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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung einer Rohrverbindung, wobei die Rohrverbindung eine Verbindung eines ersten und eines zweiten Rohrs vermittels eines Rohrverbindungsmittels, insbesondere einer V-Band-Schelle, umfasst.
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Entsprechende Verfahren zur Prüfung einer Rohrverbindung sind aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bekannt. So ist es beispielsweise im Stand der Technik bekannt, Dichtheitsprüfungen von Rohrverbindungen durch eine vermittels eines Druckmediums erfolgende Druckbeaufschlagung der beiden über das Rohrverbindungsmittels verbundenen Rohre auszuführen und hierbei eine etwaige Leckage bzw. einen etwaigen Druckverlust zu detektieren und hiervon ausgehend auf die Qualität der Rohrverbindung bzw. auf deren Dichtheit zurückzuschließen. Eine vermittels eines in die Rohre eingebrachten Druckmediums erfolgende Dichtheitsprüfung der Rohrverbindung ist mit einem hohen apparativen Aufwand und/oder einem hohen Montageaufwand verbunden, da zunächst eine Schnittstelle zur Einbringung des Druckmediums in die Rohre der Rohrverbindung bereitgestellt werden muss und zudem eine definierte Situation, insbesondere mediendichte Trennung, des zu prüfenden Abschnitts einer Verrohrung zur Umwelt geschaffen werden muss. Schließlich gestaltet sich dieser Umbau zum Zwecke der Prüfung der Rohrverbindung auch dann als schwierig, wenn die Rohre der Rohrverbindung bereits für dessen bestimmungsgemäße Nutzung bzw. an den Nutzungsort verbaut sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches insbesondere im Hinblick auf eine einfache und schnelle sowie kostengünstige Maßnahme die Ausführbarkeit und die Qualität einer Prüfung einer Rohrverbindung umfassend zwei vermittels eines Rohrverbindungsmittels verbundener Rohre ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Prüfung einer Rohrverbindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Auch wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Prüfung gemäß Anspruch 11 sowie durch ein Fahrzeug nach Anspruch 14 gelöst. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung einer Rohrverbindung, wobei die Rohrverbindung eine Verbindung eines ersten und eines zweiten Rohrs vermittels eines Rohrverbindungsmittels, insbesondere einer V-Band-Schelle, umfasst. Das Rohrverbindungsmittel kann im bestimmungsgemäßen Betrieb bzw. im Endmontagezustand die einander zugeordneten Endabschnitt zweier Rohre derart umschließen, dass diese zumindest mit einer axialen Kraftkomponente zusammengesetzt, insbesondere zusammengedrückt, werden. Optional kann zwischen den beiden Endabschnitten der Rohre ein Dichtmittel angeordnet oder ausgebildet sein, welches aufgrund der axialen Kraftkomponente eine Druckbeaufschlagung erfährt.
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Das Rohrverbindungsmittel kann beispielsweise nach Art einer Schelle ausgebildet sein, welche zumindest überwiegend, bevorzugt gänzlich, die Endabschnitte der beiden zu verbindenden Rohre umfänglich umgibt. Das Rohrverbindungsmittel kann beispielsweise mit einem, insbesondere schraubartigen, Antriebsmechanismus ausgestattet sein, sodass bei Antreiben des Antriebsmechanismus eine axiale und/oder radiale Kraftkomponente, auf die wenigstens zwei zu verbindenden Endabschnitte der Rohre aufbringbar ist. Beispielsweise ist der schraubartige Antriebsmechanismus als eine in einem Gewinde geführte Schraube ausgebildet, wobei mit fortschreitendem Einschrauben der Schraube ein, insbesondere bandförmiger, Haltering bzw. einen Haltering bildende Halteringabschnitt des Rohrverbindungsmittels in seinem bzw. in deren Zustelldurchmesser verkleinert wird bzw. werden. Derartige Rohrverbindungsmittel können beispielsweise auch als V-Band-Schellen ausgebildet sein, hierbei weist der Haltering eine Gleitschräge auf, welche mit einer zumindest abschnittsweise korrespondierenden Gleitschrägenkontur der Endabschnitte der Rohre in Eingriff geht und im Falle der Reduzierung des Durchmessers des Halterings, der Kontakt der Gleitschrägen und der Gleitschrägenkontur zu einer axialen Zusammenführbewegung der beiden Endabschnitte der Rohre führt.
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Zwar kann im Zuge einer Prozessfähigkeitsuntersuchung eine Überprüfung des Anzugmomenten- und/oder Drehwinkelverlaufs eines schraubenartigen Antriebsmechanismus des Rohrverbindungsmittels ausgeführt werden, jedoch kann ausgehend von dem Drehmoment und/oder Drehwinkelverlauf des schraubenartigen Antriebsmechanismus, insbesondere aufgrund eines elastischen Verhaltens des Halterings, und/oder eines fehlerhaften Ansetzens des Rohrverbindungsmittels nicht zuverlässig auf die Dichtheit und/oder die Art der Verbindung der beiden Rohre geschlossen werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht es vor, dass zunächst ein Befestigen wenigstens eines Haltemittels an wenigstens einem Rohr erfolgt. Danach erfolgt ein Aufbringen eines Drehmoments auf die Rohrverbindung über das wenigstens eine Haltemittel. In einer zweckmäßigen Ausführungsvariante verläuft die Drehachse zur Aufbringung des Drehmoments vermittels des Haltemittels auf die Rohrverbindung senkrecht zur Längsachse der Rohre bzw. der Rohrverbindung.
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Es erfolgt ein Erfassen einer aus dem aufgebrachten Drehmoment resultierenden Reaktion der Rohrverbindung und ein Erzeugen einer die Reaktion beschreibenden Reaktionsinformation vermittels einer Erfassungseinrichtung. Schließlich wird durch ein Vergleichen der Reaktionsinformation mit einer Referenzinformation eine Prüfung der Rohrverbindung ausgeführt. Die Referenzinformation kann Referenzwerte umfassen, deren Vergleich der Reaktionsinformation zumindest zu einer Qualifizierung der überprüften Rohrverbindung verwendet wird. So kann bei einem Abweichen der Reaktionsinformation von vordefinierten und als „gut“ kategorisierten Referenzwerten, auf eine als „nicht in Ordnung“ zu qualifizierende Rohrverbindung geschlossen werden. Alternativ oder zusätzlich können beispielsweise vordefinierte Muster- und/oder Wertebereiche als schlecht-Werte vorliegen, sodass bei einer Übereinstimmung bzw. bei einem Innenliegen der Reaktionsinformation in diesen Muster- bzw. Wertebereichen eine als nicht in Ordnung zu qualifizierende Rohrverbindung ausgegeben wird. Die aus dem aufgebrachten Drehmoment resultierende Reaktion der Rohrverbindung kann als Auflagerreaktion der Rohrverbindung bei Beaufschlagung mit dem Drehmoment verstanden werden. Mit anderen Worten bildet die resultierende Reaktion das sich zu einem bestimmten Zeitpunkt ergebende Momentengleichgewicht von über das Haltemittel aufgebrachten Drehmoment und dem Gegenmoment bzw. Widerstandsmoment der Rohrverbindung ab.
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Mit anderen Worten wird durch das über das Haltemittel in die Rohrverbindung aufgebrachte Drehmoment eine Drehmomentantwortinformation als Antwort der Rohrverbindung auf das aufgebrachte Drehmoment erzeugt und vermittels einer Erfassungseinrichtung erfasst. Ausgehend von dieser Drehmomentantwortinformation kann ein Rückschluss auf die Qualität, insbesondere der Dichtheit, der Rohrverbindung geschlossen werden. Grundsätzlich kann es sein, dass aufgrund der Drehmomentbeaufschlagung der Rohrverbindung eine Relativbewegung der vermittels des Rohrverbindungsmittels verbundenen Rohre erzeugt wird, wobei die Art und/oder der Umfang dieser Relativbewegung vermittels der Erfassungseinrichtung erfasst und hiervon ausgehend eine die Qualität der Rohrverbindung angebende Prüfinformation gewonnen werden kann. Insbesondere bei der Verwendung einer eine axiale Verbindungskraftkomponente auf die Endbereiche der Rohre einer Rohrverbindung aufbringenden Rohrverbindungsmittels kann aufgrund der, vermittels des über das Haltemittel in die Rohrverbindung induzierte Drehmoment eine Relativbewegung der Rohre innerhalb des elastischen Bereichs bzw. innerhalb eines elastischen Verhaltens einer ordnungsgemäß vorliegenden Rohrverbindung erzeugt werden. Die Relativbewegung der Endabschnitte der Rohre innerhalb der Grenzen des elastischen Verhaltens einer ordnungsgemäß vorliegenden Rohrverbindung kann zum Abgleich mit einem Sollverhalten und/oder zum Abgleich der Reaktion der Rohrverbindung auf das über das Haltemittel eingebrachte Drehmoment genutzt und ausgewertet werden kann. Da diese Prüfung innerhalb des elastischen Verhaltens der Rohrverbindung erfolgt, wird es damit ermöglicht, die Prüfung Beschädigung oder Beeinträchtigung einer, insbesondere ordnungsgemäß vorliegenden, Rohrverbindung hervorzurufen. Folglich kann eine einfache und zuverlässige Prüfung der Qualität, insbesondere der Dichtheit, einer Rohrverbindung ausgeführt werden.
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Die Referenzinformation kann im Zuge von Versuchen ermittelt werden, wobei insbesondere Grenzwert ermittelt werden, welche die Steifigkeit der Rohrverbindung beschreiben. Zweckmäßig kann es sein, dass hierbei eine Winkelgradangabe abgeleitet wird, die von einer Analyseeinrichtung im Zuge eines Vergleichs mit den über die Erfassungseinrichtung erfassten Werte ausgewertet werden kann. Im Falle einer nicht korrekt vorliegenden Rohrverbindung, nimmt die Steifigkeit der Rohrverbindung beispielsweise ab und kann entsprechend mit der Messmethode detektiert werden.
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Es ist möglich, dass die aus dem aufgebrachten Drehmoment resultierende Reaktion der Rohrverbindung eine eine Kraft und/oder Strecke, insbesondere eine ein Drehmoment und/oder einen Drehwinkel, beschreibende Reaktionsinformation bildet. Beispielsweise führt das über das Haltemittel auf die Rohrverbindung eingebrachte Drehmoment zu einem bestimmten Verlauf des Drehmoments- und/oder des Drehwinkels. Durch einen Abgleich dieses erfassten Drehmoment- und/oder Drehwinkelverlaufs mit einer Referenzinformation kann ermittelt werden, ob eine ordnungsgemäße oder nicht ordnungsgemäße Rohrverbindung vorliegt.
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Die aus dem aufgebrachten Drehmoment resultierende Reaktion kann beispielsweise vermittels einer in oder an dem Haltemittel ausgebildeten oder, insbesondere lösbar, angeordneten Erfassungseinrichtung erfasst werden. Hierzu kann ein Haltemittel an das Rohr, insbesondere lösbar, befestigt werden, welches eine integrierte Erfassungseinrichtung umfasst. Alternativ oder zusätzlich kann eine Erfassungseinrichtung über wenigstens eine Schnittstelle mit dem Haltemittel gekoppelt werden. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung eine drehmomentübertragende Verbindung mit dem Haltemittel ausbilden, sodass über die Erfassungseinrichtung ein Drehmoment auf das Haltemittel und über das Haltemittel auf die Rohrverbindung aufbringbar ist.
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Beispielsweise ist die Erfassungseinrichtung nach Art eines mit einem Kraftmesssensor und/oder einem Beschleunigungssensor, z. B. einem Gyroskopsensor, versehener Hebelkörper ausgebildet, welcher über eine mechanische Schnittstelle zumindest temporär, insbesondere werkzeuglos, mit dem Haltemittel verbindbar ist. Im verbundenen Zustand der Erfassungseinrichtung mit dem Haltemittel kann an dem Hebekörper, z. B. manuell, eine Krafteinbringung erfolgen, welche zu einem Biegemoment auf die Rohrverbindung führt, wobei der Verlauf des Biegemoments und damit die Reaktion der Rohrverbindung durch den erfassungseinrichtungsseitig vorgehaltenen Kraftmesssensor und/oder Beschleunigungssensor, z. B. Gyroskopsensor, erfasst wird. Es ist möglich, dass wenigstens ein Haltemittel, bevorzugt zwei Haltemittel, als, insbesondere unlösbarer oder nicht werkzeuglos trennbarer, Teil der Erfassungseinrichtung ausgebildet ist bzw. sind.
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Über das Haltemittel kann beispielsweise in einem ersten Prüfschritt ein erstes Drehmoment um eine erste Drehachse auf die Rohrverbindung aufgebracht werden und in einem weiteren Prüfschritt über das Haltemittel, insbesondere dasselbe Haltemittel, ein weiteres Drehmoment um eine von der ersten Drehachse unterschiedlichen Drehachse auf die Rohrverbindung aufgebracht werden. Mit anderen Worten werden wenigstens zwei Drehmomente auf die Rohrverbindung aufgebracht, wobei die Drehachsen der Drehmomente unterschiedliche Raumausrichtungen aufweisen. Damit wird es möglich, über wenigstens zwei, bevorzugt über wenigstens drei, verschiedene Drehachsen bzw. Raumachsen jeweils ein Drehmoment auf die Rohrverbindung aufzubringen und damit Reaktionen der Rohrverbindung bzgl. der hinsichtlich ihrer Raumachsen unterschiedlichen Drehmomente zu gewinnen. Dieses Verfahren ermöglicht eine umfassendere Fehlerdetektion bzw. eine höhere Aussagekraft für die zu prüfenden Rohrverbindungen. So können an der Rohrverbindung Fehlerbilder vorliegen, welche nicht oder nicht in dieser Klarheit bei einer Prüfung der Rohrverbindung über eine Drehmomentaufbringung vermittels eines Drehmoments über ausschließlich eine einzige Raumachse zu erkennen sind. Durch die Drehmomentaufbringung auf die Rohrverbindung über mehrere unterschiedliche Drehachsen bzw. Raumachsen hinweg und die entsprechende drehachsenspezifische Erfassung der jeweiligen Reaktion kann eine genauere Zuordnung der erfassten Informationen zu vordefinierten Fehlerbildern erfolgen. So ist es möglich, dass über die, in deren Drehachse der Drehmomenteinbringung unterschiedlichen Prüfschritte jeweils Reaktionsinformation erfasst bzw. erzeugt werden.
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Es ist möglich, dass in einer ersten Position und/oder Ausrichtung des Haltemittels ein erstes Drehmoment in einem ersten Drehsinn bzw. Drehrichtung und die Reaktion der Rohrverbindung darauf aufgebracht bzw. erfasst wird und danach ein zweites Drehmoment in einem zweiten, dem ersten Drehsinn entgegengesetzten Drehsinn bzw. Drehrichtung und die Reaktion der Rohrverbindung darauf aufgebracht bzw. erfasst wird. Mit anderen Worten können zunächst ohne Versetzen bzw. Verschwenken des Haltemittels zwei Reaktionen der Rohrverbindung auf bis auf den Drehsinn identische Drehmomente erfasst werden. Mit anderen Worten kann bei einer ersten angeordnet oder ausgebildet des Haltemittels an dem wenigstens einen Rohr der Rohrverbindung ein erstes, positives und ein zweites, negatives Drehmoment aufgebracht werden.
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In einer Weiterbildung kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die erste und die weitere Drehachse bzw. Raumachse einen Winkel a von 10° bis 170°, bevorzugt von 25° bis 155°, besonders bevorzugt von 45° bis 135°, weiter bevorzugt von 65° bis 115°, höchst bevorzugt von 80° bis 100°, einschließen. Bevorzugt kann im Fall zweier Prüfschritte bzw. zweier Drehmomentaufbringungen auf die Rohrverbindung eine Verdrehung der ersten Drehachse zu einer weiteren Drehachse um 90° umfassen. Im Falle eines Prüfprozesses, welcher drei Prüfschritte mit unterschiedlichen Drehachsen bzw. Raumachsen umfasst, kann eine erste Drehachse zu der zweiten Drehachse und/oder die zweite Drehachse zu einer dritten Drehachse einen Winkel a von 35° bis 85°, bevorzugt von 45° bis 75°, besonders bevorzugt von 55° bis 65°, höchst bevorzugt von 60°, umfassen. Allgemein kann beispielsweise bei n-Prüfschritten mit unterschiedlichen Drehachsen der Drehmomentaufbringung der Winkel a zwischen den benachbarten Drehachsen jeweils ca. 180°/n betragen.
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Es ist möglich, dass (a) nach einer Prüfung der Rohrverbindung vermittels des Haltemittels, das Haltemittel zum Fixieren des wenigstens einen Rohrs an oder in einer Tragstruktur im bestimmungsgemäßen Betrieb des Rohrs verwendet wird und/oder (b) vor einer Prüfung der Rohrverbindung vermittels des Haltemittels, das Haltemittel zum Fixieren des wenigstens einen Rohres an oder in einer Tragstruktur im bestimmungsgemäßen Betrieb des Rohres verwendet wird. Mit anderen Worten kann, das für die Drehmomenteinbringung in die Rohrverbindung eingesetzte Haltemittel die weitere Funktion aufweisen, dass es für den bestimmungsgemäßen Betrieb der Rohrverbindung eine Haltefunktion zum Halten wenigstens eines Rohrs an einer Tragstruktur aufweist. So kann beispielsweise nach dem Ausführen des Prüfprozesses und der haltemomentseitig erfolgten Drehmomenteinbringung auf die Rohrverbindung das Haltemittel mit der im bestimmungsgemäßen Betrieb wenigstens ein Rohr tragende Tragstruktur verbunden werden. Beispielsweise kann das Haltemittel derart ausgebildet sein, dass es einerseits eine erste Haltestruktur zur Verbindung des Haltemittels mit der Tragstruktur umfasst und eine weitere Haltestruktur umfasst, vermittels der das Haltemittel mit einer Erfassungseinrichtung verbindbar ist. Es ist ferner möglich, dass die Tragstruktur und die Erfassungseinrichtung wechselweise an die, insbesondere einzige, haltemittelseitige Schnittstelle befestigt werden.
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Es kann sich beispielsweise als zweckmäßig erweisen, wenn wenigstens ein Haltemittel an dem wenigstens einen Rohr unter Ausbilden einer, insbesondere ausschließlich, kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung, erfolgt. Eine kraftschlüssige Verbindungskomponente kann beispielsweise eine spielfreie Befestigung des Haltemittels an dem Rohr und damit auch eine spielfreie und definierte Einbringung des Drehmoments auf die Rohrverbindung ermöglichen. Eine formschlüssige Verbindungskomponente der Verbindung des Haltemittels an wenigstens einem Rohr der Rohrverbindung kann eine zuverlässige und sichere Befestigung des Haltemittels ermöglichen und damit eine Verletzungsgefahr für eine das Haltemittel handhabende Person reduzieren.
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Wenigstens ein Haltemittel, insbesondere sämtliche Haltemittel des Prüfprozesses, kann bzw. können beispielsweise werkzeuglos an dem wenigstens einen Rohr, insbesondere lösbar, befestigt werden. So kann zumindest ein Haltemittel als Klammer ausgebildet sein, welche um ein Rohr befestigbar ist. Durch eine werkzeuglose Befestigung und/oder durch ein werkzeugloses Lösen des Haltemittels an dem wenigstens einen Rohr der Rohrverbindung kann eine für einfache Montage und/oder Demontage für eine die Prüfung ausführenden Person ermöglicht werden. Beispielsweise weist das wenigstens eine Haltemittel einen Rast- und/oder Klemmverschluss auf, welcher durch ein Zusammendrücken arretierbar ist. Das Lösen eines derartigen Haltemittels kann z. B. durch Betätigung eines die Arretierung freigebenden Freigabemechanismus erfolgen. So kann die Freigabe beispielsweise durch Betätigung einer Auslösetaste oder Auslöseschalters erfolgen, welche die Arretierung aufhebt.
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Eine Erfassungseinrichtung kann beispielsweise an dem Haltemittel befestigt werden. Bevorzugt erfolgt eine Befestigung der Erfassungseinrichtung an dem Haltemittel bevor oder während oder nachdem das Haltemittel an dem Rohr befestigt wird bzw. wurde. Nach dem Ausführen des Prüfschritts und nach der Erfassung der die Reaktion beschreibenden Reaktionsinformation kann ein Lösen der Erfassungseinrichtung von dem Haltemittel erfolgen. Das Haltemittel kann beispielsweise an dem Rohr der Rohrverbindung als Bestandteil der im bestimmungsgemäßen Betrieb befindlichen Rohrverbindung am Rohrs verbleiben.
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Es ist möglich, dass ein erstes Haltemittel an dem ersten Rohr und ein zweites Haltemittel an dem zweiten Rohr befestigt wird und über die beiden Haltemittel wenigstens ein Drehmoment auf die Rohrverbindung aufgebracht wird. Hierzu kann beispielsweise eine die beiden Haltemittel miteinander verbindende Haltemitteleinrichtung verwendet werden, welche eingerichtet ist, eine Drehbewegung auf die beiden Haltemittel derart aufzuprägen bzw. eine Relativbewegung der beiden Haltemittel derart ausführen zu lassen, dass in der Rohrverbindung ein Drehmoment aufgebracht wird.
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Über das erste Haltemittel kann beispielsweise ein erstes Drehmoment und über das zweite Haltemittel ein zweites, von dem ersten Drehmoment unterschiedliches Drehmoment auf die Rohrverbindung aufgebracht werden. Beispielsweise unterscheiden sich das erste und das zweite Drehmoment in dessen Drehrichtung und/oder in dessen Ausrichtung der Drehachse bzw. der Raumachse. So kann es vorgesehen sein, dass eine Halteeinrichtung wenigstens zwei Haltemittel umfasst, wobei ein erstes Haltemittel mit einem ersten Rohr und ein zweites Haltemittel mit einem zweiten Rohr der Rohrverbindung verbunden wird. Durch einen Bewegungsantrieb der Halteeinrichtung können die wenigstens zwei Haltemittel eine definierte Relativbewegung zueinander ausführen, derart, dass im mit den Rohren verbundenen Zustand der Haltemittel diese ein Drehmoment, insbesondere ein Biegemoment, auf die Rohrverbindung aufbringen. Optional weist die Halteeinrichtung eine Erfassungseinrichtung auf, welche die Reaktion der Rohrverbindung auf das eigebrachte Drehmoment, insbesondere Biegemoment, erfasst und die zur Prüfung der Rohrverbindung herangezogene Reaktionsinformation erzeugt.
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Es ist möglich, dass das Verfahren eine temporäre Aussteifung wenigstens eines Rohres umfasst. Beispielsweise sind die Rohre über eine Dämpfungseigenschaft aufweisende Befestigungsmittel an einer Tragstruktur, insbesondere eines Fahrzeugs, befestigt. Um für die Aufbringung eines Drehmoments vermittels des Haltemittels auf ein Rohr eine definierte und/oder gut erfassbare Reaktion der Rohrverbindung zu erreichen kann es zweckmäßig sein, wenn das weitere Rohr oder ein mit der Rohrverbindung in einer, insbesondere möglichst steifen, Verbindung stehendes Mittel gegenüber einem Bezugspunkt abgestützt oder ausgesteift wird. So kann beispielsweise an ein erstes Rohr der Rohrverbindung das Haltemittel zur Drehmomentaufbringung befestigt werden und an einem weiteren Rohr der Rohrverbindung ein Halte- oder Klemmelement dazu verwendet werden, um das weitere Rohr und damit die Rohrverbindung gegenüber einem Bezugspunkt, insbesondere einem zur Krafteinleitung über das Haltemittel in steifer Wirkverbindung stehenden Bezugspunkt, abzustützen. Beispielsweise kann das weitere Rohr vermittels des Halte- und/oder Klemmelements an einer Tragstruktur des Rohres abgestützt, insbesondere ausgesteift, werden. Damit kann ein schwimmender oder dämpfender Einfluss eines die Rohre dämpfend an der Tragstruktur dämpfend befestigenden Befestigungsmittels reduziert oder verhindert werden. Dies führt zu einer definierten und/oder einfacher handhabbaren Prüfsituation zur Prüfung der Rohrverbindung.
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Es ist möglich, dass die zu prüfende Rohrverbindung eine ein Medium führende Rohrverbindung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, umfasst. Beispielsweise ist die Rohrverbindung ein Bestandteil einer Abgasverrohrung eines mit einem Verbrennungsmotor ausgestatteten Kraftfahrzeugs. Alternativ kann die Rohrverbindung Teil eines ein Kühlmittel oder ein anderes Betriebsmittel des Fahrzeugs, insbesondere des Kraftfahrzeugs, führenden Rohrsystems sein.
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Neben dem Verfahren zur Prüfung einer Rohrverbindung betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zum Prüfen einer Rohrverbindung, wobei die Rohrverbindung eine Verbindung eines ersten und eines zweiten Rohrs vermittels eines Rohrverbindungsmittels, insbesondere einer V-Band-Schelle, umfasst. Die Vorrichtung weist hierbei (a) wenigstens ein an ein Rohr befestigbares Haltemittel sowie (b) eine in oder an dem wenigstens einen Haltemittel angeordnete oder ausgebildete Erfassungseinrichtung auf, wobei die Erfassungseinrichtung eingerichtet ist, eine resultierende Reaktion der Rohrverbindung auf ein vermittels des wenigstens einen Haltemittels auf die Rohrverbindung aufgebrachtes Drehmoment als eine die resultierende Reaktion beschreibende Reaktionsinformation auszugeben. Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung zum Prüfen einer Rohrverbindung derart ausgebildet sein, dass diese ein hierin beschriebenes Verfahren zur Prüfung einer Rohrverbindung ausführen kann.
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Die Vorrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die Erfassungseinrichtung lösbar mit dem Haltemittel verbindbar ist. Optional bildet die Erfassungseinrichtung im mit dem Haltemittel verbundenen Zustand eine zumindest abschnittsweise steife Baugruppe aus. Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise einen im Prüfbetrieb dem Haltemittel zugewandten Kopfabschnitt sowie einen im Prüfbetrieb vom Haltemittel abgewandten Griffabschnitt umfassen, wobei der Griffabschnitt als Handhabe für eine Person dienen kann, um durch Krafteinbringung der Person über die Handhabe auf den Griffabschnitt ein Drehmoment über den Kopfabschnitt auf das wenigstens eine Haltemittel und von dem wenigstens einen Haltemittel auf zumindest ein Rohr der Rohrverbindung einzubringen. Über eine erfassungseinrichtungsseitig vorgehaltene Analyseeinrichtung und/oder über eine Informationsschnittstelle der Erfassungseinrichtung mit einer Analyseeinrichtung kann eine Reaktionsinformation seitens der Analyseeinrichtung ausgewertet werden, um eine die Qualität, insbesondere die Dichtheit, der Rohrverbindung beschreibende Qualitätsinformation zu ermitteln und auszugeben.
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Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise lösbar mit dem Haltemittel verbindbar sein. Damit kann in einem ersten Arbeitsschritt das Haltemittel an einem Rohr und in einem zweiten Arbeitsschritt die Erfassungseinrichtung mit dem Haltemittel verbunden werden. Sodann kann eine Drehmomentbeaufschlagung der Rohrverbindung basierend auf der Krafteinleitung vermittels der Erfassungseinrichtung und des Haltemittels auf die Rohrverbindung erfolgen. Das Haltemittel kann beispielsweise eingerichtet sein, im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Rohrs das Rohr an einer Tragstruktur zu befestigen.
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Neben dem Verfahren und der Vorrichtung betrifft die Erfindung auch ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, umfassend ein Haltemittel zum Befestigen von wenigstens einem Rohr an einer Tragstruktur des Fahrzeugs im bestimmungsgemäßen Betrieb des Fahrzeugs, wobei die Rohrverbindung eine Verbindung eines ersten und eines zweiten Rohrs vermittels eines Rohrverbindungsmittels, insbesondere einer V-Band-Schelle, umfasst. Das Haltemittel kann beispielsweise eingerichtet sein, im Zuge eines Prüfschritts zur Prüfung der Rohrverbindung ein Drehmoment auf die Rohrverbindung aufzubringen, um eine aus dem aufgebrachten Drehmoment resultierende Reaktion der Rohrverbindung, bevorzugt über das wenigstens eine Haltemittel, zu erfassen.
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Sämtliche Vorteile, Einzelheiten, Ausführungen und/oder Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auf die erfindungsgemäße Vorrichtung und/oder das erfindungsgemäße Fahrzeug übertragbar bzw. anzuwenden und umgekehrt.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer ordnungsgemäß ausgeführten Rohrverbindung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine Prinzipdarstellung einer nicht ordnungsgemäß ausgeführten Rohrverbindung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 eine Prinzipdarstellung in der Vorderansicht einer an einer Rohrverbindung befestigten Vorrichtung zur Prüfung der Rohrverbindung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 eine Prinzipdarstellung einer Seitenansicht eines an einem Rohr befestigten Haltemittels gemäß 3 in einer ersten und einer weiteren Positionierung;
- 5 eine Prinzipdarstellung einer an zwei Rohren einer Rohrverbindung befestigten Vorrichtung zur Prüfung der Rohrverbindung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Prüfung einer Rohrverbindung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren wird ein Verfahren zur Prüfung einer Rohrverbindung 1 gezeigt, wobei die Rohrverbindung 1 eine Verbindung eines ersten und eines zweiten Rohrs 2, 3 vermittels eines Rohrverbindungsmittels 4 umfasst. Dieses Rohrverbindungsmittels 4 kann beispielsweise einen Spannmechanismus aufweisen, vermittels welchem auf jeweilige, insbesondere als Flasche ausgebildete, Endabschnitte 13, 14 der Rohre 2, 3, eine parallel zur Längsachse der Rohrverbindung 1, insbesondere eine axial zur Rohrverbindung 1, Anpresskraft in die Rohrverbindung 1 einbringbar bzw. erzeugbar ist. Beispielsweise kann das Rohrverbindungsmittel 4 einen Halteringabschnitt 15 umfassen, welcher im Querschnitt V-förmig ausgebildet ist und mit dessen nach innen gerichteten Schenkelinnenseiten im ordnungsgemäßen Verbindungszustand derart auf die Endabschnitte 13, 14 der zu verbindenden Rohre 2, 3 eine Druckkraft bzw. Spannkraft einbringt, sodass es zu einer axial wirkenden Anpresskraftkomponente 24 an der Kontaktstelle 16 bzw. an im Verbindungsbereich der beiden Rohre 2, 3 kommt. Optional können die Rohre 2, 3 unter Zwischenlegung wenigstens eines Dichtmittels (nicht dargestellt), insbesondere zumindest eines Dichtrings, zueinander vermittels des Rohrverbindungsmittels 4 angepresst werden.
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Das Rohrverbindungsmittel 4 kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass der Halteringabschnitt 15 bzw. mehrere Halteringabschnitte 15 einen Ringinnenraum definieren, wobei vermittels eines, insbesondere einen Gewindemechanismus und/oder einen Kniehebelmechanismus aufweisenden, Antriebsmechanismus (nicht dargestellt) der Ringinnenraum gezielt verkleinert werden kann, um im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Rohrverbindungsmittels 4 eine die beiden Endabschnitte 13, 14 der Rohre 2, 3 aneinanderpressende Anpresskraftkomponente 24 zu erzeugen, vgl. 1. Damit kann das Rohrverbindungsmittel 4 beispielsweise als V-Band-Schelle ausgebildet sein, wobei diese vermittels des Antreibens des Schraubmittels mit einem Schraubwerkzeug antreibbar und damit der Ringinnenraum reduzierbar oder aufweitbar ist.
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In 2 ist eine nicht ordnungsgemäß vorliegende und dabei einen Spalt ausbildende Verbindung zweier Rohre 2, 3 dargestellt. Grund des Fehlers war das nicht ordnungsgemäße Ansetzen des Rohrverbindungsmittel 4, da ein Schenkel eines Halteringabschnitts 15 derart an der radial äußeren Oberfläche des Endabschnitts 14 des Rohrs 3 anliegt, dass dieser keine axial wirkende Anpresskraftkomponente 24 erzeugen kann. Eine derartige Rohrverbindung 1 weist eine andere Charakteristik in deren Verhalten bzw. eine andere Reaktion 7 bei Drehmomentbeaufschlagung über ein Haltemittel 5 auf, sodass durch Analyse dieses charakteristischen Verhaltens bzw. der Reaktion 7 auf die Drehmomentbeaufschlagung derartige Fehler identifiziert werden können.
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Das Verfahrens zur Prüfung der Rohrverbindung 1 umfasst die folgenden Verfahrensschritte: (a) Befestigen 100 wenigstens eines Haltemittels 5 an wenigstens einem Rohr 2, 3; (b) Aufbringen 101 eines Drehmoments 6 auf die Rohrverbindung 1 über das wenigstens eine Haltemittel 5; (c) Erfassen 102 einer aus dem aufgebrachten Drehmoment 6 resultierenden Reaktion 7 der Rohrverbindung 1 und Erzeugen einer die Reaktion 7 beschreibenden Reaktionsinformation 20; sowie (d) Vergleichen 103 der Reaktionsinformation 20 mit einer Referenzinformation 21 zur Prüfung der Rohrverbindung 1, vgl. 6. Aus dem Vergleich 103 kann eine eine Qualität, insbesondere eine Dichtigkeit, der Rohrverbindung 1 beschreibende Prüfinformation 42 erzeugt bzw. abgeleitet werden.
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Die aus dem aufgebrachten Drehmoment 6 resultierende Reaktion 7 der Rohrverbindung 1 kann beispielsweise eine eine Kraft und/oder Strecke, insbesondere eine ein Drehmoment und/oder einen Drehwinkel, beschreibende Reaktionsinformation 20 bilden. Mit anderen Worten kann über eine Erfassungseinrichtung 8 das sich einstellende Drehmoment 6 bzw. die Reaktion 7 der Rohrverbindung 1 aufgrund des eingebrachten Drehmoments 6 und damit einstellenden Gegenmoments erfassen. Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass die Erfassungseinrichtung 8 den zeitlichen oder drehwinkelabhängigen Verlauf der Reaktion 7 der Rohrverbindung 1 auf das über das Haltemittel 5 in die Rohrverbindung 1 eingebrachte Drehmoment 6 und/oder den zeitlichen oder drehwinkelabhängigen Verlauf der Drehmomentaufbringung des Drehmoments 6 erfasst wird und diese Reaktion 7 in der Reaktionsinformation 20 abbildet.
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Die aus dem aufgebrachten Drehmoment 6 resultierende Reaktion 7 der Rohrverbindung 1 kann beispielsweise vermittels einer in oder an dem Haltemittel 5 ausgebildeten oder, insbesondere lösbar, angeordneten Erfassungseinrichtung 8 erfasst werden. Hierbei kann die Erfassungseinrichtung 8 beispielsweise in einem Hebelkörper 17 angeordnet oder ausgebildet sein, wobei der Hebelkörper 17 über eine Schnittstelle 18 an eine Schnittstelle 18` des Haltemittels 5 verbindbar ist. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung 8, insbesondere der die Erfassungseinrichtung 8 umfassende Hebelkörper 17, kraft- und/oder formschlüssig mit über die Schnittstellen 18, 19 mit dem Haltemittel 5 verbunden werden. Der Hebekörper 17 kann eine Handhabe 20 umfassen, an welcher eine Person von Hand Kraft auf den Hebelkörper 17 und über den Hebelkörper 17 und das Haltemittel 5 ein Drehmoment auf das wenigstens eine Rohr 2, 3 und damit auf die Rohrverbindung 1 aufbringen kann.
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Über das Haltemittel 5 kann beispielsweise in einem ersten Prüfschritt 104 ein erstes Drehmoment 6 um eine erste Drehachse 9 auf die Rohrverbindung 1 und in einem weiteren Prüfschritt 105 über das Haltemittel 5 ein weiteres Drehmoment 10 um eine von der ersten Drehachse 9 unterschiedlichen Drehachse 11 auf die Rohrverbindung 1 aufgebracht werden. In 4 ist das Aufbringen des ersten, über die Drehachse 9 aufgebrachten Drehmoments 6 im Zuge des ersten Prüfschritts 105 als Volllinienzustand gezeichnet. Der weitere Prüfschritt 105 erfolgt nach Verdrehen des Haltemittels 5 um den Winkel a, sodass hiervon ausgehend ein weiteres Drehmoment 10 um die Drehachse 11 erfolgt. Die Drehmomente 6 und 10 zeigen sich in der 4 als sich um die Drehachsen 9 bzw. 11 (Raumachsen) aus der Zeichnungsebene heraus (oder hinein) drehende Momente. Der weitere Prüfschritt 105 und die Position des Haltemittels 5 in dieser Situation ist in 4 als Strich-Punkt-Linie dargestellt.
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Wie in 3 gezeigt, kann das auf die Rohrverbindung 1 vermittels des Haltemittels 5 aufgebrachte Drehmoment 6 über eine Drehachse 9 wirken, hierzu kann eine Längsachse 22 der Erfassungseinrichtung 8 und/oder des Hebelkörpers 17 zur Aufbringung des Drehmoments 6 einen Winkel b von 25° bis 155°, bevorzugt von 45° bis 135°, besonders bevorzugt von 65° bis 115°, höchst bevorzugt von 80° bis 100°, weiter bevorzugt von 93° bis 97°, mit der Längsachse 23 der Rohre 2, 3 bzw. der Rohrverbindung 1 einschließen.
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Alternativ oder zusätzlich zu einem Verdrehen des Haltemittels 5 und damit zur Nutzung der ersten Schnittstelle 19 des Haltemittels 5 kann das Haltemittel 5 wenigstens zwei Schnittstellen 19 umfassen, wobei diese wenigstens zwei Schnittstellen 19 an unterschiedlichen Winkelausrichtungen auf dem Haltemittels 5 angeordnet oder ausgebildet sind. Insbesondere können die wenigstens zwei Schnittstellen beispielsweise um einen Winkel a ungleich 180° zueinander verdreht angeordnet oder ausgebildet sein. In einem ersten Prüfschritts 104 kann folglich eine Erfassungseinrichtung 8 an einer ersten Schnittstelle 19 und zur Durchführung eines weiteren Prüfschritts 105 von der ersten Schnittstelle 19 getrennt und an einer weiteren Schnittstelle (nicht dargestellt) des Haltemittels 5 befestigt werden. Auch kann das Haltemittel 5 eine Vielzahl um den Umfang einer ringartigen Grundform des Haltemittels 5 angeordnete oder ausgebildete Schnittstellen 19 umfassen, sodass je nach der Raumfreiheit um die Verbindungsstelle des Haltemittels 5 an dem Rohr 2, 3 eine den oder die Prüfschritte 104, 105 ausführende Person eine geeignete haltemittelseitige Schnittstelle 19 auswählen und die Erfassungseinrichtung 8 mit dieser verbinden kann.
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Die erste und die weitere Drehachse 9, 11 können beispielsweise einen Winkel a von 10° bis 170°, bevorzugt von 25° bis 155°, besonders bevorzugt von 45° bis 135°, weiter bevorzugt von 65° bis 115°, höchst bevorzugt von 80° bis 100°, einschließen. Die angegebenen Winkel a bzw. Winkelbereiche kann bzw. können für ein entsprechendes Verdrehen des Haltemittels 5 an dem Rohr 2, 3 und/oder für eine entsprechende Anordnung von wenigstens zwei, haltemittelseitig vorgehaltenen Schnittstellen 19 gelten.
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Es ist möglich, dass (a) nach einer Prüfung der Rohrverbindung 1 vermittels des Haltemittels 5, das Haltemittel 5 zum Fixieren des wenigstens einen Rohrs 2, 3 an oder in einer Tragstruktur 12 im bestimmungsgemäßen Betrieb des Rohrs 2, 3 verwendet wird und/oder (b) vor einer Prüfung der Rohrverbindung 1 vermittels des Haltemittels 5, das Haltemittel 5 zum Fixieren des wenigstens einen Rohrs 2, 3 an oder in einer Tragstruktur 12 im bestimmungsgemäßen Betrieb des Rohres 2, 3 verwendet wird. Zur Fixierung wenigstens eines Rohres an einer Tragstruktur 12 kann beispielsweise die Schnittstelle 19 des Haltemittels 5 zur temporären Verbindung mit der Erfassungseinrichtung 8 verwendet werden. Hierzu kann die Schnittstelle 19 unmittelbar mit der Tragstruktur 12, insbesondere eines Fahrzeugs, oder mittelbar, über ein an die Schnittstelle 19 zu montierendem Zwischenstück (nicht dargestellt), an die Tragstruktur 12 befestigt werden.
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Das Befestigen 100 des wenigstens einen Haltemittels 5 an dem wenigstens einen Rohr 2, 3 kann beispielsweise unter Ausbilden einer, insbesondere ausschließlich, kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung erfolgen. Bevorzugt kann das wenigstens eine Haltemittel 5 werkzeuglos an dem wenigstens einen Rohr 2, 3, insbesondere lösbar, befestigt werden. Eine werkzeuglose Befestigungsmöglichkeit des Haltemittels 5 an dem Rohr 2, 3 kann eine durch Hand und ohne Hinzunahme eines Werkzeugs erfolgende Montage und/oder Demontage des Haltemittels 5 an dem Rohr 2, 3 umfassen. Hierzu kann das Haltemittel 5 mit einer Handhabe versehen sein, sodass durch händische Manipulation der Handhabe, insbesondere eines haltemittelseitigen Klemm- und/oder Verriegelungsmechanismus ein komfortables und werkzeugloses montieren und/oder demontieren des Haltemittels 5 von dem Rohr 2, 3 ermöglicht wird.
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Eine Erfassungseinrichtung 8 kann beispielsweise an dem Haltemittel 5 befestigt werden. Bevorzugt erfolgt eine Befestigung der Erfassungseinrichtung 8 an dem Haltemittel 5 bevor oder während oder nachdem das Haltemittel 5 an dem Rohr 2, 3 befestigt wird bzw. wurde.
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Es ist möglich, dass die Erfassungseinrichtung 8 nach Art eines Drehmomentschlüssels und/oder nach Art eines mit einem Beschleunigungs- und/oder Kraftmesssensor ausgestatteten Werkzeugs ausgebildet ist. Beispielsweise kann ein handelsüblicher Drehmomentschlüssel verwendet werden, der an das Haltemittel 5 angeschlossen und über welchen ein Drehmoment auf die Rohrverbindung 1 aufgebracht wird. Bevorzugt weist die verwendete Erfassungseinrichtung 8 einen Gyroskopsensor und/oder eine Kraftmesszelle, z. B. einen Dehnungsmessstreifen, auf, sodass ein Drehmoment- und/oder Drehwinkelverlauf über den Zeitraum bzw. über die Handlung der Krafteinbringung auf die Rohrverbindung 1 erfassbar ist.
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In einer in 6 gezeigten optionalen Ausführungsform kann ein erstes Haltemittel 5 der Vorrichtung 21 zum Prüfen einer Rohrverbindung 1 an dem ersten Rohr 2 und ein zweites Haltemittel 5` der Vorrichtung 21 an dem zweiten Rohr 3 befestigt werden und über die beiden Haltemittel 5 wenigstens ein Drehmoment 6, insbesondere zwei Drehmomente auf die Rohrverbindung 1 aufgebracht werden. Die beispielhaft dargestellte Vorrichtung 21 weist einen Hebelmechanismus auf, der es ermöglicht bei einem Zusammenführen bzw. einem zueinander zubewegen der beiden äußeren Punkte 22 an den Haltemitteln 5, 5' jeweils ein Drehmoment auf die Rohre 2, 3 und damit ein Biegemoment in der Rohrverbindung 1 einzubringen. Die Vorrichtung 21 kann hierbei eine Erfassungseinrichtung 8 als nicht werkzeuglos oder nicht zerstörungsfrei lösbaren Bestandteil umfassen.
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Neben dem Verfahren umfasst die Erfindung eine Vorrichtung 21 zum Prüfen einer Rohrverbindung 1, wobei die Rohrverbindung 1 eine Verbindung eines ersten und eines zweiten Rohrs 2, 3 vermittels eines Rohrverbindungsmittels 4, insbesondere einer V-Band-Schelle, umfasst. Die Vorrichtung 21 weist (a) wenigstens ein an ein Rohr 2, 3 befestigbares Haltemittel 5 sowie (b) eine in oder an dem wenigstens einen Haltemittel 5 angeordnete oder ausgebildete Erfassungseinrichtung 8 auf, wobei die Erfassungseinrichtung 8 eingerichtet ist, eine resultierende Reaktion 7 der Rohrverbindung 1 auf ein vermittels des wenigstens einen Haltemittels 5 auf die Rohrverbindung 1 aufgebrachtes Drehmoment 6 als eine die resultierende Reaktion 7 beschreibende Reaktionsinformation 20 auszugeben. Die Erfassungseinrichtung 8 kann beispielsweise lösbar mit dem Haltemittel 5 verbindbar sein. Das Haltemittel 5 kann beispielsweise eingerichtet sein, im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Rohrs 2, 3 das Rohr 2, 3 an einer Tragstruktur 12 zu befestigen.
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Auch kann die Erfindung ein Fahrzeug (nicht dargestellt), insbesondere Kraftfahrzeug, umfassen, wobei das Fahrzeug ein Haltemittel 5 zum Befestigen 100 von wenigstens einem Rohr 2, 3 an einer Tragstruktur 12 des Fahrzeugs im bestimmungsgemäßen Betrieb des Fahrzeugs umfasst, wobei eine Rohrverbindung 1 eine Verbindung eines ersten und eines zweiten Rohrs 2, 3 vermittels eines Rohrverbindungsmittels 4, insbesondere einer V-Band-Schelle, umfasst und das Haltemittel 5 eingerichtet ist, im Zuge eines Prüfschritts 104, 105 zur Prüfung der Rohrverbindung 1 ein Drehmoment 6 auf die Rohrverbindung 1 aufzubringen, um eine aus dem aufgebrachten Drehmoment 6 resultierende Reaktion 7 der Rohrverbindung 1 vermittels einer Erfassungseinrichtung 8 zu erfassen. Mit anderen Worten weist das Fahrzeug ein Haltemittel 5 auf, das in einer ersten Funktion zur Fixierung wenigstens eines Rohres 2, 3 an einer Tragstruktur 12 des Fahrzeugs und in einer weiteren Funktion zur temporären Befestigung einer Erfassungseinrichtung 8 an das Rohr 2, 3 und zur Einbringung eines Prüfdrehmoments auf das Rohr 2, 3 und damit auf die Rohrverbindung 1 dient.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohrverbindung
- 2
- erstes Rohr
- 3
- zweites Rohr
- 4
- Rohrverbindungsmittel
- 5, 5'
- Haltemittel
- 6
- Drehmoment
- 7
- Reaktion
- 8
- Erfassungseinrichtung
- 9
- Drehachse von 6
- 10
- weiteres Drehmoment
- 11
- Drehachse von 10
- 12
- Tragstruktur
- 13
- Endabschnitt von 2
- 14
- Endabschnitt von 3
- 15
- Halteringabschnitt von 4
- 16
- Kontaktstelle von 2 und 3
- 17
- Hebelkörper
- 18
- Schnittstelle von 17
- 19
- Schnittstelle von 5
- 20
- Handhabe von 17
- 21
- Vorrichtung
- 22
- Längsachse von 8 und/oder 17
- 23
- Längsachse von 2, 3
- 24
- Anpresskraftkomponente
- 40
- Reaktionsinformation
- 41
- Referenzinformation
- 42
- Prüfinformation
- 100
- Befestigen
- 101
- Aufbringen
- 102
- Erfassen
- 103
- Vergleichen
- 104
- erster Prüfschritt
- 105
- weiterer Prüfschritt
- α
- Winkel zwischen 9 und 11
- β
- Winkel zwischen 22 und 23