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Die Erfindung betrifft eine Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung.
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Entsprechende Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung sind aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bekannt. So ist es beispielsweise bekannt zu Test- und/oder Trainings- und/oder Therapiezwecken eine Vorrichtung zu verwenden, in welcher eine zu testende und/oder trainierende und/oder zu therapierende Person eine über ein Knie geführte drehende Beinbewegung über einen Drehpunkt gegen eine vorrichtungsseitig erzeugte Widerstandskraft ausführt. Eine derartige Bewegung kann auch als Eingelenkbewegung oder „single joint movement“ bezeichnet werden. Zudem sind Vorrichtungen zum Ausführen von Mehrgelenkbewegungen bekannt, welche eine Streck- und Zusammenziehbewegung der Beine einer Person umfassen, die über eine Vielzahl an Gelenken und gegen einen Widerstand erfolgt. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise unter dem Begriff „Legpress“ bzw. „Beinpresse“ bekannt und bedingen eine Mehrgelenkbewegung der Person. Hierbei ist es nachteilig, dass für das Ausführen der jeweiligen Bewegungen bzw. für das Erzeugen von diesen spezifischen Bewegungen entgegenwirkenden Widerstandskräften unterschiedliche Vorrichtungen erforderlich sind. Dies führt zu einem hohen Platz- und Ressourcenbedarf.
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Aus der
US 2021 0361997 A1 ist ein Fitness-Übungsgerät bekannt, das einen Hauptrahmen, einen Sitzrahmen, eine Vielzahl von elastischen Schnüren, eine Vielzahl von Zugeinheiten und ein Paar von Griffen aufweist. Der Hauptrahmen umfasst eine Stützeinheit mit einem unteren und einem oberen Teil. Der Sitzrahmen umfasst eine Führungsschiene und eine Sitzbaugruppe, die gleitend auf der Führungsschiene angeordnet ist und sich zur Stützeinheit hin und von ihr weg bewegen lässt. Jede elastische Schnur erstreckt sich vom unteren zum oberen Teil der Stützeinheit. Jede Zugeinheit umfasst eine Vielzahl von Umlenkrollen, die am Hauptrahmen und am Sitzrahmen vorgesehen sind, und eine Vielzahl von Drähten, von denen jeder um eine entsprechende Umlenkrolle geschlungen ist und mit einer entsprechenden elastischen Schnur verbunden werden kann. Jeder Griff ist mit einer ausgewählten elastischen Schnur oder einem Draht verbunden.
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Weiter ist aus der
US 2006 0116253 A1 ein freistehendes Trainingsgerät bekannt, das einen Sitz sowie Ober- und Unterkörper-Trainingsbaugruppen aufweist, wobei letztere konfiguriert sind, um die gleichzeitige Trainingsbewegung eines Oberkörperbereichs bzw. der Unterkörper-Beinmuskeln zu ermöglichen, ohne dass der Benutzer das Training unterbrechen muss, wenn er von Oberkörperübungen zu Unterkörperübungen wechselt. Die Trainingseinheit für den unteren Körper umfasst eine untere Rahmeneinheit, die betätigt werden kann, um den Beinmuskeln des Benutzers ein Widerstandstraining zu bieten, und die ein wahlweise hin- und herbewegliches Pedal, eine Plattform oder eine Stange umfasst, die mit einem geeigneten Widerstandsmechanismus gekoppelt ist und mit den Füßen und/oder Beinen des Benutzers in Eingriff gebracht werden kann. Die Trainingseinheit für den Oberkörper umfasst ein oder mehrere hin- und herbewegliche Rahmenelemente, Handrollen oder Schwenkarme, die mit einem Widerstandsmechanismus verbunden sind und mit den Händen und/oder Armen des Benutzers in Eingriff gebracht werden können. Die Widerstandsmechanismen, die verwendet werden, um den ausgewählten Widerstand für die obere und untere Trainingseinheit bereitzustellen, sind unabhängig voneinander bedienbar und ermöglichen es dem Benutzer, den Grad des Widerstands für jede der oberen und unteren Körper-Trainingseinheiten separat auszuwählen.
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Und weiter ist aus der
DE 10 2013 002 995 B3 ein Therapie- oder Trainingsgerät bekannt, das eine Auflagefläche für eine liegende Person sowie eine linke und rechte Hand-Gegenkraftvorrichtung aufweist. Ferner ist eine linke und rechte Bein-Auflagevorrichtung mit entsprechend zugeordneten Feststellmitteln vorgesehen, wobei in der linken und rechten Feststellposition durch die linke und rechte Auflagevorrichtung die Oberschenkel einer Person überwiegend in Richtung der anatomischen Sagittalachse und die Unterschenkel überwiegend in Richtung der anatomischen Longitudinalachse positioniert sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung anzugeben, welche insbesondere im Hinblick auf einfache und schnelle sowie kostengünstige Maßnahme es ermöglicht, auf eine Person auf vielfältige Weise einem test- und/oder trainings- und/oder therapieverfahren zu unterziehen. Insbesondere soll die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung kleinbauend ausgebildet sein, d. h. z. B. einen geringen Flächenbedarf aufweisen.
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Die Aufgabe wird durch eine Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung. Ferner wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 19 gelöst.
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Die Erfindung betrifft eine Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung umfassend (a) einen Rahmen, (b) einen an dem Rahmen angeordneten, insbesondere mittelbar oder unmittelbar an dem Rahmen befestigten, Sitz, wobei zumindest wechselweise (c) eine an dem Rahmen befestigbare oder befestigte Kniegelenkeinrichtung sowie (d) eine an dem Rahmen befestigbare oder befestigte Beineinrichtung nutzbar sind. Während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung und während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Beineinrichtung wird hierbei derselbe Sitz der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung verwendet. Dadurch, dass für die Nutzung der Kniegelenkeinrichtung und für die Nutzung der Beineinrichtung derselbe Sitz der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung verwendet wird, kann eine kompakte und kostengünstige Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung zur wechselweisen Ausführung einer auf eine Kniegelenkbewegung fokussierte Beinbewegung (vermittels der Kniegelenkeinrichtung) und einer auf mehrere Gelenke abgestimmte Beinbewegung (vermittels der Beineinrichtung) ermöglicht werden.
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Die Kniegelenkeinrichtung umfasst eine um eine Drehachse drehbeweglich gelagerte Beinaufnahme, wobei die Beinaufnahme durch Aufbringen einer Kraft durch eine auf dem Sitz sitzenden Person und gegen ein durch einen Aktor erzeugtes Widerstandsmoment um die Drehachse der drehbeweglich gelagerten Beinaufnahme bewegbar ist. Hierbei kann die von der Person aufgebrachte Kraft durch eine zumindest teilweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt ausschließlich, über das Kniegelenk geführte Beinbewegung einer auf dem Sitz sitzenden Person gegen ein durch einen Aktor erzeugtes Widerstandsmoment aufgebracht werden. Alternativ oder zusätzlich ist die Beinaufnahme durch Aufbringung einer von einem Aktor erzeugten Bewegungskraft und gegen eine von einer auf dem Sitz sitzenden Person erzeugte Gegenkraft um die Drehachse der drehbeweglich gelagerten Beinaufnahme bewegbar. Mit anderen Worten kann es vorgesehen sein, dass die Beinaufnahme durch den Aktor aktiv bewegt wird und die die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzende Person eine dieser Bewegung der Beinaufnahme entgegengesetzte Kraft aufzubringen hat oder dass der Aktor die Beinaufnahme selbst nicht bewegt, jedoch einer Bewegung der Beinaufnahme durch eine von einer Person aufgebrachte Kraft entgegenwirkt.
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So ist es beispielsweise möglich, dass eine Person eine im Wesentlichen, bevorzugt exakt, um den Drehpunkt ihres Kniegelenks ausgeführte Beinbewegung ausführt und dieser Beinbewegung eine durch einen, insbesondere test- und/oder trainings- und/oder therapievorrichtungsseitigen, Aktor erzeugte Gegenkraft bzw. ein aktorseitig erzeugtes Widerstandsmoment entgegenwirkt. Mit anderen Worten bildet die Beinaufnahme eine Schnittstelle zwischen der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung und der diese Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person, wobei die Person gegen ein vorrichtungsseitiges Widerstandsmoment eine, insbesondere im Wesentlichen ausschließlich, eingelenkige, und insbesondere über das Kniegelenk erfolgende, Beinbewegung ausführt. Diese gegen das vorrichtungsseitige Widerstandsmoment erfolgende Beinbewegung kann dabei eine anziehende oder eine streckende Beinbewegung über den Drehpunkt des Kniegelenks umfassen. Sonach soll unter einer Beineinrichtung auch eine Einrichtung verstanden werden, in welcher eine diese Einrichtung nutzende Person eine Zugbewegung ausführt, wobei die durch den Aktor initiierte Gegenkraft bzw. das Widerstandsmoment als eine der Zugbewegung entgegenwirkende Druckkraft ausgebildet sein kann. Die von der Person über die Beinaufnahme auf die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung einwirkende Kraft kann sonach beispielsweise eine Zug- und/oder Druckkraft umfassen. Eine Druckkraft kann beispielsweise durch den Kontakt wenigstens eines Unterschenkels der Person an die über die Drehachse drehbeweglich gelagerte Beinaufnahme erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann eine von der Person auf die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung einwirkende Zugkraft durch ein an der Beinaufnahme angeordnetes Rückhaltemittel erfolgen, welches eine Zugbewegung eines Unterschenkels als Zugkraft auf die Beinaufnahme überträgt. Beispielsweise kann ein derartiges Rückhaltemittel als ein zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, um den Unterschenkel der Person befestigbarer insbesondere anlegbarer Riemen ausgebildet sein.
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Im bestimmungsgemäßen Betrieb der Beineinrichtung kann diese an dem Rahmen unlösbar oder lösbar befestigt sein. Die Beineinrichtung umfasst eine Fußaufnahme zur Aufnahme wenigstens eines Fußes der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person. Während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Beineinrichtung wird der Sitz und/oder die Fußaufnahme durch Aufbringen einer Kraft durch eine über wenigstens einen Fuß auf die Fußaufnahme einwirkenden Beinbewegung einer auf dem Sitz sitzenden Person gegen eine durch einen Aktor erzeugte Widerstandskraft bewegt. Mit anderen Worten ermöglicht die Beineinrichtung eine drückende und/oder ziehende Krafteinbringung durch eine mehrgelenkige Beinbewegung der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person. Hierzu steht wenigstens ein Fuß der Person, insbesondere beide Füße der Person, in Kontakt mit der Fußaufnahme, wobei durch eine über mehrere Gelenke der Person erfolgende bzw. geführte Beinbewegung dieser Person eine Relativbewegung zwischen dem Sitz und der Fußaufnahme ausgeführt wird. Dabei ist eine vorrichtungsseitig erzeugte Widerstandskraft dieser Relativbewegung entgegengerichtet. Der Betriebszustand der Beineinrichtung ermöglicht sonach ein Testen, ein Trainieren und/oder eine Therapie einer Multigelenkbewegung einer Person. Die Beineinrichtung kann damit auch als Multigelenktherapiestation bezeichnet werden, da eine diese nutzende Person eine über mehrere Gelenke dieser Person erfolgende Bewegung ausführt. -Beispielsweise kann die Beineinrichtung als funktionelle Methode zur Beurteilung der Kraft des Quad einer Person eingesetzt werden.
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Die Beineinrichtung kann derart aufgebaut sein, dass vermittels dieser das Knie zusammen mit der Hüfte und dem Fußgelenk einer die Beineinrichtung nutzenden Person bewegt wird. Dabei wird der Fuß bzw. werden die Füße, insbesondere in einer geraden Linie, bewegt. Dieser Mehrgelenktest ist z. B. geeignet für das Training des Quad bei bestimmten Knieerkrankungen.
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Die Fußaufnahme kann beispielsweise als ein flächiger, insbesondere plattenartiger, Körper ausgebildet sein, auf welchen die Fußfläche wenigstens eines Fußes, insbesondere beider Füße, der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person angelegt wird. Über die Fußaufnahme kann eine von der Person ausgehende Druckkraft in die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung eingebracht werden bzw. einbringbar sein. Alternativ weist die Fußaufnahme wenigstens ein Rückhaltemittel zur Einbringung einer von wenigstens einem Fuß der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person ausgehenden Zugkraft in die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung auf. Beispielsweise umfasst das Rückhaltemittel wenigstens einen um wenigstens einen Fuß der Person befestigbaren, insbesondere legbaren, Riemen.
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Die Fußaufnahme kann zur Aufnahme eines einzelnen Fußes und/oder zur Aufnahme beider Füße der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person vorgesehen sein. Beispielsweise umfasst die Fußaufnahme zwei getrennte Aufnahmeabschnitte, wobei jeder Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme genau eines Fußes der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person ausgebildet ist. Es ist möglich, dass die über die jeweiligen Aufnahmeabschnitte einwirkenden Kräfte gezielt erfassbar und insbesondere zu den jeweiligen Füßen zuordenbar sind. So kann beispielsweise über ein einem ersten Aufnahmeabschnitt zugeordnetes Erfassungsmittel die Krafteinwirkung des diesem Aufnahmeabschnitt zugeordneten Fußes und über ein einem zweiten Aufnahmeabschnitt zugeordnetes Erfassungsmittel die Krafteinwirkung des diesem zweiten Aufnahmeabschnitt zugeordneten Fußes erfasst werden.
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Sofern die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung als Trainingsvorrichtung eingesetzt wird, kann durch die Nutzung der Kniegelenkeinrichtung und/oder der Beineinrichtung eine Stärkung der Oberschenkelmuskulatur der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person erreicht werden.
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Im Zuge der Nutzung der Kniegelenkeinrichtung kann eine Bewegung der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person bzgl. einer relativen Bewegung des Unterschenkels zu dem Oberschenkel dieser Person ausgeführt werden und vermittels des Aktors ein dieser Bewegung der Person entgegenwirkender Widerstand erzeugt werden.
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Die Nutzungsmöglichkeiten der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung während der Nutzung der Kniegelenkeinrichtung und während der Nutzung der Beineinrichtung können auch als Eingelenkmodus - da von der Person im Wesentlichen, insbesondere ausschließlich, eine Bewegung über ein einziges Gelenk (Kniegelenk) ausgeführt wird - und als Multigelenkmodus - da eine funktionale Gelenkkette der Person bewegt wird - bezeichnet werden.
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Es ist möglich, dass die Kniegelenkeinrichtung und die Beineinrichtung zumindest teilweise, bevorzugt überwiegend (gemessen an dem Gewicht der Bauteile), besonders bevorzugt vollständig, unlösbar an dem Rahmen befestigt sind. Damit weist die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung sowohl Bestandteile, insbesondere sämtliche Bestandteile, der Beineinrichtung als auch Bestandteile, insbesondere sämtliche Bestandteile, der Kniegelenkeinrichtung als unlösbare Elemente der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung auf. Eine unlösbare Befestigung meint hierbei, dass die Bestandteile nicht werkzeuglos von dem Rahmen getrennt werden können. Auch kann unter einer unlösbaren Befestigung alternativ oder zusätzlich ein nicht zerstörungsfreies Trennen der Bestandteile der Kniegelenkeinrichtung und Beineinrichtung verstanden werden.
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Es ist möglich, dass die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung derart ausgebildet ist, dass trotz der Verbindung eines Bestandteils, insbesondere trotz der Verbindung sämtlicher für den bestimmungsgemäßen Betrieb notwendigen Bestandteile, an der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung zur Ausführung eines ersten Betriebsmodus - d. h. z. B. Nutzung der Kniegelenkeinrichtung oder der Beineinrichtung - wenigstens ein Bestandteil, insbesondere sämtliche für den bestimmungsgemäßen Betrieb notwendigen Bestandteile, des anderen Betriebsmodus an der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung verbleiben können bzw. nicht von dieser getrennt werden. Dies erleichtert die Handhabung der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung, da ohne Demontage von Bestandteilen eines ersten Betriebsmodus (z. B. Nutzung der Kniegelenkeinrichtung) der jeweils andere Betriebsmodus (z. B. Nutzung der Beineinrichtung) ausgeführt werden kann. Hierbei wird ein Verdrehen eines Sitzes oder ein Lösen und erneutes Fixieren eines Sitzes nicht als eine vorgenannte Demontage von Bestandteilen verstanden.
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Die Beinaufnahme kann beispielsweise um die Drehachse drehbar an einem Beinaufnahmehalter befestigt oder befestigbar und der Beinaufnahmehalter, insbesondere unlösbar, mit dem Rahmen befestigt sein. Der Beinaufnahmehalter kann ein zum Rahmen separates oder einstückig mit dem Rahmen ausgebildetes Element ausbilden. Beispielsweise dient der Beinaufnahmehalter zur Beabstandung der Drehachse der Beinaufnahme von dem Rahmen und insbesondere von dem am Rahmen fixierten Sitz, insbesondere der Sitzfläche des Sitzes. Beispielsweise kann über ein Verstellmittel ein Abstand und/oder eine Position zwischen dem Sitz und der Drehachse der Beinaufnahme verändert werden. Das Verstellmittel kann sonach dazu eingesetzt werden, eine im Wesentlichen (d. h. z. B. mit einer Abweichung von maximal 10 cm, bevorzugt maximal 5 cm, besonders bevorzugt maximal 1 cm) koaxiale Anordnung, insbesondere eine exakt koaxiale Anordnung, von der Drehachse der Beinaufnahme und einer Drehachse des Kniegelenks einer die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person zu ermöglichen bzw. einzustellen. Der Beinaufnahmehalter und der Rahmen bilden, insbesondere nach Arretierung eines etwaigen Verstellmittels, eine steife Einheit aus. Der Beinaufnahmehalter kann beispielsweise mit dem Rahmen eine nicht lösbare, insbesondere eine nicht werkzeuglos und/oder nicht zerstörungsfrei lösbare, Einheit ausbilden. Dabei können der Beinaufnahmehalter und der Rahmen miteinander kraft- und/oder form- und/oder stoffschlüssig verbunden sein, wobei die Fixierung des Beinaufnahmehalters und des Rahmens ein Lösen im üblichen Gebrauch der Vorrichtung nicht vorsieht. Dies kann beispielsweise derart ausgeführt sein, dass der Beinaufnahmehalter und der Rahmen zwar über eine Schraubverbindung miteinander verbunden sind, jedoch die Schraubverbindung derart ausgestaltet ist, dass ein Nutzer der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung diese Schraubverbindung nicht so ohne weiteres lösen kann, da z. B. zum Lösen der Schraubverbindung ein Werkzeug, insbesondere ein selteneres Werkzeug (z. B. Torx), erforderlich ist, welches typischerweise ein die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzende Person nicht mit sich führt. Eine derartige Schraubverbindung dient damit vielmehr der werkseitigen Erstmontage sowie ggf. zur Ausführung einer Reparatur oder einer Wartung an der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung.
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Das Verstellmittel kann beispielsweise eingerichtet sein, eine rotatorische und/oder eine translatorische Bewegung des Drehpunkts der Beinaufnahme relativ zu dem Rahmen und/oder relativ zu dem Sitz zu ermöglichen. Beispielsweise kann das Verstellmittel als ein im Nahbereich des Drehpunkts angeordneter oder ausgebildeter Exzenter verwirklicht sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Verstellmittel über eine Führungsstruktur eine Linearbewegung relativ zu dem Rahmen ausführen. Dabei kann das Verstellmittel, d. h. z. B. die exzentergestützte Bewegung und/oder die Linearbewegung, arretierbar sein.
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Es ist möglich, dass im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Kniegelenkeinrichtung und im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Beineinrichtung derselbe Sitz der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung verwendet wird bzw. verwendbar ist. Dies ermöglicht einen einfachen Aufbau der Vorrichtung und entbehrt die Notwendigkeit eines weiteren Sitzes. Hierbei kann es sich als zweckmäßig erweisen, wenn der Sitz für den jeweiligen Betriebsmodus (Nutzung der Kniegelenkeinrichtung und Nutzung der Beineinrichtung) eine spezifische Anpassung erfährt.
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Beispielsweise ist der Sitz für den bestimmungsgemäßen Gebrauch der Kniegelenkeinrichtung in einer ersten Position- und/oder Ausrichtung und für den bestimmungemäßen Gebrauch der Beineinrichtung in einer zweiten, von der ersten Position- und/oder Ausrichtung unterschiedlichen Position und/oder Ausrichtung angeordnet bzw. anordenbar. Die Veränderung der Position und/oder Ausrichtung kann ein Verdrehen des Sitzes um seine Hochachse und/oder ein Verstellen der Neigung des Sitzes und/oder eine lineare Verlagerung des Sitzes umfassen. Optional kann der Sitz während des Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung in einem ersten Abschnitt des Rahmens und während des Gebrauchs der Beineinrichtung in einem von dem ersten Abschnitt des Rahmens unterschiedlichen, zweiten Abschnitt des Rahmens angeordnet sein. Die beiden Rahmenabschnitte können hierbei gänzlich voneinander getrennten Bereichen des Rahmens liegen oder einen Überschneidungsbereich aufweisen. Zwischen der Umstellung des Sitzes für den jeweiligen Betriebsmodus kann dieser eine rotatorische und/oder translatorische Bewegung ausführen. Während der Veränderung der Position und/oder Ausrichtung des Sitzes kann beispielsweise ein Führungs- und/oder Rastmittel wirksam sein, welches eine definierte Bewegung des Sitzes zu dem Rahmen führt bzw. das Erreichen definierter Positionen und/oder Ausrichtungen, z. B. durch einen Anschlag, signalisiert. Als Führungsmittel kann hierbei beispielsweise ein Linear- und/oder Drehlager eingesetzt werden. Optional kann als Rastmittel ein Mittel eingesetzt sein, das einer Verlagerungsbewegung des Sitzes an vordefinierten Stellen Widerstände entgegensetzt. Zum Beispiel ist zum Verlassen einer definierten ersten Position und/oder Ausrichtung des Sitzes relativ zum Rahmen ein Überdrücken einer Widerstandskraft erforderlich. Alternativ kann eine Verlagerung des Sitzes von einer ersten, für die Nutzung der Kniegelenkeinrichtung vorgesehenen Position und/oder Ausrichtung zu einer zweiten, für die Nutzung der Beineinrichtung vorgesehenen Position und/oder Ausrichtung, insbesondere automatisiert, motorgetrieben erfolgen. So können z. B. nutzerspezifische Positionen und/oder Ausrichtungen für den jeweiligen Nutzungsmodus als Position- und/oder Ausrichtungsinformation in einem Datenspeicher abgelegt sein, so dass basierend auf diesen abrufbaren Positions- und/oder Ausrichtungsinformationen ein Steuersignal zum Ansteuern eines den Sitz in seiner Position und/oder Ausrichtung verändernden Motor nutzbar ist.
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Es kann sich als zweckmäßig erweisen, wenn der Sitz in seiner Ausrichtung um seine Hochachse an dem Rahmen veränderbar befestigt oder befestigbar ist, wobei der Sitz während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung in eine erste Richtung ausgerichtet ist und während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Beineinrichtung in eine zweite, von der ersten Richtung um einen Winkel α von mindestens 5°, bevorzugt mindestens 25°, besonders bevorzugt mindestens 40°, höchst bevorzugt mindestens 85°, weiter bevorzugt mindestens 175°, verdrehten Richtung ausgerichtet ist. Durch ein Verdrehen des Sitzes um dessen Hochachse zwischen den beiden Betriebsmodi können jeweilige für den entsprechenden Betriebsmodus eingesetzte Elemente in der Draufsicht aus betrachtet in dem jeweiligen Winkelsegment angeordnet oder ausgebildet sein. Ein derartiger Aufbau ermöglicht eine kompakte Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung. Ein Verdrehen des Sitzes kann beispielsweise durch eine lösbare Befestigung des Sitzes und eine in wenigstens zwei Ausrichtungen ermöglichte Montierbarkeit des Sitzes ermöglicht werden. Beispielsweise wird der Sitz über eine Schraubverbindung mit dem Rahmen verbunden, wobei das für diese Schraubverbindung verwendete Lochbild derart gewählt ist, dass es eine Montage des Sitzes in wenigstens zwei, den jeweiligen Betriebsmodi zugeordnete Ausrichtungen ermöglicht.
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Wenn der Sitz über ein Drehlager, insbesondere über eine Hochachse des Sitzes, drehbar an dem Rahmen befestigt oder befestigbar ist, kann auf komfortable und einfache Weise eine gezielte Anpassung des Sitzes an den jeweiligen Nutzungsmodus ausgeführt werden. Hierbei kann die Drehbarkeit des Sitzes über eine Arretierung temporär sperrbar ausgebildet sein. Durch das Drehlager wird eine komfortable und einfache bzw. definierte und damit fehlervermeidende Verdrehung des Sitzes relativ zu dem Rahmen ermöglicht. Vorzugsweise wird eine Verdrehung des Sitzes durch Rastmittel unterstützt, sodass das Erreichen einer vordefinierten Ausrichtung des Sitzes unterstützt und folglich die Handhabung der Vorrichtung erleichtert wird.
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Eine Arretierung des Drehlagers kann beispielsweise über eine kraft- und/oder formschlüssiges Fixiermittel erfolgen. Das Fixiermittel kann beispielsweise als Exzenter ausgebildet sein, wobei das Fixiermittel vorzugsweise über eine Handhabe werkzeuglos von einer Person bedienbar ist.
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Während der Nutzung der Kniegelenkeinrichtung - also der Ausführung eines Single Joint Mode an der Vorrichtung - kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass der Sitz an dem Rahmen, insbesondere an dem Rahmenausleger, über ein Fixierungsmittel fixiert wird, sodass eine Relativbewegung des Sitzes relativ zu dem Rahmen, insbesondere relativ zu dem Rahmenausleger, verhindert wird. Mit anderen Worten wird die linearbewegliche Lagerung des Sitzes, die während der Nutzung der Beineinrichtung eine Linearbewegung des Sitzes ermöglicht, gesperrt. Beispielsweise ist die Fixierungseinrichtung als, insbesondere auf einem elektromagnetischen Wirkprinzip beruhende, Bremse ausgebildet. Folglich kann für der Sitz während der Nutzung der Kniegelenkeinrichtung starr mit dem Rahmen verbunden sein. Es ist beispielsweise möglich, das Fixiermittel, welches eine Drehbewegbarkeit des Sitzes temporär sperrt bzw. arretiert und das Fixierungsmittel, welches eine Linearbewegbarkeit des Sitzes zumindest temporär sperrt bzw. arretiert, in einer Sperreinrichtung zusammengelegt sind bzw. die entsprechenden Funktionen in einer Sperreinrichtung zusammengeführt sind.
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Dem Fixiermittel und/oder dem Fixierungsmittel kann beispielsweise ein Sensor zugeordnet sein, insbesondere ist ein Sensor in oder an dem Fixiermittel und/oder in oder an dem Fixierungsmittel angeordnet oder ausgebildet, sodass der Betriebszustand (Offenstellung oder Sperrstellung) des Fixiermittels und/oder des Fixierungsmittels sensierbar und an eine Rechnereinheit übermittelbar ist. So ist es möglich diese Sperrinformation über das Fixiermittel und/oder über das Fixierungsmittel als zumindest eine Bedingung für einen Start und/oder einen Stopp des Aktors während eines Kniegelenkeinrichtungsmodus und/oder während eines Beineinrichtungsmodus zu nutzen.
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Der Sitz und/oder die Fußaufnahme kann bzw. können, insbesondere ausschließlich, linearbeweglich an dem Rahmen befestigt bzw. gelagert sein. Die Befestigung des Sitzes und/oder der Fußaufnahme an dem Rahmen kann beispielsweise über eine Linearführung erfolgen, so dass der Sitz und/oder die Fußaufnahme eine lineare Bewegung relativ zu dem Rahmen ausführen kann. Sofern die Fußaufnahme zwei Aufnahmeabschnitte zur Aufnahme von jeweils einem Fuß umfasst, kann wenigstens ein Aufnahmeabschnitt, bevorzugt beide Aufnahmeabschnitte, linearbeweglich an dem Rahmen gelagert sein. Die Linearführung des Sitzes und/oder der Fußaufnahme kann beispielsweise bzgl. dessen Bewegbarkeit relativ zu dem Rahmen sperrbar bzw. arretierbar ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Linearbewegbarkeit des Sitzes und/oder der Fußaufnahme zumindest während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Beineinrichtung gegeben und während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Kniegelenkeinrichtung gesperrt sein. Es ist möglich, dass eine zur Verlagerung des Sitzes während der Nutzung der Beineinrichtung verwendete Linearführung zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt ausschließlich, zur Veränderung der Position des Sitzes für dessen Anpassung an den jeweiligen Betriebsmodus verwendet wird.
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Die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung kann beispielsweise eingerichtet sein, dass der Aktor der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung (a) ein über die Beinaufnahme auf die die Kniegelenkeinrichtung nutzende Person einwirkendes Widerstandsmoment und/oder (b) ein über die Beinaufnahme auf die die Kniegelenkeinrichtung nutzende Person einwirkende Bewegungskraft und (c) während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Beineinrichtung eine über die Fußaufnahme auf die die Beineinrichtung nutzende Person wirkende Widerstandskraft zu erzeugen bzw. zu der Erzeugung des Widerstandsmoments bzw. der Widerstandskraft eingesetzt zu werden. Insbesondere kann ein über ein Steuerungssignal variabel steuerbares Widerstandsmoment und/oder eine über ein Steuerungssignal variabel steuerbare Bewegungskraft und/oder eine über ein Steuerungssignal variabel steuerbare Widerstandskraft durch den Aktor erzeugt werden bzw. ist erzeugbar. Mit anderen Worten kann die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung einen (einzigen) Aktor aufweisen, welcher als das einen Widerstand erzeugende Mittel für die durch die Person eingebrachte Kraft für die wenigstens zwei Betriebsmodi (Nutzung der Kniegelenkeinrichtung und Nutzung der Beineinrichtung) verwendet wird. Damit wird nur ein einziger Aktor für das Erzeugen der Widerstandskräfte für die wenigstens zwei Betriebsmodi eingesetzt und sonach die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung vereinfacht. Optional kann der Aktor ferner als Motor zur gezielten, insbesondere automatisierten, Veränderung der Position und/oder Ausrichtung des Sitzes für dessen Anpassung an den jeweiligen Betriebsmodi eingesetzt werden.
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Es ist möglich, dass die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung von wenigstens einer Kraft und/oder von wenigstens einer ausgeführten Bewegung einer die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person umfasst. Mit anderen Worten wird vermittels der vorrichtungsseitigen Erfassungseinrichtung wenigstens eine von der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person (zu einem Zeitpunkt) erzeugte Kraft und/oder wenigstens eine von der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person ausgeführte Bewegung erfasst bzw. ist erfassbar. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung eine ausgeführte Relativbewegung der Beinaufnahme zu dem Rahmen oder zu dem Sitz und/oder eine Relativbewegung des Sitzes zu der Fußaufnahme erfassen.
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Optional kann die Erfassungseinrichtung ein Erfassungsmittel umfassen, welches eingerichtet ist, sowohl zur Erfassung wenigstens einer Bewegung und/oder einer Kraft einer die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person während des Betriebs der Kniegelenkeinrichtung als auch zur Erfassung wenigstens einer Bewegung und/oder einer Kraft während des Betriebs der Beineinrichtung verwendet zu werden. Hierzu kann das Erfassungsmittel über Übertragungselemente mit der Beinaufnahme und/oder mit dem Sitz und/oder mit der Fußaufnahme verbunden sein. Die Verwendung desselben erfassungseinrichtungsseitigen Erfassungsmittels zum Erfassen von Bewegungen und/oder Kräften während des Betriebs der Kniegelenkeinrichtung und während des Betriebs der Beineinrichtung birgt den Vorteil, dass bei einer Auswertung des ausgeführten Test- und/oder Trainings- und/oder Therapieprozesses anhand von durch die Erfassungseinrichtung bzw. der Erfassungsmittel gewonnener Erfassungsinformationen, diese besser vergleichbar sind, da etwaige erfassungsmittelseitige Fehler, wie z. B. Sensoroffset, für beide Betriebsmodi, zumindest teilweise, gleich sind, so dass eine vergleichende Betrachtung der beiden Betriebsmodi (Kniegelenkeinrichtung und Beineinrichtung) mit einer höheren Genauigkeit ausführbar ist.
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Es ist möglich, dass die Erfassungseinrichtung zumindest teilweise mit dem Aktor eine Einheit bildet, beispielsweise kann der Aktor als Elektromotor ausgebildet sein, wobei eine Auswertung der an dem Elektromotor herrschenden Ströme einen Rückschluss auf ein Verhalten bzw. auf eine durch eine die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzende Person erzeugte Kraft und/oder ausgeführte Bewegung ermöglicht. In diesem Fall kann der als Elektromotor ausgebildete Aktor eine Erfassungsfunktion einer Erfassungseinrichtung zumindest teilweise, insbesondere vollständig, verwirklichen.
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Es ist möglich, dass die Erfassungseinrichtung zumindest teilweise, insbesondere ausschließlich, als separate Einheit ausgebildet ist und/oder zumindest teilweise, insbesondere ausschließlich, in den Aktor integriert ist, z. B. durch eine Auswertung des Stromaufnahmeverhaltens des als Elektromotor ausgebildeten Aktors während dessen Betriebs. Beispielsweise kann das Drehmoment und die Drehzahl bzw. der Drehwinkel aus der Analyse des an dem Aktor anliegenden Stroms und/oder der anliegenden Spannung abgeleitet werden. So können beispielsweise Strom und Spannung durch ein Steuersignal definiert vorgegeben werden, wobei durch die Krafteinwirkung der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person eine „Störung“ des eigentlichen Betriebs des Aktors erfolgt und diese Störung und/oder eine Nachregelung entgegen dieser Störung durch den Aktor erfasst und ausgewertet wird.
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Der Aktor kann beispielsweise eingerichtet sein, in Abhängigkeit wenigstens einer erfassungseinrichtungsseitig erfassten Kraft und/oder Bewegung einer die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person das durch den Aktor erzeugte Widerstandsmoment und/oder die durch den Aktor erzeugte Widerstandskraft zu verändern bzw. zu regeln. Beispielsweise kann vermittels der Regelung des Aktors unter Berücksichtigung von über die Erfassungseinrichtung erfasster Kräfte und/oder Bewegungen der die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person eine sogenannte isokinetische Regelung ausgeführt werden.
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Es ist möglich, dass (a) der Sitz und/oder die Fußaufnahme, insbesondere ausschließlich, über ein erstes Übertragungsmittel und (b) die Beinaufnahme über ein zweites Übertragungsmittel mit dem Aktor antreibbar verbunden oder verbindbar sind. Die Bewegung (a) des Sitzes und/oder der Fußaufnahme und (b) der Beinaufnahme kann dabei beispielsweise wechselweise über die Verbindung des Aktors über, insbesondere ausschließlich, das erste oder, insbesondere ausschließlich, über das zweite Übertragungsmittel erfolgen und damit über voneinander getrennte Triebstränge. Beispielsweise kann eine Serienschaltung des ersten Übertragungsmittels und des zweiten Übertragungsmittels vorliegen, so dass zum Antreiben zumindest eines der beiden Übertragungsmittel über den Aktor zumindest das andere Übertragungsmittel, das zwischen dem Aktor und dem erstgenannten Übertragungsmittel angeordnet ist, zum Antreiben des erstgenannten Übertragungsmittels angetrieben werden muss.
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Es ist möglich, dass (a) der Sitz und/oder die Fußaufnahme, insbesondere ausschließlich, über ein erstes Übertragungsmittel und (b) die Beinaufnahme, insbesondere ausschließlich, über dasselbe Übertragungsmittel mit dem Aktor antreibbar verbunden oder verbindbar sind. Damit wird es beispielsweise ermöglicht, mit einem, insbesondere als Kette oder Riemen, bevorzugt als Zahnriemen, ausgebildeten Übertragungsmittel sowohl die die Beinaufnahme bewegende Welle der Kniegelenkeinrichtung als auch die den Sitz und/oder die Fußaufnahme anzutreiben. Folglich kann beispielsweise dieses eine Übertragungsmittel unmittelbar die Welle der Beinaufnahme und eine den Sitz und/oder die Fußaufnahme der Beineinrichtung in Bewegung bringende Struktur kontaktieren bzw. unmittelbar antreiben.
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Es ist möglich, dass (a) der Sitz und/oder die Fußaufnahme, insbesondere ausschließlich, über ein erstes Übertragungsmittel und (b) die Beinaufnahme, insbesondere ausschließlich, über das erste und ein weiteres Übertragungsmittel mit dem Aktor antreibbar verbunden oder verbindbar sind. Damit wird für die Bewegung (a) des Sitzes und/oder der Fußaufnahme und (b) der Beinaufnahme eine Verbindung des Aktors genutzt, die für die Bewegung des Sitzes und/oder der Fußaufnahme ausschließlich das erste Übertragungsmittel und für die Bewegung der Beinaufnahme das erste Übertragungsmittel und wenigstens ein weiteres Übertragungsmittel vorsieht.
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Das wenigstens eine Übertragungsmittel, insbesondere sämtliche Übertragungsmittel der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung, kann bzw. können zumindest abschnittsweise, bevorzugt überwiegend, besonders bevorzugt ausschließlich, als Kettentrieb und/oder als Riementrieb und/oder als Rädertrieb und/oder als Spindeltrieb ausgebildet sein oder einen solchen umfassen. Beispielsweise ist wenigstens ein Übertragungsmittel, bevorzugt sämtliche Übertragungsmittel der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung als Zahnriemen ausgebildet.
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Das wenigstens eine Übertragungsmittel, insbesondere wenigsten zwei Übertragungsmittel, kann bzw. können beispielsweise über ein Kupplungsmittel von der Beinaufnahme und/oder von dem Sitz und/oder von der Fußaufnahme temporär entkoppelbar sein bzw. entkoppelt werden. Mit anderen Worten kann die von dem Aktor und über das Übertragungsmittel initiierte Bewegung der Beinaufnahme und/oder des Sitzes und/oder der Fußaufnahme über das Kupplungsmittel zumindest temporär entkoppelt werden. Folglich kann über das Kupplungsmittel beispielsweise ein erstes und ein weiteres Übertragungsmittel miteinander kraftübertragend verbunden sein, so dass durch eine Außereingriffsstellung des Kupplungsmittels die Kraftübertragung der Übertragungsmittel trennbar ist. Auch kann das Kupplungsmittel zwischen der Beinaufnahme und/oder dem Sitz und/oder der Fußaufnahme und dem wenigstens einem Übertragungsmittel und/oder dem Aktor angeordnet sein und abhängig von einem gekoppelten Zustand oder einem entkoppelten Zustand des Kupplungsmittels eine Kraftübertragung von wenigstens einem Übertragungsmittel und/oder dem Aktor auf die Beinaufnahme und/oder auf den Sitz und/oder auf die Fußaufnahme erfolgen (gekoppelter Zustand) bzw. verhindert werden (entkoppelter Zustand). Die Beinaufnahme der Kniegelenkeinrichtung kann beispielsweise lösbar an einer Drehachse der Beinaufnahme befestigbar sein, wobei in einem gelösten Zustand der Beinaufnahme die Drehachse zwar über das Übertragungsmittel und/oder den Aktor eine Drehbewegung ausführt, jedoch aufgrund des gelösten Zustands der Beinaufnahme es zu keiner raumgreifenden oder gefährlichen Bewegung an der Vorrichtung kommt. Hierzu kann die Drehachse bzw. die Schnittstelle zur Befestigung der Beinaufnahme berührgeschützt angeordnet sein, sodass im Zustand der von der Vorrichtung gelösten Beinaufnahme die Anbindungsschnittstelle der Beinaufnahme nicht berührt werden kann. Ferner ist es möglich einen Sensor vorzuhalten, welcher erfasst, ob die Beinaufnahme an der Vorrichtung montiert oder gelöst ist. So kann beispielsweise eine bestimmungsgemäße und/oder angeforderte Bewegung des Aktors und/oder wenigstens eines Übertragungsmittels (z. B. zur Nutzung der Beineinrichtung) in Abhängigkeit zur sensorgestützt erfassten Erfassungsinformation erfolgen, beispielsweise erst dann, wenn feststeht, dass die Beinaufnahme von der Vorrichtung gelöst ist. Ein derartiger Sensor kann als eingenständiger Sensor konzipiert sein, welcher die Anbindung oder das Gelöst sein der Beinaufnahme detektiert. Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor im Zuge einer Analyse des Betriebs des Aktors realisiert sein, sodass in Abhängigkeit des Bewegungs- und/oder Betriebsverhaltens des Aktors darauf zurückgeschlossen werden kann, ob eine Beinaufnahme an der Vorrichtung montiert oder von der Vorrichtung gelöst ist. Hierzu können Muster des Strom- und/oder Spannungsverlaufs des Betriebs des Aktors für die jeweiligen Zustände vorliegen und ein Vergleich dieser definierten Zustände mit dem Istzustand ermöglicht einen Schluss darauf, ob die Beinaufnahme montiert oder demontiert ist.
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Der Rahmen kann beispielsweise einen an einem Grundrahmen beweglich gelagerten Rahmenausleger umfassen, wobei der Sitz und/oder die Fußaufnahme der Beineinrichtung und/oder die Beinaufnahme der Kniegelenkeinrichtung an dem Rahmenausleger angeordnet oder ausgebildet ist bzw. sind. Der Rahmenausleger kann beispielsweise nach Art einer Klappbank ausgebildet sein, welche drehbar an dem Grundrahmen gelagert ist und von einer Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung verschwenkt bzw. geklappt werden kann. Beispielsweise ist ein Rahmenausleger über ein Drehlager mit dem Grundrahmen verbunden, so dass der Rahmenausleger über das Drehlager zwischen der Gebrauchsstellung und der Nichtgebrauchsstellung bewegt werden kann.
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Wenigstens eine Haupterstreckungsachse des Rahmenausleger kann beispielsweise in einer Gebrauchsstellung einen Winkel β von kleiner oder gleich 45°, bevorzugt von kleiner 25°, besonders bevorzugt von kleiner 10°, höchst bevorzugt von kleiner 3°, mit einer Aufstellfläche der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung und in einer Nichtgebrauchsstellung einen Winkel β von größer oder gleich 45°, bevorzugt von größer 65°, besonders bevorzugt größer 80°, höchstbevorzugt von 100°, einschließen. So ist es möglich, dass der Rahmenausleger bzw. die Klappbank in der Gebrauchsstellung im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist und in der Nichtgebrauchsstellung eine vertikale Ausrichtung aufweist, damit wird in einem Nichtgebrauchszustand der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung der benötigte Grundflächenbedarf reduziert. Beispielsweise ist der Rahmenausleger in der Nichtgebrauchsstellung mit seiner Haupterstreckungsachse in einem Winkel von 90° zu einer Aufstellfläche der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung ausgerichtet.
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Der Sitz kann beispielsweise eine Sitzfläche umfassende Sitzeinheit und eine Rückenlehne umfassen, wobei die Rückenlehne in Ihrer Position und/oder Ausrichtung veränderbar an der Sitzeinheit befestigtbar oder befestigt ist. Beispielsweise ist die Rückenlehne klappbar und/oder lösbar an der Sitzeinheit befestigt. Im Falle einer lösbar an der Sitzeinheit befestigten Rückenlehne ist diese, insbesondere von einer Person werkzeuglos, zerstörungsfrei von der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung trennbar. So kann die Rückenlehne z. B. während der Nutzung der Kniegelenkeinrichtung und/oder der Beineinrichtung montiert und während einer Nutzung der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung bzw. des Sitzes im Zuge einer Rudereinrichtung bzw. in einem Rudermodus von der Sitzeinheit entfernt werden bzw. getrennt sein.
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Neben der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Betreiben einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung zum Testen und/oder Trainieren und/oder Therapieren einer Person mittels einer hierin beschriebenen Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung.
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Sämtliche Vorteile, Einzelheiten, Ausführungen und/oder Merkmale der erfindungsgemäßen Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung sind auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragbar bzw. anzuwenden.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Beineinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Kniegelenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3a eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung während deren Nutzung im Modus der Kniegelenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3b eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung während deren Nutzung im Modus der Beineinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3c eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung während deren Nutzung im Modus der Rudereinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung in einer Nichtgebrauchsstellung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 5 eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings und/oder Therapievorrichtung während deren Nutzung im Modus der Kniegelenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel mit einem einzigen Übertragungsmittel zum Antreiben der Kniegelenkeinrichtung und der Beineinrichtung;
- 6 eine Prinzipdarstellung einer Test- und/oder Trainings und/oder Therapievorrichtung während deren Nutzung im Modus der Kniegelenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel mit einer drehbar am Rahmen Kniegelenkeinrichtung, insbesondere mit einem drehbar am Rahmen gelagerten Beinaufnahmehalter.
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Die Zeichnungen zeigen eine Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 umfassend (a) einen Rahmen 2 und einen an dem Rahmen 2 angeordneten Sitz 3. Ferner ist an dem Rahmen 2 eine Kniegelenkeinrichtung 4 befestigbar oder befestigt. Die Kniegelenkeinrichtung 4 umfasst eine, um eine Drehachse 5 drehbeweglich gelagerte Beinaufnahme 6, wobei die Beinaufnahme 6 durch Aufbringen einer Kraft durch eine, insbesondere über ein Kniegelenk geführte Beinbewegung 31 einer, auf dem Sitz 3 sitzenden Person (nicht dargestellt) gegen ein durch einen Aktor 7 erzeugtes Widerstandsmoment 8 um die Drehachse 5 der Beinaufnahme 6 bewegbar ist. Hierbei kann die Beinaufnahme 6 zwischen einer ersten Position (mit Vollinie gekennzeichent) und einer zweiten Position der Beinaufnahme 6` (mit Strichlinie gekennzeichnet) in die Richtungen der das Widerstandsmoment 8 sowie die Beinbewegung 31 abbildenden Pfeile bewegt werden. Alternativ oder zusätzlich wird die Beinaufnahme (6) durch Aufbringung einer von einem Aktor 7 erzeugten Bewegungskraft und gegen eine von einer auf dem Sitz 3 sitzenden Person erzeugte Gegenkraft um die Drehachse 5 bewegt. Zudem weist die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 eine an dem Rahmen 2 befestigbare oder befestigte Beineinrichtung 9 mit einer Fußaufnahme 10 auf, wobei der Sitz 3 und/oder die Fußaufnahme 10 durch Aufbringen einer Kraft durch eine über wenigstens einen Fuß auf die Fußaufnahme 10 einwirkende Beinbewegung 32 einer auf dem Sitz 3 sitzenden Person gegen eine durch einen Aktor 7 erzeugte Widerstandskraft 11 bewegbar ist.
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In der dargestellten Ausführungsform ist der Aktor 7 mittig zwischen einem Umlenkmittel 48 des ersten Übertragungsmittels 18 und einem Umlenkmittel 49 des zweiten Übertragungsmittels 19 angeordnet. Alternativ kann der Aktor 7 koaxial zu dem ersten und/oder zweiten Umlenkmittel 48, 49 angeordnet oder ausgebildet sein. So ist es möglich, dass der Aktor 7 von dem Beinaufnahmehalter 12 getragen oder abgestützt wird. Selbstverständlich kann der Aktor 7 auch in einer Position zwischen dem ersten Umlenkmittel 48 oder dem zweiten Umlenkmittel 49 und einem Übergabemittel (nicht dargestellt) zwischen den beiden Übertragungsmitteln 18, 19 angeordnet sein.
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Die Kniegelenkeinrichtung 4 und die Beineinrichtung 9 sind zumindest teilweise, insbesondere vollständig, unlösbar an dem Rahmen 2 befestigt. So kann es, wie in der in den Figuren gezeigten Ausführungsform gezeigt, vorgesehen sein, dass die Beinaufnahme 6 der Kniegelenkeinrichtung 4 im Nutzungszustand der Kniegelenkeinrichtung 4 an der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 montiert (vgl. 2) ist und im Nichtnutzungszustand der Kniegelenkeinrichtung 4, beispielsweise im Nutzungszustand der Beineinrichtung 9, von der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 getrennt ist (vgl. 1).
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Die Beinaufnahme 6 kann beispielsweise an einem Beinaufnahmehalter 12, um die Drehachse 5 drehbar, gelagert sein, wobei der Beinaufnahmehalter 12, insbesondere unlösbar, mit dem Rahmen 2 befestigt ist. Mit anderen Worten kann der, wenigstens ein Drehlager umfassende Beinaufnahmehalter 12 unlösbar, d. h. während der typischen Verwendung der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 nicht von dem Rahmen trennbar, an dem Rahmen befestigt sein. Dies kann z. B. durch eine stoffschlüssige Befestigung, z. B. Schweißen, oder durch eine Wahl eines Befestigungsmittels für die Befestigung des Beinaufnahmehalters 12 erfolgen, das nicht so ohne Weiteres lösbar ist, z. B. den Einsatz eines Werkzeug zwingend erfordert, insbesondere den Einsatz eines Spezialwerkzeug oder eines Schraubwerkzeugs mit einem „exotischen“ Antrieb (z. B. Torz, Dreikant,...) oder durch anderweitige Maßnahmen, welche ein Lösen der Befestigung durch eine Person verhindert oder zumindest erschwert.
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Es ist möglich, dass über ein Verstellmittel (nicht dargestellt) ein Abstand und/oder eine Position zwischen dem Sitz und der Drehachse der Beinaufnahme 6 verändert werden kann. Das Verstellmittel kann sonach dazu eingesetzt werden, eine im Wesentlichen (d. h. z. B. mit einer Abweichung von maximal 10 cm, bevorzugt maximal 5 cm, besonders bevorzugt maximal 1 cm) koaxiale Anordnung, insbesondere eine exakt koaxiale Anordnung, von der Drehachse der Beinaufnahme 6 und einer Drehachse eines Kniegelenks (nicht dargestellt) einer die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung nutzenden Person zu ermöglichen bzw. einzustellen. Hierzu kann der Beinaufnahmehalter 12 über das Verstellmittel relativ zu dem Rahmen 2, insbesondere relativ zu dem Rahmenausleger 22, bewegbar gelagert sein. Bevorzugt ist die über das Verstellmittel bereitgestellte Bewegbarkeit von Beinaufnahmehalter 12 und Rahmen 2 temporär sperrbar. Beispielsweise kann der Beinaufnahmehalter 12 vertikal, d. h. z. B. senkrecht zu einer Aufstellfläche 25 der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1, relativ zu dem Sitz 3 bewegt werden, vgl. Doppelpfeil 41. Es ist möglich, dass die Drehachse der Beinaufnahme 6 bzw. der Beinaufnahmehalter 12 horizontal (d. h. z. B. parallel zur Aufstellfläche 25) und vertikal relativ zu dem Sitz 3 vermittels des Verstellmittels verlagerbar ist.
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Im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Kniegelenkeinrichtung 4 und im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Beineinrichtung 9 kann beispielsweise derselbe Sitz 3 der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 verwendet werden. Damit kann die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 eingerichtet sein, denselben Sitz 3 zumindest während der Nutzung der Kniegelenkeinrichtung 4 und während der Nutzung der Beineinrichtung 9 zu verwenden. Optional kann die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung auch in einem Rudermodus betrieben werden, wobei auch während des Rudermodus derselbe Sitz 3 zum Einsatz kommen kann, wie während des Einsatzes der Beineinrichtung 9 und/oder während des Einsatzes der Kniegelenkeinrichtung 4. Alternativ kann die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 wenigsten einen zweiten Sitz 28 aufweisen, welcher zumindest während des Rudermodus zum Einsatz kommt, vgl. 3.
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Der Rudermodus bzw. der Einsatz einer Rudereinrichtung 33 kann beispielsweise eine Handhabe 34 aufweisen, welche durch ein biegeschlaffes Element, z. B. durch ein Seil 35, mit einem Aktor verbunden ist, um einer durch eine auf dem Sitz 3, 28 sitzenden Person ausgeführten Zugbewegung 36 einen, insbesondere definiert einstellbaren, Widerstand 38 entgegenwirken zu lassen. Der hierzu verwendete Aktor kann ein von dem das Widerstandsmoment 8 während der Nutzung der Kniegelenkeinrichtung 4 und/oder von dem die Widerstandskraft 11 während der Nutzung der Beineinrichtung 9 erzeugenden Aktor 7 unterschiedlicher Aktor oder derselbe Aktor 7 sein.
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Während des Ruderns bzw. während der Nutzung der Rudereinrichtung 33 bewegt sich eine auf dem Sitz 28 sitzende Person parallel zur Aufstellfläche 25. Zur linearbewegbaren Lagerung des während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Rudereinrichtung 33 kann der dabei genutzte Sitz 3 oder Sitz 28 über die Linearführung 29 linearbeweglich an dem Rahmen 2, insbesondere an dem Rahmenausleger 22, gelagert sein.
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Im bestimmungsgemäßen Betrieb der Rudereinrichtung 33 drückt sich eine auf dem Sitz 3, 28 sitzende Person mit wenigstens einem, insbesondere mit dessen beiden Füßen, an der Fußaufnahme 10 ab und zieht gleichzeitig an der Handhabe 34 in eine zur Person weisenden Richtung bzw. zu sich hin. Dabei wird ein Abrollen des Seils 35 gegen einen aktorseitig erzeugten Widerstand erreicht. Bei Abnahme (Reduktion) der an dem Seil 35 durch die Person aufgebrachten Zugkraft, wird das Seil 35 wieder zusammengerollt bzw. aufgewickelt, sodass die Handhabe 34 für den nächsten Zugkraftaufbringungsprozess eine entsprechend beabstandete Position zur Person einnimmt und die Person wiederum komfortabel eine dem Rudern nachempfundene Zugkraftbewegung an der Handhabe 34 und eine Druckkraft auf die Fußaufnahme 10 aufbringen kann.
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Der Sitz 3 kann beispielsweise während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung 4 in einer ersten Position- und/oder Ausrichtung 13 und während des bestimmungemäßen Gebrauchs der Beineinrichtung 9 in einer zweiten, von der ersten Position- und/oder Ausrichtung 13 unterschiedlichen Position und/oder Ausrichtung 14 angeordnet oder anordenbar sein. Der Sitz 3 kann hierbei beispielsweise in seiner Ausrichtung um seine Hochachse 15 an dem Rahmen 2 veränderbar befestigt oder befestigbar sein, wobei der Sitz 3 während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung 4 in eine erste Richtung 13 ausgerichtet ist und während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Beineinrichtung 9 in eine zweite, von der ersten Richtung 13 um einen Winkel α von mindestens 5°, bevorzugt mindestens 25°, besonders bevorzugt mindestens 40°, höchst bevorzugt mindestens 85°, weiter bevorzugt mindestens 175°, verdrehten Richtung 14 ausgerichtet ist.
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Der Sitz 3 kann beispielsweise über ein Drehlager 16, insbesondere über eine Hochachse 15 des Sitzes 3, drehbar an dem Rahmen 2 befestigt oder befestigbar bzw. gelagert oder lagerbar sein. Damit kann eine zumindest temporäre Drehbarkeit des Sitzes 3 erreicht werden, ohne den Sitz 3 hierbei von der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung zu trennen. Beispielsweise ist die Drehbarkeit des Sitzes 3 über eine Arretierung 39 temporär arretierbar bzw. sperrbar.
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Der Sitz 3 und/oder die Fußaufnahme 10 kann bzw. können, insbesondere ausschließlich, linearbeweglich an dem Rahmen 2 befestigt sein. Hierzu kann der Rahmen 2 eine Linearführung 29 umfassen, welche eine lineare Bewegbarkeit des Sitzes und/oder der Fußaufnahme 10 ermöglicht. Beispielsweise ist die Linearführung 29 parallel zu einer Haupterstreckungsachse 23 des Rahmens 2 und/oder eines Rahmenauslegers 22 des Rahmens 2 ausgerichtet.
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Die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 kann beispielsweise eingerichtet sein, dass der Aktor 7 während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung 4 (a) ein über die Beinaufnahme 6 auf die die Kniegelenkeinrichtung 4 nutzende Person einwirkendes Widerstandsmoment 8 und/oder (b) ein über die Beinaufnahme 6 auf die die Kniegelenkeinrichtung 4 nutzende Person einwirkende Bewegungskraft und (c) während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Beineinrichtung 9 eine über die Fußaufnahme 10 auf die die Beineinrichtung 9 nutzende Person wirkende Widerstandskraft 11 erzeugen bzw. hierzu eingerichtet zu sein. Beispielsweise wird ein über ein Steuerungssignal variabel steuerbares Widerstandsmoment 8 und/oder ein über ein Steuerungssignal variabel steuerbare Widerstandskraft 11 und/oder ein über ein Steuerungssignal variabel steuerbarer Widerstand während der Nutzung der Rudereinrichtung 33 durch den Aktor 7 erzeugt.
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Eine Erfassungseinrichtung 17 kann beispielsweise zur Erfassung von wenigstens einer Kraft und/oder ausgeführten Bewegung einer die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 nutzenden Person herangezogen werden. Dabei kann die Erfassungseinrichtung 17 als unlösbarer Bestandteil der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 angeordnet oder ausgebildet sein. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung 17 wenigstens einem Glied eines Triebstrangs des Aktors 7 zugeordnet sein oder mit diesem in einer wenigstens eine Kraft und/oder eine Bewegung erfassenden Verbindung stehen.
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Der Aktor 7 ist beispielsweise eingerichtet, in Abhängigkeit wenigstens einer erfassungseinrichtungsseitig erfassten Kraft und/oder Bewegung einer die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 nutzenden Person das durch den Aktor 7 erzeugte Widerstandsmoment 8 und/oder die durch den Aktor 7 erzeugte Widerstandskraft 11 zu verändern bzw. zu regeln. Hierzu kann die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 eine Rechnereinheit 30 umfassen. Die Rechnereinheit 30 kann über wenigstens eine Datenverbindung 40 (a) mit dem wenigstens einem Aktor 7 und/oder (b) mit wenigstens einem das Vorhandensein eines Sitzes 3, 28 an der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 und/oder die Position und/oder Ausrichtung eines Sitzes 3, 28 erfassenden Sitzpositionssensor (nicht dargestellt) und/oder (c) mit wenigstens einem das Vorhandensein einer Fußaufnahme 10 an einer Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 und/oder die Position und/oder Ausrichtung einer Fußaufnahme 10 erfassenden Fußaufnahmesensor und/oder (d) mit wenigstens einem das Vorhandensein einer Beinaufnahme 6 an der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 und/oder die Position und/oder Ausrichtung einer Beinaufnahme 6 erfassenden Beinaufnahmesensor und/oder bzw. mit wenigstens einem die Position und/oder Ausrichtung des Rahmenauslegers 22 erfassenden Rahmenauslegersensor, verbunden sein.
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Der Sitz 3 und/oder die Fußaufnahme 10 kann bzw. können beispielsweise über ein erstes Übertragungsmittel 18 und die Beinaufnahme 6 über ein zweites Übertragungsmittel 19 mit dem Aktor 7 antreibbar verbunden oder verbindbar sein. Die Übertragungsmittel 18, 19 bilden sonach einen Bestandteil eines Triebstrangs des Aktors 7 zum Antreiben bzw. zum durch den Aktor 7 initiierten Bewegen des Sitzes 3 und/oder der Fußaufnahme 10 und/oder der Beinaufnahme 6.
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Optional kann wenigstens ein Aktor 7, insbesondere derselbe Aktor 7, welcher das Widerstandsmoment 8 und/oder die Widerstandskraft 11 für im Gebrauch der Kniegelenkeinrichtung 4 bzw. der Beineinrichtung 9 erzeugt, zur Veränderung einer Position und/oder Ausrichtung wenigstens eines Sitzes 3, 28 relativ zu dem Rahmen 2 und/oder zur Veränderung einer Position und/oder Ausrichtung eines Rahmenauslegers 22 relativ zu einem Grundrahmen 21 ermöglichen. Sonach kann vermittels der Ansteuerung eines Aktors der Rahmenausleger 22 zwischen einer Gebrauchs- und einer Nichtgebrauchsstellung verlagert werden.
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Der Sitz 3 und/oder die Fußaufnahme 10 kann bzw. können über ein erstes Übertragungsmittel 18 und die Beinaufnahme 6 über das erste und ein weiteres Übertragungsmittel 18, 19 mit dem Aktor 7 antreibbar verbunden sein.
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Alternativ ist es möglich, dass der Sitz 3 und/oder die Fußaufnahme 10 über ein Übertragungsmittel 18 und die Beinaufnahme 6 über dasselbe Übertragungsmittel 18 mit dem Aktor 7 antreibbar verbunden sind, vgl. 5 und 6. Mit anderen Worten kann ein einziges Übertragungsmittel 18 zur antreibenden Bewegung des Sitzes 3 und/oder der Fußaufnahme 10 einerseits und der Beinaufnahme 6 andererseits vorgesehen sein. Das Übertragungsmittel 18 kann eingerichtet sein, eine aktorseitig auf das Übertragungsmittel 18 übertragene Bewegungsenergie zumindest temporär (a) dem Sitz 3 und/oder der Fußaufnahme 10 (z. B. über das Kupplungsmittel 20) und zumindest temporär (b) der Beinaufnahme 6 zum jeweils temporären in Bewegung versetzen von (a) Sitz 3 und/oder Fußaufnahme 10 und (b) Beinaufnahme 6 zu nutzen. Dabei kann das Übertragungsmittel 18 beispielsweise durch gezielte Kopplung und/oder Entkopplung in einen Zustand gesetzt werden, in welchem das Übertragungsmittel 18 (a) den Sitz 3 und/oder die Fußaufnahme 10 und/oder die Beinaufnahme 6 bewegt und in einem weiteren Zustand jeweils nicht bewegt. So kann im Falle eines einzigen, insbesondere in Form eines als band- oder kettenartigen, insbesondere als Zahnriemen ausgebildeten, Übertragungsmittels 18 dieses über mehrere Rollen umgelenkt werden. So kann beispielsweise das Übertragungsmittel 18 über zumindest drei Umlenkmittel 48, 49, 50 umgelenkt werden. Beispielsweise wird ein erstes Umlenkmittel 48 einer Drehachse 5 der Beinaufnahme 6 und/oder ein zweites Umlenkmittel 49 einem der Fußaufnahme 10 zugeordneten Bereich, insbesondere Endbereich des Rahmenauslegers 22, zugeordnet bzw. angeordnet sein. Ein drittes Umlenkmittel 50 kann beispielsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Umlenkmittel 48, 49 angeordnet sein.
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Es ist möglich, dass der Aktor 7 im Nahbereich und/oder koaxial zur Rotationsachse des ersten und/oder des zweiten und/oder des dritten Umlenkmittels 48, 49, 50 angeordnet ist. Beispielsweise sind die Umlenkmittel 48, 49, 50 als Umlenkrollen bzw. Umlenkscheiben für das wenigstens eine Übertragungsmittel 18, 19 ausgebildet. In den in den 5 und 6 gezeigten Ausführungsformen ist der Aktor 7 jeweils an dem der Fußaufnahme 10 und/oder dem Sitz 3 zugeordneten Umlenkmittel 49 verortet, insbesondere koaxial angeordnet.
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Es ist möglich, dass das einzige Übertragungsmittel 18 und/oder die wenigstens zwei Übertragungsmittel 18, 19 wenigstens einen ersten geradlinigen Abschnitt und wenigstens einen zweiten geradlinigen Abschnitt bildet bzw. bilden, innerhalb deren das Übertragungsmittel 18, 19 im Wesentlichen abschnittsweise geradlinig verlaufend, insbesondere im Wesentlichen parallelverlaufend, ausgerichtet ist. Hierbei können die zwei äußeren Umlenkmittel 48, 49 Endbereiche und wenigstens ein mittiges Umlenkmittel 50 einen Knickpunkt der wenigstens zwei geradlinigen Abschnitte ausbilden. Es ist möglich, dass an einem Knickpunkt des Übertragungsmittels 18 zwei Umlenkmittel 50, 51 angeordnet sind, sodass zwei Bandabschnitte (z. B. Lasttrum und Leertrum des Übertragungsmittels 18) eine Führung bzw. eine Abstützung erfährt, sodass zwei geradlinige Abschnitte des wenigstens einen Übertragungsmittels 18, 19 eine geknickte Anordnung ausbilden können. Wie beispielhaft in 5 gezeigt, kann beispielsweise ein obenliegender Abschnitt des Übertragungsmittels 18 von einem obenliegenden dritten Umlenkmittel 50 und ein untenliegender Abschnitt des Übertragungsmittel 18 von einem relativ zu dem dritten Umlenkmittel 50 tiefer liegenden Umlenkmittel 51 geführt bzw. abgestützt werden.
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Das wenigstens eine Übertragungsmittel 18, 19 kann beispielsweise über ein Kupplungsmittel 20 von der Beinaufnahme 6 und/oder von dem Sitz 3 und/oder von der Fußaufnahme 10 temporär entkoppelbar sein. Es ist möglich, dass das Kupplungsmittel 20 zwischen einer kraftübertragenden Geschlossenstellung in eine nicht kraftübertragende Offenstellung vermittels einer von Hand zu bedienenden Handhabe überführt wird, d. h., dass die Energie zur Veränderung der Schaltstellung des Kupplungsmittels 20 von einer Person aufgebracht wird. Alternativ kann vermittels eines über ein Steuerungssignal ansteuerbaren Stellmittels (nicht dargestellt), insbesondere automatisiert, eine Schaltung des Kupplungsmittels 20 zwischen der Offen- und Geschlossenstellung ausgeführt werden. Hierzu kann beispielsweise zumindest teilweise Energie für den Schaltvorgang des Kupplungsmittels 20 von einem Aktor bereitgestellt werden, insbesondere von demselben Aktor 7, welcher das Widerstandsmoment 8 und/oder die Widerstandskraft 11 während des Gebrauchs der Kniegelenkeinrichtung 4 bzw. der Beineinrichtung 9 erzeugt. Beispielsweise kann über eine Eingabeeinheit (nicht dargestellt) ein den Nutzungsmodus der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 angebende Nutzungswunschinformation einer Rechnereinheit 30 zugeführt werden, welche eine entsprechende Ansteuerung des Aktors 7 und/oder des Stellmittels veranlasst, um die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 zumindest teilweise, insbesondere vollständig, in den einen Zustand zur Nutzung des gewünschten Nutzungsmodus (Kniegelenkeinrichtung und/oder Beineinrichtung und/oder Rudereinrichtung und/oder Nichtgebrauchsstellung) zu überführen. So kann z. B. ausgehend von der, der Rechnereinheit 30 zugeführten Nutzungswunschinformation eine Schaltstellung des Kupplungsmittels 20 und/oder eine Position und/oder Ausrichtung des Sitzes 3, 28 und/oder der Fußaufnahme 10 und/oder der Beinaufnahme 6 und/oder des Rahmenauslegers 22 in eine, dem der Nutzungswunschinformation zu Grunde liegenden Nutzungsmodus zugeordnete Position und/oder Ausrichtung überführt werden.
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Der Rahmen 2 kann beispielsweise einen an einem Grundrahmen 21 beweglich gelagerten Rahmenausleger 22 umfassen, wobei der Sitz 3 und/oder die Fußaufnahme 10 der Beineinrichtung 9 und/oder die Beinaufnahme 6 der Kniegelenkeinrichtung 4 an dem Rahmenausleger 22 angeordnet oder ausgebildet ist bzw. sind.
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Eine Haupterstreckungsachse 23 des Rahmenauslegers 22 kann beispielsweise in einer Gebrauchsstellung 24 einen Winkel β von kleiner oder gleich 45°, bevorzugt von kleiner 25°, besonders bevorzugt von kleiner 10°, höchst bevorzugt von kleiner 3°, mit einer Aufstellfläche 25 der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 und in einer Nichtgebrauchsstellung einen Winkel β von größer oder gleich 45°, bevorzugt von größer 65°, besonders bevorzugt größer 80°, höchstbevorzugt von 100°, einschließen. In einer beispielhaften und in 4 dargestellten Ausführungsform beträgt der Winkel β 90°.
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Der Sitz 3 kann beispielsweise eine eine Sitzfläche 26 umfassende Sitzeinheit 37 und eine Rückenlehne 27 umfassen, wobei die Rückenlehne 27 in Ihrer Position und/oder Ausrichtung veränderbar an der Sitzeinheit 37 befestigtbar oder befestigt ist. So kann beispielsweise die Rückenlehne 27 klappbar und/oder lösbar an der Sitzeinheit 37 gelagert bzw. befestigt sein.
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Der Rahmenausleger 22 kann beispielsweise, insbesondere ausschließlich, über den Grundrahmen 21 zu einer Aufstellfläche 25 abgestützt sein. Mit anderen Worten kann der Rahmenausleger 22 eine freitragende Struktur ausbilden, welche ausschließlich über den Grundrahmen 21 zu der Aufstellfläche 25 abgestützt ist. Der Rahmenausleger 22 kann beispielsweise drehbar und/oder linearbeweglich am Grundrahmen 21 gelagert sein. Wie in 3a dargestellt, kann der Rahmenausleger 22, insbesondere samt der an ihm befestigten Bauteile (z. B. Sitz 3 und/oder Fußaufnahme 10 und/oder Beineinrichtung 9 und/oder Beinaufnahme 6) über einen Drehpunkt 42 bzw. ein Drehlager, drehbar an dem Grundrahmen 21 gelagert sein und von einer horizontalen Ausrichtung (vgl. 3a bis 3c) in eine vertikale Ausrichtung (4) geklappt werden, s. Pfeil 43.
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Es ist möglich, dass der Rahmenausleger 22 linearbeweglich an dem Grundrahmen 21 gelagert ist bzw. bewegt werden kann, vgl. Pfeil 44. So kann beispielsweise vermittels einer linearbeweglichen, insbesondere vertikalbeweglichen, Lagerung des Rahmenauslegers 22 am Grundrahmen 21 ein Abstand des Rahmenauslegers 22 zur Aufstellfläche 25 verändert werden. Dies kann dazu genutzt werden, um ein komfortables Aufsetzen einer Person auf einen an dem Rahmenausleger 22 platzierten Sitz 3, 28 zu ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann die Linearbewegbarkeit, insbesondere die Vertikalbewegbarkeit des Rahmenauslegers 22 relativ zu dem Grundrahmen 21 dazu genutzt werden, um ein kompaktes Volumen der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 während einer Nichtgebrauchsstellung zu ermöglichen. Die Linearbewegbarkeit und/oder die Vertikalbewegbarkeit des Rahmenauslegers 22 relativ zu dem Grundrahmen 21 ist beispielhaft mit dem Doppelpfeil 44 in den 3c bis 4 dargestellt.
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In der Nichtgebrauchsstellung, vgl. 4, kann die Rückenlehne 27 über einen Drehpunkt 45 in eine gestreckte Position relativ zu der Sitzeinheit 37 überführt (vgl. Pfeil 46) werden, um ein kompaktes Volumen der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 in der Nichtgebrauchsstellung zu ermöglichen. Damit kann die Drehbarkeit der Rückenlehne 27 eine Doppelfunktion erfüllen, einerseits ein Einstellen einer für eine die Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 nutzende Person komfortable Sitzposition und andererseits ein kompaktes Volumen der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 während sich diese in der Nichtgebrauchsstellung befindet. Alternativ kann die Rückenlehne 27 von der Sitzeinheit 37 getrennt werden.
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Ferner ist es möglich, dass die Fußaufnahme 10 verstellbar, insbesondere drehbar, an dem Rahmenausleger 22 gelagert ist, sodass die Fußaufnahme 10 in der Nichtgebrauchsstellung der Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung 1 eine relativ zur Haupterstreckungsachse 23 des Rahmenauslegers 22 gestreckte, insbesondere parallele, Ausrichtung einnimmt. Hierzu kann die Fußaufnahme 10 beispielsweise relativ zum Rahmenausleger 22 verschwenkt werden, vgl. Pfeil 47.
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Es ist möglich, dass der Beinaufnahmehalter 12 oder die Kniegelenkeinrichtung 4 derart gelagert ist, dass diese eine translatorische und/oder rotatorische Bewegung relativ zu dem Rahmen 2 ausführen kann. Ein Beispiel für eine translatorische und rotatorische Bewegung, kann eine Bewegung sein, welche sowohl abschnittsweise drehende und abschnittsweise lineare Bewegungskomponenten umfasst. Eine derartige Bewegung kann beispielsweise vermittels einer Kulissenführung realisiert werden. In den in den 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispielen ist der Beinaufnahmehalter 12 linearbeweglich an dem Rahmen 2 gelagert. In dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Beinaufnahmehalter 12 drehbeweglich um den Drehpunkt 57 bzw. die Drehachse an dem Rahmen 2 gelagert und insbesondere in jeweiligen Drehwinkeln arretierbar ausgebildet. Damit kann eine an den Nutzer der Vorrichtung angepasste Verstellung der Drehachse 5 relativ zu der Sitzfläche 26 in Höhe (senkrecht zur Haupterstreckungsebene 23 des Rahmens 2 und/oder des Rahmenauslegers 22) und Entfernung (parallel zur Haupterstreckungsebene 23 des Rahmens 2 und/oder des Rahmenauslegers 22) erfolgen. Eine derartige Verstellbarkeit des Beinaufnahmehalters 12 um den Drehpunkt 57 ist anhand des gebogenen Doppelpfeils 41 in 6 ersichtlich.
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Eine beispielhafte Ausbildung eines Kopplungsmittels 20 für eine Kopplung eines Sitzes 3 mit wenigstens einem Übertragungsmittel 18, 19 ist beispielhaft In 6 gezeigt. Hierbei wird ein auch als Omega-Übertragung gewählte Übertragungsvariante umgesetzt. Diese sieht es vor, dass wenigstens ein Übertragungsmittel 18, 19 über drei, bevorzugt in einer gemeinsamen geraden Ebene liegende, Umlenkrollen 52, 53, 54 geführt wird. Diese Umlenkrollen 52, 53, 54 weisen einen Freilaufzustand auf, sodass die ortsfest mit dem Sitz 3 (oder Fußaufnahme 10) befestigten Umlenkrollen 52, 53, 54 relativ zu dem wenigstens einen Übertragungsmittel 18, 19 leerlaufen und sonach eine Verlagerung des Sitzes 3 bzw. Der Fußaufnahme unabhängig von der Bewegung des wenigstens einen Übertragungsmittels 18, 19 ausführbar ist. Wenigstens eine der Umlenkrollen 52, 53, 54 kann über eine Rollensperre starr gestellt werden, sodass wenigstens eine Umlenkrolle 52, 53, 54 keine Relativbewegung zu dem an ihr dieser Umlenkrolle 52, 53, 54 anliegenden bzw. kontaktierenden Übertragungsmittel 18, 19 ausführen kann. Folglich wird der Sitz 3 bzw. die Fußaufnahme 10 entsprechend eine Hin- und/oder Herbewegung des wenigstens einen Übertragungsmittels 18, 19 mitbewegt bzw. entsprechend bewegt. Die Rollensperre 55 kann beispielsweise eine Eingriffsstruktur aufweisen, welche temporär, d. h. im Sperrzustand, wenigstens eine Umlenkrolle 52, 53, 54 in deren Drehbewegung sperrt. Es ist möglich, dass die Rollensperre 55 oder allgemeiner das Kopplungsmittel 20 über eine Datenverbindung 40 mit einer Rechnereinheit 30 verbunden ist, sodass beispielsweise über die Rechnereinheit 30 Steuersignale zum einen Einkopplungs- und Auskopplungszustands an das Kopplungsmittel 20, insbesondere an die Rollensperre 55, übermittelt werden können. Alternativ zu der in 6 gezeigten Übertragung der Bewegung von dem Riemen auf den Sitz 3 kann auch eine andersartige Kopplung von Riemen und Sitz 3 erfolgen, z. B. in Form einer ebenen Riemenkopplung, also einer ebenen ein- und auskuppelbaren Kontaktstruktur zwischen dem Übertragungsmittel 18, 19 und dem Sitz 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Test- und/oder Trainings- und/oder Therapievorrichtung
- 2
- Rahmen
- 3
- Sitz
- 4
- Kniegelenkeinrichtung
- 5
- Drehachse
- 6, 6`
- Beinaufnahme
- 7
- Aktor
- 8
- Widerstandsmoment
- 9
- Beineinrichtung
- 10
- Fußaufnahme
- 11
- Widerstandskraft
- 12
- Beinaufnahmehalter
- 13
- erste Position und/oder Ausrichtung von 3
- 14
- zweite Position und/oder Ausrichtung von 3
- 15
- Hochachse von 3
- 16
- Drehlager
- 17
- Erfassungseinrichtung
- 18
- erstes Übertragungsmittel
- 19
- zweites Übertragungsmittel
- 20
- Kupplungsmittel
- 21
- Grundrahmen
- 22
- Rahmenausleger
- 23
- Haupterstreckungsebene
- 24
- Gebrauchsstellung
- 25
- Aufstellfläche
- 26
- Sitzfläche von 37
- 27
- Rückenlehne von 3, 28
- 28
- zweiter Sitz
- 29
- Linearführung
- 30
- Rechnereinheit
- 31
- Beinbewegung bzgl. 4
- 32
- Beinbewegung bzgl. 9
- 33
- Rudereinrichtung
- 34
- Handhabe von 33
- 35
- Seil von 33
- 36
- Zugbewegung von 33
- 37
- Sitzeinheit von 3, 28
- 38
- Widerstand
- 39
- Arretierung
- 39.1
- Arretierung des Sitzes gegen eine lineare Bewegung
- 40
- Datenverbindung
- 41
- Doppelpfeil
- 42
- Drehpunkt
- 43
- Pfeil
- 44
- Doppelpfeil
- 45
- Drehpunkt
- 46
- Pfeil
- 47
- Pfeil
- 48
- erstes Umlenkmittel
- 49
- zweites Umlenkmittel
- 50
- drittes Umlenkmittel
- 51
- viertes Umlenkmittel
- 52
- erste Umlenkrolle
- 53
- zweite Umlenkrolle
- 54
- dritte Umlenkrolle
- 55
- Rollensperre
- 56
- Kopplungssystem
- 57
- Drehpunkt von 4
- α
- Winkel zwischen zwei Ausrichtungen von 3
- β
- Winkel zwischen 22 und 25