-
Die Erfindung betrifft einen Auflagepuffer für eine Sitzvorrichtung eines Neigefahrzeugs sowie eine Sitzvorrichtung eines Neigefahrzeugs.
-
Auflagepuffer für Sitzvorrichtungen von Neigefahrzeugen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Bei diesen kann ein erstes Bauteil beispielsweise eine Unterseite einer Sitzbank umfassen und ein zweites Bauteil einen Fahrzeugrahmen, wobei der Auflagepuffer das erste Bauteil gegenüber dem zweiten Bauteil abpuffernd abstützt.
-
Die bekannten Auflagepuffer eignen sich jedoch nicht, wenn das zweite Bauteil Rundrohre umfasst, die beispielsweise einem Heckrahmen zugeordnet sind. Die Auflagefläche variiert solchenfalls mit der Position des Auflagepuffers und kann bei ungünstigen Toleranzen vergleichsweise gering ausfallen. Hierdurch kann sich einerseits die Flächenpressung erhöhen und eine Beschädigung des Auflagepuffers erfolgen. Darüber hinaus kann hierdurch bedingt eine ungenügende Abstützung erfolgen und ein Relativbewegen der Sitzbank bezüglich des Fahrzeugrahmens nicht ausgeschlossen werden.
-
Eine Aufgabe eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, einen Auflagepuffer für eine Sitzvorrichtung eines Neigefahrzeugs sowie eine Sitzvorrichtung eines Neigefahrzeugs mit einem derartigen Auflagepuffer vorzuschlagen, bei dem beim Abstützen des Auflagepuffers gegenüber einem zweiten Bauteil verbessert ist.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Auflagepuffer für eine Sitzvorrichtung eines Neigefahrzeugs, der einen Festlegeabschnitt umfasst, mit dem der Auflagepuffer an einem ersten Bauteil festlegbar ist, und der auf einer dem Festlegeabschnitt abgewandten Seite einen Auflageabschnitt umfasst, der mindestens eine Basis und der mindestens zwei an der Basis festgelegte und quer oder schräg zur Basis erstreckte elastisch biegbare Auflageelemente aufweist, deren freie Enden in einer unverformten Grundstellung berührungsfrei zueinander beabstandet sind und die beim Anordnen des Auflagepuffers an einem zweiten Bauteil in einer Auflagestellung angeordnet sind, in der sie verformt und zumindest bereichsweise an einer verrundeten Oberfläche des zweiten Bauteils berührend anliegen.
-
Dadurch, dass der Auflagepuffer eine Basis und mindestens zwei quer oder schräg zur Basis erstreckte elastische biegbare Auflageelemente aufweist, die in der Auflagestellung verformt sind und zumindest bereichsweise an einer verrundeten Oberfläche des zweiten Bauteils berührend anliegen, kann sich der Auflageabschnitt unterschiedlichen Geometrien des zweiten Bauteils anpassen. Hierdurch kann zudem die Auflagefläche vergrößert sein und die Dämpfwirkung des Auflagepuffers verbessert sein.
-
Bei dem ersten Bauteil kann es sich beispielsweise um eine Sitzbank des Neigefahrzeugs handeln. Bei dem zweiten Bauteil kann es sich um eine lastaufnehmende Tragstruktur des Neigefahrzeugs handeln. Wenn das zweite Bauteil eine verrundete Oberfläche umfasst, kann dieses beispielsweise durch ein Rundrohr gebildet sein.
-
Unter einem Neigefahrzeug werden Fahrräder, Motorräder oder motorradähnliche Kraftfahrzeuge, wie Motorroller, insbesondere zwei-, drei- oder vierrädrige Motorroller, Scooter, neigbare Trikes, Quads oder Dergleichen verstanden.
-
Es sind Ausführungsformen des Auflagepuffers denkbar, bei denen mindestens zwei der mindestens zwei Auflageelemente die gleiche Länge umfassen und/oder bei denen mindestens zwei der mindestens zwei Auflageelemente eine voneinander abweichende Länge umfassen.
-
Wenn mindestens zwei der mindestens zwei Auflageelemente die gleiche Länge umfassen, können die Auflageelemente mit einer ähnlich großen Auflagefläche an der verrundeten Oberfläche des zweiten Bauteils berührend anliegen.
-
Wenn mindestens zwei der mindestens zwei Auflageelemente eine voneinander abweichende Länge umfassen, können diese beispielsweise derart ausgebildet sein, dass in der Auflagestellung ein Zwischenraum der Auflageelemente in der Grundstellung durch Verformen der Auflageelemente in der Auflagestellung genutzt ist und die verrundete Oberfläche des zweiten Bauteils, die am Auflagepuffer anliegt, abschnittsweise oder in Gänze berührend an einem oder mehreren Auflageelementen anliegt.
-
Wenn der Auflagepuffer mehr als zwei Auflageelemente umfasst, kann beispielsweise eine spiegelsymmetrische Ausgestaltung vorgesehen sein, bei der jeweils zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Auflageelemente eine gleiche Länge umfassen und jeweils ein zum Auflageelement benachbartes Auflageelement eine hiervon abweichende Länge.
-
Um ein optimales Verformen der elastisch biegbaren Auflageelemente gewährleisten zu können, erweist es sich als vorteilhaft, wenn mindestens eines der mindestens zwei Auflageelemente einen sich von der Basis in Richtung seines freien Endes hin verjüngenden Querschnitt umfasst, insbesondere einen zahnartigen oder dreieckartigen Querschnitt.
-
Wenn das zweite Bauteil eine verrundete Oberfläche umfasst, mit der der Auflagepuffer mit dem Auflageabschnitt anliegt, erweist es sich als vorteilhaft, wenn mindestens eines der mindestens zwei Auflageelemente einen sich von der Basis in Richtung seines freien Endes hin verjüngenden Querschnitt umfasst, insbesondere einen zahnartigen oder dreieckartigen Querschnitt.
-
Hierdurch kann die Basis korrespondierend, insbesondere komplementär, zur verrundeten Oberfläche des zweiten Bauteils ausgebildet sein.
-
Solchenfalls kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Basis in Richtung auf das zweite Bauteil eine bogenförmige, insbesondere konkave, Kontur umfasst und wenn die mindestens zwei Auflageelemente in Richtung auf das Zentrum der bogenförmigen Kontur ausgerichtet erstreckt sind.
-
Wenn die Basis in Richtung auf das zweite Bauteil eine bogenförmige, insbesondere konkave, Kontur umfasst, können die mindestens zwei Auflageelemente bezüglich ihrer quer oder schräg zur Basis erstreckten Längsrichtung das Zentrum, also den Mittelpunkt der bogenförmigen Kontur, hin ausgerichtet sein.
-
Darüber hinaus ist bei einer Weiterbildung des Auflagepuffers vorgesehen, dass die Basis eine Mitte umfasst und dass die Auflageelemente jeweils eine quer oder schräg zur Basis erstreckte Länge umfassen, wobei die Länge eines Auflageelements mit größerem Abstand zur Mitte geringer ist, als die Länge eines benachbarten Auflageelements mit geringeren Abstand zur Mitte.
-
Solchenfalls werden die Auflageelemente immer kürzer, je weiter sie von der Mitte der Basis entfernt angeordnet sind.
-
Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Basis mit dem Festlegeabschnitt zentrisch, also in Verlängerung der Mitte der Basis miteinander verbunden sind. Um eine Pufferwirkung des Auflagepuffers weiter zu verbessern, erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Auflagepuffer mindestens einen Stützrahmen umfasst, an dem der Festlegeabschnitt und an dem die Basis im Bereich Ihrer Mitte und Ihren beiden äußeren Enden abgestützt festgelegt ist.
-
Solchenfalls ist der Auflageabschnitt mit der Basis an mindestens zwei Auflagepunkten abgestützt. Hierdurch ist eine Kraftübertragung vom zweiten Bauteil in Richtung ersten Bauteils verbessert und die Dämpfwirkung des Auflagepuffers erhöht.
-
Der Festlegeabschnitt kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein, sofern er der Funktion nachkommt, mit dem ersten Bauteil gefügt zu werden. Er lässt sich einfach und kostengünstig realisieren, wenn der Festlegeabschnitt entlang einer Fügerichtung in eine Aussparung im ersten Bauteil einführbar ist und einen Hintergriffmittel umfasst, das beim Fügen quer zur Fügerichtung verdrängbar ist und das in eine unverdrängte Grundstellung vorgespannt ist, in der es einen Querschnitt umfasst, der breiter ist, als der Querschnitt der Aussparung.
-
Der Festlegeabschnitt kann solchenfalls pilzförmig oder keilförmig ausgebildet sein. Das Hintergriffmittel kann beispielsweise durch ein elastisch verformbares Material gebildet sein oder durch ein in die unverdrängte Grundstellung vorgespanntes, klappbares Hintergriffmittel. Dadurch, dass der Festlegeabschnitt einen Querschnitt umfasst, der breiter ist, als der Querschnitt der Aussparung, ist der Auflagepuffer in der gefügten Anordnung des Festlegeabschnitts am ersten Bauteil durch einen Hintergriff am ersten Bauteil festgelegt.
-
Der Auflagepuffer lässt sich einfach und kostengünstig herstellen, wenn der Festlegeabschnitt, die Basis, der Stützrahmen und die mindestens zwei Auflageelemente ein gemeinsames einstückiges Bauteil bilden, insbesondere ein Spritzgussteil oder ein abgelängtes Stangenprofil, und insbesondere einen elastischen Kunststoff oder ein Gummi umfassen.
-
Wenn Festlegeabschnitt, Basis, Stützrahmen und die mindestens zwei Auflageelemente ein gemeinsames einstückiges Bauteil bilden, ist der Auflagepuffer bauteilreduziert und kompakt ausbildbar. Wenn das gemeinsame Bauteil ein Spritzgussteil umfasst, kann dieses auf einfache Weise durch einen elastischen Kunststoff oder einen Gummi hergestellt werden. Wenn das einstückige Bauteil ein abgelenktes Stangenprofil umfasst, kann dieses ebenfalls einen elastischen Kunststoff oder Gummi umfassen und hat solchenfalls quer zur Ablängung einen eckigen Querschnitt.
-
Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch eine Sitzvorrichtung eines Neigefahrzeugs mit einem ersten Bauteil, insbesondere einer Sitzbank, mit einem zweiten Bauteil, insbesondere einer lastaufnehmenden Tragstruktur, und mit mindestens einem Auflagepuffer mit einem der zuvor genannten Merkmale, der einen Festlegeabschnitt umfasst, mit dem der Auflagepuffer am ersten Bauteil festlegbar ist, und der auf einer dem Festlegeabschnitt abgewandten Seite einen Auflageabschnitt umfasst, der mindestens eine Basis und der mindestens zwei an der Basis festgelegte und quer oder schräg zur Basis erstreckte elastisch biegbare Auflageelemente umfasst, deren freie Enden in einer unverformten Grundstellung berührungsfrei zueinander beabstandet sind und die beim Anordnen des Auflagepuffers am zweiten Bauteil in einer Auflagestellung angeordnet sind, in der sie zumindest bereichsweise an dem zweiten Bauteil berührend anliegen.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Sitzvorrichtung und des Auflagepuffers.
-
In der Zeichnung zeigt:
- 1 Eine geschnittene Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel der Sitzvorrichtung;
- 2 Eine perspektivische Detailansicht eines Auflagepuffers.
-
Die 1 und 2 zeigen einen insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehenen Auflagepuffer für eine Sitzvorrichtung 4 eines Neigefahrzeugs. 1 zeigt die Sitzvorrichtung 4 in einer zusammengebauten Anordnung, bei der ein erstes Bauteil 6 durch den Auflagepuffer 2 über einem zweiten Bauteil 8 abgestützt ist.
-
Der Auflagepuffer 2 umfasst einen Festlegeabschnitt 10, mit dem der Auflagepuffer 2 an dem ersten Bauteil 6 festgelegt ist.
-
Auf der dem Festlegeabschnitt 10 abgewandten Seite umfasst der Auflagepuffer 2 einen Auflageabschnitt 12. Der Auflageabschnitt 12 weist eine Basis 14 auf und mehrere quer oder schräg zur Basis 14 erstreckte, elastisch biegbare Auflageelemente 16. Die Auflageelemente 16 sind elastisch biegbar und in einer unverformten Grundstellung berührungsfrei zueinander beabstandet. 1 zeigt den Auflagepuffer 2, bei der die elastisch biegbaren Auflageelemente 16 in einer Auflagestellung angeordnet sind, in der sie verformt und zumindest bereichsweise an einer verrundeten Oberfläche des zweiten Bauteils 8 berührend anliegen.
-
2 zeigt den Auflagepuffer 2, bei dem die Auflageelemente 16 in einer unverformten Grundstellung angeordnet sind. Diese umfassen jeweils einen von der Basis 14 in Richtung ihres jeweils freien Endes hin, einen sich verjüngenden Querschnitt. Bei den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel des Auflagepuffers 2 umfassen die Auflageelemente 16 einen dreieckartigen Querschnitt.
-
Die Basis 14 hat eine bogenförmige, insbesondere konkave Kontur. Entsprechend sind die Auflageelemente 16 in Richtung auf ein Zentrum der bogenförmigen Basis 14 hin ausgerichtet.
-
Die einzelnen Auflageelemente 16 sind derart ausgebildet, dass sie von einer Mitte der Basis 14 in Richtung des äußeren Endes der Basis 14 zunehmend kleiner werden.
-
Der Auflagepuffer 2 umfasst zudem einen Stützrahmen 18, an dem der Festlegeabschnitt 10 sowie der Auflageabschnitt 12 angeordnet ist. Der Stützrahmen 18 stützt die Basis 14 in deren Mitte sowie an deren beiden äußeren Enden ab.
-
Der Festlegeabschnitt 10 ist entlang einer Fügerichtung 20 in einer Aussparung 22 des ersten Bauteils 6 einführbar. Er umfasst ein Hintergriffmittel 24, das beim Fügen quer zur Fügerichtung 20 verdrängbar ist und das in einer unverdrängten Grundstellung vorgespannt ist. In der unverdrängten Grundstellung dehnt sich das Hintergriffmittel 24 wieder aus und bildet einen Hintergriff bezüglich der Aussparung 22 des ersten Bauteils 6.
-
Im Folgenden wird die Wirkungsweise des Auflagepuffers 2 beschrieben:
- Der Auflagepuffer 2 wird mit dem Festlegeabschnitt 10 am ersten Bauteil 6 angeordnet. Das erste Bauteil 6 kann beispielsweise eine Sitzbank eines Neigefahrzeugs umfassen. Hiernach wird der Auflagepuffer 2 an der verrundeten Oberfläche des zweiten Bauteils 8 angelegt. Mit Andrücken des Auflagepuffers 2 in Richtung zweites Bauteil 8 formen sich die Auflageelemente 16 und umgeben die verrundete Oberfläche des zweiten Bauteils 8 und liegen dort berührend an.
-
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen im Rahmen des Schutzumfangs der nachfolgenden Ansprüche wesentlich sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Auflagepuffer
- 4
- Sitzvorrichtung
- 6
- erstes Bauteil
- 8
- zweites Bauteil
- 10
- Festlegeabschnitt
- 12
- Auflageabschnitt
- 14
- Basis
- 16
- Auflageelement
- 18
- Stützrahmen
- 20
- Fügerichtung
- 22
- Aussparung
- 24
- Hintergriffmittel