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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindern von Kondensation in einem Gargerät.
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Bei den Gargeräten im Sinne der Erfindung handelt es sich um Gargeräte für den professionellen Einsatz, also für Restaurants, Kantinen und die Großgastronomie. Solche Gargeräte können mit einem automatisch ablaufenden Reinigungsprogramm gereinigt werden. Hierfür wird innerhalb des Gargeräts eine Waschflotte so lange umgepumpt, bis die Rückstände von Garprozessen entfernt sind. Anschließend wird klares Wasser zirkuliert, um Rückstände der Reinigungschemie zu entfernen. Schließlich ist es wünschenswert, die Flächen innerhalb des Garraums zu trocknen. Dies erfolgt in einer Trocknungsphase
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Es lässt sich nicht zuverlässig gewährleisten, dass nach Abschluss eines Reinigungsprozesses sämtliche Feuchtigkeit aus dem Garraum abgeführt ist, selbst wenn eine Entfeuchtungsklappe, mit der Feuchtigkeit aus dem Garraum abgeführt werden kann, am Ende eines Reinigungsprozesses geöffnet wird. Die Feuchtigkeit kann nur dann zuverlässig abgeführt werden, wenn nach Abschluss des Reinigungsprozesses die Tür des Gargeräts für einige Zeit geöffnet wird. Dies ist aber oft nicht kompatibel mit der üblichen Betriebsweise eines Gargeräts, bei der ein Reinigungsprozess meist am Ende der normalen Betriebszeit durchgeführt wird und oft erst dann endet, wenn in der entsprechenden Küche oder Kantine kein Personal mehr arbeitet. Wenn dann das Gargerät mit zunehmender Standzeit abkühlt, kondensiert die im Garraum vorhandene Feuchtigkeit an den Garraumwänden und der Innenseite der Tür. Auch führt eine Wasservorlage, die in einem unterhalb des Garraums angeordneten Sammelbehältnis (auch bekannt als „Reinigungsbox“) vorhanden ist und als Geruchs- oder Luftverschluss dienen kann, tendenziell dazu, dass im Garraum Feuchtigkeit vorhanden ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Kondensieren von Feuchtigkeit im Garraum nach Abschluss eines Reinigungsprozesses zu verhindern, so dass ein Benutzer des Gargeräts dieses beispielsweise zu Beginn der nächsten Schicht mit einem trockenen Garraum vorfindet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zum Verhindern von Kondensation in einem Gargerät vorgesehen, wobei das Gargerät einen Garraum, eine Tür und einen Lüfter aufweist, wobei die folgenden Schritte vorgesehen sind:
- - Nach Abschluss eines Reinigungsprozesses wird überprüft, ob die Tür geöffnet wird;
- - Falls die Tür nicht geöffnet wird, wird ein Lüftungsprogramm gestartet, mit dem der Lüfter intermittierend betrieben wird.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, die Luft im Garraum umzuwälzen, so dass verhindert ist, dass eventuell vorhandene Feuchtigkeit sich als Kondensat an den Wänden des Garraums beziehungsweise der Innenseite der Tür niederschlägt. Weiterhin wird beim Umwälzen feuchte Luft durch trockene Luft ersetzt, so dass die Feuchtigkeit aus dem Gargerät ausgetrieben wird. Der Lüfter wird im Lüftungsprogramm nicht kontinuierlich betrieben, sondern lediglich in kurzen Phasen, so dass sich insgesamt ein geringer Energieverbrauch ergibt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lüftungsprogramm eine vorbestimmte Zeit läuft und das Gargerät nach Ablauf dieser Zeit in einen Ruhezustand versetzt wird. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Lüftungsprogramm nicht für einen unnötig langen Zeitraum läuft, beispielsweise über ein ganzes Wochenende oder, falls der Reinigungsprozess der letzte Schritt vor einer Betriebsruhe eines Restaurants ist, auch für mehrere Wochen.
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Es hat sich herausgestellt, dass es ausreichend ist, das Lüftungsprogramm für etwa 24 Stunden laufen zu lassen, so dass das Gargerät danach in einen Ruhezustand versetzt werden kann. Dieser Zeitraum ist meist ausreichend, um die Zeitdauer bis zum Beginn der nächsten Inbetriebnahme des Gargeräts zu überbrücken.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass das Lüftungsprogramm vorzeitig beendet wird, wenn eine niedrige Garraumtemperatur erreicht wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lüftungsprogramm vorzeitig abgebrochen wird, wenn erkannt wird, dass die Tür geöffnet wird. Ein Öffnen der Tür führt üblicherweise dazu, dass im Garraum vorhandene Feuchtigkeit sehr schnell entweichen kann, so dass das Lüftungsprogramm nicht fortgesetzt werden muss.
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Der intermittierende Betrieb besteht vorzugsweise aus kurzen Betriebsphasen und längeren Ruhephasen, wobei die Dauer der Ruhephasen mindestens das Zehnfache der Dauer der Betriebsphasen beträgt. Es wurde erkannt, dass bereits mit solchen sehr kurzen Betriebsphasen, die von vergleichsweise langen Ruhephasen gefolgt werden, zuverlässig gewährleistet werden kann, dass die Feuchtigkeit nicht an den Wänden des Garraums beziehungsweise der Innenseite der Tür kondensiert.
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Im Hinblick auf einen geringen Energieverbrauch ist es vorteilhaft, dass die Dauer der Ruhephasen mindestens das Dreißigfache der Dauer der Betriebsphasen beträgt, vorzugsweise das Fünfunddreißigfache bis Vierzigfache. Beispielsweise kann sich an eine Betriebsdauer des Lüfters von 20 Sekunden eine Ruhephase von 13 Minuten anschließen, bevor dann wieder eine Betriebsphase des Lüfters startet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gargerät eine Entfeuchtungsklappe aufweist und dass die Entfeuchtungsklappe in derselben Taktung geöffnet wird wie der Lüfter in einer Betriebsphase betrieben wird. Durch das Öffnen der Entfeuchtungsklappe wird besonders viel Feuchtigkeit aus dem Garraum nach außen abgegeben, wodurch die Kondensationsneigung weiter verringert wird. Der Begriff „dieselbe Taktung“ bedeutet nicht, dass die Entfeuchtungsklappe zeitgleich mit Beginn der Betriebsphase des Lüfters geöffnet wird. Die Entfeuchtungsklappe kann mit Beginn der Betriebsphase, mit einem zeitlichen Versatz zum Beginn der Betriebsphase oder auch mit einem zeitlichen Versatz zum Ende der Betriebsphase geöffnet und dann auch wieder geschlossen werden. Entscheidend ist, dass der Versatz zwischen der Betriebsphase des Lüfters und dem Öffnen der Entfeuchtungsklappe konstant bleibt, während das Lüftungsprogramm abläuft, also die „Verspätung“, mit der die Entfeuchtungsklappe nach dem Beginn einer Betriebsphase des Lüfters geöffnet wird, konstant bleibt.
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Die Dauer, für die die Entfeuchtungsklappe in einem offenen Zustand gehalten wird, beträgt vorzugsweise ein Mehrfaches der Dauer einer Betriebsphase des Lüfters. Es hat sich herausgestellt, dass auch nach Abschluss einer Betriebsphase des Lüfters allein dadurch noch Feuchtigkeit aus dem Garraum entweichen kann, dass die Entfeuchtungsklappe geöffnet gehalten wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Entfeuchtungsklappe für eine Dauer von circa 100 Sekunden in einem offenen Zustand gehalten wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
- - 1 eine schematische Darstellung eines Gargeräts, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann.
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In 1 ist ein Gargerät 10 gezeigt, mit dem Speisen und Nahrungsmittel gegart werden können. Es handelt sich um ein Gargerät für den professionellen Einsatz in Kantinen, Restaurants und der Großgastronomie.
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Das Gargerät 10 weist einen Garraum 12 auf, in welchen die zu garenden Speisen oder Nahrungsmittel eingebracht werden können. Der Zugang zum Garraum 12 ist über eine hier schematisch gezeigte Tür 14 möglich.
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Von den für den Betrieb des Gargeräts 10 nötigen Bauteilen sind hier lediglich eine Steuerung 16, ein Lüfter 18, eine Entfeuchtungsklappe 20 und ein Türöffnungssensor 22 gezeigt. Andere Bauteile wie eine Reinigungsvorrichtung, ein Dampfgenerator, eine Heizung, etc. sind nicht dargestellt, da sie zum Verständnis des Verfahrens nicht erforderlich sind.
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Der Garraum 12 kann mittels eines automatisiert ablaufenden Reinigungsprozesses gereinigt werden, der in einem ersten Schritt darin besteht, eine Waschflotte durch den Garraum und eine unterhalb des Garraums angeordnete Reinigungsbox zirkulieren zu lassen. Dies wird so lange durchgeführt, bis Verschmutzungen aus dem Garraum 12 entfernt sind. Anschließend wird die Waschflotte abgepumpt, und der Garraum 12 wird in einem zweiten Schritt mit klarem Wasser gereinigt. Abschließend wird ein Trocknungsschritt durchgeführt, um Feuchtigkeit aus dem Gargerät auszutreiben. Der Reinigungsprozess ist dann abgeschlossen.
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Nach Abschluss des Reinigungsprozesses befindet sich innerhalb des Garraums 12 eine gewisse Menge an Wasserdampf. Diese kann dadurch aus dem Garraum 12 abgeführt werden, dass die Tür 14 geöffnet wird. Aufgrund des Trocknungsschrittes befinden sich die Wände, der Boden und die Decke des Garraums 12 sowie die Innenseite der Tür 14 auf einer entsprechenden Temperatur deutlich oberhalb einer üblichen Raumtemperatur, und auch die Luft und der Wasserdampf innerhalb des Garraums 12 befinden sich auf einer entsprechend hohen Temperatur. Daher steigt der Wasserdampf, wenn die Tür 14 geöffnet wird, sehr schnell nach oben, so dass der gesamte Garraum 12 entfeuchtet wird.
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Wenn nicht vorgewählt ist, dass das Gargerät nach Abschluss des Reinigungsprozesses heruntergefahren wird, startet die Steuerung 14 ein Lüftungsprogramm, wenn die Steuerung 16 erkennt, dass der Reinigungsprozess abgeschlossen ist, aber vom Türöffnungssensor 22 kein Signal enthält, dass die Tür 14 geöffnet wurde. Dieses Lüftungsprogramm besteht insbesondere darin, dass der Lüfter 18 intermittierend betrieben wird.
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„Intermittierend betrieben“ bedeutet hier, dass der Lüfter während einer vergleichsweise kurzen Betriebsphase in Drehung versetzt wird, so dass die Luft oder auch der Wasserdampf innerhalb des Garraums 12 umgewälzt werden, während gleichzeitig die Entfeuchtungsklappe 20 geöffnet wird. An eine Betriebsphase des Lüfters 18 schließt sich eine Ruhephase an, die um ein Vielfaches länger dauert als die Betriebsphase. Übliche Zeiten sind eine Betriebsphase von 20 Sekunden, die von einer Ruhephase von beispielsweise 13 Minuten gefolgt wird.
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Die Entfeuchtungsklappe 20 bleibt nach Abschluss einer Betriebsphase des Lüfters 18 noch für einen gewissen Zeitraum geöffnet, beispielsweise für weitere 80 Sekunden. Hierdurch kann feuchte Luft aus dem Garraum gegen trockene Luft von außerhalb des Gargeräts ausgetauscht werden.
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Wenn die Steuerung 16, während das Lüftungsprogramm läuft, mittels des Türöffnungssensors 22 erkennt, dass die Tür 14 geöffnet wird, wird das Lüftungsprogramm abgebrochen.
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Wenn die Tür 14 geschlossen bleibt, läuft das Lüftungsprogramm über einen maximalen, fest vorgegebenen Zeitraum von mehreren Stunden, beispielsweise bis zu 24 Stunden. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit wird das Gargerät in einen Ruhezustand versetzt.
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Das Lüftungsprogramm kann auch vorzeitig abgebrochen werden, wenn das Gargerät 10 wieder in Betrieb genommen werden soll, bevor es am Ende der maximalen Dauer des Lüftungsprogramms heruntergefahren wurde.