verfahren 200 umfasst ferner das Ermitteln 202 von Fahrsituationsdaten in Bezug auf die (aktuell vorliegende) Fahrsituation des Kraftfahrzeugs 100. Dabei können insbesondere Fahrsituationsdaten in Bezug auf die Fahrsituation ermittelt werden, die sich bei der Durchführung eines mit dem aktivierten Fahrtrichtungsanzeiger 107 assoziierten Querführungsmanöver ergibt, ergeben wird und/oder ergeben könnte. Ein mit dem aktivierten Fahrtrichtungsanzeiger 107 assoziiertes Querführungsmanöver kann z.B. ein Querführungsmanöver in die durch den aktivierten Fahrtrichtungsanzeiger 107 angegebene Richtung sein.
-
Des Weiteren umfasst das Verfahren 200 das Anpassen 203 zumindest einer Eigenschaft des Richtungsanzeiger-Signals in Abhängigkeit von den Fahrsituationsdaten. Dabei kann die Anpassung des Richtungsanzeiger-Signals derart erfolgen, dass auch das angepasste Richtungsanzeiger-Signal weiterhin von dem Fahrer des Fahrzeugs 100 als Signal erkennbar ist, das anzeigt, dass zumindest ein Fahrtrichtungsanzeiger 107 des Fahrzeugs 100 aktiviert ist. Dies kann z.B. dadurch erreicht werden, dass die Wiederholrate des Richtungsanzeiger-Signals unverändert bleibt (und ggf. der Wiederholrate des von dem Fahrtrichtungsanzeiger 107 emittierten Lichtsignals entspricht). So kann der Fahrer des Fahrzeugs 100 in besonderem Maße auf ein Ereignis bei der Durchführung des Querführungsmanövers hingewiesen werden.
-
Durch die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen kann der Fahrer eines Fahrzeugs 100 in zuverlässiger Weise bei einem Querführungsmanöver unterstützt werden, insbesondere um die Sicherheit des Fahrzeugs 100 zu erhöhen.
-
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur beispielhaft das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.