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[TECHNISCHES GEBIET]
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine aushärtbare Silikonzusammensetzung und betrifft insbesondere eine aushärtbare Silikonzusammensetzung, die zur Verwendung in Einkapselungsmitteln für optische Halbleiter geeignet ist. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Einkapselungsmittel, das eine solche aushärtbare Silikonzusammensetzung umfasst, und eine optische Halbleitervorrichtung, die mit einem ausgehärteten Produkt des Einkapselungsmittels eingekapselt ist.
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[STAND DER TECHNIK]
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Wenn aushärtbare Silikonzusammensetzungen ausgehärtet werden, bilden sie ausgehärtete Produkte mit (einer) hervorragenden Wärmebeständigkeit, Kältebeständigkeit, elektrischen Isoliereigenschaften, Witterungsbeständigkeit, Wasserabstoßung und Transparenz, und deshalb werden sie in einem breiten Bereich von industriellen bzw. gewerblichen Gebieten eingesetzt. Insbesondere neigen diese ausgehärteten Produkte verglichen mit anderen organischen Materialien weniger zu einer Verfärbung und deren physikalischen Eigenschaften, wie z.B. Dauerbeständigkeit, verschlechtern sich weniger, und deshalb werden sie für optische Materialien verwendet und werden insbesondere verbreitet als Silikon-Einkapselungsmaterialien eingesetzt, die in optischen Halbleitervorrichtungen, wie z.B. lichtemittierenden Dioden bzw. Leuchtdioden (LEDs), verwendet werden.
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Insbesondere wird eine aushärtbare Organopolysiloxanzusammensetzung, die mittels einer Hydrosilylierungsreaktion aushärtet, als Schutzbeschichtung, Einkapselungsmittel, usw., für optische Halbleiterelemente in optischen Halbleitervorrichtungen, wie z.B. Optokopplern, lichtemittierenden Dioden bzw. Leuchtdioden und Festkörper-Bildgebungselementen, verwendet. Da optische Halbleiterelemente Licht emittieren oder empfangen, ist es essentiell, dass die Schutzbeschichtung oder das Einkapselungsmittel für das optische Halbleiterelement Licht nicht absorbiert oder streut.
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Bezüglich des Aushärtungstyps der aushärtbaren Silikonzusammensetzung ist ein verbreitet verwendeter Typ ein Additionsaushärtungstyp, der ein Organohydrogenpolysiloxan mit einem Wasserstoffatom, das an ein Siliziumatom gebunden ist (SiH-Gruppe), und ein Organopolysiloxan mit einer Alkenylgruppe, die an ein Siliziumatom gebunden ist (z.B. eine Vinylgruppe), enthält, wobei eine Additionsreaktion der SiH-Gruppe, usw., an die Vinylgruppe (Hydrosilylierung) verwendet wird. Da eine Aushärtungsreaktion in der Silikonzusammensetzung des Additionsaushärtungstyps selbst bei Raumtemperatur abläuft, wurden aushärtbare Silikonzusammensetzungen mit hervorragender Lagerstabilität bei Raumtemperatur vorgeschlagen.
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Beispielsweise beschreibt das Patentdokument 1 eine Silikonzusammensetzung des Additionsaushärtungstyps, umfassend: (A) Ein Organopolysiloxan mit mindestens zwei ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen in einem Molekül; (B) ein Organohydrogenpolysiloxan in einer Menge, die einen Wert von 0,5 bis 5 für das Verhältnis der Anzahl von SiH-Gruppen zu der Gesamtzahl von ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen in der Komponente (A) bereitstellt; und (C) eine wirksame Menge von Hydrosilylierungskatalysator-Mikroteilchen, die eine Mikrokapselstruktur aufweisen, die eine Metallkatalysator der Platingruppe-enthaltende organische Verbindung oder Polymerverbindung als Kernmaterial und eine dreidimensional vernetzte Polymerverbindung, die durch Polymerisieren von mindestens einem polyfunktionellen Monomer erhalten wird, als Wandmaterial enthält, wobei die Metallkatalysator der Platingruppe-enthaltende organische Verbindung oder Polymerverbindung eine dynamische Viskosität von 10 bis 100000 mm2/s bei 25 °C aufweist.
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Darüber hinaus beschreibt das Patentdokument 2 eine Einkomponenten-Organopolysiloxanzusammensetzung, die eine Zusammensetzung des Additionsaushärtungstyps ist, umfassend: Ein unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan; ein Organohydrogenpolysiloxan mit einem Wasserstoffatom, das an ein Siliziumatom gebunden ist; einen Aushärtungskatalysator; eine Verbindung auf Aminbasis; und einen anorganischen Füllstoff, wobei ein β-Diketon oder β-Ketoester zugemischt ist.
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Darüber hinaus beschreibt das Patentdokument 3 eine wärmeleitende Silikonfettzusammensetzung des Einkomponenten-Aushärtungstyps, umfassend mindestens: (A) 100 Massenteile eines Organopolysiloxans mit mindestens einer ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppe, die an ein Siliziumatom gebunden ist, in einem Molekül, und mit einer Viskosität bei 25 °C von 50 bis 100000 mPa·s; (B) 0,1 bis 50 Massenteile eines Organohydrogensiloxans, das mindestens zwei Siliziumatom-gebundene Wasserstoffatome in einem Molekül enthält; (C) 400 bis 5000 Massenteile eines wärmeleitenden Füllstoffs mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,01 bis 200 µm; (D) 0,01 bis 20 Massenteile eines Katalysators aus feinen Teilchen mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,01 bis 10 µm, der ein thermoplastisches Harz umfasst, das einen Katalysator auf Platinbasis in einer Menge von 0,01 Massen-% oder mehr bezogen auf die Menge von Platinmetallatomen enthält und einen Erweichungspunkt von 40 °C bis 200 °C aufweist; und (E) 0,001 bis 5 Massenteile eines Aushärtungseinstellmittels, wobei die Silikonfettzusammensetzung einen komplexen Elastizitätsmodul bei 25 °C von 0,01 bis 20 MPa nach dem Aushärten aufweist.
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Ferner beschreibt das Patentdokument 4 eine Organopolysiloxanzusammensetzung, umfassend: (A) 100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans mit mindestens zwei Siliziumatom-gebundenen Alkenylgruppen in einem Molekül; (B) 1 bis 100 Gewichtsteile von feinem teilchenförmigen Siliziumoxid; (C) 0,00001 bis 1 Gewichtsteil(e) eines Platin-Alkenylsiloxan-Komplexes; und (D) 0,00001 bis 5 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans mit einer spezifischen Bindung und 8 oder weniger Siliziumatomen in einem Molekül.
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Darüber hinaus beschreibt das Patentdokument 5 eine transparente aushärtbare Zusammensetzung des Einkomponenten-Typs, umfassend: (A) Ein organisches Polymer mit einer Silizium-enthaltenden Gruppe, die durch Bilden einer Siloxanbindung vernetzbar ist; (B) trockenes hydrophiles Siliziumoxid; (C) (c-1) Carbonsäure und/oder (c-2) ein Metallsalz einer Carbonsäure; und (D) eine Aminverbindung.
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Herkömmliche aushärtbare Silikonzusammensetzungen weisen jedoch nach wie vor das Problem einer unzureichenden Lagerstabilität bei Raumtemperatur auf.
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[DOKUMENTE DES STANDES DER TECHNIK]
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[PATENTDOKUMENTE]
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- [Patentdokument 1] WO 2018/180704 A1
- [Patentdokument 2] JP H6-192576 A
- [Patentdokument 3] WO 2018/079215 A1
- [Patentdokument 4] JP H1-299873 A
- [Patentdokument 5] JP 2010-163554 A
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[ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG]
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[DURCH DIE ERFINDUNG ZU LÖSENDE PROBLEME]
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer aushärtbaren Silikonzusammensetzung mit einer hervorragenden Lagerstabilität bei Raumtemperatur, während nach wie vor Wärmeaushärtungseigenschaften aufrechterhalten werden.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Einkapselungsmittels, das die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer optischen Halbleitervorrichtung, die mit einem ausgehärteten Produkt des Einkapselungsmittels der vorliegenden Erfindung eingekapselt ist.
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[MITTEL ZUM LÖSEN DER PROBLEME]
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Zum Lösen der vorstehend genannten Probleme haben die vorliegenden Erfinder umfangreiche Untersuchungen durchgeführt und sie haben als Ergebnis überraschenderweise gefunden, dass eine aushärtbare Silikonzusammensetzung, die das Folgende enthält, bei Raumtemperatur für einen langen Zeitraum gelagert werden kann und eine hervorragende Lagerstabilität aufweist, wobei die aushärtbare Silikonzusammensetzung umfasst: (A) ein harzartiges Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das mindestens zwei Alkenylgruppen pro Molekül und mindestens eine Siloxaneinheit, die durch SiO4/2 dargestellt ist, umfasst, in einer Menge von 20 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse der Organopolysiloxankomponenten; (B) ein Organohydrogenpolysiloxan, das mindestens zwei Siliziumatom-gebundene Wasserstoffatome in einem Molekül aufweist; (C) eine Alkingruppe-enthaltende Verbindung; und (D) einen Aushärtungskatalysator, und haben so die vorliegende Erfindung gemacht.
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Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung:
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Eine aushärtbare Silikonzusammensetzung, umfassend: (A) ein harzartiges Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das mindestens zwei Alkenylgruppen pro Molekül und mindestens eine Siloxaneinheit, die durch SiO4/2 dargestellt ist, umfasst; (B) ein Organohydrogenpolysiloxan, das mindestens zwei Siliziumatom-gebundene Wasserstoffatome in einem Molekül aufweist; (C) eine Alkingruppe-enthaltende Verbindung; und (D) einen Aushärtungskatalysator, wobei der Gehalt des harzartigen Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans (A) 20 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse der Organopolysiloxankomponenten beträgt.
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung umfasst vorzugsweise ferner ein unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan.
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung umfasst vorzugsweise mindestens zwei Arten von unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendem Organopolysiloxan.
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Das Organohydrogenpolysiloxan (B) ist vorzugsweise ein unverzweigtes Organohydrogenpolysiloxan mit Siliziumatom-gebundenen Wasserstoffatomen an der Seitenkette.
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Die Alkingruppe-enthaltende Verbindung (C) ist vorzugsweise ein Alkingruppe-enthaltendes Silan.
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Der Aushärtungskatalysator (D) ist ein Katalysator auf Platinbasis und umfasst vorzugsweise von 0,01 ppm bis 10 ppm Platinatome in Bezug auf die Gesamtmasse der aushärtbaren Silikonzusammensetzung.
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Das molare Verhältnis (H/Vi) der Alkenylgruppen und der Wasserstoffatome, die von den Organopolysiloxankomponenten stammen, beträgt vorzugsweise von 0,8 bis 3,0.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Einkapselungsmittel, das die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine optische Halbleitervorrichtung, die mit einem ausgehärteten Produkt des Einkapselungsmittels gemäß der vorliegenden Erfindung versehen ist.
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[EFFEKTE DER ERFINDUNG]
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Aufgrund der aushärtbaren Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine wärmeaushärtbare Silikonzusammensetzung mit hervorragender Lagerstabilität bei Raumtemperatur bereitgestellt werden.
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[MODUS ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG]
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[AUSHÄRTBARE SILIKONZUSAMMENSETZUNG]
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst mindestens:
- (A) Ein harzartiges Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das mindestens zwei Alkenylgruppen pro Molekül und mindestens eine Siloxaneinheit, die durch SiO4/2 dargestellt ist, umfasst; (B) ein Organohydrogenpolysiloxan, das mindestens zwei Siliziumatom-gebundene Wasserstoffatome in einem Molekül aufweist; (C) eine Alkingruppe-enthaltende Verbindung; und (D) einen Aushärtungskatalysator, wobei der Gehalt des harzartigen Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans (A) 20 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse der Organopolysiloxankomponenten beträgt.
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Die Komponenten der aushärtbaren Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung werden nachstehend detailliert beschrieben.
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(A) Harzartiges Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das mindestens zwei Alkenylgruppen pro Molekül und mindestens eine Siloxaneinheit, die durch SiO4/2 dargestellt ist, umfasst
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Die Komponente (A) ist ein harzartiges Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das mindestens zwei Alkenylgruppen pro Molekül und mindestens eine Siloxaneinheit, die durch SiO4/2 dargestellt ist, umfasst. Die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Art des harzartigen Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans der Komponente (A) umfassen oder kann zwei oder mehr Arten des harzartigen Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans der Komponente (A) umfassen.
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Die Molekülstruktur der Komponente (A) ist eine harzartige Form. In der vorliegenden Beschreibung bedeutet der Begriff „harzartig“, dass eine verzweigte Struktur oder eine 3D-Netzwerkstruktur in der Molekülstruktur vorliegt. Insbesondere enthält das harzartige Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan der Komponente (A) mindestens eine Siloxaneinheit, die durch SiO4/2 dargestellt ist.
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Beispiele für die Alkenylgruppe, die in die Komponente (A) einbezogen werden kann, umfassen C2-12-Alkenylgruppen, wie z.B. Vinyl-, Allyl-, Butenyl-, Pentenyl-, Hexenyl-, Heptenyl-, Octenyl-, Nonenyl-, Decenyl-, Undecenyl- und Dodecenylgruppen, und Vinylgruppen sind bevorzugt.
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Beispiele für die organische Gruppe, die an das Siliziumatom gebunden ist und die von Alkenylgruppen verschieden ist, die in die Komponente (A) einbezogen ist, umfassen gegebenenfalls halogensubstituierte, einwertige Kohlenwasserstoffgruppen, die von Alkenylgruppen verschieden sind, wie z.B.: C1-12-Alkylgruppen, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Neopentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und Dodecylgruppen; C7-20-Aralkylgruppen, wie z.B. Benzyl-, Phenethyl- und Phenylpropylgruppen; C6-20-Arylgruppen, wie z.B. Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und Naphthylgruppen; und jedwede dieser Gruppen, in denen einige oder alle der Wasserstoffatome durch Halogenatome, wie z.B. Fluor-, Chlor- und Bromatome, substituiert sind. Es sollte beachtet werden, dass die Siliziumatome in der Komponente (A) eine geringe Menge von Hydroxylgruppen oder einer Alkoxygruppe, wie z.B. einer Methoxygruppe oder Ethoxygruppe, innerhalb eines Bereichs aufweisen können, der die Ziele der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt. Die Gruppe, die an das Siliziumatom gebunden ist und die von der Alkenylgruppe verschieden ist, in der Komponente (A) ist vorzugsweise eine C1-6-Alkylgruppe, insbesondere eine Methylgruppe.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Komponente (A) vorzugsweise durch die folgende durchschnittliche Einheitsformel (I):
- Durchschnittliche Einheitsformel (I): (R1 3SiO1/2)a(R1 2SiO2/2)b(R1SiO3/2)c(SiO4/2)d(XO1/2)e
- dargestellt werden (in der Formel (I) können die R1 gleich oder verschieden sein und es handelt sich um gegebenenfalls Halogen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffe, wobei mindestens zwei R1 in einem Molekül Alkenylgruppen sind und 0≤ a < 1, 0 <_ b < 1, 0 ≤ c < 0,9, 0< d < 1, 0 ≤ e < 0,4 und a + b + c + d = 1,0 erfüllt sind).
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Beispiele für die gegebenenfalls Halogen-substituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen von R1 in der vorstehenden Formel (I) umfassen: C1-12-Alkylgruppen, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Neopentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und Dodecylgruppen; C6-20-Arylgruppen, wie z.B. Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und Naphthylgruppen; C7-20-Aralkylgruppen, wie z.B. Benzyl-, Phenethyl- und Phenylpropylgruppen; C2-12-Alkenylgruppen, wie z.B. Vinyl-, Allyl-, Butenyl-, Pentenyl-, Hexenyl-, Heptenyl-, Octenyl-, Nonenyl-, Decenyl-, Undecenyl- und Dodecenylgruppen; und jedwede dieser Gruppen, in denen einige oder alle der Wasserstoffatome durch Halogenatome, wie z.B. Fluor-, Chlor- und Bromatome, substituiert sind. R1 kann auch eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe, wie z.B. eine Methoxygruppe oder eine Ethoxygruppe, in einer geringen Menge innerhalb eines Bereichs sein, der die Ziele der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt. R1 ist vorzugsweise aus C1-6-Alkylgruppen, insbesondere einer Methylgruppe, oder C2-6-Alkenylgruppen, insbesondere einer Vinylgruppe, ausgewählt.
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In der vorstehenden Formel (I) ist X ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe. Bevorzugte Beispiele für die Alkylgruppe, die durch X dargestellt ist, umfassen C1-3-Alkylgruppen, insbesondere Methyl-, Ethyl- und Propylgruppen.
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In der vorstehenden Formel (I) liegt a vorzugsweise im Bereich von 0,1 ≤ a ≤ 0,9, mehr bevorzugt im Bereich von 0,2 s a ≤ 0,8, noch mehr bevorzugt im Bereich von 0,3 ≤ a ≤ 0,7. In der vorstehenden Formel (I) liegt b vorzugsweise im Bereich von 0 ≤ b ≤ 0,5, mehr bevorzugt im Bereich von 0 ≤ b ≤ 0,3 und insbesondere im Bereich von 0 ≤ b ≤ 0,1. In der vorstehenden Formel (I) liegt c vorzugsweise im Bereich von 0 ≤ c < 0,5, mehr bevorzugt im Bereich von 0 ≤ c ≤ 0,3 und insbesondere im Bereich von 0 ≤ c ≤ 0,1. In der vorstehenden Formel (I) liegt d vorzugsweise im Bereich von 0,1 ≤ d ≤ 0,9, mehr bevorzugt im Bereich von 0,2 ≤ d ≤ 0,8 und insbesondere im Bereich von 0,3 ≤ d ≤ 0,7. In der vorstehenden Formel (I) liegt e vorzugsweise im Bereich von 0 ≤ e ≤ 0,15, mehr bevorzugt im Bereich von 0 ≤ e s 0,1 und insbesondere im Bereich von 0 ≤ e ≤ 0,05.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das harzartige Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan der Komponente (A) die Siloxaneinheit (D-Einheit), die durch SiO2/2 in der vorstehenden Formel (I) dargestellt ist, enthalten oder nicht und enthält diese vorzugsweise nicht. Darüber hinaus kann das harzartige Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan der Komponente (A) die Siloxaneinheit (T-Einheit), die durch SiO3/2 in der vorstehenden Formel (I) dargestellt ist, enthalten oder nicht und enthält diese vorzugsweise nicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das harzartige Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan der Komponente (A) nur M-Einheiten und Q-Einheiten. D.h., in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das harzartige Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan der Komponente (A) ein MQ-Harz sein. In dieser bevorzugten Ausführungsform kann das harzartige Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan der Komponente (A) daher durch die folgende durchschnittliche Einheitsformel (II) dargestellt werden.
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Durchschnittliche Einheitsformel (II): (R2R3 2SiO1/2)s(R3 3SiO1/2)t(SiO4/2)u
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In der Formel ist R2 eine Alkenylgruppe, R3 ist eine gegebenenfalls Halogen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, die von einer Alkenylgruppe verschieden ist, und 0 < s < 1, 0 ≤ t <1 und 0 < u < 1 sind erfüllt.
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Beispiele für Alkenylgruppen in der Formel (II) umfassen C2-12-Alkenylgruppen, wie z.B. Vinyl-, Allyl-, Butenyl-, Pentenyl-, Hexenyl-, Heptenyl-, Octenyl-, Nonenyl-, Decenyl-, Undecenyl- und Dodecenylgruppen; C2-6-Alkenylgruppen sind bevorzugt und Vinylgruppen sind besonders bevorzugt.
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Beispiele für gegebenenfalls Halogen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen, die von Alkenylgruppen in der Formel (II) verschieden sind, umfassen C1-12-Alkylgruppen, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Neopentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und Dodecylgruppen; C6-20-Arylgruppen, wie z.B. Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und Naphthylgruppen; C7-20-Aralkylgruppen, wie z.B. Benzyl-, Phenethyl- und Phenylpropylgruppen; und jedwede dieser Gruppen, in denen einige oder alle der Wasserstoffatome durch Halogenatome, wie z.B. Fluor-, Chlor- und Bromatome, substituiert sind.
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In der Formel (II) liegt s vorzugsweise im Bereich von 0,02 ≤ s ≤ 0,5, mehr bevorzugt im Bereich von 0,05 ≤ s ≤ 0,4 und noch mehr bevorzugt im Bereich von 0,07 ≤ s ≤ 0,2. In der vorstehenden Formel (II) liegt t vorzugsweise im Bereich von 0,1 ≤ t ≤ 0,7, mehr bevorzugt im Bereich von 0,2 ≤ t ≤ 0,6 und insbesondere im Bereich von 0,3 ≤ t ≤ 0,5. In der vorstehenden Formel (II) liegt u vorzugsweise im Bereich von 0,1 ≤ u ≤ 0,9, mehr bevorzugt im Bereich von 0,2 ≤ u ≤ 0,8 und insbesondere im Bereich von 0,3 ≤ u ≤ 0,7.
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Der Gehalt der Alkenylgruppen in allen Siliziumatom-gebundenen organischen Gruppen des harzartigen Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans der Komponente (A) ist nicht speziell beschränkt und kann beispielsweise 1 Mol-% oder mehr, vorzugsweise 3 Mol-% oder mehr, mehr bevorzugt 4 Mol-% oder mehr der gesamten Siliziumatom-gebundenen organischen Gruppen und 20 Mol-% oder weniger, vorzugsweise 15 Mol-% oder weniger, mehr bevorzugt 10 Mol-% oder weniger der gesamten Siliziumatom-gebundenen organischen Gruppen betragen. Es sollte beachtet werden, dass in der vorliegenden Beschreibung der Alkenylgruppengehalt in den Organopolysiloxankomponenten durch eine Analyse, wie z.B. eine Fouriertransform-Infrarotspektrophotometrie (FT-IR) oder eine kernmagnetische Resonanz (NMR), oder durch ein nachstehend beschriebenes Titrationsverfahren bestimmt werden kann.
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Ein Verfahren zum Bestimmen der Alkenylgruppenmenge in den Komponenten durch ein Titrationsverfahren wird beschrieben. Der Alkenylgruppengehalt in den Organopolysiloxankomponenten kann durch ein Titrationsverfahren genau quantifiziert werden, das allgemein als das Wijs-Verfahren bekannt ist. Das Prinzip wird nachstehend beschrieben. Zuerst werden eine Alkenylgruppe in dem Organopolysiloxan-Ausgangsmaterial und Iodmonochlorid einer Additionsreaktion unterzogen, wie sie in der Formel (1) gezeigt ist. Als nächstes wird gemäß der Reaktion, wie sie in der Formel (2) gezeigt ist, eine Überschussmenge von Iodmonochlorid mit Kaliumiodid umgesetzt, wodurch lod freigesetzt wird. Das freigesetzte lod wird einer Titration mit einer Natriumthiosulfat-Lösung unterzogen.
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CH2=CH- + 2 ICl → CH2l-CHCl- + ICl (Überschuss) Formel (1):
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ICl + Kl → I2 + KCI Formel (2):
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Die Alkenylgruppenmenge in der Komponente kann aus der Differenz zwischen der Menge von Natriumthiosulfat, die für die Titration erforderlich ist, und der Titrationsmenge einer Blindlösung, die getrennt hergestellt worden ist, quantifiziert werden.
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Das Organopolysiloxan der Komponente (A) ist bei 25 °C vorzugsweise fest oder halbfest. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts des Organopolysiloxans der Komponente (A) ist nicht speziell beschränkt, liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von 500 bis 10000.
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Die Komponente (A) ist in einer Menge von 20 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse der Organopolysiloxankomponenten einbezogen, die in die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung einbezogen sind. Der Gehalt der Komponente (A) beträgt vorzugsweise 30 Massen-% oder mehr, mehr bevorzugt 40 Massen-% oder mehr, noch mehr bevorzugt 45 Massen-% oder mehr und besonders bevorzugt 50 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse der Organopolysiloxankomponenten, die in die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung einbezogen sind. Ferner beträgt der Gehalt der Komponente (A) vorzugsweise 80 Massen-% oder weniger, mehr bevorzugt 70 Massen-% oder weniger, noch mehr bevorzugt 65 Massen-% oder weniger und besonders bevorzugt 60 Massen-% oder weniger auf der Basis der Gesamtmasse der Organopolysiloxankomponenten, die in die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung einbezogen sind.
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(Andere Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxane)
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung kann auch ein Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das mindestens zwei Alkenylgruppen pro Molekül umfasst, zusätzlich zu der vorstehend genannten Komponente (A) der vorliegenden Erfindung umfassen. Dieses andere Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan ist nicht speziell beschränkt, jedoch kann beispielsweise ein unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan genannt werden.
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Art von unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendem Organopolysiloxan umfassen oder kann eine Kombination aus zwei oder mehr Arten von unverzweigtem Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxan umfassen. Die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise zwei oder mehr Arten von unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendem Organopolysiloxan.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan-Komponente durch die durchschnittliche Strukturformel (III): R1 3SiO(R1 2SiO)mSiR1 3 dargestellt werden (in der Formel ist R1 mit demjenigen in der Formel (I) identisch, mit der Ausnahme, dass mindestens zwei R1 pro Molekül Alkenylgruppen sind und m eine ganze Zahl von 5 bis 1000 ist).
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan mit der Formel (III) vorzugsweise ein unverzweigtes Organopolysiloxan, das an beiden Enden der Molekülkette mit Alkenylgruppen verkappt ist, und es kann insbesondere durch die folgende allgemeine Strukturformel (IV)
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Formel (IV): R2R3 2SiO(R3 2SiO)mSiOR3 2R2 dargestellt werden (in der Formel sind R2 und R3 mit denjenigen in der Formel (II) identisch und m ist eine ganze Zahl von 5 bis 1000).
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In den Formeln (III) und (IV) beträgt m 5 oder mehr, vorzugsweise 50 oder mehr, mehr bevorzugt 100 oder mehr und noch mehr bevorzugt 150 oder mehr. In den Formeln (III) und (IV) beträgt m 2000 oder weniger, vorzugsweise 1500 oder weniger, mehr bevorzugt 1200 oder weniger und noch mehr bevorzugt 1000 oder weniger.
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Der Gehalt des unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans ist nicht speziell beschränkt, beträgt jedoch vorzugsweise 5 Massen-% oder mehr, mehr bevorzugt 10 Massen-% oder mehr, noch mehr bevorzugt 20 Massen-% oder mehr und mehr bevorzugt 30 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten, die in die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung einbezogen sind. Darüber hinaus beträgt der Gehalt des unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans vorzugsweise 99 Massen-% oder weniger, mehr bevorzugt 80 Massen-% oder weniger, noch mehr bevorzugt 60 Massen-% oder weniger und besonders bevorzugt 45 Massen-% oder weniger auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung zwei oder mehr Arten von unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendem Organopolysiloxan. In diesem Fall kann die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung zwei oder mehr Arten von unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxanen mit verschiedenen Molekülkettenlängen umfassen. Insbesondere kann die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfassen: Ein unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan (a1), in dem in den vorstehend genannten Formeln (III) und (IV) m 5 bis 40, vorzugsweise 50 bis 350 und mehr bevorzugt 100 bis 300 beträgt; und ein unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan (a2), in dem in den vorstehend genannten Formeln (III) und (IV) m 400 bis 2000, vorzugsweise 500 bis 1500 und mehr bevorzugt 600 bis 1000 beträgt.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung das unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan (a1) in einer Menge von 5 Massen-% oder mehr, vorzugsweise 10 Massen-% oder mehr, mehr bevorzugt 15 Massen-% oder mehr und noch mehr bevorzugt 20 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten umfassen, und kann das unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan (a1) in einer Menge von 90 Massen-% oder weniger, mehr bevorzugt 70 Massen-% oder weniger, noch mehr bevorzugt 50 Massen-% oder weniger und besonders bevorzugt 35 Massen-% oder weniger auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten umfassen.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung das unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan (a2) in einer Menge von 1 Massen-% oder mehr, vorzugsweise 3 Massen-% oder mehr, mehr bevorzugt 5 Massen-% oder mehr und noch mehr bevorzugt 7 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten umfassen, und kann das unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltende Organopolysiloxan (a2) in einer Menge von 60 Massen-% oder weniger, mehr bevorzugt 40 Massen-% oder weniger, noch mehr bevorzugt 30 Massen-% oder weniger und besonders bevorzugt 20 Massen-% oder weniger auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten umfassen.
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(B) Organohydrogenpolysiloxan, das mindestens zwei Siliziumatom-gebundene Wasserstoffatome pro Molekül aufweist
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Die Komponente (B) ist ein Organohydrogenpolysiloxan, das als Vernetzungsmittel für eine aushärtbare Silikonzusammensetzung mittels einer Hydrosilylierungsaushärtungsreaktion wirkt, und weist mindestens zwei Siliziumatom-gebundene Wasserstoffatome pro Molekül auf. Die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Art von Organohydrogenpolysiloxan (B) umfassen oder kann eine Kombination von zwei oder mehr Arten von Organohydrogenpolysiloxan (B) umfassen.
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Beispiele für die Molekülstruktur der Komponente (B) sind unverzweigt, unverzweigt mit einer gewissen Verzweigung, verzweigt, harzartig, cyclisch und 3D-Netzwerkstrukturen. Die Komponente (B) kann ein Organohydrogenpolysiloxan mit einer solchen Molekülstruktur oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Organohydrogenpolysiloxane sein. Die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise ein unverzweigtes Organohydrogenpolysiloxan als die Komponente (B).
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Die Siliziumatom-gebundenen Wasserstoffatome des Organohydrogenpolysiloxans der Komponente (B) können Siliziumatom-gebundene Wasserstoffatome an den Molekülenden oder an Seitenketten, die von den Molekülenden verschieden sind, aufweisen. Beispiele für Siliziumatom-gebundene Gruppen, die von Siliziumatom-gebundenen Wasserstoffatomen verschieden sind, die in die Komponente (B) einbezogen sind, umfassen Halogen-substituierte oder unsubstitutierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen, die von Alkenylgruppen verschieden sind, wie z.B. C1-12-Alkylgruppen, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Neopentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und Dodecylgruppen; C6-20-Arylgruppen, wie z.B. Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und Naphthylgruppen; C7-20-Aralkylgruppen, wie z.B. Benzyl-, Phenethyl- und Phenylpropylgruppen; und jedwede dieser Gruppen, in denen einige oder alle der Wasserstoffatome durch Halogenatome, wie z.B. Fluor-, Chlor- und Bromatome, substituiert sind. Es sollte beachtet werden, dass die Siliziumatome in der Komponente (B) eine geringe Menge von Hydroxylgruppen oder einer Alkoxygruppe, wie z.B. einer Methoxygruppe oder Ethoxygruppe, innerhalb eines Bereichs aufweisen können, der die Ziele der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt. Siliziumatom-gebundene Gruppen, die von Siliziumatom-gebundenen Wasserstoffatomen in der Komponente (B) verschieden sind, werden vorzugsweise aus C1-6-Alkylgruppen, insbesondere Methylgruppen, und C6-20-Arylgruppen, insbesondere Phenylgruppen, ausgewählt.
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Beispiele für die Komponente (B) umfassen ein Dimethylpolysiloxan, das an beiden Enden der Molekülkette mit Dimethylhydrogensiloxygruppen verkappt ist, ein Dimethylsiloxan-Methylphenylsiloxan-Copolymer, das an beiden Enden der Molekülkette mit Dimethylhydrogensiloxygruppen verkappt ist, ein Dimethylsiloxan-Methylhydrogensiloxan-Copolymer, das an beiden Enden der Molekülkette mit Dimethylhydrogensiloxygruppen verkappt ist, ein Methylhydrogenpolysiloxan, das an beiden Enden der Molekülkette mit Trimethylsiloxygruppen verkappt ist, ein Dimethylsiloxan-Methylhydrogensiloxan-Copolymer, das an beiden Enden der Molekülkette mit Trimethylsiloxygruppen verkappt ist, Organopolysiloxane, die eine H(CH3)2SiO1/2-Einheit und eine SiO4/2-Einheit umfassen, und Organopolysiloxane, die eine H(CH3)2SiO1/2-Einheit, eine (CH3)3SiO1/2-Einheit und eine SiO4/2-Einheit umfassen.
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In einer Ausführungsform ist das Organohydrogenpolysiloxan der Komponente (B) unverzweigt und umfasst ein Siliziumatom-gebundenes Wasserstoffatom an einer Seitenkette der Molekülkette. Das Organohydrogenpolysiloxan der Komponente (B) wird vorzugsweise durch die folgende durchschnittliche Strukturformel (V) dargestellt.
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Durchschnittliche Strukturformel (V): R4 3SiO(R4 2SiO)n(HR4SiO)mSiR4 3
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In der Formel (V) sind die R4 jeweils unabhängig eine gegebenenfalls Halogen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, die von einer Alkenylgruppe verschieden ist, und 0 ≤ n ≤ 200, 1 ≤ m ≤ 200 und 1 ≤ n + m ≤ 300 sind erfüllt.
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Beispiele für gegebenenfalls Halogen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen, die von Alkenylgruppen von R4 verschieden sind, in der Formel (V) umfassen: C1-12-Alkylgruppen, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Neopentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und Dodecylgruppen; C6-20-Arylgruppen, wie z.B. Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und Naphthylgruppen; C7-20-Aralkylgruppen, wie z.B. Benzyl-, Phenethyl- und Phenylpropylgruppen; und jedwede dieser Gruppen, in denen einige oder alle der Wasserstoffatome durch Halogenatome, wie z.B. Fluor-, Chlor- und Bromatome, substituiert sind. R4 ist vorzugsweise eine C1-12-Alkylgruppe, besonders bevorzugt eine Methylgruppe.
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In der vorstehenden Formel (V) beträgt n vorzugsweise 150 oder weniger, mehr bevorzugt 100 oder weniger, noch mehr bevorzugt 50 oder weniger und besonders bevorzugt 30 oder weniger.
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In der vorstehenden Formel (V) beträgt m vorzugsweise 2 oder mehr, mehr bevorzugt 5 oder mehr, noch mehr bevorzugt 10 oder mehr, bevorzugt 20 oder mehr und besonders bevorzugt 30 oder mehr. Ferner beträgt in der vorstehenden Formel (V) m vorzugsweise 150 oder weniger, mehr bevorzugt 100 oder weniger, noch mehr bevorzugt 85 oder weniger und besonders bevorzugt 70 oder weniger.
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In der vorstehenden Formel (V) beträgt m + n vorzugsweise 2 oder mehr, mehr bevorzugt 5 oder mehr, noch mehr bevorzugt 10 oder mehr, bevorzugt 20 oder mehr und besonders bevorzugt 30 oder mehr. Ferner beträgt in der vorstehenden Formel (V) m + n vorzugsweise 150 oder weniger, mehr bevorzugt 100 oder weniger, noch mehr bevorzugt 85 oder weniger und besonders bevorzugt 70 oder weniger.
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Die Menge des Organohydrogenpolysiloxans der Komponente (B) ist nicht speziell beschränkt, es ist jedoch vorzugsweise in einer Menge von mehr als 1 Massen-%, mehr bevorzugt 2 Massen-% oder mehr, noch mehr bevorzugt 3 Massen-% oder mehr und besonders bevorzugt 5 Massen-% oder mehr auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten, die in die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung einbezogen sind, enthalten. Ferner ist das Organopolysiloxan der Komponente (B) vorzugsweise in einer Menge von 30 Massen-% oder weniger, mehr bevorzugt 20 Massen-% oder weniger, noch mehr bevorzugt 16 Massen-% oder weniger, und besonders bevorzugt 12 Massen-% oder weniger auf der Basis der Gesamtmasse aller Organopolysiloxankomponenten enthalten.
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Ferner kann in einer weiteren Ausführungsform die Menge des Organohydrogenpolysiloxans der Komponente (B) in der aushärtbaren Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine Menge sein, die zu 0,8 bis 3,0 Mol, mehr bevorzugt eine Menge, die zu 0,9 bis 2,5 Mol, noch mehr bevorzugt eine Menge, die zu 0,95 bis 2,2 Mol, und insbesondere eine Menge, die zu 1,0 bis 2,0 Mol Siliziumatom-gebundener Wasserstoffatome in Bezug auf 1 Mol Siliziumatom-gebundener Alkenylgruppen in der Alkenylgruppe-enthaltenden Organopolysiloxan Komponente als Ganzes führt. D.h., das molare Verhältnis (H/Vi) der Alkenylgruppen und Wasserstoffatome, die von den Organopolysiloxankomponenten der aushärtbaren Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung stammen, kann vorzugsweise 0,8 bis 3,0, mehr bevorzugt 0,9 bis 2,5, noch mehr bevorzugt 0,95 bis 2,2 und insbesondere 1,0 bis 2,0 betragen.
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(C) Alkingruppe-enthaltende Verbindung
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Die Komponente (C) ist eine Alkingruppe-enthaltende Verbindung, die ein Hydrosilylierungsreaktion-Hemmstoff ist, der zum Zweck des Einstellens der Vernetzungsrate oder der nutzbaren Verarbeitungszeit des aushärtbaren Silikonharzes der vorliegenden Erfindung verwendet wird. Die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Art von Alkingruppe-enthaltender Verbindung (C) oder zwei oder mehr Arten von Alkingruppe-enthaltenden Verbindungen (C) umfassen.
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Die Komponente (C) ist nicht speziell beschränkt, mit der Maßgabe, dass es sich um eine Verbindung handelt, die eine Alkingruppe enthält, und Beispiele dafür umfassen Alkinalkohole, wie z.B. 3-Methyl-1-butin-3-ol, 3,5-Dimethyl-1-hexin-3-ol und 3-Phenyl-1-butin-3-ol; und Alkingruppe-enthaltende Silane, wie z.B. Methyl-tris(1,1-dimethyl-2-butinoxy)silan, Methyl-tris(3-methyl-1-butin-3-oxy)silan und Vinyl-tris(1,1-dimethyl-2-butinoxy)silan.
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Das Molekulargewicht der Komponente (C) ist nicht speziell beschränkt, beträgt jedoch normalerweise 50 oder mehr, vorzugsweise 100 oder mehr, mehr bevorzugt 150 oder mehr, und beträgt ferner normalerweise 1000 oder weniger, vorzugsweise 750 oder weniger, mehr bevorzugt 500 oder weniger oder 400 oder weniger.
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Der Gehalt der Komponente (C) ist nicht speziell beschränkt, beträgt jedoch 0,001 Massenteile oder mehr, vorzugsweise 0,01 Massenteile oder mehr und mehr bevorzugt 0,015 Massenteile, und beträgt ferner normalerweise 1 Massenteil oder weniger, vorzugsweise 0,5 Massenteile oder weniger und noch mehr bevorzugt 0,1 Massenteile oder weniger in Bezug auf 100 Massenteile der Organopolysiloxankomponenten, die in der aushärtbaren Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthalten sind.
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(D) Aushärtungskatalysator
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Die Komponente (D), d.h., der Aushärtungskatalysator, ist eine Hydrosilylierungsreaktion-Aushärtungskomponente und ist ein Katalysator zum Fördern des Aushärtens der aushärtbaren Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung. Beispiele für die Komponente (D) sind Katalysatoren auf Platinbasis, wie z.B. Chloroplatinsäure, Alkohollösungen von Chloroplatinsäure, Platin-Olefin-Komplexe, Platin-1,3-divinyl-1,1,3,3-tetramethyldisiloxan-Komplexe und ein Pulver mit geträgertem Platin; Katalysatoren auf Palladiumbasis, wie z.B. Tetrakis(triphenylphosphin)palladium, und Gemische aus Triphenylphosphin und Palladiumschwarz; und Katalysatoren auf Rhodiumbasis, und Katalysatoren auf Platinbasis sind besonders bevorzugt.
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Die Mischmenge der Komponente (D) ist eine katalytische Menge und insbesondere wenn ein Katalysator auf Platinbasis als die Komponente (D) verwendet wird, kann die Platinatommenge vorzugsweise 0,01 ppm oder mehr, mehr bevorzugt 0,1 ppm oder mehr und noch mehr bevorzugt 1 ppm oder mehr in Bezug auf die Gesamtmasse der aushärtbaren Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung betragen, und die Platinatommenge kann vorzugsweise 20 ppm oder weniger, mehr bevorzugt 15 ppm oder weniger, noch mehr bevorzugt 10 ppm oder weniger und besonders bevorzugt 5 ppm oder weniger in Bezug auf die Gesamtmasse der aushärtbaren Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung betragen.
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In die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung können optionale Komponenten innerhalb eines Bereichs eingemischt werden, der die Ziele der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt. Beispiele für die optionalen Komponenten umfassen eine Acetylenverbindung, eine Organophosphorverbindung, eine Vinylgruppeenthaltende Siloxanverbindung, anorganische Füllstoffe, wie z.B. zerkleinerten Quarz, Siliziumoxid, Titanoxid, Magnesiumcarbonat, Zinkoxid, Eisenoxid und Diatomeenerde, anorganische Füllstoffe, die dadurch erhalten werden, dass die Oberfläche der anorganischen Füllstoffe einer Hydrophobierungsbehandlung mit einer Organosiliziumverbindung unterzogen wird, Hydrosilylierungsreaktion-Hemmstoffe, die von der Komponente (C) verschieden sind, Organopolysiloxane, die frei von einem Siliziumatom-gebundenen Wasserstoffatom und einer Siliziumatom-gebundenen Alkenylgruppe sind, Klebrigmacher, eine Wärmebeständigkeit verleihende Mittel, eine Kältebeständigkeit verleihende Mittel, wärmeleitende Füllstoffe, Flammverzögerungsmittel, eine Thixotropie verleihende Mittel, Leuchtstoffe, Lösungsmittel und dergleichen.
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Die wärmeaushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann eine Silikonverbindung, die mit einer Epoxygruppe oder einer Alkoxygruppe funktionalisiert ist, als einen Haftverstärker, der eine optionale Komponente ist, umfassen. Die Silikonverbindung, die mit einer Epoxygruppe oder einer Alkoxygruppe funktionalisiert ist, ist nicht speziell beschränkt, jedoch umfassen Beispiele dafür: ein Organosilan oder ein unverzweigtes, verzweigtes oder cyclisches Organosiloxan-Oligomer mit etwa 4 bis 20 Siliziumatomen, das eine Trialkoxysiloxygruppe (beispielsweise eine Trimethoxysiloxygruppe oder Triethoxysiloxygruppe) oder eine Trialkoxysilylalkylgruppe (beispielsweise eine Trimethoxysilylethylgruppe oder Triethoxysilylethylgruppe) und eine Hydrosilyl- oder Alkenylgruppe (beispielsweise eine Vinylgruppe oder Allylgruppe) aufweist; ein Organosilan oder ein unverzweigtes, verzweigtes oder cyclisches Organosiloxan-Oligomer mit etwa 4 bis 20 Siliziumatomen, das eine Trialkoxysiloxygruppe oder Trialkoxysilylalkylgruppe und eine Methacryloxyalkylgruppe (beispielsweise eine 3-Methacryloxypropylgruppe) aufweist; ein Organosilan oder ein unverzweigtes, verzweigtes oder cyclisches Organosiloxan-Oligomer mit etwa 4 bis 20 Siliziumatomen, das eine Trialkoxysiloxygruppe oder Trialkoxysilylalkylgruppe und eine Epoxygruppe-gebundene Alkylgruppe (beispielsweise eine 3-Glycidoxypropylgruppe, 4-Glycidoxybutylgruppe, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethylgruppe oder 3-(3,4-Epoxycyclohexyl)propylgruppe) aufweist; ein Aminoalkyltrialkoxysilan- und Epoxygruppe-gebundenes Alkyltrialkoxysilan-Reaktionsprodukt; und ein Epoxygruppe-enthaltendes Ethylpolysilikat. Spezifische Beispiele umfassen Vinyltrimethoxysilan, Allyltrimethoxysilan, Allyltriethoxysilan, Hydrogentriethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltriethoxysilan, 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan, 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan, 3-Methacryloxypropyltriethoxysilan, Diethoxymethyl(3-(oxiranylmethoxy)propyl)silan, ein Reaktionsprodukt von 3-Glycidoxypropyltriethoxysilan und 3-Aminopropyltriethoxysilan, ein Kondensationsreaktionsprodukt eines Methylvinylsiloxan-Oligomers, das an beiden Enden der Molekülkette mit Hydroxylgruppen verkappt ist, und von 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, ein Kondensationsreaktionsprodukt eines Methylvinylsiloxan-Oligomers, das an beiden Enden der Molekülkette mit Hydroxylgruppen verkappt ist, und von 3-Methacryloxypropyltriethoxysilan, und Tris(3-trimethoxysilylpropyl)isocyanurat. In der vorliegenden Zusammensetzung ist der Gehalt des Haftverstärkers nicht beschränkt, liegt jedoch z.B. vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 10 Massenteilen und mehr bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 5 Massenteilen in Bezug auf 100 Massenteile der Organopolysiloxankomponenten der aushärtbaren Silikonzusammensetzung.
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Die wärmeaushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann ein Cer-enthaltendes Polysiloxan als ein Wärmebeständigkeit verleihendes Mittel umfassen, das eine optionale Komponente ist. Ein Cer-enthaltendes Organopolysiloxan kann beispielsweise durch eine Reaktion zwischen Cerchlorid oder einem Cersalz einer Carbonsäure und einem Alkalimetallsalz eines Silanolgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans hergestellt werden. Folglich kann der Ausdruck „Cer-enthaltendes Organopolysiloxan“, wie er in der vorliegenden Beschreibung verwendet wird, für eine Substanz stehen, die durch Umsetzen eines Silanolgruppe-enthaltenden Organopolysiloxans und eines Cersalzes erhalten wird, wobei die Silanolgruppe des Organopolysiloxans und das Ceratom chemisch gebunden sind. Ein Cer-enthaltendes Polysiloxan kann vorzugsweise ein Cer-enthaltendes Dimethylpolysiloxan sein, das eine Dimethylsiloxaneinheit in dem Polysiloxan enthält.
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Beispiele für das Cersalz einer Carbonsäure umfassen Cer-2-ethylhexanoat, Cernaphthenat, Ceroleat, Cerlaurat und Cerstearat. Ein Beispiel für ein Cerchlorid ist Certrichlorid. Beispiele für Alkalimetallsalze von Silanolgruppe-enthaltenden Organopolysiloxanen umfassen Kaliumsalze von Diorganopolysiloxanen, die an beiden Enden der Molekülkette mit Silanolgruppen verkappt sind, Natriumsalze von Diorganopolysiloxanen, die an beiden Enden der Molekülkette mit Silanolgruppen verkappt sind, Kaliumsalze von Diorganopolysiloxanen, die an einem Ende der Molekülkette mit einer Silanolgruppe verkappt sind und an dem anderen Ende der Molekülkette mit einer Triorganosiloxygruppe verkappt sind, und Natriumsalze von Diorganopolysiloxanen, die an einem Ende der Molekülkette mit einer Silanolgruppe verkappt sind und an dem anderen Ende der Molekülkette mit einer Triorganosiloxygruppe verkappt sind. Darüber hinaus umfassen Beispiele von Siliziumatom-gebundenen Gruppen in diesen Organopolysiloxanen C1-12-Alkylgruppen, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Neopentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und Dodecylgruppen; C6-20-Arylgruppen, wie z.B. Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und Naphthylgruppen; C7-20-Aralkylgruppen, wie z.B. Benzyl-, Phenethyl- und Phenylpropylgruppen; und jedwede dieser Gruppen, in denen einige oder alle der Wasserstoffatome durch Halogenatome, wie z.B. Fluor-, Chlor- oder Bromatome, substituiert sind.
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Der Gehalt des Cer-enthaltenden Polysiloxans in der aushärtbaren Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist nicht speziell beschränkt und er kann 2 Massenteile oder weniger, vorzugsweise 1,5 Massenteile oder weniger, noch mehr bevorzugt 1 Massenteil oder weniger und ferner 0,001 Massenteile oder mehr in Bezug auf 100 Massenteile der Organopolysiloxankomponenten der aushärtbaren Silikonzusammensetzung betragen.
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Die Viskosität der aushärtbaren Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung ist nicht speziell beschränkt, liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von 100 mPa· s bis 50000 mPa . s bei 25 °C und mehr bevorzugt im Bereich von 300 mPa·s bis 10000 mPa·s bei 25 °C. Die Viskosität kann mittels eines Rotationsviskosimeters des B-Typs (Digitalviskosimeter DV-II+Pro, hergestellt von Brookfield) gemäß dem Verfahren gemessen werden, das in JIS K 7117-1:1999 beschrieben ist.
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung weist eine hervorragende Lagerstabilität bei Raumtemperatur und eine lange Topfzeit auf. Beispielsweise weist die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung eine Topfzeit von 9 Monaten oder mehr, vorzugsweise 1 Jahr oder mehr bei Bedingungen von 25 °C/50 % relative Feuchtigkeit (RH) auf. Ferner ist die aushärtbare Silikonzusammensetzung der Erfindung wärmeaushärtbar und kann bei 100 °C oder mehr und vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 130 °C bis 180 °C bei einer Erwärmungszeit von 60 Minuten oder weniger, vorzugsweise 30 Minuten oder weniger und mehr bevorzugt 15 Minuten oder weniger ausgehärtet werden.
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann durch Mischen der Komponenten hergestellt werden. Das Verfahren zum Mischen der Komponenten kann ein herkömmlich bekanntes Verfahren sein und ist nicht speziell beschränkt, und ein einheitliches Gemisch wird üblicherweise durch einfaches Mischen erhalten. Wenn eine feste Komponente, wie z.B. ein anorganischer Füllstoff, als optionale Komponente einbezogen wird, ist es bevorzugt, für das Mischen ein Mischgerät zu verwenden. Bezüglich dieses Mischgeräts gibt es keine speziellen Beschränkungen und Beispiele umfassen kontinuierliche Ein- und Doppelschneckenmischer, Doppelwalzenmischer, Ross-Mischer, Hobart-Mischer, Dentalmischer, Planetenmischer, Kneter-Mischer, Henschel-Mischer und dergleichen.
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[EINKAPSELUNGSMITTEL]
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Einkapselungsmittel für eine Halbleiterverwendung, das die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst. Das Einkapselungsmittel der vorliegenden Erfindung härtet unter Bildung eines Einkapselungsmaterials für ein optisches Halbleiterelement aus. Die Form des Einkapselungsmittels bei dessen Anwendung ist nicht speziell beschränkt, jedoch handelt es sich vorzugsweise um eine Kuppelform oder eine Lagenform. Der Halbleiter, der mit dem Einkapselungsmittel oder -film der vorliegenden Erfindung eingekapselt werden soll, ist nicht speziell beschränkt, und Beispiele umfassen Halbleiter aus SiC, GaN, usw., und insbesondere optische Halbleiter, wie z.B. Leistungshalbleiter und lichtemittierende Dioden bzw. Leuchtdioden.
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[OPTISCHES HALBLEITERELEMENT]
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein optisches Halbleiterelement, das mit dem Einkapselungsmittel der vorliegenden Erfindung versehen ist. Das optische Halbleiterelement kann beispielsweise eine lichtemittierende Diode bzw. Leuchtdiode (LED), ein Halbleiterlaser, eine Photodiode, ein Phototransistor oder ein lichtemittierender Körper oder ein lichtempfangender Körper für einen Optokoppler oder für eine Festkörperbildgebung sein; insbesondere ist es eine lichtemittierende Diode bzw. Leuchtdiode (LED).
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Lichtemittierende Dioden bzw. Leuchtdioden (LEDs) erzeugen emittiertes Licht von der oberen, unteren, linken und rechten Seite des optischen Halbleiterelements, so dass es für Komponenten der lichtemittierenden Diode bzw. Leuchtdiode (LED) unerwünscht ist, dass sie Licht absorbieren, und Materialien mit einer hohen Lichtdurchlässigkeit oder einer starken Reflexion sind für solche Komponenten bevorzugt. Folglich umfasst ein Substrat, auf dem das optische Halbleiterelement montiert wird, vorzugsweise auch ein Material mit einer hohen Lichtdurchlässigkeit oder einer starken Reflexion. Beispiele für das Substrat, auf dem das optische Halbleiterelement montiert wird, umfassen: Leitende Metalle, wie z.B. Silber, Gold und Kupfer; nicht-leitende Metalle, wie z.B. Aluminium und Nickel; thermoplastische Harze, die mit weißen Pigmenten gemischt sind, wie z.B. PPA und LCP; wärmeaushärtende Harze, die weiße Pigmente enthalten, wie z.B. Epoxidharze, BT-Harze, Polyimidharze und Silikonharze; und Keramiken, wie z.B. Aluminiumoxid und Aluminiumoxidnitrid.
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[BEISPIELE]
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird mittels der folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele detaillierter beschrieben.
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Aushärtbare Silikonzusammensetzungen wurden durch Mischen der Komponenten in der Formulierung (Massenteile), wie sie in der Tabelle gezeigt ist, hergestellt. Es sollte beachtet werden, dass nachstehend Me eine Methylgruppe darstellt und Vi eine Vinylgruppe darstellt. Darüber hinaus ist die Struktur der Organopolysiloxankomponenten in der Tabelle in einer vereinfachten Weise dargestellt und die funktionellen Gruppen, die von Me in der M- oder D-Einheit verschieden sind, sind in Klammern gezeigt. Darüber hinaus gibt H/Vi das molare Verhältnis des Siliziumatom-gebundenen Wasserstoffatoms (H) und der Vinylgruppe (Vi) in den Organopolysiloxankomponenten an.
- (Komponente a: Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan)
- Komponente a-1: Harzartiges Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das durch die durchschnittliche Einheitsformel (ViMe2SiO1/2)10(Me3SiO1/2)40(SiO4/2)50 dargestellt ist
- Komponente a-2: Harzartiges Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das durch die durchschnittliche Einheitsformel (ViMe2SiO1/2)11(Me3SiO1/2)34(SiO4/2)55 dargestellt ist
- Komponente a-3: Unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das durch die durchschnittliche Strukturformel ViMe2SiO(Me2SiO)200SiMe2Vi dargestellt ist
- Komponente a-4: Unverzweigte Alkenylgruppe-enthaltendes Organopolysiloxan, das durch die durchschnittliche Strukturformel ViMe2SiO(Me2SiO)850SiMe2Vi dargestellt ist
- (Komponente b: Organohydrogenpolysiloxan)
- Komponente b: Unverzweigtes Organohydrogenpolysiloxan, das durch die durchschnittliche Strukturformel Me3SiO(HMeSiO)soSiMe3 dargestellt ist
- (Komponente c: Alkingruppe-enthaltende Verbindung)
- Komponente c: Methyl-tris(3-methyl-1-butin-3-oxy)silan
- Komponente c': 1-Ethinyl-1-cyclohexanol
- (Komponente d: Aushärtungskatalysator)
- Komponente d: Komplex aus Platin und 1,3-Divinyl-1,1,3,3-tetramethyldisiloxan mit einer Platinkonzentration von 4,0 Massen-%
- Komponente e: Kondensationsreaktionsprodukt eines Methylvinylsiloxan-Oligomers, das an beiden Enden der Molekülkette mit Hydroxylgruppen verkappt ist, und von 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
- Komponente f: Cer-enthaltendes Dimethylpolysiloxan
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[BEISPIELE UND VERGLEICHSBEISPIELE]
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Aushärtbare Silikonzusammensetzungen wurden durch Mischen der Komponenten in der Formulierung (Massenteile), die in der nachstehenden Tabelle gezeigt ist, hergestellt. Ferner wurden die folgenden Bewertungen durchgeführt und die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst. Es sollte beachtet werden, dass die Menge der Komponente D, d.h., des Aushärtungskatalysators, bezogen auf die Menge (ppm) der Platinatome angegeben ist.
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[TOPFZEIT]
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Die hergestellten aushärtbaren Silikonzusammensetzungen wurden in einen 20 mL-Glaskolben eingebracht und bei Bedingungen von 25 °C/50 % relative Feuchtigkeit (RH) gelagert. Die Fließfähigkeit der Zusammensetzungen wurde visuell bestätigt und die Anzahl der Tage, für welche die Fließfähigkeit aufrechterhalten werden konnte, wurde als die Topfzeit bestimmt. Ferner wurden die Zusammensetzungen mit einer Fließfähigkeit für 10 Minuten bei 150 °C erwärmt, um zu bestätigen, dass die Wärmeaushärtungseigenschaften vorlagen. [Tabelle 1]
Komponente | Beispiel 1 | Beispiel 2 | Vergleichsbeispiel 1 | Vergleichsbeispiel 2 |
a-1 MVi10M40Q50 | 53,2 | 55,7 | - | - |
a-2 MVi11M34Q55 | - | - | 33,4 | 10,3 |
a-3 MViD200MVi | 27,7 | 28,9 | 49,4 | 29,4 |
a-4 MViD850MVi | 10,1 | 10,6 | 10,1 | 58,1 |
b MDH50M | 9,0 | 4,8 | 7,1 | 2,2 |
Gesamtmenge der Komponenten a und b | 100 | 100 | 100 | 100 |
c | 0,02 | 0,02 | - | 0,02 |
c' | - | - | 0,05 | 0,01 |
d | 3,3 ppm | 3,5 ppm | 3,4 ppm | 8,0 ppm |
e | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
f | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,3 |
H/Vi | 2.0 | 10 | 2.0 | 1.4 |
Bewertung | |
Topfzeit (Tage) | 600 | 600 | 208 | 102 |
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Die Prüfergebnisse der vorstehend genannten Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigten, dass die aushärtbare Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung eine Topfzeit von 600 Tagen bei Raumtemperatur aufwies, während eine Aushärtbarkeit durch Erwärmen bei 150 °C für 10 Minuten aufrechterhalten wurde. Die Silikonzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung weist daher eine extrem gute Lagerstabilität bei Raumtemperatur auf, während Wärmeaushärtungseigenschaften nach wie vor aufrechterhalten werden.
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[GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT]
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Die aushärtbare Silikonzusammensetzung der vorliegenden Erfindung weist eine hervorragende Topfzeit bei Raumtemperatur auf. Demgemäß kann die vorliegende Erfindung eine aushärtbare Silikonzusammensetzung des Einkomponententyps mit einer hervorragenden Lagerstabilität bereitstellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2018/180704 A1 [0010]
- JP H6192576 A [0010]
- WO 2018/079215 A1 [0010]
- JP H1299873 A [0010]
- JP 2010163554 A [0010]