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GEBIET DER TECHNIK
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Die Offenbarung betrifft im Allgemeinen autonome Fahrzeuge und insbesondere das Überwachen des Innenraums von autonomen Fahrzeugen.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Der Innenraum eines autonomen Fahrzeugs (autonomous vehicle - AV) kann mit einem oder mehreren Sensoren, wie etwa einer Kamera oder dergleichen, überwacht werden, um den Komfort und die Sicherheit der Benutzer sicherzustellen. Die Verwendung einer Kamera kann jedoch Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre für die Benutzer aufwerfen. Daher besteht ein Bedarf, automatisierte Systeme und Verfahren aufzubauen und bereitzustellen, die die Sicherheit und den Komfort der Insassen des AV sicherstellen und jegliche Beschädigung des AV verhindern, während gleichzeitig die Privatsphäre der Mitfahrer sichergestellt ist. Die Offenbarung in dieser Schrift wird in Bezug auf diese und andere Erwägungen dargelegt.
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KURZDARSTELLUNG
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Es werden Systeme und Verfahren zum Überwachen des Innenraums eines autonomen Fahrzeugs, z. B. eines Mitfahrdienst-Fahrzeugs, offenbart, um die Sicherheit und den Komfort von Insassen sicherzustellen und Fahrzeugschäden zu verhindern, während die Privatsphäre der Insassen geschützt wird. In einigen Fällen ist das System ein System zum Schutz der Privatsphäre, des Komforts und des Infotainments (Privacy Protected Safety, Comfort, and Infotainment system - PPSCI) und beinhaltet eine oder mehrere Kameras, die Informationen über den Innenraum des Fahrzeugs aufnehmen, um eine vollständige Ansicht des Innenraums des Fahrzeugs zu erreichen. Das System kann zwei Betriebsmodi beinhalten. Der erste Modus kann ein Normalmodus sein, in dem die Kameras Videoaufnahmen der Kabine des Fahrzeugs aufnehmen und sie entweder lokal speichern oder an die Cloud senden. Dies kann kontinuierlich oder auf Grundlage eines auslösenden Ereignisses durchgeführt werden. Der zweite Modus kann ein Privatsphäremodus sein, in dem eine Videoaufnahme erhalten und dann transformiert werden kann, um jegliche persönlich identifizierten Informationen zu entfernen. Dieses transformierte Video kann dann analysiert werden, um jegliche Sicherheits-/Komfortbedenken zu identifizieren, und es können geeignete Handlungen vorgenommen werden, um das autonome Fahrzeug angemessen anzupassen. Der Insasse kann die Option haben, das transformierte Video anzusehen. Zusätzlich kann das System auf Grundlage von Nutzungsmustern, einer vorbestimmten Richtlinie oder durch manuelle Anpassungen durch den Insassen zwischen dem ersten Modus und dem zweiten Modus wechseln.
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In gewissen Ausführungsformen ist die Haltungsschätzung ein beispielhafter Ansatz zum Anonymisieren von Benutzerdaten. Indem alle erkennbaren Merkmale aus der Aufzeichnung entfernt werden und nur die Haltungsschätzungen gespeichert werden, können Insassen vor Nachverfolgungssoftware oder Hacks geschützt werden. Wenn ein Insasse beginnt, schief zu sitzen, kann es sein, dass er einen Schlaganfall erleidet, einen Krampfanfall erleidet oder aufgrund von Alkoholkonsum ohnmächtig wird. Mit der Haltungsschätzung kann das Fahrzeug die Notsituationen dieser Insassen erfassen und anfangen, Minderungsstrategien einzusetzen. Als ein Beispiel kann das Fahrzeug zuerst hörbar eine Reaktion von den Insassen anfordern. Wenn keine Reaktion erfolgt, kann sich das Fahrzeug selbst zu einem Krankenhaus lenken oder Notdienste anrufen. Durch Aufzeichnen dieser Daten können Deep-Learning-Modelle verwendet werden, um Informationen in der Zukunft zu extrahieren. Die gleiche Haltungsschätzung kann verwendet werden, um eine Beschädigung des Fahrzeugs durch die Insassen zu überwachen oder um ein Komfortniveau der Insassen zu identifizieren.
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Figurenliste
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- 1 veranschaulicht ein System zum Schützen der Privatsphäre eines oder mehrerer Insassen eines autonomen Fahrzeugs gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Offenbarung.
- 2 zeigt einige beispielhafte Komponenten, die in einer PPSCI-Plattform gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Offenbarung beinhaltet sein können.
- 3 ist ein Ablaufdiagramm, das beispielhafte Schritte zum Schützen der Privatsphäre eines oder mehrerer Insassen eines autonomen Fahrzeugs gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht.
- 4 ist ein Ablaufdiagramm, das alternative beispielhafte Schritte zum Schützen der Privatsphäre eines oder mehrerer Insassen eines autonomen Fahrzeugs gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht.
- 5 ist ein Ablaufdiagramm, das beispielhafte Schritte zum Bereitstellen von Infotainment an einen oder mehrere Insassen eines autonomen Fahrzeugs gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht.
- 6A und 6B veranschaulichen eine Haltungsschätzung gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Offenbarung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die Offenbarung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ausführlicher beschrieben, in denen beispielhafte Ausführungsformen der Offenbarung gezeigt sind. Diese Offenbarung kann jedoch in vielen unterschiedlichen Formen umgesetzt werden und sollte nicht als auf die in dieser Schrift dargelegten beispielhaften Ausführungsformen beschränkt ausgelegt werden. Für den einschlägigen Fachmann ist ersichtlich, dass verschiedene Änderungen bezüglich Form und Detail an verschiedenen Ausführungsformen vorgenommen werden können, ohne vom Wesen und Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Somit sollten die Breite und der Umfang der vorliegenden Offenbarung durch keine der vorstehend beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen eingeschränkt werden, sondern lediglich gemäß den folgenden Patentansprüchen und deren Äquivalenten definiert werden. Die nachstehende Beschreibung ist zu Veranschaulichungszwecken dargelegt worden und soll nicht erschöpfend oder auf die exakte offenbarte Form beschränkt sein. Es versteht sich, dass alternative Umsetzungen in einer beliebigen Kombination verwendet werden können, um zusätzliche Hybridumsetzungen der vorliegenden Offenbarung zu bilden. Zum Beispiel können beliebige der unter Bezugnahme auf eine konkrete Vorrichtung/Komponente beschriebenen Funktionen durch eine andere Vorrichtung/Komponente durchgeführt werden. Ferner wurden zwar konkrete Vorrichtungseigenschaften beschrieben, doch können sich Ausführungsformen der Offenbarung auf zahlreiche andere Vorrichtungseigenschaften beziehen. Ferner versteht es sich, dass die Offenbarung nicht notwendigerweise auf die konkreten beschriebenen Merkmale oder Handlungen beschränkt ist, obwohl Ausführungsformen in für Strukturmerkmale und/oder methodische Handlungen spezifischer Sprache beschrieben wurden. Die konkreten Merkmale und Handlungen werden vielmehr als veranschaulichende Formen der Umsetzung der Ausführungsformen offenbart.
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Gewisse Wörter und Formulierungen werden in dieser Schrift ausschließlich aus Gründen der Zweckmäßigkeit verwendet und derartige Wörter und Formulierungen sollten so interpretiert werden, dass sie sich auf verschiedene Objekte und Handlungen beziehen, die in verschiedenen Formen und Äquivalenzen im Allgemeinen von einem Durchschnittsfachmann allgemein in verschiedenen Formen und Äquivalenzen verstanden werden.
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Unter Bezugnahme auf 1 ist ein beispielhaftes System zum Schützen der Privatsphäre eines oder mehrerer Insassen eines autonomen Fahrzeugs bereitgestellt. Das System 100 kann die PPSCI-Plattform 200 und das Fahrzeug 101, das das Steuermodul 102, eine oder mehrere Kameras 104 und eine oder mehrere Anzeigen 106 aufweist, beinhalten. Die PPSCI-Plattform 200 kann sich auf einem oder mehreren Servern befinden, z. B. in der Cloud 160 oder auf dem Steuermodul 102 gespeichert, und kann über das Netzwerk 150 mit dem Steuermodul 102, der Kamera 104 und/oder der Anzeige 106 kommunizieren, wie nachstehend ausführlicher beschrieben.
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Das Fahrzeug 101 kann ein manuell gefahrenes Fahrzeug sein (z. B. ohne Autonomie) und/oder dazu konfiguriert und/oder programmiert sein, in einem vollständig autonomen (z. B. fahrerlosen) Modus (z. B. Autonomiestufe 5) oder in einem oder mehreren Teilautonomiemodi betrieben zu werden, die Fahrerassistenztechnologien beinhalten können. Beispiele für Teilautonomiemodi (oder Fahrerassistenzmodi) sind auf dem Fachgebiet weitgehend als Autonomiestufen 1 bis 4 bekannt. Ein autonomes Fahrzeug mit Autonomiestufe 0 beinhaltet möglicherweise keine autonomen Fahrmerkmale. Ein autonomes Fahrzeug (AV) mit Autonomiestufe 1 kann eine einzelne automatisierte Fahrerassistenzfunktion, wie etwa Lenk- oder Beschleunigungsassistenz, beinhalten. Die adaptive Geschwindigkeitsregelung ist ein derartiges Beispiel für ein System der Autonomiestufe 1, das Aspekte sowohl der Beschleunigung als auch der Lenkung beinhaltet. Autonomiestufe 2 in Fahrzeugen kann eine Teilautomatisierung der Lenk- und Beschleunigungsfunktionalität bereitstellen, wobei das/die automatisierte(n) System(e) durch einen menschlichen Fahrer überwacht wird/werden, der nicht automatisierte Vorgänge, wie etwa Bremsen und andere Steuerungsvorgänge, durchführt. In einigen Aspekten mit Merkmalen der Autonomiestufe 2 und höher kann ein primärer Benutzer das Fahrzeug steuern, während sich der Benutzer innerhalb des Fahrzeugs befindet, oder in einigen beispielhaften Ausführungsformen von einem Standort entfernt von dem Fahrzeug, aber innerhalb einer Steuerzone, steuern, die sich bis zu mehrere Meter von dem Fahrzeug entfernt erstreckt, während es sich im Fernbetrieb befindet. Autonomiestufe 3 in einem Fahrzeug kann eine bedingte Automatisierung und Steuerung von Fahrmerkmalen bereitstellen. Beispielsweise beinhaltet eine Autonomiestufe 3 des Fahrzeugs in der Regel „Umgebungserkennungs“-Fähigkeiten, bei denen das Fahrzeug unabhängig von einem vorhandenen Fahrer informierte Entscheidungen treffen kann, wie etwa Beschleunigen vorbei an einem sich langsam bewegenden Fahrzeug, während der vorhandene Fahrer jederzeit bereit ist, wieder die Steuerung des Fahrzeugs zu übernehmen, wenn das System nicht in der Lage ist, die Aufgabe auszuführen. In Autonomiestufe 4 können autonome Fahrzeuge unabhängig von einem menschlichen Fahrer betrieben werden, aber weiterhin Bedienelemente für den Menschen für den Übersteuerungsbetrieb beinhalten. Autonomiestufe 4 kann es zudem ermöglichen, dass ein Selbstfahrmodus als Reaktion auf einen vordefinierten bedingten Auslöser, wie etwa eine Gefahr im Straßenverkehr oder einen Systemausfall, eingreift. Autonomiestufe 5 ist autonomen Fahrzeugsystemen zugeordnet, die keine menschliche Eingabe für den Betrieb erfordern und im Allgemeinen keine Bedienelemente für menschliches Fahren beinhalten. Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung kann die PPSCI-Plattform 200 dazu konfiguriert und/oder programmiert sein, mit einem Fahrzeug betrieben zu werden, das eine Steuerung des autonomen Fahrzeugs der Stufe 4 oder der Stufe 5 aufweist.
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Das Steuermodul 102 des Fahrzeugs 101 kann mit den Steuermodulen der elektrischen Architektur des Fahrzeugs 101 betriebsverbunden sein, um z. B. die Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs 101, die individuelle Sitztemperatur, die Sitzkonfiguration, das Infotainmentsystem des Fahrzeugs 101, Kameras 102 und/oder Anzeigen 106 zu steuern. Zusätzlich kann das Steuermodul 102 mit einem GPS-System des Fahrzeugs 101 zum Bestimmen des geografischen Standorts des Fahrzeugs 101 betriebsverbunden sein. In einigen Ausführungsformen kann das Steuermodul 102 die PPSCI-Plattform 200 einhausen. Das Steuermodul 102 kann eine grafische Benutzerschnittstelle zum Empfangen von Benutzereingaben sowie zum Anzeigen von Informationen bezüglich des Fahrzeugs 101 beinhalten.
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Eine oder mehrere Kameras 104 können innerhalb des Fahrzeugs 101 angeordnet sein und können Bilddaten, z. B. Videoaufnahmen, des Innenraums des Fahrzeugs 101 aufnehmen. Zum Beispiel können Kameras 104 dazu positioniert sein, Bilddaten jedes Insassen innerhalb des Fahrzeugs 101 aufzunehmen. In einigen Ausführungsformen können Kameras 104 ferner Bilddaten des gesamten Innenraums des Fahrzeugs 101 aufnehmen, z. B. wo möglicherweise persönliche Gegenstände platziert oder aufbewahrt werden können. Obwohl 1 eine Kamera veranschaulicht, ist es für einen Durchschnittsfachmann ersichtlich, dass mehr als eine Kamera in dem Fahrzeug 101 integriert sein kann.
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Eine oder mehrere Anzeigen 106 können innerhalb des Fahrzeugs 101 positioniert sein, sodass die Anzeige 106 durch die Insassen des Fahrzeugs 101 beobachtet werden kann. Zum Beispiel, wie in 1 gezeigt, können die Anzeigen 106 derart hinter den Vordersitzen positioniert sein, dass sie für Insassen auf den Rücksitzen beobachtbar sind. In einigen Ausführungsformen kann die Anzeige 106 mit dem Steuermodul 102 integriert sein. Wie es für einen Durchschnittsfachmann ersichtlich ist, können mehr oder weniger Anzeigen mit dem Fahrzeug 101 integriert sein, als in 1 abgebildet sind.
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Das Netzwerk 150 kann ein beliebiges oder eine Kombination aus Netzwerken beinhalten, wie etwa ein lokales Netzwerk (local area network - LAN), ein Weitverkehrsnetzwerk (wide area network - WAN), ein Telefonnetzwerk, ein Mobilfunknetzwerk, ein Kabelnetzwerk, ein drahtloses Netzwerk und/oder private/öffentliche Netzwerke, wie etwa das Internet. Beispielsweise kann das Netzwerk 150 Kommunikationstechnologien wie etwa TCP/IP, Bluetooth, Mobilfunk, Nahfeldkommunikation (near-field communication - NFC), Wi-Fi, Wi-Fi Direct, Maschine-Maschine-Kommunikation und/oder Mensch-Maschine-Kommunikation unterstützen.
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Informationen, die zwischen der PPSCI-Plattform 200, dem Steuermodul 102, den Kameras 104 und/oder den Anzeigen 106 ausgetauscht werden, können auf dem Cloud-Speicher 160 gespeichert sein und können ihrer Art nach bidirektional sein. Zum Beispiel können in einem Fall Bildprotokollierungsplattforminformationen von der PPSCI-Plattform 200 an den Cloud-Speicher 160 übertragen werden. Auf derartige Informationen, die auf dem Cloud-Speicher 160 gespeichert sind, kann durch entfernte Vorrichtungen, wie etwa entfernte Rechenvorrichtungen, zugegriffen werden und jene können durch diese von dort heruntergeladen werden, z. B. durch Vorrichtungen, die durch Autoritätspersonen wie etwa Strafverfolgungsbeamten verwendet werden, Vorrichtungen, die durch Notdienstanbieter verwendet werden, oder Vorrichtungen, die durch Personen, die einem oder mehr Insassen des Fahrzeugs 101 zugeordnet sind, wie etwa ein Elternteil und/oder ein Notfallkontakt, verwendet werden.
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Unter Bezugnahme auf 2 werden nun Komponenten, die in der PPSCI-Plattform 200 beinhaltet sein können, ausführlicher beschrieben. Die PPSCI-Plattform 200 kann einen oder mehrere Prozessoren 202, ein Kommunikationssystem 204 und einen Speicher 206 beinhalten. Das Kommunikationssystem 204 kann einen drahtlosen Sendeempfänger beinhalten, der es der PPSCI-Plattform 200 ermöglicht, mit dem Steuermodul 102, Kameras 104, Anzeigen 106 und/oder anderen entfernten Vorrichtungen zu kommunizieren. Der drahtlose Sendeempfänger kann ein beliebiges von verschiedenen Kommunikationsformaten verwenden, wie etwa zum Beispiel ein Internet-Kommunikationsformat oder ein Mobilfunkkommunikationsformat. Der Speicher 206, der ein Beispiel für ein nichttransitorisches computerlesbares Medium ist, kann verwendet werden, um das Betriebssystem (operating system - OS) 220, das Kameradatenverarbeitungsmodul 208, das Modul 210 zum Entfernen von persönlicher Identifizierung (ID), das Anzeigeschnittstellenmodul 212, das Haltungsschätzungsmodul 214, das Steuermodul-Schnittstellenmodul 216 und das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 zu speichern. Die Module sind in Form computerausführbarer Anweisungen bereitgestellt, die durch den Prozessor 202 ausgeführt werden können, um verschiedene Vorgänge gemäß der Offenbarung durchzuführen.
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Das Kameradatenverarbeitungsmodul 208 kann durch den Prozessor 202 zum Empfangen und Verarbeiten von Bilddaten, z. B. Video, von Kameras 104 ausgeführt werden. Darüber hinaus kann das Kameradatenverarbeitungsmodul 208 Objekterkennungssoftware nutzen, um Objekte, z. B. Taschen, Geldbörsen, Bücher, Sonnenbrillen, Markenartikel und Kleidung, Lebensmittel- oder Getränkebehälter usw., innerhalb des Fahrzeugs 101 anhand der aufgenommenen Bilddaten zu identifizieren.
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Das Modul 210 zum Entfernen von persönlicher ID kann durch den Prozessor 202 ausgeführt werden, um Informationen zur persönlichen Identifizierung (ID) der Insassen zu entfernen, die in den Bilddaten aufgenommen sind, die durch das Kameradatenverarbeitungsmodul 208 empfangen wurden, und um transformierte, Privatsphäre schützende Bilddaten zu erzeugen, die eine digitale Darstellung der Insassen von Fahrzeug 101 ohne Informationen zur persönlichen Identifizierung (ID) beinhalten. Zum Beispiel, wie in 6A gezeigt, können transformierte, Privatsphäre schützende Bilddaten Strichfiguren beinhalten, die den Insassen entsprechen, die in den Bilddaten aufgenommen wurden, die durch das Kameradatenverarbeitungsmodul 208 von der Kamera 104 empfangen wurden. Alternativ können die transformierten, Privatsphäre schützenden Bilddaten andere digitale Darstellungen der Insassen beinhalten, die keine Informationen zur persönlichen Identifizierung (ID) der Insassen enthalten, wie etwa ein vorausgewählter Avatar, eine Zeichentrickfigur, ein lizenziertes Prominentenabbild usw. Dementsprechend können die Insassen des Fahrzeugs 101 zu Beginn der Fahrt bei Einstieg in das Fahrzeug 101 auswählen, welche digitale Darstellung sie zur Verwendung in den transformierten, Privatsphäre schützenden Bilddaten bevorzugen. Das Anzeigeschnittstellenmodul 212 kann durch den Prozessor 202 ausgeführt werden, um die transformierten, Privatsphäre schützenden Bilddaten auf den Anzeigen 106 anzuzeigen. Dementsprechend können die Insassen der Fahrzeuge 101 digitale Darstellungen von sich selbst auf der Anzeige 106 in Echtzeit beobachten, was den Komfort bereitstellen kann, dass ihr Bild nicht aufgezeichnet wird und dass ihre Privatsphäre geschützt bleibt.
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Das Haltungsschätzungsmodul 214 kann durch den Prozessor 202 ausgeführt werden, um ein Bedenken, z. B. ein Insassensicherheitsbedenken, ein Fahrzeugsicherheitsbedenken oder ein Insassenunbehagen, auf Grundlage der transformierten, Privatsphäre schützenden Bilddaten zu erfassen. Zum Beispiel kann, basierend auf den transformierten Bilddaten, die in 6B abgebildet sind, das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass sich der Insasse auf der rechten Seite in einem aggressiven Verhalten gegenüber dem Insassen auf der linken Seite verhält, z. B. beobachtet wird, dass sich ein Arm des Insassen auf der rechten Seite schnell in Richtung des Insassen auf der linken Seite bewegt. Darüber hinaus kann das Haltungsschätzungsmodul 214 aggressive Verhaltensweisen unter Verwendung von z. B. maschinellem Lernen auf Grundlage von vergangenen Verhaltensweisen, die durch das Haltungsschätzungsmodul 214 erfasst wurden, sowie von gegenwärtig transformierten, Privatsphäre schützenden Bilddaten auf Grundlage von aufgenommenen Bilddaten in Echtzeit vorhersagen.
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Zusätzlich kann, falls das Haltungsschätzungsmodul 214 ein Insassensicherheitsbedenken erfasst, z. B. wenn der Insasse sich nicht bewegt und nicht auf einen hörbaren Alarm reagiert, der Insasse sich vornüber beugt, was darauf hinweist, dass der Insasse Schmerzen hat oder berauscht ist, ein Insasse sich aggressiv gegenüber einem anderen Insassen verhält, ein Insasse ist zu nah an einem anderen Insassen ist, usw., das Haltungsschätzungsmodul 214 das Niveau des Insassensicherheitsbedenkens bestimmen und eine Minderungsstrategie auf Grundlage des bestimmten Niveaus des Insassensicherheitsbedenkens bestimmen. Wenn zum Beispiel das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass das Insassensicherheitsbedenkenniveau niedrig ist, z. B. durch Vergleichen des beobachteten Verhaltens mit einer Datenbank, die z. B. im Speicher 206 oder auf einem Cloud-Server gespeichert ist, kann das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass eine angemessene Minderungsstrategie darin besteht, nichts zu tun und die aufgenommenen Bilddaten nach einem vorbestimmten Zeitraum zu löschen.
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Darüber hinaus kann, falls das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass das Insassensicherheitsbedenkenniveau hoch ist, z. B. durch Vergleichen des beobachteten Verhaltens mit einer Datenbank, die z.B. im Speicher 206 oder auf einem Cloud-Server gespeichert ist, das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass eine angemessene Minderungsstrategie darin besteht, die aufgenommenen Bilddaten aufzuzeichnen, die aufgezeichneten Bilddaten zu verschlüsseln und die verschlüsselten Bilddaten optional an eine Autoritätsvorrichtung, z. B. eine durch Strafverfolgungsbehörden verwendete Vorrichtung, zu übertragen. Zusätzlich oder alternativ kann das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass die richtige Minderungsstrategie darin besteht, einen Alarm, z. B. einen hörbaren oder visuellen Alarm, zu erzeugen, der eine Warnung/Erinnerung an die Insassen im Fahrzeug 101 beinhaltet, dass die aufgenommenen Bilddaten aufgezeichnet werden, einen Alarm zu erzeugen und diesen an eine Notdienstvorrichtung, z. B. eine Vorrichtung, die von einem Notdienstanbieter verwendet wird, zu übertragen und/oder zu bewirken, dass das Fahrzeug 101 an die Seite fährt und anhält und/oder einen hörbaren Alarm erzeugt, der durch Umstehenden wahrgenommen werden kann.
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Falls das Haltungsschätzungsmodul 214 ein Fahrzeugsicherheitsbedenken erfasst, z. B. ein Insasse das Fahrzeug 101 beschädigt, kann das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass eine angemessene Minderungsstrategie darin besteht, die aufgenommenen Bilddaten aufzuzeichnen, die aufgezeichneten Bilddaten zu verschlüsseln und die verschlüsselten Bilddaten optional an eine Autoritätsvorrichtung, z. B. eine durch Strafverfolgungsbehörden verwendete Vorrichtung, zu übertragen. Zusätzlich oder alternativ kann das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass die richtige Minderungsstrategie darin besteht, einen Alarm, z. B. einen hörbaren oder visuellen Alarm, zu erzeugen, der eine Warnung/Erinnerung an die Insassen im Fahrzeug 101 beinhaltet, dass die aufgenommenen Bilddaten aufgezeichnet werden.
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Falls das Haltungsschätzungsmodul 214 ein Insassenunbehagen erfasst, z. B. dem Insassen zu heiß oder zu kalt zu sein scheint, der Insasse zappelt und somit unbequem sitzt, usw. kann das Haltungsschätzungsmodul 214 die Art des Insassenunbehagens bestimmen und eine Empfehlung auf Grundlage der Art des Insassenunbehagens erzeugen. Falls zum Beispiel das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass dem Insassen innerhalb des Fahrzeugs 101 zu heiß ist, kann das Haltungsschätzungsmodul 214 eine Empfehlung erzeugen, die Klimaanlage einzuschalten und/oder das Fenster herunterzufahren. Falls das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass der Insasse unbequem sitzt, kann das Haltungsschätzungsmodul 214 eine Empfehlung erzeugen, die Sitzkonfiguration, auf der der Insasse sitzt, anzupassen, sowie auf Grundlage der transformierten Bilddaten und Informationen, die in einer Datenbank gespeichert sind, die z. B. in dem Speicher 206 oder auf einem Cloud-Server gespeichert ist, bestimmen, welche Sitzkonfiguration für den Insassen bequemer wäre. Ferner kann, falls das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass der Insasse ein Buch liest, das Haltungsschätzungsmodul 214 eine Empfehlung erzeugen, die Beleuchtung in dem Fahrzeug 101 anzupassen. Darüber hinaus kann das Haltungsschätzungsmodul 214 Insassenunbehagen unter Verwendung von z. B. maschinellem Lernen auf Grundlage von vergangenen Verhaltensweisen, die durch das Haltungsschätzungsmodul 214 erfasst wurden, sowie von gegenwärtig transformierten, Privatsphäre schützenden Bilddaten auf Grundlage von aufgenommenen Bilddaten in Echtzeit vorhersagen.
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Das Steuermodul-Schnittstellenmodul 216 kann durch den Prozessor 202 ausgeführt werden, um eine Schnittstelle mit dem Steuermodul 102 zu bilden, um dadurch das Steuermodul 102 anzuweisen, spezifische Funktionalitäten des Fahrzeugs 101 zu steuern. Falls zum Beispiel das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass ein hörbarer oder visueller Alarm angezeigt werden muss, z. B. über Lautsprecher des Fahrzeugs 101 oder die Anzeige 106, kann das Steuermodul-Schnittstellenmodul 216 das Steuermodul 102 dazu veranlassen, die Lautsprecher und/oder die Anzeige 106 zu veranlassen, den Alarm anzuzeigen. Darüber hinaus kann, falls das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass das Fahrzeug 101 an die Seite fahren und anhalten sollte, das Steuermodul-Schnittstellenmodul 216 das Steuermodul 102 dazu veranlassen, das Fahrzeug 101 zu veranlassen, an die Seite zu fahren und anzuhalten. Ferner kann, falls das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmt, dass ein Alarm an eine entfernte Vorrichtung einer Drittpartei, z. B. eine Autoritäts- oder Notdienstvorrichtung, übertragen werden sollte, das Steuermodul-Schnittstellenmodul 216 das Steuermodul 102 dazu veranlassen, den Alarm zu übertragen. Zusätzlich kann das Steuermodul-Schnittstellenmodul 216 bei Annahme einer Empfehlung vom Haltungsschätzungsmodul 214 durch den Insassen, z. B. verbal oder über die grafische Benutzerschnittstelle des Steuermoduls 102, das Steuermodul 102 dazu veranlassen, die richtige Anpassung des Fahrzeugs 101 zu veranlassen, z. B. die Temperatur oder Beleuchtung anzupassen, eine Sitzkonfiguration anzupassen, usw.
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Das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 kann durch den Prozessor 202 zum Bilden einer Schnittstelle mit einem Infotainmentsystem des Fahrzeugs 101 ausgeführt werden. Das Infotainmentsystem kann mit mindestens einem von dem Steuermodul 102 oder den Anzeigen 106 integriert sein, sodass ein Insasse über eine grafische Benutzerschnittstelle mit dem Infotainmentsystem interagieren kann. Das Infotainmentsystem kann es dem Insassen ermöglichen, Musik zu spielen, Spiele zu spielen und/oder andere interaktive Merkmale, wie etwa Mixed-Reality-Hintergründe anzuwenden, digitale Darstellungen für die transformierten Bilddaten auszuwählen usw. Dementsprechend kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 Daten von dem Infotainmentsystem empfangen, die darauf hinweisen, welche Spiele der Insasse gerne spielt oder welche Musik der Insasse gerne hört. Darüber hinaus kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 Bilddaten von dem Kameradatenverarbeitungsmodul 208 empfangen, die die physischen Reaktionen des Insassen während der Interaktion mit dem Infotainmentsystem angeben.
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Zusätzlich kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 Informationen, z. B. Daten, die auf Objekte hinweisen, die durch das Kameradatenverarbeitungsmodul 208 identifiziert werden, an eine entfernte Vorrichtung einer Drittpartei, z. B. eine Vorrichtung, die durch einen Verkäufer verwendet wird, übertragen und z. B. individualisierte Werbeanzeigen von der entfernten Vorrichtung einer Drittpartei empfangen. Dementsprechend kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 Mixed-Reality-Bilddaten, z. B. unterschiedliche Hintergründe, Filter usw., auf Grundlage z. B. der individualisierten Werbeanzeigen und der aufgenommenen Bilddaten erzeugen. Zum Beispiel können die Mixed-Reality-Bilddaten Produkte des Verkäufers beinhalten, die über die aufgenommenen Bilddaten gelegt werden, sodass sich der Insasse bildlich vorstellen kann, das Produkt selbst zu tragen. Ferner kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 die Anzeigen 106 dazu veranlassen, die individualisierten Werbeanzeigen auf Grundlage der Objekte, die in dem Fahrzeug 101 aus den aufgenommenen Bilddaten erfasst werden, anzuzeigen. Falls zum Beispiel Skier erfasst werden, kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 die Anzeigen 106 dazu veranlassen, eine kommerzielle Werbeanzeige für Skikurse anzuzeigen, falls eine Schultasche sowie Kinder im Schulalter erfasst werden, kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 die Anzeigen 106 dazu veranlassen, einen beispielhaften Videokurs anzuzeigen und/oder wenn ein älterer Insasse mit einem Hörgerät erfasst wird, kann das Infotainmentsystem-Schnittstellenmodul 218 die Anzeigen 106 dazu veranlassen, Informationen über die neuesten leistungssteigernden tragbaren Technologien anzuzeigen. Unter Bezugnahme auf 3 ist ein beispielhaftes Verfahren 300 zum Schützen der Privatsphäre eines oder mehrerer Insassen des Fahrzeugs 101 bereitgestellt. Bei Schritt 302 kann das System 100 eine Autorisierung von den Insassen des Fahrzeugs 101 erhalten, aufgezeichnet zu werden, während sie sich innerhalb des Fahrzeugs 101 befinden. Alternativ muss keine Autorisierung erforderlich sein, da die persönliche ID der Insassen aus jeglichen Bilddaten entfernt wird, die aufgezeichnet werden. Darüber hinaus können die Insassen des Fahrzeugs 101 Benutzerpräferenzen, z. B. welche digitalen Darstellungen, wie etwa Strichfiguren, Avatare, Prominentenabbilder usw. verwendet werden sollten, über das Infotainmentsystem des Fahrzeugs 101 auswählen. In einigen Ausführungsformen müssen keine digitalen Darstellungen vorausgewählt werden und es wird eine digitale Standarddarstellung verwendet. Bei Schritt 304 können Kameras 104 Bilddaten des Innenraums des Fahrzeugs 101, die jegliche Insassen im Fahrzeug 101 beinhalten, aufnehmen. Bei Schritt 306 kann das Modul 210 zum Entfernen von persönlicher ID der PPSCI-Plattform 200 die aufgenommenen Bilddaten transformieren, indem sie jegliche persönlichen ID-Informationen der Insassen in den aufgenommenen Bilddaten entfernt und die Insassen in den aufgenommenen Bilddaten durch die vorausgewählten digitalen Darstellungen ersetzt. Bei Schritt 308 können die transformierten Bilddaten auf den Anzeigen 106 angezeigt werden, sodass die Insassen des Fahrzeugs 101 ihre digitalen Darstellungen beobachten können und sich darauf verlassen können, dass ihre persönliche ID entfernt wurde und nicht aufgezeichnet wird.
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Bei Schritt 310 kann das Haltungsschätzungsmodul 214 der PPSCI-Plattform 200 die transformierten Bilddaten analysieren und gegebenenfalls ein oder mehrere Sicherheitsbedenken erfassen. Wie vorstehend beschrieben, kann das Haltungsschätzungsmodul 214 das Sicherheitsbedenken durch Vergleichen der transformierten Bilddaten mit einer Datenbank und/oder über maschinelles Lernen erfassen. Zum Beispiel kann das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass ein Insasse nicht bei Bewusstsein ist, ein Insasse aggressiv gegenüber einem anderen Insassen handelt oder ein Insasse das Fahrzeug 101 zerstört. Bei Schritt 312 kann das Haltungsschätzungsmodul 214 das Niveau des Sicherheitsbedenken bestimmen, z. B. ein geringes Sicherheitsbedenken für die Insassen, ein hohes Sicherheitsbedenken für die Insassen oder ein Fahrzeugsicherheitsbedenken. Falls bestimmt wird, dass das Sicherheitsbedenken der Insassen niedrig ist, kann die PPSCI-Plattform 200 bei Schritt 314 die aufgenommenen Bilddaten nach einem vorbestimmten Zeitraum löschen. Aufgenommene Bilddaten werden im Allgemeinen nach einem vorbestimmten Zeitraum gelöscht und somit kann Schritt 314 auch erfolgen, wenn kein Sicherheitsbedenken erfasst wird.
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Falls bestimmt wird, dass das Insassensicherheitsbedenken niedrig ist, oder falls ein Fahrzeugsicherheitsbedenken erkannt wird, kann das Haltungsschätzungsmodul 214 bei Schritt 316 eine entsprechende Minderungsstrategie einsetzen. Zum Beispiel kann ein hörbarer und/oder visueller Alarm erzeugt und angezeigt werden, um die Insassen des Fahrzeugs zu warnen, dass sie aufgezeichnet werden, ein Alarm kann zusammen mit GPS-Standortdaten des Fahrzeugs 101 an einen Notdienstanbieter übertragen werden und/oder das Fahrzeug 101 kann an die Seite fahren und anhalten und ein hörbarer Alarm kann erzeugt werden, um Umstehende zu alarmieren, falls ein Eingreifen erforderlich sein sollte. Optional kann bei Schritt 318 mindestens ein Abschnitt der aufgenommenen Bilddaten, z. B. der Abschnitt, der das Sicherheitsbedenken/aggressives Verhalten/Vandalismus beinhaltet, verschlüsselt werden, z. B. über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, und in einer gesicherten Datenbank gespeichert werden, z. B. auf dem Speicher 206 oder auf einem Cloud-Server. Unter Einhaltung lokaler Gesetze und Vorschriften, z. B. bei Erteilung eines rechtmäßigen Haftbefehls, können die gespeicherten Bilddaten an relevante Strafverfolgungsbeamte übertragen werden.
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Unter Bezugnahme auf 4 ist ein beispielhaftes Verfahren 400 zum Schützen der Privatsphäre eines oder mehrerer Insassen des Fahrzeugs 101 bereitgestellt. Die Schritte 402 bis 408 entsprechen den Schritten 302 bis 308 aus 3 und werden daher der Kürze halber nicht wiederholt. Bei Schritt 410 kann das Haltungsschätzungsmodul 214 der PPSCI-Plattform 200 die transformierten Bilddaten analysieren und gegebenenfalls ein Insassenunbehagen erfassen. Wie vorstehend beschrieben, kann das Haltungsschätzungsmodul 214 das Insassenunbehagen durch Vergleichen der transformierten Bilddaten mit einer Datenbank und/oder über maschinelles Lernen erfassen. Zum Beispiel kann das Haltungsschätzungsmodul 214 bestimmen, dass ein Insasse zappelt und somit nicht bequem sitzt oder ihm zu heiß oder zu kühl ist. Bei Schritt 412 kann das Haltungsschätzungsmodul 214 Vorschläge für Komfortverbesserungsstrategien erzeugen, die dem erfassten Insassenunbehagen entsprechen. Zum Beispiel kann das Haltungsschätzungsmodul 214 einen Vorschlag zum Anpassen einer Sitzkonfiguration, Erhöhen oder Verringern der Temperatur innerhalb des Fahrzeugs 101, Öffnen oder Schließen eines Fensters und/oder Abspielen oder Stoppen von Musik erzeugen. Bei Empfang einer Bestätigung durch den Insassen, z. B. entweder verbal über Spracherkennung oder manuell über das Infotainmentsystem, kann das Steuermodul-Schnittstellenmodul 216 bei Schritt 414 das Steuermodul 102 dazu veranlassen, die entsprechende Anpassung vorzunehmen, um das Insassenunbehagen zu lindern.
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Unter Bezugnahme auf 5 ist ein beispielhaftes Verfahren 500 zum Bereitstellen von Infotainment an einen oder mehrere Insassen des Fahrzeugs 101 bereitgestellt. Die Schritte 502 und 504 entsprechen den Schritten 302 und 304 aus 3 und werden daher der Kürze halber nicht wiederholt. Bei Schritt 506 kann das Kameradatenverarbeitungsmodul 208 der PPSCI-Plattform 200 ein oder mehrere Objekte innerhalb der aufgenommenen Bilddaten identifizieren, z. B. unter Verwendung von Objekterfassungssoftware. Informationen bezüglich der erfassten Objekte können mit einer internen Datenbank verglichen und/oder an teilnehmende Drittparteien, z. B. Verkäufer, übertragen werden, um auf Grundlage der identifizierten Objekte individualisierte Werbeanzeigen zu erzeugen und/oder zu empfangen. Bei Schritt 508 kann die individualisierte Werbeanzeige auf den Anzeigen 106 angezeigt werden, z. B. als kommerzielle Werbeanzeige, oder überlagert auf den aufgenommenen Bilddaten als eine Mixed-Reality. Wenn zum Beispiel ein Insasse eine Sonnenbrille trägt, kann eine digitale Darstellung von anderen Marken-Sonnenbrillen über der Sonnenbrille des Insassen in der Mixed-Reality auf den Anzeigen 106 angezeigt werden, sodass sich der Insasse mit der Marken-Sonnenbrille selbst beobachten kann. Zusätzlich oder alternativ kann, wenn der Insasse eine Handtasche hat, eine kommerzielle Werbeanzeige für andere Marken-Handtaschen auf der Anzeige 106 angezeigt werden.
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In der vorstehenden Offenbarung wurde auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, die einen Teil hiervon bilden und konkrete Umsetzungen veranschaulichen, in denen die vorliegende Offenbarung angewendet werden kann. Es versteht sich, dass auch andere Umsetzungen genutzt und strukturelle Änderungen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Bezugnahmen in der Beschreibung auf „eine Ausführungsform“, „eine beispielhafte Ausführungsform“ usw. geben an, dass die beschriebene Ausführungsform ein(e) bestimmte(s) Merkmal, Struktur oder Eigenschaft aufweisen kann, wobei jedoch nicht unbedingt jede Ausführungsform diese(s) bestimmte Merkmal, Struktur oder Eigenschaft aufweisen muss. Darüber hinaus beziehen sich solche Formulierungen nicht unbedingt auf dieselbe Ausführungsform. Ferner wird, wenn ein(e) konkrete(s) Merkmal, Struktur oder Eigenschaft in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben ist, der Fachmann ein(e) derartige(s) Merkmal, Struktur oder Eigenschaft in Verbindung mit anderen Ausführungsformen erkennen, ob dies nun ausdrücklich beschrieben ist oder nicht.
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Umsetzungen der in dieser Schrift offenbarten Systeme, Einrichtungen, Vorrichtungen und Verfahren können eine oder mehrere Vorrichtungen umfassen oder nutzen, die Hardware beinhalten, wie zum Beispiel einen oder mehrere Prozessoren und Systemspeicher, wie in dieser Schrift erörtert. Eine Umsetzung der in dieser Schrift offenbarten Vorrichtungen, Systeme und Verfahren kann über ein Computernetzwerk kommunizieren. Ein „Netzwerk“ ist als eine oder mehrere Datenverbindungen definiert, die den Transport elektronischer Daten zwischen Computersystemen und/oder Modulen und/oder anderen elektronischen Vorrichtungen ermöglichen. Wenn Informationen über ein Netzwerk oder eine andere Kommunikationsverbindung (entweder festverdrahtet, drahtlos oder eine beliebige Kombination aus festverdrahtet oder drahtlos) an einen Computer übertragen oder einem Computer bereitgestellt werden, sieht der Computer die Verbindung zweckgemäß als Übertragungsmedium an. Übertragungsmedien können ein Netzwerk und/oder Datenverbindungen beinhalten, das/die verwendet werden kann/können, um gewünschte Programmcodemittel in Form von computerausführbaren Anweisungen oder Datenstrukturen zu führen, und auf die durch einen Universal- oder Spezialcomputer zugegriffen werden kann. Kombinationen aus dem Vorstehenden sollten ebenfalls im Umfang nichttransitorischer computerlesbarer Medien beinhaltet sein.
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Computerausführbare Anweisungen umfassen zum Beispiel Anweisungen und Daten, die bei Ausführung an einem Prozessor den Prozessor dazu veranlassen, eine bestimmte Funktion oder Gruppe von Funktionen durchzuführen. Computerausführbare Anweisungen können zum Beispiel Binärdateien, Anweisungen in einem Zwischenformat, wie etwa Assemblersprache, oder auch Quellcode sein. Wenngleich der Gegenstand in für Strukturmerkmale und/oder methodische Handlungen konkreter Sprache beschrieben wurde, versteht es sich, dass der in den beigefügten Patentansprüchen definierte Gegenstand nicht notwendigerweise auf die vorstehend beschriebenen Merkmale oder Handlungen beschränkt ist. Die beschriebenen Merkmale und Handlungen sind vielmehr als beispielhafte Formen zum Umsetzen der Patentansprüche offenbart.
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Der Fachmann versteht, dass die vorliegende Offenbarung in Network-Computing-Umgebungen mit vielen Arten von Computersystemkonfigurationen umgesetzt werden kann, die Armaturenbrett-Fahrzeugcomputer, Personal Computer, Desktop-Computer, Laptop-Computer, Nachrichtenprozessoren, Handvorrichtungen, Mehrprozessorsysteme, Unterhaltungselektronik auf Mikroprozessorbasis oder programmierbare Unterhaltungselektronik, Netzwerk-PCs, Minicomputer, Großcomputer, Mobiltelefone, PDAs, Tablets, Pager, Router, Switches, verschiedene Speichervorrichtungen und dergleichen beinhalten. Die Offenbarung kann zudem in Umgebungen mit verteilten Systemen praktisch umgesetzt werden, in denen sowohl lokale als auch entfernte Computersysteme, die durch ein Netzwerk (entweder durch festverdrahtete Datenverbindungen und/oder drahtlosen Datenverbindungen) verbunden sind, Aufgaben durchführen. In einer Umgebung mit verteilten Systemen können sich Programmmodule sowohl in lokalen als auch in entfernten Datenspeichervorrichtungen befinden.
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Ferner können die in dieser Schrift beschriebenen Funktionen gegebenenfalls in einem oder mehreren von Hardware, Software, Firmware, digitalen Komponenten oder analogen Komponenten durchgeführt werden. Zum Beispiel können eine oder mehrere anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (application specific integrated circuits - ASICs) dazu programmiert sein, ein oder mehrere der in dieser Schrift beschriebenen Systeme und Prozesse auszuführen. Gewisse Ausdrücke werden in der gesamten Beschreibung verwendet und Patentansprüche beziehen sich auf bestimmte Systemkomponenten. Für den Fachmann liegt auf der Hand, dass die Komponenten mit anderen Benennungen bezeichnet werden können. In dieser Schrift soll nicht zwischen Komponenten unterschieden werden, die sich der Benennung nach unterscheiden, nicht jedoch hinsichtlich ihrer Funktion. Mindestens einige Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung sind auf Computerprogrammprodukte gerichtet worden, die derartige Logik (z. B. in Form von Software) umfassen, die auf einem beliebigen computernutzbaren Medium gespeichert ist. Derartige Software veranlasst bei Ausführung in einer oder mehreren Datenverarbeitungsvorrichtungen eine Vorrichtung dazu, wie in dieser Schrift beschrieben zu funktionieren.
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Wenngleich vorstehend verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beschrieben worden sind, versteht es sich, dass diese lediglich als Beispiele und nicht zur Einschränkung dargestellt worden sind. Der Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet wird erkennen, dass verschiedene Änderungen bezüglich Form und Detail daran vorgenommen werden können, ohne von Wesen und Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Somit sollten die Breite und der Umfang der vorliegenden Offenbarung durch keine der vorstehend beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen eingeschränkt werden, sondern lediglich gemäß den folgenden Patentansprüchen und deren Äquivalenten definiert werden.
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Die vorangehende Beschreibung ist zum Zwecke der Veranschaulichung und Beschreibung dargestellt worden. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und soll die vorliegende Offenbarung nicht auf die exakte offenbarte Form beschränken. Viele Modifikationen und Variationen sind in Anbetracht der vorstehenden Lehren möglich. Ferner ist anzumerken, dass eine beliebige oder alle der vorangehend genannten alternativen Umsetzungen in einer beliebigen gewünschten Kombination genutzt werden können, um zusätzliche Hybridumsetzungen der vorliegenden Offenbarung zu bilden. Zum Beispiel können beliebige der unter Bezugnahme auf eine konkrete Vorrichtung oder eine konkrete Komponente beschriebenen Funktionen durch eine andere Vorrichtung oder eine andere Komponente durchgeführt werden. Ferner wurden zwar konkrete Vorrichtungseigenschaften beschrieben, doch können sich Ausführungsformen der Offenbarung auf zahlreiche andere Vorrichtungseigenschaften beziehen. Ferner versteht es sich, dass die Offenbarung nicht notwendigerweise auf die konkreten beschriebenen Merkmale oder Handlungen beschränkt ist, obwohl Ausführungsformen in für Strukturmerkmale und/oder methodische Handlungen spezifischer Sprache beschrieben wurden. Die spezifischen Merkmale und Handlungen sind vielmehr als veranschaulichende Formen zum Umsetzen der Ausführungsformen offenbart. Mit Formulierungen, die konditionale Zusammenhänge ausdrücken, wie unter anderem „kann“, „könnte“, „können“ oder „könnten“, soll vermittelt werden, dass bestimmte Ausführungsformen bestimmte Merkmale, Elemente und/oder Schritte beinhalten könnten, während andere Ausführungsformen diese unter Umständen nicht beinhalten, es sei denn, es ist ausdrücklich etwas anderes angegeben oder es ergibt sich etwas anderes aus dem jeweils verwendeten Kontext. Somit sollen derartige Formulierungen, die konditionale Zusammenhänge ausdrücken, nicht implizieren, dass Merkmale, Elemente und/oder Schritte für eine oder mehrere Ausführungsformen in irgendeiner Weise erforderlich sind.
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In einem Aspekt der Erfindung beinhaltet das Verfahren Anzeigen der transformierten Bilddaten über eine Anzeige des autonomen Fahrzeugs.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein System zum Schützen der Privatsphäre eines oder mehrerer Insassen eines autonomen Fahrzeugs bereitgestellt, das Folgendes aufweist: einen Speicher, der computerausführbare Anweisungen speichert; und einen Prozessor, der dazu konfiguriert ist, auf den Speicher zuzugreifen und die computerausführbaren Anweisungen zu Folgendem auszuführen: Veranlassen einer oder mehrerer Kameras, die mit dem autonomen Fahrzeug integriert sind, Bilddaten aufzunehmen, die einen Innenraum des autonomen Fahrzeugs angeben; Transformieren der aufgenommenen Bilddaten, um persönliche Identifizierungsinformationen des einen oder der mehreren Insassen des autonomen Fahrzeugs zu entfernen; Veranlassen, dass eine Anzeige, die mit dem autonomen Fahrzeug integriert ist, die transformierten Bilddaten anzeigt; Analysieren der transformierten Bilddaten, um ein Bedenken zu identifizieren, und Einsetzen einer Minderungsstrategie auf Grundlage des Bedenkens.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Bedenken mindestens eines von einem Insassensicherheitsbedenken, einem Fahrzeugsicherheitsbedenken oder einem Insassenunbehagen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein Infotainmentverfahren für einen oder mehrere Insassen eines autonomen Fahrzeugs das Folgende: Aufnehmen von Bilddaten, die einen Innenraum des autonomen Fahrzeugs angeben, über eine oder mehrere Kameras, die innerhalb des autonomen Fahrzeugs integriert sind; Identifizieren eines oder mehrerer Objekte aus den aufgenommenen Bilddaten; und Anzeigen einer oder mehrerer individualisierter Werbeanzeigen auf Grundlage des einen oder der mehreren Objekte.
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Gemäß einer Ausführungsform umfassen die eine oder mehreren individualisierten Werbeanzeigen Mixed-Reality-Bilddaten auf Grundlage der aufgenommenen Bilddaten.