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Die Erfindung betrifft eine elektrische Kontakthülse.
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Elektrische Kontakthülsen werden in verschiedenen Applikationen vom Niederfrequenzbereich bis zum Hochfrequenzbereich zur elektrischen Kontaktierung eines in die Kontakthülse einsteckbaren Gegenkontakts verwendet. Abhängig von der Materialauswahl die aufgrund Robustheit erforderlich sein kann, kann es zu hohen Kontaktnormalkräften kommen. Hohe Kontaktnormalkräfte führen zu hohen Steckkräften aufgrund der durch die Kontaktnormalkraft verstärkten Reibung zwischen Kontakthülse und Gegenkontakt. Es besteht Bedarf für eine robuste elektrische Kontakthülse, die gleichzeitig niedrige Steckkräfte gewährleistet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche elektrische Kontakthülse bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elektrische Kontakthülse mit wenigstens einer Kontaktfeder, die sich entlang einer Längsrichtung von einer Basis zu einem steckerseitigen Ende der Kontakthülse wegerstreckt, wobei die wenigstens eine Kontaktfeder eine Aussparung und in Umfangsrichtung an die Aussparung angrenzende Federschenkel, die sich zu einem freien Ende zusammenschließen, aufweist.
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Alternativ dazu oder auch zusätzlich wird die Aufgabe gelöst durch eine elektrische Kontakthülse mit einem an einem steckerseitigen Ende der elektrischen Kontakthülse angeordneten Ring, der sich um eine Aufnahme für den Gegenkontakt herum erstreckt, wobei der Ring aus wenigstens zwei Ringsegmenten aufgebaut ist, die in einem kontaktfreien entspannten Ausgangszustand an wenigstens einer Stelle den Ring schließen und in einem ausgelenkten Kontaktzustand an wenigstens zwei Stellen in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind.
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Ein Ring, bei dem die Ringsegmente aufgrund einer Fertigungstoleranz voneinander beabstandet sind, wird ebenfalls als geschlossener Ring betrachtet. Dementsprechend können die Ringsegmente im kontaktfreien entspannten Ausgangszustand beispielsweise bis zu 0,05 mm voneinander beabstandet sein und in einem ausgelenkten Kontaktzustand an wenigstens zwei Stellen in Umfangsrichtung mehr als 0,05 mm voneinander beabstandet sein.
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Die vorliegende Erfindung ist vorteilhaft, da durch die erfindungsgemäße elektrische Kontakthülse die Steckkräfte beim Steckvorgang im Vergleich zu herkömmlichen Kontakthülsen verringert werden können und ein Toleranzausgleich bereitgestellt wird.
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Durch die Aussparung an der wenigstens einen Kontaktfeder erhöht sich die Elastizität der Kontaktfeder. Die Federschenkel bilden dabei einzelne Hebelarme, wodurch sich die wenigstens eine Kontaktfeder leichter auslenken lässt. Die Spannung der wenigstens einen Kontaktfeder verringert sich durch die Aussparung. Eine ausreichend hohe Kontaktnormalkraft kann jedoch gewährleistet werden, da die Federschenkel sich zum freien Ende zusammenschließen. Diese wenigstens eine Kontaktfeder ist insbesondere robuster als einzelne separate Federschenkel. Somit wird verhindert, dass die wenigstens eine Kontaktfeder sich beispielsweise bei einer Fehlsteckung plastisch verformt.
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Der am steckerseitigen Ende angeordnete Ring umschließt die Aufnahme und verhindert, dass der Gegenkontakt schräg in die Aufnahme eingesteckt werden kann. Der Ring verhindert also das falsche Einstecken des Gegenkontakts in die Aufnahme. Weiterhin ist der Ring aufgrund seiner Vorspannung derart ausgestaltet, dass die Ringsegmente zumindest an einer Stelle den Ring schließen, wodurch eine hohe Kontaktnormalkraft gewährleistet werden kann. Wird nun der Gegenkontakt in die Aufnahme hineingesteckt, lassen sich die Ringsegmente voneinander weg auslenken, wodurch sich die Steckkraft auch bei einer robusten Kontakthülse verringert.
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Im Folgenden sind Weiterbildungen angeführt, die unabhängig voneinander beliebig miteinander kombinierbar und jeweils für sich betrachtet vorteilhaft sind.
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So kann die elektrische Kontakthülse eine Kontakthülse für einen koaxialen Steckverbinder sein. Insbesondere kann die elektrische Kontakthülse für einen koaxialen Hochfrequenz-Steckverbinder in einem Bereich von etwa 3 MHz bis zu etwa 20 GHz ausgestaltet sein.
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Die elektrische Kontakthülse kann insbesondere zwei oder mehr Kontaktfedern aufweisen, die in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind und sich entlang der Längsrichtung von der gemeinsamen Basis wegerstrecken. Jede dieser Kontaktfeder kann mit einer jeweiligen Aussparung versehen sein. Falls im Folgenden der Begriff „Kontaktfeder“ im Plural verwendet wird, beinhaltet dies sowohl eine Ausgestaltung mit einer einzelnen Kontaktfeder als auch eine Ausgestaltung mit einer Mehrzahl an Kontaktfedern.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Kontakthülse sich entlang der Längsrichtung von einem kabelseitigen Ende bis zu dem steckerseitigen Ende hin erstrecken. Am kabelseitigen Ende kann die Kontakthülse beispielsweise über eine Crimpverbindung an einem elektrischen Kabel, insbesondere einem Koaxialkabel, befestigt sein.
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Die wenigstens eine oder mehr Kontaktfedern können am steckerseitigen Ende angeordnet sein. Insbesondere kann das freie Ende der wenigstens einen Kontaktfeder zum steckerseitigen Ende hin gelegen sein. Ein Fuß der Kontaktfedern, über den die Kontaktfedern mit der restlichen Hülse, insbesondere mit der gemeinsamen Basis, verbunden sind, kann zum kabelseitigen Ende gerichtet sein.
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Die zwei oder mehr Kontaktfedern können in Umfangsrichtung gleichmäßig, insbesondere äquigonal, um eine Aufnahme herum angeordnet sein. Unter „äquigonal“ versteht man, dass die Kontaktfedern in gleichmäßigen Winkelabständen voneinander beabstandet sind. So kann die Kontakthülse beispielsweise zwei diametral zueinander angeordnete Kontaktfedern aufweisen. Vorzugsweise weist die Kontakthülse drei Kontaktfedern auf, die in 120°-Winkeln zueinander angeordnet sind. Insbesondere können die Mittelachsen der Kontaktfedern äquigonal angeordnet sein.
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Eine gleichmäßige Auslenkung der wenigstens einen Kontaktfeder kann erreicht werden, wenn die Längsrichtung der Kontakthülse im Wesentlichen parallel zu einer Symmetrieachse der jeweiligen Kontaktfeder verläuft. Vorzugsweise erstreckt sich die Symmetrieachse der jeweiligen Kontaktfeder durch die Aussparung hindurch.
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Vorzugsweise weist die Aussparung einen länglichen Grundriss auf. Insbesondere kann sich die Aussparung von der Basis in Richtung weg zum freien Ende der entsprechenden Kontaktfeder erstrecken. Dies erlaubt eine bessere Verteilung der Spannung bei den einzelnen Kontaktfedern, wenn sie ausgelenkt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können sich die Kontaktfedern in Richtung weg von der Basis verjüngen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aussparung sich in Richtung weg von der Basis verjüngt. Die Aussparung kann beispielsweise tränenförmig oder tropfenförmig sein. Eine Grundfläche der Aussparung kann tränenförmig oder tropfenförmig sein.
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Eine höhere Flexibilität kann erreicht werden, wenn die Aussparung die entsprechende Kontaktfeder durchsetzt.
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Die Aussparung kann insbesondere von der Basis und den Federschenkeln umschlossen sein. Dabei können die Federschenkel entlang der Aussparung eine konstante Weite in Umfangsrichtung aufweisen.
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Zur Verbesserung der Kontaktierung, insbesondere der Schirmkontaktierung, kann wenigstens ein Ringsegment mit wenigstens einer in radialer Richtung in die Aufnahme hineinragenden Kontaktwölbung versehen sein. Eine Mehrzahl von Kontaktwölbungen kann in Umfangsrichtung voneinander beabstandet angeordnet sein. Beispielsweise können die Kontaktwölbungen durch eine Materialanhäufung oder auch durch Einprägungen geformt sein.
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Die wenigstens zwei Ringsegmente können insbesondere an Stirnseiten von sich von einer gemeinsamen Basis weg erstreckenden und in Umfangsrichtung voneinander beabstandeten Federlamellen gebildet sein. Diese Federlamellen erhöhen die Flexibilität und erlauben es, dass die wenigstens zwei Ringsegmente leichter radial nach außen voneinander weg ausgelenkt werden können.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können wenigstens zwei der Federlamellen über ein gemeinsames Ringsegment miteinander verbunden sein. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Ringsegment bei wenigstens einer der Federlamellen an beiden in Umfangsrichtung gelegenen Seiten auskragen.
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Um die Kontaktnormalkraft gleichmäßig auf die Ringsegmente zu verteilen, können die Ringsegmente in Umfangsrichtung gleich lang sein.
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Die Kontaktwölbungen der Ringsegmente können in axialer Richtung auf einer gemeinsamen Höhe angeordnet sein, wodurch eine simultane und gleichmäßige Kontaktierung erzielt werden kann.
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Die Anzahl an Kontaktstellen lässt sich erhöhen, wenn die elektrische Kontakthülse sowohl die Kontaktfedern als auch die Ringsegmente aufweist. Die Ringsegmente können an der Stirnseite des elektrischen Kontaktelements gebildet sein und die zumindest eine Kontaktfeder in einer axialen Draufsicht teilweise überdecken. Somit dienen die Ringsegmente auch als Schutz der Kontaktfedern. Beispielsweise könnten die Kontaktfedern verbogen werden, wenn der Gegenkontakt in einer Fehlstellung in die Kontakthülse eingesteckt wird.
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Vorzugsweise können die Kontaktfedern in axialer Richtung von den Ringsegmenten beabstandet sein. Insbesondere kann das freie Ende in axialer Richtung zwischen der Basis und den Ringsegmenten angeordnet sein. Weiterhin können die Kontaktfedern in Umfangsrichtung von den Federlamellen beabstandet sein. Wenigstens eine Kontaktfeder kann an drei Schmalseiten von Federlamellen beabstandet sein. Demnach kann die wenigstens eine Kontaktfeder freitragend ausgestaltet sein, wobei die wenigstens eine Kontaktfeder von den benachbarten Federlamellen vor mechanischen Belastungen geschützt wird.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung können die Kontaktfedern kürzer sein als die Kontaktlamellen. Entsprechend bilden die Kontaktfedern vorzugsweise kein Ringsegment.
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Die Ringsegmente der Federlamellen, zwischen denen eine Kontaktfeder angeordnet ist, können im entspannten Ausgangszustand in Umfangsrichtung auf Höhe der Kontaktfeder aneinander anschlagen.
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Vorzugsweise umgrenzen die Federlamellen und wenigstens ein Ringsegment zusammen mit der gemeinsamen Basis eine Öffnung, die die Kontakthülse durchsetzt. Wenigstens eine Kontaktfeder kann sich entlang der Öffnung erstrecken, so dass die Kontaktfeder in radialer Richtung nach innen in die Aufnahme hineinragen kann. Vorzugsweise sind die Kontaktfedern in radialer Richtung nach innen vorgespannt. Insbesondere kann eine am freien Ende gebildete Kontaktfläche der Kontaktfeder in radialer Richtung durch die Öffnung hindurch in die Aufnahme hineinragen.
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Vorzugsweise sind die Ringsegmente in Umfangsrichtung von wenigstens zwei Schlitzen voneinander getrennt, wobei die wenigstens zwei Schlitze diametral zueinander angeordnet sind. Beispielsweise können genau zwei Ringsegmente vorgesehen sein, die sich in etwa um 180° erstrecken. An beiden Enden können die Ringsegmente durch Schlitze voneinander getrennt sein. Im entspannten Ausgangszustand können die Ringsegmente wenigstens einen, vorzugsweise alle, Schlitze verschließen. Dementsprechend ist der Ring an dieser Stelle allein durch die Vorspannkraft der Ringsegmente bzw. Federlamellen geschlossen. Wird nun der Gegenkontakt in die Hülse hineingesteckt, können die Ringsegmente voneinander weggelenkt werden, wodurch der Ring von dem Schlitz unterbrochen wird.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann das elektrische Kontaktelement eine Mehrzahl von Kontaktfedern aufweisen, die jeweils in Umfangsrichtung zwischen zwei Federlamellen angeordnet sind.
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Mit einer Mehrzahl von Federlamellen, Ringsegmente bzw. Kontaktfedern sind im Sinne der Anmeldung zwei bis zu zehn Federlamellen, Ringsegmente bzw. Kontaktfedern gemeint.
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Vorzugsweise kann die Anzahl der Kontaktfedern geringer sein als die Anzahl der Federlamellen. So kann die Kontakthülse beispielsweise vier Federlamellen und drei Kontaktfedern aufweisen.
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Eine besonders robuste Ausgestaltung ergibt sich, wenn die Kontakthülse eine Materialstärke in radialer Richtung von wenigstens 0,3 mm aufweist. Durch diese hohe Materialstärke kann die Kontakthülse hohen mechanischen Belastungen standhalten und gleichzeitig eine hohe Kontaktnormalkraft sicherstellen.
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Ein elektrischer Steckverbinder kann wenigstens eine Kontakthülse gemäß wenigstens einer der ausgeführten Ausgestaltungen zum Kontaktieren eines Gegensteckverbinders aufweisen.
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In einer elektrischen Steckverbindung mit einer Kontakthülse und einem Gegenkontakt, beispielsweise einem Kontaktstift, kann die Kontakthülse derart ausgestaltet sein, dass die Ringsegmente bzw. die Kontaktfedern in einem vollständig gesteckten Zustand radial nach außen ausgelenkt sind.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren exemplarisch näher beschrieben. In den Figuren sind Elemente, die einander hinsichtlich Aufbau und/oder Funktion entsprechen, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die bei den einzelnen Ausführungsbeispielen gezeigten und beschriebenen Merkmalskombinationen dienen lediglich zur Erläuterung. Nach Maßgabe der obigen Ausführungen kann auf ein Merkmal eines Ausführungsbeispiels verzichtet werden, wenn es auf dessen technischen Effekt bei einer bestimmten Anwendung nicht ankommt. Umgekehrt kann nach Maßgabe der obigen Ausführungen bei einem Ausführungsbeispiel ein weiteres Merkmal hinzugefügt werden, wenn dessen technischer Effekt für eine bestimmte Anwendung vorteilhaft oder notwendig sein sollte.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Perspektivansicht einer beispielhaften Ausgestaltung einer elektrischen Kontakthülse;
- 2 eine weitere schematische Perspektivansicht der beispielhaften Ausgestaltung der elektrischen Kontakthülse aus 1;
- 3 eine schematische Seitenansicht einer Steckanordnung umfassend die beispielhafte Ausgestaltung der elektrischen Kontakthülse und einen in die Kontakthülse eingesteckten Gegenkontakt; und
- 4 eine schematische Detailansicht eines Abschnitts der Steckanordnung aus 3.
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Im Folgenden wird eine beispielhafte Ausgestaltung einer elektrischen Kontakthülse 1 mit Bezug auf die 1 bis 4 näher erläutert.
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Die elektrische Kontakthülse 1 zum Kontaktieren eines Gegenkontakts 2 weist eine Mehrzahl von Kontaktfedern 4 auf, die in einer Umfangsrichtung U beabstandet voneinander angeordnet sind und sich entlang einer Längsrichtung L von einer gemeinsamen Basis 6 zu einem steckerseitigen Ende 8 der Kontakthülse 1 wegerstrecken, wobei die Kontaktfedern 4 jeweils eine Aussparung 10 und in Umfangsrichtung U an die Aussparung 10 angrenzende Federschenkel 12 aufweisen, die sich zu einem freien Ende 14 zusammenschließen.
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Zusätzlich weist die Kontakthülse 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel einen an einem steckerseitigen Ende 8 angeordneten Ring 16, der sich um eine Aufnahme 18 herum erstreckt, auf. Der Ring 16 ist aus zwei Ringsegmenten 20 aufgebaut, die in einem kontaktfreien entspannten Ausgangszustand 22 den Ring an wenigstens einer Stelle gemeinsam verschließen und in einem ausgelenkten Kontaktzustand 24 (siehe 3 und 4) an wenigstens zwei Stellen 26 in Umfangsrichtung U voneinander beabstandet sind.
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Die beispielhafte Ausgestaltung zeigt eine Kontakthülse 1 mit einer Kombination der Kontaktfedern 4 und des Rings 16. Diese Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft. Es ist jedoch auch denkbar, dass in einer anderen, nicht gezeigten Ausgestaltung der aus den Ringsegmenten zusammengesetzte Ring 16 bzw. die mit den Aussparungen versehenen Kontaktfedern 4 nicht realisiert sind.
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Im Folgenden wird die axiale Richtung der Kontakthülse als Synonym für die Längsrichtung verwendet. Die Längsrichtung L kann insbesondere parallel zu einer Steckrichtung verlaufen, mit der der Gegenkontakt 2 in die Kontakthülse 1 eingesteckt wird.
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Die Kontakthülse 1 kann sich in Längsrichtung L von dem steckerseitigen Ende 8 bis zu einem kabelseitigen Ende 28 erstrecken. Am kabelseitigen Ende 28 kann die Kontakthülse 1 an einem elektrischen Kabel 30, insbesondere einem Koaxialkabel 32, befestigt sein. So kann die Kontakthülse 1 beispielsweise über eine Crimpverbindung am Kabel 30 befestigt sein.
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Die Kontakthülse 1 ist vorzugsweise ein Stanzbiegeteil 34, welches in die Hülsenform gebogen wurde. Dementsprechend, kann die Kontakthülse 1 eine herstellungsbedingte Naht 36 aufweisen, die sich insbesondere durchgehend von dem steckerseitigen Ende 8 zum kabelseitigen Ende 28 erstreckt. Zur Verbesserung der Stabilität der Kontakthülse 1 kann wenigstens eine Schweißstelle vorgesehen sein, an der die Kontakthülse 1 zusammengeschweißt ist. Insbesondere können die an die Naht angrenzenden Abschnitte der Kontakthülse 1 zusammengeschweißt sein. Ist dies der Fall, so ist es besonders vorteilhaft, wenn die Schweißstelle in Längsrichtung L entfernt von dem Ring 16 angeordnet ist. So kann die Schweißstelle beispielsweise am kabelseitigen Ende 28 angeordnet sein. Dies erlaubt eine höhere Flexibilität der Kontakthülse 1 am steckerseitigen Ende 8.
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Die Kontakthülse 1 kann vorzugsweise eine Materialstärke in radialer Richtung von wenigstens 0,3 mm aufweisen. Diese recht hohe Materialstärke erhöht die erreichbare Kontaktnormalkraft und erfüllt auch die strengen Anforderungen bezüglich der mechanischen Robustheit der Kontakthülse 1. Eine so hohe Materialstärke würde bei herkömmlichen Kontakthülsen 1 zu besonders hohen Steckkräften führen. In Kombination mit den mit Aussparungen versehenen Kontaktfedern und/oder dem aus Ringsegmenten aufgebauten Ring werden die Steckkräfte auch bei einer Kontakthülse 1 mit hoher Materialstärke niedrig gehalten.
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Die Kontakthülse 1 eignet sich zum Kontaktieren eines Koaxialsteckers. Hierfür weist die Kontakthülse 1 einen in der Aufnahme angeordneten Innenleiterkontakt 37 auf. Zur Kontaktierung eines Außenleiters des Koaxialsteckers sind die Kontaktfedern 4 mit Kontaktflächen 38 versehen. Die Anzahl der Kontaktierungspunkte mit dem Außenleiter kann weiter erhöht werden, indem die Ringsegmente 20 mit radial nach innen vorspringenden Kontaktwölbungen 40 versehen sind. In dieser beispielhaften Ausgestaltung sind drei Kontaktfedern 4 und vier Kontaktwölbungen 40 gezeigt. Dementsprechend ergeben sich insgesamt sieben Kontaktierungspunkte.
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Die Kontaktfedern 4 können insbesondere freitragend ausgestaltet sein. Wie am besten in 4 zu sehen ist, ist es besonders vorteilhaft, wenn sich die Kontaktfedern 4 in Längsrichtung L von der Basis 6 weg verjüngen. Dies erlaubt eine optimale Spannungsverteilung in der Kontaktfeder 4 bei Belastung.
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Die Kontaktfedern 4 können für eine gleichmäßige Verteilung der Spannung symmetrisch, insbesondere achsensymmetrisch zu einer Symmetrieachse 42 ausgestaltet sein. Die Symmetrieachse 42 der Kontaktfeder 4 kann dabei im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung L verlaufen.
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Die Symmetrieachse 42 kann sich dabei entlang der Aussparung 10 erstrecken. Die Aussparung 10 erstreckt sich vorzugsweise von der Basis 6 bis zum freien Ende 14 und verjüngt sich gleichmäßig zur Verjüngung der Kontaktfeder 4. Dementsprechend kann sichergestellt werden, dass die Federschenkel 12 eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Weite 43 aufweisen, die entlang der Aussparung 10 bis zum freien Ende 14 konstant ist.
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Am freien Ende 14 kann die Weite durch die zwei zusammengeführten Federschenkel gebildet sein. Die Weite kann also bis zum Zweifachen der Weite 43 eines einzelnen Federschenkels 12 betragen.
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Die Aussparung 10 kann sich in Längsrichtung L in die Basis 6 hinein erstrecken, so dass auch ein Abschnitt der Basis 6 durchsetzt ist. Dies verbessert die Flexibilität der Kontaktfeder 4 und verringert somit die Steckkraft.
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Wie in 4 zu sehen ist, kann die Aussparung 10 in einer radialen Draufsicht einen im Wesentlichen tränenförmigen oder tropfenförmigen Grundriss aufweisen.
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In 2 ist gezeigt, dass die Kontaktfedern 4 in Umfangsrichtung U gleichmäßig verteilt sein können. In der beispielhaften Ausgestaltung sind beispielsweise drei Kontaktfedern 4 vorhanden, deren Symmetrieachsen 42 in 120° Abständen angeordnet sind.
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Der Ring 16 kann derart ausgestaltet sein, dass er in einer Draufsicht entlang der Längsrichtung L die Kontaktfedern 4 zumindest teilweise überdeckt. So kann verhindert werden, dass die Kontaktfedern 4 bei einer Fehlsteckung verbogen werden. Die Kontaktwölbungen 40 können Einprägungen sein, wodurch sich die eigentliche Materialstärke an den Stellen der Kontaktwölbungen 40 nicht stark ändert.
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In der beispielhaften Ausgestaltung sind die Ringsegmente 20 an Stirnseiten von sich entlang der Längsrichtung L von einer gemeinsamen Basis 6 erstreckenden und in Umfangsrichtung U voneinander beabstandeten Federlamellen 44 gebildet. Die Federlamellen 44 erhöhen die Flexibilität der Kontakthülse 1 und erlauben es, dass die Ringsegmente 20 weiter voneinander weg ausgelenkt werden können. Die Federlamellen 44 und die Kontaktfedern 4 können im Wesentlichen parallel zueinander von der gemeinsamen Basis 6 in Längsrichtung L vorspringen. Demzufolge können die Federlamellen 44 und die Kontaktfedern 4 sich von einer gemeinsamen Höhe in Längsrichtung L erstrecken.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Federlamellen 44 länger sind als die Kontaktfedern 4, da dadurch verhindert werden kann, dass die Ringsegmente 20 die Auslenkung der Kontaktfedern 4 behindern.
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Die beispielhafte Ausgestaltung zeigt eine Kontakthülse 1 mit insgesamt vier Federlamellen 44, wobei jeweils zwei Federlamellen 44 über ein gemeinsames Ringsegment 20 miteinander verbunden sind. Jeweils eine Federlamelle 44 der Ringsegmente 20 kann an die Naht 36 angrenzen. Auf der anderen Seite können die Ringsegmente 20 von der Federlamelle 44 zu beiden Seiten in Umfangsrichtung U auskragen. Somit können die auskragenden Teile der Ringsegmente 20 jenseits der Naht 36 aneinanderschlagen.
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Vorzugsweise weisen die Federlamellen 44 eine Kröpfung 46 auf, so dass die Ringsegmente 20 bezüglich des Rests der Federlamellen 44 radial nach außen versetzt sind.
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Um eine simultane Kontaktierung mittels den Kontaktwölbungen 40 zu erreichen, können die Kontaktwölbungen auf einer gemeinsamen Höhe in Längsrichtung L angeordnet sein.
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Weiterhin können die Kontaktfedern 4 in Umfangsrichtung U von den Federlamellen 44 beabstandet sein. Wenigstens eine Kontaktfeder 4 kann an drei Schmalseiten von Federlamellen 44 beabstandet sein. Demnach kann die wenigstens eine Kontaktfeder 4 freitragend ausgestaltet sein, wobei die wenigstens eine Kontaktfeder 4 von den benachbarten Federlamellen 44 vor mechanischen Belastungen geschützt wird.
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Die Federlamellen 44 können mit den Ringsegmenten 20 einen Bogen 48 bilden, der zusammen mit der Basis 6 eine Öffnung 50 umschließt. Jeweils eine Kontaktfeder 4 kann sich von der Basis 6 entlang der Längsrichtung L in die Öffnung 50 erstrecken.
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Die Ringsegmente 20 können sich im entspannten Ausgangszustand an zumindest einer Stelle aneinander abstützen. Beispielsweise können die Ringsegmente 20 in Umfangsrichtung U auf Höhe einer Symmetrieachse 42 einer Kontaktfeder 4 aneinanderschlagen.
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Wird nun der Gegenkontakt 2 in die Kontakthülse 1 eingesteckt, so werden die Ringsegmente 20 in Richtung voneinander weg ausgelenkt. Dadurch bildet sich ein Schlitz 52, durch den die Ringsegmente 20 voneinander getrennt sind. Die Ringsegmente 20 können ebenfalls durch einen von der Naht 36 gebildeten Schlitz voneinander getrennt sein, wobei die Weite des Schlitzes in Umfangsrichtung U im gesteckten Zustand zunehmen kann.
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In den 3 und 4 ist eine Steckverbindung 54 mit einem elektrischen Steckverbinder 56, der wenigstens eine Kontakthülse 1 aufweist, und einem Gegenkontakt 2, der in die Kontakthülse 1 eingesteckt ist, gezeigt. In dem Kontaktzustand 24 werden die Kontaktfedern 4 und die Ringsegmente 20 radial nach außen ausgelenkt. Diese Auslenkung wird durch die Aussparungen 10 in den Kontaktfedern bzw. den voneinander getrennten Ringsegmenten 20 erreicht.
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Bezugszeichen
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- 1
- Kontakthülse
- 2
- Gegenkontakt
- 4
- Kontaktfeder
- 6
- Basis
- 8
- steckerseitiges Ende
- 10
- Aussparung
- 12
- Federschenkel
- 14
- freies Ende
- 16
- Ring
- 18
- Aufnahme
- 20
- Ringsegment
- 22
- Ausgangszustand
- 24
- Kontaktzustand
- 26
- Stelle
- 28
- kabelseitiges Ende
- 30
- elektrisches Kabel
- 32
- Koaxialkabel
- 34
- Stanzbiegeteil
- 36
- Naht
- 37
- Innenleiterkontakt
- 38
- Kontaktfläche
- 40
- Kontaktwölbung
- 42
- Symmetrieachse
- 43
- Weite
- 44
- Federlamelle
- 46
- Kröpfung
- 48
- Bogen
- 50
- Öffnung
- 52
- Schlitz
- 54
- Steckverbindung
- 56
- Steckverbinder
- L
- Längsrichtung
- U
- Umfangsrichtung