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Die Erfindung betrifft ein Gurtband für einen Sicherheitsgurt mit elektrisch leitenden Leiterbahnen gemäß Anspruch 1, ein Herstellungsverfahren für solch ein Gurtband gemäß Anspruch 7 und eine Gurtbandanordnung mit einem Funktionselement gemäß Anspruch 10.
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Aus dem Stand der Technik, beispielsweise der Druckschrift
DE 10 2014 004 960 A1 , sind Gurtbänder für einen Sicherheitsgurt bekannt, die elektrisch leitfähige Leiterfäden aufweisen, die in das Gurtband integriert oder eingewebt sind und sich im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung des Gurtbandes erstrecken. Zudem ist bekannt, dass Funktionselemente an so einem Gurtband fixierbar sind und in den Stromkreislauf integriert sind.
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Die in das Gurtband integrierten oder eingewebten Leiterfäden bzw. Leiterbahnen sind dabei ausschlaggebend für eine Langlebigkeit des elektrischen Systems, dessen Beständigkeit beeinträchtigt wäre, wenn diese an einer Oberfläche des Gurtbandes verbaut sind. Aufgrund von Dauerbeanspruchung, beispielsweise wenn das Gurtband an einer Umlenkeinrichtung wie einem D-Ring oder einer Schnalle eines Gurtfixierungselementes vorbeigeführt wird, würden diese nämlich aufgrund des direkten Kontaktes mit anderen Gegenständen schnell verschleißen und damit funktionsuntüchtig werden. Aus diesem Grund kann es vorteilhaft sein, die Leiterfäden oder Leiterbahnen zwischen den Oberflächen des Gurtbandes zu platzieren, um den direkten Kontakt mit den anderen Gegenständen zu vermeiden.
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Für eine elektrisch leitende Anbindung oder eine elektrische Kontaktierung der Leiterfäden zu einem Funktionselement, welches im Allgemeinen ein elektrischer Verbraucher ist und damit in den Stromkreislauf zu integrieren ist, sehen die Lösungen gemäß dem Stand der Technik relativ aufwendige Ausgestaltungen vor. Hierbei kann vorgesehen sein, dass an einer Oberfläche des Gurtbandes eine Kontaktfläche für die Anbindung des Funktionselementes erzeugt wird, wobei für eine Anbindung des Funktionselementes an den Stromkreislauf dieses lediglich auf die Kontaktflächen draufgelegt werden muss.
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Die Erzeugung der Kontaktflächen an der Oberfläche des Gurtbandes gestaltet sich gemäß dem Stand der Technik sehr umständlich, kosten- und zeitintensiv. Beispielseise kann vorgesehen sein, die in dem Gurtband integrierten oder eingewebten Leiterfäden mit einem speziellen Werkzeug an die Oberfläche zu ziehen, um dadurch die Kontaktflächen zu bilden und geeignete Anbindungsstellen für die leitende Verbindung zu erzeugen. Beispielsweise ist bekannt, dass die integrierten Leiterfäden mit einem Haken ergriffen werden und sodann an die Oberfläche gebracht werden, wo diese die Kontaktstellen bilden. Die Kontaktstellen bilden also ein einheitliches System zu den integrierten Leiterfäden. Diese sind somit als nicht separat anzusehen.
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Eine daraus abgeleitete Aufgabe der Erfindung ist es, den Herstellungsprozess für ein gattungsgemäßes Gurtband zu verbessern, insbesondere effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch ein Gurtband gemäß dem Anspruch 1, einem Herstellungsverfahren für ein Gurtband gemäß dem Anspruch 7 sowie einer Gurtbandanordnung gemäß dem Anspruch 10 gelöst. Die jeweils abhängigen Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Demnach weist ein gattungsgemäßes Gurtband für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges elektrisch leitendende Leiterbahnen mit Kontaktstellen an wenigstens einer der Oberflächen des Gurtbandes auf, die für eine leitende Anbindung von wenigstens einem einzigen Funktionselementes mit den Leiterbahnen vorgesehen sind.
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Erfindungsgemäß weist das Gurtband mehrere Abschnitte auf in denen sich die Leiterbahnen erstrecken, wobei jeder Abschnitt als separater Abschnitt zu interpretieren ist, da die Leiterbahnen bei den Übergängen von zwei Abschnitten nicht fest miteinander verbunden sind, wie die Leiterbahnen beispielsweise innerhalb eines einzigen Abschnitts sind, sondern lediglich sich berühren, aneinander liegen oder elektrisch kontaktieren und somit eine leitende Verbindung erzeugen.
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Demnach ist vorgesehen, dass die Leiterbahnen in dem ersten Abschnitt sich im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung des Gurtbandes erstrecken und - wenigstens im vorgesehenen Anordnungsbereich des Funktionselementes - zwischen den Oberflächen des Gurtbandes angeordnet sind. Eine Anordnung zwischen den beiden Oberflächen des Gurtbandes sieht vor, dass diese keinen Austritt oder Kontakt zu den Oberflächen bilden.
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Als Oberflächen des Gurtbandes sind dabei insbesondere die üblicherweise an einem Körper eines Fahrzeuginsassen anliegende Seite des Gurtbandes und die davon gegenüberliegende Seite des Gurtbandes zu interpretieren.
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Von den Leiterbahnen des ersten Abschnitts erstrecken sich die Leiterbahnen des zweiten Abschnitts, die als separat von denen des ersten Abschnitts zu betrachten sind und an wenigstens einer der Oberflächen die Kontaktstellen zur Anbindung des Funktionselementes bilden. Dabei erstrecken sich die Leiterbahnen des zweiten Abschnitts in einem Winkel quer zu denen des ersten Abschnitts, also in Richtung einer oder beider Oberflächen, wie diese in dem übergeordneten Absatz definiert sind.
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Insbesondere die Ausführung der beiden Abschnitte der Leiterbahnen als separat ermöglicht es, an jeder Stelle des Gurtbandes entlang der Längsrichtung auf unkomplizierte Art eine Kontaktstelle an der Oberfläche des Gurtbandes zu erzeugen. Insbesondere kann dadurch maschinell und unkompliziert eine Kontaktstelle an der Oberfläche erzeugt werden.
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Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für ein Gurtband eines Sicherheitsgurtes mit elektrisch leitenden Leiterbahnen und Kontaktstellen an einer Oberfläche des Gurtbandes sieht im Wesentlichen folgende Schritte vor:
- - bereitstellen eines Gurtbandes, welches Leiterbahnen in dem ersten Abschnitt aufweist, die - wenigstens im vorgesehenen Anordnungsbereich des Funktionselements - zwischen den Oberflächen des Gurtbands angeordnet sind und sich dabei entlang einer Längsrichtung des Gurtbandes erstrecken; und
- - die Leiterbahnen in dem zweiten Abschnitt werden sodann erzeugt, indem diese in einem Winkel quer zu denen des ersten Abschnitts oder einem Winkel quer zu der Längsrichtung des Gurtbandes eingeführt werden, wobei diese die Leiterbahnen des ersten Abschnitts wenigstens teilweise berühren oder elektrisch kontaktieren und an wenigstens einer der Oberflächen die Kontaktstellen gebildet werden.
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Auch hierbei werden die Leiterbahnen des zweiten Abschnitts separat von denen des ersten Abschnitts erzeugt. Die Leiterbahnen des ersten und zweiten Abschnitts kontaktieren sich elektrisch und sind nicht miteinander fest - also untrennbar im Sinne einer zerstörungsbehafteten Verbindung, bei der der Leiterfaden durchtrennt werden muss - verbunden.
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Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, indem eine Fadeneinführvorrichtung, wie beispielsweise eine Nähnadel, die Leiterfäden oder Leiterbahnen des zweiten Abschnitts in das Gurtband einarbeitet und dabei wenigstens soweit in das Gurtband hineindringt, dass diese die in Längsrichtung des Gurtbandes erstreckenden Leiterbahnen des ersten Abschnitts elektrisch kontaktieren können. Vorzugsweise werden die Leiterbahnen des zweiten Abschnitts von der ersten zu der zweiten Oberflächenseite geführt, dort versetzt und in umgekehrter Richtung zurückgeführt.
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Die Leiterbahnen, sowohl des ersten als auch des zweiten Abschnitts, können dazu einen oder mehrere leitfähige Fäden, sog. Leiterfäden, umfassen. Die Leiterfäden sind in jedem Fall elektrisch leitfähig und können partiell oder komplett isoliert sein.
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Insbesondere die Leiterbahnen oder Leiterfäden des ersten Abschnitts sind dabei in das Gurtband eingewebt, eingeschossen und/oder erstrecken sich in einem Kanal entlang der Längsrichtung des Gurtbandes.
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Vorzugsweise erfolgt das Einarbeiten der Leiterfäden oder Leiterbahnen des zweiten Abschnitts in das Gurtband durch Einbringen einer Naht, insbesondere einer Zick-Zack-Naht. Die Leiterfäden werden also in einem Winkel zu der ersten Oberfläche des Gurtbandes in das Gurtband eingeführt, vorzugsweise bis zum Durchdringen der gegenüberliegenden zweiten Oberfläche des Gurtbandes. Sodann erfolgt ein Versatz, bei dem in einem Abstand zur Austrittsöffnung der Leiterfaden zurückgeführt wird, um schließlich wieder an der ersten Oberfläche auszutreten. Bei einem weiteren Durchgang, also dem Einführen an der ersten und dem Austreten an der zweiten Oberfläche sowie das Ganze in umgekehrter Richtung, erfolgt wieder ein Versatz mit einem Abstand.
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Der Abstand zwischen zwei Eintrittsöffnungen an der jeweiligen Oberfläche sollte in Abhängigkeit eines Querschnitts der Leiterbahn des ersten Abschnitts und in Abhängigkeit der vorgesehenen Einstichanzahl erfolgen. Versuche haben hierbei überraschend gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer elektrischen Kontaktierung eines Leiterfadens des zweiten Abschnitts mit der Leiterbahn des ersten Abschnitts am größten ist, wenn der Abstand zwischen dem einfachen bis sechsfachen Leiterbahnquerschnitt des ersten Abschnitts gewählt wird. Bevorzugt jedoch zwischen dem einfachen und dreifachen Leiterbahnquerschnitt.
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Bei dem Versatz der Leiterbahnen im Zuge des mehrmaligen Einarbeitens des Leiterfadens in das Gurtband, sollte dieser in einem spitzen oder stumpfen Winkel quer zu der Längsrichtung des Gurtbandes gewählt werden. Um wiederum die Wahrscheinlichkeit eines Berührens der Leiterbahnen des ersten mit denen des zweiten Abschnitts möglichst groß zu halten, sollte der Winkel ca. 45° betragen.
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Der Winkel in dem der Leiterfaden des zweiten Abschnitts in das Gurtband eingeführt wird, was vorzugsweise durch die Nähnadel erfolgt, beträgt vorzugsweise 90° zu der Oberfläche des Gurtbandes. Dieser Winkel kann jedoch auch variiert werden, beispielsweise zwischen 75° und 105°.
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Als weiteren Hauptanspruch soll eine Gurtbandanordnung geschützt werden, die insbesondere ein Gurtband gemäß einem der vorher gemachten Ausführungen aufweist. Dabei ist ein Funktionselement auf den Kontaktstellen des Gurtbandes platziert und daran fixiert oder in sonstiger Weise leitend mit den Leiterbahnen des Gurtbandes verbunden. Das Funktionselement muss in den Stromkreislauf integriert sein, damit es ordnungsgemäß funktioniert.
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Die Funktionseinheit ist dazu ein Verbraucher in Form eines Sensors, Aktuators und/oder einer Beleuchtungseinheit. Bei letzterer Ausführungsform soll insbesondere eine LED oder eine LED-Beleuchtungseinheit Anwendung finden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Längsschnitts des erfindungsgemäßen Gurtbandes mit eingearbeiteten Leiterbahnen gemäß dem ersten Abschnitt;
- 2 den Gegenstand gemäß der 1 mit zusätzlich eingearbeiteten Leiterbahnen gemäß dem zweiten Abschnitt;
- 3 eine perspektivische Ansicht des Gegenstandes gemäß der 2;
- 4 eine perspektivische Ansicht des Gegenstandes gemäß der 2 in einer weiteren Ausführungsform;
- 5 eine Vorderansicht eines Querschnitts des Gegenstandes gemäß der 1;
- 6 eine Vorderansicht eines Querschnitts des Gegenstandes gemäß der 2;
- 7 eine Vorderansicht eines Querschnitts des Gegenstandes gemäß der 2, wobei ein Funktionselement zur Fixierung angeordnet ist; und
- 8 der Gegenstand gemäß der 7, wobei das Funktionselement fixiert ist.
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht eines Längsschnitts eines Gurtband 10. Entlang einer Längsrichtung L des Gurtbandes 10 erstrecken sich elektrisch leitende Leiterbahnen 12 in einem ersten Abschnitt. Es ist ersichtlich, dass die Leiterbahnen 12 sich innerhalb eines Gurtbandgewebes 14 erstrecken und somit zwischen den beiden Oberflächen 16, 18 des Gurtbandes 10 angeordnet sind. Dies ist wenigstens im Bereich einer vorgesehenen Anordnung eines Funktionselements 30 an dem Gurtband 10 der Fall.
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Als Gurtbandoberflächen 16, 18 sind hierbei insbesondere die - in einem normalen Gebrauchszustand des Gurtbandes - an einem Körper des Fahrzeuginsassen anliegende Oberfläche 16 und die dieser Oberfläche 16 gegenüberliegende Oberfläche 18 des Gurtbandes 10 zu interpretieren.
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Zudem ist eine Leitereinführvorrichtung 20 ersichtlich, die dazu ausgestaltet ist Leiterbahnen 22 eines zweiten Abschnitts (siehe 2) in das Gurtbandgewebe 14 einzuarbeiten. Bei den Leiterbahnen 22 des zweiten Abschnitts handelt es sich insbesondere um Leiterfäden 24. Bei der Leitereinführvorrichtung 20 handelt es sich wiederum insbesondere um eine Nähnadel. Die Leiterbahnen 22 des zweiten Abschnitts bilden Kontaktstellen 26 an der Oberfläche 16, 18 des Gurtbandes 10, die für eine leitende Anbindung von wenigstens einem einzigen Funktionselement 30 (siehe 7 und 8) mit den Leiterbahnen 12, 22 vorgesehen sind.
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Erfindungsgemäß sind dabei die Leiterbahnen 22 des zweiten Abschnitts separat zu den Leiterbahnen 12 des ersten Abschnitts angeordnet und erstrecken sich zudem in einem Winkel quer Q zu denen des ersten Abschnitts. In einer Seitenansicht betrachtet - wie diese beispielsweise in 1 dargestellt ist - erstrecken sich die Leiterbahnen 12 des ersten Abschnitts in horizontaler Längsrichtung L, die Leiterbahnen 22 des zweiten Abschnitts sind dazu vertikal, also in Querrichtung Q angeordnet. Alternativ erstecken sich die Leiterbahnen 22 des zweiten Abschnitts in einem Winkel quer Q zu der Längsrichtung L des Gurtbandes 10. Zudem kontaktieren sich die beide Leiterbahnen 12, 22 elektrisch. Es soll diesbezüglich ein Strom zwischen beiden Abschnitten leitbar sein. Separat definiert in diesem Fall, dass die beiden Leiterbahnen 12, 22 nicht untrennbar miteinander verbunden sind, also keine feste Einheit miteinander bilden.
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Erfindungsgemäß wird dies mittels eines Herstellungsverfahrens erreicht, bei dem in einem ersten Schritt ein Gurtband 10 bereitgestellt wird, welches die Leiterbahnen 12 in dem ersten Abschnitt aufweist, wobei diese sich im Wesentlichen in Längsrichtung L erstecken, innerhalb des Gurtbandgewebes 14 angeordnet sind, und/oder sich zwischen den beiden Oberflächen 16, 18 des Gurtbandes 10 erstrecken.
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In einem zweiten Schritt werden die Leiterbahnen 22 des zweiten Abschnitts in das Gurtband 10 bzw. das Gurtbandgewebe 14 eingearbeitet. Dies erfolgt vorzugsweise mittels der Leitereinführvorrichtung 20, die den Leiterfaden 24 einführt. Das Einführen der Leiterbahnen 22 in einem zweiten Arbeitsschritt ermöglicht die genannte separate Ausführungsform und löst zudem die erfindungsgemäße Aufgabe. Unerlässlich ist dabei, dass dabei die elektronische Kontaktierung der beiden Leiterbahnen 12, 22 zueinander erfolgt.
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Die 2 zeigt hierfür, dass die Leiterbahnen 22 mehrfach in das Gurtbandgewebe 14 eingearbeitet sind. Dies ist nicht unbedingt erforderlich, erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, damit auch tatsächlich die leitende Kontaktierung zwischen den beiden Leiterbahnen 12, 22 erzeugt wird.
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Die 3 zeigt diesbezüglich den genannten Gegenstand in einer perspektivischen Darstellung. Ersichtlich ist, dass innerhalb des Gurtbandgewebes 14 jeweils eine Leiterbahn 12 des ersten Abschnitts und eine dazugehörige Leiterbahn 22 des zweiten Abschnitts existiert. Diese verlaufen beabstandet und parallel zueinander und sind mit den Bezugszeichen 12.1 und 12.2 benannt. Jeder Leiterbahn 12 des ersten Abschnitts ist eine Leiterbahn 22 des zweiten Abschnitts zugeordnet. Beide Leiterbahnen 12, 22 bilden zusammen mit dem Funktionselement 30 einen Stromkreislauf. Die beiden Leiterbahnen 12, 22 sind zusammen elektrisch kontaktiert.
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Hierfür existiert eine Stromquelle die mit den Leiterbahnen 12, 22 verbunden ist. Vorzugsweise ist die Stromquelle an einem Bereich des Gurtbandes 10 angeordnet, der in montierten Zustand innerhalb eines Fahrzeuges nahe eines Endbeschlags angeordnet ist, also dem Ende des Gurtbandes, welches nicht in einen Retraktor eingezogen wird. Der Stromkreis wird also durch Integration des Funktionselements 30 als Last geschlossen.
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Die 3 zeigt zudem die Kontaktstellen 26. Hier ist ersichtlich, dass diese in Form einer Naht, insbesondere in Form einer Zick-Zack-Naht in das Gurtbandgewebe 14 eingebracht sind. Der Verlauf der Naht erstreckt sich dabei entlang der Längsrichtung L, wobei die Leiterbahn 12 sich jeweils zwischen zwei benachbarten Einstichen der Leiterbahnen 22 in die Oberfläche 16 erstreckt. Hierdurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die elektrische Kontaktierung wenigstens eines Leiterfadens 24 mit der Leiterbahn 12 erzielt wird.
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Die Wahl des Einstichwinkels in die Oberfläche 16 des Gurtbandes 10 beträgt dabei vorzugsweise 90° zur Oberflächenebene, also im Wesentlichen quer Q zu der Längsrichtung L des Gurtbandes 10, wie dies in den Figuren eingezeichnet ist.
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Der Abstand zwischen zwei benachbarten Einstichlöchern der Leiterfäden 24 an der Oberfläche 16 entspricht vorzugsweise dem einfachen Querschnitt einer Leiterbahn 12 des ersten Abschnitts und/oder ist abhängig von einem Durchmesser der Leitereinführvorrichtung 20 bzw. der Nähnadel.
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Die 4 zeigt hierzu eine alternative Ausführungsform, bei der die Naht um 90° zu der Naht aus der 3 gedreht ist. Dies kann vorteilhaft sein, wenn sich eine Geometrie der Leiterbahnen 12 des ersten Abschnitts ändert. Eine Geometrie der Leiterbahnen 12 des ersten Abschnitts kann beispielsweise kreisrund, quadratisch oder rechteckig sein. In Abhängigkeit dazu kann es erforderlich sein, die Naht der Leiterbahn 22 anzupassen.
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Die 5 zeigt exemplarisch die Vorderansicht eines Querschnitts durch das Gurtband 10, bei dem lediglich die Leiterbahnen 12.1 und 12.2 des ersten Abschnitts eingebracht sind.
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Im Gegensatz dazu ist in der 6 ebenfalls eine Vorderansicht des Querschnitts des Gurtbandes 10 gezeigt, hierbei befinden sich jedoch im Bereich des Querschnitts die Leiterbahnen 22 des zweiten Abschnitts. Zudem ist ersichtlich, dass jeweils wenigstens eine einzige Leiterbahn 22 - unter der Mehrzahl an Leiterbahnen 22 - mit denen des ersten Abschnitts 12 eine elektrische Kontaktierung bildet. Zudem ist ersichtlich, dass eine Mehrzahl an einzelnen Leiterbahnen 22 an den Oberflächen 16, 18 des Gurtbandes 10 jeweils eine Wulst bildet, welche die Kontaktstellen 26 für eine elektrische Anbindung des Funktionselements 30 bilden.
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Aus der 7 geht eine exemplarische Ansicht der erfindungsgemäßen Gurtbandanordnung 50 hervor. Es ist ersichtlich, dass ein Funktionselement 30 mit einer Platine 34 an den beiden Kontaktstellen 26 des Gurtbandes 10 stromleitend anliegt. Das Funktionselement 30 ist hierbei beispielsweise kreisrund und weist zentral eine Öffnung 38 auf. An einer Oberseite der Platine 34 ist wenigstens eine einzige Beleuchtungseinheit 32 in Form einer LED angeordnet. Über den beschriebenen Stromkreislauf ist es möglich, das oder die Funktionselemente 30 situationsbedingt anzusteuern bzw. zu aktivieren.
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In der gezeigten Ausführungsform ist das Funktionselement 30 beispielsweise mittels eines Dorns 40 an dem Gurtband 10 fixiert. Der Dorn 40 weist für eine Montage eine Spitze auf, welche für eine Fixierung durch das Gurtbandgewebe 14 hindurchgeführt wird und in die Öffnung 38 des Funktionselements 30 eingeführt wird. In einer Endstellung erfolgt sodann eine Verformung der Spitze des Dorns 40 oder es wird ein entsprechendes Gegenstück auf die Spitze aufgesetzt, damit eine unlösbare Fixierung des Funktionselement 30 mit dem Gurtband 10 erfolgt. Die Presskraft des Dorns 40 an das Funktionselement 30 und dem Gurtband ist in der Regel dermaßen gewählt, dass sich dadurch eine Verdrehsicherung des Funktionselement 30 ergibt, das Funktionselement 30 in fixierten Zustand somit nicht ungewollt um eine Achse drehbar ist.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist der Dorn 40 an der Abdeckung 36 angeordnet, sodass bei einer Montage der Dorn 40 von der Seite des Funktionselementes 30 durch das Gurtband 10 in Richtung der gegenüberliegenden Oberfläche 18 durchgeführt wird und an dieser Seite fixiert wird. Die Fixierung kann dabei analog zu der Ausführung gemäß dem übergeordneten Absatz erfolgen. Diese Ausführungsform stellt also den umgekehrten Fall dar, wobei es sich vorteilhaft bei der Abdeckung 36 und dem Dorn 40 um ein einziges Bauteil handelt, wodurch die Montage verbessert wird.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Verdrehsicherung mittels einer (zusätzliche) Fixierung durch Verkleben, Verschweißen oder Vernähen erzielt werden. Die beiden erstgenannten Ausführungsformen haben den zusätzlichen Vorteil, dass die Platine 34 oder das Funktionselement 30 hinsichtlich eines ungewollten Eindringens von Partikeln, wie beispielsweise Feuchtigkeit oder Schmutz, zwischen dem Kontaktbereich zum Gurtband 10 gehindert ist.
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Die Verdrehsicherung kann zusätzlich oder alternativ erzielt werden, indem ein zweiter Dorn für die Fixierung verwendet wird.
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Das Funktionselement 30 weist an einer Oberseite eine Abdeckung 36 auf, welche zugleich als Diffusor für die Lichtstrahlen der Beleuchtungseinheit 32 dient.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gurtband
- 12
- Leiterbahnen des ersten Abschnitts
- 14
- Gurtbandgewebe
- 16
- Oberfläche
- 18
- Oberfläche
- 20
- Leitereinführvorrichtung/Nähnadel
- 22
- Leiterbahnen des zweiten Abschnitts
- 24
- Leiterfäden
- 26
- Kontaktstellen
- 30
- Funktionselement
- 32
- LED/Beleuchtungseinheit
- 34
- Platine
- 36
- Abdeckung/Diffusor
- 38
- Öffnung
- 40
- Dorn
- 50
- Gurtbandanordnung
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014004960 A1 [0002]