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Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen eines elektrischen Leiters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Elektrische Anschlussvorrichtungen unterschiedlicher Bauformen sind aus der Praxis bekannt. Bei einem Schraubanschluss beispielsweise wird eine elektrische Leitung mit einem abisolierten Leiterende in eine Stecköffnung eingesteckt und sodann durch Verschrauben klemmend an dem Schraubanschluss festgelegt. Bei einer Federkraftklemme wird demgegenüber ein elektrischer Leiter in eine Stecköffnung eingesteckt und kommt mit dem Schenkel einer Feder in Anlage, wobei die Feder derart auf den elektrischen Leiter einwirkt, dass der elektrische Leiter mechanisch arretiert und zudem elektrisch zum Beispiel mit einem Strombalken kontaktiert ist.
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Es ist generell wünschenswert, Anschlussvorrichtungen möglichst leicht handhabbar auszuführen. Ferner ist es wünschenswert, große Querschnitte anschließbarer elektrischer Leiter bei zugleich verhältnismäßig kleinen Abmessungen der Anschlussvorrichtung zu ermöglichen.
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In der
DE 299 15 515 U1 ist eine Anschlussvorrichtung der eingangs genannten Art beschrieben. Diese Anschlussvorrichtung benötigt jedoch relativ viel Bauraum.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine weiter verbesserte Anschlussvorrichtung zum Anschließen eines elektrischen Leiters zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach wird eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen eines elektrischen Leiters angegeben, umfassend ein Gehäuse, ein Kontaktelement, eine Klemmfeder mit einem Klemmschenkel, der in eine Klemmstellung vorgespannt ist, in welcher ein elektrischer Leiter in einem Leiteranschlussraum im Gehäuse mittels des Klemmschenkels gegen das Kontaktelement klemmbar ist, und in eine Freigabestellung zum Freigeben des elektrischen Leiters überführbar ist, und ein um eine Schwenkachse in eine Öffnungsstellung schwenkbar am Gehäuse gelagertes Betätigungselement, das einen z.B. konvexen Betätigungsbereich und einen Arm aufweist, wobei der Betätigungsbereich dazu ausgebildet ist, bei einer Schwenkbewegung des Betätigungselements an einem Betätigungsabschnitt des Klemmschenkels zu gleiten und in der Öffnungsstellung den Klemmschenkel in der Freigabestellung zu halten. Dabei ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil des Leiteranschlussraums zwischen der Schwenkachse und dem Klemmschenkel angeordnet ist, zumindest wenn sich der Klemmschenkel in der Freigabestellung befindet, und dass der Betätigungsbereich des Betätigungselements zwischen der Schwenkachse und einem Teil des Arms angeordnet ist.
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Das erlaubt eine kompakte Bauweise, da ein Schwenkbereich des Betätigungselements besonders gut ausgenutzt werden kann. Ferner erlaubt diese Ausgestaltung eine komfortable Überführung des Klemmschenkels zwischen der Klemmstellung und der Freigabestellung. Dadurch wird eine verbesserte Anschlussvorrichtung bereitgestellt.
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Der Klemmschenkel kann dazu eingerichtet sein, das Betätigungselement in der Öffnungsstellung zu arretieren. Somit kann das Betätigungselement einerseits den Klemmschenkel in der Freigabestellung halten und der Klemmschenkel hält das Betätigungselement in der Öffnungsstellung. Das erlaubt eine Selbsthaltefunktion ohne zusätzliche Bauteile. Das Betätigungselement kann dann z.B. manuell aus der Arretierung gelöst und zurückgestellt werden.
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Beispielsweise drängt eine federelastische Rückstellkraft der Klemmfeder das Betätigungselement gegen eine Anschlagfläche, wenn das Betätigungselement in der den Klemmschenkel in der Freigabestellung haltenden Öffnungsstellung angeordnet ist. Das ermöglicht eine sichere Halterung in der Öffnungsstellung.
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Optional ist das Betätigungselement einseitig an der Klemmfeder angeordnet. Das Betätigungselement wirkt z.B. nur einseitig auf die Klemmfeder ein. Das ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise.
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Der Teil des Arms des Betätigungselements kann einen Griff aufweisen. Das ermöglicht eine leichtgängige Betätigung.
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Zumindest ein Teil des Leiteranschlussraums kann zwischen der Schwenkachse und dem Betätigungsbereich angeordnet sein, wenn das Betätigungselement in der Öffnungsstellung angeordnet ist. Das ermöglicht eine weite Schwenkbewegung des Betätigungselements.
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Die Schwenkachse kann sich außerhalb des Leiteranschlussraums erstrecken. Das ermöglicht ein besonders lang ausgebildetes Betätigungselement.
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Der Klemmschenkel geht z.B. über eine Biegung in einen Halteschenkel der Klemmfeder über. Dabei kann der Halteschenkel zwischen der Schwenkachse und dem Teil des Arms des Betätigungselements angeordnet sein, wenn sich das Betätigungselement in der Öffnungsstellung befindet. Hierdurch wird eine kompakte Ausführung bei effizienter Klemmung ermöglicht.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Schwenkachse unterhalb einer Klemmkante des Klemmschenkels angeordnet ist, wenn die Anschlussvorrichtung so ausgerichtet ist, dass der Halteschenkel oberhalb des Leiteranschlussraumes angeordnet ist.
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Das Gehäuse weist optional einen Haltevorsprung auf. Der Haltevorsprung kann einen drehbar an einer Lageraufnahme gelagerten Achskörper des Betätigungselements an der Lageraufnahme sichern. Dadurch kann verhindert werden, dass das Betätigungselement bei einem angeschlossenen elektrischen Leiter aus seiner Position rutscht.
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Das Gehäuse kann ein erstes Gehäuseteil umfassen, welches die Lageraufnahme ausbildet, und ein zweites Gehäuseteil, welches den Haltevorsprung ausbildet. Das ermöglicht einen einfachen Zusammenbau. Die beiden Gehäuseteile können miteinander verrastet sein.
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Der Achskörper ist z.B. neben dem Kontaktelement angeordnet. Das ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise.
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Optional weist das Gehäuse eine kreisbogenförmige Führungskontur auf. An der Führungskontur kann eine Gleitfläche des Betätigungselements bei einer Schwenkbewegung des Betätigungselements relativ zum Gehäuse entlang gleiten. Das ermöglicht eine präzise geführte Schwenkbahn ohne zu verklemmen.
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Das Betätigungselement kann dazu ausgebildet sein, in einer Schließstellung, in welcher der Klemmschenkel in der Klemmstellung angeordnet ist, am Gehäuse zu verrasten. Hierdurch wird verhindert, dass das Betätigungselement bei angeschlossenem elektrischen Leiter aus der Schließstellung bewegt wird.
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Optional erstreckt sich das Kontaktelement durch eine Öffnung der Klemmfeder hindurch. Dies erlaubt eine besonders kompakte Ausführung und ein tiefes Einstecken eines anzuschließenden elektrischen Leiters.
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Das Betätigungselement kann eine Führungskontur zum Führen des elektrischen Leiters beim Einstecken in den Leiteranschlussraum aufweisen. Das ermöglicht einen besonders leichtgängigen Anschluss bei zugleich einfachem Aufbau.
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Ferner kann das Kontaktelement in Form eines Strombalkens ausgebildet sein und der elektrische Leiter kann zwischen das Kontaktelement und den Klemmschenkel einsteckbar sein, wobei das Kontaktelement und die Klemmfeder im Gehäuse angeordnet sind.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht einer Anschlussvorrichtung zum Anschließen eines elektrischen Leiters mit einem Gehäuse, einem Kontaktelement, einer Klemmfeder und einem schwenkbar am Gehäuse gelagerten Betätigungselement, wobei das Betätigungselement in einer am Gehäuse angelegten Stellung angeordnet ist;
- 2 eine Schnittansicht der Anschlussvorrichtung in einer anderen Schnittebene;
- 3 eine Schnittansicht der Anschlussvorrichtung, wobei das Betätigungselement in einer vom Gehäuse abgehobenen Öffnungsstellung angeordnet ist;
- 4 eine Schnittansicht der Anschlussvorrichtung mit einem daran angeschlossenen elektrischen Leiter;
- 5 und 6 Schnittansichten der Anschlussvorrichtung in einer anderen Schnittebene, wobei ein Achskörper des Betätigungselements erkennbar ist;
- 7 bis 10 perspektivische Ansichten des Betätigungselements, der Klemmfeder und des Kontaktelements;
- 11 bis 13 perspektivische Ansichten des Betätigungselements; und
- 14 bis 15 perspektivische Ansichten der Anschlussvorrichtung.
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Die 1-6 zeigen eine Anschlussvorrichtung 1 in Form einer Anschlussklemme, die den elektrischen Anschluss eines elektrischen Leiters 2 an ein Kontaktelement 11 ermöglicht.
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Die Anschlussvorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 10, das Kontaktelement 11, ein Klemmelement in Form einer Klemmfeder 12 und ein Betätigungselement 13.
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Am Gehäuse 10 ist eine Stecköffnung 102 ausgebildet, in die der elektrische Leiter 2 entlang einer Einsteckrichtung E einsteckbar ist. Das Gehäuse 10 begrenzt einen Innenraum, der hier als Leiteranschlussraum 100 bezeichnet wird und in Form einer Kammer ausgebildet ist. In den Leiteranschlussraum 100 kann der elektrische Leiter 2 mit einem (abisolierten) Ende 20 durch Einstecken in die Stecköffnung 102 eingeführt werden, um innerhalb des Leiteranschlussraums 100 mit dem im Gehäuse 10 angeordneten Kontaktelement 11 elektrisch zu kontaktieren. Der Leiteranschlussraum 100 ist somit durch die Stecköffnung 102 von außen zugänglich. Das Gehäuse 10 ist aus einem Isolierstoff gefertigt, z.B. aus einem Kunststoff.
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Das Gehäuse 10 ist zweiteilig ausgebildet mit einem ersten Gehäuseteil 103 und einem zweiten Gehäuseteil 104. Die beiden Gehäuseteile 103, 104 des Gehäuses 10 sind miteinander verrastet.
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Das Kontaktelement 11 erstreckt sich entlang einer Wand des Gehäuses 10, und zwar vorliegend entlang der Unterseite. Abschnittsweise steht das Kontaktelement 11 in Anlage mit der Wand des Gehäuses 10. Das Kontaktelement 11 dient als stromführendes Bauteil. Das Kontaktelement 11 ist vorliegend balkenförmig ausgebildet und kann auch als Strombalken bezeichnet werden. An die Anschlussvorrichtung 1 können mehrere elektrische Leiter 2 angeschlossen werden und das Kontaktelement 11 ist dazu ausgebildet, die elektrischen Leiter 2 elektrisch miteinander zu verbinden. Alternativ oder zusätzlich dazu wäre auch denkbar, dass das Kontaktelement einen aus dem Gehäuse 10 geführten Verbindungsabschnitt aufweist, der zum Aufbau einer elektrischen Verbindung mit einer anderen Komponente dient.
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Das Kontaktelement 11 erstreckt sich in einer parallel zur Einsteckrichtung E verlaufenden Ebene. Das Kontaktelement 11 weist eine Klemmkante 110 für die Klemmfeder 12 und den elektrischen Leiter 2 auf. Die Klemmkante 110 steht aus einer ebenen Oberfläche des Kontaktelements 11 vor.
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Um den eingesteckten elektrischen Leiter 2 sicher mit dem Kontaktelement 11 elektrisch zu kontaktieren, umfasst die Anschlussvorrichtung 1 die Klemmfeder 12 mit einem Klemmschenkel 120, der aus einer Klemmstellung, in welcher der elektrische Leiter 2 im Leiteranschlussraum 100 mittels des Klemmschenkels 120 gegen das Kontaktelement 11 klemmbar ist, in eine Freigabestellung überführbar ist, in welcher der im Leiteranschlussraum 100 angeordnete elektrische Leiter 2 freigegeben ist und somit entnommen werden kann. Die Freigabestellung erlaubt ferner ein Einführen des elektrischen Leiters 2 in den Leiteranschlussraum 100, ohne dass der elektrische Leiter 2 den Klemmschenkel 120 verdrängen muss. 1, 2, 4 und 5 zeigen die Klemmstellung, ohne bzw. mit angeschlossenem elektrischen Leiter 2, 3 und 6 zeigen die Freigabestellung.
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Die Klemmfeder 12 ist in den 7 bis 10 ohne Gehäuse dargestellt. Es ist vorgesehen, dass die Klemmfeder 12 asymmetrisch ausgebildet ist. Konkret ist der Halteschenkel 122 der Klemmfeder 12 asymmetrisch ausgebildet, wie weiter unten noch näher erläutert werden wird.
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Die Klemmfeder 12 ist in Form eines Federelements ausgebildet. Die Klemmfeder 12 ist mehrfach umgebogen und weist mehrere Biegungen 121A-121C auf. Die Klemmfeder 12 ist vorliegend einstückig ausgebildet, z.B. durch Stanzen und Biegen eines Stücks Flachmaterial hergestellt. Vorliegend ist die Klemmfeder 12 aus Federstahl hergestellt.
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Der Klemmschenkel 120 wird durch einen ersten Schenkel der Klemmfeder 12 ausgebildet. Ein Halteschenkel 122 der Klemmfeder 12 wird durch einen zweiten Schenkel ausgebildet. Der Halteschenkel 122 und der Klemmschenkel 120 sind über eine Biegung 121A miteinander verbunden.
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Der Klemmschenkel 120 kann relativ zum Halteschenkel 122 verlagert werden, wobei sich insbesondere die Biegung 121A elastisch biegt (ihre Krümmung verändert), vgl. z.B. 1 und 3. Die Biegung 121A ist im Gehäuse 10 in einer Aufnahme 101 des Gehäuses 10 angeordnet.
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Der Klemmschenkel 120 liegt in der Klemmstellung am Kontaktelement 11 (siehe z.B. 1) oder am zwischen dem Kontaktelement 11 und dem Klemmschenkel 120 angeordneten elektrischen Leiter 2 an (siehe 4). Konkret weist der Klemmschenkel 120 eine Klemmkante 127 auf, die in der Klemmstellung an der Klemmkante 110 des Kontaktelements 11 anschlägt, wenn der Leiteranschlussraum 100 frei ist, und gegen den elektrischen Leiter 2 drückt, wenn der elektrische Leiter 2 im Leiteranschlussraum 100 angeordnet ist.
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Wird oder ist der elektrische Leiter 2 in die Stecköffnung 102 eingesteckt, wirkt der Klemmschenkel 120 der Klemmfeder 12 in der Klemmstellung derart auf den elektrischen Leiter 2 ein, dass der elektrische Leiter 2 mechanisch arretiert und zudem elektrisch mit dem Kontaktelement 11 kontaktiert ist. Die mechanische Arretierung wird dadurch verbessert, dass der elektrische Leiter 2 zwischen den beiden Klemmkanten 110, 127 eingeklemmt wird.
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In der Freigabestellung ist der Klemmschenkel 120 im Vergleich zur Klemmstellung näher am Halteschenkel 122 angeordnet. In der Freigabestellung ist der im Leiteranschlussraum 100 angeordnete elektrische Leiter 2 entnehmbar.
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An den Halteabschnitt 122 schließt sich eine (zweite) Biegung 121 B an, welche in einem Verbindungsabschnitt 123 übergeht. Der Halteschenkel 122 verbindet den Klemmschenkel 120 mit dem Verbindungsabschnitt 123 (über die beiden Biegungen 121A, 121 B). Der Verbindungsabschnitt 123 verbindet den Halteschenkel 122 mit einem Anlageabschnitt 124. Dabei geht der Verbindungsabschnitt 123 über eine (dritte) Biegung 121C in den Anlageabschnitt 124 über. Der Verbindungsabschnitt 123 weist eine Öffnung 126 auf. Durch die Öffnung 126 kann ein anzuschließender elektrischer Leiter 2 gesteckt werden (siehe z.B. 4). Die Öffnung 126 ist auf die Stecköffnung 102 ausgerichtet. Im gezeigten Beispiel erstreckt sich ferner ein Vorsprung 111 des Kontaktelements 11 durch die Öffnung 126 hindurch. Der Anlageabschnitt 124 ist, wie z.B. anhand 1 zu erkennen, zwischen dem Kontaktelement 11 und der benachbarten Wand des Gehäuses 10 angeordnet, steht vorliegend mit dem Kontaktelement 11 und der benachbarten Wand des Gehäuses 10 jeweils in flächiger Anlage. Durch den Verbindungsabschnitt 123 und den Anlageabschnitt 124 ist die Klemmfeder 12 sicher im Gehäuse 10 arretiert.
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Der Verbindungsabschnitt 123 der Klemmfeder 12 ist zwischen einem Halteabschnitt 105 des ersten Gehäuseteils 103 und einem Halteabschnitt 106 des zweiten Gehäuseteils 104 fixiert.
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Der Klemmschenkel 120 ist leicht gebogen. Ausgehend vom Klemmschenkel 120 erstreckt sich die Klemmfeder 12 zunächst bis zur in einer Blickrichtung (entsprechend 1-4) nach rechts gerichteten (ersten) Biegung 121A. Diese Biegung 121A ist in die entgegengesetzte Richtung zum Klemmschenkel 120 gebogen. Die Biegung 121A beschreibt einen Winkel von, je nach Stellung etwa oder mehr als 180 Grad. Darauf folgt der ebenfalls leicht gebogene Halteschenkel 122. Daran schließt sich die (zweite) Biegung 121 B an, über welche der Halteschenkel 122 mit dem Verbindungsabschnitt 123 verbunden ist. Diese Biegung 121 B ist (in derselben Blickrichtung) ebenfalls nach rechts gerichtet und beschreibt in etwa einen rechten Winkel. Anschließend folgt die (dritte) Biegung 121C, welche wiederum nach rechts gerichtet ist und in etwa einen rechten Winkel beschreibt. Die drei größten Biegungen 121A-121C sind somit allesamt in dieselbe Richtung gebogen.
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Am Klemmschenkel 120 ist genau ein Betätigungsabschnitt, hier in Form einer Betätigungslasche 125, ausgebildet. Die Betätigungslasche 125 steht vom übrigen Klemmschenkel 120 ab. Die Betätigungslasche 125 ist an einer Seitenfläche des Klemmschenkels 120 zwischen der Klemmkante 127 und der (ersten) Biegung 121A ausgebildet. Die Betätigungslasche 125 ist bei der hier gezeigten Ausgestaltung einstückig mit dem Klemmschenkel 120 und damit der Klemmfeder 12 ausgebildet. Der Klemmschenkel 120 ist somit dahingehend asymmetrisch ausgebildet, dass nur an einer von zwei gegenüberliegenden Seiten davon eine Betätigungslasche 125 ausgebildet ist.
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Der Klemmschenkel 120 der Klemmfeder 12 ist federelastisch in die Klemmstellung vorgespannt. Um den Klemmschenkel 120 von der Klemmstellung in die Freigabestellung (und umgekehrt) zu überführen, umfasst die Anschlussvorrichtung 1 das Betätigungselement 13.
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7 bis 10 zeigen die Klemmfeder 12 und das Betätigungselement 13 und veranschaulichen deren Zusammenwirken. Die Lagerung des Betätigungselements 13 am Gehäuse 10 ist insbesondere in den 5 und 6 veranschaulicht. Das Betätigungselement 13 ist innerhalb des Gehäuses 10 um eine Schwenkachse D schwenkbar gelagert (siehe z.B. 5). Hierzu umfasst die Anschlussvorrichtung 1 eine Lageraufnahme 109, an welchem der Achskörper 131 des Betätigungselements 13 drehbar gelagert ist. Der Achskörper 131 weist einen kreisbogenförmigen Abschnitt auf.
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Das Gehäuse 10 weist einen Haltevorsprung 108 auf, welcher den an der Lageraufnahme 109 gelagerten Achskörper 131 des Betätigungselements 13 an der Lageraufnahme 109 sichert. Der Haltevorsprung 108 ist am zweiten Gehäuseteil 104 ausgebildet. Die Lageraufnahme 109 ist am ersten Gehäuseteil 103 ausgebildet. Vorliegend grenzt eine Stirnseite des Kontaktelements 11 an die Lageraufnahme 109 an. Der in der Lageraufnahme 109 aufgenommene Achskörper 131 ist neben dem Kontaktelement 11 angeordnet.
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Das Betätigungselement 13 weist neben dem Achskörper 131 einen Eingriff auf, in welchen der Haltevorsprung 108 eingreift, wenn das Betätigungselement 13 in die Öffnungsstellung bewegt wird (siehe z.B. 6).
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Am Achskörper 131 ist eine Klemmkontur ausgebildet, durch welche der Achskörper 131 in der Schließstellung zwischen dem Haltevorsprung 108 und der Lageraufnahme 109 geklemmt wird. Hierdurch das Betätigungselement 13 in der Schließstellung am Gehäuse 10 blockiert. Bei einem angeschlossenen elektrischen Leiter 2 bleibt die Anschlussvorrichtung 1 damit geschlossen.
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Das Betätigungselement 13 ist in den 11 bis 13 separat veranschaulicht. Das Betätigungselement 13 ist als Schwenkhebel ausgebildet und weist einen Arm 133 auf.
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Das Betätigungselement 13 weist an einem Ende des Arms 133 einen Griff 132 auf. In der Klemmstellung liegt der Griff 132 am Gehäuse 10 an. Dabei steht der Griff 132 am Gehäuse 10 über, sodass er leicht gegriffen werden kann (siehe z.B. 1). Der Griff 132 kann manuell betätigt werden, um das Betätigungselement 13 relativ zum Gehäuse 10 um die Schwenkachse D zu schwenken. Dabei rotiert der Achskörper 131 in seiner Lageraufnahme um die Schwenkachse D. Der Arm 133 des Betätigungselements 13 verbindet den Griff 132 mit dem Achskörper 131. Der Arm 133 ist einseitig neben der Klemmfeder 12 angeordnet. Der Achskörper 131 (und entsprechend die Schwenkachse D) ist an einem dem Ende 136 abgewandten Ende des Arms 133 angeordnet.
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Das Betätigungselement 13 ist dabei zwischen einer Schließstellung (siehe z.B. 1) und einer Öffnungsstellung (siehe z.B. 3) am Gehäuse 10 schwenkbar gelagert. In der Öffnungsstellung des Betätigungselements 13 ist der Klemmschenkel 120 durch das Betätigungselement 13 in der Freigabestellung gehalten.
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Das Betätigungselement 13 ist einseitig an der Klemmfeder 12 angeordnet. Das Betätigungselement 13 weist ferner genau einen Betätigungsbereich 130 auf, der mit der Betätigungslasche 125 des Klemmschenkels 120 der Klemmfeder 12 zusammenwirkt. Der Betätigungsbereich 130 ist am Arm 133 ausgebildet. Der Betätigungsbereich 130 ist konvex. Neben dem Betätigungsbereich 130 ist eine Vertiefung 135 ausgebildet. Die Vertiefung 135 wird durch einen konkaven Flächenabschnitt ausgebildet. Befindet sich das Betätigungselement 13 in der Schließstellung und ist kein elektrischer Leiter 2 im Leiteranschlussraum 100 angeordnet, dann greift die Betätigungslasche 125 in die Vertiefung 125 ein.
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Eine Rotation des Betätigungselements 13 um die Schwenkachse D bewirkt, dass der Betätigungsbereich 130 des Betätigungselements 13 gegen die Betätigungslasche 125 des Klemmschenkels 12 drückt, sodass dieser gegen die Federkraft der Klemmfeder 12 aus der Klemmstellung in die Freigabestellung überführt wird. Dadurch wird der Klemmschenkel 120 der Klemmfeder 12 zum Halteschenkel 122 hingedrängt.
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Bei einer Schwenkbewegung relativ zum Gehäuse 10 gleitet der Betätigungsbereich 130 an der Betätigungslasche 125 des Klemmschenkels 12. Dabei gleitet die Betätigungslasche 125 des Klemmschenkels 12 umgekehrt am Betätigungsbereich 130 entlang, vorliegend über eine Oberseite bis zu einer Stirnseite des Betätigungsbereichs 130.
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Der Klemmschenkel 120 ist ferner dazu eingerichtet, das Betätigungselement 13 in der Öffnungsstellung zu arretieren. In der Öffnungsstellung liegt die Betätigungslasche 125 auf der Stirnseite des Betätigungsbereichs 130 auf. Eine federelastische Rückstellkraft der Klemmfeder 12 drängt das Betätigungselement 13 gegen eine Anschlagfläche A des Gehäuses 10 (siehe z.B. 3 und 5), wenn das Betätigungselement 13 in der den Klemmschenkel 120 in der Freigabestellung haltenden Öffnungsstellung angeordnet ist. Dabei zeigt der Kraftvektor der Rückstellkraft in eine Richtung auf eine Seite der Schwenkachse D, die von der Stecköffnung 102 abgewandt ist.
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Somit wird durch die Anordnung des Betätigungsbereichs 130 und der Schwenkachse D relativ zueinander eine Selbsthaltefunktion im gespannten Zustand bereitgestellt. Das Lösen der Klemmfeder 12 erfolgt ebenfalls über eine Betätigung des Betätigungselements 13 von der Öffnungsstellung in die Schließstellung.
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Das Betätigungselement 13 weist ferner eine Gleitfläche 134 auf. Die Gleitfläche 134 ist am Arm 133 ausgebildet. Das Gehäuse 10 weist eine kreisbogenförmige Führungskontur 107 auf, an welcher die Gleitfläche 134 des Betätigungselements 13 bei einer Schwenkbewegung des Betätigungselements 13 relativ zum Gehäuse 10 entlang gleitet.
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Ferner weist das Betätigungselement 13 eine Führungskontur 136 zum Führen des elektrischen Leiters 2 beim Einstecken des elektrischen Leiters 2 in den Leiteranschlussraum 100 auf. Diese Führungskontur 136 ist benachbart zum Betätigungsbereich 130 ausgebildet, konkret an ein einer dem Betätigungsbereich 130 gegenüberliegenden Seite eines den Betätigungsbereich 130 und die Führungskontur 136 ausbildenden Abschnitts (hier: Vorsprungs) des Betätigungselements 13. Die Führungskontur 136 weist Fasen und Radien auf (im Allgemeinen optional zumindest eine Fase und/oder zumindest einen Radius).
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Zumindest ein Teil des Leiteranschlussraums 100 ist zwischen der Schwenkachse D und dem Klemmschenkel 120 angeordnet, wenn sich der Klemmschenkel 120 in der Freigabestellung befindet. Ferner ist vorgesehen, dass der Betätigungsbereich 130 des Betätigungselements 13 zwischen der Schwenkachse D und einem Teil des Arms 133 angeordnet ist. Der Teil des Arms 133 umfasst den Griff 132.
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Zumindest ein Teil des Leiteranschlussraums 100 ist zwischen der Schwenkachse D und dem Griff 132 angeordnet, wenn sich das Betätigungselement 13 in der Öffnungsstellung befindet, und auch wenn sich das Betätigungselement 13 in der Schließstellung befindet. Der Betätigungsbereich 130 ist zwischen der Schwenkachse D und dem Griff 132 angeordnet. Zumindest ein Teil des Leiteranschlussraums 100 ist zwischen der Schwenkachse D und dem Betätigungsbereich 130 angeordnet, wenn das Betätigungselement 13 in der Öffnungsstellung angeordnet ist. Der Halteschenkel 122 der Klemmfeder 12 ist zwischen der Schwenkachse D und dem Griff 132 des Betätigungselements 13 angeordnet, wenn sich das Betätigungselement 13 in der Öffnungsstellung befindet.
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Die Schwenkachse D erstreckt sich nicht durch den Leiteranschlussraum 100 hindurch, d.h., die erstreckt sich außerhalb des Leiteranschlussraums 100.
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14 und 15 zeigen die Anschlussvorrichtung 1 in Form einer Anschlussklemme für mehrere, hier drei elektrische Leiter 2. Jeweils ein elektrischer Leiter 2 ist in eine (von drei) Stecköffnungen 102 einsteckbar. Ein zugehöriges Betätigungselement 13 überführt die entsprechende Klemmfeder 12 von der Klemmstellung in die Freigabestellung und umgekehrt. Das Kontaktelement 11 erstreckt sich in alle Leiteranschlussräume 100 der gezeigten Anschlussvorrichtung 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anschlussvorrichtung
- 10
- Gehäuse
- 100
- Leiteranschlussraum
- 101
- Aufnahme
- 102
- Stecköffnung
- 103
- erstes Gehäuseteil
- 104
- zweites Gehäuseteil
- 105
- Halteabschnitt
- 106
- Halteabschnitt
- 107
- Führungskontur
- 108
- Haltevorsprung
- 109
- Lageraufnahme
- 11
- Kontaktelement
- 110
- Klemmkante
- 111
- Vorsprung
- 12
- Klemmfeder
- 120
- Klemmschenkel
- 121A-121C
- Biegung
- 122
- Halteschenkel
- 123
- Verbindungsabschnitt
- 124
- Anlageabschnitt
- 125
- Betätigungsabschnitt (Betätigungslasche)
- 126
- Öffnung
- 127
- Klemmkante
- 13
- Betätigungselement
- 130
- Betätigungsbereich
- 131
- Achskörper
- 132
- Griff
- 133
- Arm
- 134
- Gleitfläche
- 135
- Vertiefung
- 136
- Führungskontur
- 2
- elektrischer Leiter
- 20
- Ende
- A
- Anschlagfläche
- D
- Schwenkachse
- E
- Einsteckrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29915515 U1 [0004]
- DE 102015115612 A1 [0005]
- DE 102018010359 A1 [0005]