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Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Fahrzeugsitz gemäß Anspruch 1 sowie einen mit einem solchen Fahrzeugsitz ausgestattetes Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 5.
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Aus der
DE 10 2016 221 507 A1 ist ein verstellbarer Fahrzeugsitz mit einem eine Sitzfläche aufweisenden Sitzboden, einer eine Lehnenfläche aufweisenden Sitzlehne und einer Kopfstütze bekannt, wobei im Sitzboden und/oder in der Sitzlehne und/oder in der Kopfstütze Sensoren vorgesehen sind, die von einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person ausgeübte Kräfte, Drücke und/oder Bewegungen erfassen und daraufhin ein Signal an eine Steuerungseinrichtung abgeben, die im Fahrzeugsitz vorgesehene Aktuatoren zur Verstellung des Sitzbodens und/oder der Sitzlehne und/oder der Kopfstütze oder von Komponenten derselben ansteuert, um den Fahrzeugsitz insgesamt oder dessen Sitzboden, dessen Sitzlehne, dessen Kopfstütze oder einen Teil derselben zu verstellen. Damit ist eine Steuerung der Bewegung eines entsprechend ausgestatteten Fahrzeugsitzes durch eine Person ermöglicht. Es kann jedoch auch der Wunsch bestehen, dieser Person eine Rückmeldung bzw. ein Feedback über die Steuerung zu geben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen verstellbaren Fahrzeugsitz so auszugestalten, dass eine Rückmeldung bzw. ein Feedback über dessen Steuerung bereitgestellt wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen verstellbaren Fahrzeugsitz gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Konkret wird diese Aufgabe durch einen verstellbaren Fahrzeugsitz mit einem eine Sitzfläche aufweisenden Sitzboden, einer eine Lehnenfläche aufweisenden Sitzlehne und einer Kopfstütze gelöst, wobei im Sitzboden und/oder in der Sitzlehne und/oder in der Kopfstütze Sensoren vorgesehen sind, die von einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person ausgeübte Kräfte, Drücke und/oder Bewegungen erfassen und daraufhin ein Signal an eine Steuerungseinrichtung abgeben, die im Fahrzeugsitz vorgesehene Aktuatoren zur Verstellung des Sitzbodens und/oder der Sitzlehne und/oder der Kopfstütze oder von Komponenten derselben ansteuert, um den Fahrzeugsitz insgesamt oder dessen Sitzboden, dessen Sitzlehne, dessen Kopfstütze oder einen Teil derselben zu verstellen.
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Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuerungseinrichtung ein die Verstellung repräsentierendes Signal ausgibt, wenn eine Ansteuerung mindestens eines Aktuators eingeleitet und/oder beendet wird. In vorteilhafter Weise gibt damit der Fahrzeugsitz ein Signal aus, ob und ggf. wann die Verstellung des Fahrzeugsitzes erfolgt oder zu einem Abschluss gelangt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen verstellbaren Fahrzeugsitzes ist vorgesehen, dass die Steuerungseinrichtung das die Verstellung repräsentierende Signal an ein Informationsausgabemittel ausgibt. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Information darüber, ob und ggf. wann die Verstellung des Fahrzeugsitzes erfolgt oder zu einem Abschluss gelangt ist, weiterzuverarbeiten und/oder zu präsentieren. Das Informationsausgabemittel kann jede geeignete Form aufweisen. So kann es insbesondere ein automatisches, automatisiertes, elektrisches, elektronisches oder mechanisches Informationsausgabemittel sein. Das Informationsausgabemittel kann das Signal direkt und/oder eine das Signal repräsentierende Information insbesondere direkt verarbeiten und/oder an ein Verarbeitungsmittel ausgeben, in dem eine Aufbereitung, insbesondere Verstärkung oder Umwandlung, erfolgt.
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So kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass das Informationsausgabemittel ein haptisches Ausgabemittel, ein akustisches Ausgabemittel und/oder ein optisches Ausgabemittel aufweist, das sich ganz oder teilweise an dem Fahrzeugsitz befindet und/oder das ganz oder teilweise entfernt von dem Fahrzeugsitz platziert und eingerichtet ist, mit der Steuerungseinrichtung wirkverbunden zu sein.
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Mit anderen Worten kann die Information in haptischer, akustischer und/oder optischer Form direkt an dem Fahrzeugsitz, einem Teil desselben und/oder von diesem entfernt ausgegeben werden. Wenn das Informationsausgabemittel von dem Fahrzeugsitz ganz oder teilweise entfernt ist, so ist es mit der Steuerungseinrichtung mindestens zeitweise wirkverbunden. Die Wirkverbindung kann insbesondere drahtlos oder drahtgebunden ausgebildet sein.
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Gemäß einer zusätzlichen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen verstellbaren Fahrzeugsitzes ist vorgesehen, dass das haptische Ausgabemittel mindestens ein Vibrationsmittel, das akustische Ausgabemittel mindestens ein Lautsprecher und das optische Ausgabemittel mindestens eine elektronische Anzeige ist. So kann das Vibrationsmittel Teil einer an sich bekannten, in dem Fahrzeugsitz befindlichen Massagevorrichtung sein.
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Die genannten Ausgabemittel sind, wie bereits zuvor offenbart, direkt am Fahrzeugsitz positioniert. Dies ist aber nicht zwingend der Fall, wie ebenfalls zuvor offenbart. So können das haptische Ausgabemittel, bevorzugt das Vibrationsmittel, das akustische Ausgabemittel, bevorzugt der Lautsprecher, und/oder das optische Ausgabemittel, bevorzugt die elektronische Anzeige, teilweise oder vollständig von dem Fahrzeugsitz getrennt positioniert sein.
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Unter Zugrundelegung der zuvor offenbarten technischen Lehre ist insbesondere folgender Anwendungsfall umsetzbar:
- Soll der Fahrzeugsitz nach vorne geneigt werden, verlagert die Person ihr Gewicht nach vorne. Dadurch erhöht sich der Druck ihrer Oberschenkel im Bereich oberhalb der Knie. Ab einem bestimmten, elektronisch eingestellten und abgespeicherten Druck beginnt der Fahrzeugsitz, sich zu verstellen. Gleichzeitig wird vermittels des Vibrationsmittels ein Impuls in diesen Bereich der Oberschenkel ausgegeben. Wird die Druckgrenze wieder unterschritten, stoppt der Fahrzeugsitz die entsprechende Bewegung und es wird erneut ein Impuls über den das Vibrationsmittel ausgegeben. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise unmittelbar eine klare Rückmeldung bzw. ein Feedback gegeben, wann die Verstellung startet oder stoppt. Für eine Verstellung der Neigung des Fahrzeugsitzes nach hinten wiederum wird der Druck im Bereich Oberschenkel über Knie und im Bereich Schulterblätter herangezogen. Das haptische Feedback wird durch das entsprechende Informationsausgabemittel im Bereich der Schulterblätter der Person ausgegeben. Für eine Verstellung des Fahrzeugsitzes nach hinten wird der von der Person gegen die Sitzlehne ausgeübte Druck im Bereich seines Beckens verwendet und auch dort Feedback durch ein entsprechendes Informationsausgabemittel gegeben. Für eine Verstellung des Fahrzeugsitzes nach vorne wiederum wird die Druckverlagerung der Person im Bereich ihres Gesäßes nach vorne gemessen und an dieser Stelle durch ein entsprechendes Informationsausgabemittel Feedback gegeben.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einem gattungsgemäßen Fahrzeugsitz bereitzustellen, bei dem eine Rückmeldung bzw. ein Feedback über dessen Steuerung bereitgestellt wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem in seinem Innenraum befindlichen Fahrzeugsitz dadurch gelöst, dass der Fahrzeugsitz als ein verstellbarer Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist. Die zuvor genannten Vorteile gelten adäquat.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges ist vorgesehen, das Informationsausgabemittel, wenn es von dem Fahrzeugsitz ganz oder teilweise entfernt platziert ist, ein an einer in dem Fahrzeuginnenraum befindlichen Instrumententafel oder ein in dem Fahrzeuginnenraum oder außerhalb desselben befindliches elektronisches Anzeigemittel, insbesondere ein Display, oder ein Handendgerät, insbesondere ein Smartphone, ist. In vorteilhafter Weise kann hierdurch die in einem Kraftfahrzeug oder außerhalb desselben bestehende Infrastruktur genutzt werden. So kann die Ausgabe der zuvor offenbarten Information nicht nur innerhalb des Kraftfahrzeuges, sondern sogar außerhalb des Kraftfahrzeuges, bereitgestellt und angezeigt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte, nicht maßstäbliche Zeichnung näher beschrieben und erläutert. Gleiche Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen, soweit nichts anderes ausgeführt ist.
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Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes,
- 2 eine schematische Darstellung von im Fahrzeugsitz vorgesehenen Sensoren, Aktuatoren und Informationsausgabemitteln, und
- 3 eine schematische Draufsicht auf einen Innenraum eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges, in dem sich ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz gemäß 1 und 2 befindet.
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1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz 1, der auf einer Sitzkonsole 20 in Schienen 22, 24 längsverschiebbar angeordnet ist, wobei die Sitzkonsole 20 auf dem Boden 21 des Innenraums 80 eines Kraftfahrzeugs 2 angeordnet ist.
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Der Fahrzeugsitz 1 umfasst einen eine Sitzfläche 11 aufweisenden Sitzboden 10, eine eine Lehnenfläche 13 aufweisende Sitzlehne 12 sowie eine Kopfstütze 14. Die Neigung der Lehne 12 in Bezug auf den Sitzboden 10 ist in üblicher Weise um eine parallel zur Fahrzeugquerachse y liegende Lehnenneigungsachse y' verstellbar. Auch die Kopfstütze 14 ist in allgemein bekannter Weise entlang der Fahrzeughochachse z verschiebbar und vorzugsweise auch entlang der Fahrzeuglängsachse x verstellbar.
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Der Sitzboden 10 wird an seiner Oberseite durch eine linke Seitenwange 15 und eine rechten Seitenwange 16 seitlich begrenzt, die in ihrer Neigung zur Sitzfläche 11 jeweils um eine zur Fahrzeuglängsachse x parallele oder zu dieser geneigte Schwenkachse x' beziehungsweise x'' verschwenkbar sind. Des Weiteren ist der Sitzboden 10 am in Fahrtrichtung vorderen Ende der Sitzfläche 11 mit einer in Fahrzeuglängsrichtung verstellbaren Oberschenkelauflage 17 versehen.
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Die vorstehend beschriebenen Verstellbarkeiten der einzelnen Komponenten des Sitzbodens 10 erfolgen beispielsweise mittels in 1 nicht dargestellter Aktuatoren, wie sie bereits auch in herkömmlichen Fahrzeugsitzen für die elektrische Sitzverstellung verwendet werden.
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Die Sitzlehne 12 ist mit die Lehnenfläche 13 seitlich begrenzenden und unterhalb des Schulterbereichs 13' der Lehnenfläche 13 vorgesehenen Lehnenwangen, nämlich einer linken Lehnenwange 18 und einer rechten Lehnenwange 19 versehen. Auch die Lehnenwangen 18, 19 sind um eine jeweilige parallel zur Lehnenlängserstreckung ausgerichtete Schwenkachse z', z'' schwenkbar, sodass über diese Verschwenkbarkeit die Lehnenbreite vorwiegend im Lendenbereich einer auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden, hier nicht gezeigten Person verstellbar ist.
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Anstelle der Verschwenkbarkeit der Seitenwangen 15, 16 des Sitzbodens 10 und/oder der beiden Lehnenwangen 18, 19 können diese auch in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) transversal verfahrbar oder durch pneumatische Kissen aufblasbar gestaltet sein. Diese pneumatische Aufblasbarkeit kann auch zusätzlich zu einer Verschwenkbarkeit oder einer transversalen Verstellbarkeit der entsprechenden Seitenwangen 15, 16 beziehungsweise Lehnenwangen 18, 19 vorgesehen sein.
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Die Sitzlehne 12 ist weiterhin mit einer elektromechanisch oder pneumatisch verstellbaren Lordosenstütze 13" versehen, die in 1 nur schematisch dargestellt ist und die an sich in Fahrzeugsitzen bereits bekannt ist.
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Sowohl im Sitzboden 10 als auch in der Sitzlehne 12 sind eine Vielzahl von Sensoren 30, 30', 31, 31', 32, 32', 33, 33', 34, 35, 36, 37, 38, 38', 39, 39' vorgesehen, die eine Sensoranordnung 3 des Fahrzeugsitzes 1 bilden. Selbstverständlich können auch die Seitenwangen 15, 16 und die Lehnenwangen 18, 19 ebenfalls mit entsprechenden Sensoren 32', 38' sowie 33', 39' (in 1 nicht dargestellt) versehen sein. Auch die Kopfstütze 14 kann, ebenso wie die Oberschenkelauflage 17, mit Sensoren 45 beziehungsweise 30', 31' versehen sein.
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Die gezeigte Anzahl und Anordnung der Sensoren ist in 1 lediglich beispielhaft dargestellt; es können durchaus auch weniger oder mehr Sensoren vorgesehen sein und die Sensoren können auch an anderen Stellen der Sitzlehne 12 beziehungsweise des Sitzbodens 10, der Kopfstützte 14 sowie der anderen Sitzkomponenten angeordnet sein.
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Im Sitzboden 10 befindet sich des Weiteren ein erstes Informationsausgabemittel 61, das gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Vibrationsmittel ausgebildet ist. In der Sitzlehne 12 befindet sich ein zweites Informationsausgabemittel 62, das gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls als Vibrationsmittel ausgebildet ist. In der Kopfstütze 14 schließlich befindet sich ein drittes Informationsausgabemittel 63, das gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als akustisches Ausgabemittel, mithin als Lautsprecher, ausgebildet ist.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der im Fahrzeugsitz 1 vorgesehenen Sensoren und Aktuatoren und deren Verbindung mit einer Steuereinrichtung 4.
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Die im Sitzboden 10 vorgesehenen und bereits beschriebenen Sitzflächensensoren 30, 31, 32 und 33 sind, beispielsweise über einen ersten Datenbus 41, mit einer im Fahrzeugsitz 1 integrierten oder außerhalb davon angeordneten Steuerungseinrichtung 4 elektrisch leitend zur Datenübertragung verbunden. Ebenfalls über diesen ersten Datenbus 41 ist die Steuerungseinrichtung 4 mit zwei in der Oberschenkelauflage 17 vorgesehenen Sensoren 30', 31' und mit zwei in der linken Seitenwange 15 beziehungsweise der rechten Seitenwange 16 vorgesehenen Sensoren 32' beziehungsweise 33' verbunden.
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Auf die gleiche Weise ist die Steuerungseinrichtung 4 elektrisch leitend zur Datenübertragung über einen zweiten Datenbus 42 mit den in der Sitzlehne 12 vorgesehenen Sensoren 34, 35, 36, 37, 38 und 39, die auch als Lehnenflächen-Sensoren bezeichnet werden können, sowie mit einem in der linken Seitenwange 18 beziehungsweise in der rechten Seitenwange 19 vorgesehenen Sensor 38' beziehungsweise 39' verbunden.
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Auch die Kopfstütze 14 weist zumindest einen Sensor 45 auf, der über einen Datenbus 70 ebenfalls mit der Steuerungseinrichtung 4 elektrisch leitend zur Datenübertragung verbunden ist.
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Die vorgenannten Sensoren liefern Signale aufgrund von Kräften, Drücken und/oder Bewegungen, die von einer auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden, hier nicht gezeigten Person auf die Sitzfläche 11 beziehungsweise die Lehnenfläche 13 und/oder die Seitenwangen 15, 16, die Lehnenwangen 18, 19 und/oder die Kopfstütze 14 ausgeübt werden. Die Steuerungseinrichtung 4 empfängt diese Signale und bildet daraus statische Belastungsprofile und/oder dynamische Belastungsprofile (Belastungsprofildynamiken) und vergleicht diese Belastungsprofile beziehungsweise Belastungsprofildynamiken mit in einer mit der Steuerungseinrichtung 4 verbundenen Speichereinrichtung 40 gespeicherten vorgegebenen Belastungsprofilen beziehungsweise Belastungsprofildynamiken. Aufgrund dieses Vergleichs wird dann von einem in der Steuerungseinrichtung 4 vorgesehenen Computer eine Entscheidung über eine vorzunehmende Verstellung des Fahrzeugsitzes 1 getroffen. Diese Entscheidung resultiert in der Abgabe einer Mehrzahl von Steuerbefehlen an im Fahrzeugsitz 1 vorgesehene Aktuatoren und Informationsausgabemitteln.
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Zur Umsetzung der Verstellung ist die Steuerungseinrichtung 4 über einen dritten Datenbus 43 mit einem Aktuator 50 für die Längsverschiebbarkeit des Sitzbodens 10 und damit des Fahrzeugsitzes 1, mit einem Aktuator 51 zur Höhenverstellung des Sitzbodens 10, mit einem Aktuator 52 zur Neigungsverstellung des Sitzbodens 10, mit einem Aktuator 53 zur Längsverstellung der Oberschenkelauflage 17, mit einem Aktuator 54 zur Verstellung der linken Seitenwange 15 und mit einem Aktuator 55 zur Verstellung der rechten Seitenwange 16 des Sitzbodens 10 elektrisch zur Signalübertragung verbunden. Wenn ein den Beginn bzw. eine Beendigung einer Verstellung der zuvor genannten Elemente repräsentierendes Signal von der Signalvorrichtung 4 ausgegeben wird, wird das an dem Datenbus 43 angeschlossene Informationsausgabemittel 61 in Betrieb bzw. außer Betrieb gesetzt. In diesem Fall vibriert das Informationsausgabemittel 61 spürbar, so dass eine auf dem Fahrzeugsitz 1 befindliche Person eine haptische bzw. taktile Rückmeldung über den Beginn bzw. die Beendigung der Verstellung des Sitzbodens 10, der Oberschenkelauflage 17, der linken Seitenwange 15 oder der rechten Seitenwange 16 erhält.
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Außerdem ist die Steuerungseinrichtung 4 über einen vierten Datenbus 44 mit einem Aktuator 56 zur Neigungsverstellung der Sitzlehne 12, mit einem Aktuator 57 zur Verstellung der Lordosenstütze 13", mit einem Aktuator 58 zur Verstellung der linken Lehnenwange 18 und mit einem Aktuator 59 zur Verstellung der rechten Lehnenwange 19 zur elektrischen Signalübertragung verbunden. Wenn ein den Beginn bzw. eine Beendigung einer Verstellung der zuvor genannten Elemente repräsentierendes Signal von der Signalvorrichtung 4 ausgegeben wird, wird das an dem Datenbus 44 angeschlossene Informationsausgabemittel 62 in Betrieb bzw. außer Betrieb gesetzt. In diesem Fall vibriert das Informationsausgabemittel 62 spürbar, so dass eine auf dem Fahrzeugsitz 1 befindliche Person eine haptische bzw. taktile Rückmeldung über den Beginn bzw. die Beendigung der Verstellung der Sitzlehne 12, der Lordosenstütze 13", der linken Lehnenwange 18 oder der rechten Lehenwange 19 erhält.
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Schließlich ist die Steuerungseinrichtung 4 über einen Datenbus 71 mit einem Aktuator 46 zur Verstellung der Kopfstütze 14 verbunden. Wenn ein den Beginn bzw. eine Beendigung einer Verstellung der zuvor genannten Elemente repräsentierendes Signal von der Signalvorrichtung 4 ausgegeben wird, wird das an dem Datenbus 71 angeschlossene Informationsausgabemittel 63 in Betrieb bzw. außer Betrieb gesetzt. In diesem Fall gibt das als Lausprecher ausgebildete Informationsausgabemittel 63 einen hörbaren Ton aus, so dass eine auf dem Fahrzeugsitz 1 befindliche Person eine haptische bzw. taktile Rückmeldung über den Beginn bzw. die Beendigung der Verstellung der Kopfstütze oder einer ihrer hier nicht gezeigten Wangen erhält. Es sei angemerkt, dass das an der Kopfstütze 14 befindliche Informationsausgabemittel 63 auch als Vibrationsmittel ausgebildet sein kann, so dass eine auf dem Fahrzeugsitz 1 befindliche Person eine haptische bzw. taktile Rückmeldung über den Beginn bzw. die Beendigung der Verstellung der Kopfstütze 14 bzw. ihrer Wangen erhält.
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Wenn vorstehend von „Aktuator“ die Rede war, so ist dieser Begriff nicht im Sinne eines jeweils einzelnen Aktuators zu verstehen, sondern es kann für die jeweilige Verstellbarkeit auch eine Mehrzahl von Aktuatoren vorgesehen sein. Die Aktuatoren sind vorzugsweise elektromechanische Aktuatoren, zum Beispiel Stellmotoren, es können aber ebenso gut elektro-pneumatische oder elektro-hydraulische Aktuatoren vorgesehen sein. Auch ist es für den Fachmann selbstverständlich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die in den Figuren gezeigten und in der Figurenbeschreibung beschriebenen Aktuatoren beschränkt ist, sondern dass in dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz 1 noch weitere Aktuatoren und entsprechende Sensoren für andere als die genannten Verstellaufgaben vorgesehen sein können.
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Auch wenn, wie in der Beschreibungseinleitung dargelegt worden ist, die Betätigung der jeweiligen Aktuatoren aufgrund eines statischen Belastungsprofils erfolgen kann, um den Fahrzeugsitz 1 einer aktuellen Körperhaltung der auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Person anzupassen und die Sitzfläche und/oder die Lehnenfläche und/oder die sonstigen Sitzkomponenten bei einer Änderung der Körperhaltung nachzuführen, so liegt eine besonders bevorzugte Umsetzung der Idee, die Sitzverstellung aufgrund von im Fahrzeugsitz 1 erfassten Sensorensignalen vorzunehmen, darin, aus einer aktuellen Körperhaltung oder einer aktuellen Körperbewegung der auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Person ein prädiktives statisches Belastungsprofil oder eine prädiktive Belastungsprofildynamik zu ermitteln und den Fahrzeugsitz 1 entsprechend auf die vorausberechnete Körperposition einzustellen. Mit anderen Worten wird durch die Auswertung der von den im Fahrzeugsitz 1 verbauten Sensoren gelieferten Signale ein Bewegungswunsch oder ein Positionierungswunsch der auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Person vorausgesagt und der Fahrzeugsitz 1 wird daraufhin auf die Körperhaltung beziehungsweise Körperposition eingestellt, die dem Ergebnis dieses Wunsches entspricht.
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Richtet sich beispielsweise die auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzende Person aus einer entspannten, leicht nach hinten geneigten Sitzposition in eine aufrechte Position auf, so wird dies durch die Entlastung der Sensoren im Schulterbereich der Lehnenfläche 13 und durch eine entsprechende von den Sensoren der Sitzfläche 11 aufgenommenen Druckverlagerung erfasst und die Sitzlehne 12 wird automatisch nach vorne geneigt, um auch die Vorwärtsbewegung des Oberkörpers zu unterstützen. Bildet die Person dann auch noch ein Hohlkreuz aus, was ebenfalls durch die in der Lehnenfläche 13 vorgesehenen Sensoren detektiert werden kann, so wird die Lordosenstütze 13" entsprechend nach vorne bewegt. Es ist ersichtlich, dass dieses Bewegungsmuster nur ein Beispiel für die automatische Verstellung des Fahrzeugsitzes 1 darstellt und dass viele weitere Bewegungsbeispiele gebildet werden könne, deren Belastungsprofil oder Belastungsprofilverlauf (Belastungsprofildynamik) ermittelt und in der Speichereinrichtung 40 als Referenz abgelegt werden können.
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Neben den oben beschriebenen „entlastenden“ Bewegungsmustern (Aufrichten, Hohlkreuz) können auch „belastende“ Bewegungsmuster eine Verstellung des Fahrzeugsitzes 1 bewirken, wie beispielsweise die eingangs beschriebene Vierteldrehung des Fahrzeugsitzes 1 durch Krafteinleitung in den Fahrzeugsitz 1.
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In 3 ist das Kraftfahrzeug 2 nunmehr teilweise und in Draufsicht gezeigt. Konkret ist der Innenraum 80 des Kraftfahrzeuges 2 erkennbar, das in seinem Frontbereich eine an sich bekannte Instrumententafel 81 besitzt. Der in Hauptfahrtrichtung links befindliche Fahrzeugsitz 1 ist entsprechend dem in 1 und 2 dargestellten Fahrzeugsitz ausgebildet, so dass auf die Darstellung seiner bereits zuvor beschriebenen Details verzichtet werden kann.
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Der neben ihm positionierte Fahrzeugsitz 100 ist dem Fahrzeugsitz 1 gegenüber anders ausgebildet: Gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt der Fahrzeugsitz 100 lediglich in seiner Sitzfläche 11 Sitzflächensensoren 30, 31, 32 und 33, die über einen Datenbus 101 mit einer Steuereinrichtung 4 verbunden sind. Wie aus 3 zu entnehmen ist, befindet sich die Steuereinrichtung 4 in der Instrumententafel 81 und ist über einen weiteren Datenbus 102 mit einem ebenfalls an der Instrumententafel 81 befindlichen, als Display ausgebildeten Informationsausgabemittel 61 verbunden. Anders also als bei dem in der 3 linken Fahrzeugsitz 1, bei dem sich die Steuereinrichtung 4 und die Informationsausgabemittel 61, 62 und 63 in dem Fahrzeugsitz 1 selbst befinden, sind die Steuereinrichtung 4 und das Informationsausgabemittel 61 des Fahrzeugsitzes 100 von diesem beabstandet positioniert. Die Wirkverbindung der Sitzflächensensoren 30, 31, 32 und 33 mit der zugehörigen, in der Instrumententafel 81 befindlichen Steuereinrichtung 4 und dem Informationsausgabemittel 61 erfolgt drahtgebunden über den Datenbus 101 und den Datenbus 102. Wenn ein Beginn bzw. eine Beendigung einer Verstellung der Sitzfläche 11 durch die Sitzflächensensoren 30, 31, 32 und 33 detektiert und ein entsprechendes Signal an die Signalvorrichtung 4 ausgegeben werden, veranlasst die Signalvorrichtung 4 die Ausgabe eines entsprechenden Signals an das Display bzw. Informationsausgabemittel 61. Diese gibt eine korrespondierende Information an eine auf dem Fahrzeugsitz 100 befindliche, hier nicht gezeigte Person optisch aus, die von ihr auf einfache Weise erkannt und abgelesen werden kann.
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Im rückwärtigen Bereich des Innenraumes 80 des Kraftfahrzeuges 2 befindet sich ein weiterer, als Rücksitzbank ausgebildeter Fahrzeugsitz 110. Dieser weist eine sensorlose Sitzfläche 11 mit einer sensorlosen Sitzlehne 12 auf, an der drei Kopfstützen 14 positioniert sind. In jeder einzelnen Kopfstütze 14 befindet sich ein Sensor 45, wie er dem Grundsatz nach bereits unter Bezugnahme auf 1 beschrieben worden ist. Allerdings sind die Sensoren 45 nunmehr nicht drahtgebunden mit der Steuereinrichtung 4, sondern vielmehr drahtlos mit dieser wirkverbunden, wie durch die Pfeile I symbolisiert ist. Die Steuereinrichtung 4 ihrerseits ist ebenfalls drahtlos mit einem als Smartphone ausgebildeten Handendgerät 115 wirkverbunden, wie durch den Pfeil II symbolisiert ist. Das als Informationsausgabemittel 63 dienende Handendgerät 115 befindet sich gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des Kraftfahrzeuges 2, doch ist dies nicht zwingend der Fall. Vielmehr kann es sich auch außerhalb des Kraftfahrzeuges 2 befinden. Wenn ein Beginn bzw. eine Beendigung einer Verstellung einer Kopfstütze 14 durch einen der Sensoren 45 detektiert und ein entsprechendes Signal an die Signalvorrichtung 4 ausgegeben werden, veranlasst die Signalvorrichtung 4 die Ausgabe eines entsprechenden Signals an das Display bzw. optische Informationsausgabemittel 63 des Handendgerätes 115. Dieses gibt eine korrespondierende Information optisch, alternativ oder kumulativ auch akustisch, an eine hier nicht gezeigte, das Handendgerät 115 bedienende Person aus, die von ihr auf einfache Weise erkannt und ggf. abgelesen werden kann.
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Bei dem in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel des Fahrzeugsitzes 1 ist lediglich ein Informationsausgabemittel 61 für den Sitzboden 10, ein Informationsausgabemittel 62 für die Sitzlehne 12 und ein Informationsausgabemittel 63 für die Kopfstütze 14 vorgesehen. Es versteht sich jedoch, dass nicht allein ein einziges Informationsausgabemittel 61, 62 oder 63, sondern auch mehrere derselben für den Sitzboden 10, für die Sitzlehne 12 und/oder für die Kopfstütze 63 vorgesehen sein können. Darüber hinaus ist es möglich, für sämtliche mit Sensoren 30, 30', 31, 31', 32, 32', 33, 33', 34, 35, 36, 37, 38, 38', 39, 39', 45 versehene Teile eines Fahrzeugsitzes 1, 100, 110 nur ein einziges, mithin kombiniertes Informationsausgabemittel 61, 62, 63 an gewünschter Stelle und in gewünschter Form vorzusehen.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Sensoranordnung
- 4
- Steuereinrichtung
- 10
- Sitzboden
- 11
- Sitzfläche
- 12
- Sitzlehne
- 13
- Lehnenfläche
- 13'
- Schulterbereich
- 13"
- Lordosenstütze
- 14
- Kopfstütze
- 15
- linke Seitenwange
- 16
- rechte Seitenwange
- 17
- Oberschenkelauflage
- 18
- linke Lehnenwange
- 19
- rechte Lehnenwange
- 20
- Sitzkonsole
- 21
- Boden
- 22
- Schiene
- 24
- Schiene
- 30
- Sensor
- 30`
- Sensor
- 31
- Sensor
- 31'
- Sensor
- 32
- Sensor
- 32"
- Sensor
- 33
- Sensor
- 33'
- Sensor
- 34
- Sensor
- 35
- Sensor
- 36
- Sensor
- 37
- Sensor
- 38
- Sensor
- 38`
- Sensor
- 39
- Sensor
- 39`
- Sensor
- 40
- Speichereinrichtung
- 41
- erster Datenbus
- 42
- zweiter Datenbus
- 43
- dritter Datenbus
- 44
- vierter Datenbus
- 45
- Sensor
- 46
- Aktuator
- 50
- Aktuator
- 51
- Aktuator
- 52
- Aktuator
- 53
- Aktuator
- 54
- Aktuator
- 54
- Aktuator
- 56
- Aktuator
- 57
- Aktuator
- 58
- Aktuator
- 59
- Aktuator
- 61
- erstes Informationsausgabemittel
- 62
- zweites Informationsausgabemittel
- 63
- drittes Informationsausgabemittel
- 70
- Datenbus
- 71
- Datenbus
- 80
- Innenraum
- 81
- Instrumententafel
- 100
- Fahrzeugsitz
- 101
- Datenbus
- 102
- Datenbus
- 110
- Fahrzeugsitz
- 115
- Handendgerät
- x, y, z
- Koordinaten eines fahrzeugeigenen kartesischen Koordinatensystems gemäß ISO 4130-1978
- x', x''
- Schwenkachse
- y'
- Lehnenneigungsachse
- z', z''
- Schwenkachse
- I
- drahtlose Wirkverbindung
- II
- drahtlose Wirkverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016221507 A1 [0002]