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Die Erfindung betrifft einen Büstenhalter zur Formgebung eines weiblichen Körpers, insbesondere einen sogenannten Push-up-BH, mit einem eine umfangseitige Außenkontur aufweisenden Körbchen zur Aufnahme der Brust, mit einem sich seitlich an das Körbchen anschließenden Verschlussband zum Fixieren des Büstenhalters an dem Körper, insbesondere ein Rückenverschlussband. Optional kann der Büstenhalter zusätzlich einen Träger, insbesondere Schulter- oder Nackenträger umfassen, welcher sich üblicherweise an eine Dekollete-Kante des Körbchens, insbesondere in einem lateralen Seitenbereich anschließt. Wie bei solchen Push-up-BHs gewöhnlich sind zudem Mittel zum Vergrößern und Modellieren des Körbchens vorgesehen. Ferner betrifft die Erfindung einen Erweiterungskörper für einen solchen Büstenhalter.
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Solche Mittel zum Vergrößern und Modellieren des Körbchens dienen insbesondere zur Stützung und Auspolsterung einer Brust, insbesondere um ein optisch ansprechendes Dekollete zu schaffen. Die Mittel können separat ausgebildet sein, oder alternativ durch das Körbchen selbst, insbesondere durch dessen Formgebung, beispielsweise mit Bereichen unterschiedlicher Dicke, gebildet sein. Typische solcher Mittel sind Einlagen, welche auch als Kissen oder Polster bezeichnet werden. Solche Einlagen sind in der Regel aus Schaumstoff hergestellt und können schichtweise aufgebaut sein; sie sind dadurch entsprechend flexibel und anpassungsfähig, und dadurch besonders angenehm zu tragen.
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Bei gewöhnlichen Push-up-BHs ist ein solches Mittel zum Vergrößern und Modellieren des Körbchens in der Regel etwa mittig in dem Körbchen angeordnet und erstreckt sich beim Tragen des Büstenhalters von einem unteren medialen Bereich bis in einen oberen lateralen Bereich des Körbchens, so dass die Brust der Trägerin insbesondere nach oben und in die Mitte des Korpus gestützt wird.
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Es hat sich gezeigt, dass bei vielen Trägerinnen solcher Push-up-BHs der Wunsch besteht, nicht nur das optische Erscheinungsbild der Brust als solche mittels eines geeigneten Büstenhalters zu verschönern und/oder in Szene zu setzen, sondern vielmehr auch die Gesamtsilhouette des Körpers, insbesondere die optische Formgebung des gesamten Oberkörpers.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Büstenhalter bereitzustellen, der nicht nur eine optisch ansprechende Brust, sondern auch eine ganzheitliche, insbesondere den Oberköper betreffende optisch ansprechende Körpersilhouette ermöglicht.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch einen Büstenhalter mit den Merkmalen des Hauptanspruchs sowie durch einen Erweiterungskörper mit den Merkmalen des Anspruchs 18. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren offenbart.
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Erfindungsgemäß umfassen die Mittel zum Vergrößern und Modellieren des Körbchens einen Erweiterungskörper, der die umfangsseitige Außenkontur des Körbchens einseitig, insbesondere in Richtung des Verschlussbandes, zumindest optisch vergrößert bzw. erweitert. Der Erweiterungskörper schließt sich insbesondere seitlich, im Bereich des Verschlussbandes an das Körbchen an und bildet dadurch auf dieser Seite des Körbchens eine - beim Tragen des Büstenhalters zur Körperseite hin - nach außen gerichtete Vergrößerung, insbesondere Verlängerung des Körbchens. Diese Vergrößerung bewirkt zumindest optisch eine Verlagerung der seitlichen Außenkontur des Körbchens in Richtung der Körperseite der Trägerin. Dadurch wirkt die Brust der Trägerin für einen Betrachter nicht nur größer, sondern auch breiter. Das optische Erscheinungsbild der Brust bzw. die Außenkontur des Büstenhalters kann hierbei sogar seitlich über den Korpus der Trägerin hinausragen. Dazu ist Erweiterungskörper bevorzugt an der konvexen Außenseite des Körbchens angeordnet, insbesondere von außen auf das Körbchen aufgesetzt. Dadurch ist eine optische Verbreiterung des Brustumfangs zur besonders positiven Beeinflussung des Erscheinungsbilds der gesamten Körpersilhouette ermöglicht.
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Die umfangsseitige Außenkontur des Körbchens ist insbesondere durch eine Dekollete-Kante, eine der Dekollete-Kante gegenüberliegende Unterkante und eine zwischen der Dekollete-Kante und der Unterkante, insbesondere im lateralen Seitenbereich angeordnete laterale Seitenkante gebildet. Bei einem Tragen des Büstenhalters ist üblicherweise die Dekollete-Kante dem Hals der Trägerin zugewandt, die Unterkante dem Bauch der Trägerin und die laterale Seitenkante der Schulter der Trägerin. Die Seitenkanten können hierbei geschwungen bzw. gewölbt sein, beispielsweise erstreckt sich die Unterkante üblicherweise in einem langen Bogen über im Wesentlichen die Hälfte des Körbchenumfangs.
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Die Unterkante kann in einen dem benachbarten Körbchen zugewandten medialen Abschnitt und einen dem Verschlussband zugewandten lateralen Abschnitt unterteilt sein. In dem medialen Abschnitt der Unterkante ist üblicherweise ein die Körbchen verbindendes Zwischenbrustband angeordnet, welches auch als Unterbrustband ausgebildet sein kann. In dem lateralen Abschnitt der Unterkante ist das Band üblicherweise als Verschlussband fortgesetzt.
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Die laterale Seitenkante kann in einen oberen Abschnitt und einen unteren Abschnitt unterteilt werden, wobei die laterale Seitenkante beim Tragen des Büstenhalters vorzugsweise vollständig oberhalb des Anschlusses des Verschlussbandes angeordnet ist. Dadurch kann sich das Verschlussband, insbesondere in einem unteren Bereich der lateralen Seitenkante optisch besonders ansprechend an dem Körbchen anschließen. Insbesondere kann die laterale Seitenkante des Körbchens als eine stufenlose Verlängerung der oberen Kante des Verschlussbands angeordnet sein.
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Das Körbchen kann in mehrere Flächenbereiche unterteilt werden. Insbesondere kann das Körbchen einen mittig bzw. zentral angeordneten Frontbereich zum Bedecken der Brustspitzen, einen der Dekollete-Kante zugewandten Brustoberbereich, einen der Dekolletee-Kante abgewandten und der Unterkante zugewandten Brustunterbereich zum Bedecken der Brustunterhälfte, einen dem jeweils benachbarten Körbchen zugewandten medialen Seitenbereich, und einen dem Verschlussband und der lateralen Seitenkante zugewandten lateralen Seitenbereich umfassen. Entsprechend kann der laterale Seitenbereich nochmals in einen an der lateralen Seitenkante angrenzenden oberen lateralen Seitenbereich und einen an das Verschlussband angrenzenden unteren lateralen Seitenbereich unterteilt werden, wobei der Erweiterungskörper sich bevorzugt entlang der lateralen Unterkante nach oben bis in den Frontbereich und seitlich bis in den oberen lateralen Seitenbereich erstreckt.
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Der Erweiterungskörper kann separat oder als Teil des Körbchens ausgebildet sein. Der Erweiterungskörper ist insbesondere als ein elastisches Polsterelement ausgebildet. Dadurch ist der Erweiterungskörper entsprechend flexibel und anpassungsfähig ausgebildet, und folglich besonders angenehm zu tragen.
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Besonders bevorzugt ist der Erweiterungskörper an einer Außenseite des Körbchens und/oder eines weiteren Mittels zum Vergrößern und Modellieren des Körbchens, wie eines Einlegekissens, angeordnet. Unter der Außenseite des Körbchens ist insbesondere die konvexe Seite des Körbchens zu verstehen, insbesondere die bei einem Tragen des Büstenhalters von dem Körper abgewandte Seite oder Seitenfläche des Körbchens. Beispielsweise kann der Erweiterungskörper an einem gewöhnlichen Push-up-BH außen angeordnet sein. Dadurch kann eine vom Büstenhalter aufgenommene Brust formgerecht gehalten und die Körpersilhouette mittels des Erweiterungskörpers optimiert werden. Der Erweiterungskörper ist bevorzugt im Frontbereich des Büstenhalters angeordnet, beispielsweise im Bereich eines an der Innenseite des Körbchens befindlichen Einlegekissens. Dadurch kann eine optisch besonders ansprechende Körpersilhouette gebildet werden.
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Vorzugsweise vergrößert der Erweiterungskörper zumindest optisch nicht nur die umfangseitige Außenkontur des Körbchens, sondern auch zusätzlich die Stärke bzw. Dicke des Körbchens, zumindest bereichsweise. Dadurch ist insbesondere ein stufenloser Übergang, beispielsweise zwischen dem Körbchen und dem Erweiterungskörper ermöglicht. Insbesondere können Abflachungen oder Unebenheiten des Körbchens und/oder eines weiteren mittels zum Vergrößern und Modellieren des Körbchens, wie einer Einlage, ausgeglichen werden.
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Vorzugsweise ist der Erweiterungskörper mit zumindest einem Abschnitt des Verschlussbandes überlappend angeordnet. Insbesondere kann der Erweiterungskörper einen Bereich umfassen, insbesondere einen lateralen Teilbereich, welcher mit einem Abschnitt, insbesondere einem dem Körbchen zugewandten Abschnitt des Verschlussbands überlappend angeordnet ist. Das Verschlussband ist hierbei an einer dem Körper der Trägerin zugewandten Seite und Erweiterungskörper an einer dem Körper der Trägerin abgewandten Seite angeordnet. Dadurch kann bei einem Tragen des Büstenhalters zum Einen mittels des Verschlussbandes eine ausreichende Stabilität und Fixierung des Büstenhalters an dem Körper der Trägerin gewährleistet werden, und zum Anderen ist eine optische Verbreiterung der Brustsilhouette ermöglicht.
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Vorzugsweise entspricht die Länge des überlappenden Abschnitts des Verschlussbandes mindestens einem Drittel der größten Breite des Erweiterungskörpers, insbesondere etwa der Hälfte der größten Breite. Dadurch ist ein optimales Verhältnis zwischen Verstärkung und Verlängerung des Körbchens gegeben.
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Vorzugsweise ist der Erweiterungskörper durch Abschlusskanten begrenzt, welche zu den jeweiligen Seitenkanten des Körbchens im Wesentlichen parallel ausgerichtet sind. Insbesondere kann der Erweiterungskörper eine zu der Dekollete-Kante im Wesentlichen parallele obere Abschlusskante, eine zu der lateralen Seitenkante im Wesentlichen parallele seitliche Abschlusskante und eine zu dem lateralen Abschnitt der Unterkante im Wesentlichen parallele unterer Abschlusskante aufweisen. Dadurch ist der Erweiterungskörper optimal an den lateralen Seitenbereich des Körbchens angeformt und ergänzt diesen optisch in einer besonders bevorzugten Weise.
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Vorzugsweise umfassen die Mittel zusätzlich ein Einlegekissen. Solche Einlegekissen können bereits Teil eines Push-up-BHs sein. Das Kissen kann derart angeordnet sein, dass es sich von dem Brustfrontbereich bis in den lateralen Seitenbereich erstreckt. Das Einlegekissen kann somit insbesondere mittig und/oder seitlich in dem Körbchen angeordnet sein. Dadurch kann die Brust derart gestützt und in Form gebracht werden, dass diese optisch besonders ansprechend ist. Grundsätzlich können das Körbchen und das Einlegekissen aus demselben Körper gebildet sein. Alternativ ist das Einlegekissen separat ausgebildet und in das Körbchen eingelegt, in eine dafür vorgesehene Tasche des Körbchens eingesetzt und/oder eingenäht.
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Das Einlegekissen ist vorzugsweise rund, halbring- oder ellipsenförmig ausgebildet. Besonders bevorzugt ist das Einlegekissen in und um den Frontbereich des Körbchens angeordnet, sodass die Brust im zentralen Bereich gestützt werden kann. Der Erweiterungskörper kann hierbei insbesondere lang gestreckt ausgebildet sein und in Längserstreckung im Wesentlichen parallel zu dem lateralen Abschnitt der Unterkante angeordnet ist. Der Erweiterungskörper kann insbesondere im Bereich der Unterkante des Körbchens angeordnet sein, das heißt im Seitenbereich der Unterkante. Der Erweiterungskörper kann insbesondere ausschließlich in einer der Unterkante zugewandten Hälfte des BHs bzw. des Einlegekissens angeordnet sein. Hierbei kann der Erweiterungskörper zusätzlich über dessen Länge in jeweils parallel zu der Unterkante angeordneten Bereichen eine konstante Höhe aufweisen.
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Vorzugsweise ist der Erweiterungskörper mit dem Einlegekissen zumindest bereichsweise überlappend angeordnet. Insbesondere kann der Erweiterungskörper zumindest in einem lateralen Seitenbereich des Körbchens, und optional zusätzlich auch in dem Brustunterbereich, an oder auf dem Körbchen bzw. dem Einlegekissen liegen. Dadurch kann der Erweiterungskörper zumindest bereichsweise eine Verstärkung einer üblichen Auspolsterung des Körbchens, insbesondere im Bereich des Einlegekissens oder Polsterelements, bilden und ermöglicht dadurch ein optisch besonders ansprechendes Erscheinungsbild.
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Vorzugsweise liegt der Erweiterungskörper mit einem konkav ausgebildeten ersten Bereich an einer zumindest bereichsweise konvex ausgebildeten Seitenfläche des Körbchens und/oder des Einlegekissens an. Dadurch kann der Erweiterungskörper optimal an die Außenfläche eines üblichen Einlegekissen angepasst sein und insbesondere absatzfrei bzw. stufenlos an diesem anliegen.
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Vorzugsweise ist der Erweiterungskörper mit einem zweiten Bereich seitlich neben dem Einlegekissen und/oder dem Körbchen angeordnet, insbesondere seitlich in Richtung des Verschlussbandes. Dazu erstreckt sich der Erweiterungskörper beispielsweise von dem Brustunterbereich bis in den lateralen Seitenbereich und erweitert in diesem Bereich das Körbchen zumindest optisch über die Unterkante und die lateraler Seitenkante hinaus, insbesondere um einen sogenannten Erweiterungsbereich.
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Vorzugsweise weist der zweite Bereich in Längserstreckung des Erweiterungskörper eine Länge auf, welche mindestens der Hälfte der Länge des erstens Bereichs entspricht. Dadurch kann der Erweiterungskörper das Körbchen um mindestens die Hälfte des aufgesetzten Abschnitts seitlich erweitern und folglich eine optisch besonders ansprechende Körpersilhouette gebildet werden.
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Vorzugsweise weist der Erweiterungskörper eine seitliche Abschlusskante auf, die zu einer lateralen Seitenkante des Körbchens parallel ausgerichtet ist. Dadurch ist ein besonders unauffälliges integrieren des Erweiterungskörpers an das Körbchen und folglich eine optisch besonders ansprechende Körpersilhouette ermöglicht.
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Vorzugsweise ist das Einlegekissen an der konkaven Seite des Körbchens und der Erweiterungskörper an der konvexen Seite des Körbchens angeordnet. Insbesondere kann das Einlegerkissen innen am Körbchen anliegen und der Erweiterungskörper außen am Körbchen. Der Erweiterungskörper kann hierbei insbesondere als ein sogenanntes Außenpolster ausgebildet sein. Dadurch ist ein optisch besonders ansprechendes Erscheinungsbild des Büstenhalters ermöglicht.
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Grundsätzlich können das Einlegekissen und/oder der Erweiterungskörper schichtweise aufgebaut sind. Vorzugsweise sind das Einlegekissen und/oder der Erweiterungskörper aus Schaumstoff hergestellt. Dadurch ist ein besonders geeigneter Aufbau ermöglicht. Ferner kann das Einlegekissen und/oder der Erweiterungskörper in Richtung von der Mitte des Körbchens hin zu mindestens einer Seitenkante eine - insbesondere absatzfrei bzw. kantenfrei - abnehmende Dicke aufweisen. Dadurch ist ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild des Büstenhalters ermöglicht.
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Vorzugsweise sind der Erweiterungskörper und das Einlegekissen einstückig und/oder einteilig ausgebildet sind. Einstückig bedeutet vorliegend, dass der Erweiterungskörper und das Einlegekissen aus einem einzigen, zusammenhängenden Material gebildet sind. Der Erweiterungskörper und das Einlegekissen können beispielsweise flächig oder bereichsweise, insbesondere punktuell, miteinander verbunden sein. Der Erweiterungskörper und das Einlegekissen können insbesondere dann bereichsweise miteinander verbunden sein, wenn das Einlegekissen an der Innenseite des Körbchens und der Erweiterungskörper an der Außenseite des Körbchens angeordnet sind. Einteilig bedeutet vorliegend insbesondere, dass mindestens jede Schicht des Erweiterungskörpers und/oder des Einlegekissens aus einem einzigen, zusammenhängenden Material gebildet ist, und die zusammengesetzten Schichten den Erweiterungskörper und/oder das Einlegekissen, insbesondere auch ein den Erweiterungskörper und das Einlegekissen umfassendes Teil, bilden.
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Vorzugsweise weist der Erweiterungskörper im Bereich der lateralen Seitenkante oberhalb des Verschlussbandes und das Einlegekissen im Frontbereich die gleiche Stärke bzw. Dicke aufweist. Dadurch kann eine optisch besonders ansprechende Körpersilhouette gebildet werden.
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Erfindungsgemäß ist ein Erweiterungskörper vorgesehen, der für einen Büstenhalter mit den Merkmalen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17 geeignet ist. Der Erweiterungskörper kann insbesondere separat ausgebildet sein und zur Nachrüstung eines handelsüblichen Push-up-BHs geeignet sein.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten. Es zeigen schematisch:
- 1 - eine Ansicht verschiedener Körpersilhouetten;
- 2a - ein aus dem Stand der Technik bekannter Büstenhalter;
- 2b - Körbchen des Büstenhalters gemäß 2a in einer Schnittansicht;
- 2c - der Büstenhalter gemäß 2a in einer Detailansicht;
- 3a - ein erfindungsgemäßer Büstenhalter in einer Frontansicht;
- 3b - der Büstenhalter gemäß 3a in einer Schnittansicht;
- 3c - der Büstenhalter gemäß 3a in einer Detailansicht;
- 4a bis 4d - jeweils eine Ansicht einer Oberkörpersilhouette; und
- 5 - eine Ansicht verschiedener Körpersilhouetten.
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In der 1 sind beispielhaft verschiedene Silhouetten des weiblichen Körpers 100 gezeigt. Hierbei ist beispielhaft bei der in der Reihe links dargestellten Abbildung ein Körper 100 in der Form einer sogenannten „Sanduhr“ gezeigt. Die Sanduhr-Form ist ein sehr weibliches Attribut, bei der neben einem optisch ansprechenden Dekollete, von dem Oberkörper über die Taille bis hin zum oberen Beinbereich, insbesondere im Hüftbereich, eine optisch ansprechende und besonders bevorzugte Körpersilhouette gegeben ist.
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Die in der Reihe rechts neben der linken Abbildung gezeigten weiteren Körper 100 zeigen andere Formen, welche oftmals als weniger ausbalanciert oder optisch ansprechend und daher weniger bevorzugt angesehen werden. Bei den hier gezeigten Formen der Körpersilhouette, insbesondere der V-Form, H-Form, Apfel-Form und Birne-Form, wird insbesondere die Verteilung der Proportionen der einzelnen Körperteile als unstimmig oder weniger zueinander passend angesehen. Insbesondere werden solche Form oftmals nicht als das „Ideal“ der weiblichen Körpersilhouette angesehen, weil beispielsweise keine echte Taille erkennbar ist oder breite Hüften den optischen Fokus auf sich lenken.
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Der erfindungsgemäße Büstenhalter 1 ermöglicht es, das optische Erscheinungsbild der Gesamtsilhouette eines Körpers 100 mit H-Form, Apfel-Form oder Birne-Form hin zu einer Körpersilhouette mit Sanduhr-Form zu ändern.
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In der 2a ist beispielsweise ein aus dem Stand der Technik vorbekannter Push-up-BH gezeigt. Ein solcher Büstenhalter umfasst insbesondere ein die Brust aufnehmendes Körbchen, welches mithilfe eines Mittels zur Vergrößerung und Modellierung des Körbchens, insbesondere mittels eines Einlegekissen 26 verstärkt ist. Das Einlegekissen 26 bewirkt insbesondere eine Abstützung der Brust von unten in Richtung des Dekolletes der Trägerin. Hierbei muss das Einlegekissen nicht zwingend separat ausgebildet sein, sondern kann in das Körbchen integriert sein.
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Der besseren Übersicht halber sind in den 2a, 2b, 2c, 3a, 3b und 3c die Mittel 20 zum zur Vergrößerung und Modellierung des Körbchens lediglich an einem der beiden Körbchen 2a, 2b gezeigt, nämlich jeweils am Körbchen 2b. Das am Körbchen 2b gezeigte Mittel ist entsprechend ebenfalls am Körbchen 2a angeordnet.
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Ein solches Einlegekissen 26 bzw. ein solches Körbchen mit Verstärkung ist in der 2b gezeigt. Insbesondere zeigt 2b in einer Schnittansicht die üblicherweise verwendete Polsterform bzw. Dickenverhältnisse der Verstärkung eines Push-up-BHs. Die Stärke eines solchen Einlegekissen 26 nimmt beispielsweise von einem Randbereich RB mit bis zu 5mm, über einen Zwischenbereich ZB mit bis zu 10mm Stärke, bis hin zu einem flächigen Mittenbereich MB mit einer Stärke von bis zu 15mm zu. Dies ist in den 2a und 2b durch die Intensität der Schattierung bzw. die gestrichelten vertikalen Linien gezeigt. Wie es insbesondere auch in den 4a und 4b gezeigt ist, drückt hierbei das als innenliegendes Schaumstoffpolster ausgebildete Einlegekissen 26 das Volumen der Brust von unten und von der Seite weg nach oben und zur Körpermitte hin, wie durch die Pfeile in den 4a und 4b angedeutet. Dadurch ergibt sich ein Erscheinungsbild, bei dem die Brust ausschließlich in einem Bereich vor dem Torso der Trägerin angeordnet ist und dem Körper insbesondere nach vorne hin hervorsteht.
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In der 2c ist eine weitere Frontansicht eines aus dem Stand der Technik bekannten Push-up-BHs gezeigt, wobei hierin insbesondere die Anordnung der Polsterung bzw. des Einlegekissens relativ zum Verschlussband sowie die Einteilung des Körbchens in mehrere Bereiche gezeigt wird. Diese Einteilung der Bereiche gilt auch für den erfindungsgemäßen Büstenhalter in der nachfolgenden Beschreibung.
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In der 3a ist ein Beispiel des erfindungsgemäßen Büstenhalters 1 zur Formgebung eines weiblichen Körpers 100 in einer Frontansicht gezeigt.
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Der Büstenhalter 1 umfasst insbesondere zwei über ein Zwischenbrustband 5 oder - wie in 4d gezeigt - über ein Unterbrustband 6 miteinander verbundene Körbchen 2a, 2b zur Aufnahme einer Brust. An jedes Körbchen 2a, 2b schließt sich jeweils seitlich in einem lateralen Bereich ein Bandteil 3a, 3b an, welche über einen nicht dargestellten Verschluss, insbesondere im Rückenbereich einer Trägerin, zu einem zusammenhängenden Verschlussband 3 miteinander verbindbar sind. Zur Stabilisierung der Körbchen 2a, 2b beim Tragen sind zwei Träger 4a, 4b vorgesehen, welche über eine Trägeraufnahme 15 an dem Körbchen 2a, 2b befestigt sind.
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Das Körbchen 2a, 2b ist durch eine umfangseitige Außenkontur 17 begrenzt, welche, - wie zur besseren Übersicht insbesondere in 2c gezeigt - eine Dekollete-Kante 7, eine laterale Seitenkante 8 und eine Unterkante 9, insbesondere eine mediale Unterkante 9a und eine laterale Unterkante 9b, umfasst. Das Körbchen 2a, 2b umfasst einen mittig bzw. zentral angeordneten Frontbereich 10 zum Bedecken der Brustspitzen, einen der Dekollete-Kante 7 zugewandten Brustoberbereich 11, einen der Dekolletee-Kante 7 abgewandten und der Unterkante 9 zugewandten Brustunterbereich 13 zum Bedecken der Brustunterhälfte, einen dem jeweils benachbarten Körbchen 2a, 2b zugewandten medialen Seitenbereich 14, und einen dem Verschlussband 3a, 3b und der lateralen Seitenkante 8 zugewandten lateralen Seitenbereich 12. Der laterale Seitenbereich 12 ist zudem in einen an der lateralen Seitenkante 8 angrenzenden oberen lateralen Seitenbereich 12a und einen an das Verschlussband 3a, 3b angrenzenden unteren lateralen Seitenbereich 12b unterteilt.
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Zum Vergrößern und Modellieren des Körbchens 2a, 2b sind Mittel 20 vorgesehen, welche unter anderem das weiter oben angesprochene Einlegekissen 26 umfassen. Solche Mittel 20 sind in der Regel als Polster aufgebaut und ermöglichen dadurch eine individuelle Vergrößerung und Modellierung des Körbchens 2a, 2b.
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Das Einlegekissen 26 ist auch bei dem erfindungsgemäßen Büstenhalter 1 - wie bei dem weiter oben zur 2a beschriebenen Push-up-BH - mittig in dem Körbchen 2a, 2b angeordnet. Das Einlegekissen 26 ist insbesondere ellipsenförmig ausgebildet, und in und um den Frontbereich 10 angeordnet.
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Erfindungsgemäß umfasst das Mittel 20 zusätzlich einen Erweiterungskörper 21 zum Vergrößern einer Außenkontur 17 des Körbchens 2a, 2b, insbesondere zur optischen Verlängerung und Verbreiterung der Körbchenform, welches insbesondere in den 3a bis 3c gezeigt ist.
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Der Erweiterungskörper 21 ist als ein elastisches Polsterelement ausgebildet und kann insbesondere von außen beispielsweise auf das Körbchen 2a, 2b eines handelsüblichen Push-up-BH's aufgesetzt sein. Der Erweiterungskörper 21 ist dabei derart an dem Büstenhalter 1 angeordnet, dass die umfangsseitige Außenkontur 17 des Körbchens 2a, 2b einseitig, insbesondere in Richtung des Verschlussbandes 3, 3a, 3b, zumindest optisch vergrößert wird. Zusätzlich wird vorliegend die Stärke bzw. Dicke des Körbchens 2a, 2b zumindest bereichsweise vergrößert.
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Der Erweiterungskörper 21 ist im vorliegend gezeigten Beispiel - ähnlich wie ein Rechteck - langgestreckt ausgebildet und durch Abschlusskanten 23, 24, 25 begrenzt. Der Erweiterungskörper 21 ist an dem Körbchen 2a, 2b im Wesentlichen parallel zu dem lateralen Abschnitt 9b der Unterkante 9, insbesondere derart angeordnet, dass die Abschlusskanten 23, 24, 25 zu den jeweiligen Seitenkanten 7, 8, 9 des Körbchens 2a, 2b im Wesentlichen parallel ausgerichtet sind. Insbesondere ist die obere Abschlusskante 23 im Wesentlichen parallel zu der Dekollete-Kante 7, die seitliche Abschlusskante 24 im Wesentlichen parallel zu der Seitenkante 8 und die unterer Abschlusskante 25 im Wesentlichen parallel zu dem lateralen Abschnitt 9b der Unterkante 9.
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Wie insbesondere in den 3a und 3b gezeigt ist, überlappt der Erweiterungskörper 21 das Einlegekissen 26 zumindest bereichsweise, insbesondere in dem Unterbrustbereich 13 und dem unteren lateralen Seitenbereich 12b mit einem ersten Bereich 27. Insbesondere liegt der Erweiterungskörper 21 mit dem konkav ausgebildeten ersten Bereich 27 an einer konvex ausgebildeten Seitenflächen 16 des Körbchens 2a, 2b bzw. - wie vorliegend - des Einlegekissens 26 an. Dadurch kann der Erweiterungskörper 21 für ein stufenlosen Übergang zu dem Einlegekissen 26 optimal an die Außenfläche des Einlegekissen 26 angepasst sein und somit optisch besonders ansprechend an das Körbchen 2a, 2b angelegt sein.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass das Einlegekissen 26 an der konkaven Seite des Körbchens 2a, 2b, insbesondere innen, und der Erweiterungskörper 21 an der konvexen Seite des Körbchens 2a, 2b, insbesondere außen, angeordnet ist.
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Darüber hinaus ist der Erweiterungskörper 21 zur Verbreiterung des Brustumfangs mit einem zweiten Bereich 28 seitlich neben dem Einlegekissen 26 angeordnet und überlappt mit diesem zweiten Bereich 28 das Verschlussband 3a, 3b, insbesondere einen Abschnitt 19 des Verschlussbands 3a, 3b, wie in 3 b und 3c gezeigt ist. Dadurch wird die Unterkante 9 seitlich nach hinten verlagert und die laterale Seitenkante 8 optisch verlängert. Hieraus resultierend ist das Körbchen 2a, 2b seitlich zumindest optisch über die gewöhnliche Unterkante und optional die laterale Seitenkante hinaus erweitert, insbesondere um einen Erweiterungsbereich 22 mit einer Länge L4. Die Länge L4 des überlappenden Abschnitts 19 des Verschlussbandes 3a, 3b entspricht hierbei vorteilhafterweise mindestens einem Drittel der größten Breite B4 des Erweiterungskörpers 21.
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Der zweite Bereich 28 in Längserstreckung des Erweiterungskörpers 21 weist eine Länge L1 auf, welche mindestens der Hälfte der Länge L2 des ersten Bereichs 27 entspricht, so dass der Erweiterungskörper 21 das Körbchen 2a, 2b um mindestens die Hälfte des aufgesetzten ersten Bereichs 27 seitlich erweitert.
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Der Erweiterungskörper 21 ist derart ausgebildet, dass die sich anschließende laterale Seitenkante 8 eine optische Verlängerung einer oberen Kante 18 des Verschlussbands 3 bildet, wobei der Erweiterungskörper 21 sich entlang der lateralen Unterkante 9b nach oben bis in den Frontbereich 10 und seitlich bis in den oberen lateralen Seitenbereich 12a erstreckt. Hierbei kann der Erweiterungskörper 21 über seine Länge in jeweils parallel zu der Unterkante 9b angeordneten Bereichen jeweils eine konstante Höhe aufweisen.
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Zur Vermeidung eines gestuften Übergangs, bzw. zur Schaffung eines möglichst fließenden Übergangs zwischen Einlegekissen 26, Körbchen 2a, 2b und Erweiterungskörper 21 können die vorgenannten Komponenten möglichst bündig zueinander ausgebildet und angeordnet sein. Der Erweiterungskörper 21 und das Einlegekissen 26 können in der in 3b gezeigten Ausgestaltung zusammenhängend, insbesondere einstückig, ausgebildet sein.
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Wie ebenfalls in den 3a und 3b erkennbar ist, weisen der Erweiterungskörper 21 im Bereich der lateralen Seitenkante 8 oberhalb des Verschlussbandes 3a, 3b und das Einlegekissen 26 im Frontbereich die gleiche Stärke auf. Das Einlegekissen 26 weist eine von der Seite zur Mitte hin ansteigende Dicke auf, insbesondere in einem Randbereich RB eine Dicke von 0 bis 5mm, in einem mittleren Bereich ZB eine Dicke von 5 bis 10mm und in dem flächigen Mittenbereich MB eine Dicke von 10 bis 15mm auf. Dies ist in den 3a und 3b durch die Intensität der Schattierung bzw. die gestrichelten vertikalen Linien gezeigt. Auch die sichtbare Breite der jeweiligen Schichten beträgt vorliegend in einem Randbereich etwa 5mm und in einem mittleren Bereich etwa 10mm.
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Der Erweiterungskörper 21 weist entlang der lateralen Unterkante 9b in Richtung des Frontbereich 10 eine ansteigende Dicke von in einer ersten Stufe 5mm, in einer zweiten Stufe 10mm und in der flächig ausgebildeten dritten Stufe 15mm auf. Die sichtbare Breite der jeweiligen Schichten variiert über die Längserstreckung des Erweiterungskörpers 21, insbesondere zwischen einem Wert von Null und 10mm. Dadurch ist eine optisch besonders ansprechende Körpersilhouette ermöglicht.
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Wie insbesondere in den 4c und 4d gezeigt, kann durch die Anordnung des Erweiterungskörpers 21 das Körbchen 2a, 2b derart nach außen hin verlängert werden, dass nicht nur die Brust mittels einer Polsterung von der Seite aus in Richtung der Körpermitte aufgebaut werden kann, sondern auch die Seitenbereiche des Körpers 100 geformt und aufgebaut werden können. Dies wiederum ermöglicht eine Optimierung der Körpersilhouette, welches anhand der 5 gezeigt ist.
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In der 5 ist das für den jeweiligen Körper 100 sich ergebende Resultat beim Tragen des erfindungsgemäßen Büstenhalters 1 gezeigt. Es zeigen jeweils zwei Körper 100 in einer linken Position das Tragen eines gewöhnlichen Büstenhalters, insbesondere eines Push-up-BHs und in der jeweils rechten Position das Tragen des erfindungsgemäßen Büstenhalters 1. In der Reihe links ist erkennbar, dass aus der gewöhnlichen H-Form durch die Verbreiterung des Körbchens annähernd eine Sanduhr-Form erreicht werden kann. Gleiches gilt für das Körperpaar in der Mitte in Bezug auf die Apfel-Form sowie auch das Körperpaar rechts in der Reihe in Bezug auf die Birnen-Form.
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Es sollte deutlich sein, dass der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel begrenzt ist. Insbesondere der Aufbau und die Ausgestaltung des Körbchens kann - ohne den Kern der Erfindung zu verändern - durchaus modifiziert sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Büstenhalter
- 2a
- Körbchen, Cup
- 2b
- Körbchen, Cup
- 3
- Verschlussband
- 3a
- Verschlussband
- 3b
- Verschlussband
- 4a
- Träger, Schulter-/Nackenträger
- 4b
- Träger, Schulter-/Nackenträger
- 5
- Zwischenbrustband
- 6
- Unterbrustband
- 7
- Dekollete-Kante
- 8
- Seitenkante
- 9
- Unterkante
- 9a
- mediale Unterkante
- 9b
- laterale Unterkante
- 10
- Frontbereich
- 11
- Oberbrustbereich
- 12
- lateraler Seitenbereich
- 12a
- oberer Seitenbereich
- 12b
- unterer Seitenbereich
- 13
- Unterbrustbereich
- 14
- medialer Seitenbereich
- 15
- Trägeraufnahme
- 16
- Außenseite
- 17
- Außenkontur
- 18
- obere Kante
- 19
- Überlappungsabschnitt
- 20
- Mittel
- 21
- Erweiterungskörper
- 22
- Bereich
- 23
- Abschlusskante
- 24
- Abschlusskante
- 25
- Abschlusskante
- 26
- Einlegekissen
- 27
- erster Bereich
- 28
- zweite Bereich
- 100
- Körper
- RB
- Randbereich
- ZB
- Zwischenbereich
- MB
- Mittenbereich
- L1
- Länge
- L2
- Länge
- L3
- Länge
- B4
- Breite