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Die Erfindung betrifft eine Armlagerungseinrichtung mit einer Armauflage und einem Handgriff, der an einem Ende der Armauflage dieser vorsteht, wobei der Handgriff über eine Strebe mit der Armauflage verbunden ist, und wobei die Strebe einen geneigt zu der Armauflage orientierten Teller trägt, auf dem um die Längsachse des Tellers verdrehbar eine Drehscheibe angeordnet ist mit einer exzentrisch angeordneten Griffleiste.
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Bei Patienten mit vollständiger oder teilweiser Lähmung der Arme müssen diese Arme passiv bewegt werden, wozu ein Bewegungstrainingsgerät genutzt wird, das durch einen Kurbeltrieb eine rotatorische Bewegung ausführt. Dieses Bewegungstrainingsgerät ist mit jeweils einer Armlagerungseinrichtung für den rechten und den linken Arm ausgestattet, die über eine Armauflage mit einem zugeordneten Handgriff verfügt, wobei die Arme der Patienten auf der Armauflage optional durch Bänder oder Manschetten gesichert werden können. Die Armlagerungseinrichtung muss individuell an den zu trainierenden Patienten angepasst werden können, wobei auch eine Variation der Griffhaltung wünschenswert ist, um unterschiedliche Muskelpartien belasten zu können.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Armlagerungseinrichtung bereit zu stellen, bei der werkzeuglos eine einfache Anpassung ermöglicht ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Armlagerungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die eingangs genannt Armlagerungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zum einen durch die Neigung des Tellers eine anatomisch günstige Griffhaltung möglich ist, und dass zum anderen auch diese Griffhaltung gewechselt werden kann zwischen einer im wesentlichen horizontalen Orientierung und einer vertikalen Orientierung der Hand, und zwar allein durch die Verdrehung der Drehscheibe relativ zu dem Teller, wozu kein Werkzeug erforderlich ist.
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Bevorzugt ist dabei, wenn zwischen dem Teller und der Drehscheibe mindestens ein Rastsitz ausgebildet ist zur Festlegung der Drehlage, insbesondere wenn zwei der Rastsitze vorhanden sind, die den bevorzugten Handorientierungen zugeordnet sind, also der im wesentlichen horizontalen Orientierung und der im wesentlichen vertikalen Orientierung. Ist die Armauflage in üblicher Weise horizontal orientiert, ergibt sich durch die Neigung des Tellers ein Winkel, der zwischen 5° und 30° beträgt und für die meisten Menschen bei entspannter Handhaltung bei 15° liegt.
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Es ist vorgesehen, dass die beiden Rastsitze bezogen auf die Oberfläche der Drehscheibe einen Winkelabstand voneinander haben, der dem Intervall von 80° bis 200° entstammt und vorzugsweise 180° beträgt.
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Ganz besonders bevorzugt im Sinne einer verbesserten individuellen Anpassung ist es, wenn die Armauflage zweiteilig gebildet ist mit zwei Teilauflagen, die relativ zueinander auf einer Schiene verschiebbar sind. Zweckmäßigerweise ist dabei die erste Teilauflage fest mit der Schiene verbunden und die zweite Teilauflage längsverschieblich auf der Schiene gelagert. Bei dieser Ausführungsform ist der Aufwand für die Verstellung reduziert, da nur die zweite Teilauflage verstellbar sein muss und die erste Teilauflage als Bezugssystem genutzt werden kann.
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Eine gute Führung lässt sich erreichen, indem die zweite Teilauflage die Schiene außenseitig mit zwei U-förmigen Führungsnuten umgreift.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die Führungsnuten Lagerösen für einen Sicherungsbolzen aufweisen, der mit Rastnocken auf der der zweiten Teilauflage abgewandten Seite der Schienen zusammenwirkt. Durch den Sicherungsbolzen im Zusammenwirken mit den Rastnocken lässt sich die gewünschte Lage der zweiten Teilauflage einstellen und dauerhaft sichern. Der Sicherungsbolzen ist dabei gegen die Kraft einer den Sicherungsbolzen im Eingriff mit einem der Rastnocken haltenden Feder in seiner Längsrichtung verschiebbar zwischen einer Sicherungsstellung in Eingriff mit dem Rastnocken und einer Lösestellung ohne Eingriff. Auch weist der Sicherungsbolzen eine Querschnittsverjüngung auf, die in der Lösestellung dem Rastnocken gegenüberliegt.
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Der Armauflage ist zur Verbindung mit einem Aktor eines Therapiegerätes ein Schnellwechseladapter zugeordnet, wobei der Schnellwechseladapter ein Adapterstück mit einer Ringscheibe aufweist, in der zumindest über einen Teil ihres Umfanges eine Nut ausgebildet ist, wobei der Schnellwechseladapter einen Verschluss mit einem eine Ringöffnung, deren Weite an den Durchmesser der Ringscheibe angepasst ist, aufweisenden Ring umfasst, an dessen Innenseite ein im Querschnitt mit der Nut korrespondierender Ringbund ausgebildet ist und an dessen einem freien Ende ein Klemmhebel angeordnet ist, der zwischen einer den Verschluss an dem Adapterstück festlegenden Klemmstellung und einer den Verschluss freigebenden Lösestellung verstellbar ist. Mit diesem Schnellwechseladapter lässt sich die Armlagerungseinrichtung schnell an dem Therapiegerät befestigen durch ein radiales Aufschieben des Verschlusses auf die Ringscheibe mit nachfolgender Festlegung durch den Klemmhebel; ein Aufschieben in axialer Richtung mit einem erhöhten Platzbedarf ist vermieden. Das Therapiegerät kann damit variabler genutzt werden und eine weitergehende individuelle Anpassung ist möglich, da auch unterschiedliche Armlagerungseinrichtung verwendet werden können mit abweichenden Armauflagen oder Handgriffen, die sich zum Beispiel hinsichtlich des Durchmessers unterscheiden.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in der Figur nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen, sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigt:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer Armlagerungseinrichtung für einen linken Arm,
- 2 eine der 1 entsprechende Darstellung einer Armlagerungseinrichtung für einen rechten Arm mit expandierter Armauflage,
- 3 eine Ansicht der Armlagerungseinrichtung aus 1 von unten,
- 4 das Detail IV aus 3,
- 5 eine Ansicht der Armlagerungseinrichtung aus 2 von unten,
- 6 das Detail VI aus 5,
- 7 eine Ansicht der Armlagerungseinrichtung aus 2 von vorne, mit dem Handgriff in einer ersten Drehlage, und
- 8 eine der 7 entsprechende Darstellung mit dem Handgriff in einer zweiten Drehlage.
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In der 1 ist eine Armlagerungseinrichtung 1 gezeigt, die für den linken Arm bestimmt ist, während die 2 eine Armeinlagerungseinrichtung 1 für den rechten Arm zeigt. Jeder Armlagerungseinrichtung 1 verfügt über eine Armauflage 2 und einen Handgriff 3, der an einem Ende der Armauflage 2 dieser vorsteht. Der Handgriff 3 ist über eine Strebe 4 mit der Armauflage 2 verbunden, die den Abstand für das Vorstehen bereitstellt. Die Strebe 4 trägt einen geneigt zu der Armauflage 2 orientierten Teller 5, wobei die Armauflage 2 in der Regel horizontal orientiert ist und der Teller 5 mit seiner Oberfläche dazu einen Neigungswinkel zwischen 5° und 30° besitzt. Auf dem Teller 5 ist um die Längsachse des Tellers 5 verdrehbar eine Drehscheibe 6 angeordnet mit einer exzentrisch angeordneten Griffleiste 7. Die Griffleiste 7 kann damit zwei Orientierung einnehmen, die in den 7 und 8 gezeigt sind. In der 7 ist die Griffleiste 7 im Wesentlichen horizontal orientiert mit der anatomisch gewünschten Korrektur; in der 8 steht die Griffleiste 7 im Wesentlichen senkrecht, wiederum zur Anpassung leicht geneigt.
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In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind zwischen dem Teller 5 und der Drehscheibe 6 zwei Rastsitze ausgebildet ist zur Festlegung der Drehlage, wobei die beiden Rastsitze bezogen auf die Oberfläche der Drehscheibe 6 einen Winkelabstand voneinander haben, der dem Intervall von 80° bis 200° entstammt und in dem Ausführungsbeispiel der 7 und 8 180° beträgt.
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Die 1 bis 5 lassen erkennen, dass die Armauflage 2 zweiteilig gebildet ist mit zwei Teilauflagen 8, 9, die relativ zueinander auf einer Schiene 10 verschiebbar sind, und zwar indem die erste Teilauflage 8 fest mit der Schiene 10 verbunden und die zweite Teilauflage 9 längsverschieblich auf der Schiene 10 gelagert ist. Die zweite Teilauflage 9 umgreift die Schiene 10 außenseitig mit zwei U-förmigen Führungsnuten 11 (5). Die Führungsnuten 11 weisen Lagerösen 12 für einen Sicherungsbolzen 13 auf, der mit Rastnocken 14 auf der der zweiten Teilauflage 9 abgewandten Seite der Schiene 10 zusammenwirkt. Der Sicherungsbolzen 13 ist gegen die Kraft einer den Sicherungsbolzen 13 im Eingriff mit einem der Rastnocken 14 haltenden Feder 26 in seiner Längsrichtung verschiebbar zwischen einer Sicherungsstellung in Eingriff mit dem Rastnocken 14 und einer Lösestellung ohne Eingriff (3 und 5). Dabei weist der Sicherungsbolzen 13 eine Querschnittsverjüngung 15 auf, die in der Lösestellung dem Rastnocken 14 gegenüberliegt (5).
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Die 5 zeigt auch, dass die Armlagerungseinrichtung 1 über einen Schnellwechseladapter 16 verfügt, der ein Adapterstück 17 mit einer Ringscheibe 18 aufweist, in der zumindest über einen Teil ihres Umfanges eine Nut 19 ausgebildet ist. Die Nut 19 kann im Querschnitt V-förmig gestaltet und mittig auf der Ringscheibe 18 angeordnet sein. Teil des Schnellwechseladapters 16 ist auch ein Verschluss 20 mit einem eine Ringöffnung 21, deren Weite an den Durchmesser der Ringscheibe 18 angepasst ist, aufweisenden Ring 22, an dessen Innenseite ein im Querschnitt mit der Nut 19 korrespondierender Ringbund 23 ausgebildet ist. In der 5 ist die getrennte Konfiguration von der Ringscheibe 18 und dem Verschluss 20 gezeigt, die den Wechsel der Armlagerungseinrichtung 1 ermöglicht. An dem freien Ende des Rings 22 ist ein Klemmhebel 24 angeordnet, der zwischen einer den Verschluss an dem Adapterstück 17 festlegenden Klemmstellung, die in 3 gezeigt ist, und einer den Verschluss 20 freigebenden Lösestellung, die aus 5 ersichtlich ist, verstellbar ist. Weiterhin weist der Klemmhebel 17 einen im Querschnitt an die Nut 19 angepassten, in der Klemmstellung in die Nut 19 reichenden Nocken 25 auf. Die Ringöffnung 21 ist so bemessen, dass die Ringscheibe 18 zusammen mit dem Klemmhebel 24 in der Klemmstellung das Adapterstück 17 über einen Bogen von mehr als 180° umgreift. Insbesondere aus der 3 ist ersichtlich, dass der Klemmhebel 24 von der Kraft einer die Klemmstellung sichernden Feder 26 beaufschlagt ist.
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BEZUGSZEICHENLISTE:
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- 1
- Armlagerungseinrichtung
- 2
- Armauflage
- 3
- Handgriff
- 4
- Strebe
- 5
- Teller
- 6
- Drehscheibe
- 7
- Griffleiste
- 8
- erste Teilauflage
- 9
- zweite Teilauflage
- 10
- Schiene
- 11
- Führungsnut
- 12
- Lageröse
- 13
- Sicherungsbolzen
- 14
- Rastnocken
- 15
- Querschnittsverjüngung
- 16
- Schnellwechseladapter
- 17
- Adapterstück
- 18
- Ringscheibe
- 19
- Nut
- 20
- Verschluss
- 21
- Ringöffnung
- 22
- Ring
- 23
- Ringbund
- 24
- Klemmhebel
- 25
- Nocken
- 26
- Feder (für Klemmhebel)