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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Innenraumklimatisierungseinrichtung, aufweisend wenigstens eine Ausströmereinrichtung mit zwei länglichen, mit unabhängig ansteuerbaren Luftzuführungsleitungen verbundenen, parallel verlaufenden Luftaustrittsschlitzen mit sich unter einem Winkel kreuzenden Luftaustrittsrichtungen und einer Steuereinrichtung zur Einstellung einer Gesamtausströmrichtung durch Wahl des Verhältnisses der Ausströmstärken der Luftaustrittsschlitze.
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Klimatisierungseinrichtungen für Innenräume von Kraftfahrzeugen sind im Stand der Technik bereits seit langem bekannt. Dabei wird mittels Luftzuführungsleitungen Ausströmern, die in den Innenraum des Kraftfahrzeugs gerichtet sind, Luft zugeführt, welche beispielsweise temperierbar sein kann. Herkömmliche Ausströmereinrichtungen weisen dabei eine Austrittsöffnung größeren Öffnungsquerschnitts auf, in dem bewegbar Lamellen und/oder sonstige Luftleitelemente gelagert sind, so dass die Richtung eines austretenden Luftstroms und/oder seine Stärke benutzerseitig mechanisch eingestellt werden kann. Zwar sind derartige Ausströmereinrichtungen gut geeignet, um Luft in verschiedenen Richtungen zu verteilen, weisen jedoch den Nachteil auf, dass viel Bauraum benötigt wird. Bezüglich des vorhandenen Platzes stehen sie damit, insbesondere aufgrund der zunehmenden Anzahl an Bedien- und Ausgabeelementen im Kraftfahrzeug, mit derartigen Bedien- und Ausgabeelementen in Konkurrenz. Ferner entsprechen derartige bekannte Aussströmereinrichtungen optisch nicht immer dem aktuellen Geschmack der Fahrzeugnutzer, nachdem sie insbesondere als altmodisch angesehen werden. Nachteilhafterweise sammeln Lamellen und/oder sonstige, im vorderen Bereich der Ausströmereinrichtung vorgesehene Luftleitelemente Staub und sind an verschiedenen Verbaupositionen, beispielsweise im hinteren Bereich einer Mittelkonsole, der Gefahr von Beschädigungen ausgesetzt, beispielsweise bei Stößen mit den Füßen.
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Inzwischen wurden auch bereits dünne, schlitzartige Ausströmer vorgeschlagen, welche längliche Luftaustrittsschlitze umfassen, aus denen Luft in den Innenraum des Kraftfahrzeugs ausströmen kann. Derartige Ausströmereinrichtungen haben den Vorteil, weniger aufzufallen und weniger Platz zu benötigen, so dass mehr und/oder größere Bedienelemente und/oder Ausgabeelemente verwendet werden können. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, derartige Ausströmereinrichtungen in Schalttafeln und/oder Instrumententafeln einzusetzen. Insbesondere wurde in diesem Zusammenhang auch vorgeschlagen, zwei längliche, dünne Luftaustrittsschlitze, die parallel entlang einer Strecke verlaufen, zu verwenden. Ein größerer Luftauslassschlitz ist dabei direkt in das Innere gerichtet, bei Anordnung in einer Instrumententafel beispielsweise nach hinten. Der andere, dünnere Luftaustrittsschlitz besitzt eine zu dieser Luftaustrittsrichtung unter einem Winkel stehende Luftaustrittsrichtung, beispielsweise nach oben. Durch Dosieren der Stärke der beiden Luftaustrittsschlitze kann die Richtung der Luft eingestellt werden, im Beispiel in einer Vertikalebene zwischen „nach hinten“ und „nach oben“. Derartige Ausströmereinrichtungen weisen jedoch das Problem auf, dass sie an vielen Stellen im Kraftfahrzeug, an denen Ausströmer vorgesehen sind, aufgrund ihrer Länge nicht eingesetzt werden kann, beispielsweise an der Rückseite einer Mittelkonsole oder dergleichen. Auch existiert dort das Problem, dass dann keine Luftlenkung nach links oder rechts möglich wäre.
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DE 103 13 325 A1 betrifft eine Innenraumbelüftung für ein Kraftfahrzeug, welches eine Anzeigetafel aufweist. Luftzuführkanäle führen Luft mehreren in den Innenraum des Kraftfahrzeugs gerichteten Luftauslassdüsen zu, die ebenso an der Anzeigetafel des Instrumentengehäuses angeordnet sind. So sollen die Luftauslassdüsen immer auf den Fahrer gerichtet sein, so dass eine Verstellung der Luftauslassdüsen nicht erforderlich ist. Die Luftauslassdüsen können die Außenkontur eines oder mehrerer Anzeigeinstrumente ganz oder teilweise umschließend ausgebildet sein.
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DE 10 2018 004 870 A1 betrifft eine Belüftungsvorrichtung für einen Kraftwagen mit einer elektronischen Anzeige. Auf der Rückseite der Anzeige ist eine Luftverteilkammer mit mehreren Strömungsräumen angeordnet, wobei jeder Strömungsraum einem am Rand der Anzeige vorgesehenen Luftaustrittsschlitz zugeordnet ist. Mittels einer Stelleinrichtung kann gewählt werden, wie die Luft aus der Luftverteilkammer auf die Strömungsräume verteilt wird, aus welchem Luftaustrittsschlitz mithin Luft austritt.
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DE 10 2019 120 987 A1 betrifft eine Fahrzeugentlüftungsanordnung, die einen ersten Strömungskanal für einen Primärluftstrom und einen zweiten und einen dritten Strömungskanal für Sekundärluftströme aufweist. Die Sekundärluftströme üben einen Druck auf den Primärluftstrom aus, um somit eine Richtung des Primärluftstroms zu steuern. Die Entlüftungsanordnung kann eine kompakte, längliche Öffnung aufweisen, um Platz in der Fahrzeuginstrumententafel zu sparen.
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DE 10 2015 109 068 A1 betrifft einen Personenanströmer mit mehreren Luftströmungskanälen mit einem gemeinsamen Luftaustrittsbereich zum Ausströmen eines gewünschten Gesamtluftmassenstroms. Dabei können die Luftmassenströme relativ zueinander so steuerbar sein, dass sie sich zu dem Gesamtluftmassenstrom überlagern, wobei die Richtung des Gesamtluftmassenstroms durch die Änderung der Impulse der einzelnen Luftmassenströme einstellbar ist.
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DE 10 2019 105 121 A1 betrifft ein Fahrzeuginnenraum-Belüftungssystem mit Luftaustrittsschlitzen in einer Armaturentafel oder einer anderen Konsole des Fahrzeugs. Dabei ist eine Anzeigevorrichtung vorgesehen, auf der die Luftströmungsrichtung einer aus den Luftströmungen, die aus den Luftaustrittsschlitzen austreten, resultierenden Luftströmung anzeigbar ist. Insbesondere sind hierbei ein oberer Luftaustrittsschlitz und ein unterer Luftaustrittsschlitz, zwischen denen die Anzeigevorrichtung vorgesehen ist, vorhanden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bauraum sparend realisierbaren Luftausströmer für einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs anzugeben, der dennoch eine umfassende Richtungseinstellbarkeit erlaubt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Luftaustrittsschlitze allseitig einen Mittenbereich, insbesondere als geschlossene Konturen, umschließen.
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Erfindungsgemäß wird mithin eine Ausgestaltung vorgeschlagen, bei der wenigstens eine in den Innenraum des Kraftfahrzeugs gerichtete Ausströmereinrichtung vorgesehen ist. Dabei umgeben zwei konzentrische, dünne, längliche Luftaustrittsschlitze als Luftdüsen, die jeweils eine geschlossene oder zumindest fast geschlossene Kontur bilden, einen Mittenbereich, der anderweitig genutzt werden kann. Beide Luftaustrittsschlitze weisen unterschiedliche Luftaustrittsrichtungen auf. Die Luftaustrittsrichtung bezeichnet dabei die Richtung der Luftaustrittsfläche, die senkrecht zu der länglichen Erstreckungsrichtung des Luftaustrittsschlitzes steht. Mithin sind die Luftaustrittsschlitze derart in einem Winkel zueinander angeordnet, dass die austretenden Luftströme sich kreuzen. So ist es insbesondere, aufgrund des allseitigen Umschließens des Mittenbereichs, möglich, die Luft in allen Richtungen zu lenken, indem ein geeignetes Verhältnis der Ausströmstärken der Luftaustrittsschlitze gewählt wird. Insbesondere ist mithin eine Luftlenkung sowohl in der horizontalen Ebene als auch in der vertikalen Ebene denkbar.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung in diesem Kontext sieht vor, dass für wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung die Luftaustrittsrichtung des äußeren der Luftaustrittsschlitze zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene, in der der äußere Luftaustrittsschlitz verläuft, ausgerichtet ist und die Luftaustrittsrichtung des inneren der Luftaustrittsschlitze demgegenüber nach außen gekippt verläuft. Mithin strömt durch den äußeren Luftaustrittsschlitz die Luft geradeaus aus, beispielsweise senkrecht zu einer Fläche, in der die Ausströmereinrichtung vorgesehen ist, und/oder in der Horizontalen. Bei einer im Bereich einer Instrumententafel eines Kraftfahrzeugs vorgesehenen Ausströmereinrichtung kann die Luftaustrittsrichtung des äu-ßeren der Luftaustrittsschlitze mithin nach hinten in den Innenraum hinein gerichtet sein bzw. grob auf einen Insassen. Die Luftaustrittsrichtung des inneren Luftaustrittsschlitzes verläuft jedoch nach außen gekippt, mithin an jeder Seite unterschiedlich, aber so, dass bei einer Zusammenführung von Luftströmen aus den Luftaustrittsschlitzen eine Gesamtausströmrichtung nach außen bezüglich des Mittenbereichs entsteht. Für an einer oberen Seite des Mittenbereichs vorgesehene Segmente der Luftaustrittsschlitze ist mithin eine Richtungswahl nach oben möglich, für seitlich vorgesehene Segmente der Luftaustrittsschlitze eine Ablenkung zur jeweiligen Seite und für den Mittenbereich nach unten begrenzende Segmente der Luftaustrittsschlitze eine Richtungseinstellung nach unten hin. Wenn, worauf noch genauer eingegangen werden wird, die Segmente ebenso unabhängig ansteuerbar sind, kann die Luft in allen denkbaren Richtungen gelenkt werden.
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Entsprechend ist es zwar grundsätzlich denkbar, jedoch weniger bevorzugt, wenn für die wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung ein zu dem inneren und dem äußeren Luftaustrittsschlitz paralleler, durch die Steuereinrichtung unabhängig betreibbarer Zusatzluftaustrittsschlitz mit entsprechender Luftzuführungsleitung, dessen Luftaustrittsrichtung gegenüber der des äußeren Luftaustrittsschlitzes nach innen gekippt ist, vorgesehen ist. Auf diese Weise kann insbesondere bei Vorliegen einer Symmetrie eine fokussierende Wirkung bei kleineren Mittenbereichen erreicht werden. Bei größerem Mittenbereich ist durch einen Zusatzluftaustrittsschlitz auch eine Luftlenkung zum Mittenbereich hin zusätzlich denkbar.
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Bei größeren Mittenbereichen, beispielsweise Fenstern oder dergleichen, kann es auch sinnvoll sein, die Lenkung der Gesamtausströmrichtung grundsätzlich nach innen vorzusehen. Das bedeutet, es ist eine Ausführungsform denkbar, in der für wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung die Luftaustrittsrichtung des inneren der Luftaustrittsschlitze zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene, in der der innere Luftaustrittsschlitz verläuft, ausgerichtet ist und die Luftaustrittsrichtung des äußeren der Luftaustrittsschlitze demgegenüber nach innen gekippt verläuft.
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Wie bereits erwähnt, sieht eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vor, dass für wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung die Luftaustrittsschlitze in unterschiedliche Segmente aufgeteilt sind, für die die Luftzufuhr durch die Steuereinrichtung unabhängig steuerbar ist. Auf diese Weise ist eine hervorragende Einstellbarkeit von Luftaustrittsrichtungen gegeben, die alle Ebenen abdeckt. Dabei kann mit besonderem Vorteil vorgesehen sein, dass jeder Seite des Mittenbereichs, insbesondere der Oberseite, der Unterseite, der linken Seite und der rechten Seite der zumindest im Wesentlichen vertikal verbauten Ausströmereinrichtung, ein Segmentpaar zugeordnet ist. Ist zudem die vorteilhafte Ausgestaltung gewählt, dass der äußere Luftaustrittsschlitz bei vertikalem Verbau eine im Wesentlichen in horizontaler Richtung, beispielsweise nach hinten, verlaufende Luftaustrittsrichtung aufweist und die Luftaustrittsrichtung des inneren Luftaustrittsschlitzes demgegenüber nach außen geneigt ist, kann an der Oberseite eine Einstellung der Gesamtausströmrichtung zwischen der Horizontalen und einer zumindest teilweise nach oben gerichteten Grenzrichtung, für die Unterseite eine Gesamtausströmrichtung zwischen der Horizontalen und einer wenigstens teilweise nach unten gerichteten Grenzrichtung, sowie für die Seiten jeweils zwischen einer zumindest im Wesentlichen entlang der Mittelsenkrechten gerichteten horizontalen Richtung und einer linken beziehungsweise rechten Grenzrichtung erfolgen. Zusammenfassend ist also die Gesamtausströmrichtung sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen Ebene beliebig lenkbar, mithin nach oben und/oder unten beziehungsweise nach links und/oder rechts.
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Zusammenfassend und allgemein kann also gesagt werden, dass die vorliegende Erfindung eine Einstellbarkeit der Gesamtausströmrichtung trotz eines äußerst geringen, benötigten Bauraums erlaubt, indem ein Randbereich um einen Mittenbereich allseitig benutzt wird, um dünne, wenig Bau- und insbesondere Oberflächenraum benötigende Luftaustrittsschlitze vorzusehen. Dabei sei bereits an dieser Stelle noch allgemein angemerkt, dass die Innenraumklimatisierungseinrichtung selbstverständlich ferner wenigstens eine Bedieneinrichtung zur benutzerseitigen Einstellung einer Gesamtausströmstärke und/oder der Gesamtausströmrichtung aufweisen kann. Die Steuereinrichtung kann also durchaus Bedieneingaben eines Benutzers nutzen, um für diesen gewünschte Belüftungsverhältnisse herzustellen. Allerdings ist selbstverständlich auch eine automatische Steuerung der Luftzuführung zu der wenigstens einen Ausströmereinrichtung denkbar, beispielsweise basierend auf vorgewählten Programmen und/oder Sensordaten, beispielsweise hinsichtlich Eigenschaften eines Insassen und/oder einer Sitzplatzbelegung. Hierzu kommt, dass die Ausgestaltung als insbesondere geschlossene oder fast geschlossene Kontur zusätzlich als modernes Designelement wirken kann. Die Ausströmereinrichtungen der vorliegenden Erfindung fallen optisch kaum auf und sind kompakt, so dass sie an unterschiedlichen Orten bauraumsparend eingesetzt werden können und insbesondere auch mehr Platz für Bedien- und/oder Ausgabeelemente bleibt. Durch ihre Unauffälligkeit und Kompaktheit können die Ausströmereinrichtungen nah an den Insassen eingesetzt werden, wo sie effizienter wirken können. Dennoch ist eine Einstellung des Luftstroms möglich, um ein maximales Komfortgefühl bei Insassen zu erlauben. Sichtbare bewegliche Teile, welche Platz für Staubeinlagerungen bieten können oder, beispielsweise durch Kontakt mit Füßen, versehentlich zerstört werden können, werden vermieden.
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Während grundsätzlich in einer Ausgestaltung bei einem zumindest im Wesentlichen rechteckigen Mittenbereich eine rechteckige oder gar quadratische Ausgestaltung des Verlaufs der Luftaustrittsschlitze denkbar ist, so dass beispielsweise, wie auch bei anderen denkbaren Symmetrien, verschiedene Segmente beziehungsweise konkret Segmentpaare, vergleichbares oder gleiches Ausströmverhalten aufweisen, sind selbstverständlich auch eine Vielzahl anderer Formen, beispielsweise wenigstens teilweise abgerundete Formen, trapezartige Formen und dergleichen, im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchaus denkbar. In allen diesen denkbaren Formgebungen können Messungen beziehungsweise Tests durchgeführt werden, um festzustellen, welche Gesamtausströmrichtungen sich bei welchen Verhältnissen ergeben und/oder auch, wie sich Segmentpaare je nach Gesamtausströmrichtung und/oder Gesamtausströmstärke untereinander beeinflussen, was beispielsweise mittels Kennfeldern, Look-Up-Tabellen und dergleichen in der Steuereinrichtung eingespeichert werden kann.
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Es sei im Übrigen auch angemerkt, dass zweckmäßigerweise die Luftzuführungskanäle über entsprechende Verteilereinheiten mit den Luftaustrittsschlitzen verbunden werden können, die ein möglichst gleichmäßiges Ausströmverhalten über die Länge des Luftaustrittsschlitzes beziehungsweise, falls vorgesehen, Segment des Luftaustrittsschlitzes ermöglichen. Entsprechende Ausgestaltungen sind im Stand der Technik bereits bekannt.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass für wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung der Mittenbereich einen Hohlraum, insbesondere zum Verstauen von Gegenständen, umfasst. Das Auslegen der Ausströmereinrichtung um einen Hohlraum bietet die Möglichkeit, dort Ablagen zu schaffen, Accessoires zu positionieren und/oder Platz zu kreieren.
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Mit Vorteil ist es jedoch auch möglich, dass für wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung der Mittenbereich wenigstens eine Anzeigeeinrichtung, insbesondere ein Display und/oder ein Instrument, und/oder eine Bedieneinrichtung des Kraftfahrzeugs umfasst. Es ists also möglich, beispielsweise Displays oder dergleichen oder aber auch Bedieneinrichtungen, insbesondere bestimmte Bedienelemente beziehungsweise Gruppen von Bedienelementen, bauraumsparend durch eine Ausströmereinrichtung der erfindungsgemäßen Art zu umranden, beispielsweise in einer Instrumententafel des Kraftfahrzeugs.
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Für wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung können die Luftaustrittsschlitze in einem Innenraumverkleidungsteil angeordnet sein.
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Derartige Innenraumverkleidungsteile bilden bislang häufig auch die Grundlage für herkömmliche, beispielsweise Lamellen oder dergleichen aufweisende, großflächige Ausströmer.
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Die Ausgestaltung der Ausströmereinrichtung im Rahmen der vorliegenden Erfindung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zu deren Integration, insbesondere derart, dass ein allseitiges Umschließen und somit auch eine allseitige Einstellung von Luftaustrittsrichtungen möglich ist. So können besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung vorsehen, dass für wenigstens eine der wenigstens einen Ausströmereinrichtung die Luftaustrittsschlitze ein Fenster und/oder eine Instrumententafel und/oder einen Dachhimmel und/oder ein Dachmodul und/oder die Rückseite eines Sitzes und/oder die hintere Begrenzungsfläche einer Mittelkonsole und/oder die Rückseite einer Kopfstütze umschließen und/oder entlang der Frontseite eines Lenkrads verlaufen. Dabei sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass insbesondere bei recht großflächigen Mittenbereichen, beispielsweise Fenstern oder dergleichen, durchaus auch Ausgestaltungen sinnvoll sein können, bei denen, wie oben beschrieben, eine Lenkung der Gesamtausströmrichtung zum Mittenbereich hin, also nach innen, erfolgen kann oder sogar das Vorsehen eines Zusatzluftaustrittsschlitzes zweckmäßig sein kann, um sowohl nach innen als auch nach außen ablenken zu können.
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Vorzugsweise kann die Breite der Luftaustrittsschlitze gleich sein. Dies ermöglicht es, einen der Luftaustrittsschlitze nicht lediglich als Richtungsgeber zu verwenden, sondern letztlich eine bestimmte Mindestluftstromstärke in allen Extremrichtungen, mithin der Luftaustrittsrichtung beider Luftaustrittsschlitze, zu erlauben. Beispielsweise ist auf diese Weise auch ein stärker zur Seite hin abgelenkter Gesamtluftstrom denkbar, bei dem dennoch eine hinreichende Gesamtausströmstärke vorliegt. Allgemein gesagt können die Luftaustrittsschlitze beispielsweise eine Breite von 2 mm bis 1 cm aufweisen.
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In einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung kann zudem vorgesehen sein, dass die Luftaustrittsschlitze in einer zur Mittelsenkrechten ihrer Verlaufsebene schrägen Austrittsfläche vorgesehen sind. Eine Konstruktion mit einem schrägen Schnitt der Fläche, in der die Luftaustrittsflächen vorgesehen sind, erlaubt einen kleineren Bauraum dort, wo die Luft ausströmt.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Ausströmereinrichtung,
- 3 bis 5 eine Erläuterung der Einstellung einer Gesamtausströmrichtung an einem Schnitt entlang der Linie III-III in 2,
- 6 bis 8 eine Erläuterung zur Einstellung des Luftstroms in einer vertikalen Ebene,
- 9 bis 11 eine Erläuterung zur Einstellung des Luftstroms in einer horizontalen Ebene,
- 12 einen schematischen Blick in den Innenraum des Kraftfahrzeugs, und
- 13 eine schematische Ansicht von Fenstern sowie eines Dachhimmels in dem Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1. Das Kraftfahrzeug 1 weist einen Innenraum 2 (Fahrgastzelle) auf, der durch eine Innenraumklimatisierungseinrichtung 3 klimatisierbar ist. Die Innenraumklimatisierungseinrichtung 3 weist, wie grundsätzlich bekannt, ein hier nur angedeutetes Luftverteilungssystem 4 auf, von dem verschiedene Luftzuführungskanäle 5 zu Ausströmereinrichtungen 6 in den Innenraum 2 führen, von denen einige schematisch angedeutet sind. Der Betrieb der Innenraumklimatisierungseinrichtung 3 wird durch eine Steuereinrichtung 7 gesteuert, welche mit einer Bedieneinrichtung 8, über die Nutzer des Kraftfahrzeugs 1 Einstellungen vornehmen können, verbunden sein kann.
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Die Ausströmereinrichtungen 6 sind vorliegend allesamt mit zwei um einen Mittenbereich, insbesondere vollständig, umlaufenden, konzentrischen Luftaustrittsschlitzen gebildet, die mithin vorliegend geschlossene Konturen bilden. Auch fast geschlossene Konturen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich denkbar.
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2 zeigt zur Illustration ein Beispiel einer solchen Ausströmereinrichtung 6, wie sie beispielsweise an der Rückseite einer Mittelkonsole 9 vorgesehen sein kann. Die Ausströmereinrichtung 6 weist zwei Luftaustrittsschlitze 10, 11 auf, die konzentrisch verlaufen und jeweils eine geschlossene Kontur um den Mittenbereich 12, hier einen Hohlraum 13 zum Verstauen von Gegenständen, bilden. Wie aus der Querschnittsansicht der 3 bis 5 zu erkennen ist, sind die Luftaustrittsschlitze 10, 11 in einer zur Mittelsenkrechten ihrer Verlaufsebenen schrägen Austrittsfläche 14 vorgesehen und mit vorliegend getrennten Luftzuführungsleitungen 5 verbunden. Dabei weist, wie in 3 gezeigt, der äußere Luftaustrittsschlitz 11 eine Luftaustrittsrichtung 15 auf, die im Wesentlichen der Richtung der Mittelsenkrechten, also senkrecht zu der Ebene, in der der äußere Luftaustrittsschlitz 11 verläuft, entspricht. Vorliegend wird eine horizontale Luftaustrittsrichtung 15 für den äußeren Luftaustrittsschlitz 11 gewählt. Durch den gewinkelten Mündungsbereich weist der innere Luftaustrittsschlitz 10 jedoch eine hierzu verkippte, also unter einem Winkel stehende, Luftaustrittsrichtung 16 auf, die nach außen gerichtet ist. Mit andere Worten kreuzen sich Luftströme aus den Luftaustrittsschlitzen 10, 11.
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Nachdem die Luftzuführungsleitungen 5 durch die Steuereinrichtung 7 unterschiedlich beaufschlagt werden können, mithin die Luftströme aus dem inneren und dem äußeren Luftaustrittsschlitz 10, 11 unabhängig steuerbar sind, lassen sich verschiedene Gesamtausströmrichtungen 17 anhand des Verhältnisses der Ausströmstärken der Luftaustrittsschlitze 10, 11 einstellen. So zeigt 3 beispielhaft einen Fall, in dem nur aus dem äußeren Luftaustrittsschlitz 11 Luft austritt, so dass eine horizontale Gesamtausströmrichtung 17 entsteht. Im Fall der 4 ist, wie durch den Pfeil 18 angedeutet ist, ein Luftstrom auch aus dem inneren Luftaustrittsschlitz 10 gegeben, so dass durch die Wechselwirkung der sich treffenden Luftströme eine nach außen abgelenkte Gesamtausströmrichtung 17 entsteht. Nachdem im Fall der 5 die Ausströmstärke des inneren Luftaustrittschlitzes im Verhältnis noch stärker gewählt ist, tritt auch noch eine weitere Anpassung der Gesamtausströmrichtung 17 nach außen auf.
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Um tatsächlich den Luftstrom, also die Gesamtausströmrichtung 17, in alle Richtungen einstellen zu können, sind die Luftaustrittsschlitze 10, 11 zur Bildung von vier Segmentpaaren 19, nämlich einem für die Oberseite, einem für die Unterseite, einem für die linke Seite und einem für die rechte Seite, in Segmente unterteilt. Jedes Segmentpaar 19 lässt sich von der Steuereinrichtung 7 unabhängig betreiben, sowohl was die Ausströmstärken als auch deren Verhältnis angeht. Auf diese Weise ist es, wie in den 6 bis 8 gezeigt, beim der Oberseite zugeordneten Segmentpaar 19 möglich, die Gesamtausströmrichtung 17 von der Horizontalen nach oben umzustellen, wie die 9 bis 11 zeigen, bei dem Segmentpaar der rechten Seite möglich, die Gesamtausströmrichtung von geradeaus nach rechts umzustellen.
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Dabei sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass es insbesondere bei größeren Mittenbereichen 12 auch denkbar ist, anhand des äußeren Austrittsschlitzes 11 horizontal ausströmende Luft des inneren Luftaustrittsschlitzes 10 nach innen umzulenken oder sogar drei Luftaustrittsschlitze zu verwenden, mithin einen Zusatzluftaustrittsschlitz einzusetzen, der nach innen ablenkt, um so vollständige Freiheit bei der Wahl der Gesamtausströmrichtung 17 zu erhalten.
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12 zeigt die flexible Einsetzbarkeit erfindungsgemäßer Ausströmereinrichtungen 6 anhand eines Blicks in den Innenraum 2 des Kraftfahrzeugs 1. Gezeigt sind Ausströmereinrichtungen 6 als Kontur eines Dachmoduls 20, zur Umrahmung einer Windschutzscheibe 21 und eines Seitenfensters 22, an der Frontseite eines Lenkrads 23, um ein Display 24, an der Rückseite 25 eines Sitzes 26, an der Rückseite 27 einer Kopfstütze 28 sowie an der Rückseite der Mittelkonsole 9.
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13 zeigt schließlich den Einsatz von Ausströmereinrichtungen 6 an einem Dachhimmel 29 sowie unter Nutzung der A-Säule 30, der B-Säule 31, der C-Säule 32 und der D-Säule 33 um Fenster 21, 22.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10313325 A1 [0004]
- DE 102018004870 A1 [0005]
- DE 102019120987 A1 [0006]
- DE 102015109068 A1 [0007]
- DE 102019105121 A1 [0008]