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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Kernpaketsegments für eine Gießform , bei dem einzeln vorgefertigte Gießkerne zu dem Kernpaketsegment zusammengesetzt werden und bei dem mindestens ein erster Gießkern mit einem zweiten Gießkern verklebt wird, indem ein Klebstoff unter Erzeugung eines Klebepunktes aufgetragen wird, in dem die Gießkerne verklebt sind.
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Kernpaketsegmente der erfindungsgemäß erzeugten Art dienen zur Herstellung von Gießformen für die gießtechnische Erzeugung von Bauteilen.
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So lassen sich mit Kernpaketsegmenten in der Praxis Kernpakete zusammenfügen, die besonders komplex gestaltete Gießformen bilden und eine größere Zahl von vorgefertigten Einzelkernen umfassen. Solche Kernpakete können aus zwei oder mehr Kernpaketsegmenten bestehen, die zunächst unabhängig voneinander aus vorgefertigten, dem jeweiligen Segment zugeordneten Kernen zusammengesetzt und anschließend zum fertigen Kernpaket zusammengefügt werden.
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Genauso ist es jedoch auch möglich, dass ein Kernpaket nur aus einem einzigen Kernpaketsegment besteht. In diesem Fall stellt somit das jeweilige Kernpaketsegment alleine bereits ein fertiges, als Gießform verwendbares Kernpaket dar.
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Ebenso ist es möglich, ein aus einzelnen Kernen zusammenzusetzendes Kernpaketsegment in eine Form zu setzen, deren Formteile als Dauerformelemente ausgelegt sind, welche beim Entformen des Gussteils, anders als das Kernpaketsegment, erhalten bleiben, so dass sie wiederholt verwendet werden können. In einer solchen Gießform werden im Gussteil durch das jeweilige Kernpaketsegment komplexe Höhlungen, Kanäle oder desgleichen abgebildet, die mit Dauerformelementen nicht oder nur mit großem technischen Aufwand dargestellt werden könnten.
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Die zu dem Kernpaketsegment zusammengesetzten Einzelkerne sind üblicherweise aus einer Formsandmischung geformt, die aus Formsand, einem organischen oder anorganischen Binder sowie optionalen Additiven gemischt ist, welche der Mischung zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften zugegeben werden. Durch eine chemische oder thermische Behandlung erhalten die Einzelkerne eine Formfestigkeit, die ausreicht, um sie zu dem Kernpaket zusammenzusetzen und die beim Gießvorgang aufgrund des Kontakts mit der in das Kernpaket abgegossenen Schmelze auftretenden Belastungen zu ertragen.
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Als Gießform eingesetzte Kernpakete der hier in Rede stehenden Art erlauben es auf diese Weise, filigran geformte Gussteile mit Ausnehmungen, Kanälen, Höhlungen und desgleichen zu erzeugen, die im Inneren des Gussteils ausgebildet sind. Die lagerichtige Positionierung der Einzelkerne in dem jeweiligen Kernpaketsegment oder Kernpaket wird durch Verschachtelung, d.h. Formschluss von zueinander benachbart angeordneten Kernen, oder Klebeverbindungen zwischen aneinander stoßenden Kernen gewährleistet, wobei in Fällen, in denen im Gebrauch besondere Anforderungen an den Halt der jeweiligen Kerne im Kernpaket gestellt werden, eine formschlüssige Fixierung und eine Verklebung auch in Kombination angewendet werden.
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Unabhängig davon, ob es aus einem, zwei oder mehr Kernsegmenten zusammengesetzt ist, hängt somit die geometrische Genauigkeit der mit Hilfe eines Kernpakets erzeugten Gussteile nicht nur stark von der exakten Positionierung der einzelnen Sandkerne im für den Gießvorgang zusammengesetzten Zustand des Kernpakets, sondern auch davon ab, dass diese Positionierung beim Transport des Kernpakets zur Gießstation und beim Abgießen der Schmelze in das Kernpaket aufrechterhalten bleibt, bis das Gussteil erstarrt ist.
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In der Praxis zeigt sich, dass gerade unzureichende Klebeverbindungen zu Qualitätsabweichungen bis hin zum Ausschuss von Bauteilen führen, die unter Verwendung eines Kernpakets gegossen worden sind, dessen Kerne nicht richtig ausgerichtet oder nicht verklebt waren. Bei konventioneller Fertigung, bei der in der Regel keine oder allenfalls nur eine kursorische Inspektion der fertig zusammengesetzten Kernpakete vor dem Abguss der Schmelze durchgeführt wird, werden derartige Fehler regelmäßig erst am Ende der Prozesskette erkannt. Nicht nur hat zu diesem Zeitpunkt das fehlerhafte Kernpaket die gesamte Wertschöpfungskette des Kernfertigungs- und Gießprozesses durchlaufen, sondern das in Folge der Unzulänglichkeit des Kernpakets ebenfalls fehlerhafte Gussteil muss als Schrott entsorgt werden.
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Der auf diese Weise entstehende wirtschaftliche Schaden kann insbesondere in einer Großserienfertigung, bei der hochwertige, komplex geformte Bauteile, wie Zylinderköpfe oder Motorblöcke für Verbrennungsmotoren, Gehäuse für Elektromotoren und Leistungselektronik, wie sie im Bereich der E-Mobility benötigt werden, in großer Stückzahl beispielsweise aus einer Leichtmetalllegierung, insbesondere einer Aluminiumlegierung, gegossen werden, beträchtlich sein.
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Vor diesem Hintergrund hat sich die Aufgabe ergeben, ein zum Herstellen von für die gießtechnische Erzeugung von komplex geformten Gussteilen vorgesehenen Kernpaketsegmenten geeignetes Verfahren zu schaffen, bei dem bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Herstellprozesses fehlerhafte Kernpaketsegmente erkannt werden, wobei das Verfahren insbesondere für den großtechnischen Serieneinsatz geeignet sein soll.
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Die Erfindung hat diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das mindestens die in Anspruch 1 angegebenen Arbeitsschritte umfasst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben und werden wieder allgemeine Erfindungsgedanke nachfolgend im Einzelnen erläutert.
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In Übereinstimmung mit dem eingangs erläuterten Stand der Technik werden bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Kernpaketsegments für eine Gießform, insbesondere für eine als Kernpaket ausgebildete Gießform, einzeln vorgefertigte Gießkerne zu dem Kernpaketsegment zusammengesetzt, wobei mindestens ein erster Gießkern mit einem zweiten Gießkern verklebt wird, indem ein Klebstoff unter Erzeugung eines Klebepunktes aufgetragen wird, in dem die Gießkerne nach Verfestigung des Klebstoffs miteinander verklebt sind.
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Erfindungsgemäß wird nun zur Überprüfung des mindestens einen zwischen zwei Gießkernen erzeugten Klebepunktes
- - nach dem Auftrag des Klebstoffes mittels einer Bilderfassungseinrichtung eine Abbildung des IST-Zustands eines für die Ordnungsgemäßheit des Klebepunkts charakteristisches Merkmal erstellt,
und - - mittels einer Auswert- und Steuereinrichtung der durch das von der Bilderfassungseinrichtung gelieferte Abbild erfasste Ist-Zustand des charakteristischen Merkmals mit einem Soll-Zustand dieses Merkmals abgeglichen,
wobei die Auswert- und Steuereinrichtung ein Signal zur Korrektur der in dem Klebepunkt hergestellten Verklebung des ersten und zweiten Gießkerns oder zum Aussondern des Kernpakets ausgibt, wenn die Abweichung des erfassten IST-Zustands von dem SOLL-Zustand des charakteristischen Merkmals über einen Toleranzbereich hinausgeht.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird somit mit Hilfe einer geeigneten bildgebenden Einrichtung in einem automatisierten Prozessablauf eine Abbildung des jeweils betrachteten Klebepunkts erstellt und an eine Auswert-und Steuereinrichtung geliefert, die ebenso automatisiert eine Auswertung der Abbildung vornimmt. Bei der Auswert- und Steuereinrichtung handelt es sich um eine konventionelle Datenverarbeitungseinrichtung („Computer“), auf dem eine für die von der Erfindung vorgesehene Überprüfung der Klebepunkte eine den Vorgaben der Erfindung entsprechende Software läuft.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass beim erfindungsgemäßen Ansatz der Klebepunktüberwachung eine automatisierte Kontrolle der Klebepunktparameter zur Qualitätssicherung am Anfang der Wertschöpfungskette erfolgt. Dies wird dadurch erreicht, dass beim erfindungsgemäßen Verfahren die erfindungsgemäße Überprüfung der Klebepunkte als an den Auftrag des Klebers folgender Arbeitsschritt durchgeführt wird, so dass das Ergebnis der erfindungsgemäßen Überprüfung vorliegt, bevor das Kernpaket in die weiteren Arbeitsschritte der Kernpaketfertigung oder gießtechnischen Erzeugung eines Gussteils einläuft.
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Dabei kann im Fall, dass zwei oder mehr Klebepunkte an dem Kernpaket geprüft werden sollen, die durch die Bilderfassungseinrichtung erzeugte Abbildung die betreffenden Klebepunkte sukzessive einzeln oder in Gruppen oder im Ganzen gemeinsam erfassen. Die gemeinsame Erfassung in Gruppen oder im Ganzen kann dabei den Vorteil haben, dass nicht nur das mindestens eine bei der Auswertung der Abbildung untersuchte Merkmal der Klebepunkte ausgewertet werden kann, sondern dass die Auswertung in einfacher Weise auch die räumliche relative Anordnung der Klebepunkte untereinander bei der Auswertung berücksichtigen kann.
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Im Fall, dass bei der Auswertung der Abbildung eine unzulässige, über einen Toleranzbereich hinausgehende Abweichung des jeweils als charakteristisch für die Ordnungsgemäßheit des Klebepunktes erfassten und ausgewerteten IST-Merkmals von einem diesem Merkmal zugeordneten SOLL-Wert festgestellt wird, gibt die Auswert- und Steuereinrichtung ein Signal ab.
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Dieses Signal kann im einfachsten Fall eine Bedienperson alarmieren, die das als nicht ordnungsgemäß erkannte Kernpaket aus dem Fertigungsprozess herausnimmt, um es zu kontrollieren und gegebenenfalls händisch zu korrigieren oder einer Aufbereitung zuzuführen.
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Besonders praxisgerecht gerade in der Großserienfertigung ist es jedoch, wenn das Signal ein Steuersignal ist, auf das hin das als nicht ordnungsgemäß erkannte Kernpaket von einer hierzu vorgesehenen und eingerichteten Einrichtung aus dem Produktionsprozess ausgeschleust und zu einer, vorteilhafterweise ebenso automatisch arbeitenden, Korrektureinrichtung befördert wird. Von dieser kann beispielsweise der als fehlerhaft erkannte Klebepunkt so korrigiert werden, dass das Kernpaket wieder in den Fertigungsprozess zurückgeführt werden kann. Zeigt sich dagegen, dass der am Kernpaket festgestellte Fehler zu groß für eine Korrektur ist, so kann das von der Auswert- und Steuereinrichtung erzeugte Signal oder ein Signal, das von der Korrektureinrichtung abgegeben wird, wenn eine nach dem ersten Alarm vorgenommene zusätzliche Inspektion einen zu großen Fehler ergibt, das, vorzugsweise automatisch erfolgende, Aussondern und Zuführen des Kernpakets zu einer Aufbereitung bewirken. Dabei kann die Korrektureinrichtung vor dem Korrekturversuch optional eine zeitlich vom Takt der Serienfertigung entkoppelte genauere Untersuchung des zuvor als fehlerhaft detektierten Klebepunkts vornehmen und in Abhängigkeit vom Untersuchungsergebnis dieser optional zusätzlichen Untersuchung den Korrekturversuch vornehmen.
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Dementsprechend sieht eine für die Praxis besonders geeignete Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass im Fall, dass die Auswert- und Steuereinrichtung aufgrund eines als nicht ordnungsgemäß identifizierten Kernpakets ein Signal ausgibt, das Kernpaket in eine Nebenlinie des Serienfertigungsprozess geschleust wird, in der manuell durch einen Bedienperson oder mittels einer automatisch arbeitenden Korrektureinrichtung die im jeweils als nicht ordnungsgemäß detektierten Klebepunkt vorgenommene Verklebung zu einer ordnungsgemäßen Verklebung korrigiert wird.
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Als von der Bilderfassungseinrichtung erfasstes und von der Auswert- und Steuereinrichtung ausgewertetes charakteristisches Merkmal für die Ordnungsgemäßheit des jeweils betrachteten Klebepunkts kann die Position des Klebepunkts am Kernpaket herangezogen werden. Die Exaktheit der hier praktischerweise als zweidimensionale Abbildung erfassten Position des Klebepunktes bestimmt wesentlich die Genauigkeit, mit der die jeweils in dem Klebepunkt miteinander verbundenen Gießkerne im Kernpaket angeordnet und gehalten sind. Gleichzeitig lässt sich die jeweils erfasste IST-Position der Klebepunkte auf einfache Weise mit den SOLL-Positionen abgleichen, die für die jeweiligen Klebepunkte vorgesehen sind: Der Toleranzbereich, innerhalb dessen die jeweils erfasste IST-Position von der SOLL-Position der Klebepunkte abweichen darf, wird beispielsweise unter Berücksichtigung der Anforderungen, die an die Exaktheit der Ausrichtung der miteinander verklebten Gießkerne des jeweils betrachteten Kernpaketsegments gestellt werden, und/oder unter Berücksichtigung der mechanischen Belastungen bestimmt, denen die jeweils betrachtete Klebeverbindung in der Praxis ausgesetzt ist.
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Als ein anderes für die Ordnungsgemäßheit der Klebepunkte charakteristisches Merkmal kann die Temperatur oder ein geometrisches Merkmal des Klebepunkts herangezogen werden. „Geometrisches Merkmal“ heißt hier beispielsweise, dass die Dicke, der Verlauf der Außenkontur, die Form der Außenkontur, der Durchmesser oder vergleichbare Maße des jeweils betrachteten Klebepunkts von der Auswert- und Steuereinrichtung bei der Auswertung der von der Bilderfassungseinrichtung gelieferten Abbildung zur Beurteilung der Ordnungsgemäßheit herangezogen werden. Selbstverständlich können dabei auch zwei oder mehr solcher geometrischer Merkmale in Kombination miteinander betrachtet werden, um die Verlässlichkeit des Beurteilungsergebnisses zu verbessern.
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Für die Bestimmung der Position oder der geometrischen charakteristischen Merkmale des Klebepunkts können hierzu aus dem Stand der Technik bekannte lichtoptische Kameras, die im Bereich des sichtbaren Lichts arbeiten, oder ebenso handelsübliche 3D-Scannereinrichtungen verwendet werden, die in der Praxis beispielsweise zur Bestimmung der Position von Objekten im Raum, der räumlichen Ausdehnung solcher Objekte in mindestens einer Bezugsrichtung, wie beispielsweise der Dicke oder des Volumens, und desgleichen eingesetzt werden.
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Ein weiteres für die Ordnungsgemäßheit eines zwischen zwei Gießkernen erzeugten Klebepunkts charakteristisches Merkmal stellt die Temperatur des im Klebepunkt aufgetragenen Klebers zum Zeitpunkt der Erstellung der Abbildung dar. Üblicherweise werden zum Verkleben von Gießkernen in einem Kernpaketsegment thermisch aktivierte oder schmelzflüssig gemachte Kleber verwendet. Indem die Abbildung der Klebepunkte mittels einer als Wärmebildkamera, in der Fachsprache auch „Thermokamera“ genannt, ausgebildeten Bilderfassungseinrichtung erfasst wird, lässt sich eine Aussage über die Temperatur in den abgebildeten Klebepunkten treffen. Ist diese beispielsweise zu gering, so kann dies ein Anzeichen für eine nicht ordnungsgemäße, zu kalt erfolgte Verklebung sein, bei der kein sicherer Zusammenhalt der miteinander zu verklebenden Gießkerne gewährleistet ist. Der Toleranzbereich, innerhalb dessen von der SOLL-Temperatur abweichende IST-Temperaturen noch als ordnungsgemäß angesehen werden, lässt sich, wie im Fall der Überprüfung der Lagerichtigkeit des jeweils betrachteten Klebepunkts, empirisch bestimmen, indem anhand der Ergebnisse von praktischen Versuchen die Anforderungen festgelegt werden, die von der Exaktheit der Ausrichtung der miteinander verklebten Gießkerne des jeweils betrachteten Kernpaketsegments und/oder von der mechanischen Belastbarkeit der jeweils betrachteten Klebeverbindung in der Praxis erfüllt werden müssen.
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Die Erfassung der Temperatur der Klebepunkte durch eine geeignete Abbildung sollte vorzugsweise zeitnah nach dem Auftrag des Klebers erfolgen. Hierzu hat sich in der Praxis bewährt, wenn die Zeitabstände zwischen dem Auftrag des Klebers und der Bilderfassung auf höchstens 5 s, vorzugsweise höchstens 2,5 s, begrenzt sind. Optimalerweise erfolgt die Überprüfung so schnell wie möglich, d.h. im besten Fall im unmittelbaren Anschluss an den Kleberauftrag.
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Die Sicherheit der durch die Auswert- und Steuereinrichtung vorgenommenen Auswertung kann dadurch erhöht werden, dass die Bilderfassungseinrichtung das Abbild des IST-Zustands von mindestens zwei charakteristischen Merkmalen des Klebepunkts erfasst und die Steuer- und Auswerteinrichtung das Signal auslöst, wenn bei mindestens einem der charakteristischen Merkmale der erfasste IST-Zustand in einer über den zugeordneten Toleranzbereich hinausgehenden Weise vom SOLL-Zustand abweicht, den das betreffende charakteristische Merkmal aufweisen soll.
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Aufgrund dessen, dass sämtliche Arbeitsschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens automatisiert ablaufen, kann das erfindungsgemäße Verfahren problemlos in einem Serienfertigungsprozess absolviert werden, in dem die Assemblierung und Überprüfung der Kernpaketsegmente in einer stetigen Arbeitstaktfolge ablaufen. So können die Erfassung des Abbildes der jeweils ausgewerteten Klebepunkte, die Auswertung des Abbilds, die gegebenenfalls erfolgende Signalabgabe durch die Auswert- und Steuereinrichtung sowie die nach erfolgter Signalabgabe ablaufende Korrektur oder Aussonderung des jeweils nicht ordnungsgemäß erkannten Kernpaketsegments ohne Weiteres in den heute üblichen Takt bei Großserienfertigungen von Gussteilen eingegliedert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
- 1 ein Kernpaketsegment in einer Ansicht von oben;
- 2 das Kernpaketsegment beim Auftragen des Klebers in verschiedenen Klebepunkten in einer der 1 entsprechenden Ansicht;
- 3 das Kernpaketsegment mit fertig aufgetragenen Klebepunkten in einer der 1 entsprechenden Ansicht;
- 4 das Kernpaketsegment beim Erstellen einer Abbildung der Klebepunkte in einer der 1 entsprechenden Ansicht;
- 5 eine Wärmebildabbildung der Klebepunkte in einer der 1 entsprechenden Ansicht.
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Das Kernpaketsegment 1 dient beispielsweise als Gießform zum Gießen eines Motorblocks aus einer Al-Schmelze.
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Es ist in bekannter Weise aus einer Vielzahl von hier nicht gezeigten, separat vorgefertigten Gießkernen zusammengesetzt, die beispielsweise einen Wassermantel und Wasser- sowie Ölkanäle in dem zugießenden Motorblock abbilden. Die Gießkerne sind dazu jeweils filigran aus einer hierzu im Stand der Technik ebenfalls üblicherweise verwendeten Formsandmischung vorgefertigt worden, die in ebenfalls bekannter Weise mit einem organischen oder anorganischen Binder gebunden sein kann.
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Der in den 1 bis 4 gezeigte Seitenkern 2 grenzt im Gießbetrieb den von dem Kernpaketsegment 1 umgrenzten Formhohlraum an einer Seite der Gießform gegenüber der Umgebung ab. Der Seitenkern 2 weist sieben Durchgangsöffnungen 3 - 9 auf, die jeweils zu einem der Gießkerne führen, die innerhalb des Kernpaketsegments 1 angrenzend an den Seitenkern 2 angeordnet sind.
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Die hier beschriebene Vorgehensweise ist in eine Großserienfertigung eingebunden, in der der Zusammenbau des Kernpaketsegments 1 in an sich bekannter Weise an mehreren in einem kontinuierlichen Ablauf nacheinander passierten Stationen mit Hilfe von Robotern wie auch der hier beschriebene Überprüfungsvorgang vollautomatisch erfolgt.
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Die Durchgangsöffnungen 3 - 9 dienen zum Auftrag von Kleberportionen, durch die der jeweils an die betreffende Durchgangsöffnung 3 - 9 angrenzende Gießkern mit dem Seitenkern 2 verklebt wird. Zum Auftrag der Kleberportionen dient eine an einer von einem Roboterarm 10 getragenen Trägerplatte 11 angeordnete, in konventioneller Weise ausgebildete Kleberauftragseinrichtung 12. Der Roboterarm 10 fährt sukzessive die Durchgangsöffnungen 3 - 9 an, so dass diese nacheinander von der Kleberauftragseinrichtung 12 mit einer Kleberportion gefüllt werden. Auf diese Weise entstehen sieben Klebepunkte P1 bis P7, in denen die jeweils im Inneren des Kernpaketsegments 1 angeordneten Gießkerne mit dem Seitenkern 2 verklebt sind.
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Innerhalb von höchstens 5 s, typischerweise 2,5 s, nach Abschluss des Auftrags der Kleberportionen wird der Roboterarm 10 so über dem Seitenkern 2 positioniert, dass eine an der von ihm getragenen Tragplatte 11 befestigte Bilderfassungseinrichtung 13 oberhalb des Seitenkerns 2 an einer zentralen Stelle angeordnet ist, von der aus eine zweidimensionale Abbildung der gesamten Außenseite 14 des Seitenkerns 2 möglich ist. Die eine konventionelle lichtoptische arbeitende Digitalkamera und eine ebenso konventionelle Wärmebildkamera umfassende -Bilderfassungseinrichtung 13 erzeugt nun eine konventionelle lichtoptische fotographische Abbildung sowie ein ebenso konventionelles Wärmebild der Außenseite 14 des Seitenkerns 2 und liefert diese Abbildungen an eine Auswert- und Steuereinrichtung 15.
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Bei der Auswert- und Steuereinrichtung 15 handelt es sich um einen konventionellen Computer, der mittels einer hierzu eingerichteten Software in an sich ebenfalls bekannter Weise die an sie gelieferten Abbildungen auf die Informationen reduziert, die sie für die Überprüfung der Lage und Temperatur der Klebepunkte P1 - P7 benötigt (5).
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Anschließend bestimmt die Auswert- und Steuereinrichtung 15 mittels der Software anhand der reduzierten Abbildung die X- und Y-Koordinaten X-IST1 bis X-IST7, Y-IST1 bis Y-IST7 der IST-Positionen der Mittelpunkte der Klebepunkte P1 - P7 und vergleicht diese mit den in einer Tabelle vermerkten, in einem Speicher der Auswert- und Steuereinrichtung 15 hinterlegten, den Klebepunkten P1 - P7 zugeordneten X-SOLL min-Werten XS-min1 bis XS-min7, X-SOLL max-Werten XS-max1 bis XS-max7, Y-SOLL min-Werten YS-min1 bis YS-min7 und Y-SOLL max-Werten YS-max1 bis YS-max7.
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Im hier betrachteten Beispiel erfüllen die Koordinaten X-IST4, Y-IST4 des Klebepunkts P4 diese Maßgabe nicht, da die Lage des Mittelpunkts des Klebepunkts P4 sowohl in X-, als auch in Y-Richtung außerhalb des durch die Wertpaare XS-min4;XS-max4, YS-min4;YS-max4 für die Lage des Klebepunkts P4 definierten Toleranzbereichs liegen. Der Klebepunkt P4 wird somit von der Auswert- und Steuereinrichtung 15 als nicht ordnungsgemäß markiert.
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In entsprechender Weise wird die für die Klebepunkte P1 - P7 anhand des von der Bilderfassungseinrichtung 13 gelieferten Wärmebilds die Temperaturen T-IST1 bis T-IST7 in den Klebepunkten P1 - P7 bestimmt und mit den zugeordneten T-SOLL min-Werten TS-min1 bis TS-min7 sowie T-SOLL max-Werten TS-max1 bis TS-max7 verglichen, die den für den jeweiligen Klebepunkt P1 bis P7 geltenden Toleranzbereich umgrenzen, innerhalb dessen die erfasste IST-Temperatur T-IST1 bis T-IST7 liegen muss, um als ordnungsgemäß zu gelten. Im vorliegenden Beispiel ergibt die Überprüfung, dass die Temperatur T-IST6 des im Klebepunkt P6 aufgetragenen Klebers außerhalb dieses Toleranzbereichs liegt. Das Ergebnis der Auswertung ist in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Aufgrund der Abweichungen, die die IST-Lage des Klebepunkts P4 und die Temperatur T-IST6 von den zugeordneten Sollvorgaben aufweisen, wird das Kernpaketsegment 1 von der Auswert- und Steuereinrichtung 15 als nicht ordnungsgemäß erkannt. Die Auswert- und Steuereinrichtung 15 gibt daher ein Alarmsignal AS ab, auf das hin das Kernpaketsegment 1 aus dem kontinuierlichen Prozess des Zusammenbaus des Kernpaketsegments 1 ausgeschleust und über eine Nebenlinie der Serienfertigung einer hier nicht dargestellten Kontroll- und Korrektureinrichtung zugeführt wird.
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Da sie nicht im Takt der Serienfertigung betrieben werden muss, kann diese Kontroll- und Korrektureinrichtung beispielsweise die Ordnungsgemäßheit der Klebepunkte P1 bis P7 mit größerer Genauigkeit erneut überprüfen. Ergibt diese Überprüfung, dass sich der zuvor detektierte Fehler des Kernpaketsegments 1 beispielsweise durch Auftrag einer neuen Kleberportion an den als nicht ordnungsgemäß erkannten Klebepunkten P4 und P6 beheben lässt, führt die Kontroll- und Korrektureinrichtung einen Korrekturversuch durch. Ist dieser erfolgreich, wird das Kernpaketsegment 1 wieder in die Serienfertigungslinie eingespeist. Ergibt dagegen die erneute Überprüfung, dass der Versuch einer Korrektur eines der fehlerhaften Klebepunkte P4, P6 aussichtslos ist, wird das Kernpaketsegment 1 als verloren deklariert und der Aufbereitung zugeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kernpaketsegment
- 2
- Seitenkern
- 3 - 9
- Durchgangsöffnungen
- 10
- Roboterarm
- 11
- Trägerplatte
- 12
- Kleberauftragseinrichtung
- 13
- Bilderfassungseinrichtung
- 14
- Außenseite des Seitenkerns 2
- 15
- Auswert- und Steuereinrichtung
- P1 - P7
- Klebepunkte
- AS
- Alarmsignal
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Klebepunkt |
X-IST |
X-SOLL min |
X-SOLL max |
X-SOLL min <_ X-IST ≤ X-SOLL max? |
Y-IST |
Y-SOLL min |
Y-SOLL max |
Y-SOLL min < Y-IST ≤ Y-SOLL max? |
T-IST |
T-SOLL min |
T-SOLL max |
T-SOLL min < T-IST ≤ T-SOLL max |
P1 |
X-IST1 |
XS-min1 |
XS-max1 |
JA |
Y-IST1 |
YS-min1 |
YS-max1 |
JA |
T-IST1 |
TS-min1 |
TS-max1 |
JA |
P2 |
X-IST2 |
XS-min2 |
XS-max2 |
JA |
Y-IST2 |
YS-min2 |
YS-max2 |
JA |
T-IST2 |
TS-min2 |
TS-max2 |
JA |
P3 |
X-IST3 |
XS-min3 |
XS-max3 |
JA |
Y-IST3 |
YS-min3 |
YS-max3 |
JA |
T-IST3 |
TS-min3 |
TS- max3 |
JA |
P4 |
X-IST4 |
XS-min4 |
XS=max4 |
NEIN |
Y-IST4 |
YS-min4 |
YS-max4 |
NEIN |
T -I ST 4 |
TS-min4 |
TS-max4 |
JA |
P5 |
X-IST5 |
XS-min5 |
XS-max5 |
JA |
Y-IST5 |
YS-min5 |
YS-max5 |
JA |
T-IST5 |
TS-min5 |
TS-max5 |
JA |
P6 |
X-IST6 |
XS-min6 |
XS-max6 |
JA |
Y-IST6 |
YS-min6 |
YS-max6 |
JA |
T-IST6 |
TS-min6 |
TS-max6 |
NEIN |
P7 |
X-IST7 |
XS-min7 |
XS-max7 |
JA |
Y-IST7 |
YS-min7 |
YS-max7 |
JA |
T-IST7 |
TS-min7 |
TS-max7) |
JA |