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Die vorliegende Erfindung betrifft die Bestimmung eines Härtegrads von Wasser. Insbesondere betrifft die Erfindung die Bestimmung eines anzunehmenden Härtegrads beim Betrieb eines Haushaltsgeräts, das mit dem Wasser arbeitet.
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Ein Haushaltsgerät ist dazu eingerichtet, innerhalb eines Haushalts betrieben zu werden und eine vorbestimmte Aufgabe zu erfüllen. Dabei arbeitet das Haushaltsgerät bevorzugt mit Wasser, das aus einem öffentlichen Versorgungsnetz entnommen wird. Beispielsweise kann ein Geschirrspüler mit dem Versorgungsnetz verbunden sein und für das Reinigen von Geschirr eine vorbestimmte Menge von Wasser aus dem Versorgungsnetz entnehmen.
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Für den Betrieb des Haushaltsgeräts kann ein Härtegrad des Wassers zu berücksichtigen sein. Der Härtegrad gibt allgemein eine Stoffmengenkonzentration von im Wasser gelösten Kationen von Erdalkalimetallen sowie gegebenenfalls auch deren zugehöriger anionischer Partner an. Landläufig ist die Wasserhärte auch als Gehalt von Kalk im Wasser bekannt. Der Härtegrad kann nach dem SI-Maßsystem oder nach einem nationalen System angegeben werden. In Deutschland wird der Härtegrad üblicherweise in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben.
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Damit ein Geschirrspüler ein gutes Reinigungsergebnis liefern kann, soll beim Trocknen des gereinigten Geschirrs eine Menge Klarspüler im Innenraum verteilt werden, die vom Härtegrad des für die Reinigung verwendeten Wassers abhängig ist. Die Bestimmung des lokal geltenden Härtegrads kann aufwendig sein. Der für den Betrieb des Haushaltsgeräts anzunehmende Härtegrad kann beispielsweise durch einen Benutzer nach Informationen eines Betreibers des Versorgungsnetzes eingestellt werden.
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Es hat sich gezeigt, dass viele Benutzer einen bei der Auslieferung des Haushaltsgeräts eingestellten Härtegrad für Wasser nicht verändern, sodass das Haushaltsgerät unter Annahme eines mehr oder weniger falschen Härtegrads betrieben wird. Umfasst das Haushaltsgerät ein Reinigungsgerät, so kann das Resultat eines mit ihm durchgeführten Reinigungsvorgangs nicht optimal sein. Außerdem können Teile des Haushaltsgeräts vorzeitig altern oder verschließen.
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Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer verbesserten Technik zur Bestimmung eines Härtegrads von Wasser, insbesondere zum Betrieb eines Haushaltsgeräts. Die Erfindung löst die Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Ein Haushaltsgerät arbeitet mit Wasser aus einem Versorgungsnetz. Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein erstes Verfahren zum Betreiben des Haushaltsgeräts Schritte des Erfassens eines Aufstellungsorts des Haushaltsgeräts; des Bestimmens eines Härtegrads von Wasser im Versorgungsnetz in einem Gebiet, das den Aufstellungsort umfasst; und des Steuerns des Haushaltsgeräts auf der Grundlage des bestimmten Härtegrads.
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Der Härtegrad kann ohne Zutun eines Benutzers einfach und automatisch eingestellt werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Härtegrad korrekt eingestellt ist, sodass das Haushaltsgerät eine vorbestimmte Funktion verbessert verrichten kann. Eine Lebensdauer des Haushaltsgeräts kann verbessert sein.
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Es ist besonders bevorzugt, dass der Härtegrad bezüglich des Gebiets von einer externen Stelle abgefragt wird. Die externe Stelle kann Härtegrade für eine Vielzahl Gebiete bestimmen und auf Anfrage rasch bereitstellen.
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Das Gebiet kann durch eine Postleitzahl bestimmt sein. Postleitzahlen werden praktisch weltweit verwendet und selten geändert. Jeder Postleitzahl ist ein vorbestimmtes Gebiet zugeordnet, das sich meist an ähnlichen Gegebenheiten orientiert wie das Versorgungsnetz. Beispielsweise überquert eine Grenze zwischen zwei Gebieten unterschiedlicher Postleitzahlen praktisch nie einen natürlichen Wasserlauf wie einen Fluss. So kann eine Korrelation zwischen dem Gebiet einer Postleitzahl und dem Gebiet eines Brunnens bestehen, der Wasser für das Gebiet bereitstellt.
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Postleitzahlen sind üblicherweise ausreichend feingranular, um eine Bestimmung des Härtegrads zu erlauben. Gleichzeitig sind Gebiete, die den Postleitzahlen zugeordnet sind, ausreichend groß, um eine wirksame Anonymisierung des Aufstellorts zu bewirken. Die Postleitzahl kann durch einen Benutzer des Haushaltsgeräts bereitgestellt werden. Alternativ kann eine Postadresse bereitgestellt werden und die Postleitzahl kann auf der Basis eines Postleitzahlenverzeichnisses bestimmt werden. Ist ein Aufstellungsort des Haushaltsgeräts anderweitig bekannt, kann eine Eingabe durch den Benutzer unterbleiben.
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In einer Weiterführung des Verfahrens kann eine Zufriedenheit eines Benutzers mit einem zurückliegenden Betrieb des Haushaltsgeräts bestimmt werden. Anschließend können das Gebiet, die bestimmte Zufriedenheit und der dem Betrieb zu Grunde gelegte Härtegrad an die externe Stelle übermittelt werden. Die externe Stelle kann daraufhin einen für das Gebiet bestimmten Härtegrad aufgrund der übermittelten Informationen anpassen. Sollte beispielsweise ein durch die externe Stelle bereitgestellter Härtegrad zu einem nicht befriedigenden Ergebnis eines Betriebs des Haushaltsgeräts geführt haben, so kann die externe Stelle den Härtegrad für eine zukünftige Anfrage höher oder niedriger bestimmen.
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Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein zweites Verfahren zum Bestimmen eines anzunehmenden Härtegrads von Wasser in einem vorbestimmten Gebiet eines Versorgungsnetzes Schritte des Bestimmens von Härtegraden, die jeweils einem Betrieb eines Haushaltsgeräts, das in dem Gebiet aufgestellt war, zu Grunde gelegt waren; wobei das Haushaltsgerät mit Wasser aus dem Versorgungsnetz arbeitet und in demselben Gebiet betrieben wurde; und des Bestimmens des anzunehmenden Härtegrads bezüglich der zu Grunde gelegten Härtegrade.
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Anders ausgedrückt können angenommene Härtegrade und ihnen zugeordnete Qualitäten von Betrieben einer Vielzahl Haushaltsgeräte zentral gesammelt und miteinander verarbeitet werden, um Härtegrade von Wasser im Versorgungsnetz verbessert zu bestimmen. Das Verfahren kann bezüglich einer Vielzahl von Gebieten durchgeführt werden, sodass ein vorbestimmter Bereich, der beispielsweise Ländergrenzen eines vorbestimmten Lands folgen kann, vollständig abgedeckt sein kann.
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Die Informationen der Vielzahl Haushaltsgeräte können nach vorbestimmten Kriterien ausgewählt, auf vorbestimmte Weise miteinander verknüpft oder verarbeitet werden, beispielsweise mittels einer statistischen Methode. Das Verfahren kann flexibel so parametriert werden, dass bereitgestellte Härtegrade möglichst zutreffend sind bzw. zu möglichst zufriedenstellenden Ergebnissen führen, wenn sie den Betrieb eines Haushaltsgeräts zu Grund gelegt werden.
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In einer Ausführungsform werden nur Haushaltsgeräte des gleichen Typs berücksichtigt. Diese Vorgehensweise kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn eine Anfrage für einen Härtegrad zusätzlich bezüglich eines Typs eines Haushaltsgeräts erfolgt. Beispielsweise können für den Betrieb eines Wasserkochers, eines Geschirrspülers und einer Waschmaschine leicht unterschiedliche Härtegrade zu verbesserten Betriebsergebnissen führen.
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In einer weiteren Ausführungsform werden für den zentral bestimmten Härtegrad nur Härtegrade berücksichtigt, die einem Betrieb eines Haushaltsgeräts zu Grunde gelegt waren, mit dem ein zugeordneter Benutzer zu mehr als einem vorbestimmten Grad zufrieden war. Anders ausgedrückt können nur Härtegrade berücksichtigt werden, die zu einem ausreichend guten Betriebsergebnis eines Haushaltsgeräts geführt haben. Eine umgekehrte Ausführungsform, bei der Härtegrade, die zu schlechten Betriebsergebnissen beim Betrieb von Haushaltsgeräten geführt haben, in negativer Weise berücksichtigt werden, ist ebenfalls denkbar. In diesem Fall kann versucht werden, einen offenbar inkorrekt bestimmten Härtegrad nach oben oder unten anzupassen, um ein Ergebnis beim Betrieb eines Haushaltsgeräts zu verbessern.
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In noch einer weiteren Ausführungsform werden nur Härtegrade berücksichtigt, die dem Betrieb eines Haushaltsgeräts innerhalb einer vorbestimmten Vergangenheit zu Grunde gelegt waren. So kann verhindert werden, dass ein veralteter Härtegrad die Bestimmung eines inzwischen geänderten Härtegrads verhindert oder verschleppt.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der anzunehmende Härtegrad mit einem Härtegrad abgestimmt, der auf der Basis einer externen Informationsquelle bestimmt ist. Die externe Informationsquelle kann beispielsweise eine automatisch oder manuell gepflegte Datenbank von ortsbezogenen Härtegraden von Wasser in dem Versorgungsnetz betreffen. Der Bezug von Informationen aus der externen Quelle kann weniger vertrauenswürdig als die Bestimmung eines Härtegrads auf der Basis von Betriebsergebnissen von Haushaltsgeräten sein. Außerdem kann die externe Informationsquelle kostenpflichtig sein. Die externe Informationsquelle kann insbesondere dann bemüht werden, wenn eine zuverlässige Bestimmung auf der Basis vorliegender Erfahrungswerte von Haushaltsgeräten nicht ausreicht.
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In noch einer weiteren Ausführungsform kann der anzunehmende Härtegrad mit einem Härtegrad abgestimmt werden, der im vorbestimmten Gebiet messtechnisch bestimmt ist. Die messtechnische Bestimmung kann aufwendig sein, aber Härtegrade mit hoher Verlässlichkeit und/oder Genauigkeit bereitstellen. Die messtechnische Bestimmung von Härtegraden kann beispielsweise im Rahmen einer Qualitätssicherung erfolgen. Dabei können Härtegrade in unterschiedlichen Gebieten stichprobenartig oder systematisch bestimmt und berücksichtigt werden.
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In welcher Weise die Abstimmung eines anzunehmenden Härtegrads mit einem anderweitig bestimmten Härtegrad erfolgt, kann vorbestimmt sein. Durch geeignete Parametrierung kann auch hier eine flexible Anpassung des Verfahrens an bestehende Umstände oder Vorgaben erfolgen.
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Beispielsweise kann eine Gewichtung eines Härtegrads, der einem Betrieb eines Haushaltsgeräts zu Grunde gelegt war, und eines anderweitig bestimmten Härtegrads steuerbar sein. Die Gewichtung kann eine Anzahl berücksichtigter Härtegrade beim Betrieb von Haushaltsgeräten reflektieren. Je weniger Erfahrungen mit Haushaltsgeräten bezüglich eines Härtegrads vorliegen, desto stärker kann ein Härtegrad einer externen Informationsquelle gewichtet werden. Ist eine vorbestimmte Anzahl zu berücksichtigender Erfahrungen von Haushaltsgeräten nicht erreicht, so kann der Härtegrad vollständig auf der Basis anderweitiger Informationsquellen bestimmt werden.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Haushaltsgerät, das dazu eingerichtet ist, mit Wasser zu arbeiten, das aus einem Versorgungsnetz entnommen ist, eine Steuervorrichtung, die dazu eingerichtet ist, ein hierin beschriebenes erstes Verfahren auszuführen. Die Steuervorrichtung kann einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Merkmale und Vorteile können zwischen dem Haushaltsgerät und dem ersten Verfahren übertragbar sein.
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Es ist bevorzugt, dass das Haushaltsgerät dazu eingerichtet ist, das Wasser zu erwärmen, wenn das Haushaltsgerät betrieben wird. Beispielsweise kann das Haushaltsgerät eine Reinigungsmaschine wie eine Waschmaschine oder einen Geschirrspüler umfassen. Alternativ kann das Haushaltsgerät auch beispielsweise eine Kaffeemaschine, einen Wasserkocher oder einen Luftbefeuchter umfassen.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Auskunftsvorrichtung einen Datenspeicher und eine Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit wenigstens einem hierin beschriebenen Haushaltsgerät. Dabei ist die Auskunftsvorrichtung dazu eingerichtet, ein hierin beschriebenes zweites Verfahren auszuführen.
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Die Auskunftsvorrichtung kann als zentrale Stelle für Anfragen einer Vielzahl Haushaltsgeräte ausgebildet sein. Dabei kann eine örtliche Zuständigkeit der Auskunftsstelle eine vorbestimmte Anzahl vorbestimmter Gebiete umfassen, die zusammengenommen beispielsweise ein vorbestimmtes Land abdecken können.
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Bevorzugt umfasst die Auskunftsvorrichtung ferner eine Schnittstelle zur Verbindung mit einer weiteren Informationsquelle für einen Härtegrad von Wasser. Dadurch kann die Auskunftsvorrichtung den Härtegrad nicht nur auf der Basis von Erfahrungen bestehender Haushaltsgeräte, sondern alternativ oder zusätzlich aus einer externen Informationsquelle bestimmen.
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Die Auskunftsvorrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, ein hierin beschriebenes zweites Verfahren teilweise oder vollständig auszuführen. Dazu kann die Auskunftsvorrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen. Vorteile oder Merkmale zwischen der Auskunftsvorrichtung und dem zweiten Verfahren können übertragbar sein.
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Die hierin beschriebenen Verfahren sowie ihre korrespondierenden Vorrichtungen sind durch eine einzige erfinderische Idee miteinander verbunden. Merkmale oder Vorteile können daher auch zwischen Verfahren oder zwischen den Vorrichtungen übertragen werden.
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Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System;
- 2 ein Ablaufdiagramm eines ersten Verfahrens; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines zweiten Verfahrens
darstellt.
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1 zeigt ein System 100, das eine Auskunftsvorrichtung 105 und wenigstens ein Haushaltsgerät 110 umfasst. Die Auskunftsvorrichtung 105 und das Haushaltsgerät 110 können über ein Netzwerk 115 miteinander kommunizieren. Das Netzwerk 115 kann beispielsweise das Internet, ein Heimnetzwerk oder ein Mobilfunk-Netzwerk umfassen. Es ist bevorzugt, dass eine Auskunftsvorrichtung 105 nach Art einer zentralen externen Stelle für eine Vielzahl Haushaltsgeräte 110 zur Verfügung steht.
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In 1 sind beispielhaft zwei unterschiedliche Haushaltsgeräte 110 dargestellt, die unterschiedlichen Arten zugehören. Ein erstes Haushaltsgerät 110 umfasst einen Wasserkocher und ein zweites Haushaltsgerät 110 eine Waschmaschine; es sind jedoch auch andere Arten möglich. Jedes Haushaltsgerät 110 umfasst eine Steuervorrichtung 120 und eine Kommunikationseinrichtung 125. Die Haushaltsgeräte 110 werden mit Wasser aus einem Versorgungsnetz 132 betrieben, das in 1 symbolisch als Wasserhahn dargestellt ist. Wasser aus dem Versorgungsnetz 132 kann einem Haushaltsgerät 110 manuell bereitgestellt werden, beispielsweise durch Einfüllen, oder automatisch, wenn das Haushaltsgerät 110 über ein entsprechendes Bezugsventil verfügt. Optional umfasst ein Haushaltsgerät 110 ferner eine Interaktionseinrichtung 130, die dazu verwendet werden kann, eine Eingabe eines Benutzers abzutasten oder eine Ausgabe an einen Benutzer bereitzustellen. In einer anderen Ausführungsform kann eine separate Interaktionseinrichtung 130, beispielsweise in Form eines Smartphone, verwendet werden, um eine Eingabe oder eine Ausgabe eines Benutzers an das Haushaltsgerät 110 oder die Auskunftsvorrichtung 105 bereitzustellen. Zur Übermittlung kann das Netzwerk 115 verwendet werden.
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Die Auskunftsvorrichtung 105 umfasst bevorzugt eine Steuervorrichtung 135 und eine Kommunikationseinrichtung 140. Außerdem ist bevorzugt wenigstes ein erster Datenspeicher 145 vorgesehen. Optional ist ein zweiter Datenspeicher 150 vorgesehen, der in einer anderen Ausführungsform auch von einer anderen zentralen Stelle umfasst sein kann. Weiter optional ist eine Schnittstelle 155 vorgesehen, über die eine externe Informationsquelle 160 kontaktiert werden kann.
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Der erste Datenspeicher 145 ist dazu eingerichtet, Informationen über Wasserhärten in unterschiedlichen vorbestimmten Gebieten des Versorgungsnetzwerks 132 aufzunehmen. Dazu können jeweils Umstände, unter denen eine Wasserhärte bestimmt wurde, abgelegt sein. Die Umstände umfassen bevorzugt eine Ortsangabe in Form eines Gebiets, in dem ein Haushaltsgerät 110 aufgestellt sein kann. Das Gebiet kann beispielsweise durch eine Postleitzahl definiert sein. Außerdem können im ersten Datenspeicher 145 Informationen über zurückliegende Betriebsläufe von Haushaltsgeräten 110 bezüglich der Bestimmung von Wasserhärten abgelegt werden. Insbesondere können Informationen über einen Betrieb eines Haushaltsgeräts 110, ein Gebiet, in dem das Haushaltsgerät 110 aufgestellt ist, ein dem Betrieb zu Grunde gelegter Härtegrad und eine Zufriedenheit eines Benutzers mit dem Betriebslauf abgelegt werden. Weitere oder andere Informationen können ebenfalls im ersten Datenspeicher 145 abgelegt werden.
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Der zweite Datenspeicher 150 kann Informationen umfassen, die ein Haushaltsgerät 110 mit einem Haushalt oder einem Benutzer verbinden. Diese Informationen können beispielsweise einen Aufstellungsort, einen Gerätetyp, Benutzungsinformationen, einen Anschaffungszeitpunkt oder Servicemaßnahmen umfassen. Außerdem können mehrere Geräte, die demselben Benutzer oder demselben Haushalt zugeordnet sind, im zweiten Datenspeicher 150 einander zugeordnet sein. Informationen, die ein Benutzer über eine Interaktionseinrichtung 130 eingibt oder ausliest, können im zweiten Datenspeicher 150 aufgenommen oder diesem entnommen sein.
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Es wird vorgeschlagen, ein Haushaltsgerät 110 bezüglich eines anzunehmenden Härtegrads zu betreiben, den das Haushaltsgerät 110 von der Auskunftsvorrichtung 105 erfragt. Dabei können vom Haushaltsgeräts 105 Informationen übermittelt werden, die es der Auskunftsvorrichtung 105 erlauben, den Härtegrad im Gebiet des Haushaltsgeräts 110 zu bestimmen oder einen bereits bestimmten Härtegrad zu verbessern oder anzupassen. Die Auskunftsvorrichtung 105 kann nach unterschiedlichen Heuristiken versuchen, durch eine Vielzahl Haushaltsgeräte 110 bereitgestellte Informationen zur verbesserten Bestimmung von Härtegraden von Wasser im Versorgungsnetz 132 zu verwenden. Beispielsweise kann eine statistische Vorgehensweise gewählt werden. In einer anderen Ausführungsform kann eine Methode des maschinellen Lernens verwendet werden, beispielsweise unter Verwendung eines künstlichen neuronalen Netzwerks.
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2 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm eines ersten Verfahrens 200, das insbesondere durch ein Haushaltsgerät 110 ausgeführt werden kann. In einem Schritt 205 kann das Haushaltsgerät 110 gestartet werden. Insbesondere kann ein Betriebslauf oder ein Programmablauf zum Ausführen einer vorbestimmten Tätigkeit gestartet werden. Bei einem Wasserkocher 110 kann es sich beispielsweise um das Aufheizen einer eingefüllten Menge Wassers handeln; bei einem Geschirrspüler 110 ein Reinigen eingefüllten Geschirrs nach einem vorbestimmten Programm.
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In einem Schritt 210 kann eine Zufriedenheit eines Benutzers mit einem zuvor durchgeführten Betriebslauf des Haushaltsgeräts 110 erfasst werden. Dazu kann ein Benutzer dazu aufgefordert werden, seine Zufriedenheit bereitzustellen. Dabei kann konkret nach einem durch den Benutzer beobachteten Effekt gefragt werden, beispielsweise der Fleckenfreiheit von Gläsern, die in einem Geschirrspüler 110 gereinigt wurden.
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In einem Schritt 215 kann ein Härtegrad bestimmt werden, der dem Betriebslauf zu Grunde gelegt war. In einem Schritt 220 kann bestimmt werden, ob der zu Grunde gelegte Härtegrad lokal am Haushaltsgerät 110 eingestellt oder verändert wurde, insbesondere durch den Benutzer.
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Die ermittelten Parameter können in einem Schritt 225 an die Auskunftsvorrichtung 105 übermittelt werden. Zusätzlich können Informationen bereitgestellt werden, die beispielsweise auf eine Art des Haushaltsgeräts 110, auf ein konkretes Haushaltsgerät 110, auf einen Aufstellungsort, einen dem Haushaltsgerät 110 zugeordneten Haushalt oder eine andere Information hinweisen.
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In einem Schritt 230 kann eine Antwort der Auskunftsvorrichtung 105 empfangen werden. Die Antwort kann insbesondere einen Härtegrad umfassen, der nach Erkenntnissen der Auskunftsvorrichtung 105 einem folgenden Betrieb des Haushaltsgeräts 110 zu Grunde zu legen ist. Der empfangene Härtegrad kann übernommen oder mit dem lokal eingestellten Härtegrad abgestimmt werden. In einem nachfolgenden Schritt 235 kann das Haushaltsgerät 110 dann auf der Grundlage des bestimmten Härtegrads betrieben werden.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften zweiten Verfahrens 300, das insbesondere mittels einer Auskunftsvorrichtung 105 ausgeführt werden kann.
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In einem Schritt 305 kann ein Gebiet aus einer Vielzahl vorbestimmter Gebiete ausgewählt werden. Die Gebiete können zusammengenommen einen vorbestimmten territorialen Bereich abdecken, beispielsweise ein Land. In einem Schritt 310 können Betriebsläufe von Haushaltsgeräten 110 in dem ausgewählten Gebiet bestimmt werden. Dabei können nur vorbestimmte Haushaltsgeräte oder nur vorbestimmte Betriebsläufe berücksichtigt werden. In einem Schritt 315 können den Betriebsläufen jeweils zu Grunde gelegte Härtegrade von Wasser des Versorgungsnetzes 132 bestimmt werden. Auf der Basis der Informationen über zurückliegende Betriebsläufe der Haushaltsgeräte 110 kann in einem Schritt 320 ein anzunehmender Härtegrad für das vorbestimmte Gebiet bestimmt werden.
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Insbesondere dann, wenn eine Datenbasis für die Bestimmung des anzunehmenden Härtegrads auf der Basis von Erfahrungen mit Betriebsläufen bekannter Haushaltsgeräte 110 schmal ist, kann in einem Schritt 325 ein Härtegrad für das vorliegende Gebiet aus einer externen Informationsquelle 160 bestimmt werden. In welcher Weise die von extern eingeholten Informationen gegenüber intern bestimmten Informationen gewichtet werden, kann mittels eines Parameters vorbestimmt sein. In ähnlicher Weise kann in einem Schritt 330 eine Anpassung an eine erfolgte messtechnische Bestimmung des Härtegrads erfolgen. Ein anzunehmender Härtegrad kann auf der Basis einer oder mehrerer Quellen gebildet werden.
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In einem Schritt 335 kann der für das gewählte Gebiet anzunehmende Härtegrad abgespeichert werden. Optional werden Informationen, die zur Bildung des anzunehmenden Härtegrads geführt haben, abgespeichert, um eine spätere Neubewertung, wenn weitere Informationen vorliegen, zu erleichtern. Die genannten Schritte des zweiten Verfahrens 300 können für eine Vielzahl vorbestimmter Gebiete, für die die Auskunftsvorrichtung 105 zuständig ist, wiederholt werden. Optional wird das Verfahren 300 nur bei Bedarf für ein vorbestimmtes Gebiet ausgeführt.
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Der bestimmte anzunehmende Härtegrad kann dem ersten Verfahren 200 in dessen Schritt 230 bereitgestellt werden. Umgekehrt können Parameter, die aus dem ersten Verfahren 200 im Schritt 225 an die Auskunftsvorrichtung 105 übermittelt werden, in die Schritte 310 und 315 des zweiten Verfahrens 300 einfließen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Auskunftsvorrichtung
- 110
- Haushaltsgerät
- 115
- Netzwerk
- 120
- Steuervorrichtung
- 125
- Kommunikationseinrichtung
- 130
- Interaktionseinrichtung
- 132
- Versorgungsnetz
- 135
- Steuervorrichtung
- 140
- Kommunikationseinrichtung
- 145
- erster Datenspeicher
- 150
- zweiter Datenspeicher
- 155
- Schnittstelle
- 160
- externe Informationsquelle
- 200
- erstes Verfahren
- 205
- Gerätestart
- 210
- Zufriedenheit mit letztem Lauf erfassen
- 215
- eingestellten dH Wert bestimmen
- 220
- dH Wert manuell eingestellt?
- 225
- Parameter übermitteln
- 230
- Härtegrad empfangen
- 235
- Betrieb
- 300
- zweites Verfahren
- 305
- Gebiet auswählen
- 310
- Betriebsläufe von Haushaltsgeräten in dem Gebiet bestimmen
- 315
- den Betriebsläufen zu Grunde gelegte Härtegrade bestimmen
- 320
- anzunehmenden Härtegrad bestimmen
- 325
- Abstimmen mit Härtegrad aus externer Informationsquelle
- 330
- Abstimmen mit Härtegrad aus Messung
- 335
- anzunehmenden Härtegrad speichern