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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Innenverkleidungselements eines Fahrzeuges, in welchem ein Schusskanal für einen Airbag eingeklebt ist. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung auch eine solche Innenverkleidung.
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Im Stand der Technik ist es üblich, dass Airbagmodule (d.h. ein Gehäuse mit Sack, Explosionsmittel und Zündeinheit) in einer Innenverkleidung eines Fahrzeugs, insbesondere in einem Teil des Instrumentenpanels, dadurch fixiert werden, dass sie in einem Schusskanal angeordnet sind. Der Schusskanal kanalisiert die Ausbreitung des Airbags, um diesen in Richtung zur Abdeckung oder einer Schwächung in der Abdeckung zu führen. Der Schusskanal muss an einem Träger gut fixiert sein, weil erhebliche Kräfte beim Einfalten des Airbags (d.h. beim Schuss und Expansion des Sacks) auftreten können und die Struktur oder sonstige Bauteile im Umfeld dabei nicht geschädigt werden soll. Allerdings ist es für Innenverkleidungselemente ferner erforderlich, dass eine leicht verformbare, möglichst elastische Oberflächenabdeckung gebildet wird, welche ebenfalls einen Schutz für die Insassen in einem Crash gewährleisten und außerdem das optische Erscheinungsbild des Designe aufwertet. Eine solche Komfort- oder Polsterungsschicht wird durch einen Schäumungsprozess erzeugt. Um eine hohe Oberflächenqualität des Innenverkleidungselements zu gewährleisten, sollte jedoch das als Fluid (insbesondere flüssig) eingebrachte Schaummaterial während des Schäumungsprozess die Möglichkeit haben, ausreichend zu entgasen und das im zu füllenden Hohlraum befindliche Gas (Luft) zu verdrängen. Dies steht jedoch im Widerspruch zu einer möglichst festen und vollumfänglichen Fixierung des Schusskanals in dem Träger des Innenverkleidungselements.
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In
DE 10 2016 205 186 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeuginnenverkleidungsteils beschrieben, welches auch einen Schusskanal für einen Airbag aufweist. Allerdings ist die vollumfängliche Verklebung des Schusskanals in dem Fahrzeuginnenverkleidungsteil problematisch, weil dadurch keine Möglichkeit mehr besteht, dass ein eingespritztes Schaummaterial beim Schäumungsprozess Lufteinschlüsse verdrängen und ausgasen kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen eines Innenverkleidungselements bereitzustellen, welches die Möglichkeit bietet, einen Schusskanal sicher zu integrieren und das Aufbringen eines Schaummaterials mit hoher Güte zu ermöglichen. Ferner ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechendes Innenverkleidungselement bereitzustellen.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie durch ein Innenverkleidungselement nach Anspruch 14 oder 15.
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Die Erfindung stellt eine Weiterentwicklung des Standes der Technik zur Verfügung, indem beim Einkleben des Schusskanals in die Öffnung des Trägers Unterbrechungen zwischen den verklebten Rändern der entsprechenden Bauteile vorgesehen werden. Diese Unterbrechungen dienen als Entlüftungen für den Schäumungsprozess nach dem Einspritzen eines fluiden (insbesondere flüssigen) Schaummaterials auf eine Oberfläche des Trägers und der Abdeckung des Schusskanals. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine oder mehrere kleine Unterbrechungen in einer umlaufenden Klebstoffraupe zwischen den Rändern der Öffnung am Träger und des Schusskanals die Möglichkeit für eine Entlüftung bieten kann, ohne die Struktur oder Verbindung so stark zu schwächen, dass ein Herausbrechen (Delaminieren oder Ablösen) des Schusskanals aus der Öffnung des Trägers beim Entfalten des Airbags zu befürchten ist. Durch diese Entlüftungsmöglichkeit kann das Gas (Luft), welches sich in dem mit Schaum zu füllenden Raum vorher befindet, entweichen. Im Ergebnis ist es damit möglich, dass damit Lufteinschlüsse oder Blasen von mehr als 4mm Durchmesser vollständig vermieden werden. Solche Lufteinschlüsse oder Blasen erwehren sichtbar oder beim Berühren fühlbar. Beides sind Qualitätsmängel, welche im schlimmsten Fall zu einem Partikelflug oder eine Fehlfunktion beim Airbags Schuss führen könnten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird vor dem Aufbringen der Klebstoffraupe ein Schaumstoffstreifen im Bereich der wenigstens einen Unterbrechung der Klebstoffraupe an dem Rand des Schusskanals oder dem Rand der Öffnung des Trägerteils angebracht, wobei der Schaumstoffstreifen eingerichtet ist, um einen Durchtritt des fluiden Schaummaterials zu verhindern. Die Unterbrechung in der Klebstoffraupe wirkt als Entlüftung für den nachfolgenden Schäumungsprozess mit dem fluiden Schaummaterial. Jedoch soll verhindert werden, dass das fluide Schaummaterial selbst in den Bereich der Unterbrechung des Klebstoffs austritt. Dazu ist der vorher angebrachter Schaumstoffstreifen vorgesehen, welcher eine Porosität aufweist, die es zwar ermöglicht, dass ein beim Schäumungsprozess entstehendes oder eingeschlossenes Gas hindurchtritt, jedoch das fluide Schaummaterial selbst zurückgehalten wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schaumstoffstreifen ein selbstklebender Schaumstreifen, welcher auf dem Rand des Schusskanals oder auf dem Rand der Öffnung aufgeklebt wird. Der Schaumstreifen wird nur auf einer Seite, d.h. entweder auf den Rand der Öffnung des Trägers oder auf den Rand des Schusskanals aufgeklebt. Beim Zusammenpressen der beiden Ränder dichtet der einseitig aufgeklebte Schaumstoffstreifen die entstehende Unterbrechung im Klebstoff ab, um den Durchtritt des fluiden Schaummaterials zu verhindern. Da die beiden Bauteile aufeinandergepresst werden, ist es nicht notwendig, dass der Schaumstoffstreifen selbst auf beiden Seiten der gegenüberliegenden Ränder haftet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Rand des Schusskanals und/oder der Rand der Öffnung wenigstens im Bereich der Unterbrechung der Klebstoffraupe Rippen auf, die sich über den betreffenden Rand, z.B. senkrecht zur Umlaufrichtung des betreffenden Randes, erstrecken. In dieser Ausführungsform wirken die Rippen ähnlich wie der vorhergehend beschriebene Schaumstoffstreifen. Die Rippen bilden kleine Kanäle, durch welche zwar eine Entlüftung möglich ist, jedoch ein Durchdringen des fluiden Schaummaterials selbst verhindert wird. In den durch die Rippen gebildeten Kleinkanälen verliert sich quasi der Schaum durch Adhäsion und Bremsen in der Strömung während des Schäumungsprozesses. Die Rippen können auf dem Rand des Schusskanals oder auf dem Rand der Öffnung im Träger vorgesehen sein. Es sind auch Ausführungsformen möglich, bei welchen Rippen auf beiden Rändern gegenüberliegend vorgesehen sind. Die Rippen können sich in verschiedener Weise über den Rand erstrecken (z.B. senkrecht zur Umlaufrichtung, in einem Winkel, einer S-Form oder einer beliebigen Labyrinth-Form), so dass sich nach dem Zusammenfügen mit dem gegenüberliegenden Rand kleine durchgängige Kanäle bilden, welche sich von innen bis außen erstecken, um die Entlüftungsmöglichkeit zu bilden. Ferner sind auch Ausführungsformen möglich, in welchen die Rippen mit einem oder mehreren der Schaumstoffstreifen, wie vorhergehend beschrieben, kombiniert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die Rippen auf dem Rand des Schusskanals und/oder auf dem Rand der Öffnung über den gesamten Umfang des betreffenden Randes. In dieser Ausführungsform ist es möglich, an beliebten Stellen entlang des Umfangs des Randes des Schusskanals oder des Randes der Öffnung die Unterbrechungen in der Klebstoffraupe vorzusehen. In den Bereichen, in welchen die Klebstoffraupe über die Rippen aufgebracht wird, schließen sich spätestens beim Zusammenfügen der Bauteile die von den Rippen senkrecht zur Umfangsrichtung definierten Kanäle. Im Bereich der Klebstoffunterbrechung bleiben die Kanäle jedoch offen, wie vorhergehend beschrieben. Da die Rippen über den gesamten Umfang vorgesehen sind, können daher beliebige Stellen für das Vorsehen der Entlüftungsöffnungen durch die Unterbrechung in der Klebstoffraupe ausgewählt werden. Der Strömungsprozess ist nicht genau kontrollierbar. Der Fluss des Schaumes wird vielmehr durch die Entlüftung gesteuert, weil der Schaum dorthin fließt, wo die verdrängte Luft entweichen kann. Daher ist es von Vorteil, dass erfindungsgemäß Entlüftungsmöglichkeiten an vorher definierten Stellen eingebracht werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die wenigstens eine Unterbrechung der Klebstoffraupe zwei, drei, vier oder mehr Unterbrechungen. Die Anzahl der Unterbrechungen entspricht der Anzahl der gebildeten Entlüftungsöffnungen für den nachfolgenden Schäumungsprozess mit dem fluiden Schaummaterial. Abhängig von der Größe und der Form der mit dem fluiden Schaummaterial zu bedeckenden Oberfläche, der Temperatur beim Schäumungsprozess und der Art des Schaummaterials kann die Anzahl der Unterbrechungen so gewählt werden, dass beim Schäumungsprozess keine größeren Gasreservoirs (Lufteinschlüsse, Blasen) zurückbleiben, welche die Homogenität der zu bildenden Schaumschicht beeinträchtigen würden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Unterbrechungen in gleichen Abständen entlang des Umfangs des betreffenden Randes vorgesehen. Die gleichen Abstände entlang des Umfangs haben den Vorteil, dass sich keine Schwachstellen entlang deren Klebung anhäufen, wodurch möglicherweise die Stabilität entlang der Klebeverbindung in einem Bereich lokal zu stark geschwächt würde.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren vor dem Schritt des Einspritzens des fluiden Schaummaterials ferner das Anordnen eines Werkzeuges (bzw. einer Werkzeughälfte) gegenüber der Oberfläche des Trägers und der Abdeckung, um einen Hohlraum zu bilden, welcher die Form der aus dem fluiden Schaummaterial zu bildenden Schicht definiert. Das fluide Schaummaterial kann nach dem Anordnen des Werkzeuges in den Hohlraum eingespritzt werden oder bereits vor dem Bilden des Hohlraums auf Oberflächenabschnitte aufgebracht werden. Ferner kann auf der zu dem Hohlraum weisenden Oberfläche des Werkzeugs noch eine Haut (z.B. aus Kunststoff) vorgesehen sein, welche nach dem Entformen die äußere Oberfläche des Innenverkleidungselements bildet. Alternativ kann die Oberfläche des Werkzeugs auch mit einem Trennmittel beschichtet werden. Nach dem Entformen kann die Schaumstoffschicht mit einer Haut (z.B. aus einem Echtleder) bezogen werden, um die äußere Oberfläche des Innenverkleidungselements zu bilden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Klebstoffraupe aus einem Material gebildet, welches heißverschmolzen wird. Der Kleber wird dabei durch Wärme aktiviert und härtet aus. Eine Heißverschmelzung bildet eine besonders haltbare Klebeschicht zwischen den Rändern des Schusskanals und der Öffnung im Träger.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Klebstoffraupe aus einem Material gebildet, welches durch eine chemische Reaktion aushärtbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bildet das fluide Schaummaterial nach einem Aushärtungsprozess eine Zellstruktur mit einer Dichte zwischen 80 und 160 g/dm3, welche Gaszellen in der Zellenstruktur aufweist, die einen maximalen Durchmesser von 4 mm nicht überschreiten. Die Gaszellen in dem ausgehärteten Schaummaterial sollen möglichst homogen sein, um eine hohe Qualität der gebildeten Zellenstuktur zu erzielen. Die Bildung dieser homogenen Zellstruktur ist möglich, weil durch die gebildeten Öffnungen im Bereich der Unterbrechung der Klebstoffraupe Entlüftungsmöglichkeiten gegeben sind, die es verhindern, dass sich größere Einschlüsse, entstanden durch keine Entweich-Möglichkeit / Entgasmöglichkeit, beim Schaumprozess bilden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bildet das fluide Schaummaterial nach einem Aushärtungsprozess eine verformbare Schicht, insbesondere eine elastisch verformbare Schicht zum Bilden eines Polsters. Als Schaumprozess des fluiden Schaummaterials ist zu verstehen, dass das fluide Schaummaterial bei dem Prozess in eine nicht mehr fluide Form übergeht. Trotzdem ist das Material danach nicht starr, sondern ist verformbar (insbesondere eindrückbar), um eine hohe Komfort- und Qualitätsanmutung zu bieten, und gegebenenfalls im Falle eines Crash Absorptionskräfte aufnehmen zu können, die beim Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf das Innenverkleidungselement entstehen können. Dabei ist es von Vorteil, dass die Verformbarkeit elastisch ist, damit nicht beim normalen Gebrauch des Innenverkleidungselements dauerhaft Schäden durch z.B. abgelegte Gegenstände oder unbeabsichtigte Krafteinwirkungen entstehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner das Anordnen eines Airbagmoduls innerhalb des Schusskanals. Das Airbagmodul selbst wird in den Schusskanal z.B. durch eine mechanische Haltevorrichtung mit Klammern und/oder Schrauben oder durch einen separaten Einklebeprozess befestigt. Das Airbagmodul wird in einem späteren Arbeitsschritt nach der vollständigen Herstellung der Innenraumverkleidungen von der Rückseite her in den Schusskanal eingeführt und darin mechanisch befestigt.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das Innenverkleidungselement selbst. Es kann alle Merkmale umfassen, die vorhergehend im Zusammenhang mit dem Herstellungsverfahren beschrieben worden sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen deutlich, die in Verbindung mit den Figuren gegeben sind. In den Figuren ist folgendes dargestellt:
- 1a bis 1g zeigen perspektivische Ansichten eines Innenverkleidungsteils eines Fahrzeuges bei einem Herstellungsprozess gemäß der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt Ausschnitte des Innenverkleidungselements gemäß 1C für fünf verschiedene Ausführungsformen.
- 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Innenverkleidungselements einer Ausführungsform mit Rippen.
- 4 zeigt vier Ausschnitte aus 3 im Bereich der Rippen für verschiedene Ausführungsformen sowie deren Querschnittsansicht.
- 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Innenverkleidungselements gemäß einer weiteren Ausführungsform mit Rippen.
- 6a bis 6d zeigen perspektivische Ansichten während eines Herstellungsprozesses gemäß einer Ausführungsform der folgenden Erfindung.
- 7 zeigt drei Ausschnitte des Innenverkleidungselements während des Herstellungsprozesses entsprechend der 6b in verschiedenen Ausführungsformen.
- 8 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Innenverkleidung beim Herstellungsprozess gemäß einer alternativen Ausführungsform.
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Bezugnehmend auf die 1a bis 1d wird ein Verfahren zum Herstellen eines Innenverkleidungselements eines Fahrzeuges beschrieben. In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei dem Innenverkleidungselement um ein Instrumentenbrett oder Instrumententafel. In anderen Ausführungsformen kann das Innenverkleidungselement jedoch auch Teil einer Türinnenabdeckung oder eines anderen Fahrzeuginnenteils sein, welches dafür bestimmt ist, einen Airbag aufzunehmen.
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In einem ersten Schritt wird ein Träger 2 bereitgestellt, welcher die Grundstruktur für die zu bildende Innenverkleidung darstellt. Der Träger 2 weist eine Öffnung 4 auf, welche dafür bestimmt ist, um darin einen Schusskanal für ein Airbagmodul zu installieren. Die Öffnung 4 ist vollständig in einem flächigen Abschnitt des Trägers 2 vorgesehen und vollumfänglich von einem Rand 6 begrenzt. Der Rand 6 in der dargestellten Ausführungsform ist ein im Träger 2 eingelassener Abschnitt und weist eine Breite auf, die es erlaubt, als Klebefläche für einen darin zu installierenden Schusskanal 8 eines Airbags anzukleben.
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Vor dem Einkleben des Schusskanals 8 erfolgt jedoch zunächst die Aufbringung von in der dargestellten Ausführungsform zwei Schaumstoffstreifen 10, welche als selbstklebende Streifen auf den Rand 6 an zwei gegenüberliegenden Positionen angeordnet werden, wie in den 1b und 1C dargestellt.
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Anschließend erfolgt das Aufbringen einer Klebstoffraupe 12 auf den Rand 6, wobei die Klebstoffraupe 12 kontinuierlich mittels eines Applikators 13 aufgetragen wird mit Ausnahme an den Stellen, an denen sich die Schaumstoffstreifen 10 befinden, wie in den 1d und 1e dargestellt. Der Klebstoff kann ein Material sein, welches mit den Bauteilen heißverschmolzen wird.
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Im nächsten Schritt wird der Schusskanal 8 in die Öffnung 4 eingesetzt, wie in 1f dargestellt. Der Schusskanal 8 umfasst Seitenwände 14, welche sich im eingebauten Zustand etwa senkrecht zu der Fläche der Öffnung 4 in dem Träger 2 erstrecken. Die Seitenwände 14 dienen dazu, ein sich in dem Schusskanal 8 angeordneten Airbagsack (in den Figuren nicht dargestellt) beim Entfalten zu kanalisieren. Der Schusskanal 8 ist nach oben, d.h. in der Richtung, in der sich der Airbag entfalten soll, durch eine Abdeckung 16 verschlossen (zum Beispiel im Schusskanal integriert). Die Abdeckung 16 ist so konstruiert, dass sie bei einem sich entfaltenden Airbag aufbrechen kann, zum Beispiel durch Anreisen oder Brechen in einer dünnen oder geschwächten Stelle. Ferner weist der Schusskanal 8 einen über die Seitenwände 14 hervorstehenden umlaufenden Rand 18 auf, der so eingerichtet ist, dass er auf den Rand 6 der Öffnung 4 flächig aufgesetzt werden kann. Nach dem Einsetzen des Schusskanals 8 in die Öffnung 4 verbindet die Klebstoffraupe 12 den Rand 6 mit dem Rand 18, so dass der Schusskanal 8 fest in dem Träger 2 gehalten ist. Die Verklebung erstreckt sich jedoch nicht vollumfänglich um den Rand 6 bzw. 18, sondern ist an den Stellen, an denen zuvor die Schaumstoffstreifen 10 eingeklebt worden sind, unterbrochen. Diese Unterbrechung bewirkt, dass eine Entlüftungsmöglichkeit zwischen der Oberseite des Trägers 2 und der Abdeckung 16 zu der Unterseite des Trägers 2 der Abdeckung 16 gegeben ist. Diese Entlüftungsöffnungen sind wichtig für einen nachfolgenden Schäumungsprozess. Auf den Träger 2 mit eingeklebtem Schusskanal, wie in 19 gezeigt, wird in einem letzten Verfahrensschritt ein fluides Schaummaterial aufgebracht (in den Figuren nicht dargestellt). Vorzugsweise wird vorher eine Werkzeughälfte auf die durchgängige Oberfläche des Trägers 2 mit der Abdeckung 16 aufgebracht, so dass ein Hohlraum gebildet ist. Dieser Hohlraum wird mit einem fluiden Schaummaterial durch Einspritzen aufgefüllt. Das Schaummaterial im fluiden Zustand hat die Eigenschaft, sich in dem Hohlraum verteilen zu können, um beim Aushärten eine gleichmäßige Schicht aus einem verformbaren Schaum zu bilden. Dabei besteht jedoch die Schwierigkeit, dass sich bei dem Schaumprozess bildende Gase oder insbesondere durch den Schaumprozess eingeschlossene Gase (Luft) innerhalb der Schicht sammeln können, wodurch die Homogenität der Schaumschicht beeinträchtigt ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind jedoch an den Unterbrechungen der Klebung, d.h. in der beschriebenen Ausführungsform an den Schaumstoffstreifen 10, Entlüftungsmöglichkeiten gegeben, so dass die im Schaumprozess entstehenden oder eingeschlossenen Gase entweichen können. Dadurch kann ein Schaumschicht mit hoher Güte erzielt werden. Vorzugsweise weist die Schaumschicht lediglich Gaseinschlüsse auf, die einen Durchmesser von 3 bis 6 mm nicht überschreiten.
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Die Anzahl der benötigten Entlüftungslöcher hängt von der konkreten Größe der mit Schaum zu versehenden Bauteile ab. Beispielsweise können ein, zwei, drei oder vier Schaumstoffstreifen 10 auf dem Rand 6 vorgesehen sein, wie in den verschiedenen Ausführungsformen in 2 dargestellt. Optional sind die Schaumstoffstreifen 10 in gleichem Abstand entlang des Randes 6 angebracht, um die Entlüftungsöffnungen möglichst gleichmäßig in der zu überschäumenden Oberfläche zu verteilen.
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In der vorhergehend beschriebenen Ausführungsform wurden die Schaumstoffstreifen 10 und die Klebstoffraupe 12 auf den Rand 6 des Trägers aufgebracht. Es ist jedoch in anderen Ausführungsformen ebenso möglich, die Schaumstoffstreifen 10 und die Raupe 6 auf den Rand 18 des Schusskanals 8 aufzubringen. Denkbar ist auch, die Klebstoffraupe 12 und die Schaumstoffstreifen 10 wechselseitig auf jeweils den gegenüberliegenden Bauteilen anzuordnen.
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In den folgenden 3 bis 8 werden alternative Ausführungsformen beschrieben, welche anstelle der Schaumstoffstreifen 10 Rippen 20 aufweisen, um die Entlüftungsöffnungen zwischen dem Träger und dem Schusskanal zu bilden. Für die übrigen Bauteile werden sinngemäß die gleichen Bezugszeichen verwendet, wie in den vorhergehend beschriebenen Figuren.
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Auf dem Rand 6 des Trägers 2 sind an wenigstens den Stellen, an welchen später die Klebstoffraupe 12 unterbrochen werden soll, Rippen 20 vorgesehen. Die Rippen 20 erstrecken sich etwa senkrecht zur Umlaufsrichtung des Randes 6 und erstrecken sich über die gesamte Breite des Randes 6. In anderen Ausführungsformen können sich die Rippen auch in einem Winkel oder als Labyrinth über den Rand erstrecken. In der 3 sind vier verschiedene perspektivische Darstellungen von beispielhaften Rippen 20 dargestellt. Allen Rippen ist jedoch gemeinsam, dass sie im Querschnitt, wie in der 3 unten rechts dargestellt, beim Aufliegen des gegenüberliegenden Bauteils kontinuierliche Kanäle bilden. Diese Kanäle bleiben später frei von Klebstoff, so dass dadurch die Entlüftungsmöglichkeit wie vorhergehend im Zusammenhang mit den Schaumstoffstreifen 10 beschrieben, gegeben ist.
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5 zeigt eine weitere Variante, bei welcher die Rippen 20 kontinuierlich entlang des gesamten Randes 6 um die Öffnung 4 vorgesehen sind. Auch in dieser Ausführungsform sind die Rippen 20 dafür vorgesehen, Entlüftungskanäle zu bilden, wobei die Entlüftungskanäle nur dort gebildet werden, wo zuvor keine Klebstoffraupe aufgebracht wurde.
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Die 6a und 6b zeigen den Vorgang zum Aufbringen derer Klebstoffraupe 12 auf den Rand 6 mittels des Applikators 13. In der dargestellten Ausführungsform ist an zwei Stellen die Klebstoffraupe 12 unterbrochen. In allen Ausführungsformen sind wenigstens im Bereich der Unterbrechungen der Klebstoffraupe 12 die Rippen 20 vorgesehen. Es können aber auch Rippen 20 unter der Klebstoffraupe 12 vorgesehen sein. Diese werden jedoch unter der Klebstoffraupe 12 vom Klebstoff aufgefüllt.
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In der 6c ist das Einkleben des Schusskanals 8 dargestellt. Der Vorgang ist gleich zu dem Vorgang des Einklebens des Schusskanals 8 in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Wichtig ist, dass auch beim Zusammendrücken des Randes 18 des Schusskanals 8 mit dem Rand 6 der Öffnung 4 die Unterbrechung der Klebstoffraupe erhalten bleibt, d.h. die Größe der Unterbrechung muss lang genug sein, so dass sich auch beim Zusammendrücken der Bauteile der Klebstoff nicht vollständig in den ausgesparten Bereich hineindrücken darf. Es sollen durchgängige Kanäle im Bereich der Rippen erhalten bleiben, die für die Entlüftung beim nachfolgenden Schäumungsprozess dienen. Der nachfolgende Schäumungsprozess erfolgt in der gleichen Weise, wie vorhergehend für die Ausführungsformen mit dem Schaumstreifen 10 beschrieben.
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Prinzipiell ist auch bei den Ausführungsformen mit Rippen 20 die Möglichkeit gegeben, eine oder mehr, optional gleichmäßig verteilte, Unterbrechungen in der Klebstoffraupe 12 vorzusehen. In der 7 sind Ausführungsformen mit zwei oder drei Unterbrechungen dargestellt. Auch hier gilt ähnlich wie bei den Ausführungsformen mit den Schaumstoffstreifen 10, dass die Unterbrechungen der Klebstoffraupe in solchen Abständen entlang des Randes 6 vorgesehen sind, um die Entlüftungsöffnungen gleichmäßig über die anschließend zu beschäumende Fläche zu verteilen.
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In der 8 ist noch eine alternative Ausführungsform dargestellt, in welcher die Rippen 20 nicht auf den Rand 6 des Trägers 2 sondern auf dem Rand 18 des Schusskanals 8 vorgesehen sind. In dieser Ausführungsform wird auch die Klebstoffraupe 12 auf den Rand des Schusskanals aufgebracht. Ebenso können bei den Ausführungsformen mit Schaumstoffstreifen der eine oder die mehreren Schaumstoffstreifen auf dem Rand 18 des Schlusskanals 8 anstelle auf dem Rand 6 des Trägers 2 aufgebracht werden (wenn Figur nicht dargestellt).
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Weitere Ausführungsformen sind im Rahmen der Erfindung, welche durch die Ansprüche definiert ist, möglich. Beispielsweise können auch Kombinationen von den Ausführungsformen mit Rippen und Schaumstoffstreifen vorgesehen sein. Ferner ist es auch möglich, durch andere Einrichtungen als Rippen oder Schaumstoffstreifen in den Unterbrechungen der Klebstoffraupe vorzusehen, um ein Durchdringen des fluiden Schaummaterials beim anschließenden Schäumungsprozess zu verhindern. Beispielsweise könnten für das fluide (flüssige) Schaummaterial nicht durchdringbare permeable Abschnitte in den Rändern 6 oder 18 vorgesehen sein, um ein Durchdringen des fluiden Schaummaterials zu unterbinden.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 2
- Träger
- 4
- Öffnung
- 6
- Rand der Öffnung im Träger
- 8
- Schusskanal
- 10
- Schaumstoffstreifen
- 12
- Klebstoffraupe
- 13
- Applikator (Klebe-Roboter)
- 14
- Seitenwände
- 16
- Abdeckung
- 18
- Rand des Schusskanals
- 20
- Rippen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016205186 A1 [0003]