DE102022111457A1 - Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren (100) zum Betreiben einer Aufzugsanlage (10) mit wenigstens einem Fahrkorb (12), der in einem Aufzugsschacht (11) zwischen einem oberen und einem unteren Ende (31, 32) verfahrbar ist. Das Verfahren umfasst Schritte des Bestimmens eines Fahrwegs (F) bis zu einer vorgegebenen Position (P) in dem Aufzugsschacht (11) und des Aktivierens wenigstens einer Zusatzbremse (20, 21). Ferner betrifft die Erfindung eine Steuereinrichtung (16) und eine Aufzugsanlage (10), die eingerichtet sind, das Verfahren (100) auszuführen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage mit wenigstens einem Fahrkorb, der in einem Aufzugsschacht zwischen einem oberen und einem unteren Ende verfahrbar ist, aufweisend Schritte des Bestimmens eines Fahrwegs bis zu einer vorgegebenen Position in dem Aufzugsschacht und des Aktivierens einer ersten Zusatzbremse. Zudem betrifft die Erfindung eine Steuereinrichtung und eine Aufzugsanlage.
  • Aufzugsanlagen weisen in einer Schachtgrube und/ oder in einem Schachtkopf eines Aufzugsschachts typischerweise Puffer auf, welche für den Fall, dass eine Aufzugskabine bzw. ein Fahrkorb und/oder ein Gegengewicht aufgrund eines technischen Fehlers insbesondere mit zu hoher Geschwindigkeit in einen Schachtendbereich einfährt, die kinetische Energie des Fahrkorbs und/ oder des Gegengewichts absorbieren sollen, um einen Aufprall an einem physischen Schachtende zu verhindern. Die Puffer sind üblicherweise so ausgelegt, dass eine maximale Verzögerung der Aufzugskabine und/oder des Gegengewichts einen Wert von 9,81 m/s2 nicht überschreitet. Hierfür dürfen aber die Aufzugskabine und/ oder das Gegengewicht eine Geschwindigkeit, für welche die Puffer ausgelegt sind, nicht überschreiten.
  • In Abhängigkeit von der Bewegungsenergie, welche die Puffer aufnehmen müssen, können diese unterschiedliche Höhen aufweisen. Zudem kann vorgesehen sein, dass mehrere Puffer für Fahrkorb und/ oder Gegengewicht in der Schachtgrube angeordnet sind. Dies beeinflusst eine Höhe der Schachtgrube bzw. des Schachtkopfs und ein Volumen eines Aufzugsschachts.
  • Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage vorzuschlagen, um ein, insbesondere sicheres, Abbremsen eines Fahrkorbs vor einem potentiellen Gefahrenpunkt zu ermöglichen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage und eine Steuereinrichtung für eine Aufzugsanlage sowie eine Aufzugsanlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgeschlagen. Weitere Ausführungsformen und zusätzliche Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung.
  • Nach einem ersten Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage mit wenigstens einem Fahrkorb, der in einem Aufzugsschacht zwischen einem oberen und einem unteren Ende verfahrbar ist, vorgeschlagen. Das Verfahren weist Schritte des Bestimmens eines Fahrwegs bis zu einer vorgegebenen Position in dem Aufzugsschacht, des Feststellens einer Distanz des sich in dem Aufzugsschacht bewegenden Fahrkorbs zu der vorgegebenen Position und des Aktivierens einer ersten Zusatzbremse, wenn der Fahrweg größer als die Distanz ist, auf.
  • Selbstverständlich können die hierin beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen für ein Gegengewicht und auch zum Betreiben, zum Überwachen und/ oder zum Bremsen eines Gegengewichts, welches insbesondere einem Fahrkorb zugeordnet ist, verwendet bzw. eingesetzt werden. Die Schritte des Bestimmens des Fahrwegs bis zu der vorgegebenen Position in dem Aufzugsschacht und des Feststellens der Distanz des sich in dem Aufzugsschacht bewegenden Fahrkorbs zu der vorgegebenen Position können insbesondere für beliebig viele Verzögerungsvorgänge für beliebig viele Bremsen der Aufzugsanlage durchgeführt werden, bis die Steuereinrichtung feststellt, dass der Fahrweg größer als die Distanz ist und in die erste Zusatzbremse aktiviert.
  • Durch das Aktivieren der ersten Zusatzbremse kann eine zusätzliche Bremsenergie für eine Bremsung des Fahrkorbs aufgebracht werden, wodurch eine kinetische Energie des Fahrkorbs, insbesondere zusätzlich, reduziert werden kann, um den Fahrkorb an der bzw. wenigstens in einem Bereich der vorgegebenen Position anzuhalten. Hierdurch kann erreicht werden, dass ein Fahrkorb bzw. Gegengewicht wenigstens im Bereich der vorgegebenen Position und/ oder vor einem möglichen Gefahrenpunkt zum Halt bzw. zum Stillstand kommt bzw. gebracht werden kann.
  • Eine vorgegebene Position kann ein, insbesondere statischer, Bremszielpunkt in dem Aufzugsschacht, insbesondere in einer Fahrtrichtung der Aufzugskabine bzw. des Fahrkorbs, sein und kann beispielsweise eine, insbesondere in Fahrtrichtung letzte, Haltestelle, insbesondere in einem unteren und/ oder oberen Bereich des Aufzugsschachts, sein und/ oder ein vorbestimmter Sicherheitspunkt, welcher insbesondere in einem vorgegebenen Abstand zu einem physischen Ende des unteren und/ oder oberen Schachtendes angeordnet ist. Ein solcher Sicherheitspunkt kann beispielsweise eine Position in einem Aufzugsschacht sein, die derart von einem physischen Schachtende beabstandet angeordnet ist, dass Wartungspersonal insbesondere in einer Schutzhaltung nicht zwischen einem fehlfahrendem Fahrkorb oder Gegengewicht und einem Schachtende oder einer anderen insbesondere baulichen Einrichtung eingeklemmt werden kann. Es kann vorgesehen sein, dass zum Bestimmen des Fahrwegs und/ oder Feststellen der Distanz ein vorbestimmter Toleranzbereich bzw. -wert zu dieser physischen und/oder vorgegebenen Position zugegeben wird, um ein sicheres und/ oder rechtzeitiges Bremsen des Fahrkorbs und/ oder eine schnellere Auslösung der betreffenden Zusatzbremse zu ermöglichen und somit eine Sicherheit bzw. einen Schutz vor Beschädigung zu erhöhen.
  • Ein Fahrweg ist insbesondere ein Istwert einer, während einer betriebsgemäßen Fahrt zurückzulegenden, Wegstrecke zwischen einem aktuellen Standort des Fahrkorbs und der vorgegebenen Position. Bei bestimmungsgemäßer Fahrt kommt der Fahrkorb insbesondere aufgrund der Geschwindigkeitssteuerung des Antriebs an der vorgegebenen Position insbesondere spätestens, zum Stillstand. Bei einer solchen Fahrt kann eine betriebsmäßige Bremsung zum Anhalten des Fahrkorbs an der vorgegebenen Position beispielsweise mittels des Antriebs bzw. einer Antriebsbremse durchgeführt werden.
  • Die Distanz ist insbesondere ein Sollwert des Bremswegs oder Anhaltewegs bzw. diejenige Wegstrecke, welche der Fahrkorb bis zum Stillstand, insbesondere an der vorgegebenen Position, zurücklegen darf, um an der vorgegebenen Position zum Stillstand zu kommen. Diese Distanz kann, insbesondere zusätzlich zum reinen Bremsweg ab dem Eingreifen einer Bremse, einen Aktivierungsweg bzw. eine Wegstrecke, welche während einer Zeit bis zum Aktivieren bzw. Wirken der jeweiligen Bremse und/ oder Zusatzbremse zurückgelegt wird, umfassen.
  • Um den Fahrweg zu bestimmen und/ oder die Distanz festzustellen, kann kontinuierlich oder diskret insbesondere eine aktuelle Position, eine Zeit, eine aktuelle Geschwindigkeit und/ oder eine aktuelle Beschleunigung des Fahrkorbs und/ oder des Gegengewichts erfasst und/ oder bestimmt werden. Hierbei kann wenigstens anhand der aktuellen Position, der Zeit, der aktuellen Geschwindigkeit und/ oder der aktuellen Beschleunigung des Fahrkorbs insbesondere eine Bremskurve bzw. eine Schar von möglichen Bremskurven bestimmt werden, um den Fahrweg bzw. die Distanz zu bestimmen bzw. festzustellen. Dabei kann mittels einer Bremskurve insbesondere ein Geschwindigkeitsverlauf über die Strecke bis zu der vorgegebenen Position abgebildet werden.
  • Alternativ und/ oder zusätzlich kann mittels einer Bremskurve, welche basierend auf insbesondere der aktuellen Position, der aktuellen Geschwindigkeit und/ oder der aktuellen Beschleunigung des Fahrkorbs bestimmt wird, ein Vergleich mit einer, basierend auf insbesondere einer Bremskurve für die Distanz bestimmten, zulässigen Position, einer zulässigen Geschwindigkeit und/oder einer zulässigen Beschleunigung des Fahrkorbs und/ oder des Gegengewichts erfolgen.
  • Somit wird durch das vorgeschlagene Verfahren eine, insbesondere unmittelbare, Reaktion auf ein Feststellen eines Abweichens von einem Normalbetrieb ermöglicht, bei welchem der aktuelle Fahrweg größer als die Distanz ist. Hierdurch kann die Distanz wenigstens im Wesentlichen gleich dem Fahrweg gehalten werden, wodurch der Fahrkorb an der bzw. wenigstens in einem Bereich der vorgegebenen Position anhält bzw. angehalten werden kann. So kann erreicht werden, dass eine kinetische Energie des Fahrkorbs und/ oder des Gegengewichts an der vorgegebenen Position vollständig durch die Bremseinrichtung(en) absorbiert ist und der Fahrkorb zum Stillstand kommt. Beispielsweise kann der Fahrkorb und/ oder das Gegengewicht sicher vor und/ oder insbesondere in einem vorbestimmten Abstand zu einem oberen und/ oder unteren Schachtende zum Stillstand kommen.
  • Nach einem weiteren Aspekt wird eine Steuereinrichtung für eine Aufzugsanlage vorgeschlagen, welche insbesondere dazu eingerichtet ist, ein hierin beschriebenes Verfahren durchzuführen und/ oder auf der Basis einer erfassten Fahrkorbposition und insbesondere einer ermittelten Fahrkorbgeschwindigkeit eines Fahrkorbs einen Fahrweg des Fahrkorbs bis zu einer vorgegebenen Position in dem Aufzugsschacht zu bestimmen, eine Distanz des sich in dem Aufzugsschacht bewegenden Fahrkorbs zu der vorgegebenen Position festzustellen und eine erste Zusatzbremse der Aufzugsanlage zu aktivieren, wenn der Fahrweg größer als die Distanz ist.
  • Die Steuereinrichtung ist hierbei insbesondere eingerichtet, Daten von Erfassungseinrichtungen einer Aufzugsanlage zu empfangen, zu verarbeiten und Berechnungen auszuführen, mittels derer der Fahrweg, die Distanz und/ oder zugehörige Bremskurven und/ oder eine Fahrkorbgeschwindigkeit und/ oder Fahrkorbbeschleunigung ermittelt werden bzw. werden können. Solche Daten können beispielsweise eine Fahrkorbposition und/ oder Zeitdaten umfassen, welche von wenigstens einer Erfassungseinrichtung erfasst, bereitgestellt und/oder übermittelt werden. Die Erfassungseinrichtungen können dabei eingerichtet sein, insbesondere eine aktuelle Position des Fahrkorbs, eine Geschwindigkeit, eine Beschleunigung und/ oder Verzögerung und/oder weitere Parameter einer Fahrt des Fahrkorbs zu erfassen. Zudem kann die Steuereinrichtung eingerichtet sein, eine Bremseinrichtung, insbesondere eine erste und/ oder zweite Zusatzbremse, und/ oder eine Auslöseeinrichtung zu steuern und/ oder zu regeln.
  • Nach einem weiteren Aspekt wird eine Aufzugsanlage vorgeschlagen, wobei die Aufzugsanlage wenigstens einen Fahrkorb, der in einem Aufzugsschacht zwischen einem oberen und einem unteren Ende verfahrbar ist, eine Steuereinrichtung, wenigstens eine Positionserfassungseinrichtung und wenigstens eine Bremseinrichtung aufweist. Dabei ist die Steuereinrichtung eingerichtet, ein hierin beschriebenes Verfahren durchzuführen und/ oder ist gemäß einer hierin beschriebenen Ausführungsform ausgebildet und eingerichtet, die wenigstens eine Bremseinrichtung zu aktivieren.
  • Eine Aufzugsanlage ist eine Anlage, mit der Personen oder Lasten in einer beweglichen Kabine, einem Fahrkorb oder auf einer Plattform in vertikaler oder schräger Richtung zwischen zwei oder mehreren Ebenen transportierbar sind. Eine Aufzugsanlage weist wenigstens einen in einem Aufzugschacht mittels eines Antriebs bzw. Antriebssystems verfahrbaren Fahrkorb und insbesondere ein mit dem Fahrkorb über ein Seil verbundenes Gegengewicht auf. Dabei kann die Aufzugsanlage eine Mehrzahl an Aufzugskabinen aufweisen, welche innerhalb eines oder mehrerer Aufzugsschächte verfahrbar sind, um Passagiere und oder Lasten zwischen Etagen bzw. Stockwerken zu befördern.
  • Um eine Fahrhöhe bzw.-strecke des Fahrkorbs umzusetzen, weist eine Aufzugsanlage einen Antrieb bzw. ein Antriebssystem auf, welches eingerichtet ist, den Fahrkorb zu verfahren bzw. zu bewegen. Der Antrieb bzw. die Antriebsmaschine der Aufzugsanlage weist insbesondere eine Maschine bzw. einen Motor, insbesondere im Verbund mit einem Getriebe, eine Treibscheibe und eine Antriebsbremse, sowie wenigstens eine (erste und/ oder zweite) Zusatzbremse bzw. wenigstens eine zusätzliche Bremseinrichtung auf. Beispielsweise kann die Aufzugsanlage als Treibscheibenaufzug ausgebildet sein. Hierbei kann ein Tragseil, welches an einem Ende den Fahrkorb und an seinem anderen Ende ein Gegengewicht aufweist bzw. trägt, über eine, insbesondere mittels der Maschine angetriebene Treibscheibe geführt sein. Darüber hinaus sind auch hydraulische Antriebssysteme oder Antriebssysteme basierend auf einem Motor nach einem Zahnstangen-, Linearmotor- oder Ritzelprinzip bekannt.
  • Eine erste Zusatzbremse kann eine Betriebsbremse oder eine Sicherheitsbremse sein, welche beispielsweise als eine Positionierbremse, eine Arbeitsbremse und/ oder eine Haltebremse ausgebildet ist und eingerichtet ist, den Fahrkorb aus einer Bewegung abzubremsen und insbesondere an einer definierten Stelle bzw. einer vorgegebenen Position zum Stillstand zu bringen. Insbesondere kann die Betriebsbremse an dem Antrieb bzw. der Maschine, eine zusätzliche Notbremse an der Maschine, eine Wirbelstrombremse an der Maschine, eine, insbesondere zusätzliche, Seilbremse (rope-gripper), eine Schienenbremse und/ oder eine über eine Formrille gebremste Seilrolle ausgebildet sein. Der Antrieb kann die Maschine aufweisen oder sein, welche als ein rotierender Motor oder Linearmotor ausgebildet sein kann.
  • Im Betrieb einer Aufzugsanlage kann es vorkommen, dass beispielsweise aufgrund einer Fehlfunktion des Antriebs, des Antriebssystems und/ oder einer Antriebsbremse eine durch die betriebsmäßig vorgesehene, insbesondere mittels der Antriebsbremse aufbringbare, Bremsenergie bzw. Verzögerung nicht ausreicht, um den Fahrkorb an der vorgegebenen Position in dem Aufzugsschacht festzusetzen bzw. zu stoppen. Hierdurch kann ein insbesondere genaues bzw. ausgerichtetes, Anfahren einer Etage verfehlt werden oder in einem anderen Fall kann, insbesondere bei einem Versagen einer Bremseinrichtung und oder eines Seils, ein Einfahren des Fahrkorbs in einen Gefahrenbereich an einem Schachtende am unteren oder oberen Ende des Aufzugsschachts erfolgen. Eine solche Fehlfahrt eines Fahrkorbs und/ oder eines Gegengewichts, kann ein Sicherheitsrisiko zum einen für Passagiere und zum anderen für sich im Aufzugsschacht befindendes Wartungspersonal darstellen.
  • Die Erfindung beruht unter anderem auf der Idee, dass üblicherweise bzw. im Normalbetrieb ein bestimmter Fahrweg bis zu einer vorgegebenen Position, welcher mittels der üblichen Bremsmittel, insbesondere der Antriebsbremse, vorgesehen ist, kleiner als der oder gleich der Distanz bis zu der vorgegebenen Position ist. Dementsprechend stellt das vorgeschlagene Verfahren sicher, dass zu dem Zeitpunkt, an dem festgestellt bzw. bestimmt wird, dass der Fahrweg größer ist als die Distanz zu der vorgegebenen Position, eine zusätzliche Bremseinrichtung aktiviert wird, um die Distanz einzuhalten bzw. einen Versatz von der vorgegebenen Position zu einer erzielbaren Halteposition möglichst gering zu halten. Hierdurch kann insbesondere ein Überfahren einer letzten Haltestelle in einem unteren und/ oder oberen Endbereich eines Aufzugsschacht verhindert bzw. dessen Ausmaß möglichst gering gehalten werden. Durch eine geeignete Wahl eines Sicherheitspunkts an welchem bzw. vor welchem der Fahrkorb mittels des vorgeschlagenen Verfahrens spätestens zum Stillstand kommen muss, kann eine Reduktion einer Pufferhöhe und/ oder auch eine Eliminierung von Puffern in der Schachtgrube und/ oder in dem Schachtkopf bei der Auslegung einer Aufzugsanlage ermöglicht werden.
  • Bei einer Ausführungsform wird das Verfahren durchgeführt, wenn der Fahrkorb bei einer Fahrt einen vorbestimmten Abstand zu der vorgegebenen Position unterschreitet und/ oder in einem vorbestimmten Abstand zu der vorgegebenen Position eine vorbestimmte Geschwindigkeit überschreitet.
  • Hierdurch kann das vorgeschlagene Verfahren, insbesondere in einem Bereich, welcher einem unteren und/ oder oberen Ende des Aufzugsschacht zugewandt ist, durchgeführt werden, wodurch das Verfahren bei Fahrten bzw. Fahrtabschnitten in mittleren Bereichen des Aufzugsschachts insbesondere nicht kontinuierlich angewandt wird bzw. werden muss. Gleichzeitig kann ein Auslösen bzw. Aktivieren wenigstens einer zusätzlichen Bremseinrichtung in einem Schachtendbereich, also in einem für die Sicherheit kritischen Schachtbereich, gewährleistet werden, wenn sich der Fahrkorb bzw. das Gegengewicht bei einer Fahrt in einem solchen, insbesondere vorbestimmten, Endbereich befindet. Somit kann mittels einer Positionserfassung für den Fahrkorb der Aufzugsanlage ein sicheres Anhalten des Fahrkorbs ermöglicht werden, wobei gleichzeitig Rechenkapazität eingespart werden kann, wenn das Verfahren nur in vorbestimmten Schachtbereichen und/oder diskontinuierlich zur Anwendung kommt.
  • Bei einer Ausführungsform kann die erste Zusatzbremse eingerichtet sein, insbesondere in Abhängigkeit der Distanz, eine steuerbare bzw. eine regelbare Bremswirkung anzuwenden, um den Fahrkorb zu bremsen.
  • Eine steuerbare Bremswirkung kann insbesondere durch pneumatisches, hydraulisches, elektronisches, elektromechanisches und/ oder mechanisches Auslösen und/ oder Betätigen einer Bremseinrichtung bereitgestellt werden. Zudem kann vorgesehen sein, eine mittels der wenigstens einen Zusatzbremse bereitgestellte Bremswirkung, insbesondere mittels der Steuereinrichtung, regelbar auszugestalten, um eine angepasste Verzögerung des Fahrkorbs und somit eine für Passagiere sanfte Bremsung zu ermöglichen.
  • Bei einer Ausführungsform kann die erste Zusatzbremse eine Sicherheitsbremse sein. Eine Sicherheitsbremse ist insbesondere als Fangvorrichtung für den Fahrkorb bzw. das Gegengewicht ausgestaltet. Eine solche Sicherheitsbremse kann eingerichtet sein, mittels einer Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung der Aufzugsanlage, des Antriebs und/ oder des Fahrkorbs, aktiviert bzw. ausgelöst zu werden. Dabei kann eine Hub- und/ oder Senkgeschwindigkeit des Fahrkorbs und/ oder des Gegengewichts mittels der Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung permanent überwacht werden. Wird die zulässige Geschwindigkeit um einen vorbestimmten Betrag überschritten, so kann beispielsweise ein Fliehkraftregler die Fangvorrichtung auslösen. Beim Auslösen greifen beispielsweise Reibbeläge oder formschlüssige Keile zwischen Hubschlitten und einer ortsfesten Laufschiene der Aufzugsanlage ein und bremsen somit eine Hub- und/ oder Senkbewegung des Fahrkorbs und/ oder des Gegengewichts ab.
  • Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren kann eine solche Sicherheitsbremse bzw. Fangvorrichtung, insbesondere unabhängig von einer Geschwindigkeitsüberschreitung, aktiviert werden, wenn der bestimmte Fahrweg größer als die festgestellte Distanz ist. Zusätzlich oder alternativ kann auch die Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung der Aufzugsanlage, insbesondere mittels der Steuereinrichtung, aktiviert werden, um die Sicherheitsbremse auszulösen. Damit kann die Sicherheitsbremse, insbesondere bei einem Versagen oder Defekt des Aufzugsantriebs(-systems), ein Überfahren der vorgegebenen Position und/ oder einen Absturz des Fahrkorbs bzw. ein nach oben Schießen des Gegengewichts durch Auslösen der Sicherheitsbremse, insbesondere der Fangvorrichtung, verhindern.
  • Bei einer Ausführungsform des Verfahrens ist die erste Zusatzbremse eine Betriebsbremse. Das Verfahren weist zusätzliche Schritte des Feststellens des Fahrwegs des sich in dem Aufzugsschacht bewegenden Fahrkorbs zu der vorgegebenen Position auf, wenn bzw. während die erste Zusatzbremse aktiviert ist, und des Aktivierens einer zweiten Zusatzbremse, wenn der Fahrweg größer als die Distanz ist.
  • Hierdurch kann, für den Fall dass auch unter Anwendung der ersten Zusatzbremse ein Stillstand des Fahrkorbs an der vorgegebenen Position nicht erzielbar ist bzw. scheint, mittels der zweiten Zusatzbremse eine weitere zusätzliche Verzögerung des Fahrkorbs und/ oder des Gegengewichts bewirkt werden, um ein sicheres Anhalten des Fahrkorbs vor einem Gefahrenpunkt zu ermöglichen. Durch eine auf diese Weise verbesserte Sicherheit der Aufzugsanlage kann eine Verringerung einer erforderlichen Pufferdämpfung und/ oder eine Schachtauslegung, bei welcher auf Puffer in einem Schachtendbereich verzichtet werden kann, ermöglicht werden.
  • Bei einer Ausführungsform kann die zweite Zusatzbremse eingerichtet sein, insbesondere in Abhängigkeit von der Distanz, eine steuerbare Bremswirkung anzuwenden, um den Fahrkorb zu bremsen.
  • Ein steuerbares Bremsen bzw. eine steuerbare Bremswirkung kann insbesondere durch ein elektronisches, elektromechanisches und/ oder mechanisches Auslösen der zweiten Zusatzbremse, insbesondere mittels der Steuereinrichtung, ermöglicht werden. Zudem kann eine mittels der zweiten Zusatzbremse bereitgestellte Bremswirkung regelbar ausgestaltet sein, um eine angepasste Verzögerung des Fahrkorbs und somit eine für Passagiere sanfte Bremsung zu ermöglichen.
  • Bei einer Ausführungsform kann die zweite Zusatzbremse eine Sicherheitsbremse sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass für ein Aktivieren einer solchen zweiten Zusatzbremse weitere Bedingungen, wie beispielsweise eine Fahrt in einem vorbestimmten Schachtabschnitt, erfüllt sein müssen.
  • Gemäß der vorliegenden Offenbarung kann eine solche Sicherheitsbremse bzw. Fangvorrichtung aktiviert werden, wenn der bestimmte Fahrweg zu einer vorgegebenen Position größer ist als die festgestellte Distanz zu der vorgegebenen Position. Zusätzlich oder alternativ kann auch die Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung der Aufzugsanlage aktiviert werden, um die Sicherheitsbremse auszulösen. Damit kann die Sicherheitsbremse, insbesondere bei einem Versagen oder Defekt der Antriebsbremse und/ oder der ersten Zusatzbremse, eine zu schnelle Fahrt des Fahrkorbs und ein damit zusammenhängendes Verfehlen einer anzufahrenden Halteposition verhindern. Auch ein Absturz des Fahrkorbs bzw. ein nach oben Schießen des Gegengewichts kann durch ein Auslösen der Sicherheitsbremse bzw. wenigstens einer Fangvorrichtung verhindert werden.
  • Bei einer Ausführungsform kann der Fahrweg und/ oder die Distanz auf Basis eines Verzögerungsmodells festgestellt werden. Das Verzögerungsmodell ist insbesondere ein mathematisches Modell des Antriebs- und/ oder Bremssystems, insbesondere der Antriebsbremse, der ersten und/ oder der zweiten Zusatzbremse bzw. basiert auf einem solchen mathematischen Modell. Ein solches Modell beschreibt das kinematische Verhalten des Fahrkorbs bei einer Betriebsbremsung und/ oder einer Zusatzbremsung mittels wenigstens einer Zusatzbremse und genügt insbesondere betrieblichen und/ oder gesetzlichen Anforderungen und Vorgaben. Ein einfaches Verzögerungsmodell kann beispielsweise der Fahrweg und/ oder die Distanz bzw. der Bremsweg oder Anhalteweg als Funktion der Zeit sein.
  • Bei einer Ausführungsform kann das Verzögerungsmodell Parameter des Fahrkorbs, Parameter wenigstens einer Zusatzbremse und/ oder Parameter des Aufzugsschachts, berücksichtigen und die Distanz zu einer vorgegebenen Position kann auf Basis einer aktuellen Fahrkorbgeschwindigkeit und einer aktuellen Fahrkorbposition bestimmt bzw. festgestellt werden.
  • Ein Parameter des Fahrkorbs kann beispielsweise ein Nettogewicht, eine aktuelle Beladung, eine Anhaltegenauigkeit und/ oder eine Seillänge sein. Ein Parameter wenigstens einer Zusatzbremse kann beispielsweise ein Bremsmoment, eine Bremsleistung und/ oder eine Reaktionszeit für eine Bremsbetätigung, insbesondere in Abhängigkeit der Ausprägung der jeweiligen Zusatzbremse, sein. Ein Parameter des Aufzugsschachts, des Antriebs und/ oder der Aufzugsanlage kann beispielsweise eine absolute oder relative Schachtlänge sein.
  • Hierdurch kann das Verfahren an eine spezifische Aufzugsanlage angepasst sein oder werden, um, insbesondere individualisiert, ein sicheres Abbremsen eines Fahrkorbs und/ oder eines Gegengewichts für eine Aufzugsanlage zu ermöglichen.
  • Bei einer Ausführungsform weist die Aufzugsanlage wenigstens eine Auslöseeinrichtung auf, die eingerichtet ist, eine Bremseinrichtung zu aktivieren und insbesondere mittels der Steuereinrichtung gesteuert zu werden und/ oder die Steuereinrichtung kann eingerichtet sein, eine Auslöseeinrichtung anzusteuern, um die erste Zusatzbremse und/ oder eine zweite Zusatzbremse zu aktivieren.
  • Eine solche Auslöseeinrichtung kann beispielsweise ein integraler Bestandteil der Zusatzbremse oder eine separate Auslöseeinrichtung sein und als pneumatische, hydraulische, elektrische, elektromagnetische, elektromechanische und/ oder mechanische Auslöseeinrichtung, beispielsweise als ein Seil und eine Seilbremse, ausgebildet sein. Eine solche Seilbremse kann hierfür in einem Maschinenraum oder im Aufzugsschacht, beispielsweise in einer Schachtgrube oder einem Schachtkopf des Aufzugsschachts angeordnet sein. Hierdurch ist es möglich, eine bereits bewährte Infrastruktur einer Aufzugsanlage zu nutzen, um mittels der vorliegenden Offenbarung eine, insbesondere sichere, Bremsung eines Fahrkorbs vor einem Gefahrenpunkt herbeizuführen.
  • Im Allgemeinen gilt, dass Merkmale der verschiedenen hierin beschriebenen beispielhaften Aspekte und/oder Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, sofern dies im Zusammenhang mit der Offenbarung nicht eindeutig ausgeschlossen ist.
  • Im folgenden Teil der Beschreibung wird auf die Figuren Bezug genommen, die zur Veranschaulichung spezifischer Aspekte und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gezeigt sind. Es versteht sich, dass andere Aspekte verwendet werden können und strukturelle oder logische Änderungen der illustrierten Ausführungsformen möglich sind, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Die folgende Beschreibung der Figuren ist daher nicht einschränkend zu verstehen.
  • Es zeigen jeweils:
    • 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Aufzugsanlage aufweisend eine beispielhafte erfindungsgemäße Steuereinrichtung, die eingerichtet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage durchzuführen;
    • 2 eine schematische Darstellung eines beispielhaften erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben einer Aufzugsanlage mit einer Steuereinrichtung; und
    • 3 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Bremskurvendiagramms für ein erfindungsgemäßes Verfahren.
  • Im Folgenden beziehen sich identische Bezugszeichen auf identische oder zumindest analoge Merkmale.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform einer hierin beschriebenen Aufzugsanlage 10. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Aufzugsanlage 10 einen in einem Aufzugsschacht 11 vertikal verfahrbaren Fahrkorb 12 auf, und ist zur Personen- und/ oder Lastenbeförderung zwischen einem oberen und einem unteren Schachtende 31, 32 eingerichtet.
  • Der Fahrkorb 12 ist über ein Seil 13, welches mittels eines Antriebs 14 bewegbar und zum Verfahren des Fahrkorbs 12 eingerichtet ist, mit einem Gegengewicht 15 verbunden. Der Antrieb 14 ist an einem oberen Schachtende 31 des Aufzugsschachts 11 in einem Maschinenraum angeordnet. Der Antrieb 14 weist eine erste Zusatzbremse 20, die hier beispielhaft in Form einer an der Antriebsmaschine angeordneten Betriebsbremse ausgebildet ist, eine zweite Zusatzbremse 21, welche als an dem Fahrkorb 12 angeordnete Fangvorrichtung ausgebildet ist, und eine Auslöseeinrichtung 18 auf, die eingerichtet ist, die zweite Zusatzbremse 21 auszulösen.
  • In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die vorgegebene Position P die letzte Haltestelle vor dem unteren Schachtende 32, die in einem vorbestimmten Abstand A zu einem Sicherheitspunkt S angeordnet ist. Der Sicherheitspunkt S befindet sich dabei insbesondere vor einem Gefahrenpunkt im Aufzugsschacht 11 und gewährleistet einen Mindestschutzbereich für Wartungspersonal in einem Schachtendbereich.
  • Die Aufzugsanlage 11 weist eine Steuereinrichtung 16 auf, die eingerichtet ist, auf der Basis einer erfassten Fahrkorbposition und einer hieraus ermittelten Fahrkorbgeschwindigkeit des Fahrkorbs 12 einen Fahrweg F des Fahrkorbs 12 bis zu einer vorgegebenen Position P in dem Aufzugsschacht 11 zu bestimmen. Zum Erfassen der Fahrkorbposition weist die Aufzugsanlage 10 eine an dem Fahrkorb 12 angeordnete Positionserfassungseinrichtung 17 auf, die eingerichtet ist, der Steuereinrichtung 16 Daten zur Weiterverarbeitung bereitzustellen.
  • Die Steuereinrichtung 16 ist eingerichtet, eine Distanz D des sich in dem Aufzugsschacht 11 bewegenden Fahrkorbs 12 zu der vorgegebenen Position P festzustellen und die erste Zusatzbremse 20 der Aufzugsanlage 10 zu aktivieren, wenn der Fahrweg F größer als die Distanz D ist. Ferner ist die Steuereinrichtung 16 eingerichtet, den Fahrweg F des sich in dem Aufzugsschacht 11 bewegenden Fahrkorbs 12 zu der vorgegebenen Position P weiter zu bestimmen, wenn die erste Zusatzbremse 20 aktiviert ist, und die Auslöseeinrichtung 18 anzusteuern, um die zweite Zusatzbremse 21 zu aktivieren, wenn der Fahrweg F größer als die Distanz D ist.
  • 2 zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften Ausführungsbeispiels eines hierin beschriebenen Verfahrens 100 zum Betreiben der Aufzugsanlage 10 aus 1.
  • In einem optionalen Schritt a0 erfasst oder bestimmt die Steuereinheit 16, dass der Fahrkorb 12 bei einer Fahrt einen vorbestimmten Abstand zu der vorgegebenen Position P unterschreitet und beginnt das nachfolgend beschriebene beispielhafte Verfahren 100 durchzuführen.
  • In einem Schritt a wird auf Basis eines Verzögerungsmodells ein Fahrweg F bis zu einer vorgegebenen Position P in dem Aufzugsschacht 11 bestimmt. In einem weiteren Schritt b wird eine Distanz D des sich in dem Aufzugsschacht 11 bewegenden Fahrkorbs 12 zu der vorgegebenen Position P festgestellt.
  • In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden Fahrweg F und Distanz D mittels der Steuereinrichtung 16 verglichen und, wenn der Fahrweg F gleich dem oder kleiner als die Distanz D ist, werden die Schritte a und b wiederholt. Stellt die Steuereinrichtung 16 fest, dass der Fahrweg F größer als die Distanz D ist, wird in einem weiteren Schritt c die erste Zusatzbremse 20 aktiviert. Hierzu ist die Steuereinrichtung 16 eingerichtet, die Bremswirkung der ersten Zusatzbremse 20 in Abhängigkeit der Distanz D zu steuern bzw. zu regeln, um den Fahrkorb 12 zu bremsen. Die Schritte a und b können insbesondere für beliebig viele Verzögerungsvorgänge für beliebig viele Bremsen der Aufzugsanlage durchgeführt werden, bis die Steuereinrichtung feststellt, dass der Fahrweg F größer als die Distanz D ist und in dem Schritt c die erste Zusatzbremse 20 aktiviert.
  • Ist die erste Zusatzbremse 20 aktiviert bzw. betätigt, so stellt die Steuereinrichtung 18 in einem weiteren optionalen Schritt d auf Basis eines Verzögerungsmodells den Fahrweg F des sich in dem Aufzugsschacht 11 bewegenden Fahrkorbs 12 zu der vorgegebenen Position P fest. Stellt die Steuereinrichtung 16 fest, dass der Fahrweg F größer als die Distanz D ist, wird in einem weiteren optionalen Schritt e die zweite Zusatzbremse 21, die in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als Sicherheitsbremse mit einer Fangvorrichtung ausgebildet ist, aktiviert. Hierzu ist die Steuereinrichtung 16 eingerichtet, die Auslöseeinrichtung 18 zu betätigen bzw. anzusteuern, welche die zweite Zusatzbremse 21 aktiviert bzw. auslöst, um den Fahrkorb 12 zu bremsen. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Fahrkorb 12 bzw. das Gegengewicht 15 in einem Bereich der vorgegebenen Position P und somit vor einem möglichen Gefahrenpunkt zum Halt bzw. zum Stillstand kommt.
  • 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Bremskurven-Diagramms eines Verzögerungsmodells des beispielhaften Ausführungsbeispiels des Verfahrens 100 aus 2 welches mit der Aufzugsanlage 10 aus 1 durchgeführt werden kann.
  • Die Steuereinrichtung 16 ist eingerichtet an einer Fahrkorbposition T auf Basis eines Verzögerungsmodells mögliche beispielhaft dargestellte Bremskurven B0-3 zu bestimmen, um auf deren Basis jeweils einen zugehörigen Fahrweg F zu bestimmen. Zudem ist die Steuereinrichtung 16 eingerichtet, insbesondere unter Berücksichtigung zusätzlicher die Aufzugsanlage betreffender Parameter, die Distanz D auf Basis einer aktuellen Fahrkorbgeschwindigkeit und einer aktuellen Fahrkorbposition T festzustellen.
  • Stellt die Steuereinrichtung 16 fest, dass die für die aktuelle modellbasierte Bremskurve B0 der Fahrweg F0 für den Fahrkorb 12 größer ist als die Distanz D, so aktiviert die Steuereinheit 16 die erste Zusatzbremse 20, welche eine zusätzliche Verzögerung auf den Fahrkorb 12 aufbringen kann. Wie die für eine aktivierte erste Zusatzbremse 20 beispielhafte Bremskurve BZ1 zeigt, kann der Fahrkorb 12 durch die Aktivierung der ersten Zusatzbremse 20 an der vorgegebenen Position P zum Stillstand gebracht werden.
  • Für den nicht dargestellten Fall, dass die Steuereinrichtung 16 feststellt, dass der bei aktivierter erster Zusatzbremse 20 festgestellte Fahrweg F des Fahrkorbs 12 größer als die Distanz D ist, kann eine zweite Zusatzbremse 21 mittels der Steuereinrichtung 16 bzw. Auslöseeinrichtung 18 aktiviert werden. Die für eine aktivierte zweite Zusatzbremse 21 beispielhaft dargestellte Bremskurve BZ2 verdeutlicht, dass der Fahrkorb 12 durch die Aktivierung der zweiten Zusatzbremse 20 wenigstens vor einem vorbestimmten Sicherheitspunkt S vor einem oberen oder unteren Schachtende 31, 32 zum Stillstand gebracht werden kann.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Aufzugsanlage
    11
    Aufzugsschacht
    12
    Fahrkorb
    13
    Seil
    14
    Antrieb
    15
    Gegengewicht
    16
    Steuereinrichtung
    18
    Auslöseeinrichtung
    17
    Positionserfassungseinrichtung
    20
    erste Zusatzbremse
    21
    zweite Zusatzbremse
    31
    oberes Schachtende
    32
    unteres Schachtende
    100
    Verfahren
    a - e
    Schritte
    A
    Abstand
    B
    Bremskurve
    D
    Distanz
    F
    Fahrweg
    P
    vorgegebene Position
    T
    aktuelle Fahrkorbposition
    S
    Sicherheitspunkt

Claims (13)

  1. Verfahren (100) zum Betreiben einer Aufzugsanlage (10) mit wenigstens einem Fahrkorb (12), der in einem Aufzugsschacht (11) zwischen einem oberen und einem unteren Ende (31, 32) verfahrbar ist, aufweisend folgende Schritte: a) Bestimmen eines Fahrwegs (F) bis zu einer vorgegebenen Position (P) in dem Aufzugsschacht (11); b) Feststellen einer Distanz (D) des sich in dem Aufzugsschacht (11) bewegenden Fahrkorbs (12) zu der vorgegebenen Position (P); und c) wenn der Fahrweg (F) größer als die Distanz (D) ist, Aktivieren einer ersten Zusatzbremse (20).
  2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, wobei das Verfahren (100) durchgeführt wird, wenn der Fahrkorb (12) bei einer Fahrt einen vorbestimmten Abstand zu der vorgegebenen Position (P) unterschreitet und/ oder in einem vorbestimmten Abstand zu der vorgegebenen Position (P) eine vorbestimmte Geschwindigkeit überschreitet.
  3. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Zusatzbremse (20) eingerichtet ist, insbesondere in Abhängigkeit der Distanz (D), eine steuerbare Bremswirkung anzuwenden, um den Fahrkorb (12) zu bremsen.
  4. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Zusatzbremse (20) eine Sicherheitsbremse ist.
  5. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zusatzbremse (20) eine Betriebsbremse ist, aufweisend die zusätzlichen Schritte: d) Wenn die erste Zusatzbremse (20) aktiviert ist, Feststellen des Fahrwegs (F) des sich in dem Aufzugsschacht (11) bewegenden Fahrkorbs (12) zu der vorgegebenen Position (P); und e) wenn der Fahrweg (F) größer als die Distanz (D) ist, Aktivieren einer zweiten Zusatzbremse (21).
  6. Verfahren (100) nach Anspruch 5, wobei die zweite Zusatzbremse (21) eingerichtet ist, insbesondere in Abhängigkeit der Distanz (D), eine steuerbare Bremswirkung anzuwenden, um den Fahrkorb (12) zu bremsen.
  7. Verfahren (100) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die zweite Zusatzbremse (21) eine Sicherheitsbremse ist.
  8. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Distanz (D) auf Basis eines Verzögerungsmodells festgestellt wird.
  9. Verfahren (100) nach Anspruch 8, wobei das Verzögerungsmodell Parameter des Fahrkorbs (12), Parameter wenigstens einer Zusatzbremse (20, 21) und/ oder Parameter des Aufzugsschachts (11) berücksichtigt und die Distanz (D) auf Basis einer aktuellen Fahrkorbgeschwindigkeit und einer aktuellen Fahrkorbposition (T) festgestellt wird.
  10. Steuereinrichtung (16) für eine Aufzugsanlage (10), dazu eingerichtet, auf der Basis einer erfassten Fahrkorbposition (T) und einer, insbesondere ermittelten, Fahrkorbgeschwindigkeit eines Fahrkorbs: - einen Fahrweg (F) des Fahrkorbs (12) bis zu einer vorgegebenen Position (P) in dem Aufzugsschacht (11) zu bestimmen; - eine Distanz (D) des sich in dem Aufzugsschacht (11) bewegenden Fahrkorbs (12) zu der vorgegebenen Position (P) festzustellen; und - eine erste Zusatzbremse (20) der Aufzugsanlage (10) zu aktivieren, wenn der Fahrweg (F) größer als die Distanz (D) ist.
  11. Steuereinrichtung (16) nach Anspruch 10, wobei die Steuereinrichtung (16) eingerichtet ist, eine Auslöseeinrichtung (18) anzusteuern, um die erste Zusatzbremse (20) und/ oder eine zweite Zusatzbremse (21) zu aktivieren.
  12. Aufzugsanlage (10) mit wenigstens einem Fahrkorb (F), der in einem Aufzugsschacht (11) zwischen einem oberen und einem unteren Ende (31, 32) verfahrbar ist, einer Steuereinrichtung (16), wenigstens einer Positionserfassungseinrichtung (17) und wenigstens einer Bremseinrichtung (20, 21), wobei die Steuereinrichtung (16) eingerichtet ist, ein Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchzuführen und/ oder nach einem der Ansprüche 10 oder 11 ausgebildet und eingerichtet ist, die wenigstens eine Bremseinrichtung (20, 21) zu aktivieren.
  13. Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 12, wobei die Aufzugsanlage (10) wenigstens eine Auslöseeinrichtung (18) aufweist, die eingerichtet ist, eine Bremseinrichtung (20, 21) zu aktivieren und insbesondere mittels der Steuereinrichtung (18) gesteuert zu werden.
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