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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Torblattstabilisierung einer Toranlage zum Verschließen einer sich in etwa vertikal erstreckenden Öffnung eines zugehörigen Gebäudes mittels mindestens eines zwischen einer Schließstellung, in der es etwa in einer vertikalen Ebene angeordnet ist, und einer Öffnungsstellung bewegbaren Torblatts, wobei die Torblattstabilisierung eine sich in einer ersten Betriebsstellung ausgehend von einem oberen Randbereich der Öffnung in Richtung auf einen unteren Randbereich davon erstreckende und einer Verformung des Torblatts in einer senkrecht zur Torblattebene in der Schließstellung durch darauf einwirkende Kräfte entgegenwirkende Stabilisierungseinrichtung aufweist, die bezüglich einer im oberen Randbereich der Öffnung angeordneten Hauptschwenkachse zwischen der ersten Betriebsstellung und einer zweiten Betriebsstellung verschwenkbar ist, wobei eine Lagerkonsole zum ortsfesten Abstützen der Hauptschwenkachse an dem Gebäude und eine Betätigungseinrichtung zum Verschenken der Stabilisierungseinrichtung zwischen der ersten Betriebsstellung und der zweiten Betriebsstellung vorgesehen sind, und wobei eine Stützkonsole zum ortsfesten Abstützen der Betätigungseinrichtung an dem Gebäude vorgesehen ist.
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Toranlagen der erfindungsgemäßen Art werden zum Verschließen großer Wandöffnungen, beispielsweise an Flughäfen oder Werften verwendet. Die zugehörigen Gebäude-Öffnungen können eine Breite von 20 m oder mehr und eine Höhe von 6 m oder mehr aufweisen. Entsprechend groß sind die Kräfte, die bei Windlasten auf solche Toranlagen in der Schließstellung des mindestens einen zugehörigen Torblatts einwirken. Zur Aufnahme der Windlasten ist es bekannt eine Torstabilisierung vorzusehen, bei der insbesondere in der zu verschließenden Öffnung eine Stabilisierungseinrichtungen anzuordnen ist, welche die auf mindestens ein daran abgestütztes Torblatt einwirkende Windlast aufnehmen und in den zugehörigen Boden und/oder die zugehörige Gebäudekonstruktion einleiten kann.
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Eine solche Torstabilisierung kann mit einer vertikalen Stabilisierungseinrichtung, insbesondere in Form einer Säule gestaltet sein, die sich in einer ersten Betriebsstellung zwischen dem Boden der zu verschließenden Öffnung und deren Sturz befindet. Ferner wurde bereits vorgeschlagen, ein solche Säule derart bewegbar zu gestalten, dass sie von der ersten Betriebsstellung, in der sie sich etwa in Schwererichtung erstreckt und die gewünschte Stabilisierung gewährleisten, in eine zweite Betriebsstellung, in der sie beispielsweise im Sturzbereich des oberen Randes der zu verschließenden Öffnung oder darüber angeordnet ist, geschwenkt werden kann. Denn wenn das mindestens eine zugehörige Torblatt in die Öffnungsstellung bewegt worden ist, wirken darauf in der Regel keine Windlasten mehr. Dann kann die Stabilisierungseinrichtung in die zweite Betriebsstellung verschwenkt werden, in der sie kein die nutzbare Öffnungsbreite beeinträchtigendes Hindernis mehr darstellt.
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Eine solche Torstabilisierung ist aus der vom gleichen Erfinder stammenden Druckschrift
DE 20 2014 000 197 U1 bekannt.
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Zugrundeliegende Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Torstabilisierung weiter zu verbessern und insbesondere betriebssicherer zu gestalten.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer Torstabilisierung gemäß Anspruch 1 und deren Verwendung mindestens einer solchen Torblattstabilisierung gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den abhängigen Ansprüchen genannt.
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Erfindungsgemäß ist eine Torblattstabilisierung einer Toranlage geschaffen, zum Verschließen einer sich in etwa vertikal erstreckenden Öffnung eines zugehörigen Gebäudes mittels mindestens eines zwischen einer Schließstellung, in der es etwa in einer vertikalen Ebene angeordnet ist, und einer Öffnungsstellung bewegbaren Torblatts, wobei die Torblattstabilisierung eine sich in einer ersten Betriebsstellung ausgehend von einem oberen Randbereich der Öffnung in Richtung auf einen unteren Randbereich davon erstreckende und einer Verformung des Torblatts in einer senkrecht zur Torblattebene in der Schließstellung durch darauf einwirkende Kräfte entgegenwirkende Stabilisierungseinrichtung aufweist, die bezüglich einer im oberen Randbereich der Öffnung angeordneten Hauptschwenkachse zwischen der ersten Betriebsstellung und einer zweiten Betriebsstellung verschwenkbar ist, wobei eine Lagerkonsole zum ortsfesten Abstützen der Hauptschwenkachse an dem Gebäude und eine Betätigungseinrichtung zum Verschenken der Stabilisierungseinrichtung zwischen der ersten Betriebsstellung und der zweiten Betriebsstellung vorgesehen sind, wobei eine Stützkonsole zum ortsfesten Abstützen der Betätigungseinrichtung an dem Gebäude vorgesehen ist, und wobei eine zwischen der Lagerkonsole und der Stützkonsole eine Kraft übertragende Koppeleinrichtung vorgesehen ist. Mittels dieser Koppeleinrichtung ist eine von der umgebenden Gebäudekonstruktion unabhängige Kraftübertragung zwischen der Lagerkonsole und der Stützkonsole möglich. Somit kann die erfindungsgemäße Torblattstabilisierung vielseitig und ohne besondere Anforderungen hinsichtlich des zugehörigen Gebäudes dort verbaut werden.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft ist die Koppeleinrichtung als eine eine Zugkraft übertragende Koppeleinrichtung gestaltet. Eine solche Koppeleinrichtung kann vergleichsweise filigran und insbesondere als ein Seil gestaltet sein.
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Vorzugsweise ist ferner die Koppeleinrichtung als eine eine Druckkraft übertragende Koppeleinrichtung gestaltet. Eine solche Koppeleinrichtung weist eine höhere Knicksteifigkeit auf.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Torblattstabilisierung ist die Koppeleinrichtung als eine Koppelstange gestaltet ist, die insbesondere an mindestens einem ihrer Enden schwenkbar gelagert. Mit der schwenkbaren Lagerung kann statische Überbestimmtheit vermieden werden.
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Bevorzugt ist auch die Koppeleinrichtung an ihrem zur Lagerkonsole gewandten Endbereich an der Hauptschwenkachse, insbesondere einem dortigen Lagerbolzen, angekoppelt. Die Koppelung und Hauptschwenkachse können so koaxial gestaltet sein, so dass ein direkter Krafteintrag ohne entstehende Drehmomente erfolgt.
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Ferner ist bevorzugt die Koppeleinrichtung an ihrem zur Stützkonsole gewandten Endbereich an einer die Betätigungseinrichtung schwenkbar abstützenden Stützachse, insbesondere einem dortigen Stützbolzen, angekoppelt. Auch hier können die Koppelung und Hauptschwenkachse auf diese Weise koaxial gestaltet sein, so dass ebenfalls ein direkter Krafteintrag ohne entstehende Drehmomente erfolgt.
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Die Betätigungseinrichtung ist vorzugsweise als eine insbesondere hydraulische Kolben-Zylinder-Einrichtung gestaltet. Mit einer solchen Einrichtung können hohe Stellkräfte bei besonders genauer Steuerbarkeit erzeugt werden.
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In vorteilhafter Weise ist die Betätigungseinrichtung über einen an der Lagerkonsole bezüglich der Hauptschwenkachse verschwenkbar gelagerten Hauptschwenkhebel an die Stabilisierungseinrichtung gekoppelt. Der Hauptschwenkhebel kann hinsichtlich seiner Ausrichtung frei angeordnet und damit angepasst an die zu erfolgende Schwenkbewegung platziert werden.
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Schließlich ist bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Torblattstabilisierung ein erster Hebelarm, über den die Krafteinleitung der hydraulischen Betätigungseinrichtung erfolgt, kürzer gestaltet als ein zweiter Hebelarm, an dessen der Hauptschwenkachse abgewandten Ende die Stabilisierungseinrichtung befestigt ist. Mit einer solchen Hebelgestaltung kann ein Übersetzungsverhältnis zwischen den beiden Hebelarmen erzeugt werden.
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Die Erfindung ist ferner auf eine Verwendung mindestens einer solchen erfindungsgemäßen Torblattstabilisierung zum Verschließen einer sich in etwa vertikal erstreckenden Öffnung eines zugehörigen Gebäudes mit mindestens einem bewegbaren Torblatt gerichtet.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht von innen einer erfindungsgemäßen Toranlage,
- 2 eine perspektivische Ansicht von außen der Toranlage gemäß 1,
- 3 eine perspektivische Ansicht von außen einer erfindungsgemäßen Stabilisierungseinrichtung der Toranlage gemäß 1 in der ersten Betriebsstellung,
- 4 eine perspektivische Ansicht von außen der Stabilisierungseinrichtung gemäß 3 in der zweiten Betriebsstellung,
- 5 das Detail V gemäß 3 und
- 6 eine perspektivische Ansicht von innen der Stabilisierungseinrichtung gemäß 3 mit Veranschaulichung beider Betriebsstellungen.
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Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In den Fig. ist eine Torblattstabilisierung einer Toranlage 10 an einem Gebäude 12 veranschaulicht, die insgesamt drei nebeneinander angeordnete, im wesentlichen ebene Torblätter umfasst. Von den Torblättern sind in den 1 und 2 zwei Torblätter dargestellt, nämlich das bezogen auf eine Öffnung 14 im Gebäude 12 von innen betrachtet linke bzw. erste Torblatt 16 sowie das mittlere bzw. zweite Torblatt 18. Diese Torblätter 16 und 18 sind je als ein Sektionaltorblatt mit einer Anzahl von in Torblattebene hintereinander angeordneten und bezüglich der Torblattebene gegeneinander verkippbaren Torblattelementen 20 ausgeführt. Das jeweilige Torblatt 16 bzw. 18 ist längs zweier paralleler Führungsschienen 22 zwischen der in 1 ganz links dargestellten Schließstellung, in der es etwa in einer Vertikalebene angeordnet ist, und einer in 1 mittig dargestellten Öffnungsstellung, in der es über Kopf etwa in einer Horizontalebene angeordnet ist, bewegbar.
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Zwischen den Torblättern, insbesondere den Torblättern 16 und 18 der Toranlage 10, sind Stabilisierungseinrichtungen 100 angeordnet. Jede der Stabilisierungseinrichtungen 100 ist zwischen einer ersten Betriebsstellung, in der sie sich ausgehend von einem Boden 24 der mit der Toranlage 10 zu verschließenden Öffnung 14 in Richtung auf einen oberen Rand 26 der Öffnung 14 erstreckt und einer zweiten Betriebsstellung, in der sie sich etwa in horizontaler Richtung im Wesentlichen oberhalb der zu verschließenden Öffnung 14 hinter einem Öffnungssturz 28 erstreckt, um einen Winkel von etwa 90° verschwenkbar.
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Zum Verschwenken der jeweiligen Stabilisierungseinrichtungen 100 ist eine hydraulische Betätigungseinrichtungen 200 in Form von Kolben-Zylinder-Anordnungen vorgesehen, mit denen die Stabilisierungseinrichtung um eine sich etwa senkrecht zur Torblattebene in der Schließstellung erstreckende Hauptschwenkachse 110 (in 1 senkrecht zur Papierebene) verschwenkbar sind. An den in der ersten Betriebsstellung den benachbarten Torblättern 16 und 18 zugewandten Seiten der Stabilisierungseinrichtung 100 ist je ein vertikaler Teil der Führungsschienen 22 zum Führen der Torblattbewegung angebracht.
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Wie besonders deutlich in 2 zu erkennen ist, weist mindestens eine Stabilisierungseinrichtung 100 an ihrer dem zu verschließenden Raum abgewandten Außenseite eine Anzahl von Verkleidungselementen 112 auf, welche hinsichtlich ihrer Gestaltung an die benachbarten Torblätter 16 und 18 hinsichtlich deren Material, Form und Farbe angepasst sein können.
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Wie in 1 zu erkennen ist, weist jede der Stabilisierungseinrichtungen 100 einen in der ersten Betriebsstellung dem unteren Randbereich der Öffnung bzw. dem Boden 24 des mit der Toranlage 10 zu verschließenden Raums zugewandten Fußbereich 120 und einen sich ausgehend von dem Fußbereich 120 in Richtung auf den oberen Rand 26 der Öffnung 14 erstreckenden Hauptbereich 130 auf. Der Fußbereich 120 ist um eine zwischen dem Fußbereich 120 und dem Hauptbereich 130 angeordnete Nebenschwenkachse 122 bezüglich des Hauptbereichs 130 verschwenkbar. So kann der Fußbereich 120, aus der in 1 für die in der ersten Betriebsstellung dargestellte, linke Stabilisierungseinrichtung 100 erkennbaren Ruhestellung in die Bewegungs- bzw. Freigabestellung verschwenkt werden, welche in 1 für die in die zweite Betriebsstellung verschwenkte, rechte Stabilisierungseinrichtung 100 dargestellt ist (siehe auch 6).
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Wie aus einer vergleichenden Betrachtung der 3 und 4 hervorgeht, wird der Fußbereich 120 von der Ruhestellung um 180° in die Bewegungsstellung verschwenkt und liegt in der Bewegungsstellung an dem unteren Ende des Hauptbereichs 130 der Stabilisierungseinrichtung 100 an.
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Wie besonders deutlich in 6 zu erkennen ist, erstreckt sich die Nebenschwenkachse 122 längs der dem mit der Toranlage 10 zu verschließenden Raum zugewandten inneren Begrenzungsfläche der Stabilisierungseinrichtung 100. Beim Übergang von der Ruhestellung in die Bewegungsstellung wird der Fußbereich 120 also in den mit der Toranlage zu verschließenden Raum verschwenkt. Durch die Verschwenkung des Fußbereichs 120 wird die Stabilisierungseinrichtung 100 insgesamt verkürzt. Es ist erreichbar, dass die Stabilisierungseinrichtung 100 in der zweiten Betriebsstellung einen geringeren Platzbedarf in Längsrichtung hat als in der ersten Betriebsstellung. Daher kann die Stabilisierungseinrichtung 100 auch dann, wenn sie für besonders hohe Raume eingesetzt wird, und daher in der ersten Betriebsstellung eine besonders große Länge aufweisen muss, ohne Behinderung durch die seitlichen Ränder der zu verschließenden Öffnung 14 bzw.seitliche Pfeiler oder Wände des zu verschließenden Raums von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung verschwenkt werden.
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Bei der dargestellten Toranlage 10 weist jede der Stabilisierungseinrichtungen 100 zwei in einer senkrecht zur Hauptschwenkachse 110 verlaufenden Richtung voneinander beabstandete und parallel zueinander verlaufende Stabilisierungsholme 140 auf, die sich in der ersten Betriebsstellung jeweils etwa in Schwererichtung erstrecken. Die Stabilisierungsholme 140 der Stabilisierungseinrichtung 100 sind über Stabilisierungsstreben 150 miteinander verbunden. Dabei erstrecken sich einige der Stabilisierungsstreben 150 etwa senkrecht zu den Stabilisierungsholmen 140, während andere Stabilisierungsstreben 150 schräg zu den Stabilisierungsstreben 150 verlaufen. Durch diese Konstruktion wird unter Vermeidung eines übermäßigen Gewichts der Stabilisierungseinrichtung 100 insgesamt eine einem Durchbiegen der Stabilisierungseinrichtung 100 in der zweiten Betriebsstellung entgegenwirkende ausreichende Biegesteifigkeit erhalten.
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Jede Stabilisierungseinrichtung 100 hat eine zum Arretieren der Stabilisierungseinrichtung 100 in der ersten Betriebsstellung ausgelegte, erste Arretierungseinrichtung 180 zugeordnet. Jede der ersten Arretierungseinrichtungen 182 weist eine in den Boden 24 der mit der Toranlage 10 zu verschließenden Öffnung 14 eingelassene Bodenplatte 182 und einen mit einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder betätigbaren und an den in der ersten Betriebsstellung dem Hauptbereich 130 abgewandten unteren Ende des Fußbereichs 120 angeordneten Arretierungsbolzen 184 auf.
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Wie besonders deutlich in den 1, 4 und 6 zu erkennen ist, ist ferner jeder der Stabilisierungseinrichtungen 100 eine zum Arretieren der Stabilisierungseinrichtung 100 in der zweiten Betriebsstellung ausgelegte zweite Arretierungseinrichtung 190 zugeordnet. Die zweite Arretierungseinrichtung 190 ist an dem dem Fußbereich zugewandten unteren Ende des Hauptbereichs 130 angeordnet, vorzugsweise durch einen beispielsweise doppelt wirkenden Hydraulikzylinder betätigbaren Arretierungsbolzen 194 sowie eine bezüglich des oberen Rands 26 der Öffnung 14 festgelegte zweite Aufnahmeeinrichtung 192 zum Aufnehmen des zweiten Arretierungsbolzens 194 in der zweiten Betriebsstellung der Stabilisierungseinrichtung 100 auf.
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Die Aufnahme des zweiten Arretierungsbolzens 194 in der als Bolzenauflage bzw. Haltekonsole ausgeführten Aufnahmeeinrichtung 192 wird ermöglicht, indem der Fußbereich der Stabilisierungseinrichtung in die Bewegungs- bzw. Freigabestellung verschwenkt wird, wie in 4 und 6 erkennbar ist. So wird ein unbeabsichtigtes Abstürzen der Stabilisierungseinrichtung 100 aus der zweiten Betriebsstellung in die erste Betriebsstellung verhindert.
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Ein kontrolliertes Absinken der Stabilisierungseinrichtung 100 aus der zweiten Betriebsstellung in die erste Betriebsstellung wird ermöglicht, indem der Arretierungsbolzen 194 aus der Bolzenauflage zurückgezogen wird und die Stabilisierungseinrichtung 100 insgesamt mit der hydraulischen Betätigungseinrichtung 200 abgesenkt wird.
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Die hydraulische Betätigungseinrichtung 200 ist als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgeführt. Ein Zylinder 210 der Kolben-Zylinder-Anordnung ist an einer Stützkonsole 220 schwenkbar abgestützt, die an einem Torbinder 30 des mit der Toranlage 10 zu verschließenden Raums ortsfest angebracht ist. Ein in dem Zylinder 210 verschiebbar gelagerter Kolben 230 der Kolben-Zylinder-Anordnung ist an seinem vom Zylinder 210 abgewandten Endbereich schwenkbar an einem ersten Hebel bzw. Hebelarm 240 angelenkt, der steif mit der Stabilisierungseinrichtung 100 verbunden. Alternativ ist der Kolben 230 an der Stützkonsole 220 schwenkbar abgestützt und der Zylinder 210 an dem ersten Hebelarm 240 angelenkt.
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Der Hebelarm 240 ist bezüglich der in der Torblattschließstellung senkrecht zur Torblattebene verlaufenden Hauptschwenkachse 110 verschwenkbar an einer Lagerkonsole 250 angebracht, wobei die Lagerkonsole 250 an einem Dachbinder 32 befestigt ist.
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Der an einer Seite der Hauptschwenkachse 110 angeordnete Hebelarm 230 ist kürzer als ein an der anderen Seite der Hauptschwenkachse 110 angeordneter und mit der Stabilisierungseinrichtung 100 verbundener, zweiter Hebelarm 260. Dadurch kann mit einem vergleichsweise geringen Zylinderhub die Verschwenkbewegung der Stabilisierungseinrichtung 100 um 90° aus der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung bewirkt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das anhand der Zeichnung erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr ist auch an den Einsatz von Toranlagen mit nur einem oder zwei Torblättern gedacht, wobei zwischen zwei Torblättern eine Stabilisierungseinrichtung angeordnet ist. Auch kann eine erfindungsgemäße Toranlage vier oder mehr Torblätter aufweisen. Im Rahmen der Erfindung kann mindestens ein Torblatt nach Art eines Rolltors zu einem ein- oder mehrlagigen Wickel aufgewickelt werden.
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Die hydraulische Betätigungseinrichtung kann für ein oder mehr Stabilisierungseinrichtungen zwei oder mehr Kolben-Zylinder-Anordnungen aufweisen. Der Stabilisierungseinrichtung kann auch eine Ausgleichseinrichtung für eine wetterabhängige Längenanpassung der Stabilisierungseinrichtung aufweisen. Die Stabilisierungseinrichtung kann zusätzlich oder alternativ zu den Stabilisierungsholmen eine Strebenkonstruktion aufweisen, mit der die gewünschte Biegesteifigkeit bezüglich der senkrecht zur Torblattebene in der Schließstellung darauf einwirkenden Kräfte bewirkt wird. Der zweite Arretierungsbolzen kann manuell mit einer Druckfeder verriegelt und/oder mit Hilfe eines Hydraulikzylinders entriegelt werden.
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Wie insbesondere in den 3, 4 und 5 zu erkennen ist, ist der erste Hebelarm 240 sowie der zweite Hebelarm 260 mittels eines Hauptschwenkhebels 270 gestaltet, der mittels eines ersten Lagerbolzens 280 und eines zweiten Lagerbolzens 290 an der Lagerkonsole 250 angelenkt ist. Der Hauptschwenkhebel 270 ist mittels der Betätigungseinrichtung 200 um die Hauptschwenkachse 110 schwenkbar. Die Betätigungseinrichtung 200 ist dazu mit ihrem Kolben 230 mittels eines ersten Koppellagers 330 an der Lagerkonsole 250 schwenkbar und sowohl Druckkraft als auch Zugkraft übertragend angelenkt. In ähnlicher Weise ist der Zylinder 210 der Betätigungseinrichtung 200 mittels eines zweiten Koppellagers 340 an der Stützkonsole 220 schwenkbar und sowohl Druckkraft als auch Zugkraft übertragend angelenkt. Das erste Koppellager 330 ist dabei mittels eines verlängerten ersten Lagerbolzens 280 und damit koaxial zur Hauptschwenkachse 110 ausgebildet. Das zweite Koppellager 340 ist mit einem separaten Stützbolzen 350 gestaltet, der sich neben dem zweiten Betätigungsbolzen 310 befindet und sich koaxial zu diesem erstreckt. Alternativ kann die Abstützung der Koppeleinrichtung 320 an der Lagerkonsole 250 auch mittels eines separaten Bolzens erfolgen und/oder es können der zweite Betätigungsbolzen 310 sowie der Stützbolzen 350 auch einteilig gestaltet sein. Zwischen den derartigen Koppellagern 330 und 340 ist die Koppeleinrichtung 320 im Übrigen mittels einer Koppelstange 360 gestaltet, die insbesondere hinsichtlich ihrer Längenerstreckung verstellbar gestaltet ist.
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Abschließend sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen und insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt sind, trotz des vorgenommenen formalen Rückbezugs auf einen oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder in beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Toranlage
- 12
- Gebäude
- 14
- Öffnung
- 16
- erstes Torblatt
- 18
- zweites Torblatt
- 20
- Torblattelement
- 22
- Führungsschiene
- 24
- Boden
- 26
- oberer Randbereich
- 28
- Öffnungssturz
- 30
- Torbinder
- 32
- Dachbinder
- 100
- Stabilisierungseinrichtung
- 110
- Hauptschwenkachse
- 112
- Verkleidungselement
- 120
- Fußbereich
- 122
- Nebenschwenkachse
- 130
- Hauptbereich
- 140
- Stabilisierungsholm
- 150
- Stabilisierungsstreben
- 180
- erste Arretierungseinrichtung
- 182
- Bodenplatte
- 184
- Arretierungsbolzen
- 190
- Arretierungseinrichtung
- 192
- Aufnahmeeinrichtung
- 194
- Arretierungsbolzen
- 200
- Betätigungseinrichtung
- 210
- Zylinder
- 220
- Stützkonsole
- 230
- Kolben
- 240
- erster Hebelarm
- 250
- Lagerkonsole
- 260
- zweiter Hebelarm
- 270
- Hauptschwenkhebel
- 280
- erster Lagerbolzen
- 290
- zweiter Lagerbolzen
- 300
- erster Betätigungsbolzen (Lagerkonsole)
- 310
- zweiter Betätigungsbolzen (Stützkonsole)
- 320
- Koppeleinrichtung (Koppelstange)
- 330
- erstes Koppellager (Lagerkonsole)
- 340
- zweites Koppellager (Stützkonsole)
- 350
- Stützbolzen
- 360
- Koppelstange
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202014000197 U1 [0004]