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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Notentriegeln einer verriegelten Fahrzeugtür sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Möglichkeit zum Notentriegeln einer verriegelten Fahrzeugtür.
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Heutige Fahrzeuge weisen in der Regel ein Zugangssystem, wobei das Zugangssystem in der Regel ein zentrales Steuergerät zum Senden und Empfangen von Steuersignalen sowie ein mit dem zentralen Steuergerät kommunizierendes Prüfsystem zur Authentifikation einer elektronischen Signatur eines Identifikationsgebers aufweist. Bei dem Identifikationsgeber, der häufig auch als Zugangs-Device bezeichnet wird, kann es sich beispielsweise um eine Funkfernbedienung, einen Mobile Device Key oder andere elektronische Identifikationsgeber handeln. Insbesondere handelt es sich bei dem Identifikationsgeber um ein mobiles Endgerät, wie beispielsweise ein Mobiltelefon. In der Regel wird über eine fahrzeuginterne Sende-Empfangs-Einheit eine Drahtlosverbindung mit dem Identifikationsgeber hergestellt und über die Drahtlosverbindung die elektronische Signatur des Identifikationsgebers mit dem Zugangssystem ausgetauscht. Das Prüfsystem prüft dann die elektronische Signatur, wobei bei Authentifizierung der elektronischen Signatur, das heißt bei Feststellung der Gültigkeit der elektronischen Signatur, das zentrale Steuergerät Funktionskomponenten des Fahrzeugs ansteuert, beispielsweise in einen Wachzustand versetzt. In diesem Wachzustand ist dann beispielsweise ein Starten des Motors möglich. Ferner werden in der Regel die Türschlösser der Fahrzeugtür in einen entriegelten Zustand überführt bzw. Türsteuergeräte zum Entriegeln und/oder Verriegeln der Fahrzeugtür in einen Betriebszustand versetzt, in dem ein Entriegeln der Fahrzeugtür möglich ist. In der Regel sind häufig noch manuelle Handlungen notwendig oder zusätzliche Steuersignale notwendig, um die Fahrzeugtüren zu entriegeln. Beispielsweise ist es häufig notwendig, einen Türgriff der Fahrzeugtür zu berühren, wobei bei Berührung das Türschloss entriegelt bzw. das Türsteuergerät Aktuatoren des Türschlosses entsprechend ansteuert.
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Um im Falle eines Ausfalls oder einer Fehlfunktion des Zugangssystems einen Notzugang zu dem Fahrzeug zu ermöglichen, sind in der Regel die Türschlösser noch mit einem mechanischen Schließzylinder ausgestattet, wobei dieser mechanische Schließzylinder über einen mechanischen Schlüssel, häufig als Notschlüssel bezeichnet, entriegelt werden kann. Insofern ist bei vielen Fahrzeugen vorgesehen, dass der Schließzylinder von außen zugänglich ist, sodass von einer Fahrzeugaußenseite das Türschloss mittels des Notschlüssels mechanisch entriegelt werden kann. Insofern ist bei aus dem Stand der Technik bekannten schlüssellosen Zugangssystemen in der Regel eine mechanische Rückfallebene vorgesehen, um im Falle einer Fehlfunktion des schlüssellosen Zugangssystems die Fahrzeugtür noch entriegeln zu können, um auf diese Weise Zugang zu dem Fahrzeug zu erhalten und ggf. das Fahrzeug zu starten. In der Regel kann das defekte Zugangssystem repariert werden, sobald man über den Notschlüssel Zugang zu dem Fahrzeuginnenraum erlangt hat, da dann Zugang zu der Hardware des Zugangssystems gegeben ist oder über eine Fahrzeuginterne Schnittstelle ein Zugriff auf eine Software des Zugangssystems genommen werden kann. In der Regeln ist von außen weder ein Zugriff auf die Hardware des Zugangssystems noch auf eine Software des Zugangssystem möglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Notentriegeln einer verriegelten Fahrzeugtür eines Kraftfahrzeugs anzugeben, die keinen mechanischen Notschlüssel benötigt. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einer Möglichkeit zum Notentriegeln einer verriegelten Fahrzeugtür ohne Verwendung eines mechanischen Schlüssels anzugeben.
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Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Notentriegeln einer verriegelten Fahrzeugtür eines Kraftfahrzeugs, wobei das Kraftfahrzeug ein schlüsselloses Zugangssystem zum Verriegeln und Entriegeln der Fahrzeugtür aufweist, wobei das Zugangssystem aufweist:
- - ein zentrales Steuergerät zum Senden und Empfangen von Steuersignalen
- - ein mit dem zentralen Steuergerät kommunizierendes Prüfsystem zur Authentifikation einer elektronischen Signatur eines Identifikationsgebers,
wobei das Kraftfahrzeug ein Türsteuergerät zum Entriegeln und/oder Verriegeln der Fahrzeugtür aufweist, wobei das Türsteuergerät in einem Normalmodus des Türsteuergeräts durch das zentrale Steuergerät ansteuerbar ist, wobei bei Authentifizierung der elektronischen Signatur durch das Prüfsystem das zentrale Steuergerät das Türsteuergerät mit einem Steuersignal ansteuert, derart, dass das Türsteuergerät von einem ersten Betriebszustand, in dem ein Entriegeln der Fahrzeugtür nicht möglich ist, in einen zweiten Betriebszustand versetzt wird, in dem ein Entriegeln der Fahrzeugtür möglich ist oder die Fahrzeugtür entriegelt ist, wobei das Türsteuergerät einen Notlaufmodus aufweist, wobei der Notlaufmodus aktiviert wird, wenn eine Fehlfunktion des Zugangssystems auftritt, wobei in dem Notlaufmodus das Türsteuergerät, insbesondere ohne Authentifizierung der elektronischen Signatur durch das Prüfsystem, mit einem Notsteuersignal ansteuerbar ist, derart, dass das Türsteuergerät von dem ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand versetzt wird.
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Insofern ist durch die Erfindung eine Alternative zur Ansteuerung des Türsteuergeräts vorgesehen, wobei diese Alternative ausschließlich dann verwendet werden kann, wenn ein Defekt am Zugangssystem, insofern eine Fehlfunktion des Zugangssystems auftritt. Bei der Fehlfunktion kann es sich beispielsweise um eine Fehlfunktion des Prüfsystems, aber auch um eine Fehlfunktion des zentralen Steuergeräts handeln. Beispielsweise ist es denkbar, dass das zentrale Steuergerät vollständig ausgefallen ist, beispielsweise überhaupt keine Signale mehr sendet. Dabei ist es auch denkbar, dass eine elektrische Stromversorgung des zentralen Steuergeräts unterbrochen ist. Es ist aber auch durchaus denkbar, dass eine Fehlfunktion in dem Prüfsystem vorliegt. Ferner ist es auch denkbar, dass eine Fehlfunktion an einem Empfangsgerät des Zugangssystems vorliegt, wobei dieses Empfangsgerät zum Empfangen der elektronischen Signatur des Identifikationsgebers dient. Insofern ist erfindungsgemäß in dem Notlaufmodus vorgesehen, dass das Türsteuergerät unabhängig von dem übrigen Zugangssystem unmittelbar angesteuert werden kann. Dabei ist es durchaus denkbar, dass das Türsteuergerät eine von dem Zugangssystem entkoppelte Stromversorgung aufweist. Es ist auch ferner durchaus denkbar, dass das Türsteuergerät eine eigene Stromversorgung, die von dem übrigen Fahrzeug entkoppelt ist, aufweist, beispielsweise in Form einer Batterie oder eines Akkus.
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Das Türsteuergerät ist insbesondere dazu eingerichtet, dass in dem Notlaufmodus das Türsteuergerät mit dem Notsteuersignal ansteuerbar ist, ohne dass eine Authentifizierung der elektronischen Signatur durch das Prüfsystem erfolgen muss.
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Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Notlaufmodus ausschließlich bei einer Fehlfunktion des Zugangssystems aktiviert wird. Eine Fehlfunktion kann auf unterschiedliche Art und Weise erkannt werden. Beispielsweise ist es denkbar, das Signale von dem Zugangssystem an das Türsteuergerät gesendet werden, sobald ein Defekt erkannt wird. Auch kann das Zugangssystem stetig Signale an das Türsteuergerät, die Auskunft über den Status des Zugangssystems beinhalten. Wenn in einem solchen Fall, beispielsweise durch einen Komplettausfalls des Zugangssystems, beispielsweise bei einem Stromausfall, keine Signale mehr an das Türstehergerät gesendet werden, geht das Türsteuergerät in den Notlaufmodus.
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Wie bereits eingangs ausgeführt, kann es sich bei dem Türsteuergerät um ein Gerät zum Ansteuern von Aktuatoren eines Türschlosses handeln. Es ist durchaus denkbar, dass das Türsteuergerät in dem zweiten Betriebszustand unmittelbar die Fahrzeugtür entriegelt und nicht lediglich ein Entriegeln der Fahrzeugtür ermöglicht. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist allerdings vorgesehen, dass neben dem Empfangen des Steuersignals des Zugangssystems bzw. des Notsteuersignals zusätzliche Handlungen erforderlich sind, um die Tür zu entriegeln. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein Verwender des Fahrzeugs zusätzlich einen Türgriff berühren muss, um das dieser Tür zugeordnete Türschloss zu entriegeln.
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Unter dem Begriff Fahrzeugtür werden vorliegend insbesondere Seitentüren des Fahrzeugs verstanden. Allerdings wird vorliegend unter dem Begriff Fahrzeugtüren auch eine Heckklappe oder eine Frontklappe des Fahrzeugs verstanden, die einen Zugang zu dem Fahrzeuginnenraum oder Komponenten des Zugangssystems ermöglichen. Der Zugang zu den Komponenten des Zugangssystems bringt nämlich die Möglichkeit mit sich, das defekte Zugangssystem zu reparieren, um dann auf dem normalen Weg einen Zugang zu dem Fahrzeug zu gewährleisten.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Fahrzeug ein von einer Fahrzeugaußenseite zugängliches Bedienelement aufweist, wobei das Bedienelement mit dem Türsteuergerät in Wirkverbindung steht, wobei durch eine an dem Bedienelement auszuführende vordefinierte Bedienfolge das Notsteuersignal initiierbar ist. Insofern ist vorgesehen, dass keine von dem Fahrzeug unabhängigen Funktionskomponenten, wie beispielsweise ein elektronischer Notschlüssel oder sonstige Authentifizierungskomponenten benötigt werden. Es ist lediglich notwendig, an dem an dem Fahrzeug ausgebildeten Bedienelement die Bedienfolge vorzunehmen, um das Türsteuergerät in den zweiten Betriebszustand zu versetzen.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Bedienelement an einem Türgriff der dem Türsteuergerät zugeordneten Fahrzeugtür ausgebildet ist oder durch den Türgriff gebildet ist.
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Bei der Bedienfolge kann es sich beispielsweise um eine an dem Türgriff mechanisch durchzuführende Bedienfolge handeln, wie beispielsweise dreimal den Türgriff ziehen und dann für 10 Sekunden den Türgriff halten.
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Als besonders vorteilhaft hinsichtlich einer Verhinderung eines unbefugten Zugangs zu dem Fahrzeuginneren wird es angesehen, wenn das Türsteuergerät dazu eingerichtet ist, nach Empfang des Notsteuersignals erst nach Ablauf einer vorgegebenen Karenzzeit in den zweiten Betriebszustand zu wechseln. Dementsprechend muss beispielsweise nach Durchführung der vordefinierten Bedienfolge eine gewisse Zeit abgewartet werden, bevor die Fahrzeugtür entriegelt bzw. entriegelt werden kann und dann geöffnet werden kann. Diese Karenzzeit ist für eine Person, die unbefugt Zugriff auf das Fahrzeug nehmen möchte, abschreckend, da dann eine gewisse Zeit an dem Fahrzeug abgewartet werden muss, bevor ein Zugang möglich ist. Da in der Regel ein schneller Zugang zu dem Fahrzeug bei einem Ausfall des Zugangssystems für den Inhaber des Fahrzeugs nicht von besonders hoher Relevanz ist, kann die Karenzzeit aber auch durchaus länger ausgedehnt sein, beispielsweise zumindest 10 Minuten oder zumindest eine halbe Stunde betragen.
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Als besonders vorteilhaft gegen einen unbefugten Zutritt wird es angesehen, wenn das Türsteuergerät in dem Notfallmodus nur für eine vorgegebene Wartezeit in dem zweiten Betriebszustand verbleibt. Dementsprechend ist nur über ein gewisses Zeitfenster ein Entriegeln der Fahrzeugtür möglich.
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Ebenfalls vor dem Hintergrund, einen unbefugten Zugriff zu verhindern, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Türsteuergerät einen Sperrmodus aufweist, wobei in dem Sperrmodus kein Ansteuern des Türsteuergeräts mit dem Notsteuersignal möglich ist, wobei der Sperrmodus aktiviert wird, wenn innerhalb der vorgegebenen Wartezeit die Fahrzeugtür nicht geöffnet wird. An dem jeweiligen Türsteuergerät ist es daher nur ein einziges Mal möglich, die Tür mittels des Notsteuersignal zu entriegeln.
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Als besonders bevorzugt im Zusammenhang mit dem Sperrmodus wird es angesehen, wenn in dem Sperrmodus das Türsteuergerät durch das zentrale Steuergerät ansteuerbar ist, derart, dass das Türsteuergerät in den Normalmodus wechselt. Dementsprechend kann bei wieder funktionierendem zentralen Steuergerät bzw. Zugangssystem das Türsteuergerät wieder normal angesteuert werden.
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Hinsichtlich des Sperrmodus wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn bei einem Fahrzeugs, das mehrere Fahrzeugtüren aufweist, mehrere Türsteuergeräte vorgesehen sind, die unabhängig voneinander mit einem Notsteuersignal ansteuerbar sind. Dadurch ist es möglich, bei im Sperrmodus befindlichen Türsteuergerät den Versuch zu unternehmen, das andere Türsteuergerät mit dem Notsteuersignal anzusteuern.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug bietet eine Möglichkeit zum Notentriegeln einer entriegelten Fahrzeugtür ohne Verwendung eines mechanischen Schüssels.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist insbesondere dazu ausgebildet, das erfindungsgemäße Verfahren und vorzugsweise die bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Das Kraftfahrzeug weist auf:
- - eine Fahrzeugtür mit einem Schloss zum Verriegeln der Fahrzeugtür,
- - ein Türsteuergerät zum Entriegeln und/oder Verriegeln der Fahrzeugtür,
- - ein schlüsselloses Zugangssystem zum Verriegeln und Entriegeln der Fahrzeugtür, wobei das Zugangssystem aufweist:
- ◯ ein zentrales Steuergerät zum Senden und Empfangen von Steuersignalen
- ◯ ein mit dem zentralen Steuergerät kommunizierendes Prüfsystem zur Authentifikation einer elektronischen Signatur eines Identifikationsgebers,
wobei das Türsteuergerät in einem Normalmodus des Türsteuergeräts durch das zentrale Steuergerät ansteuerbar ist, wobei bei Authentifizierung der elektronischen Signatur durch das Prüfsystem das zentrale Steuergerät das Türsteuergerät mit einem Steuersignal ansteuert, derart, dass das Türsteuergerät von einem ersten Betriebszustand, in dem ein Entriegeln der Fahrzeugtür nicht möglich ist, in einen zweiten Betriebszustand versetzt wird, in dem ein Entriegeln der Fahrzeugtür möglich ist oder die Fahrzeugtür entriegelt ist, wobei das Türsteuergerät einen Notlaufmodus aufweist, wobei bei einer Fehlfunktion des Zugangssystems der Notlaufmodus aktiviert wird, wobei in dem Notlaufmodus das Türsteuergerät mit einem Notsteuersignal ansteuerbar ist, derart, dass das Türsteuergerät von dem ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand versetzt wird.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Kraftfahrzeug zumindest zwei Fahrzeugtüren aufweist, wobei der jeweiligen Fahrzeugtür ein Türsteuergerät zugeordnet ist.
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In den nachfolgenden Figuren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigen:
- 1 ein Kraftfahrzeug mit einem schlüssellosen Zugangssystem in einer schematischen Darstellung,
- 2 ein Verfahren zum Notentriegeln einer verriegelten Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 3 eine zweite Ausführungsform des Verfahrens,
- 4 eine dritte Ausführungsform des Verfahrens.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs 1 mit einem schlüssellosen Zugangssystem zum Verriegeln und Entriegeln einer Fahrzeugtür 2. Das Zugangssystem weist ein zentrales Steuergerät 3 zum Senden und Empfangen von Steuersignalen auf. Das zentrale Steuergerät 3 kann dabei neben der Ansteuerung von Türsteuergeräten 4, die dem Verriegeln und Entriegeln der Fahrzeugtüren 2 dient, auch weitere Steuergeräte ansteuern, wie beispielsweise Steuergeräte zum Starten eines Motors oder sonstigen Steuergeräten, bei denen eine Prüfung einer Berechtigung notwendig ist. Um die Berechtigung zu prüfen, weist das Zugangssystem ein mit dem zentralen Steuergerät 3 kommunizierendes Prüfsystem 4 auf, wobei das Prüfsystem 4 zur Authentifikation einer elektronischen Signatur eines Identifikationsgebers 5a, 5b dient, wobei es sich bei dem Identifikationsgeber 5 beispielsweise um ein Mobiltelefon 5a und/oder einen Funkschlüssel 5b handeln kann, wie dies schematisch in der 1 dargestellt ist.
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Um eine Kommunikationsverbindung 6 mit dem Identifikationsgeber 5a oder 5b herzustellen, weist das Kraftfahrzeug 1 eine Kommunikationseinheit 7 auf, die eine drahtlose Kommunikationsverbindung 6 mit den Identifikationsgebern 5a, 5b herstellen kann. Diese Kommunikationseinheit 7 ist wiederum mit dem zentralen Steuergerät 3 verbunden. Es ist aber auch durchaus denkbar, dass die Kommunikationseinheit 7 unmittelbar mit dem Prüfsystem 4 verbunden ist. Im Zusammenhang mit dem Prüfsystem 4 ist es auch denkbar, dass das Prüfsystem 4 integraler Bestandteil des zentralen Steuergeräts 3 ist, beispielsweise über ein Softwaremodul gebildet wird.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist ein Türsteuergerät 8 auf, wobei das Türsteuergerät 8 zum Entriegeln und/oder Verriegeln der Fahrzeugtür 2 dient. Zu diesem Zweck steuert das Türsteuergerät 8 einen Aktuator eines Türschlosses an zum Entriegeln und/oder Verriegeln der Fahrzeugtür 2. Das Türsteuergerät 8 ist in einem Normalmodus des Türsteuergeräts 8 durch das zentrale Steuergerät 3 ansteuerbar, wobei bei Authentifizierung der elektrischen Signatur des Identifikationsgebers 5a, 5b durch das Prüfsystem 4 das zentrale Steuergerät 3 das Türsteuergerät 8 mit einem Steuersignal ansteuert, derart, dass das Türsteuergerät 8 von einem ersten Betriebszustand, in dem ein Entriegeln der Fahrzeugtür 2 nicht möglich ist, in einen zweiten Betriebszustand versetzt wird, in dem ein Entriegeln der Fahrzeugtür 2 möglich ist. Zum finalen Entriegeln der Fahrzeugtür 2 ist es noch notwendig, einen Türgriff 9 der Fahrzeugtür 2 zu berühren. Insofern wird bei Empfang des Steuersignals des zentralen Steuergeräts 3 durch das Türsteuergerät 8 ein Entriegeln der Fahrzeugtür 2 ermöglicht, wobei noch zusätzliche Handlungen zum Entriegeln notwendig sind, nämlich das Berühren des Türgriffs 9. Es ist aber auch durchaus denkbar, dass von dem Steuergerät 3 ein Steuersignal an das Türsteuergerät 8 übermittelt wird, das das Türsteuergerät 8 dazu veranlasst, die Fahrzeugtür 2 zu entriegeln respektive den Aktuator des Türschlosses entsprechend anzusteuern.
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Um eine Notentriegelung der Fahrzeugtür 2 bei einer Fehlfunktion des Zugangssystems zu ermöglichen, weist das Türsteuergerät 8 einen Notlaufmodus auf, wobei der Notlaufmodus aktiviert wird, wenn eine Fehlfunktion des Zugangssystems auftritt, wobei in dem Notlaufmodus das Türsteuergerät 8 ohne Authentifizierung der elektronischen Signatur durch das Prüfsystem 4 mit einem Notsteuersignal ansteuerbar ist, derart, dass das Türsteuergerät 8 von dem ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand versetzt wird. Bei dem Notsteuersignal kann es sich um ein elektrisches und/oder elektrooptisches Signal handeln.
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Der Notlaufmodus wird ausschließlich bei einer Fehlfunktion des Zugangssystems aktiviert. Unter Fehlfunktion fällt dabei auch, dass das Zugangssystem vollständig ausfällt, das Zugangssystem nicht mit Strom versorgt ist, das Prüfsystem defekt ist oder die Kommunikationseinheit 7 defekt ist. Ein Defekt kann beispielsweise dadurch auftreten, dass ein Spannungsregler defekt ist oder ein CAN-Transceiver defekt ist. Hingegen führt ein Defekt des Identifikationsgebers 5a, 5b nicht zu einem Notlaufmodus des Türsteuergeräts 8.
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Vorliegend wird das Notsteuersignal dadurch ausgelöst bzw. initiiert, dass an dem Türgriff 9, der dem Türsteuergerät 8 zugeordneten Fahrzeugtür 2 eine vordefinierte Bedienfolge durchgeführt wird, beispielsweise dreimal an dem Türgriff 9 gezogen wird und anschließend der Türgriff 9 für 10 Sekunden gehalten wird. Dann wird von einer mit dem Türgriff 9 in Verbindung stehenden Sendeeinheit das Notsteuersignal an das Türsteuergerät 8 übermittelt. Nach Empfang des Notsteuersignals durch das Türsteuergerät 8 wechselt das Türsteuergerät 8 von dem ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand, wobei dies erst nach einer vorgegebenen Karenzzeit von etwa 3 Minuten erfolgt. Nach Ablauf der Karenzzeit wechselt der Betriebszustand des Türsteuergeräts 8 von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand und verbleibt dann für eine vorgegebene Wartezeit von etwa 10 Minuten in dem zweiten Betriebszustand. Anschließend wechselt wiederum der Betriebszustand des Türsteuergeräts 8 von dem zweiten Betriebszustand in den ersten Betriebszustand und der Betriebsmodus des Türsteuergeräts 8 wechselt von dem Notlaufmodus in einen Sperrmodus, wobei in dem Sperrmodus kein Ansteuern des Türsteuergeräts 8 mit dem Notsteuersignal möglich ist, wobei der Sperrmodus aktiviert wird, wenn innerhalb der vorgegebenen Wartezeit die Fahrzeugtür 2 nicht geöffnet wird.
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Die 2 bis 4 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zugangsverfahrens in Form von Ablaufdiagrammen.
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Das Verfahren gemäß 2 unterscheidet sich von dem vorbeschriebenen Verfahren im Wesentlichen dadurch, dass kein Sperrmodus für das Türsteuergerät 8 vorgesehen ist.
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Die Ausführungsform gemäß 3 hingegen umfasst die vorbeschriebene Ausführungsform mit einem Sperrmodus des Türsteuergeräts 8.
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Das Verfahren gemäß 4 unterscheidet sich von dem Verfahren gemäß 3 im Wesentlichen dadurch, dass eine Überführung des Türsteuergeräts 8 von dem Sperrmodus in den Normalmodus vorgesehen ist, wenn das Zugangssystem eine gültige elektronische Signatur erkannt hat.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeugtür
- 3
- zentrales Steuergerät
- 4
- Prüfsystem
- 5a
- Mobiltelefon
- 5b
- Funkschlüssel
- 6
- Kommunikationsverbindung
- 7
- Kommunikationseinheit
- 8
- Türsteuergerät
- 9
- Türgriff