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Die Erfindung betrifft ein Assistenzsystem für einen Kraftwagen zur Änderung ausführbarer Sonderbetriebszustände gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, sowie einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 6.
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Kraftwägen beziehungsweise Fahrzeuge sind gemäß heutigem Stand der Technik in ein „open-air“-Format einstellbar, das heißt für eine Veranstaltung unter freiem Himmel, wodurch Autokonzerte als auch Autogottesdienste oder andere Veranstaltungen im Außenbereich wahrnehmbar sind. Diese Veranstaltungen im Außenbereich der Fahrzeuge führen dazu, dass diese Fahrzeuge jeweilige dafür geeignete technologische Merkmale erfüllen müssen. Aus dem hohen Grad an Automatisierung von Fahrzeugfunktionen und dem Einsatz von Elektroniken ergeben sich für den Fahrer oder einen Beifahrer während der Veranstaltung zahlreiche Aufgaben, welche möglichst ergonomisch gelöst werden müssen. Die Vernetzung der einzelnen Fahrzeugfunktionen bietet aber gleichermaßen das Potential, mit geeigneten technischen Lösungen dafür zu sorgen, dass der Veranstaltungsbesuch für den Kunden beziehungsweise den Fahrer sogar komfortabler ist als zu früheren Zeiten, in denen die Fahrzeugfunktionen sehr beschränkt waren.
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Während des Aufenthalts beispielsweise bei den zuvor genannten „open air“-Fahrzeugveranstaltung müssen die Fahrzeugsysteme in einen Zustand versetzt werden, die den Insassen und den anderen Besuchern einen angenehmen Veranstaltungsbesuch ermöglichen. Hierbei treten verschiedene Probleme auf, beispielsweise ist das manuelle Einstellen vieler Systemzustände mit hohem zeitlichen Aufwand verbunden und erfordert von den Insassen viel Bedienverständnis selten genutzter Funktionen wie beispielsweise einer manuellen Frequenzauswahl im Radio oder weitere Einstellungen. Zudem ist nach Beendigung der Veranstaltung ein weiteres Problem, dass die Systemzustände wieder in den Normalmodus zurückversetzt werden müssen. Hierbei ist der Aufwand ebenso groß wie bei der Aktivierung.
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Zu solchen Assistenzsystemen ist beispielweise aus der
DE 10 2016 102 123 A1 bereits ein Fahrzeugsystem offenbart, welches eine Verarbeitungsvorrichtung umfasst, die dazu programmiert ist, ein erstes Benutzereingabesignal zu empfangen und einen Autowaschmodus als Reaktion auf das Empfangen des ersten Benutzereingabesignals zu aktivieren. Das Aktivieren des Autowaschmodus umfasst das vorübergehende Deaktivieren mindestens eines Fahrzeugsicherheitssystems. Ein Verfahren umfasst das Empfangen des ersten Benutzereingabesignals, das Aktivieren eines Fahrzeugautowaschmodus als Reaktion auf das Empfangen des ersten Benutzereingabesignals, das Empfangen eines zweiten Benutzereingabesignals und das Deaktivieren des Autowaschmodus als Reaktion auf das Empfangen des zweiten Benutzereingabesignals.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Assistenzsystem für einen Kraftwagen derart weiterzuentwickeln, dass verschiedene Sonderbetriebszustände des Kraftwagens, insbesondere für eine Veranstaltung unter freiem Himmel, einstellbar sind, und welche je nach Zustand des Kraftwagens wenigstens teilweise automatisch ein- und zurückstellbar sind.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Assistenzsystems mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ebenso wird die Aufgabe durch einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Assistenzsystems sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kraftwagens anzusehen und umgekehrt.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Assistenzsystem für einen Kraftwagen zur Änderung auswählbarer Sonderbetriebszustände, welche insbesondere über Speichersysteme und Signale sowie Software und zugehörigen Schaltkreisen abrufbar sind. Das Assistenzsystem umfasst wenigstens eine elektronische Recheneinrichtung und eine mit der elektronischen Recheneinrichtung elektrisch gekoppelte Steuerungseinrichtung zur Steuerung wenigstens einer Einrichtung eines zugehörigen Subsystems des Kraftwagens. Dies bedeutet, dass über die elektronische Recheneinrichtung Signale an die Steuerungseinrichtung gesendet als auch empfangen werden, welche die Steuerungseinrichtung derart steuern, dass diese die verschiedenen Einrichtungen betätigt, an welchen die zugehörigen Subsysteme gekoppelt sind. Beispielsweise umfasst eine Einrichtung die Beleuchtung des Kraftwagens, wobei die Subsysteme der Beleuchtung das Außenlicht, als auch das Innenlicht sein können. Entsprechend der Hierarchie der Systeme und Subsysteme sowie der dazugehörigen Einrichtungen ist es möglich, sämtliche Einrichtungen, Systeme und Subsysteme des Kraftwagens mittels der Steuereinrichtung zu steuern, wobei die Steuerungseinrichtung über die elektrisch gekoppelte elektronische Recheneinrichtung steuerbar ist. Das Assistenzsystem selber ist als Software über die elektronische Recheneinrichtung durch einen Nutzer bedienbar, wobei die elektronische Recheneinrichtung bereits am Kraftwagen für weitere Systeme angeordnet sein kann, als auch eine zusätzliche elektronische Recheneinrichtung für das erfindungsgemäße Assistenzsystem anordenbar ist. Ebenso können elektronische Recheneinrichtung und Steuerungseinrichtung einander zugeordnet als auch elektronisch oder per Funk miteinander gekoppelt sein. Eine Koppelung der Steuerungseinrichtung mit den jeweiligen Einrichtungen ist ebenfalls elektrisch oder kabellos per Funk koppelbar. Weitere Zusammenhänge zwischen Systemen, Subsystemen sowie der Steuerungseinrichtung und der jeweiligen Einrichtungen sind je nach Kraftwagen oder Modellen der jeweiligen Geräte beziehungsweise Einrichtungen variierbar, wobei eine Befehlshierarchie von System zu Subsystem erfindungsgemäß beibehalten wird. Die jeweiligen Einrichtungen und die zugehörigen Subsystem sind anfänglich fahrtauglich eingestellt, so dass der Kraftwagen zunächst keine Einstellungen durchführen muss, um fahrtauglich zu sein. In anderen Worten sind alle Systeme und Einrichtungen derart eingestellt, dass der Kraftwagen problemlos fahren kann.
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Um die Aufgabe der Erfindung zu lösen, ist es hierbei erfindungsgemäß vorgesehen, dass während eines Parkzustands des Kraftwagens, in welchem der Kraftwagen steht beziehungsweise parkt, ein erster Sonderbetriebszustand des Assistenzsystems auswählbar ist, bei welchem die Steuerungseinrichtung mittels der elektronischen Recheneinrichtung von einem Nutzer einstellbar und eine daraus resultierende Voreinstellung speicherbar ist. Hierbei ist es insbesondere erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Steuerungseinrichtung mit einer ersten Einrichtung, einer zweiten Einrichtung und einer dritten Einrichtung gekoppelt ist, wobei die eben genannten Einrichtungen mittels der Steuerungseinrichtung steuerbar und/oder einstellbar sind. Die erste Einrichtung umfasst hierbei eine Innen- und eine Außenbeleuchtung des Kraftwagens, die zweite Einrichtung einen Klimatisierungsbetrieb des Kraftwagens und die dritte Einrichtung eine Sitzverstellung wenigstens eines Fahrzeugsitzes des Kraftwagens. In anderen Worten ist es möglich, mittels der ersten Einrichtung das Subsystem der Beleuchtung zu steuern, wodurch beispielsweise ein Außenlicht und ein Innenlicht steuerbar sind. Die zweite Einrichtung stellt einen Fahrzeugsitz dar, welcher als Subsystem die Verstellung beispielsweise der Rückenlehne darstellt, welche durch den Nutzer einstellbar ist. Die dritte Einrichtung weist hierbei die Klimatisierung auf, wodurch als Subsystem die Innenraumklimatisierung dargestellt ist, welche temperaturabhängig einstellbar ist. Somit ist es möglich, mittels des ersten Sonderbetriebszustands sämtliche Einrichtungen durch die Steuerungseinrichtung derart zu gestalten beziehungsweise einzustellen, dass sich der Nutzer beziehungsweise der Fahrer in einem Veranstaltungsbesuch wohlfühlt, wobei der Veranstaltungsbesuch durch einen zweiten Sonderbetriebszustand dargestellt ist.
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Das Assistenzsystem ist ebenfalls dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Sonderbetriebszustand des Assistenzsystems auswählbar ist, bei welchem die zuvor genannten Voreinstellungen der Steuerungseinrichtung wenigstens teilweise automatisch einstellbar sind. In anderen Worten ist es hierbei möglich, beim zweiten Sonderbetriebszustand die Voreinstellung sämtlicher Einrichtungen beziehungsweise Subsysteme wenigstens teilweise automatisch einzustellen und zu steuern, so dass der Nutzer beispielsweise per Knopfdruck alle Voreinstellungen für einen Veranstaltungsbesuch unter freiem Himmel einstellen kann. Beispielsweise kann ein Außenlicht vollständig deaktiviert werden, um den eigenen und fremden Blick auf die Leinwand beziehungsweise Bühne nicht zu beeinträchtigen. Zudem kann das Innenlicht in eine Innenbeleuchtung beziehungsweise eine Ambientebeleuchtung verstellt werden, so dass je nach Vorlieben des Insassen, eine Helligkeit aktiver Zonen und Farben eingestellt werden kann. Weitere Verstellungen in dem zweiten Sonderbetriebszustand sind beispielsweise der Fahrzeugsitz, welcher in eine bequeme Kinostellung gebracht werden kann, die Klimatisierung beziehungsweise die Innenraumklimatisierung durch Kühlung beziehungsweise Heizung beziehungsweise Belüftung, welche über einen gesamten Film/Konzert hinweg verfügbar ist, um einen Klimakomfort zu gewährleisten, ein Fahrwerk, welches eine Niveauregulierung durchführt, wodurch je nach Parkplatz es zu einem freien Blick auf die Leinwand/Bühne anwendbar ist. Hierbei wird das Fahrzeugniveau angehoben, wodurch der Fahrer über davorstehende Kraftwägen beziehungsweise Fahrzeuge sehen kann. Weitere Änderungen, Einstellungen und Steuerungen können beispielweise an Multimediasysteme wie beispielsweise Radio mit einer Radiofrequenz, Displays mit Head-Units, welche von einem Blickwinkel auf die Leinwand wegbewegbar sind, Telefonieeinrichtungen mit Telefoniefunktionen, welche so stummgeschaltet werden, dass sie den Insassen und weitere Kinobesucher nicht stört, durchgeführt werden. Weiterhin ist im Exterieur des Kraftwagens beispielsweise ein Außenspiegel so verstellbar, dass mittels eines Abblendens oder eines Anklappens eine Blendung durch Scheinwerfer anderer Fahrzeuge vermeidbar ist, ebenfalls kann ein Totwinkelassistent beziehungsweise eine Totwinkelassistenzgrafik im Außenspiegel bei einer am Auto vorbeilaufenden Person dazu führen, dass diese nicht blinkt, wenn das Fahrzeug in der Parkposition steht, da es die Insassen vom Veranstaltungsgeschehen ablenken kann. Ebenso sind Parksensoren anbringbar, welche eine optische oder eine akustische Warnung vermeiden, wenn das Fahrzeug in der Parkposition steht, da es die Insassen vom Veranstaltungsgeschehen ablenken kann. Schließlich ist zudem beispielsweise ein Bordnetz so verstellbar, dass alle Subsysteme die für die komfortablen Veranstaltungsbesuche benötigt werden, über den gesamten Verlauf der Veranstaltung bis zu drei Stunden verfügbar sind, ohne bei einem Fahrzeug mit konventionellem Verbrenner den Motor starten zu müssen. Die drei Stunden sind hierbei insbesondere ein vorgegebener Intervall, welcher veränderbar ist. Mit anderen Worten wird mittels des Bordnetzes aktuell nach einer bestimmten Zeit zu einem Motorstart aufgefordert oder bei einem Nichtstart bestimmte Subsysteme abgeschaltet, um dies zu verhindern, wird hierbei das Bordnetz derart verändert, dass in den drei Stunden die Gültigkeit beziehungsweise die Funktion aller Subsysteme ermöglicht ist.
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Schließlich ist ein dritter Sonderbetriebszustand des Assistenzsystems aktivierbar, bei welchem die Voreinstellung der Steuereinrichtung aus dem zweiten Sonderbetriebszustand zurückstellbar ist, wodurch die erste, die zweite und die dritte Einrichtung fahrtauglich eingestellt sind. In anderen Worten werden nach der Aktivierung des dritten Sonderbetriebszustands sämtliche Voreinstellungen aller Einrichtungen derart wieder zurück geändert, dass alle Subsysteme beziehungsweise Einrichtungen fahrtauglich eingestellt sind. Somit kann beispielsweise das Innenlicht im Innenraum wieder ausgeschalten werden, das Fahrwerk wieder auf die normale Höhe gesetzt werden, Blinkanlagen und Außenlichter wieder eingestellt werden und so weiter. Es ist insbesondere erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Zurückstellen der Voreinstellungen beim Betreiben des Kraftwagens beziehungsweise beim Fahren oder Einschalten des Motors wenigstens teilautomatisch geändert wird, so dass der Nutzer beziehungsweise der Insasse möglichst wenige Handgriffe benötigt, um sämtliche Einrichtungen wieder fahrtauglich einzustellen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass bei der Auswahl des zweiten Sonderbetriebszustands ein Intervall mit einer zeitlichen Begrenzung des zweiten Sonderbetriebszustands aktivierbar ist. Als Intervall ist hier insbesondere eine zeitliche Begrenzung gemeint, welche in den Voreinstellungen zunächst eingestellt werden kann, und die Zeitdauer sämtlicher Verstellungen der Einrichtungen begrenzt. Es ist möglich, hierbei verschiedene Intervalle für die verschiedenen Einrichtungen einzustellen, wobei es erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass nach Ablaufen der begrenzten Zeit beziehungsweise nach Ablaufen des Intervalls sämtliche Einrichtungen und Subsysteme ausgeschaltet werden. Dadurch werden alle Einrichtungen so ausgeschaltet, dass kein Energieverbrauch mehr stattfindet, es ist ebenfalls möglich, dass dich der gesamte Kraftwagen ausschaltet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass Kommunikationsschnittstellen des Kraftwagens aktivierbar und/oder in einen entsprechenden Suchmodus übergehen. Dies führt insbesondere dazu, dass die kabellosen Kommunikationsstellen wie beispielweise Bluetooth, Radio, WLAN automatisch verbunden werden, wenn das Assistenzsystem in den ersten und in den zweiten Sonderbetriebszustand verstellt wird. Die Kopplung mit kabellosen Kommunikationsstellen vereinfacht hiermit die Einstellung beziehungsweise die Verstellung sämtlicher Einrichtungen, welche über kabellose Kommunikationsschnittstellen einen Datenaustausch ermöglichen.
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Weiterhin vorteilhaft hat sich eine Ausgestaltung der Erfindung erwiesen, in welcher die Voreinstellung mittels einer mit der elektronischen Recheneinrichtung elektrisch gekoppelten, berührungssensitiven Anzeigeeinrichtung einstellbar ist. Die Anzeigeeinrichtung weist hierbei eine GUI (Englisch: Graphical User Interface), welche es ermöglicht, die einzelnen Einrichtungen über die Steuereinrichtung und diese wiederum über die elektrische Kopplung der elektronischen Recheneinrichtung mit der Steuereinrichtung zu verstellen. Ebenso ist es möglich, die eingegebenen Verstellungen in einen Datenspeicher der elektronischen Recheneinrichtung zu speichern, wodurch das Einstellen der Voreinstellungen einmalig eingegeben werden muss, so dass der Nutzer in einer zweiten Anwendung oder in einer weiteren Anwendung diese Voreinstellung automatisch eingeben kann beziehungsweise sämtliche Voreinstellungen wenigstens teilweise automatisch durch das Assistenzsystem wiedergegeben werden. Insbesondere ist in verschiedenen Kraftwägen eine solche Anzeigeeinrichtung bereits gegeben, wodurch es besonders vorteilhaft ist, die Anwendung der Voreinstellungen in einer bereits vorgegebenen Anzeigeeinrichtung einzubauen beziehungsweise zu installieren beziehungsweise die Software in einer solchen wiederzugeben.
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Schließlich ist es in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass eine Vielzahl von benutzerdefinierten Voreinstellungen speicherbar und auswählbar ist. Insbesondere ist hierbei das Einstellen für verschiedene Nutzer besonders vorteilhaft, da verschiedene körperliche Größen, verschiedene Präferenzen, verschiedene Nutzer getrennt voneinander abgespeichert werden, wodurch nicht nur ein Fahrer, sondern mehrere Fahrer des Kraftwagens eine automatische Voreinstellung abspeichern können.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Kraftwagen mit allen Mitteln zur Ausführung des beanspruchten Assistenzsystems zur Änderung auswählbarer Sonderbetriebszustände des Kraftwagens. Der Kraftwagen umfasst hierbei wenigstens eine elektronische Recheneinrichtung und eine mit der elektronischen Recheneinrichtung elektrisch gekoppelte Steuerungseinrichtung zur Steuerung wenigstens einer Einrichtung eines zugehörigen Subsystems des Kraftwagens.
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In anderen Worten betrifft der Gegenstand der Erfindung eine automatische und parallelisierte Einstellung mehrerer Fahrzeugsysteme und eine Ermöglichung neuer Zustandskombinationen zur komfortablen Vorbereitung und Verwendung eines Fahrzeugs während beispielsweise einer Veranstaltung unter freiem Himmel wie beispielsweise Autokino, Autokonzert und weitere. Für einen solchen Veranstaltungsmodus können individuelle Einstellungen an mehreren Fahrzeugsystemen einmalig vordefiniert werden, beispielsweise analog einer Memoryfunktion für Sitzeinstellungen, welche durch eine einzige Aktion aktiviert werden, sobald die Parkposition auf dem Veranstaltungsgelände eingenommen wurde. Da ein solcher Veranstaltungsmodus nur in einem gesicherten Fahrzeugzustand, insbesondere mit einer eingelegten Parkstufe, aktiviert werden kann, sind auch Zustandskombinationen zulässig, die im Fahrbetrieb grundsätzlich ausgeschlossen werden. Die Deaktivierung erfolgt gleichermaßen durch eine einzelne Aktion, beispielsweise Einlegen einer Fahrstufe, und das Fahrzeug wird wieder in den Ausgangszustand zurückversetzt.
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Durch eine solche Automatisierung und Parallelisierung werden die notwendigen Benutzerinteraktionen zur Aktivierung und Deaktivierung der einzelnen Systemzustände stark reduziert und der Bedienkomfort in dem Zuge deutlich erhöht. Die Ermöglichung neuer Kombinationen von Systemzuständen in einem fest definierten Betriebsmodus erweitert die Produkteigenschaft, ohne den regulären Fahrbetrieb zu beeinträchtigen.
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Insbesondere umfasst ein solches Assistenzsystem entsprechend ein Koordinationsmodul, aus welchem die technische Einrichtung besteht, welches als reines Softwaremodul ausgeführt ist. Es kann auf einem beliebigen Steuergerät ausgeführt werden, welches über eine Datenkommunikationsverbindung zu einem relevanten Fahrzeugsystem verfügt. Es benötigt zudem eine direkte oder indirekte Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI), um mit dem Anwender interagieren zu können. Das Koordinationsmodul verfügt über einen Speicherungsbereich beziehungsweise einen Speicherbereich zur Sicherung der folgenden Gesamt-Fahrzeugzustände:
- - Der letzte Gesamt-Systemzustand des Fahrzeugs vor Aktivierung des Veranstaltungsmodus und
- - die Systemzustände, die vom Anwender für den Veranstaltungsmodus vordefiniert wurden.
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Als relevante Fahrzeugsysteme des Fahrerassistenzsystems beziehungsweise als relevante Voreinstellungen sind beispielsweise die Beleuchtung, die Klimatisierung, die Sitzanlage, das Fahrwerk, die Exterieur-Systeme, das Multimediasystem oder die Bordnetzsteuerung zu nennen. Die verwendeten Systeme müssen über eine Kommandierungsschnittstelle verfügen, über welche das Koordinationsmodul die Systemzustände kommandieren kann. Der Anwender kann für die Veranstaltungsmodi beispielsweise folgende Systemzustände vordefinieren: Beispielsweise Position der Rückenlehne, Lichtfarbe der Ambientebeleuchtung, Radiofrequenz, Lautstärke, und weitere.
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Die Programmlogik des Koordinationsmoduls umfasst die Funktionalitäten Lernmodus, Aktivierung und Deaktivierung. Die zugeordneten Aktionen der jeweiligen Funktionalitäten lassen sich über das Menü des Bordcomputers auslösen. Alternativ ist auch eine Sprachbedienung oder Bedienung über eine App auf einem mobilen Endgerät möglich. Hinzu kommt eine automatisch ausgelöste Anfrage zur Aktivierung des Veranstaltungsmodus als Location-based-Service, beispielsweise wenn sich das Fahrzeug laut GPS-Signal und Kartendaten auf dem Gelände eines Autokinos befindet und dort die Parkstufe eingelegt hat. Die Deaktivierung erfolgt spätestens, wenn der Kunde eine Fahrstufe eingelegt hat oder im Falle eines konventionell betriebenen Fahrzeugs den Motor startet. Auf diesem Weg wird sichergestellt, dass im Fahrbetrieb alle gesetzlich geforderten Fahrzeugzustände wie beispielsweise aktiviertes Tagfahrlicht, ausgeklappte Außenspiegel und so weiter eingehalten werden.
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Besonders vorteilhaft daran ist, dass während des Aufenthalts bei der Open air-Fahrzeugveranstaltung sämtliche Fahrzeugsysteme mit geringem Aufwand in einen Zustand versetzt werden können, welcher den Insassen und den anderen Besuchern einen angenehmen Veranstaltungsbesuch ermöglicht. Im Veranstaltungsmodus können zudem Systemzustände kombiniert werden, die sich in einem regulären Fahrbetrieb ausschließen würden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Figur 1 ein Blockdiagramm zur Veranschaulichung der Funktionsweise einer Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Assistenzsystems.
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Das Assistenzsystem 10 für einen Kraftwagen ist zur Änderung ausführbarer Sonderbetriebszustände 12a, 12b, 12c ausgebildet. Dabei weist das Assistenzsystem 10 wenigstens eine elektronische Recheneinrichtung 14 auf und eine mit der elektronischen Recheneinrichtung 14 elektrisch gekoppelten Steuerungseinrichtung 16 zur Steuerung wenigstens einer Einrichtung 18a, 18b, 18c eines zugehörigen Subsystems 20a, 20b, 20c des Kraftwagens, wobei die wenigstens eine Einrichtung 18a, 18b, 18c und das zugehörige Subsystem 20a, 20b, 20c fahrtauglich eingestellt sind.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass während eines Parkzustands des Kraftwagens, in welchem der Kraftwagen steht beziehungsweise parkt, ein erster Sonderbetriebszustand 12a des Assistenzsystems 10 auswählbar ist, bei welchem die Steuerungseinrichtung 16 mittels der elektronischen Recheneinrichtung 14 von einem Nutzer einstellbar und eine daraus resultierende Voreinstellung speicherbar ist. Hierbei sind eine erste Einrichtung 18a für eine Innen- und Außenbeleuchtung des Kraftwagens, eine zweite Einrichtung 18b für einen Klimatisierungsbetrieb des Kraftwagens und eine dritte Einrichtung 18c für eine Sitzverstellung wenigstens eines Fahrzeugsitzes des Kraftwagens mittels der Steuereinrichtung 16 steuerbar und/oder einstellbar.
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Ein zweiter Sonderbetriebszustand 12b des Assistenzsystems 10 ist auswählbar, bei welchem die Voreinstellung der Steuerungseinrichtung 16 wenigstens teilweise automatisch einstellbar ist.
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Während eines Fahrzustands des Kraftwagens, in welchem der Kraftwagen im Fahrbetrieb ist, ist ein dritter Sonderbetriebszustand 12c des Assistenzsystems 10 aktivierbar, bei welchen die Voreinstellung der Steuereinrichtung 16 aus dem zweiten Sonderbetriebszustand 12b zurückstellbar ist, wodurch die erste, zweite und dritte Einrichtung 18a, 18b, 18c fahrtauglich eingestellt sind.
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Zudem sind Kommunikationsschnittstellen 20 des Kraftwagens aktivierbar und/oder in einem entsprechenden Suchmodus mittels des Assistenzsystems 10 übergehbar. Die Voreinstellung ist mittels einer mit der elektronischen Recheneinrichtung 14 elektrisch gekoppelten berührungssensitiven Anzeigeeinrichtung 22 einstellbar, mittels welcher sämtliche Einstellungen des Assistenzsystems 10 über die elektronische Recheneinrichtung 14 an die Steuereinrichtung 16 übertragbar sind.
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Bei der Auswahl des zweiten Sonderbetriebszustands 12b ist ein Intervall mit einer zeitlichen Begrenzung, insbesondere von drei Stunden, des zweiten Sonderbetriebszustands 12b aktivierbar.
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Schließlich ist eine Vielzahl von benutzerdefinierten Voreinstellungen speicherbar und auswählbar, so dass verschiedene Einstellungen aller Einrichtungen 18a, 18b, 18c wenigstens teilweise automatisch einstellbar sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016102123 A1 [0004]