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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transportieren von Gegenständen in einer technischen Anlage mittels mehrerer mobiler Transportsysteme, wobei die mobilen Transportsysteme jeweils mehrere Förderrollen zum Fördern von Gegenständen in eine Förderrichtung und eine Empfangseinheit, zu welcher Energie induktiv von einem stromdurchflossenen Primärleiter übertragbar ist, umfassen. Die Erfindung betrifft auch eine technische Anlage, die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist.
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Aus der
EP 2 2 21 695 B1 ist eine Förderanlage zum Fördern von Stückgütern bekannt. Die Förderanlage umfasst eine Vielzahl von Fördereinheiten mit jeweils einem Fördermotor. Eine zentrale Steuerungseinheit ist zur Übersendung von Daten mit den Fördermotoren zum Steuern der Fördermotoren verbunden.
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Aus der
DE 10 2010 021 706 B4 ist ein Fahrzeug bekannt, welches Förderrollen zum Transport von Gegenständen aufweist. Das Fahrzeug weist auch eine Sekundärwicklung auf, mit welcher das Fahrzeug induktiv aus einem im Boden verlegten stromdurchflossenen Primärleiter mit Energie versorgbar ist.
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Aus der
DE 10 2010 021 705 B4 ist ein Verfahren zum Transportieren eines Objekts mittels mehrerer Fahrzeuge bekannt, wobei die Fahrzeuge jeweils Förderrollen zum Transport von Objekten aufweisen. Die Fahrzeuge weisen auch Wicklungen auf, welche mit Wicklungen eines anderen Fahrzeugs induktiv koppelbar sind.
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Aus der
DE 100 53 373 B4 ist ein System zur berührungslosen Energieübertragung bekannt. Das System umfasst eine Einspeisung, die einen mittelfrequenten Wechselstrom in einen langgestreckten Primärleiter einspeist. Mobile Verbraucher sind entlang dem Primärleiter bewegbar und weisen jeweils eine Spule auf, die mit dem Primärleiter induktiv gekoppelt ist. Durch diese induktive Kopplung ist Energie von dem Primärleiter zu dem Verbraucher übertragbar.
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Aus der
US 5,927,657 A1 ist ein Fördersystem bekannt, welches eine Steuereinheit und einen Wagen aufweist. Die Steuereinheit liefert elektrische Energie mittels eines Einspeisekabels an den Wagen.
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Aus der
JP H07-44238 A ist ein autonomes Fahrzeug bekannt. Das Fahrzeug weist eine Fördereinheit auf, welche über eine drehbare Welle in verschiedene Richtungen drehbar ist.
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Aus der
JP 2016-047744 A sind ein System und ein Verfahren zum Empfangen und Versenden von Waren bekannt. Die Waren werden dabei von unbemannten Trägern transportiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Transportieren von Gegenständen in einer technischen Anlage sowie eine technische Anlage weiterzubilden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Transportieren von Gegenständen in einer technischen Anlage mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Aufgabe wird auch durch eine technische Anlage mit den in Anspruch 7 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Es wird ein Verfahren zum Transportieren von Gegenständen in einer technischen Anlage mittels mehrerer mobiler Transportsysteme vorgeschlagen, wobei die mobilen Transportsysteme jeweils mehrere Förderrollen zum Fördern von Gegenständen in eine Förderrichtung und eine Empfangseinheit, zu welcher Energie induktiv von einem stromdurchflossenen Primärleiter übertragbar ist, umfassen, und wobei eine Datenübertragung zwischen den Empfangseinheiten der mobilen Transportsysteme über den Primärleiter ermöglicht ist. Erfindungsgemäß wird ein zu transportierender Gegenstand von den Förderrollen eines ersten mobilen Transportsystems in eine Längsrichtung zu einem zweiten mobilen Transportsystem hin gefördert; von dem ersten mobilen Transportsystem wird über den Primärleiter eine Information über eine weitere Transportrichtung des Gegenstandes an das zweite mobile Transportsystem übertragen; das zweite mobile Transportsystem wird derart ausgerichtet, dass die Förderrichtung des zweiten mobilen Transportsystems der weiteren Transportrichtung entspricht; und der Gegenstand wird von den Förderrollen des zweiten mobilen Transportsystems in die weitere Transportrichtung gefördert.
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Die Förderrichtung des ersten mobilen Transportsystems entspricht dabei der Längsrichtung. Eine Querrichtung verläuft rechtwinklig zu der Längsrichtung. Die Längsrichtung und die Querrichtung stellen horizontale Richtungen dar und verlaufen parallel zu einem ebenen Boden, auf welchem sich die mobilen Transportsysteme befinden. Eine Vertikalrichtung steht senkrecht auf dem ebenen Boden und verläuft somit rechtwinklig zu der Längsrichtung und rechtwinklig zu der Querrichtung. Jede Richtung rechtwinklig zu der Vertikalrichtung stellt eine horizontale Richtung dar. Die weitere Transportrichtung des Gegenstandes ist eine horizontale Richtung und entspricht beispielsweise der Längsrichtung oder der Querrichtung oder verläuft geneigt zu der Längsrichtung und der Querrichtung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet einen Transport von Gegenständen in einer technischen Anlage mittels mehrerer gleichartiger mobiler Transportsysteme, wobei auch eine Sortierfunktion realisiert ist. Nachdem die Information über die weitere Transportrichtung des Gegenstandes an das zweite mobile Transportsystem übertragen wurde, ändert dieses, bei Bedarf, seine Ausrichtung, und der Gegenstand wird in die vorgesehene Transportrichtung zu einem vorgesehenen Ziel weiter transportiert. Zwischen den Empfangseinheiten der mobilen Transportsysteme ist über den Primärleiter eine verhältnismäßig schnelle Datenübertragung annähernd in Echtzeit möglich. Somit ist beispielsweise eine Drehzahl der Förderrollen des ersten mobilen Transportsystems über den Primärleiter zu dem zweiten mobilen Transportsystem übertragbar, so dass bei dem zweiten mobilen Transportsystem eine Regelung der Förderrollen auf die gleiche Drehzahl hin erfolgt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zunächst das zweite mobile Transportsystem derart ausgerichtet, dass die Förderrichtung des zweiten mobilen Transportsystems der weiteren Transportrichtung entspricht, und anschließend wird der zu transportierende Gegenstand von den Förderrollen des ersten mobilen Transportsystems auf das zweite mobile Transportsystem gefördert. Vorteilhaft befindet sich der Gegenstand während des Ausrichtens des zweiten mobilen Transportsystems dabei noch auf dem ersten mobilen Transportsystem. Beim Ausrichten muss somit die Masse des Gegenstandes nicht bewegt werden, wodurch Zeit und Energie gespart werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zunächst der zu transportierende Gegenstand von den Förderrollen des ersten mobilen Transportsystems auf das zweite mobile Transportsystem gefördert, und anschließend wird das zweite mobile Transportsystem derart ausgerichtet, dass die Förderrichtung des zweiten mobilen Transportsystems der weiteren Transportrichtung entspricht. Vorteilhaft befindet sich der Gegenstand während des Ausrichtens des zweiten mobilen Transportsystems bereits auf dem zweiten mobilen Transportsystem. Während des Ausrichten ist bereits ein weiterer Gegenstand auf das erste mobile Transportsystem förderbar, wodurch Zeit eingespart wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das zweite mobile Transportsystem beim Ausrichten zunächst in Querrichtung bewegt, und danach um eine in Vertikalrichtung verlaufende Hochachse gedreht, und anschließend in die Querrichtung zurück bewegt. Somit ist eine Ausrichtung des zweiten mobilen Transportsystems möglich, auch in Längsrichtung beidseitig je ein weiteres mobiles Transportsystem steht.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfassen die mobilen Transportsysteme jeweils eine Kommunikationseinheit zur drahtlosen Datenübertragung über ein Funknetzwerk. Eine Information über die weitere Transportrichtung des Gegenstandes wird dabei von einer zentralen Datenverarbeitungseinheit über ein Funknetz an die Kommunikationseinheit des ersten mobilen Transportsystems übertragen. Die drahtlose Datenübertragung über das Funknetzwerk ist langsamer als die Datenübertragung über den Primärleiter und daher zur schnellen Datenübertragung zwischen den mobilen Transportsystemen ungeeignet. Die einmalige Datenübertragung von der zentralen Datenverarbeitungseinheit zu dem ersten mobilen Transportsystem ist jedoch nicht zeitkritisch und ist auch funktionsfähig, wenn ein mobiles Transportsystem sich entfernt von dem Primärleiter befindet. Gleichzeitig sind von der zentralen Datenverarbeitungseinheit weitere Informationen über das Funknetzwerk zu dem ersten mobilen Transportsystem übertragbar, beispielsweise Größe, Gewicht, Inhalt oder endgültiger Empfänger des Gegenstandes.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfassen die mobilen Transportsysteme jeweils einen Scanner. Eine Information über die weitere Transportrichtung des Gegenstandes wird dabei von dem Scanner des ersten mobilen Transportsystems von einem an dem Gegenstand angebrachten Identifikator gelesen. Es ist denkbar, dass der Identifikator weitere Informationen, beispielsweise Größe, Gewicht, Inhalt oder endgültiger Empfänger des Gegenstandes, enthält. Eine Übertragung der entsprechenden Daten von einer zentralen Datenverarbeitungseinheit ist dann nicht erforderlich.
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Eine erfindungsgemäße technische Anlage umfasst mehrere mobile Transportsysteme und mindestens einen stromdurchflossenen Primärleiter, von welchem Energie induktiv zu den Empfangseinheiten der mobilen Transportsysteme übertragbar ist. Dabei ist die technische Anlage zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet.
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In der erfindungsgemäßen technischen Anlage ist ein Transport von Gegenständen mittels mehrerer gleichartiger mobiler Transportsysteme möglich, wobei auch eine Sortierfunktion realisiert ist. Das zweite mobile Transportsystem, welches bei Bedarf seine Ausrichtung ändert, bildet eine Weiche. Insbesondere ist die technische Anlage dadurch verhältnismäßig flexibel ausgestaltet. Nach Bedarf ist die Anzahl der erforderlichen mobilen Transportsysteme auswählbar. Somit sind verhältnismäßig lange Transportwege realisierbar. Auch Kaskaden mit mehreren Weiche sind realisierbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die mobilen Transportsysteme jeweils auf einem Boden der technischen Anlage in eine beliebige horizontale Richtung beweglich sowie um eine in Vertikalrichtung verlaufende Hochachse drehbar. Somit ist eine Ausrichtung des zweiten mobilen Transportsystems verhältnismäßig einfach möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Empfangseinheiten der mobilen Transportsysteme dazu eingerichtet, hochfrequente Signale in den Primärleiter einzuspeisen sowie auszulesen. Zwischen den Empfangseinheiten der mobilen Transportsysteme ist über den Primärleiter somit eine verhältnismäßig schnelle Datenübertragung annähernd in Echtzeit möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die technische Anlage eine zentrale Datenverarbeitungseinheit, welche eine Kommunikationsvorrichtung zur drahtlosen Datenübertragung über ein Funknetzwerk aufweist. Von der zentralen Datenverarbeitungseinheit sind Informationen über das Funknetzwerk zu dem ersten mobilen Transportsystem übertragbar, beispielsweise Arbeitsaufträge oder auch Größe, Gewicht, Inhalt oder endgültiger Empfänger eines zu transportierenden Gegenstandes.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Datenverarbeitungseinheit mit dem Primärleiter verbunden und dazu eingerichtet, hochfrequente Signale in den Primärleiter einzuspeisen sowie auszulesen. Somit ist, bei Bedarf, auch zwischen den Empfangseinheiten der mobilen Transportsysteme und der Datenverarbeitungseinheit über den Primärleiter eine verhältnismäßig schnelle Datenübertragung annähernd in Echtzeit möglich.
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Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und/oder einzelnen Anspruchsmerkmalen und/oder Merkmalen der Beschreibung und/oder der Figuren, insbesondere aus der Aufgabenstellung und/oder der sich durch Vergleich mit dem Stand der Technik stellenden Aufgabe.
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Die Erfindung wird nun anhand von Abbildungen näher erläutert. Die Erfindung ist nicht auf die in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Abbildungen stellen den Gegenstand der Erfindung nur schematisch dar. Es zeigen:
- 1: eine schematische Seitenansicht mehrerer mobiler Transportsysteme in einer technischen Anlage und
- 2: eine schematische Draufsicht auf die mobilen Transportsysteme in der technischen Anlage.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht mehrerer mobiler Transportsystems 10 in einer technischen Anlage. Die mobilen Transportsysteme 10 dienen insbesondere zum Transport von Gegenständen in der technischen Anlage. Bei der technischen Anlage handelt es sich um eine industrielle Anwendung, beispielsweise ein Produktionswerk oder ein Logistikzentrum. Bei den mobilen Transportsystemen 10 handelt es sich vorliegend um autonom fahrende Fahrzeuge. In der hier gezeigten Darstellung befinden sich die mobilen Transportsysteme 10 auf einem ebenen Boden 5 innerhalb der technischen Anlage und sind in einer Längsrichtung X hintereinander angeordnet.
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Eine Querrichtung Y verläuft rechtwinklig zu der Längsrichtung X. Die Längsrichtung X und die Querrichtung Y stellen horizontale Richtungen dar und verlaufen parallel zu dem ebenen Boden 5, auf welchem sich die mobilen Transportsysteme 10 befinden. Eine Vertikalrichtung Z steht senkrecht auf dem ebenen Boden 5 und verläuft somit rechtwinklig zu der Längsrichtung X und rechtwinklig zu der Querrichtung Y. Jede Richtung rechtwinklig zu der Vertikalrichtung Z stellt eine horizontale Richtung dar.
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Die mobilen Transportsysteme 10 umfassen vorliegend jeweils zwei vordere Räder 12, die in Querrichtung Y versetzt zueinander angeordnet sind, und zwei hintere Räder 12, die in Querrichtung Y versetzt zueinander angeordnet sind. Die vorderen Räder 12 sind zu den hinteren Rädern 12 in Längsrichtung X versetzt angeordnet. Die Räder 12 sind jeweils um eine in Vertikalrichtung Z verlaufende Schwenkachse schwenkbar. Die Räder 12 sind jeweils um eine in eine horizontale Richtung verlaufende Drehachse drehbar. Die Ausrichtung der Drehachsen hängt von dem jeweiligen Schwenkwinkel um die Schwenkachse ab. Die mobilen Transportsysteme 10 sind somit in der Lage, sich auf dem Boden 5 in jede beliebige horizontale Richtung zu bewegen sowie sich um eine in Vertikalrichtung Z verlaufende Hochachse zu drehen.
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Die mobilen Transportsysteme 10 umfassen jeweils eine hier nicht dargestellte Antriebseinheit, einen elektrischen Energiespeicher zur Versorgung der Antriebseinheit sowie eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinheit. Die Antriebseinrichtung umfasst beispielsweise einen Elektromotor und ein Getriebe und treibt Räder 12 an. Die mobilen Transportsysteme 10 weisen auch jeweils eine hier nicht dargestellte Lenkeinrichtung zur Lenkung der Räder 12 auf. Die Lenkeinrichtung ist von der Steuereinheit ansteuerbar.
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In dem Boden 5, auf welchem sich die mobilen Transportsysteme 10 befinden, ist ein Primärleiter 50 verlegt. Der Primärleiter 50 ist dabei nahe an der Oberfläche des Bodens 5 verlegt. Der Primärleiter 50 umfasst einen Hinleiter und einen Rückleiter, welche hier nicht explizit dargestellt sind. Eine hier nicht dargestellte Stromquelle erzeugt einen Primärstrom und speist den Primärstrom in den Primärleiter 50 ein. Der Primärleiter 50 ist mit der Stromquelle elektrisch verbunden und wird von dem Primärstrom durchflossen. Der Primärstrom ist ein mittelfrequenter Wechselstrom und hat eine Grundfrequenz von beispielweise zwischen 10 kHz und 1000 kHz. Eine Stromstärke des Primärstroms beträgt beispielweise 60 A oder 90 A.
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Die mobilen Transportsysteme 10 umfassen jeweils eine Empfangseinheit 25. Die Empfangseinheit 25 umfasst einen Übertragerkopf, welcher eine Spule aufweist. Die Empfangseinheit 25 befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bodens 5 über dem Primärleiter 50. Insbesondere sind die Empfangseinheiten 25 der mobilen Transportsysteme 10 derart angeordnet, dass die Spulen der Empfangseinheiten 25 mit dem Primärleiter 50 induktiv gekoppelt sind. Somit ist Energie von dem stromdurchflossenen Primärleiter 50 zu den Spulen der Empfangseinheiten 25 übertragbar. Die von dem Primärleiter 50 zu der Empfangseinheit 25 induktiv übertragene Energie dient beispielsweise zum Laden des elektrischen Energiespeichers des jeweiligen mobilen Transportsystems 10.
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Die mobilen Transportsysteme 10 umfassen jeweils mehrere Förderrollen 15 zum Fördern von Gegenständen in eine Förderrichtung. Die Förderrollen 15 sind jeweils um eine Drehachse drehbar und von einem Elektromotor antreibbar. Die Drehachsen der Förderrollen 15 verlaufen parallel zueinander in einer horizontalen Richtung. Die Förderrichtung verläuft rechtwinklig zu den Drehachsen in eine horizontale Richtung. Die Förderrollen 15 sind in der Förderrichtung zueinander versetzt angeordnet. In der hier gezeigten Darstellung verlaufen die Drehachsen der Förderrollen 15 in Querrichtung Y, und die Förderrichtung verläuft in Längsrichtung X.
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Die mobilen Transportsysteme 10 umfassen jeweils eine Kommunikationseinheit 20 zur drahtlosen Datenübertragung. Die Kommunikationseinheit 20 ist beispielsweise als WLAN-Schnittstelle ausgebildet. Mittels der Kommunikationseinheiten 20 ist eine drahtlose Datenübertragung zwischen den mobilen Transportsystemen 10 über ein Funknetzwerk ermöglicht.
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Die technische Anlage umfasst eine Datenverarbeitungseinheit 30. Die Datenverarbeitungseinheit 30 weist eine Kommunikationsvorrichtung 40 zur drahtlosen Datenübertragung auf. Die Kommunikationsvorrichtung 40 ist beispielsweise als WLAN-Schnittstelle ausgebildet. Mittels der Kommunikationsvorrichtung 40 ist eine drahtlose Datenübertragung zwischen der Datenverarbeitungseinheit 30 und den Kommunikationseinheiten 20 der mobilen Transportsystemen 10 über das besagte Funknetzwerk ermöglicht.
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Die Datenverarbeitungseinheit 30 ist mit dem Primärleiter 50 verbunden. Die Datenverarbeitungseinheit 30 ist dazu eingerichtet, hochfrequente Signale mit einer Signalfrequenz in den Primärleiter 50 einzuspeisen sowie auszulesen. Die Signalfrequenz ist dabei höher als die Grundfrequenz des in dem Primärleiter 50 fließenden Primärstroms. Auch die Empfangseinheiten 25 der mobilen Transportsysteme 10 sind dazu eingerichtet, hochfrequente Signale mit der Signalfrequenz in den Primärleiter 50 einzuspeisen sowie auszulesen.
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Somit ist eine Datenübertragung zwischen der Datenverarbeitungseinheit 30 und den Empfangseinheiten 25 der mobilen Transportsysteme 10 über den Primärleiter 50 ermöglicht. Ferner ist eine Datenübertragung zwischen den Empfangseinheiten 25 der mobilen Transportsysteme 10 über den Primärleiter 50 ermöglicht. Der Primärleiter 50 stellt dabei einen echtzeitfähigen Feldbus dar und weist beispielsweise eine isochrone Zykluszeit von weniger als 1 ms zur schnellen Datenübertragung, insbesondere für Motion-Control-Anwendungen, auf.
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2 zeigt eine schematische Draufsicht auf die mobilen Transportsysteme 10 in der in 1 dargestellten technischen Anlage. Die Kommunikationseinheiten 20 und die Empfangseinheiten 25 sind hier, zur Erhöhung der Übersichtlichkeit, entfernt von den mobilen Transportsystemen 10 dargestellt. Die Kommunikationseinheiten 20 und die Empfangseinheiten 25 sind jedoch, ähnlich wie in 1 dargestellt, jeweils an einem Gehäuse oder Chassis der mobilen Transportsysteme 10 angebracht.
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In der hier gezeigten Darstellung sind die mobilen Transportsysteme 10 in Längsrichtung X hintereinander angeordnet. Die Drehachsen der Förderrollen 15 verlaufen in Querrichtung Y, und die Förderrollen 15 sind in Längsrichtung X zueinander versetzt angeordnet. Gegenstände sind bei drehenden Förderrollen 15 somit in Längsrichtung X entlang der mobilen Transportsysteme 10 förderbar.
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Die mobilen Transportsysteme 10 umfassen jeweils einen oder mehrere hier nicht dargestellte Sensoren. Die Sensoren sind insbesondere dazu eingerichtet, zu erkennen, an welchen Stellen auf den Förderrollen 15 sich zu fördernde Gegenstände befinden.
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Die mobilen Transportsysteme 10 umfassen jeweils einen hier nicht dargestellten Scanner. Die Scanner sind dazu eingerichtet, an den zu fördernden Gegenständen angebrachte Identifikatoren, beispielsweise Barcodes oder QR-Codes, zu lesen.
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Das Verfahren zum Transportieren von Gegenständen in der technischen Anlage wird nunmehr anhand eines Beispiels erläutert. Die Datenverarbeitungseinheit 30 sendet über das Funknetz einen Arbeitsauftrag an die mobilen Transportsysteme 10. Die mobilen Transportsysteme 10 bewegen sich daraufhin zu vorgegebenen Positionen.
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Zu Beginn des Transports stehen mehrere mobile Transportsysteme 10, wie in 1 und 2 schematisch dargestellt, in Längsrichtung X hintereinander über dem Primärleiter 50. Die Förderrichtung von jedem der mobilen Transportsysteme 10 entspricht dabei der Längsrichtung X.
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Ein zu transportierender Gegenstand wird von einer statischen Rollenbahn auf das erste mobile Transportsysteme 10 gefördert. Gleichzeitig werden von der zentralen Datenverarbeitungseinheit 30 Informationen über das Funknetzwerk zu dem ersten mobilen Transportsystem 10 übertragen. Zu den besagten Informationen gehören insbesondere eine weitere Transportrichtung des Gegenstandes sowie Größe, Gewicht, Inhalt oder endgültiger Empfänger des Gegenstandes.
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Der zu transportierende Gegenstand wird von den Förderrollen 15 des ersten mobilen Transportsystems 10 in eine Längsrichtung X auf das zweite mobile Transportsystem 10 gefördert. Gleichzeitig wird von dem ersten mobilen Transportsystem 10 über den Primärleiter 50 eine Information über die weitere Transportrichtung des Gegenstandes an das zweite mobile Transportsystem 10 übertragen.
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Wenn die weitere Transportrichtung der Förderrichtung des zweiten mobilen Transportsystems 10 entspricht, im vorliegenden Fall, wenn die weitere Transportrichtung der Längsrichtung X entspricht, so ist keine Ausrichtung des zweiten mobilen Transportsystems 10 erforderlich. Der Gegenstand wird dann von den Förderrollen 15 des zweiten mobilen Transportsystems 10 in die weitere Transportrichtung, also die Längsrichtung X, zu einem weiteren mobilen Transportsystem 10 oder zu einer weiteren statischen Rollenbahn gefördert.
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Wenn die weitere Transportrichtung von der Förderrichtung des zweiten mobilen Transportsystems 10 abweicht, im vorliegenden Fall, wenn die weitere Transportrichtung der Querrichtung Y entspricht, so ist eine Ausrichtung des zweiten mobilen Transportsystems 10 erforderlich. Beim Ausrichten wird das zweite mobile Transportsystem 10 zunächst in Querrichtung Y bewegt, danach um die Hochachse gedreht, und anschließend in die Querrichtung Y zurück bewegt. Die Förderrichtung des zweiten mobilen Transportsystems 10 entspricht nun der Querrichtung Y und damit der weiteren Transportrichtung. Dann wird der Gegenstand von den Förderrollen 15 des zweiten mobilen Transportsystems 10 in die weitere Transportrichtung, also die Querrichtung Y, zu einem weiteren, hier nicht dargestellten mobilen Transportsystem 10 oder zu einer weiteren statischen Rollenbahn gefördert.
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Bezugszeichenliste
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- 5
- Boden
- 10
- Mobiles Transportsystem
- 12
- Rad
- 15
- Förderrolle
- 20
- Kommunikationseinheit
- 25
- Empfangseinheit
- 30
- Datenverarbeitungseinheit
- 40
- Kommunikationsvorrichtung
- 50
- Primärleiter
- X
- Längsrichtung
- Y
- Querrichtung
- Z
- Vertikalrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2221695 B1 [0002]
- DE 102010021706 B4 [0003]
- DE 102010021705 B4 [0004]
- DE 10053373 B4 [0005]
- US 5927657 A1 [0006]
- JP H0744238 A [0007]
- JP 2016047744 A [0008]