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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein System sowie ein Verfahren zum Transport einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere für den Einsatz in einer Fahrzeugmontage.
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Vorrichtungen zum Transport einer Fahrzeugkarosserie für den Einsatz in einer Fahrzeugmontage sind aus dem Stand der Technik bekannt. Hierbei werden in der Karosserie-Fördertechnik, speziell in der Fahrzeugmontage-Fördertechnik, die Karosserien gängiger Weise über einen Exzenter-Verriegelungspin in einem Karosserie-Unterbodenblech fixiert und verriegelt, damit die Karosserien bei dem Transport nicht aus der Vorrichtung herausfallen oder während des Produktionsprozesses verrutschen können.
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Nachteiliger Weise hat sich diese Technik nicht als ausreichend sichere Maßnahme zur Verhinderung eines Verrutschens herausgestellt, insbesondere, wenn lediglich ein einziger Exzenter-Verriegelungspin zur Fixierung verwendet wird. Darüber hinaus ist bei einer Fixierung über einen Exzenter-Verriegelungspin eine nicht unerhebliche Krafteinwirkung notwendig, was nicht nur den Befestigungsaufwand erhöht, sondern auch die Materialbeanspruchung erhöht.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben, insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Transport einer Fahrzeugkarosserie zur Verfügung zu stellen, die unter möglichst geringer Krafteinwirkung und Materialbeanspruchung eine sichere und zuverlässige Fixierung eines Kraftfahrzeugs ermöglicht.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein System gemäß Anspruch 8 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Technische Merkmale, die zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung offenbart werden, gelten dabei auch in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen System sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren und umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen ausgeführt.
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Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Transport einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere für den Einsatz in einer Fahrzeugmontage vorgesehen. Hierbei umfasst die Vorrichtung eine Transporteinheit zur Bewegung entlang einer Transportstrecke, eine Trageeinheit zum Tragen der Fahrzeugkarosserie während eines Transportes sowie eine magnetisierbare Fixiereinheit zur magnetischen Fixierung der Fahrzeugkarosserie während des Transportes, wobei die eine magnetisierbare Fixiereinheit zumindest einen Zentrierdorn zur Positionierung der Fahrzeugkarosserie für den Transport aufweist.
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Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen zum Transport einer Fahrzeugkarosserie für den Einsatz in einer Fahrzeugmontage wird insbesondere durch die erfindungsgemäß vorgesehene Kombination einer magnetisierbaren Fixiereinheit zur magnetischen Fixierung der Fahrzeugkarosserie und eines Zentrierdorns zur Positionierung der Fahrzeugkarosserie eine sichere und zuverlässige Fixierung einer Fahrzeugkarosserie ermöglicht, die gleichzeitig einfach und ohne große Materialbeanspruchung durchführbar ist. Durch die Verwendung zumindest eines Zentrierdorns kann auf einfache und schnelle Weise eine korrekt ausgerichtete Positionierung erreicht werden. Durch die magnetisierbare Fixiereinheit kann anschließend auf einfache Weise eine sichere und zuverlässige Fixierung in der korrekt ausgerichteten Positionierung erreicht werden.
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Über die gegenständliche Vorrichtung können vorzugsweise sowohl Karosserien von PKWs, als auch von LKWs transportiert werden. Ebenso ist auch ein Transport anderer Fahrzeuge, wie Nutzfahrzeuge oder dergleichen denkbar.
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Unter einem Zentrierdorn kann im Rahmen der Erfindung insbesondere ein spitzes, vorzugsweise kegelförmiges, insbesondere metallisches Fixierelement verstanden werden, das zur Fixierung eines Gegenstandes in eine Öffnung eingeführt werden kann.
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Im Hinblick auf eine einfache und schnelle Fixierung einer Fahrzeugkarosserie bei einem Transport kann gegenständlich insbesondere vorgesehen sein, dass die magnetisierbare Fixiereinheit zumindest einen Lasthebemagneten oder einen Magnetspannblock zur Generierung eines Magnetfeldes aufweist, wobei der zumindest eine Zentrierdorn zur Positionierung der Fahrzeugkarosserie vorzugsweise an dem Lasthebemagneten oder dem Magnetspannblock, insbesondere zentriert auf einer Oberfläche des Lasthebemagneten oder des Magnetspannblocks angeordnet ist. Ein Lasthebemagnet oder Magnetspannblock ermöglicht dabei nicht nur eine einfache und schnelle Fixierung, sondern auch eine einfache und schnelle Lösung der Fixierung bzw. Freigabe. Die Anordnung des Zentrierdorns zentriert auf einer Oberfläche des Lasthebemagneten oder des Magnetspannblocks kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn der Zentrierdorn aus einem magnetisierbaren Material ausgebildet ist. Dann kann der Zentrierdorn neben seiner Funktion zur Positionierung auch zu einer besseren Fixierung beitragen.
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Zudem kann es im Hinblick auf eine stabile und zuverlässige Fixierung von Vorteil sein, wenn die magnetisierbare Fixiereinheit eine Mehrzahl von Lasthebemagneten oder Magnetspannblöcken mit auf den Lasthebemagneten oder den Magnetspannblöcken angeordneten Zentrierdornen aufweist, wobei vorzugsweise zumindest vier Lasthebemagnete oder Magnetspannblöcke mit auf den Lasthebemagneten oder den Magnetspannblöcken angeordneten Zentrierdornen vorgesehen sind. Im Rahmen einer stabilen und zuverlässigen Fixierung kann es hierbei ferner von Vorteil sein, wenn die Lasthebemagnete oder Magnetspannblöcke möglichst symmetrisch entlang der magnetisierbaren Fixiereinheit verteilt sind.
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Des Weiteren kann es von Vorteil sein, wenn der Lasthebemagnet oder Magnetspannblock oder die Lasthebemagnete oder Magnetspannblöcke elektrisch und/oder manuell betreibbar sind, wobei vorzugsweise ein variierbares Magnetfeld erzeugbar ist. Ein elektrischer Betrieb ermöglicht insbesondere eine Automatisierung einer Fixierung im Rahmen eines automatischen Transports von Fahrzeugkarosserien. Aus sicherheitstechnischen Aspekten kann eine zumindest zusätzliche manuelle Steuerung dennoch sinnvoll sein. Über ein variierbares Magnetfeld kann die aufzuwendende Kraft bzw. elektrische Energie vorteilhafterweise zielgerichtet angepasst werden, bspw. an das Gewicht der Fahrzeugkarosserien oder die Anzahl und/oder Anordnung der Lasthebemagnete oder Magnetspannblöcke.
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Im Rahmen eines einfachen und effektiven Transports kann gegenständlich insbesondere vorgesehen sein, dass die Transporteinheit in Form einer Elektrohängebahn oder eines fahrerlosen Transportfahrzeugs ausgebildet ist. Eine Ausführung der Transporteinheit in Form einer Elektrohängebahn oder eines fahrerlosen Transportfahrzeugs ermöglicht hierbei insbesondere einen automatisierbaren Transport von Fahrzeugkarosserien, bspw. zur Anwendung in einer automatisierten Montage.
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Im Hinblick auf einen sicheren und zuverlässigen Transport einer Fahrzeugkarosserie kann es ferner von Vorteil sein, wenn die Trageeinheit Tragarme zum Tragen der Fahrzeugkarosserie aufweist, wobei die Tragarme vorzugsweise einen festen Teil zur Verbindung mit der Transporteinheit und einen bewegbaren Teil zur Verbindung mit den Lasthebemagneten oder Magnetspannblöcken aufweisen. Der feste Teil der Tragarme kann vorteilhafterweise zur Gewährleistung einer stabilen Struktur dienen. Die bewegbaren Teile der Tragarme können vorzugswiese eine exakte Positionierung der Lasthebemagnete oder Magnetspannblöcke ermöglichen.
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Zudem kann es im Hinblick auf einen einfachen, schnellen und zuverlässigen Transport einer Fahrzeugkarosserie von Vorteil sein, wenn der bewegbare Teil der Tragarme in zumindest zwei Ebenen, vorzugsweise in drei Ebenen bewegbar ist. Eine möglichst große und flexible Bewegbarkeit des bewegbaren Teils der Tragarme kann hierbei insbesondere die Positionierung der Lasthebemagnete oder Magnetspannblöcke erleichtern.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ferner ein System zum Transport einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere für den Einsatz in einer Fahrzeugmontage. Hierbei umfasst das erfindungsgemäße System eine voranstehend beschriebene Vorrichtung sowie eine Aufnahmeeinheit zur Anordnung an einem Unterboden einer Fahrzeugkarosserie, wobei die Aufnahmeeinheit zumindest eine Aufnahmeöffnung zur Einführung eines Zentrierdorns aufweist. Damit weist das erfindungsgemäße System dieselben Vorteile auf, wie sie bereits ausführlich in Bezug auf die erfindungsgemäße Vorrichtung beschrieben worden ist.
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Im Hinblick auf einen stabilen und zuverlässigen Transport einer Fahrzeugkarosserie mittels des erfindungsgemäßen Systems kann gegenständlich vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Aufnahmeeinheit eine Mehrzahl von Aufnahmeelementen aufweist, wobei vorzugsweise jedes Aufnahmeelement genau eine Aufnahmeöffnung zur Einführung eines Zentrierdorns aufweist. Im Hinblick auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung können die Aufnahmeelemente vorteilhafterweise möglichst gleichmäßig auf der Aufnahmeeinheit verteilt sein.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Transport einer Fahrzeugkarosserie, vorzugsweise unter Verwendung einer voranstehend beschriebenen Vorrichtung, insbesondere unter Verwendung eines voranstehend beschriebenen Systems. Hierbei umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte eines Einsetzens einer Fahrzeugkarosserie in eine Trageeinheit zum Tragen der Fahrzeugkarosserie, eines Positionierens der Fahrzeugkarosserie mittels zumindest einem Zentrierdorn sowie eines Fixierens der Fahrzeugkarosserie mittels einer magnetisierbaren Fixiereinheit. Damit weist das erfindungsgemäße Verfahren dieselben Vorteile auf, wie sie bereits ausführlich in Bezug auf die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße System beschrieben worden ist.
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Hierbei kann es insbesondere im Hinblick auf eine einfache und schnelle Fixierung einer Fahrzeugkarosserie von Vorteil sein, wenn das Einsetzen der Fahrzeugkarosserie in die Trageeinheit über ein Aufsetzen der Fahrzeugkarosserie auf eine Kontaktfläche zumindest eines Lasthebemagneten oder Magnetspannblocks und/oder das Fixieren der Fahrzeugkarosserie mittels elektrischer Aktivierung des Lasthebemagneten oder des Magnetspannblocks erfolgt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen schematisch:
- 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Transport einer Fahrzeugkarosserie gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 ein erfindungsgemäßes System zum Transport einer Fahrzeugkarosserie gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 3 eine erfindungsgemäße Aufnahmeeinheit zur Anordnung an einer Fahrzeugkarosserie,
- 4 die einzelnen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Transport einer Fahrzeugkarosserie.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 2 zum Transport einer Fahrzeugkarosserie 80 (vorliegend nicht dargestellt), insbesondere für den Einsatz in einer Fahrzeugmontage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
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Wie gemäß 1 erkennbar ist, umfasst die Vorrichtung 2 eine Transporteinheit 4 zur Bewegung entlang einer Transportstrecke, eine Trageeinheit 8 zum Tragen der Fahrzeugkarosserie 80 während eines Transportes und eine magnetisierbare Fixiereinheit 10 zur magnetischen Fixierung der Fahrzeugkarosserie 80 während des Transportes, wobei die magnetisierbare Fixiereinheit 10 zumindest einen Zentrierdorn 12 zur Positionierung der Fahrzeugkarosserie 80 für den Transport aufweist.
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Wie gemäß 1 erkennbar ist, weist die magnetisierbare Fixiereinheit 10 eine Mehrzahl von Magnetspannblöcken 14b mit auf den Magnetspannblöcken 14b angeordneten Zentrierdornen 12 auf, wobei vorliegend vier Magnetspannblöcke 14b mit zentral auf den Magnetspannblöcken 14b angeordneten Zentrierdornen 12 vorliegen. Die Magnetspannblöcke 14b sind vorzugsweise elektrisch und/oder manuell betreibbar und vorteilhafterweise in der Lage ein variierbares Magnetfeld zu erzeugen.
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Wie gemäß 1 zu erkennen ist, weist die Trageeinheit 8 Tragarme 16a, 16b, 16c, 16d zum Tragen der Fahrzeugkarosserie 80 auf, wobei die Tragarme 16a, 16b, 16c, 16d vorliegend einen festen Teil 18a, 18b, 18c, 18d zur Verbindung mit der Transporteinheit 4 und einen bewegbaren Teil 20a, 20b, 20c, 20d zur Verbindung mit den Magnetspannblöcken 14b aufweisen. Der bewegbare Teil 20a, 20b, 20c, 20d der Tragarme 16a, 16b, 16c, 16d ist hierbei in zumindest drei Ebenen x, y, z bewegbar.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes System 1 zum Transport einer Fahrzeugkarosserie 80 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
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Wie gemäß 2 erkennbar ist, umfasst das System 1 eine Vorrichtung 2 gemäß 1 sowie eine Aufnahmeeinheit 22 (vorliegend verdeckt) zur Anordnung an einem Unterboden 24 einer Fahrzeugkarosserie 80.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Aufnahmeeinheit 22 zur Anordnung an einer Fahrzeugkarosserie 80.
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Wie gemäß 2 erkennbar ist, umfasst die Aufnahmeeinheit 22 vorliegend vier Aufnahmeelemente 22a, 22b, 22c, 22d mit jeweils einer zentral angeordneten Aufnahmeöffnung 26a, 26b, 26c, 26d zur Einführung eines Zentrierdorns 12.
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4 zeigt die einzelnen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Transport einer Fahrzeugkarosserie 80.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt hierbei ein Einsetzen 100 einer Fahrzeugkarosserie 80 in eine Trageeinheit 8 zum Tragen der Fahrzeugkarosserie 80, ein Positionieren 200 der Fahrzeugkarosserie 80 mittels zumindest einem Zentrierdorn 12 sowie ein Fixieren 300 der Fahrzeugkarosserie 80 mittels einer magnetisierbaren Fixiereinheit 10.
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Das Einsetzen 100 der Fahrzeugkarosserie 80 in die Trageeinheit 8 erfolgt vorliegend über ein Aufsetzen der Fahrzeugkarosserie 80 auf eine Kontaktfläche zumindest eines Magnetspannblocks 14b. Das Fixieren 300 der Fahrzeugkarosserie 80 erfolgt ferner mittels elektrischer Aktivierung des Lasthebemagneten 14a oder des Magnetspannblocks 14b.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.