-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft eine Einlegevorrichtung, die insbesondere bei einer Bearbeitungsmaschine zum Einsatz kommt, welche Bearbeitungsmaschine Konsolen sowie daran angeordnete Spannelemente umfasst. Bevorzugt ist eine solche Bearbeitungsmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken aus Holz, Holzwerkstoffen oder Verbundmaterial eingerichtet. Ferner betrifft die Erfindung eine Bearbeitungsmaschine mit einer solchen Einlegevorrichtung sowie ein Verfahren zur Betätigung einer Einlegevorrichtung.
-
Stand der Technik
-
Es sind Werkstück-Einlegehilfen bekannt, die es einem Anwender bei der Bedienung einer Bearbeitungsmaschine mit Spannelementen erleichtern oder ermöglichen, ein Werkstück an den Spannelementen bereitzustellen.
-
Beispielsweise wird im Gebrauchsmuster
DE 20 2007 013 386 U1 ein bewegbares Element beschrieben, welches an einer Konsole befestigt ist und als Einlegehilfe und/oder als Anschlag dienen kann, um den aus dem Spannelement herausragenden Teil des Werkstücks zu stützen. Eine solche Einlegehilfe ist speziell für ein als Klemmsystem ausgebildetes Spannelement vorgesehen.
-
Ferner ist eine verstellbare Werkstück-Einlegehilfe bekannt, die in zwei waagerecht angebrachten Nuten verschoben werden kann, welche Nuten auf zwei unterschiedlichen Höhenniveaus von einer gemeinsamen, senkrechten Nut abgehen. Um zu verhindern, dass die Werkstück-Einlegehilfe aus der waagerechten Nut wieder herausgleitet, muss vor dem Verschieben von dem einen in das andere Niveau ein Verriegelungselement in der senkrechten Nut ganz nach oben geschoben und nach der Niveau-Einstellung wieder herabgelassen werden. Dies stellt sicher, dass die waagerechten Nuten blockiert werden.
-
Auf Grund dieser Mechanik kann die Höhenverstellung nur beidhändig ausgeführt werden. Zudem sind für die Funktion mehrere, aufeinander abgestimmte Einzelbauteile zu fertigen und zu montieren. Dies erhöht die Komplexität des Aufbaus entsprechend.
-
Darstellung der Erfindung
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einlegevorrichtung bereitzustellen, die eine verbesserte Funktionalität aufweist und die kostengünstig herstellbar ist.
-
Anspruch 1 stellt eine solche Einlegevorrichtung bereit. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie nachfolgend erläutert.
-
Die Einlegevorrichtung weist ein Stützelement zum Stützen eines Werkstücks sowie eine Stelleinrichtung mit einem Stellelement auf. Das Stellelement ist in eine erste Position und in eine zweite Position bringbar. Dabei hält das Stellelement das Stützelement in der ersten Position in einem ersten Höhenniveau und in der zweiten Position in einem zweiten Höhenniveau.
-
Somit können mit der Einlegevorrichtung zwei unterschiedliche Einlegeniveaus durch Verwendung des Stellelements realisiert werden, wodurch zwei Endlagenpunkte einen definierten Höhenunterschied (beispielsweise 7 mm) aufweisen.
-
Die Verstellung kann einhändig erfolgen. Die Verstellmöglichkeit ist unabhängig davon, ob sich die Einlegevorrichtung in Ruhe- oder Arbeitsposition befindet.
-
Es ist bevorzugt, dass das Stellelement hakenförmig ausgebildet ist. Durch die hakenförmige Ausgestaltung kann die Verwendung eines Verriegelungselementes entfallen, wodurch eine Teilereduzierung erreicht und die Funktionalität weiter gesteigert werden kann. Durch Wegfall eines Verriegelungselementes ist es möglich, die Einlegevorrichtung per Einhandbedienung in die gewünschte Position zu überführen.
-
Die Einlegevorrichtung kann aus beiden (Endlage-)Positionen heraus über eine Nase (Vorsprung) des Stellelements in die jeweils andere Position verstellt werden. Diese Nase wirkt in Verbindung mit dem Eigengewicht der Einlegehilfe als Hemmnis, so dass ein eigenständiges Rückstellen in die Ausgangslage verhindert wird.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Stellelement von der ersten Position in die zweite Position, und umgekehrt, um eine horizontale Achse schwenkbar ist. Auf diese Weise kann eine leicht bedienbare Verstellmöglichkeit bereitgestellt werden.
-
Die Einlegevorrichtung kann eine erste Stelleinrichtung mit einem ersten Stellelement und eine zweite Stelleinrichtung mit einem zweiten Stellelement aufweisen. Die Stelleinrichtung können die bereits beschriebenen oder nachfolgend erläuterten Funktionalitäten aufweisen.
-
Die Stellelemente sich voneinander unterscheidende Vorsprünge ausbilden. Die Vorsprünge können derart ausgebildet sein, dass eine Verriegelung in einem jeweiligen Höhenniveau erfolgen kann.
-
Es ist bevorzugt, dass das Stützelement in einer horizontalen Richtung bewegbar ist, wobei durch die Bewegung das Stützelements in das erste Höhenniveau oder das zweite Höhenniveau, oder umgekehrt, bringbar ist. Die Verstellung der Einlegevorrichtung kann deshalb einhändig durchgeführt werden. Dies erleichtert die Handhabbarkeit deutlich.
-
Die Einlegevorrichtung kann eine Antriebseinheit umfassen, die eingerichtet ist, das Stützelement in vertikaler Richtung zu bewegen. Somit kann das Stützelement von einer Ruheposition in eine Arbeitsposition überführt werden. Insbesondere ist es möglich, das Stützelement in der Ruheposition unter eine obere Seite einer Konsole oder fluchtend zur oberen Seite der Konsole zu führen, sodass eine Kollision eines Bearbeitungswerkzeuges mit dem Stützelement vermieden wird. Die Antriebseinheit kann als Pneumatikzylinder ausgebildet sein.
-
Die Antriebseinheit kann das Stellelement tragen. Wenn die Einlegevorrichtung zwei (oder mehr) Stellelemente umfasst, können zwei (oder mehr) Antriebseinheiten vorgesehen sein, die jeweils ein Stellelement tragen.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist das Stützelement eine Aussparung auf, in der das Stellelement aufgenommen ist. Die Aussparung ist insbesondere derart dimensioniert, dass das Stützelement darin von der ersten Position in die zweite Position bewegbar ist, und umgekehrt. Beispielsweise kann die Aussparung rechtwinklig ausgebildet sein.
-
Das Stützelement kann als CNC-gefertigte Kulisse gefertigt sein. Daher ist es möglich, das Stützelement als Standard-Einlegehilfe in die Maschinen zu integrieren. Hierdurch wird die Funktionalität erhöht und die Variantenvielfalt reduziert.
-
Das Stützelement ist bevorzugt leistenförmig ausgebildet. Somit kann eine bevorzugte Abstützung eines länglichen Werkstücks erfolgen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Bearbeitungsmaschine bereitgestellt, umfassend eine Konsole, ein an der Konsole angeordnetes Spannelement und eine Einlegevorrichtung gemäß einem der vorangegangenen Aspekte. Die Einlegevorrichtung kann bedient werden, um ein Ein- oder Anlegen eines (beispielsweise platten- oder leistenförmigen) Werkstücks am Spannelement zu unterstützen.
-
Bevorzugt ist die Einlegevorrichtung an der Konsole montiert, sodass eine platzsparende Anordnung realisiert werden kann.
-
Das Spannelement kann ein Vakuumsauger oder ein Spannelement mit Klemmmechanismus sein. Insbesondere ist es möglich, das Spannelement (oder mehrere Spannelemente) auszutauschen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren bereitgestellt, mit dem eine Einlegevorrichtung betätigt wird. Die Einlegevorrichtung umfasst dabei ein Stützelement zum Stützen eines Werkstücks und eine Stelleinrichtung mit einem Stellelement. Im Rahmen des Verfahrens wir das Stellelement von einer ersten Position in eine zweite Position verstellt, und dadurch das Stützelements von einem ersten Höhenniveau in ein zweites Höhenniveau überführt.
-
Im Rahmen des Verfahrens kann eine Einlegevorrichtung gemäß einem der zuvor genannten Aspekte zum Einsatz kommen.
-
Ferner kann das Stützelement in einer horizontalen Richtung bewegt, wobei dabei (durch die horizontale Bewegung) das Stützelements in das erste Höhenniveau oder das zweite Höhenniveau, oder umgekehrt, gebracht wird. Die Verstellung der Einlegevorrichtung kann deshalb einhändig durchgeführt werden, sodass die Handhabbarkeit deutlich erleichtert wird.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen.
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Einlegevorrichtung gemäß einer Ausführungsform in einem ersten Höhenniveau, wobei die Einlegevorrichtung benachbart zu einer Konsole vorgesehen ist.
- 2 ist eine Seitenansicht der in 1 dargestellten Einlegevorrichtung.
- 3 ist eine Seitenansicht der Einlegevorrichtung in einem zweiten Höhenniveau.
-
Beschreibung von Ausführungsformen
-
Gleiche Bezugszeichen, die in verschiedenen Figuren aufgeführt sind, benennen identische, einander entsprechende, oder funktionell ähnliche Elemente.
-
1 zeigt eine Konsole 10 einer Bearbeitungsmaschine, an der ein Vakuumsauger (Spannelement) 20 angeordnet ist. Eine solche Bearbeitungsmaschine weist meist mehrere der in 1 dargestellten Konsolen auf, die entlang eines Maschinenbetts bewegbar sind. An einer Konsole 10 können auch mehrere (ggf. unterschiedliche) Spannelemente 20 vorgesehen sein, insbesondere ein Spannelement, das mit einem Klemmmechanismus ausgestattet ist, oder ein (wie in 1 dargestellter) Vakuumsauger.
-
Benachbart zur Konsole 10 ist eine Einlegevorrichtung 30 angeordnet und an der Konsole 10 montiert, die als Einlegehilfe zum Anbringen eines Werkstücks am Spannelement 20 vorgesehen ist. Insbesondere können Werkstücke vorgesehen sein, die sich lediglich abschnittsweise über das Spannelement 20 erstrecken, wie z.B. balkenförmige Werkstücke, und die beim Anlegen an das Spannelement abgestützt werden sollen.
-
Die Einlegevorrichtung 30 umfasst ein leistenförmiges Stützelement 31, das leistenförmig ausgebildet ist und sich entlang der Konsole 10 erstreckt. Das Stützelement 31 kann, wie nachfolgend erläutert, zusätzlich zu einer Verstellbewegung zur Inbetriebnahme des Stützelements 31 in ein erstes Höhenniveau und in ein zweites Höhenniveau gebracht werden. Die Höhenniveaus unterscheiden sich dabei durch einen definierten Höhenunterschied, sodass das Stützelement 31 beim Einlegen eines Werkstücks an unterschiedlich ausgebildete Spannelemente angepasst werden kann.
-
Um das Stützelement 31 von einer Ruheposition in einer Arbeitsposition zu überführen, weist die Einlegevorrichtung 30 eine erste Antriebseinheit 32a sowie eine zweite Antriebseinheit 32b. Die Antriebseinheiten 32a, 32b sind im Ausführungsbeispiel mit der Stelleinrichtung 33a, 33b in Verbindung. Insbesondere handelt es sich bei den Antriebseinheiten um eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Antriebseinheiten. Im Ausführungsbeispiel sind die Antriebseinheiten 32a, 32b als Pneumatikzylinder ausgebildet.
-
Durch eine Verstellbewegung der ersten Antriebseinheit 32a und der zweiten Antriebseinheit 32b kann das Stützelement 31 von einer Ruheposition (in der sich eine Oberseite des Stützelements 31 unterhalb einer Oberseite der Konsole 10 befindet) in eine Arbeitsposition gebracht werden. In den 1-3 wird die Arbeitsposition anhand eines Beispiels veranschaulicht.
-
Die Einlegevorrichtung 30 umfasst zur Einstellung der unterschiedlichen Höhenniveaus eine erste Stelleinrichtung 33a, die ein um eine horizontale Achse schwenkbares erstes Stellelement 34a aufweist, sowie eine zweite Stelleinrichtung 33a mit einem zweiten Stellelement 34b. Auf das zweite Stellelement 34b kann um eine horizontale Achse geschwenkt werden und somit unterschiedliche Positionen annehmen.
-
Das erste Stellelement 34a unterscheidet sich vom zweiten Stellelement 34b. Während das erste Stellelement 34a, in einer Seitenansicht betrachtet, s-förmig ausgebildet ist, hat das zweite Stellelement 34b eine gekrümmte Ausgestaltung.
-
Das Stützelement 31 weist eine erste Aussparung 35a auf, in der die erste Stelleinrichtung 33a sowie das erste Stellelement 34a angeordnet ist. Ferner umfasst das Stützelement 32 eine zweite Aussparung 35b, in der die zweite Stelleinrichtung 33b dem zweiten Stellelement 34b angeordnet ist. Die Aussparungen 35a, 35b sind im Wesentlichen rechtwinklig und derart dimensioniert, dass das jeweilige Stellelement 34a, 34b in unterschiedliche Richtungen weisen kann.
-
Das Stützelement 31 ist durch die Anordnung der Stellelemente 34a, 34b in einem bestimmten Höhenniveau verriegelt. 2 zeigt dabei das erste Höhenniveau, in dem sich das erste Stellelement 34a sowie das zweite Stellelement 34b in der ersten Position befinden. In dieser Situation befindet sich eine obere Seite des Stützelements 31 oberhalb einer oberen Seite des Spannelements 20. In dieser Situation könnte die obere Seite des Stützelements 31 mit einer Aufnahmeseite eines anderen (nicht dargestellten) Spannelements fluchten.
-
Durch eine horizontale Bewegung des Stützelements 31 wird das erste Stellelement 34a sowie das zweite Stellelement 34b in der jeweiligen Aussparung 35a, 35b jeweils um eine horizontale Achse geschwenkt, sodass die Stellelemente 34a, 34b nach Abschluss der horizontalen Bewegung in eine andere Richtung weisen. Durch die hakenförmige Ausgestaltung der Stellelemente 34a, 34b ändert sich dadurch das Höhenniveau des Stützelements 31 um einen definierten Betrag (hier: 7mm), sodass die obere Seite des Stützelements 31 sowie die obere Seite des Spannelements 20, in der Seitenansicht betrachtet, miteinander fluchten, oder anders ausgedrückt, die oberen Seiten des Stützelements sowie des Spannelements im gleichen Höhenniveau angeordnet sind. Der hier angegebene Betrag von 7mm ist rein beispielhaft, jedoch für die beschriebene Anwendung nützlich.
-
Das Stützelements 31 erstreckt sich entlang der Konsole 10, sodass das Stützelements 31 benachbart zu mehreren Spannelementen angeordnet ist, sofern mehrere Spannelemente an der Konsole angeordnet sind. Ein Werkstück (nicht gezeigt) kann abschnittsweise am Spannelement 20 und am Stützelement 31 anliegen. Sobald das Spannelement 20 aktiviert wurde und das Werkstück hält, kann die Einlegevorrichtung 30 durch Betätigung der Antriebseinheiten 32a, 32b abgesenkt und in einer Ruheposition überführt werden. Somit kann ein Bearbeitungswerkzeug das vom Spannelement 20 überstehende Werkstück, ggf. von einer unteren Seite, bearbeiten, ohne mit der Einlegevorrichtung 30 zu kollidieren.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202007013386 U1 [0003]