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Die Erfindung betrifft eine Spanschachtel für die Beisetzung eines Sternenkindes oder eines verstorbenen Kleinkindes mit den Merkmalen des Oberbegriffs.
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Aus dem Stand der Technik sind derartige Spanschachteln beispielsweise aus der
DE 697 17 194 T2 allgemein bekannt. Die Spanschachteln dienen der Beisetzung eines Sternenkindes oder eines verstorbenen Kleinkindes. Die Spanschachteln werden als Spanschachtelgrundkörper mit einer Bodenplatte und einem vollumfänglich umfassenden Rahmen hergestellt. Der Spanschachtelgrundkörper wird auch Rohling genannt. Vor der Beisetzung des Sternenkindes oder verstorbenen Kleinkindes wird ein Deckel auf dem Spanschachtelgrundkörper angeordnet.
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Derartige Spanschachteln werden für die Beisetzung benutzt, da diese leicht im Erdboden zersetzt werden können. Zudem können die Spanschachteln ästhetisch ausgestaltet werden, um den verwaisten Eltern den Abschied so würdevoll zu ermöglichen und dem Sternenkind oder dem verstorbenen Kleinkind eine angemessene Behausung zu schaffen.
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Problematisch ist, dass der Körper des Sternenkindes oder des verstorbenen Kleinkindes nach dem Eintritt des Todes mit dem Zersetzungsprozess beginnt. Oftmals können sich Eltern in der Kürze der Zeit nicht ausgiebig von ihren Kindern verabschieden, um den Tod in irgendeiner Weise zu akzeptieren und zu verarbeiten.
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Um diesen Zersetzungsprozess zu verlangsamen, gibt es verschiedene Kühlmöglichkeiten für den Leichnam, bekannt aus den Druckschriften der
DE 697 17 194 T2 , der
DE 198 12 217 A1 und der
DE 103 32 019 A1 , wie beispielsweise Kühlbegasung, Kühldecken und/oder auch Kühlvorrichtungen, welche eine Kühlmatte umfassen, die unter den Leichnam des Kindes gelegt werden können. An diesen Kühlmatten ist wenigstens ein Schlauch befestigt, welcher zu einem Kühlgerät führt. Diese Schläuche können beispielsweise mit Wasser und/oder Gas befüllt sein, welches dem Abkühlprozess dient.
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Da nun oft die krankenhäusliche Umgebung für die Verabschiedung und die Verarbeitung des Todes suboptimal ist, gibt es Kühlsysteme, welche mobil ausgestaltet sind, sodass die Eltern ihre Kinder auch mit nach Hause nehmen können.
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Ein ungenügend geschulter Umgang mit dem Transport und der Anordnung der mobilen Kühlvorrichtung kann dahingehen problematisch werden, dass die Schläuche von der Kühlvorrichtung abreißen oder knicken, sodass die Kühlmatte, welche in der Spanschachtel liegt, nicht mehr mit Kühlflüssigkeit und/oder Kühlgas versehen wird. Die Kühlung des Leichnams kann somit nicht gewährleistet werden und der Zersetzungsprozess schreitet schneller fort als angedacht.
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Aufgabe der Erfindung ist die Optimierung der Verwendung und der Handhabung der Spanschachtel bevor die Spanschachtel beigesetzt wird. Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus einer Spanschachtel für die Beisetzung eines Sternenkindes oder eines verstorbenen Kleinkindes, insbesondere mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1, wonach
- - der Spanschachtelgrundkörperinnenraum wenigstens fünf Schichten aufweist, wobei
- - die erste, bodenplattennahe Schicht, eine erste fäulnissubstanzaufnehmende Basisschicht, bevorzugt aus Baumwolle, ist,
- - die zweite, auf der ersten Basisschicht angeordnete Schicht, eine temperaturhaltende Isolierschicht bevorzugt aus Aluminium, ist,
- - die dritte, auf der Isolierschicht angeordnete Schichteine Kühlschicht, bevorzugt eine Kühlmatte, ist,
- - die vierte, auf der Kühlschicht angeordnete Schicht eine zweite fäulnissubstanzaufnehmende Basisschicht, bevorzugt aus Baumwolle, ist,
- - die fünfte, auf der zweiten Basisschicht angeordnete Schicht, eine Lagerschicht, bevorzugt eine Matratze, ist, und
- - die Isolierschicht, die Kühlschicht, die erste Basisschicht, die Lagerschicht und/oder die zweite Basisschicht weitestgehend der Größe der Bodenplatte entsprechen,
- - die Öffnung mittels einer Abdeckung reversibel abdeckbar ist.
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Bei der ersten bodenplattennahen Schicht, welche die erste fäulnissubstanzaufnehmende Basisschicht bildet, welche bevorzugt aus Baumwolle besteht, kann ein sogenanntes Moltontuch verwendet werden. Vorteilhaft an dieser ersten fäulnissubstanzaufnehmenden Basisschicht ist, dass jegliche vom Leichnam produzierte Fäulnissubstanzen in der Basisschicht aufgenommen werden und somit nicht im Spanschachtelgrundkörperinnenraum ausgebreitet werden. Dieses dient neben dem hygienischen Aspekt auch einer störungsfreien Verabschiedung der Eltern.
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Bei der zweiten, auf der ersten Basisschicht angeordneten Schicht handelt es sich um eine temperaturhaltende Isolierschicht. Bevorzugt wird hierfür Aluminium vorgesehen. Die Isolierschicht dient dazu, dass die dritte auf der Isolierschicht angeordnete Schicht eine Kühlschicht, bevorzugt eine Kühlmatte, die Temperatur innerhalb des Spanschachtelgrundkörperinnenraumes hält. Damit wird gewährleistet, dass die Kühlmatte möglichst lange abgekühlt bleibt und wenig Temperatur nach Außen gelangt. So werden auch Erfrierungserscheinungen an dem Leichnam verhindert.
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Die Kühlschicht, welche bevorzugt eine Kühlmatte ist, kann beispielsweise mit einer Kühlflüssigkeit wie Gas und/oder Wasser gefüllt sein. Möglich ist aber auch, dass die Kühlschicht beispielsweise eine Kühldecke ist,
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In die Kühlschicht wird zudem ein Biozid eingeführt, um bakterielle Anwachsungen zu vermeiden.
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Die Kühlschicht ist einseitig mit wenigstens einem Schlauch versehen, welcher durch die Öffnung der Spanschachtel in die Kühlvorrichtung eingeführt wird.
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Die vierte, auf der Kühlschicht angeordnete Schicht, ist eine zweite fäulnissubstanzaufnehmende Basisschicht, welche bevorzugt aus Baumwolle besteht. Auch bei dieser Basisschicht kann ein Moltontuch verwendet werden. Dieses dient der Aufnahme der Fäulnisprodukte des Leichnams des Sternenkindes oder des verstobenen Kleinkindes.
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Die fünfte Schicht, welche auf der zweiten Basisschichte angeordnet ist, ist eine Lagerschicht. Bei dieser Lagerschicht handelt es sich um eine Matratze und/oder Polster für die komfortable Lagerung des Leichnams des Sternenkindes oder des verstorbenen Kleinkindes.
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Möglich ist zudem, dass das Sternenkind oder verstorbene Kleinkind mit einer Zudecke abgedeckt ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Isolierschicht, die Kühlschicht, die erste Basisschicht, die Lagerschicht und/oder die zweite Basisschicht weitestgehend der Größe der Bodenplatte entsprechen.
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Dadurch, dass die aufgeführten Schichten jeweils der Größe der Bodenplatte entsprechen, wird sichergestellt, dass die Bodenplatte nicht in Kontakt mit Fäulnisprodukten oder Kühlmittelprodukten kommt. Damit wird eine frühzeitige Zersetzung der Spanschachtel verhindert.
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Erfindungsgemäß ist angedacht, dass die Öffnung mittels einer Abdeckung reversibel abdeckbar ist.
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Nachdem die Eltern sich verabschiedet haben, wird der wenigstens eine Schlauch aus der Öffnung des Rahmens entfernt. Die Öffnung wird anschließend mittels einer Abdeckung reversibel abgedeckt und kann anschließend beigesetzt werden.
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Die Abdeckung entspricht der Form der Öffnung. Die Abdeckung kann beispielsweise mit Stoff oder Filz versehen sein, um der Spanschachtel eine individuelle Optik zu verleihen. Beispielsweise kann die Abdeckung blumenförmig, sternenförmig, herzförmig oder punktförmig ausgestaltet sein.
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Die Öffnung für die Aufnahme wenigstens eines Schlauches dient dazu, dass der Schlauch ausgehend von der in dem Spanschachtelgrundkörper angeordneten Kühlmatte zu der mobilen Kühlvorrichtung gelegt werden kann, ohne dass der wenigstens eine Schlauch geknickt oder abgerissen wird. Der Schlauch wird nicht mehr über den Rahmen gelegt, sondern einfach durch die Öffnung geschoben.
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Es wird gewährleitet, dass die Kühlflüssigkeit, wie beispielsweise Gas oder Wasser, dauerhaft zwischen der Kühlmatte und der Kühlvorrichtung zirkulieren kann. Die Kühlflüssigkeit wird in der Kühlvorrichtung auf die optimale Temperatur gekühlt und läuft dann über den wenigstens einen Schlauch hin zur Kühlmatte. Die Kühlmatte erhält somit die optimale Kühltemperatur, kühlt somit den Leichnam optimal und gewährleistet eine möglichst lange Verabschiedungsphase.
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Vorteilhaft ist zudem, dass die Öffnung bodenplattennah im Rahmen ausgebildet ist.
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Aufgrund der bodenplattennahen Anordnung der Öffnung, kann der wenigstens einen Schlauch optimal und ohne die Überwindung von Höhenmetern von der Kühlmatte zur Kühlvorrichtung transportiert werden. Eine optimale Kühlflüssigkeitszirkulation wird somit gewährleistet.
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Es ist auch möglich, dass die Kühlvorrichtung mehr als einen Schlauch aufweist. Es ist daran gedacht, die Öffnung derart auszugestalten, dass mehr als ein Schlauch durch die Öffnung geführt werden kann.
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Zudem ist es angedacht, die Öffnung mit einer flüssigkeitsabweisenden Vorrichtung zu versehen. Vorteilhaft daran ist, dass die Öffnung nicht durch Flüssigkeiten oder andere Substanzen angegriffen wird. Angedacht ist beispielsweise die Silikonisierung der Öffnung und/oder das Einfügen einer Dichtung.
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Es ist zudem angedacht, dass der Spanschachtelgrundkörper oval, rund, kreisrund quadratisch, herzförmig, sechseckig und/oder achteckig ausgebildet ist.
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Es ist vorgesehen, dass die Öffnung oval, rund, kreisrund quadratisch, herzförmig, sechseckig und/oder achteckig ausgebildet ist.
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Vorstellbar ist zudem, dass mehr als eine Öffnung in den Rahmen eines Spanschachtelgrundkörpers eingefügt werden. Denkbar wären zwei oder mehr Öffnungen übereinander oder auch mehrere einzelne Öffnungen verteilt über den ganzen Rahmen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
- 1: Perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Spanschachtel mit einer Öffnung und einem Deckel,
- 2: perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung,
- 3: perspektivische Frontansicht der Spanschachtel gemäß 1 mit auf einem Rahmen vollständig angeordneter Haltevorrichtung aus 2,
- 4: perspektivische Rückansicht der auf dem Rahmen der Spanschachtel angeordneten Haltevorrichtung gemäß 3,
- 5: Schnittdarstellung der Spanschachtel mit auf dem Rahmen vollständig angeordneter Haltevorrichtung aus 2 gemäß Schnittlinien V-V aus 3,
- 6: Schnittdarstellung der Spanschachtel gemäß Schnittlinien VI-VI aus 3 und gemäß 5 mit vor der Spanschachtel gelagerten Bohrer mit Bohrkopf,
- 7: Schnittdarstellung der Spanschachtel gemäß Schnittlinien VII-VII aus 3 und gemäß 5 mit in der Haltevorrichtung und an der Spanschachtel angeordnetem Bohrkopf des Bohrers,
- 8: Schnittdarstellung der Spanschachtel mit Öffnung ohne Haltevorrichtung und vor der Spanschachtel angeordneter Abdeckung,
- 9: Schnittdarstellung der Spanschachtel mit Öffnung und angeordneter Kühlvorrichtung,
- 10: Schnittdarstellung der Spanschachtel mit Öffnung und teilweise dargestellter Kühlvorrichtung, sowie auf einer Bodenplatt angeordneten Schichten im Spanschachtelgrundkörperinnenraum.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Spanschachtel für die Beisetzung eines Sternenkindes oder Kleinkindes, welche insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist. Die Spanschachtel 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel oval geformt.
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Die Spanschachtel 10 weist einen Spanschachtelgrundkörper 11, welcher wiederum aus einer Bodenplatte 12, einem Spanschachtelgrundkörperinnenraum 13 und einen die Bodenplatte 12 und den Spanschachtelgrundkörperinnenraum 13 vollumfänglich umfassenden Rahmen 14 besteht. Der Spanschachtelgrundkörper 11 wird auch Rohling genannt.
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Gegenüberliegend der Bodenplatte 12 ist auf dem Rahmen 14 ein Deckel 15 angeordnet, welcher den Spanschachtelgrundkörperinnenraum 13 abdeckt.
In dem Rahmen 14 ist bodenplattennah eine Öffnung 16 eingefügt. Diese Öffnung 16 ist in dieser gezeigten Ausführungsform kreisrund ausgebildet. Die Öffnung 16 ist im unteren Drittel des Rahmens 14 eingearbeitet.
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Die 2 zeigt die perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 17 für die Aufnahme eines Bohrkopfes eines Bohrers zur Herstellung der Öffnung 16 in dem Rahmen 14 der Spanschachtel 10.
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Die Haltevorrichtung 17 besteht aus einem ersten Halteabschnitt 18 und einem zweiten Halteabschnitt 19.
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Der erste Haltabschnitt 18 bildet eine Kopfseite 20, eine Fußseite 21, sowie eine Stirnfläche 22 und eine der Stirnfläche 22 gegenüberliegende Kontaktfläche 23. Zudem bildet der erste Halteabschnitt 18 fußseitennah ein Durchgangsaufnahmeloch 24 aus, welches der Aufnahme des nicht dargestellten Bohrkopfes dient. Dieses Durchgangsaufnahmeloch 24 ist in dieser Ausführungsform kreisrund ausgebildet.
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Entsprechend der bevorzugten Form der Öffnung 16 in dem Rahmen 14 in der nicht dargestellten Spanschachtel 10 und der Form des Bohrkopfes kann das Durchgangsaufnahmeloch 24 auch andersartig ausgeformt sein.
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Der zweite Halteabschnitt 19 besteht aus einem Anlageelement 25 und einem Halteelement 26, welcher als Haltefortsatz 27 ausgebildet ist. Der zweite Halteabschnitt 19 bildet eine Oberseite 28 und eine Unterseite 29 aus. Das Anlageelement 25 weist eine Anlagefläche 30 und das Halteelement 26 eine Frontfläche 31 auf.
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Der zweite Halteabschnitt 19 weist unterseitennah ein nicht dargestelltes Aufnahmesackloch 32 auf, welches beispielsweise in der 3 zu entnehmen ist und der Aufnahme des Bohrkopfes dient.
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Der erste Halteabschnitt 18 und der zweite Halteabschnitt 19 sind über ein Zwischenstück 33 wenigstens teilweise miteinander verbunden und voneinander beabstandet. Das Zwischenstück 33 bildet eine Zwischenstückoberseite 34 und eine nicht dargestellte Zwischenstückunterseite 35 aus. Die Dicke des Zwischenstücks 33 entspricht ungefähr der Dicke des Rahmens 14.
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Zwischen dem ersten Halteabschnitt 18 und dem zweiten Halteabschnitt 19 bildet die Haltevorrichtung 17 einen Einschubschlitz 36 aus. Dieser Einschubschlitz 36 wird bei der Anordnung der Haltevorrichtung 17 auf dem Rahmen 14 der Spanschachtel 10 geschoben bis zur Zwischenstückunterseite 35. Der detaillierte Prozess wird im späteren beschrieben.
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Die dargestellte Haltevorrichtung 17 weist einen gebogenen ersten Halteabschnitt 18 und ein gebogenes Anlageelement 25 des zweiten Halteabschnitts 19 auf. Entsprechend der Biegung des ersten Halteabschnitts 18 und des Anlageelements 25 ist der Einschubschlitz 33 geformt.
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Die 3 zeigt die perspektivische Frontansicht der Spanschachtel 10 gemäß 1 mit auf dem Rahmen 14 vollständig angeordneter Haltevorrichtung 17 aus 2 nach dem Einfügen der Öffnung 16 in den Rahmen 14.
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Die Haltevorrichtung 17 wurde auf den Rahmen 14 geschoben, sodass die Kontaktfläche 23 des ersten Halteabschnitts 18 und die Anlagefläche 30 des Anlageelements 25 des zweiten Halteabschnitts 19 an dem Rahmen 14 lagern.
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Der Rahmen 14 ist aufgrund der ovalen Formgebung des Spanschachtelgrundkörpers 11 gebogen. Entsprechend der Biegung sind auch der erste Halteabschnitt 18 als auch das Anlageelement 25 des zweiten Halteabschnitts 15, sowie der Einschubschlitz 36 gebogen. Somit wird eine passgenaue Anordnung des ersten Halteabschnitts 18 sowie des Anlageelements 25 auf dem Rahmen 14 gewährleitet.
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Es ist zu erkennen, dass die Öffnung 16 im Rahmen 14 der Größe des Durchgangsaufnahmelochs 24 entspricht. Dargestellt ist zudem das Aufnahmesackloch 32 des Anlageelements 25.
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Die 4 zeigt die perspektivische Rückansicht der auf dem Rahmen 14 der Spanschachtel 10 angeordneten Haltevorrichtung 17 gemäß 3. Erkennbar ist die Ausgestaltung des zweiten Halteabschnitts 19, welcher aus dem das Anlageelement 25 und dem Halteelement 26, welches als Haltefortsatz 27 ausgebildet ist, besteht. Die Unterseite 29 des zweiten Halteabschnitts 19 liegt auf der Bodenplatte 12 des Spanschachtelgrundköpers 11 an.
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Die Anlagefläche 30 lagert an dem Rahmen 14 passgenau an. Der Haltefortsatz 27 dient dem Festhalten der Haltevorrichtung 17 durch einen nicht dargestellten Benutzer.
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In der 5 ist die Schnittdarstellung der Spanschachtel 10 mit auf dem Rahmen 14 vollständig angeordneter Haltevorrichtung 17 nach dem Bohren gezeigt. Der Rahmen 14 ist von der Kontaktfläche 23, sowie der Zwischenstückunterseite 35 des Zwischenstücks 33 und der Anlagefläche 30 des Anlageelementes 25 umschlossen.
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Das Durchgangsaufnahmeloch 24 und das Aufnahmesackloch 32 entsprechen in der Größe der Öffnung 16 im Rahmen 14.
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Die 6 zeigt eine Schnittdarstellung der Spanschachtel 10 gemäß 5 mit vor der Spanschachtel 10 gelagertem Bohrer 37 mit Bohrkopf 38. Entsprechend des Richtungspfeils R ist der Bohrkopf 38 in das Durchgangsaufnahmeloch 24 zu führen, wie in 7 gezeigt.
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Die 7 zeigt die angeordnete Situation des Bohrkopfes 38 des Bohrers 37 in dem Durchgangsaufnahmeloch 24, der Öffnung 16 und dem Aufnahmesackloch 32.
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In der 8 ist die Spanschachtel 10 mit Öffnung 16 gezeigt. Gemäß Papierebene links ist eine Abdeckung 39 vor der Öffnung 16 gelagert. Die Abdeckung 39 besteht aus einem Einführstück 40, welches die Öffnung 16 insgesamt ausfüllt und einem auf dem Einführstück 40 angeordneten gestalterischen Element 41. Dieses gestalterische Element 41 kann beispielsweise aus Filz bestehen. Das gestalterische Element 41 ist blumenartig ausgeformt.
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Insofern die Öffnung 16 nicht mehr benötigt wird, wird das Einführstück 40 in die Öffnung 16 eingeführt, sodass die Öffnung 16 verschlossen ist und die Spanschachtel 10 beigesetzt werden kann.
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Die 9 zeigt eine Ausführungsform der Spanschachtel 10 mit einer angeordneten Kühlvorrichtung 42. Bei der Kühlvorrichtung 42 handelt es sich um ein mobiles Kühlgerät 43, welches über wenigstens einen Schlauch 44 mit einer Kühlmatte 45 verbunden ist, welche im Spanschachtelgrundkörperinnenraum 13 lagert.
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Unterhalb der Kühlmatte 45 ist eine Isolierschicht 46, welche aus Aluminium 47 besteht, gezeigt.
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Der Schlauch 44 ist fest an der Kühlmatte 45 angeordnet und von dem Kühlgerät 43 reversibel abtrennbar, sodass der Schlauch 44 ausgehend von der Kühlmatte 45 durch die Öffnung 16 zur mobilen Kühlvorrichtung 43 gelegt und anschließend dort angeschlossen werden kann.
In der 10 ist auch eine Ausführungsform der Spanschachtel 10 mit Öffnung 16 gezeigt. Im Spanschachtelgrundkörperinnenraum 13 lagern fünf Schichten S1, S2, S3, S4 und S5. Die die erste, bodenplattennahe Schicht S1, ist eine erste fäulnissubstanzaufnehmende Basisschicht 48, welche aus Baumwolle besteht. Vorteilhafterweise werden dafür Moltontücher verwendet.
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Die zweite, auf der ersten Basisschicht 48 angeordnete Schicht S2, ist eine temperaturhaltende Isolierschicht 46, welche bevorzugt aus Aluminium 47 besteht.
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Die dritte, auf der Isolierschicht 46 angeordnete Schicht S3 ist eine Kühlschicht 49, welche als Kühlmatte 44 ausgebildet ist.
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Die vierte, auf der Kühlschicht 49 angeordnete Schicht S4 ist eine zweite fäulnissubstanzaufnehmende Basisschicht 50, welche aus Baumwolle besteht. Vorteilhafterweise werden dafür Moltontücher eingesetzt.
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Die fünfte, auf der zweiten Basisschicht 50 angeordnete Schicht S5, ist eine Lagerschicht 51, welche als Matratze 52 ausgebildet ist.
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An der Kühlmatte 45 ist der Schlauch 44 des mobilen Kühlgerätes 43 angeordnet, welcher durch die Öffnung 16 im Rahmen14 geführt ist.
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An dem Rahmen 14 ist spanschachtelgrundkörperinnraumweisend ein Innenraumauskleidungsstoff 53 angeordnet, welcher individuell ausgestaltbar ist. Zudem lagert der Innenraumauskleidungsstoff 53 wenigstens teilweise auf der S4 Schicht. Die Matratze 52 überdeckt den auf der Schicht S4 aufliegenden Bereich des Innenraumauskleidungsstoff 53, sodass die Schichten S1 bis S4 von den Eltern nicht wahrzunehmen sind und dient der ästhetischen Ausgestaltung des Spanschachtelgrundkörperinnraum 13 und dem würdevollen Abschied des Kindes.
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Im Folgenden wird nun das Herstellungsverfahren der Öffnung 16, sowie der Gebrauch der Spanschachtel 10 anhand der 3, 6, 7, 8 und 10 beschrieben.
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Zunächst wird eine Spanschachtel 10 ohne Öffnung 16 bereitgestellt. Auf dem Rahmen 14 wird passgenau die Haltevorrichtung 17 angeordnet. Passgenau bedeutet, dass die Haltevorrichtung 17 beziehungsweise der erste Halteabschnitt 18, das Anlageelement 25 und der Einschubschlitz 36 entsprechend des Rahmens 14 ausgebildet sind. Das Ausführungsbeispiel der Spanschachtel 10 hat eine ovale Form.
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Der Einschubschlitz 36 wird über den Rahmen 14 bewegt bis der Rahmen oberseitig 14 an der Zwischenstückunterseite 25 des Zwischenstücks 33 angelangt ist. Dann ist die Haltevorrichtung 17 exakt positioniert, sodass das Durchgangsaufnahmeloch 24 und das Aufnahmesackloch 32 derart ausgerichtet sind, dass die Öffnung 16 bodenplattennah in den Rahmen 14 eingefügt werden kann. Die Kontaktfläche 23, die Zwischenstückunterseite 35 und die Anlagefläche 30 umfassen den Rahmen 14, sodass die Haltevorrichtung 17 fest am Rahmen 14 anliegt und nicht aus Versehen vom Rahmen 14 gelöst wird.
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Anschließend wird nun zunächst das Halteelement 26 beziehungsweise der Haltefortsatz 27 vom Benutzer mit einer Hand festgehalten. Mit der anderen Hand umgreift der Benutzer den Bohrer 37 gemäß 7 und führt den Bohrkopf 38 in Richtung des Richtungspfeils R in das Durchgangsaufnahmeloch 24 des ersten Halteabschnitts 18 der Haltevorrichtung 17. Der Bohrkopf durchbohrt den Rahmen 14 während der Benutzer den Haltefortsatz in Richtung des Rahmen 14 drückt. So wird sichergestellt, dass der Bohrkopf 38 die Öffnung 16 exakt einbohrt und die Haltevorrichtung 17 während des Bohrens nicht verrutschen kann.
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Sobald der Bohrkopf 38 in das Aufnahmesacklock 32 eingreift, weiß der Benutzer, dass die Öffnung 16 fertig gebohrt worden ist. Der Bohrkopf 38 wird von der Haltevorrichtung 17 entfernt. Anschließend wird die Haltevorrichtung vom Rahmen 14 gelöst. Es ist eine Spanschachtel 10 gemäß 8 mit einer Öffnung 16 im Rahmen 14 entstanden.
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Anschließend wird die Spanschachtel 10 mit den Schichten S1 bis S5 gemäß 10 und der externen Kühlvorrichtung 42 bereitgestellt. Zunächst wird die Bodenplatte 12 mit einer ersten Basisschicht 48 versehen, welche der Größe der Bodenplatte 12 entspricht. Diese dient der Aufnahme von Fäulnissubstanzen oder durch Kondensation entstehendes Kondenswasser von der Kühlmatte 45. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Baumwolle, da diese Flüssigkeiten besonders schnell aufnimmt und erst durch Auswringen wieder entlässt.
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Auf der ersten Basisschicht 48 wird eine Isolierschicht 46 aus Aluminium 47 angeordnet, welche ebenfalls der Größe der Bodenplatte 12 entspricht. Die Isolierschicht 46 dient dazu, die Temperatur der Kühlmatte 45, welche auf der Isolierschicht 46 angeordnet ist, möglichst lange konstant zu halten.
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Die Kühlmatte 45 lagert nun auf der Isolierschicht 46 und dient dazu, den Leichnam möglichst lange und optimal kühl zu halten, damit der Leichnam verabschiedet werden kann, bevor der Zersetzungsprozess beginnt.
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An der Kühlmatte 45 angeordnet ist der Schlauch 44. Es ist auch möglich, dass mehr als ein Schlauch 44 an der Kühlmatte 45 befestigt ist. Der Schlauch 44 wird ausgehend von der Kühlmatte 45 durch die Öffnung 16 zur Kühlvorrichtung 42 geführt und dort mit dieser verbunden.
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Der Schlauch 44 wird bei dieser Lagerung durch die Öffnung 16 nicht geknickt, sodass die Kühlflüssigkeit, welche zur Kühlung der Kühlmatte 45 benötigt wird, dauerhaft zwischen Kühlmatte 44 und Kühlvorrichtung 42 zirkulieren kann. Dadurch wird gewährleistet, dass die Kühlmatte 45 dauerhaft die optimale Temperatur hält und die Eltern sich solange und würdevoll von ihrem Sternenkind oder verstorbenen Kleinkind verabschieden können, wie sie es möchten.
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Aufgrund der Ausgestaltung der Spanschachtel 10 und der Anordnung der mobilen Kühlvorrichtung 42 ist es somit auch möglich, dass das Sternenkind oder verstorbene Kleinkind Zuhause verabschiedet werden kann. Somit wird es auch Geschwisterkindern und/oder anderen Familienmitgliedern und/oder Freunden möglich, sich zu verabschieden.
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Auf der Kühlmatte 45 wird eine zweite fäulnissubstanzaufnehmende Basisschicht 50 angeordnet, welche aus Baumwolle besteht. Diese dient ebenfalls der Aufnahme von Fäulnissubstanzen.
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Sodann wird auf der zweiten Basisschicht 50 ein Lagerschicht 51 angeordnet. Diese Lagerschicht 51 ist eine Matratze 52 und dient der weichen und komfortablem Lagerung des Leichnams. Diese Matratze 52 kann mit einem individuellen Stoffbezug bezogen sein. Nicht dargestellt ist die Lagerung eines Leichnams in einer Einschlagdecke. Dieser kann zudem noch mit einer nicht dargestellten Decke bedeckt werden.
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Wie in 10 dargestellt ist an dem Rahmen 14 spanschachtelgrundkörperinnraumweisend ein Innenraumauskleidungsstoff 53 angeordnet, welcher individuell ausgestaltbar ist. Zudem lagert der Innenraumauskleidungsstoff 53 unterseitig an der Matratze 52 an, sodass die Schichten S1 bis S4 von den verabschiedenden Menschen nicht zu erkennen ist und dient der ästhetischen Ausgestaltung des Spanschachtelgrundkörperinnraums 13. Nachdem sich alle Menschen von dem Sternenkind oder dem verstorbenen Kleinkind verabschiedet haben, wird der Schlauch 44 von der Kühlmatte 45 gelöst. Die Kühlmatte 45 sowie die Isolierschicht 46 aus Aluminium 47 werden anschließend aus dem Spanschachtelgrundköper 11 entfernt. Die Öffnung 16 wird mit der Abdeckung 39 versehen, sodass der Rahmen 14 verschlossen ist.
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Zuletzt wird die Spanschachtel 10 mit dem Deckel 15 bedeckt, um anschließend das Sternenkind oder verstorbene Kleinkind beizusetzen.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 10
- Spanschachtel
- 11
- Spanschachtelgrundkörper
- 12
- Bodenplatte
- 13
- Spanschachtelgrundkörperinnenraum
- 14
- Rahmen
- 15
- Deckel
- 16
- Öffnung
- 17
- Haltevorrichtung
- 18
- erster Halteabschnitt
- 19
- zweiter Halteabschnitt
- 20
- Kopfseite
- 21
- Fußseite
- 22
- Stirnfläche
- 23
- Kontaktfläche
- 24
- Durchgangsaufnahmeloch
- 25
- Anlageelement
- 26
- Halteelement
- 27
- Haltefortsatz
- 28
- Oberseite
- 29
- Unterseite
- 30
- Anlagefläche
- 31
- Frontfläche
- 32
- Aufnahmesackloch
- 33
- Zwischenstück
- 34
- Zwischenstückoberseite
- 35
- Zwischenstückunterseite
- 36
- Einschubschlitz
- 37
- Bohrer
- 38
- Bohrkopf
- 39
- Abdeckung
- 40
- Einführstück
- 41
- gestalterisches Element
- 42
- Kühlvorrichtung
- 43
- Kühlgerät
- 44
- Schlauch
- 45
- Kühlmatte
- 46
- Isolierschicht
- 47
- Aluminium
- 48
- erste Basisschicht
- 49
- Kühlschicht
- 50
- zweite Basisschicht
- 51
- Lagerschicht
- 52
- Matratze
- 53
- Innenraumauskleidungsstoff
- R
- Richtungspfeil
- S1 bis S5
- Schichten