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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem zurückklappbaren oder abnehmbaren Fahrzeugdach und einem hinter Fahrzeugfrontsitzen in einem Fondsitzbereich positionierbaren Windschott.
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Aus der
EP 2 246 211 A1 ist eine Windabweiservorrichtung für ein zweitsitziges Cabriolet bekannt. Die Windabweiservorrichtung umfasst eine Platte, die mit Verankerungsmitteln zu ihrer lösbaren Verankerung hinter den Rückenlehnen der Sitze des Kraftfahrzeuges zwischen zwei Überrollbügeln versehen ist und mittels der Verankerungsmittel an einer Struktur des Kraftfahrzeuges hinter den Sitzen verankert sind. Die Verankerungsmittel umfassen mindestens ein Paar seitlicher Laschen, die von der Platte vorstehen und dazu vorgesehen sind, in Führungsschlitzen aufgenommen zu werden, die in den Innenseiten der zwei Überrollbügel dazu ausgebildet sind. Eine jeweilige Sperrzunge, die von der Platte vorsteht, ist dazu ausgebildet, mit einer Aufnahme- und Sperrvorrichtung in Form eines Sicherheitsgurtschlosses zusammenzuwirken, das fest mit der Struktur des Kraftfahrzeuges verbunden ist und eine nach oben offene Aufnahme aufweist, welche oben an einer Wand an der Rückseite der beiden Sitze angeordnet ist, wobei das Sicherheitsgurtschloss einen neben dem Sitz angeordneten Freigabeknopf umfasst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Fahrzeug mit einem zurückklappbaren oder abnehmbaren Fahrzeugdach und einer positionierbaren Windabweiservorrichtung anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Cabriolet gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Fahrzeug weist ein zurückklappbares oder abnehmbares Fahrzeugdach und ein hinter Fahrzeugfrontsitzen in einem Fondsitzbereich positionierbares Windschott, insbesondere Winkelwindschott, auf. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass an dem Windschott zumindest ein Profilelement zur Durchführung eines Gurtbandes einer einem Fondsitz des Fahrzeuges zugeordneten Sicherheitsgurtvorrichtung angeordnet ist.
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Mittels des Profilelementes und dem durch dieses hindurchgeführten Gurtbandes bei positioniertem, also aufgestellten Windschott, ist dieses gegenüber einer Separierung, das heißt einem Lösen von dem Fahrzeug, im Kollisionsfall des Fahrzeuges gesichert. Das durch das Profilelement hindurchgeführte Gurtband stellt in einem solchen Fall ein Fangelement für das Windschott dar. Insbesondere kann mittels des durch das Profilelement hindurchgeführten Gurtbandes als Fangelement erreicht werden, dass wenn eine konstruktionsbedingte Verbindung zwischen Windschott und Fahrzeug, insbesondere wegen eines auslösenden Kopfairbags, bricht, das Windschott nicht unkontrolliert umherfliegt und ein erhebliches Verletzungsrisiko für Insassen des Fahrzeuges, Kollisionspartner und/oder sich in einer Umgebung des Fahrzeuges befindende Verkehrsteilnehmer darstellt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeuges mit aufgestelltem Windschott und ausgelöstem Kopfairbag und
- 2 schematisch eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausschnittes des Fahrzeuges mit einem an dem Windschott angeordneten Profilelement.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeuges 1 mit aufgestelltem Windschott 2, insbesondere einem Winkelwindschott, und ausgelöstem Kopfairbag 3. Bei dem Fahrzeug 1 handelt es sich um ein Cabriolet, bei welchem ein nicht näher dargestelltes Fahrzeugdach zurückgeklappt oder abgenommen ist.
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Ist das Fahrzeugdach zurückgeklappt oder abgenommen, stellt sich das Windschott 2 automatisch auf oder wird manuell positioniert.
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Ein solches Windschott 2 stellt eine Trennwand hinter Fahrzeugsitzen einer vorderen Sitzreihe dar, um im Fahrgastraum hinter der Windschutzscheibe entstehende und in den Fahrgastraum strömende Luftverwirbelungen umzulenken und von Insassen im Fahrgastraum fernzuhalten.
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Ein als Winkelwindschott ausgeführtes Windschott 2 ist 2-flüglig ausgebildet, wobei ein Flügel F1 diese Trennwand bildet und ein rechtwinklig zu diesem angeordneter weiterer Flügel F2, welcher ausschnittsweise in 2 gezeigt ist, einen Fondsitzbereich abdeckt. Ist das als Winkelwindschott ausgeführte Windschott 2 positioniert, ist es weitestgehend ausgeschlossen, dass sich Insassen auf Sitzplätzen im Fondsitzbereich befinden.
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Bei installiertem Windschott 2 in Form eines Winkelwindschotts kann eine Verbindung zwischen Windschott 2 und Fahrzeug 1, insbesondere Fahrzeugkarosserie, bei kollisionsbedingter Entfaltung des Kopfairbags 3 für Insassen im Fondsitzbereich zerstört werden, wobei sich der Kopfairbag 3 von einer Bordkante in Richtung einer Fahrzeughochachse nach oben entfaltet. Das somit separierte Windschott 2 kann dann ein erhebliches Verletzungsrisiko für Insassen in einer vorderen Sitzreihe des Fahrzeuges 1, für Kollisionspartner und/oder für sich in einer Umgebung des Fahrzeuges 1 befindende Verkehrsteilnehmer darstellen.
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Zur weitestgehenden Vermeidung eines solchen Verletzungsrisikos kann vorgesehen sein, eine Zündung des Kopfairbags 3 für Insassen im Fondsitzbereich des Fahrzeuges 1 bei installiertem Windschott 2, das heißt Winkelwindschott, zu deaktivieren. Hierzu ist eine vergleichsweise kostenintensive Sensorik zur zuverlässigen Erkennung des positionierten Windschotts 2 erforderlich.
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Eine vergleichsweise kostengünstige Lösung zur Verringerung des Verletzungsrisikos durch ein umherfliegendes Windschott 2 stellt ein Fangelement dar, welches das Windschott 2 trotz zerstörter Verbindung zwischen Windschott 2 und Fahrzeugkarosserie gegen ein unkontrolliertes Umherfliegen sichert.
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Hierzu ist an dem Windschott 2, insbesondere an dem weiteren Flügel F2, das heißt an einem einem Heckbereich des Fahrzeuges 1 zugewandten Randbereich, ein Profilelement 4 angeordnet, wie in 2 gezeigt ist.
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Dabei ist in 2 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausschnittes des Fahrzeuges 1 mit dem an dem Windschott 2 angeordneten Profilelement 4 dargestellt.
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In einer Ausführung ist das Profilelement 4 als Karabinerhaken ausgebildet, so dass das Profilelement 4 mittels eines federvorgespannten Schnappverschlusses eine Öffnung freigeben und auch wieder schließen kann. Das Profilelement 4 weist also unabhängig von seiner Ausführung ein die Öffnung verschließendes Schließelement 4.1 auf.
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Durch diese Öffnung ist ein Gurtband 5 einer einem Fondsitz zugeordneten Sicherheitsgurtvorrichtung hindurchführbar, so dass das Gurtband 5 innerhalb des an dem Windschott 2 angeordneten Profilelementes 4 verläuft.
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Im Kollisionsfall, bei welchem der Kopfairbag 3 auslöst und dadurch eine Verbindung zwischen Windschott 2 und Fahrzeugkarosserie zerstört wird, ist das Windschott 2 mittels des durch das Profilelement 4 hindurchgeführten Gurtbandes 5, welches dabei das Fangelement darstellt, gegen ein unkontrolliertes Umherfliegen gesichert. Das Windschott 2 ist also mittels des Gurtbandes 5 als Fangelement am Fahrzeug 1 fixiert, auch wenn die ursprüngliche Verbindung zwischen Fahrzeug 1 und Windschott 2 zerstört ist.
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Das Windschott 2 ist mittels des durch das Profilelement 4 hindurchgeführten Gurtbandes 5 fest mit dem Fahrzeug 1 verbunden und stellt somit weitestgehend kein Gefährdungspotential im Kollisionsfall des Fahrzeuges 1 und bei ausgelöstem Kopfairbag 3 dar.
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In einer alternativen Ausführung des Profilelementes 4 kann dieses auch offen ausgebildet sein. Dabei ist das Profilelement 4 dergestalt ausgebildet, dass sichergestellt werden kann, dass sich das Gurtband 5 nicht ungewollt aus dem Profilelement 4 bewegen kann.
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In einer weiteren alternativen Ausführung kann anstelle des Profilelementes 4 an dem Windschott 2 ein Verbindungselement, beispielsweise ein Gurtschloss, angeordnet sein, in welches bei positioniertem Windschott 2 eine Gurtsteckzunge an dem Gurtband 5 einsteckbar oder anderweitig aufnehmbar ist. Auch bei dieser alternativen Ausführung ist das Windschott 2 mittels des Gurtbandes 5 fahrzeugseitig fixiert und kann nicht unkontrolliert umherfliegen. Dabei kann das Verbindungselement an derselben Position an dem Windschott 2 angeordnet sein, wie das Profilelement 4.
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Durch die Verwendung des Gurtbandes 5 als Fangelement für das Windschott 2 ist kein zusätzliches Fangelement erforderlich, wobei eine Kopplung zwischen Profilelement 4 und Windschott 2 oder zwischen Verbindungselement und Windschott 2 vergleichsweise einfach und ergonomisch hergestellt werden kann.
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In einer möglichen Ausbildung kann das Windschott 2 mittels eines zusätzlichen Fangelementes, welches sich zwischen Windschott 2 und einem Gestänge einer Kopfstütze eines Fondsitzes erstreckt, gesichert werden.
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Bei Montage des Windschotts 2 ist ein Ausbau der Kopfstütze zur Anordnung des zusätzlichen Fangelementes erforderlich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Windschott
- 3
- Kopfairbag
- 4
- Profilelement
- 4.1
- Schließelement
- 5
- Gurtband
- F1
- Flügel
- F2
- weiterer Flügel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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