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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Darstellen einer Parkerlaubnis mittels einer in ein Fahrzeug integrierten Anzeigevorrichtung nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art sowie ein Fahrzeug zur Durchführung des Verfahrens.
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Das Parken eines Fahrzeugs im öffentlichen Raum erfordert oftmals das Vorzeigen einer Parkerlaubnis. Eine solche Parkerlaubnis kann beispielsweise mittels einer Parkuhr bezogen werden oder es kann ein Parkticket an einem Parkautomat gekauft und das Parkticket von außen sichtbar im Fahrzeuginnenraum hinterlegt werden. Nachteilig ist dabei der hierdurch für den Fahrzeugnutzer entstehende Aufwand. So muss der Fahrzeugnutzer sein Fahrzeug verlassen, die entsprechende Parkuhr bzw. Parkautomat aufsuchen und dort einen Bezahlvorgang durchführen.
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Zur Reduktion des Aufwands für den Fahrzeugnutzer sind auch App-basierte Bezahlmöglichkeiten zum Beziehen einer Parkerlaubnis bekannt. So existieren diverse Parkausweis-Apps, welche auf einem mobilen Endgerät wie einem Smartphone oder auch über eine fahrzeuginterne Recheneinheit ausgeführt werden können, was das bequeme Beziehen von Parkerlaubnissen ermöglicht. Beispielsweise kann in einer solchen App eine digitale Karte angezeigt werden, in der Zonen, in denen zum Abstellen des Fahrzeugs eine Parkerlaubnis erforderlich ist, optisch hervorgehoben sind. Dies erlaubt es dem Fahrzeugnutzer schnell und intuitiv zu erfassen, ob eine Parkerlaubnis für einen Abstellvorgang gekauft werden muss oder nicht. Eine Transaktion zum Beziehen der Parkerlaubnis kann dann aus der App heraus getätigt werden. Eine entsprechende Parkerlaubnis kann beim Abstellen des Fahrzeugs auch automatisch bezogen werden. Der Aufwand für den Fahrzeugnutzer wird zwar somit reduziert, jedoch steigt der Aufwand zum Kontrollieren der Parkerlaubnis für eine Behörde. So muss beispielsweise ein Verkehrspolizist erst bei einem mit der Verwaltung der mittels App bezogenen Parkerlaubnisse betrauten Dienstleister erfragen, ob tatsächlich für das jeweilige Fahrzeug eine Parkerlaubnis vorliegt. Hierzu muss der Verkehrspolizist Informationen welche das Fahrzeug eindeutig identifizieren, beispielsweise das Kennzeichen, erfassen und diese an den Dienstleister übermitteln.
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Um auch den Aufwand zur Kontrolle der Parkerlaubnis durch ein entsprechendes Kontrollorgan zu reduzieren, offenbart die
DE 10 2016 001 191 A1 eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Anzeigen von Bildinhalten. Die Druckschrift beschreibt, dass eine entsprechende Parkerlaubnis über die Anzeigevorrichtung des Kraftfahrzeugs dargestellt wird, sodass eine kontrollierende Person die Parkerlaubnis schnell und intuitiv erfassen kann. Es ist dann keine Kommunikation zu einem Dienstleister erforderlich. Nachteilig ist dabei jedoch, dass der Betrieb der Anzeigevorrichtung mit einem elektrischen Energieverbrauch einhergeht. Da Fahrzeuge nur über einen begrenzten elektrischen Energievorrat verfügen, beispielsweise gespeichert in einer 12 V Starterbatterie oder auch einer Traktionsbatterie eines batterieelektrisch antreibbaren Fahrzeugs, führt dies dazu, dass die Anzeigevorrichtung lediglich für einen begrenzten Zeitraum betrieben werden kann. Soll das Fahrzeug jedoch länger abgestellt werden, so kann die entsprechende Parkerlaubnis nach Verbrauchen der elektrischen Energiereserven der jeweiligen Fahrzeugbatterie über die Anzeigevorrichtung nicht mehr dargestellt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein verbessertes Verfahren zum Darstellen einer Parkerlaubnis mittels einer in ein Fahrzeug integrierten Anzeigevorrichtung anzugeben, mit dessen Hilfe die Parkerlaubnis für einen im Vergleich längeren Zeitraum darstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Darstellen einer Parkerlaubnis mittels einer in ein Fahrzeug integrierten Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowie ein Fahrzeug zum Anwenden des Verfahrens ergeben sich aus den hiervon abhängigen Ansprüchen.
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Bei einem Verfahren zum Darstellen einer Parkerlaubnis mittels einer in ein Fahrzeug integrierten Anzeigevorrichtung, wobei die Parkerlaubnis auf der Anzeigevorrichtung während eines ersten Zeitraums dargestellt wird und während eines zweiten Zeitraums nicht dargestellt wird, wird erfindungsgemäß die Anzeigevorrichtung während des zweiten Zeitraums deaktiviert. Hierdurch lässt sich der Energieverbrauch der Anzeigevorrichtung deutlich senken, wodurch insgesamt die Anzeigevorrichtung für einen längeren Zeitraum betreibbar ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht dabei vor, dass als Anzeigevorrichtung eine Head-Unit des Fahrzeugs verwendet wird. Mittels der Head-Unit bzw. eines zentralen Borddisplays lässt sich die Parkerlaubnis im Fahrzeuginnenraum so groß, hell und deutlich darstellen, dass sie auch von außerhalb des Fahrzeugs besonders leicht wahrgenommen werden kann. Die Verwendung einer im Fahrzeuginnenraum angeordneten Anzeigevorrichtung hat dabei den Vorteil, dass die entsprechende Anzeigevorrichtung weniger schnell bzw. gar nicht verschmutzt und/oder ein Risiko gesenkt wird, dass die Anzeigevorrichtung durch einen Unfall oder Vandalismus beschädigt wird. Das Verwenden einer ohnehin vorhandenen Anzeigevorrichtung erlaubt es auf das Vorsehen separater, zusätzlicher Anzeigevorrichtungen am Fahrzeug zu verzichten.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens führt das Fahrzeug zum Bestimmen des ersten und zweiten Zeitraums die folgenden Verfahrensschritte durch:
- - Empfangen, durch eine Recheneinheit, einer Parkaufforderung;
- - Ermitteln einer aktuellen Aufenthaltsposition des Fahrzeugs und einer aktuellen Zeit durch die Recheneinheit;
- - Zugreifen der Recheneinheit auf eine durch eine zentrale Recheneinheit verwaltete Datenbank mit Gebietsparkinformationen, wobei die Gebietsparkinformationen beschreiben in welchen geografischen Arealen in Abhängigkeit eines Datums und einer Uhrzeit eine Parkerlaubnis erforderlich ist;
- - Überprüfen, durch die Recheneinheit, ob für die aktuelle Zeit und Aufenthaltsposition des Fahrzeugs eine Parkerlaubnis erforderlich ist; und wenn ja:
- - Durchführen einer Transaktion zum Beziehen der Parkerlaubnis zwischen Recheneinheit und zentraler Recheneinheit;
- - Überprüfen eines Ladezustands eines elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs durch die Recheneinheit; und, so lange der Ladezustand größer als ein festgelegter Schwellwert ist:
- - fortlaufendes Vergleichen der aktuellen Zeit mit dem Datum und der Uhrzeit zu der das Vorlegen einer Parkerlaubnis am Aufenthaltsort des Fahrzeugs erforderlich ist durch die Recheneinheit und feststellen,
- - dass der erste Zeitraum vorliegt, wenn zumindest die Gebietsparkinformationen ergeben, dass zur aktuellen Zeit eine Parkerlaubnis erforderlich ist; oder
- - dass der zweite Zeitraum vorliegt, wenn die Gebietsparkinformationen ergeben, dass zur aktuellen Zeit keine Parkerlaubnis erforderlich ist.
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Das Befolgen der im vorigen aufgezählten Verfahrensschritte führt dazu, dass die Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs nur dann die Anzeigevorrichtung zur Darstellung der Parkerlaubnis aktiviert, wenn das Fahrzeug in einem geografischen Areal abgestellt ist, in welchem zu bestimmten Zeitfenstern das Vorlegen einer Parkerlaubnis erforderlich ist und wenn gleichzeitig ein solches Zeitfenster vorliegt. Parkt das Fahrzeug in einem geografischen Areal in welchem keine Parkerlaubnis erforderlich ist, so wird die entsprechende Parkerlaubnis auch nicht bezogen und somit auch keine Parkerlaubnis dargestellt. Die Anzeigevorrichtung bleibt entsprechend deaktiviert. Ist hingegen eine Parkerlaubnis erforderlich so kann der Fall eintreten, dass das Fahrzeug so lange parkt, bis ein Zeitfenster erreicht wird, in dem keine Parkerlaubnis mehr nachzuweisen ist. An ein solches Zeitfenster kann sich erneut ein Zeitfenster anschließen, in dem das Vorweisen der Parkerlaubnis wieder erforderlich ist. Für einen bestimmten innerstädtischen Parkplatz kann es beispielsweise erforderlich sein, dass montags bis freitags zwischen 9 bis 14 Uhr und zwischen 16 und 20 Uhr sowie samstags zwischen 9 bis 14 Uhr eine Parkerlaubnis vorzulegen ist und ansonsten nicht. Die Recheneinheit, beispielsweise eine fahrzeuginterne Recheneinheit, berücksichtigt diese Informationen und aktiviert die Anzeigevorrichtung zur Darstellung der Parkerlaubnis nur dann, wenn ein solches Zeitfensterfenster vorliegt, in welchem der Nachweis der Parkerlaubnis erbracht werden muss.
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Die Parkaufforderung kann von einem Fahrzeugnutzer manuell an die Recheneinheit übermittelt werden, beispielsweise über eine fahrzeuginterne Mensch-Maschine-Schnittstelle oder über eine entsprechende auf einem mobilen Endgerät ausgeführte App. Das mobile Endgerät kann dann mit dem Fahrzeug gekoppelt sein. Das Fahrzeug, sprich die Recheneinheit, kann die Parkaufforderung auch selbst ermitteln, beispielsweise durch das Überprüfen eines Zündungsstatus und/oder eines Verriegelungszustands der Fahrzeugtüren. Ist beispielsweise die Zündung deaktiviert und/oder sind die Fahrzeugtüren verriegelt, so bestimmt die Recheneinheit, dass das Fahrzeug abgestellt wurde, also parkt. Dies ermöglicht eine komfortable und automatische Beziehung von Parkerlaubnissen bei einem Abstellvorgang.
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Das Fahrzeug kann seine Aufenthaltsposition beispielsweise mit Hilfe eines Navigationssystems bestimmen. Hierzu kann das Navigationssystem beispielsweise Informationen von einem globalen Navigationssatellitensystem wie GPS, Galileo oder dergleichen empfangen. Die Aufenthaltsposition des Fahrzeugs lässt sich somit durch Geokoordinaten beschreiben.
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Bei der zentralen Recheneinheit kann es sich beispielsweise um einen Cloudserver handeln. Die Gebietsparkinformationen können neben den geografischen- und Zeitinformationen auch eine Information über einen Verwalter entsprechender Parkzonen aufweisen. So können unterschiedliche Parkflächen von verschiedenen Dienstleistungsanbietern verwaltet werden, was es erfordert, entsprechende Zahlungsinformationen mit den jeweils relevanten Dienstleistungsanbietern zu teilen. Dabei können die Zahlungsinformationen des Fahrzeugnutzers auch auf der zentralen Recheneinheit hinterlegt werden, welche dann die entsprechenden Transaktionen zum Beziehen der Parkerlaubnis mit den jeweiligen Verwaltern der Parkzonen automatisch durchführt. Hierdurch lässt sich der Nutzerkomfort noch weiter steigern.
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Bei dem elektrischen Energiespeicher des Fahrzeugs kann es sich beispielsweise um eine 12 V Starterbatterie, auch einfach als Autobatterie bezeichnet, oder um eine Traktionsbatterie, auch als Hochvoltbatterie bezeichnet, handeln. Der Schwellwert für den Ladezustand kann beliebig gewählt werden und beispielsweise 10%, 15% oder 20% betragen. Unterschreitet der Ladezustand des elektrischen Energiespeichers den festgelegten Schwellwert, so wird auf einen Betrieb der Anzeigevorrichtung verzichtet, um ein zu starkes Entladen des elektrischen Energiespeichers zu verhindern. Mit anderen Worten bestimmt die Recheneinheit in einem solchen Fall das Vorliegen des zweiten Zeitraums. Dies ermöglicht es elektrische Energiereserven vorzuhalten, um beispielsweise das Fahrzeug zu starten, das Erreichen einer Ladestation sicherzustellen oder eine Tiefenentladung entgegenzuwirken.
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Das Beenden eines Parkvorgangs kann durch die Recheneinheit ferner durch das Anlassen des Fahrzeugs, Öffnen der Türen bzw. Türverriegelung oder Detektieren einer Fahrzeugbewegung automatisch erkennt werden. Die Recheneinheit kann dann einem Zahlungsdienstleister zum Verwalten der Transaktionen eine tatsächlich erfolgte Parkdauer mitteilen, was eine minutengenaue Abrechnung von Parkvorgängen erlaubt. Hierdurch lässt sich das Überbezahlen von Parktickets verhindern.
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Bevorzugt empfängt die Recheneinheit Sensordaten von Fahrzeug-Umgebungssensoren und wertet diese aus, wobei durch Auswerten der Sensordaten Bewegungen von Objekten im Fahrzeugumfeld durch die Recheneinheit detektierbar sind, woraufhin die Recheneinheit für den Fall, dass die Gebietsparkinformationen ergeben, dass zur aktuellen Zeit eine Parkerlaubnis erforderlich ist:
- - die Recheneinheit feststellt, dass der erste Zeitraum vorliegt, wenn Bewegungen von Objekten im Fahrzeugumfeld erkannt werden; und
- - die Recheneinheit feststellt, dass der zweite Zeitraum vorliegt, wenn keine Bewegungen von Objekten im Fahrzeugumfeld erkannt werden.
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Hierdurch lässt sich der Energieverbrauch für den Betrieb der Anzeigevorrichtung noch weiter absenken. So wird wenn das Erfordernis vorliegt die Parkerlaubnis mittels der Anzeigevorrichtung darzustellen, die Anzeigevorrichtung nur dann betrieben, wenn auch Bewegungen im Fahrzeugumfeld erkannt werden. So ist das Darstellen der Parkerlaubnis nur dann erforderlich, wenn sich eine Person dem Fahrzeug nähert, welche mit der Überprüfung des Vorliegens von Parkerlaubnissen betraut ist. Registriert das Fahrzeug bzw. die Recheneinheit Bewegungen im Fahrzeugumfeld, so könnte es sich hierbei um eine solche mit der Kontrolle betraute Person handeln. Entsprechend wird die Anzeigevorrichtung zur Darstellung der Parkerlaubnis aktiviert.
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Als Fahrzeug-Umgebungssensoren können unterschiedliche Sensoren verwendet werden, wie ein oder mehrere Umfeldkameras, ein Abstandsradarsystem, Ultraschallsensoren und/oder Laserscanner wie ein LIDAR.
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Das Fahrzeug ist dabei so ausgeführt, dass der Betrieb der Fahrzeug-Umgebungssensoren einen geringeren Energieverbrauch erfordert als der Betrieb der Anzeigevorrichtung. Zur noch weiteren Absenkung des Energieverbrauchs können dabei die Fahrzeug-Umgebungssensoren auch in Intervallen angesteuert werden. Beispielsweise können die Fahrzeug-Umgebungssensoren, bspw. besagte Ultraschallsensoren, alle 5, 10 oder beispielsweise 30 Sekunden zur Durchführung einer Messung angesteuert werden.
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Wird eine Bewegung im Fahrzeugumfeld erkannt, so bleibt die Anzeigevorrichtung für eine gewisse Pufferzeit aktiviert, nachdem keine Bewegungen mehr im Fahrzeugumfeld detektiert werden. So wird typischerweise eine mit der Kontrolle von Parkerlaubnissen betraute Person neben dem Fahrzeug zum Stehen kommen und in den Fahrzeuginnenraum hineinblicken. Somit lässt sich verhindern, dass in einem solchen Moment die Anzeigevorrichtung deaktiviert wird und die mit der Kontrolle betraute Person entsprechend die Parkerlaubnis nicht mehr erfassen könnte. Die Pufferzeit kann beispielsweise 5 Sekunden, 30 Sekunden, eine Minute oder auch Bruchteile oder Vielfache davon betragen.
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Bei einem Fahrzeug mit einer Recheneinheit, einer Anzeigevorrichtung und einer drahtlosen Kommunikationsschnittstelle sind erfindungsgemäß die Recheneinheit, die Anzeigevorrichtung und die drahtlose Kommunikationsschnittstelle zur Durchführung eines im vorigen beschriebenen Verfahrens eingerichtet. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein beliebiges Fahrzeug wie einen Pkw, Lkw, Transporter, Bus oder dergleichen handeln. Bei der Anzeigevorrichtung handelt es sich bevorzugt um eine im Fahrzeuginnenraum angeordnete Anzeigevorrichtung, wie das Display eines Kombiinstruments, einen für Entertainmentzwecke in die Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes integrierte Anzeige oder besonders bevorzugt um ein zentrales Borddisplay wie die Head-Unit. Mittels der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle ist das Fahrzeug bzw. die Recheneinheit dazu in der Lage Informationen mit der zentralen Recheneinheit, sprich dem Cloudserver, auszutauschen. Bei der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle kann es sich beispielsweise um eine Telekommunikationseinheit, auch als Tele-Communication-Unit oder Telematic-Control-Unit (TCU) bezeichnet, handeln.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Darstellen der Parkerlaubnis mittels der Anzeigevorrichtung und des Fahrzeugs ergeben sich auch aus den Ausführungsbeispielen, welche nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben werden.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs in einer Draufsicht; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ein in 1 dargestelltes erfindungsgemäßes Fahrzeug 1 umfasst eine Anzeigevorrichtung 2, hier in Form einer Head-Unit, eine Recheneinheit 3 zum Ansteuern der Anzeigevorrichtung 2 und zur Auswertung von Fahrzeug-Umgebungssensoren 5 erzeugten Sensordaten sowie eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 6 zum Informationsaustausch mit einer zentralen Recheneinheit 4.
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Die Anzeigevorrichtung 2 wird zur Darstellung einer Parkerlaubnis während des Abstellens des Fahrzeugs 1 auf einem Parkplatz nur dann aktiviert, wenn während der Parkdauer ein Zeitfenster in welchem eine Parkerlaubnis nachgewiesen werden muss vorliegt. Das Aktivieren der Anzeigevorrichtung 2 erfolgt somit ausschließlich in einem ersten Zeitraum, während in einem zweiten Zeitraum die Anzeigevorrichtung 2 deaktiviert bleibt bzw. wird. Ein hierzu durchgeführter Verfahrensablauf wird im Folgenden anhand von 2 erläutert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren startet in einem Verfahrensschritt 201.
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In einem Verfahrensschritt 202 prüft die Recheneinheit 3 des Fahrzeugs 1, ob eine Parkaufforderung vorliegt. Bei der Parkaufforderung handelt es sich um eine Information, dass das Fahrzeug 1 zum Parken abgestellt wurde. Beispielsweise kann die Parkaufforderung durch Eingabe einer Bedienhandlung über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Recheneinheit 3 manuell mitgeteilt werden. Die Recheneinheit 3 kann die Parkaufforderung jedoch auch selbst initiieren. Hierzu kann die Recheneinheit 3 beispielsweise einen Zündungsstatus oder einen Verriegelungsstatus der Fahrzeugtüren überwachen. Kann die Recheneinheit 3 keine Parkaufforderung erkennen bzw. wird diese durch die Recheneinheit 3 nicht selbst initiiert, so ermittelt die Recheneinheit 3 in einem Verfahrensschritt AUS, dass der zweite Zeitraum vorliegt, also die Anzeigevorrichtung 2 deaktiviert wird.
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Wird eine Parkaufforderung erkannt, so baut die Recheneinheit 3 in einem Verfahrensschritt 203 über die drahtlose Kommunikationsschnittstelle 6 eine Kommunikationsverbindung zur zentralen Recheneinheit 4 auf und bezieht von dieser Gebietsparkinformationen. Die Gebietsparkinformationen beschreiben für welche geografische Region in Abhängigkeit einer Zeit, also eines Datums und einer Uhrzeit, eine Parkerlaubnis vorgelegt werden muss. Das Fahrzeug 1 bzw. die Recheneinheit 3 ermittelt im Verfahrensschritt 203 zudem die aktuelle Aufenthaltsposition des Fahrzeugs 1 und die aktuelle Zeit. Diese Informationen werden mit den Gebietsparkinformationen verglichen, wodurch die Recheneinheit 3 dazu in die Lage versetzt wird zu bestimmen, ob aktuell eine Parkerlaubnis bezogen und über die Anzeigevorrichtung 2 dargestellt werden muss oder nicht. Ist dies nicht der Fall, also befindet sich das Fahrzeug 1 an einem Ort, an dem das Parken ohne Parkerlaubnis möglich ist, oder befindet sich das Fahrzeug 1 an einem Ort, an dem eine Parkerlaubnis nur zu bestimmten Uhrzeiten bzw. Daten erforderlich ist und liegt die aktuelle Zeit außerhalb dieses Zeitraums, so wird erneut der Verfahrensschritt AUS ausgeführt und die Anzeigevorrichtung 2 wird deaktiviert.
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Ist hingegen das Beziehen und Darstellen einer Parkerlaubnis erforderlich, so wird im Verfahrensschritt 204 eine Transaktion zum Beziehen der Parkerlaubnis durchgeführt. Die Transaktion kann durch die Recheneinheit 3 automatisch initiiert werden oder auch erst die Eingabe einer manuellen Bedienhandlung seitens eines Fahrzeugnutzers erfordern. Der Fahrzeugnutzer kann hierzu seine Abrechnungsinformationen wie einen Namen, Bankverbindung, Kreditkarteninformationen oder dergleichen in der zentralen Recheneinheit 4 hinterlegen. Wird die entsprechende Transaktion nicht durchgeführt, so wird erneut der Verfahrensschritt AUS durchgeführt und die Anzeigevorrichtung 2 wird/bleibt deaktiviert.
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Wurde hingegen die Transaktion durchgeführt, also die Parkerlaubnis bezogen, so überprüft die Recheneinheit in einem Verfahrensschritt 205, ob ein Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs 1 über einem festgelegten Schwellwert liegt. Ist dies nicht der Fall, unterschreitet also der Ladezustand den Schwellwert, so wird erneut der Verfahrensschritt AUS durchgeführt und auf einen Betrieb der Anzeigevorrichtung 2 wird verzichtet bzw. dieser wird eingestellt. Hierdurch lässt sich gewährleisten, dass genug Energiereserven im elektrischen Energiespeicher vorgehalten werden. Insbesondere wird der festgelegte Schwellwert ausreichend hoch gewählt, um einer vorzeitigen Batteriealterung entgegenzuwirken.
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Verfügt der elektrische Energiespeicher hingegen über ausreichende Kapazitätsreserven, so überprüft die Recheneinheit 3 im Verfahrensschritt 206 fortwährend ob die aktuelle Zeit immer noch das Darstellen der Parkerlaubnis erfordert. Beispielsweise ist es an Sonn- und Feiertagen oder zu bestimmten Uhrzeiten unter der Woche nicht erforderlich eine Parkerlaubnis nachzuweisen. Ist dies der Fall, so wird erneut der Verfahrensschritt AUS durchgeführt und die Anzeigevorrichtung 2 wird deaktiviert. Ist es hingegen erforderlich die Parkerlaubnis darzustellen, so wertet gemäß einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Recheneinheit 3 im Verfahrensschritt 207 die von den Fahrzeug-Umgebungssensoren 5 empfangenen Sensordaten aus, um Bewegungen im Fahrzeugumfeld zu detektieren. Können keine Bewegungen detektiert werden, so wird entsprechend der Verfahrensschritt AUS ausgeführt und die Anzeigevorrichtung 2 bleibt deaktiviert. Werden hingegen Bewegungen im Fahrzeugumfeld erkannt, so führt die Recheneinheit 3 den Verfahrensschritt AN aus, und aktiviert die Anzeigevorrichtung 2 zur Darstellung der Parkerlaubnis.
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Im Verfahrensschritt 208 wartet die Recheneinheit 3 bis eine definierbare Pufferzeit abgelaufen ist, nach der nach Detektieren keiner Bewegung mehr im Fahrzeugumfeld die Anzeigevorrichtung 2 deaktiviert wird, also entsprechend der Verfahrensschritt AUS ausgeführt wird.
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Im Verfahrensschritt 209 überprüft die Recheneinheit 3, ob das Fahrzeug 1 gestartet wird und sich vom entsprechenden Parkplatz fortbewegt. In einem solchen Fall wird keine Parkerlaubnis mehr benötigt, sodass in einem Verfahrensschritt 210 das erfindungsgemäße Verfahren endet. Gegebenenfalls kann, angedeutet durch einen Pfeil 211, eine zeitgenaue Abrechnung des Parkvorgangs erfolgen. Hierzu können erneut die Recheneinheit 3 und die zentrale Recheneinheit 4 miteinander kommunizieren, um die Dauer des Parkvorgangs auszutauschen. Die Höhe des Parktarifs kann dann in Abhängigkeit der tatsächlichen Abstellzeit des Fahrzeugs 1 ermittelt werden. Dies erlaubt auch eine minuten- oder gar sekundengenaue Abrechnung. Hierdurch wird verhindert, dass ein Parkticket überbezahlt wird, beispielsweise weil eine entsprechende Parkerlaubnis für einen größeren Zeitraum bezogen wurde, als das Fahrzeug 1 tatsächlich abgestellt wurde.
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Die Darstellung der Parkerlaubnis auf der Anzeigevorrichtung 2 kann beliebig erfolgen. Es können beliebige Texte, Symbole, Schriftzeichen, Piktogramme oder dergleichen dargestellt werden. Je nach Parkzone und Kontrollorgan können unterschiedlichste Informationen in die dargestellte Parkerlaubnis inkludiert werden, wie ein Name des Fahrzeugnutzers oder Fahrzeughalters, eine Kundennummer, eine planmäßige Start- und Endzeit des Parkvorgangs, eine Adresse, eine Telefonnummer und dergleichen. Ebenfalls können optoelektronische Codes wie ein Barcode oder ein QR-Code dargestellt werden, welcher von einer mit der Kontrolle des Vorliegens von Parkerlaubnissen betrauten Person mittels einer geeigneten Erfassungseinrichtung gescannt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016001191 A1 [0004]