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Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltung zur Spannungsversorgung eines Airbag-Steuergeräts gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei Unfällen eines Fahrzeugs, das nicht vollständig oder nicht teilweise elektrifiziert ist, wird ein Airbag-Steuergerät mithilfe der Zündung, beispielsweise Klemme 15, aktiv gehalten, um so ein Auslösen des Airbags sicherzustellen.
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Bei einem batterieelektrischen Fahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, werden die Komponenten eines Hochvolt-Systems über eine Signalleitung Unit Enable aktiviert. Somit kann auch bei Fahrzeugstillstand, insbesondere beim Laden und bei der Vorkonditionierung, das Hochvolt-System aktiviert werden. Ebenfalls wird das Unit Enable Signal im batterieelektrischen Fahrzeug teilweise zur Einleitung einer aktiven Entlade-Funktion (active discharge) sogenannter Brake Chopper, das heißt elektrischer Pendants zu einem Retarder, einer Leistungswiderstände umfassenden verschleißfreien Dauerbremse, verwendet.
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Im Falle eines Aufpralls müssen die Komponenten des Hochvolt-Systems allerdings abgeschaltet werden. Das Airbag-Steuergerät muss jedoch in beiden Fällen aktiv sein, beispielsweise für einen eventuellen Zweitunfall ohne vorheriges Auslösen der Airbags, ohne die übrigen Funktionen zu beeinflussen. Dies bedeutet, dass die gleichzeitige Steuerung der aktiven Entlade-Funktion der Brake Chopper und die Versorgung des Airbag-Steuergeräts durch das Unit Enable Signal nicht möglich ist.
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DE 10 2015 209 925 A1 beschreibt ein System und Verfahren zum Abschalten einer hohen Spannung für ein Elektrofahrzeug, die eine Funktion zum Abschalten einer hohen Spannung in Verbindung mit einem Kollisionserfassungssignal (Airbagexpansionssignal), das von einer Airbag-Steuerung generiert wird, selbst dann durchführen, wenn ein Fahrzeug geladen wird. Das System zum Abschalten einer hohen Spannung enthält eine dritte Leistungsversorgungssteuerung, die sich in einem betriebsfähigen Zustand zum Übertragen von Leistung befindet, wenn das Fahrzeug startet und geladen wird. Eine Airbag-Steuereinheit wird durch Empfangen von Leistung durch die dritte Leistungsversorgungssteuerung betätigt und ist zum Generieren eines Airbagexpansionssignals beim Erfassen eines Auftretens einer Kollision des Fahrzeugs konfiguriert. Eine Hochspannungssteuerung ist zum Durchführen einer Hochspannungs-Abschaltfunktion in Erwiderung auf das Empfangen des Airbagexpansionssignals konfiguriert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine neuartige elektrische Schaltung zur Spannungsversorgung eines Airbag-Steuergeräts anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elektrische Schaltung zur Spannungsversorgung eines Airbag-Steuergeräts gemäß Anspruch 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße elektrische Schaltung zur Spannungsversorgung eines Airbag-Steuergeräts aus einer Batterie in einem batterieelektrischen Fahrzeug ist so gestaltet, dass ein Pluspol einer Niedervolt-Batterie über ein Relais auf einen Spannungsversorgungseingang des Airbag-Steuergeräts schaltbar ist, wobei ein Zündungsplus-Signal und ein Aktivierungssignal eines Hochvolt-Systems mittels jeweiliger Dioden eine logische ODER-Verknüpfung zur Ansteuerung des Relais bilden.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung werden die gesetzlichen Vorgaben eingehalten. Des Weiteren ist die Realisierung der Erfindung auf einfache Art und Weise durchführbar. Es wird lediglich ein Relais als zusätzliche Komponente verwendet. Zudem sind Relais sehr kostengünstig im Einkauf, da sie bereits vollständig marktreif sind und vielfach verwendet werden. Der Airbag bleibt auch beim Laden funktionstüchtig. Des Weiteren wird das System durch die Dioden Zweitunfall-tauglich, das heißt wenn beispielsweise bei einem kleinen Unfall nur der Beifahrerairbag und nicht der Fahrerairbag ausgelöst wurde, dann kann bei einem weiteren Unfall, beispielsweise durch unkontrollierte Fahrbedingungen oder unkontrollierte Richtungsänderung und Aufprall an einem anderen Objekt, der Fahrerairbag oder jeder andere Airbag trotzdem ausgelöst werden. In jedem Fall wird die Sicherheit der im Fahrzeug befindlichen Personen, insbesondere im Falle eines Zweitunfalls, erhöht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
- 1 ein schematisches Schaltbild einer elektrischen Schaltung zur Spannungsversorgung eines Airbag-Steuergeräts aus einer Batterie in einem batterieelektrischen Fahrzeug.
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Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltung 1, die eine gleichzeitige Versorgung eines Airbag-Steuergeräts 2 für mindestens einen Airbag 5 und eine Ansteuerung einer aktiven Entlade-Funktion mindestens eines Brake Choppers BRC in einem batterieelektrischen Fahrzeug ermöglicht, um somit den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen.
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Erfindungsgemäß wird dies gelöst, indem ein Signal Klemme 15 KL15 (Zündungsplus, geschaltetes Plus) und ein Aktivierungssignal Unit Enable UE (Aktivierung des Hochvolt-Systems) mittels jeweiliger Dioden D1, D2 eine logische ODER-Verknüpfung zur Ansteuerung eines Relais 4 bilden. Diese ODER-Verknüpfung der Dioden D1, D2 ist erforderlich, da sich sonst die Signale KL15 und UE gegenseitig löschen würden. Das Relais 4 schaltet ein Signal Klemme 30 KL30 (Batterie Plus, Pluspol einer Niedervolt-Batterie mit beispielsweise 12 V) als Spannungsversorgung zum Airbag-Steuergerät 2 durch. Dadurch kann die Funktion des Airbag-Steuergeräts 2 auch beim Laden sichergestellt werden.
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Da bei einem geringen Unfall oder Aufprall, der nur das Hochvolt-System betrifft, das Aktivierungssignal Unit Enable UE abgeschaltet wird, um die aktive Entlade-Funktion des Brake Choppers BRC zu realisieren, wäre die Funktion des Airbag-Steuergeräts 2 nicht mehr gegeben. Der Brake Chopper BRC muss gemäß den gesetzlichen Anforderungen über ein Signal Klemme 30c KL30c (analoges Crashsignal) und das Aktivierungssignal Unit Enable UE redundant abgeschaltet werden. Dadurch kann bei einem schwereren nachfolgenden Unfall oder Aufprall der Airbag 5 nicht ausgelöst werden, da das Airbag-Steuergerät 2 nicht mit Spannung versorgt werden würde. Deshalb ist eine alternative Ansteuerung mit dem Signal Klemme 15 KL15 vorgesehen. Allerdings kann das Airbag-Steuergerät 2 nicht nur mit dem Signal Klemme 15 KL15 angesteuert werden, da dieses während eines Ladevorgangs nicht aktiv ist und somit das Airbag-Steuergerät 2 dabei nur über das Aktivierungssignal Unit Enable UE angesteuert werden kann. Die Ansteuerung über das Signal Klemme 15 KL15 ist nur während der Fahrt möglich. Für den Fall eines Aufpralls oder Unfalls kann das Aktivierungssignal Unit Enable UE somit deaktiviert werden und das Relais 4 wird durch das Signal Klemme 15 KL15 gehalten, wodurch die Spannungsversorgung des Airbag-Steuergeräts 2 weiterhin sichergestellt ist.
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Außerdem ist eine Mehrfachnutzung des Aktivierungssignals Unit Enable UE und eine mögliche Verknüpfung mit anderen Signalen bei Brake Chopper BRC, bei einem elektrischen Nebenantriebssystem ePTO (electric Power Take Off) und beim Airbag-Steuergerät 2 möglich.
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Das Signal Klemme 30c KL30c ist über eine vom Airbag-Steuergerät 2 auslösbare Pyrofuse 3 und einen Notaus-Taster 6 mit dem Signal Klemme 30 KL30 verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrische Schaltung
- 2
- Airbag-Steuergerät
- 3
- Pyrofuse
- 4
- Relais
- 5
- Airbag
- 6
- Notaus-Taster
- BRC
- Brake Chopper
- D1
- Diode
- D2
- Diode
- ePTO
- elektrisches Nebenantriebssystem
- KL15
- Signal Klemme 15, Zündungsplus-Signal
- KL30
- Signal Klemme 30, Pluspol
- KL30c
- Signal Klemme 30c, analoges Crashsignal
- UE
- Signal Unit Enable, Aktivierungssignal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015209925 A1 [0005]