-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung sowie ein Verfahren zum Transport einer Warenbahn oder von darauf oder daran angeordnetem Stückgut entlang eines Transportwegs.
-
Unter dem Begriff „Stückgut“, wie hierin verwendet, sind insbesondere ein oder mehrere jeweils als Einzelstück zu befördernde (transportierende) Güter zu verstehen.
-
Die Transportvorrichtung bzw. das Verfahren sind insbesondere im Rahmen des Transports von (i) Warenbahnen, wie etwa durchgängigen Folien oder Papierbahnen, oder von (ii) Stückgut, wie etwa von einzelnen Folienstücken, Papierstücken oder anderen stückartigen Bauteilen, Baugruppen oder sonstigen Zwischen- oder Endprodukten, im Rahmen eines Prozesses zur Bearbeitung, Verarbeitung oder Lagerung solchen Stückguts anwendbar. Bei den im Fall (i) zu transportierenden Warenbahnen kann es sich insbesondere auch um flexible Folienbahnen, insbesondere Kunststoff- oder Metallfolien als Trägersubstrate für darauf gedruckte elektronische Bauelemente oder Schaltungen, oder um andere zu beschichtende oder zu bedruckende Substratbahnen handeln. Im Fall (ii) kann es sich bei dem Stückgut insbesondere um komplette galvanische Zellen, wie etwa Batteriezellen oder Brennstoffzellen, oder um Bestandteile bzw. Vor- oder Zwischenprodukte davon handeln. Es ist auch möglich, dass die Warenbahn nicht selbst als Transportgut dient, sondern vielmehr als Fördergurt für anderes Transportgut, insbesondere Stückgut eingesetzt wird.
-
Zum Transport von Warenbahnen oder Stückgut sind verschiedenste Transportvorrichtungen bekannt. Dazu gehören insbesondere konventionelle, meist auf Rollen gelagerte und durch mindestens eine Antriebstrommel angetriebene, Förderbänder. Eine Sonderbauweise solcher Förderbänder sind sogenannte Vakuumtransportbänder, die auch oft als Vakuumband, Vakuumförderband oder ähnliches bezeichnet werden.
-
Der Begriff „Vakuum“, wie hierin verwendet, ist nicht zwingend als ein Raum mit weitgehender Abwesenheit von Materie zu verstehen. Vielmehr ist hierunter insbesondere ein technisches Vakuum im Sinne eines Unterdrucks gegenüber einem Umgebungsdruck zu verstehen. Es wird in der Regel erzeugt, indem man mit einer Pumpe (Gas-)Moleküle aus einem hohlen Raum (Behälter, Vakuumkanal u. ä.) entfernt, sodass der Druck darin sinkt. Insbesondere kann dabei der Druck im Behälter unter 0,7 bar (d.h. um zumindest 300 mbar unter dem Normaldruck von 1 bar) sinken. Das Herstellen eines Vakuums heißt auch „evakuieren“.
-
Bei einem „Vakuumtransportband“ handelt es sich somit insbesondere um eine Förderbandanlage, bei der das damit zu fördernde Transportgut während des Transports auf oder and dem Förderband, genauer an oder auf einem zum Transport des Transportguts translatorisch beweglichen Fördergurt des Förderbands, durch Ansaugen mittels Unterdruck („Vakuum“) fixiert wird. Zur Herstellung des Vakuums verfügt ein Vakuumtransportband in der Regel selbst über eine Pumpe oder einen Anschluss zur Verbindung mit einem extern bereitgestellten Vakuum, wie etwa einer unter Unterdruck stehenden Ansaugleitung. Das Vakuum wird meist über einen Vakuumkanal oder mehrere separate Vakuumkanäle über die Länge der Förderstrecke, insbesondere gleichmäßig, verteilt und an die benötigten Stellen geleitet. Der Fördergurt ist in der Regel entsprechend dem Vakuumkanal gelocht und überträgt den Unterdruck auf das durch ihn zu transportierende Stückgut.
-
Eine Sonderform einer Vorrichtung zum Transport einer Warenbahn selbst oder von Stückgut an oder auf einer Warenbahn ist eine Transportvorrichtung, bei der zwei oder mehr Vakuumtransportbänder entlang der Förderstrecke der Transportvorrichtung hintereinandergeschaltet sind und eine über diese Vakuumtransportbänder laufende und durch sie (insbesondere liegend oder hängend) gestützte bewegliche Warenbahn zum Transport eingesetzt wird. Die Warenbahn ist hier entweder (i) selbst das zu transportierende Transportgut, beispielsweise im Rahmen eines Rolle-zu-Rolle Verfahrens, oder (ii) sie dient als, umlaufende oder ebenfalls von Rolle-zu-Rolle verlaufende, durchgängige Trägerbahn für zu transportierendes Transportgut in Form von Stückgut. Die Fördergurte der einzelnen Vakuumtransportbänder tragen hier also das Stückgut nicht unmittelbar selbst, sondern nur mittelbar, indem sie die Warenbahn stützen und antreiben, auf bzw. an der das Stückgut zum Transport angeordnet wird.
-
Um einen möglichst definierten, fehlerfreien und gleichmäßigen Transport der Warenbahn bzw. des Stückguts mittels einer solchen Transportvorrichtung zu gewährleisten, kommt es insbesondere darauf an, dass die Warenbahn weder überbeansprucht wird (was z. B. zu einer unerwünschten Dehnung oder sogar zu einem Ab- oder Einreißen führen könnte) noch eine unerwünschte Verformung, wie etwa bei einem Durchhängen oder ein Verrutschen derselben, während des Transports auftritt. Dazu ist es bekannt, eine Transportweg- oder Geschwindigkeitsmessung bezüglich der Bewegung der Warenbahn durchzuführen und den Antrieb der Transportvorrichtung in Abhängigkeit von den dabei erhaltenen Messergebnissen zu betreiben.
-
Die
DE 10 2010 002 839 B4 offenbart ein Verfahren zur Beschichtung von Halbleiterscheiben in einer Beschichtungsanlage, bei dem die Halbleiterscheiben innerhalb mindestens eines Funktionsbereichs beschichtet werden, wobei einzelne Halbleiterscheiben in mindestens zwei Reihen nebeneinander und in mindestens zwei Reihen hintereinander direkt auf ein Förderband mindestens einer Transporteinrichtung aufgelegt werden und auf dem Förderband in die Beschichtungsanlage hinein, durch mindestens einen Funktionsbereich hindurch und aus der Beschichtungsanlage heraus transportiert werden.
-
Die 10 2020 105 126 A1 offenbart ein Verfahren zum Transportieren eines Bogens durch ein Drucksystem, bei welchem Verfahren der Bogen von einem ersten Förderer auf einen zweiten Förderer übertragen wird, wobei der Bogen über eine elastische Trägerfläche einer Bogentransfervorrichtung von dem ersten Förderer auf den zweiten Förderer übertragen wird und der Bogen die elastische Trägerfläche verformt, wenn eine erste Transportgeschwindigkeit des ersten Förderers und/oder eine zweite Transportgeschwindigkeit des zweiten Förderers sich von einer Übertragungsgeschwindigkeit der Bogentransfervorrichtung unterscheidet.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, solche Transportvorrichtungen, insbesondere im Hinblick auf einen möglichst fehlerarmen Transport von damit zu transportierendem Transportgut, weiter zu verbessern.
-
Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Lehre der unabhängigen Ansprüche erreicht. Verschiedene Ausführungsformen und Weiterbildungen der Lösung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Ein erster Aspekt der hier vorgestellten Lösung betrifft eine Transportvorrichtung zum Transport einer Warenbahn oder von Stückgut, insbesondere von flachen Substraten. Die Transportvorrichtung weist auf:
- (i) ein erstes Vakuumtransportband und ein zweites Vakuumtransportband, die zusammen einen Transportweg definieren, wobei das zweite Vakuumtransportband entlang des Transportwegs stromabwärts des ersten Vakuumtransportbands angeordnet ist und die Vakuumtransportbänder konfiguriert sind, in ihrem Zusammenwirken eine Warenbahn entlang des Transportwegs zu transportieren;
- (ii) eine Messeinrichtung zum Erfassen von jeweiligen Messwerten bezüglich zumindest einer Messgröße, die eine zwischen den beiden Vakuumtransportbändern an oder in der Warenbahn bei ihrem Transport entlang des Transportwegs auftretende Zugkraft oder eine davon abgeleitete Größe repräsentiert; und
- (iii) eine Antriebseinrichtung zum Antrieb von zumindest einem der Vakuumtransportbänder in Abhängigkeit von den Messwerten.
-
Unter dem Begriff „Warenbahn“, wie hierin verwendet, ist insbesondere zu verstehen: (i) ein bahnartiges Substrat, das nicht selbst zur Transportvorrichtung gehört, aber von ihr als Transportgut entlang des Transportwegs zu transportieren ist, oder (ii) ein als Bestandteil der Transportvorrichtung gehörendes Warentransportband zum Transport entlang des Transportwegs von auf oder an dem Warentransportband angeordnetem, insbesondere davon getragenen oder gehaltenem Stückgut. Unter „Bahn“ ist hierbei insbesondere ein breiter Streifen, ein zugeschnittenes Teilstück oder ähnliches aus einem bestimmten Material zu verstehen. Er bzw. es kann insbesondere eine endliche Länge aufweisen oder als Schleife endlos sein. Der Begriff „bahnartig“ kennzeichnet demgemäß ein Substrat, das als „Bahn“ im o.g. Sinne bezeichnet werden kann.
-
Unter dem Begriff „von der Zugkraft abgeleitete Größe“ und Abwandlungen hiervon ist eine Größe G, insbesondere eine mechanische, elektrische, magnetische, optische oder sonstige sensorisch erfassbare technische Größe zu verstehen, deren Wert von der Zugkraft abhängt, insbesondere eine Funktion G = f(Fz) der Zugkraft Fz ist. Insbesondere ist eine Zugspannung σz = Fz/A, d.h. eine Größe, die eine je Flächeneinheit wirkende Zugkraft beschreibt, eine von der Zugkraft Fz abgeleitete Größe G. Dasselbe gilt für eine Gleichgewichtsposition eines Objekts, in der sich die Zugkraft mit einer anderen definierten Kraft, insbesondere Federkraft, im Gleichgewicht befindet.
-
Unter dem Begriff „Antriebseinrichtung“ ist eine zu der Transportvorrichtung als Bestandteil derselben gehörende Vorrichtung zum Antreiben des zumindest einen angetriebenen Vakuumtransportbands der Transportvorrichtung zu verstehen. Sie kann somit insbesondere zumindest einen Motor, wie etwa einen Elektromotor, aufweisen. Zudem kann sie auch eine Steuereinrichtung, etwa eine Schaltung, zum Ansteuern des zumindest einen Motors aufweisen. Die Steuereinrichtung kann dabei insbesondere so eingerichtet sein, diese Ansteuerung im Sinne einer Steuerung oder einer Regelung vorzunehmen. Auch eine oder mehrere Treiber, insbesondere Treiberschaltungen, zur Energieversorgung des Antriebs können Teil der Antriebseinrichtung sein.
-
Die hierein gegebenenfalls verwendeten Begriffe „umfasst“, „beinhaltet“, „schließt ein“, „weist auf“, „hat“, „mit“, oder jede andere Variante davon sollen eine nicht ausschließliche Einbeziehung abdecken. So ist beispielsweise ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die eine Liste von Elementen umfasst oder aufweist, nicht notwendigerweise auf diese Elemente beschränkt, sondern kann andere Elemente einschließen, die nicht ausdrücklich aufgeführt sind oder die einem solchen Verfahren oder einer solchen Vorrichtung inhärent sind.
-
Ferner bezieht sich „oder“, sofern nicht ausdrücklich das Gegenteil angegeben ist, auf ein inklusives oder und nicht auf ein exklusives „oder“. Zum Beispiel wird eine Bedingung A oder B durch eine der folgenden Bedingungen erfüllt: A ist wahr (oder vorhanden) und B ist falsch (oder nicht vorhanden), A ist falsch (oder nicht vorhanden) und B ist wahr (oder vorhanden), und sowohl A als auch B sind wahr (oder vorhanden).
-
Die Begriffe „ein“ oder „eine“, wie sie hier verwendet werden, sind im Sinne von „ein/eine oder mehrere“ definiert. Die Begriffe „ein anderer“ und „ein weiterer“ sowie jede andere Variante davon sind im Sinne von „zumindest ein Weiterer“ zu verstehen.
-
Der Begriff „Mehrzahl“, wie er hier gegebenenfalls verwendet wird, ist im Sinne von „zwei oder mehr“ zu verstehen.
-
Die Begriffe „erste/r/s“, „zweite/r/s“, „dritte/r/s“ und ähnliche Begriffe,”, wie sie hier gegebenenfalls verwendet werden, dienen zur Unterscheidung zwischen ähnlichen bzw. ansonsten gleich benannten Elementen und nicht unbedingt zur Beschreibung einer sequenziellen, räumlichen oder chronologischen Reihenfolge. Es versteht sich, dass die so verwendeten Begriffe unter geeigneten Umständen austauschbar sind und dass die hierin beschriebenen Ausführungsformen der Lösung auch in anderen als den hier beschriebenen oder dargestellten Reihenfolgen funktionieren können.
-
Unter dem Begriff „konfiguriert“ oder „eingerichtet“ eine bestimmte Funktion zu erfüllen, (und jeweiligen Abwandlungen davon), wie er hier gegebenenfalls verwendet wird, ist zu verstehen, dass eine diesbezügliche Vorrichtung oder Komponente davon bereits in einer Ausgestaltung oder Einstellung vorliegt, in der sie die Funktion ausführen kann oder sie zumindest so einstellbar - d.h. konfigurierbar - ist, dass sie nach entsprechender Einstellung die Funktion ausführen kann. Die Konfiguration kann dabei beispielsweise über eine entsprechende Einstellung von Parametern eines Prozessablaufs oder von Schaltern oder ähnlichem zur Aktivierung bzw. Deaktivierung von Funktionalitäten bzw. Einstellungen erfolgen. Insbesondere kann die Vorrichtung mehrere vorbestimmte Konfigurationen oder Betriebsmodi aufweisen, so dass das Konfigurieren mittels einer Auswahl einer dieser Konfigurationen bzw. Betriebsmodi erfolgen kann.
-
Bei einer Transportvorrichtung nach dem ersten Aspekt erfolgt ihr Antrieb, genauer der Antrieb ihres zumindest einen angetriebenen Vakuumtransportbands, in Abhängigkeit von durch die Messeinrichtung ermittelten Messwerten, die wiederum unmittelbar oder über zumindest eine abgeleitete Größe die an oder in der Warenbahn bei ihrem Transport entlang des Transportwegs auftretende Zugkraft repräsentieren. Der Antrieb kann somit in direkter Abhängigkeit von der Zugkraft und somit von einer Größe erfolgen, die maßgeblich ist für einen möglichst fehlerarmen Transport von mittels der Transporteinrichtung zu transportierendem Transportgut.
-
So lassen sich insbesondere eine oder mehrere der folgenden technischen Wirkungen erreichen:
- (i) eine Beanspruchung der Warenbahn wird reduziert, insbesondere optimiert; insbesondere kann eine Überbeanspruchung oder erhöhter Verschleiß, etwa durch Schlupf, reduziert oder gar vermieden werden.
- (ii) Das Auftreten von Transportfehlern, insbesondere solcher, die durch eine nicht ausreichend gespannte Warenbahn bedingt sind, wird reduziert oder ganz vermieden; Somit kann insbesondere Beschädigungen der Warenbahn bzw. des Transportguts entgegengewirkt werden, insbesondere im Hinblick auf eine Verringerung der Auftrittshäufigkeit und/oder etwaiger Schäden;
- (iii) Die Bewegung der Warenbahn und somit des Transportguts kann besonders gleichmäßig und/oder unter Einhaltung einer vorgegebenen Geschwindigkeit innerhalb eines geringen Toleranzbereichs erfolgen.
- (iv) die in oder an der Warenbahn auftretende Zugspannung kann in einem geeigneten beidseitig begrenzten Zugspannungswertebereich gehalten werden.
-
Nachfolgend werden verschiedene beispielhafte Ausführungsformen der Transportvorrichtung beschrieben, die jeweils, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird oder technisch unmöglich ist, beliebig miteinander sowie mit den im Weiteren beschriebenen anderen Aspekten der vorliegenden Lösung kombiniert werden können.
-
Bei einigen Ausführungsformen ist zumindest eines der Vakuumtransportbänder, insbesondere das zweite Vakuumtransportband, als Ganzes oder eine beweglich gelagerte Tragekonstruktion zum Tragen eines Tragrollenlagers des Vakuumtransportbands entlang oder parallel zu der Richtung des Transportwegs bidirektional in Abhängigkeit von der Zugkraft bzw. der davon abgeleiteten Größe beweglich. Zudem ist die Messeinrichtung konfiguriert, Messwerte bezüglich zumindest einer der Messgrößen an diesem Vakuumtransportband bzw. an der beweglicher Tragekonstruktion zu erfassen. Somit kann die an bzw. in der Warenbahn wirkende Zugkraft an der Tragekonstruktion erfasst werden, ohne dass eine Messung unmittelbar an der sich (regelmäßig schnell bewegenden) Warenbahn erforderlich ist. Zudem lässt sich an der Tragekonstruktion auch aus Platzgründen eine Messung meist leichter realisieren als an der Warenbahn selbst.
-
Die Tragekonstruktion kann insbesondere einstückig oder als eine aus mehreren Komponenten aufgebaute Baugruppe ausgebildet sein. Sie kann insbesondere, zumindest im Wesentlichen, eine „T“-Form oder „H“-Form aufweisen und dabei einen Schenkelabschnitt der jeweiligen Form aufweisen, an dem die Tragrollen des Tragrollenlagers gelagert sind.
-
Bei einigen Ausführungsformen („erste Ausgestaltung“) ist die Messeinrichtung konfiguriert, eine von der Zugkraft abhängige Kraftwirkung auf das als Ganzes bewegliche Vakuumtransportband bzw. auf die bewegliche Tragekonstruktion zu erfassen, um in Abhängigkeit von der erfassten Kraftwirkung die Messwerte für zumindest eine der Messgrößen zu bestimmen. Hier findet somit eine unmittelbare Kraftmessung statt, ohne dass eine potenziell fehlerwahrscheinlichkeits- oder toleranzbehaftete zwischengeschaltete Wandlung in eine andere Größe erforderlich wäre. Die Messeinrichtung kann zur Erfassung der Kraftwirkung insbesondere mit einem oder mehreren, insbesondere federbasierten und/oder piezoelektrischen, Kraftmessern ausgestattet sein.
-
Bei einigen Ausführungsformen („zweite Ausgestaltung“), die alternativ oder auch kumulativ hierzu eingesetzt werden können, weist die Transportvorrichtung des Weiteren eine Federung auf, mittels der das als Ganzes bewegliche Vakuumtransportband bzw. dessen bewegliche Tragekonstruktion mit einer zumindest anteilig entlang dem Transportweg gerichteten Federkraft derart beaufschlagbar ist, dass eine Änderung der Zugkraft in oder an der Warenbahn eine Bewegung des als Ganzes beweglichen Vakuumtransportbands bzw. dessen bewegliche Tragekonstruktion bewirkt, die zumindest eine der Federkraft entgegengerichtete Bewegungskomponente aufweist. Die Messeinrichtung ist hierbei konfiguriert, zumindest eine aus einer solchen Bewegung resultierende Position des als Ganzes beweglichen Vakuumtransportbands bzw. der beweglichen Tragekonstruktion als Messwert für die zumindest eine Messgröße zu erfassen.
-
Die Zugkraft wird hier somit über eine Positions- oder Wegmessung bezüglich einer durch sie bewirkten, insbesondere translatorischen, Bewegung des als Ganzes beweglichen Vakuumtransportbands bzw. von dessen beweglicher Tragekonstruktion unter Einwirkung einer von der Federung aufgebrachten Federkraft bestimmt. Die Federkraft kann dabei, je nach Implementierung insbesondere schiebend oder ziehend auf das als Ganzes bewegliche Vakuumtransportbands bzw. auf die bewegliche Tragekonstruktion wirken. Die Federung kann jede Art von Federung sein. Insbesondere kann sie eine oder mehrere Federn oder ein elastisches Material (insbesondere fest oder gasförmig) zur Bereitstellung der Federkraft aufweisen.
-
Auch die zweite Ausgestaltung ermöglicht eine sehr genaue und zuverlässige Messung der Zugkraft und somit einen besonders genauen und zuverlässigen Antrieb der Transportvorrichtung in Abhängigkeit von der tatsächlich wirkenden Zugkraft. Insbesondere ist ein solches Messverfahren auch zur Messung von sehr kleinen Zugkräften geeignet, da sich Positionen oder Strecken typischerweise besonders genau sensorisch erfassen lassen, insbesondere mittels entsprechend empfindlicher optischer Sensorik. Vorzugsweise ist die Federung so dimensioniert, dass sie im Bereich der zu messenden Werte für die Zugkraft, zumindest im Wesentlichen, dem Hook'schen Gesetz gehorcht, so dass dann eine Umrechnung von Kraft in Weg, bzw. umgekehrt besonders einfach ist.
-
Falls mehrere verschiedene Messverfahren zur Messung herangezogen werden, insbesondere die beiden vorausgehend dargestellten ersten und zweiten Ausgestaltungen, kann deren jeweiliges Messergebnis zu einem einzigen Messergebnis zusammengefasst werden, insbesondere durch ungewichtete oder gewichtete Mittelwertbildung.
-
Bei einigen Ausführungsformen sind das als Ganzes bewegliche Vakuumtransportband bzw. die bewegliche Tragekonstruktion mit einer diese Beweglichkeit ermöglichenden Lagerung ausgestattet, die zumindest eines der folgenden aufweist: Rollenlager, Luftlager, Kugellager, Wälzlager, Federung. Eine solche, insbesondere reibungsarme Lagerung fördert einer besonders genaue und zuverlässige Messung der Zugkraft.
-
Bei einigen Ausführungsformen weist die Antriebseinrichtung einen geregelten Antrieb des zumindest einen angetriebenen Vakuumtransportbands auf, wobei die Regelung des Antriebs konfiguriert ist, den Antrieb anhand der erfassten Messwerte in Abhängigkeit von der hierbei als Regelgröße dienenden zumindest einen Messgröße zu regeln. Auf diese Weise lassen sich etwaige, auch unvorhersehbare, Schwankungen der Zugkraft in bzw. an der Warenbahn besonders effektiv limitieren und somit ein Verbleiben der Zugspannung innerhalb eines durch die Regelung definierten Soll-Wertebereichs zumindest weitgehend sichergestellt werden. Insbesondere lässt sich bei Wahl eines kleinen Soll-Bereichs auch ein weitgehend gleichmäßiger zeitlicher Verlauf der Zugkraft erreichen.
-
Insbesondere kann die Antriebseinrichtung des Weiteren konfiguriert sein, den Antrieb mit einer Stellgröße zu beaufschlagen, deren Variation im Rahmen der Regelung des Antriebs eine davon abhängige Variation einer Differenz zwischen den Transportgeschwindigkeiten des ersten Vakuumtransportbands und des zweiten Vakuumtransportbands bewirkt, um die an oder in der Warenbahn bei deren Transport entlang des Transportwegs auftretende Zugkraft einzustellen. So lässt sich eine Regelung allein über die Antriebsregelung erreichen.
-
Insbesondere kann die Antriebsvorrichtung hierbei konfiguriert sein, den Antrieb mit einer Stellgröße zu beaufschlagen, deren Variation im Rahmen der Regelung des Antriebs eine davon abhängige Variation der Transportgeschwindigkeit nur eines Vakuumtransportbands, insbesondere des zweiten Vakuumtransportbands, bewirkt. So kann eine besonders effiziente Umsetzung der Antriebsregelung erfolgen. Bei einigen Ausführungsformen ist die Regelung des Antriebs konfiguriert, als Stellgröße eine jeweilige Drehzahl zumindest einer Antriebstrommel des zumindest einen angetriebenen Vakuumtransportbands zu variieren.
-
Bei einigen Ausführungsformen ist die Warenbahn als Bestandteil der Transportvorrichtung und dabei als von dem zumindest einem angetriebenen Vakuumtransportband angetriebenes Warentransportband zur Förderung von auf oder an der Warenbahn anordnenbarem als Transportgut dienendem Stückgut ausgebildet. Die Warenbahn bildet hier somit einen integralen Bestandteil der Transportvorrichtung selbst. Auf diese Weise lassen sich insbesondere Stückgüter hoher Flexibilität, wie etwa Folienstücke, Papierbögen oder ähnliches, beschädigungsfrei und zuverlässig transportieren, da sie währenddessen von der Warenbahn gestützt werden und nicht in unmittelbaren Kontakt mit Rollen oder anderen Bauteilen der Vakuumtransportbänder kommen bzw. kommen müssen.
-
Bei einigen anderen Ausführungsformen ist die Transportvorrichtung dagegen konfiguriert, die Warenbahn selbst als Transportgut entlang des Transportwegs von dem zumindest einen angetriebenen Vakuumtransportband angetrieben mittels der Vakuumtransportbänder zu fördern. Dazu kann die Transportvorrichtung insbesondere konfiguriert sein, einen Rolle-zu-Rolle-Transport (engl. Reel-to-reel transport) der Warenbahn zu betreiben. Insbesondere kann so auch eine Bearbeitung, insbesondere Bestrahlung oder Bedruckung der Warenbahn, während sie von der Transportvorrichtung (zwischen den Rollen) gefördert und durch diese, insbesondere die Fördergurte der Vakuumtransportbänder, gestützt wird, ermöglicht werden.
-
Ein zweiter Aspekt der Lösung betrifft ein Verfahren zum Transport einer Warenbahn oder von darauf oder daran angeordnetem Stückgut entlang eines Transportwegs, wobei der Transport mittels einer Transportvorrichtung nach dem ersten Aspekt erfolgt.
-
Bei einigen Ausführungsformen wird bei dem Verfahren, im Falle von zu transportierendem Stückgut, zumindest eines der folgenden Stückgüter mittels der Transportvorrichtung transportiert wird: ein folienartiges, ein plattenartiges, oder ein flexibles blattartiges Stückgut. Wie schon vorausgehend erläutert, ist die Transportvorrichtung aufgrund der Verwendung einer Warenbahn zur Lagerung des Stückguts während seines Transports besonders gut für einen zuverlässigen, fehler- und beschädigungsfreien Transport solcher, insbesondere flexiblen, Güter geeignet.
-
Insbesondere kann einerseits, im Falle von zu transportierendem Stückgut, zumindest eines der folgenden als Stückgüter mittels der Transportvorrichtung transportiert werden: ein Separator für eine galvanische Zelle, eine Elektrode für eine galvanische Zelle, eine Membran für eine Brennstoffzelle, eine MEA (Membran-Elektroden-Anordnung, engl. membrane electrode assembly) für eine Brennstoffzelle; eine Gasdiffusionsschicht für eine Brennstoffzelle, eine Separatorplatte, insbesondere Bipolarplatte, für eine Brennstoffzelle.
-
Andererseits kann auch die Warenbahn selbst eine bahnförmige Komponente einer herzustellenden Membran-Elektroden-Anordnung für eine Brennstoffzelle oder einer Membran-Elektroden-Anordnung sein, welche einen bahnförmigen Dichtungsrahmen umfasst. Insbesondere kann die Warenbahn ein bahnförmiger Dichtungsrahmen, eine bahnförmige Membran oder eine bahnförmige Gasdiffusionschicht sein.
-
Die Transportvorrichtung kann dementsprechend insbesondere Teil einer Vorrichtung zum Herstellen einer Vorstufe für eine Batteriezelle oder einer Membran-Elektroden-Anordnung für eine Brennstoffzelle sein.
-
Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Lösung erläuterten Merkmale und Vorteile gelten entsprechend auch für das Verfahren nach dem zweiten Aspekt.
-
Die Transportvorrichtung nach dem ersten Aspekt ist bevorzugt zur Durchführung des Verfahrens nach dem zweiten Aspekt ausgebildet, insbesondere einer hierin beschriebenen Ausführungsform davon.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Lösung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren.
-
Dabei zeigt
- 1 schematisch eine erste beispielhafte Ausführungsform einer Transportvorrichtung nach dem ersten Aspekt, bei der eine Messung einer in oder an einer zugleich als Transportgut dienenden Warenbahn wirkenden Zugkraft über einen Kraftmesser unmittelbar gemessen und als Regelgröße für eine Antriebsregelung der Transportvorrichtung genutzt wird;
- 2 schematisch eine zweite beispielhafte Ausführungsform einer Transportvorrichtung nach dem ersten Aspekt, bei der eine Messung einer in oder an der zugleich als Fördergurt für darauf als Transportgut lagerndem Stückgut dienenden Warenbahn wirkenden Zugkraft über einen Kraftmesser unmittelbar gemessen und als Regelgröße für eine Antriebsregelung der Transportvorrichtung genutzt wird; und
- 3 schematisch eine dritte beispielhafte Ausgestaltung einer Transportvorrichtung nach dem ersten Aspekt, bei der eine Messung einer in oder an der Warenbahn wirkenden Zugkraft über die Messung einer zugkraftabhängigen Position einer beweglichen Tragekonstruktion einer der Vakuumtransportbänder als Regelgröße für eine Antriebsregelung der Transportvorrichtung genutzt wird.
-
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche, ähnliche oder einander entsprechende Elemente. In den Figuren dargestellte Elemente sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu dargestellt. Vielmehr sind die verschiedenen in den Figuren dargestellten Elemente derart wiedergegeben, dass ihre Funktion und genereller Zweck dem Fachmann verständlich werden. In den Figuren dargestellte Verbindungen und Kopplungen zwischen funktionellen Einheiten und Elementen können, soweit nicht ausdrücklich anders angegeben, auch als indirekte Verbindung oder Kopplung implementiert werden. Soweit nicht im Einzelnen anders angegeben, können funktionale Einheiten insbesondere als Hardware, Software oder eine Kombination aus Hardware und Software implementiert werden. Insbesondere kann eine Ansteuerung, insbesondere eine Regelung, des Antriebs der Transportvorrichtung unter Verwendung von Software ausgebildet sein.
-
Bei einer in 1 schematisch dargestellten ersten beispielhaften Ausführungsform 100 einer Transportvorrichtung ist ein Transportweg s für mittels der Transportvorrichtung 100 mit einer, insbesondere entlang des Transportwegs s gerichteten oder dazu parallelen Transportgeschwindigkeit v) zu transportierendes Transportgut 155 durch eine Hintereinanderschaltung von zwei separaten Vakuumtransportbändern 105 und 120a definiert.
-
Als Transportgut 155 kann hier insbesondere eine Warenbahn dienen, wie etwa eine streifenförmige lange Folie, z.B. aus Kunststoff, Papier, Textilmaterial oder Metall. Sie kann insbesondere im Sinne eines Rolle-zu-Rolle-Verfahrens von einer ersten Rolle 150a zu einer zweiten Rolle 150b verlaufen (engl.: reel-to-reel) und wird, jedenfalls auch, durch die Vakuumtransportbänder 105 und 120a, auf denen sie aufliegt, transportiert und gefördert.
-
Zudem kann eine (oder können mehrere) Bearbeitungsstationen 160 zum Bearbeiten des Transportguts, d. h. hier der Warenbahn 155, während sie von der Transportvorrichtung 100 transportiert wird, aufweisen. Eine solche Bearbeitungsstation 160 kann beispielsweise eine Druckvorrichtung zum Bedrucken der Warenbahn 155, eine Inspektionsvorrichtung, eine Bestrahlungsvorrichtung usw. sein oder aufweisen.
-
Das der ersten Rolle 150a nächstgelegene erste Vakuumtransportband 105 weist eine Tragekonstruktion 110 auf, die ein Tragrollenlager mit zumindest zwei Tragrollen 115a und 115b aufweist, das einen Fördergurt 115c trägt. Zumindest eine der beiden Tragrollen, beispielsweise - wie dargestellt - die Trägerrolle 115b, ist angetrieben, um ihrerseits die Bewegung des Fördergurts 115c anzutreiben. Die Tragekonstruktion 110 kann insbesondere einstückig ausgebildet und bezüglich der Transportvorrichtung 100 insgesamt ortsfest sein.
-
Das entlang des Transportpfads stromabwärts vom ersten Vakuumtransportband 105 gelegene zweite Vakuumtransportband 120a weist eine mehrteilige Trägerstruktur mit einem bezüglich der Transportvorrichtung 100 insgesamt ortsfesten Sockelteil 125 und einer demgegenüber beweglich gelagerten Tragekonstruktion 130 zum Tragen eines Tragrollenlagers des Vakuumtransportbands 120a auf. Das Tragrollenlager weist zumindest zwei Tragrollen 140a und 140b auf, die einen Fördergurt 140c tragen. Zumindest eine der beiden Tragrollen, beispielsweise - wie dargestellt - die Trägerrolle 140b, ist angetrieben, um ihrerseits die Bewegung des Fördergurts 140c anzutreiben. Die Tragekonstruktion 130 kann an dem Sockelteil 125 insbesondere, wie dargestellt, über eine oder mehrere Federn 135 beweglich gelagert sein. Ein möglicher Vorteil einer federbasierten Lagerung besteht darin, dass es in der Regel keine oder nur eine geringe Reibung bei einer Bewegung Vakuumtransportband gibt, die als Haftreibung wirkend erst überwunden werden muss, ehe die Bahnspannung selbst gemessen werden kann.
-
Auch andere gemäß der nachfolgend genannten Bedingung geeignete Lager, wie etwa Rollen- oder Kugellager oder eine Luftlagerung sind möglich. Die Lagerung der Tragekonstruktion 130 ist derart ausgestaltet, dass die Tragekonstruktion 130 entlang oder parallel zu der Richtung des Transportwegs (also parallel zum Pfeil v und in Gegenrichtung dazu) bidirektional in Abhängigkeit von einer auf sie wirkenden Kraft translatorisch beweglich ist.
-
Diese Kraft kann insbesondere beim Betrieb des Vakuumtransportbands 120a auftreten, wenn über den angetriebenen Fördergurt 140c eine zu v parallele Zugkraft auf die Warenbahn 155 ausgeübt wird und deshalb die Tragekonstruktion 130 eine dazu korrespondierende Gegenkraft in zu v entgegengesetzter Richtung erfährt. Das Vakuumtransportband 120a weist des Weiteren als Messeinrichtung einen Kraftaufnehmer (Kraftmesser) 145 auf, der insbesondere federbasiert sein kann und konfiguriert ist, die vorgenannte, auf die Tragekonstruktion 130 ausgeübte Kraft als Messgröße zu messen und entsprechende Messwerte zu liefern. Anstelle einer federbasierten Kraftmessung ist insbesondere auch einen Kraftmessung auf Basis des piezoelektrischen Effekts, d.h. mittels zumindest eines Piezosensors, möglich, was insbesondere dazu genutzt werden kann, eine Kraftmessung zu implementieren, bei der aufgrund des Wegfalls von Federwegen besonders gut Verkippungen der Tragekonstruktion 130 entgegengewirkt werden kann.
-
Die Transportvorrichtung 100 weist zudem eine Steuervorrichtung 165 auf, die zusammen mit den Antrieben der beiden Vakuumförderbänder 105 und 120a eine Antriebseinrichtung der Transportvorrichtung 100 bildet. Die Steuervorrichtung 165 kann insbesondere einen Regler einer Regelung des Antriebs der Transportvorrichtung 100, hier konkret des Antriebs des Vakuumförderbands 120a bzw. von dessen angetriebener Tragrolle 140b (oder alternativ oder kumulativ des Antriebs des Vakuumförderbands 105 bzw. von dessen angetriebener Tragrolle 115b), aufweisen. Bei dieser Regelung dient die vom Kraftaufnehmer 145 gemessene und in ihrem zeitlichen Verlauf durch die Messwerte repräsentierte Kraft auf die Tragekonstruktion 130 als Regelgröße. Als Stellgröße dienen variable Steuersignale, die von der Steuervorrichtung an zumindest einen Antrieb der Transportvorrichtung 100 geliefert werden, sei es unmittelbar als Leistungssignale zur variablen Energieversorgung des Antriebs oder als reine Steuerungssignal zum Steuern des dann durch eine anderweitige Energieversorgung versorgten Antriebs.
-
Die in 2 schematisch dargestellte zweite beispielhaften Ausführungsform 200 einer Transportvorrichtung entspricht weitgehend der Transportvorrichtung 100 aus 1, so dass im Folgenden nur noch auf die Unterschiede eingegangen wird.
-
Ein erster Unterschied besteht darin, dass die Warenbahn 155 nicht mehr selbst das Transportgut darstellt, sondern vielmehr als Fördergurt für anderes Transportgut, insbesondere Stückgut 170 eingesetzt wird. Sie kann dazu insbesondere perforiert ausgebildet sein, so dass die Ansaugwirkung der Vakuumtransportbänder 105 und 120a durch von der Perforation gebildete Ansaugkanäle in der Warenbahn auf das Transportgut 170 wirken kann, um dieses auf der Warenbahn 155 zu fixieren. Dies ist insbesondere bei flächigen und leichtem Stückgut, wie etwa kleinen und/oder leichten Folienstücken, vorteilhaft, da hier andernfalls möglicherweise die Haftung des Stückguts auf der Warenbahn zu schwach ausfallen kann.
-
Ein weiterer Unterschied kann (optional) darin bestehen, dass hier die Warenbahn nicht mehr von Rolle zu Rolle (reel-to-reel) verläuft. Sie kann stattdessen insbesondere eine geschlossene Schleife bilden und dementsprechend einen umlaufenden Bewegungspfad aufweisen.
-
Die in 3 schematisch dargestellte dritte beispielhaften Ausführungsform 300 einer Transportvorrichtung entspricht weitgehend der Transportvorrichtung 200 aus 2, so dass im Folgenden nur noch auf den wesentlichen Unterschied eingegangen wird.
-
Dieser besteht darin, dass eine andersartige Messeinrichtung vorhanden ist, bei der anstelle einer mittels des Kraftmessers 145 ausführbaren direkten Kraftmessung einer Kraft, die betragsmäßig der an oder in der Warenbahn herrschenden Zugkraft entspricht, eine Messung einer von der Zugkraft abgeleiteten Größe, nämlich konkret einer Position oder eines zurückgelegten Wegs der beweglichen Tragekonstruktion 130, vorgesehen ist. Das zweite Vakuumtransportband 120b ist hierzu gegenüber dem Vakuumtransportband 120a aus 2 wie folgt modifiziert:
- Die Tragekonstruktion 130 ist in einer zur Warenbahn 155 im Bereich des zweiten Vakuumtransportbands 120b parallelen Richtung mit einer Federkraft beaufschlagt, die im vorliegenden Beispiel von einer Feder 180 bereitgestellt wird. Beim Auftreten der Zugkraft in bzw. an der Warenbahn 155 wird die, hier beispielhaft auf Walzen 175 oder Kugeln gelagerte, bewegliche Tragekonstruktion 130 in einer zur Warenbahn parallelen Richtung so lange gegen die Federkraft der Feder 180 verschoben, bis sich ein Kräftegleichgewicht zwischen dieser Federkraft und der von der Warenbahn auf die Tragekonstruktion 130 übertragenen Zugkraft ergibt.
-
Mittels eines Sensors 185, der insbesondere ein optischer Sensor (wie etwa eine Kamera) sein kann, wird nun eine Position der Tragekonstruktion 130 entlang der Wirkrichtung der beiden Kräfte (in 3 also in horizontaler Richtung) gemessen. Hierzu kann insbesondere eine Kombination aus einem an der Tragekonstruktion 130 vorgesehenen Zeiger 130a und einer gegenüber dem Sockelteil 125 ortsfesten Skala 190 zum Ablesen einer aktuellen Position des Zeigers 130a vorhanden sein. Die vom Sensor 185 erfasste Position kann dann als Regelgröße der Regelung der Steuervorrichtung 165 zur Verfügung gestellt werden.
-
BEZUGSZEICHENLISTE
-
- 100
- erste Ausführungsform einer Transportvorrichtung
- 105
- (erstes) Vakuumtransportband
- 110
- Tragekonstruktion des Vakuumtransportbands 105
- 115a
- Tragrolle
- 115b
- Tragrolle, zugleich Antriebsrolle des Vakuumtransportbands 105
- 115c
- Fördergurt des Vakuumtransportbands 105
- 120a
- (zweites) Vakuumtransportband mit Kraftmesser
- 125
- Sockelteil
- 130
- beweglich gelagerte Tragekonstruktion
- 130a
- Zeiger
- 135
- Federung aus Federn, als Lager der Tragekonstruktion 130
- 140a
- Tragrolle
- 140b
- Tragrolle, zugleich Antriebsrolle des Vakuumtransportbands 120a bzw. 120b
- 140c
- Fördergurt des Vakuumtransportbands 120a bzw. 120b
- 145
- Kraftmesser (Kraftaufnehmer)
- 150a
- erste Rolle (der Rolle-zu-Rolle Anordnung)
- 150b
- zweite Rolle (der Rolle-zu-Rolle Anordnung)
- 155
- Warenbahn
- 160
- Bearbeitungsstation
- 165
- Steuervorrichtung
- 170
- Stückgut
- 175
- Walzen (eines Wälzlagers)
- 180
- Federung, insbesondere Feder
- 185
- Sensor, insbesondere Kamera
- 190
- Skala
- 200
- zweite Ausführungsform einer Transportvorrichtung
- 300
- dritte Ausführungsform einer Transportvorrichtung
- s
- Transportweg
- v
- Bewegungsrichtung der Warenbahn, zugleich Richtung des Transportwegs