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Die Erfindung betrifft eine Bedienstelle für eine Maschine, insbesondere Druckmaschine, und ein Verfahren zum Betreiben einer Maschine, insbesondere Druckmaschine, mittels einer Bedienstelle.
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Insbesondere auf Touchoberflächen von Bedienstellen an Druckmaschinen werden Eingabeelemente (Buttons und editierbare Felder) angezeigt, die der Bediener in einer nach ihm gewünschten Reihenfolge bedienen kann. Es gibt Elemente, die eine Bildumschaltung bewirken und Elemente, die Funktionen an der Druckmaschine auslösen bzw. Eigenschaften verändern. Nachteilig für den Bediener ist es, dass es unter Umständen sehr aufwendig ist, immer wiederkehrende Schritte und Bedienhandlungen durchzuführen, da die Bedienelemente in verschiedenen Eingabemasken zu finden sind. So muss sich der Bediener mit mehreren Bildumschaltungen von Eingabeelement zu Eingabeelement bewegen und dort einstellen, was er möchte.
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Aus der
DE 10 2019 119 650 A1 ist eine Druckmaschine mit Bedienoberfläche zur Erfassung von Wischgesten bekannt, wobei mindestens zwei Druck- und/oder Lackwerke jeweils eine Bedientafel mit berührungsempfindlicher Bedienoberfläche zur Anzeige von Statusinformationen und zur Erfassung von Wischgesten und jeweils einen Rechner aufweisen, der von den Rechnern der anderen Druck- und/oder Lackwerke unabhängig ist, wobei die Bedienoberfläche die Wischgesten am jeweiligen Druck- und/oder Lackwerk erfasst, und der Rechner die erfassten Wischgesten in Steuerbefehle umrechnet und einer zentralen Steuerung und/oder einer jeweiligen dezentralen Steuerung oder allen dezentralen Steuerungen zur Umsetzung zuleitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Bedienstelle bzw. ein alternatives Verfahren zum Betreiben einer Maschine zu schaffen. Insbesondere soll die Bedienung der Maschine vereinfacht und/oder beschleunigt werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale eines unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine alternative Bedienstelle bzw. ein alternatives Verfahren zum Betreiben einer Maschine geschaffen wird. Insbesondere wird die Bedienung der Maschine vereinfacht und/oder beschleunigt. Besonders vorteilhaft wird dem Bediener die Möglichkeit gegeben, sich bestimmte wiederholende Bedienhandlungen zu einer Sequenz (Makro) zusammenfassen. Es wird auch eine entsprechende Maschine, insbesondere Druckmaschine, mit einer oder mehreren solchen Bedienstellen bereitgestellt.
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Beispielweise können mindestens eine, mehrere oder alle Bedienstellen einer Maschine, insbesondere Druckmaschine, bevorzugt mit Touchoberfläche, derart ausgebildet sein und die Maschine entsprechend durch die bzw. diese Bedienstellen angesteuert werden, was die Bedienung der Maschine vereinfacht und/oder beschleunigt.
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Der Bediener erhält insbesondere eine Möglichkeit, seine Bediensequenz aufzuzeichnen. Dazu kann er beispielsweise einen Vorwahlschalter (REC) drücken. Dazu kann es eine beliebige Anzahl Makroschalter (M1, M2, ...) geben, sodass der Bediener festlegen kann, unter welchem Makro er die aufzuzeichnende Bediensequenz abspeichern möchte. Danach bedient er die Maschine, insbesondere Druckmaschine, in einer für ihn gewollten Art. Wenn er mit dem Bedienen fertig ist, so drückt er bevorzugt erneut den Vorwahlschalter (REC) und die Aufzeichnung endet. Alle Schritte, die vom Bediener ausgeführt worden, werden dann in eben jener Reihenfolge in der Speichereinrichtung, beispielsweise auf dem Leitstands-PC, gespeichert.
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Drückt der Bediener nun den vorher belegten Makroschalter (M1, M2, ...), so führt die Maschine selbstständig alle gespeicherten Schritte in der Reihenfolge aus. Bedingung für das Ausführen aller Schritte eines Makros ist, dass die Maschine, insbesondere Druckmaschine, auch die Sequenz ausführen kann.
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Bevorzugt können die Makros bedienerabhängig sein, sodass jeder Bediener der Maschine, insbesondere Druckmaschine, seine eigenen Bediensequenzen ablegen bzw. aufrufen kann. So sind sie individualisierbar.
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Gibt es beispielsweise in einer Druckerei mehrere Maschinen, insbesondere Druckmaschinen, gleicher Ausstattung, so lassen sich die beispielsweise bedienerindividualisierten Makros auch von Maschine zu Maschine übertragen.
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Weiterhin können die Bedienhandlungen bevorzugt immer vom Rechner der Maschine, insbesondere vom Leitstands-PC, aufgezeichnet und ausgewertet werden. So gibt es die Möglichkeit, dass der Rechner der Maschine beispielsweise über künstliche Intelligenz die Bedienschritte auswertet und Sequenzen/Bedienmuster selbstständig erkennt und dem Bediener anbietet oder auch direkt an der Maschine umgesetzt.
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Bevorzugt werden dabei beim Aufzeichnen einer Bediensequenz auch Randbedingungen mit erfasst (z. B. Maschinengeschwindigkeit, Restmenge Waschtuch oder was auch immer für diese Sequenz benötigt wird), sodass ein Start eines Makros noch abgesicherter laufen kann.
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Vorteilhafterweise wird damit eine vereinfachte und/oder schnellere Bedienung der Maschine, insbesondere Druckmaschine, bereitgestellt. Zudem lassen sich Fehler beim Bedienen der Maschine vermeiden, weil die automatische Programmsequenz immer nach dem gleichen Schema abläuft und ein „Vertippen“ des Bedieners ausgeschlossen wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 Bild Auftragsliste mit Aufnahmevorwahl- und Makroschalter;
- 2 Vorwahl Ausklappen der Programmleiste;
- 3 Vorwahl Auftragswechselprogramm;
- 4 Vorwahl Programmstart;
- 5 Menüwechsel zu „Auftrag“;
- 6 Bildwechsel zu „Auftragswechsel Zustand“;
- 7 finales Bild „Auftragswechsel Zustand“, bei dem die Aufnahme beendet wird.
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Die 1 zeigt eine Eingabemaske 01 einer Bedienstelle, insbesondere eines Touchdisplays, einer mit einem Rechner verbundenen Maschine. Die Maschine kann beispielsweise eine Druckmaschine bzw. eine bogenverarbeitende Maschine, insbesondere eine Bogenoffsetrotationsdruckmaschine beispielsweise in Aggregat- und Reihenbauweise sein. Der mit der Maschine verbundene Rechner kann ein separater Rechner, beispielsweise ein übergeordneter Rechner, oder ein Steuerrechner der Maschine sein. Bevorzugt ist der Rechner einem Leitstand der Maschine zugeordnet. Die Eingabemaske 01 kann beispielsweise an einer mit dem Rechner verbundenen Anzeigeeinrichtung, beispielsweise einer Anzeigeeinrichtung der Maschine und/oder einem Leitstandsmonitor, beispielsweise einem Großbildschirm, angezeigt werden. Die Bedienstelle könnte aber auch direkt an einem Bauteil der Maschine, beispielsweis an einem Anleger, einer Anlage, einem Druckwerk, einem Lackwerk und/oder einer Auslage der Druckmaschine, vorgesehen und bevorzugt als Touchbedienstelle ausgebildet sein. Die Bedienstelle kann aber auch einer mobilen Bedieneinheit zugeordnet sein.
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Über die Eingabemaske 01 der Bedienstelle ist das konkrete Bauteil der Maschine bzw. die Maschine ansteuerbar. Bevorzugt können mittels der Bedienstelle, insbesondere über die Eingabemaske 01, eine Mehrzahl von Funktionen der Maschine ausgelöst werden, die anschließend von der Maschine bzw. deren Bauteilen umgesetzt werden können. Die Bedienstelle, insbesondere Eingabemaske 01, weist dazu eine Mehrzahl von verschiedene Funktionen der Maschine auslösenden Bedienelementen auf. Die Bedienstelle steht bevorzugt über den Rechner mit einer Speichereinrichtung zur Speicherung einer Reihenfolge von durch Bedienelemente ausgelöste Funktionen der Maschine in Verbindung. Die Reihenfolge der Funktionen steht dann zur Auswahl mittels eines weiteren Bedienelementes, insbesondere eines Makroschalters 04, bereit.
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Zur Speicherung einer Reihenfolge von durch Bedienelemente ausgelöste bzw. auszulösende Funktionen der Maschine ist bevorzugt ein Bedienelement, insbesondere ein Vorwahlschalter 03 vorgesehen, welcher nach einfacher oder mehrfacher, beispielsweise zweifacher Betätigung die Speicherung initiiert. Insbesondere kann der Bediener hier einen REC-Vorwahlschalter 03 drücken. Dazu gibt es bevorzugt eine beliebige Anzahl Makroschalter 04, beispielsweise die Schalter M1, M2, usw., sodass der Bediener festlegt, unter welchem Makro er die zu speichernde Reihenfolge von Funktionen der Maschine abspeichern möchte. Nach Auswahl bzw. Betätigung eines freien oder neu zu belegenden Makroschalters 04, z. B. Schalter M1, kann der Bediener die Maschine, insbesondere Druckmaschine, in einer für ihn gewollten Art bedienen. Nachfolgend ist eine mögliche Bediensequenz dargestellt.
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Die 2 zeigt eine Vorwahl zum Ausklappen einer Programmleiste. Der Bediener hat sich einen Auftrag eingerichtet und möchte diesen nun im automatischen Auftragswechsel in die Maschine, insbesondere Druckmaschine, laden und sich den Zustand des Wechsels anschauen. Dazu muss der Bediener die Leiste der Programmtaster mittels eines Bedienelementes, insbesondere eines Bedienschalters 02, ausklappen.
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Die 3 zeigt eine Vorwahl eines Auftragswechselprogramms. Der Bediener wählt hier mittels eines Bedienelementes, insbesondere eines Bedienschalters 02, das Auftragswechselprogramm vor. Dieses Programm startet er dann.
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Die 4 zeigt eine Vorwahl eines Programmstarts. Anschließend klickt der Bediener in der Hauptnavigation auf ein Bedienelement, insbesondere einen Bedienschalter 02, hier auf den Reiter „Auftrag“.
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Die 5 zeigt den Menüwechsel zu „Auftrag“.
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Die 6 zeigt einen Bildwechsel zu „Auftragswechsel Zustand“. Hier klickt der Bediener auf ein Bedienelement, insbesondere einen Bedienschalter 02, hier auf das Untermenü „Auftragswechsel Zustand“, um diesen zu sehen.
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Die 7 zeigt das finale Bild des „Auftragswechsel Zustand“. In Summe umfasst die Reihenfolge bis hierher damit beispielsweise fünf Klicks von Bedienelementen, insbesondere von Bedienschaltern 02. Die zu speichernde Reihenfolge kann generell aber eine beliebige Anzahl von Bedienbefehlen umfassen.
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Der Bediener betätigt hier beispielsweise wieder den REC-Vorwahlschalter 03, sodass die Aufzeichnung endet. Alle Schritte, die vom Bediener ausgeführt worden, werden dann in eben jener Reihenfolge in der Speichereinrichtung, insbesondere auf dem Leitstands-PC, gespeichert.
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Wenn der Bediener das nächste Mal einen Auftrag vorbereitet hat, so betätigt er ausschließlich den Makroschalter 04, z. B. den gerade belegten Schalter M1, und die Schritte (Leiste ausklappen, Auftragswechsel vorwählen, Programmstart, Hauptmenüwechsel, Untermenüwechsel) finden automatisch statt. Bevorzugt führt die Maschine, insbesondere Druckmaschine, alle gespeicherten Schritte in der Reihenfolge selbstständig aus. So muss der Bediener anstelle der fünf Klicks nur noch einen durchführen.
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Über die verschiedenen Makroschalter 04 sind dabei verschiedene Reihenfolgen der Funktionen der Maschine zuordenbar bzw. speicherbar. Eine, mehrere oder alle Reihenfolgen der Funktionen der Maschine sind dabei beispielsweise bedienerabhängig speicherbar und/oder abrufbar. Bei einer Mehrzahl von Maschinen, insbesondere Druckmaschine, ist die bzw. sind die Reihenfolgen der Funktionen der Maschine von einer Maschine beispielsweise auch bedienerabhängig bzw. bedienerindividualisiert auf eine andere Maschine übertragbar.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Eingabemaske
- 02
- Bedienschalter
- 03
- Vorwahlschalter
- 04
- Makroschalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019119650 A1 [0003]